Pädagogische Konzeption Integrative Kindertageseinrichtung Kita Weidentalstraße

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Pädagogische Konzeption Integrative Kindertageseinrichtung Kita Weidentalstraße
Landeshauptstadt Dresden
Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen

Pädagogische Konzeption
Integrative Kindertageseinrichtung
Kita Weidentalstraße
Leiterin: Janine Löcher
Weidentalstraße 6
01157 Dresden

Telefonnummer: (03 51) 48292778
E-Mail: kita-weidentalstrasse-6@dresden.de
Homepage: www.kitaweidentstrasse.de
Pädagogische Konzeption Integrative Kindertageseinrichtung Kita Weidentalstraße
Inhalt
Inhalt                                                                                    2
1.        Einleitung                                                                      3
2.        Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit in unserer Kindertageseinrichtung    4
2.1       Rechtliche Grundlagen                                                           4
2.2       Unser Träger                                                                    5
2.3       Lage der Einrichtung                                                            5
2.4       Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit                                           6
2.5       Gruppen- und Raumstrukturen                                                     6
2.6       Der Tagesablauf                                                                 8
2.7       Unser Team                                                                      9
2.8       Qualitätsentwicklung                                                            9
2.9       Speisenversorgung                                                              10
2.10      Öffnungs- und Schließzeiten                                                    10
3.        Die pädagogische Arbeit in unserer Kindertageseinrichtung                      11
3.1       Bildungsverständnis                                                             11
  3.1.1     Beziehungen zu Mädchen und Jungen aktiv gestalten                             11
  3.1.2     Lernen in Gruppen ermöglichen                                                 12
  3.1.3     Bildungsimpulse setzen                                                        12
3.2       Inklusion – Chancengleichheit                                                   15
  3.2.1     Inklusion                                                                     15
  3.2.2     Integration                                                                   16
  3.2.3     Interkulturalität                                                             16
  3.2.4     Geschlechtersensible Pädagogik                                                16
3.3       Eingewöhnung                                                                    17
3.4       Beobachtung und Dokumentation, Planung der pädagogischen Arbeit                 19
3.5       Gestaltung von Räumen                                                           19
3.6       Gesundheitsförderung                                                            20
3.7       Sicherung der Rechte der Kinder – Beteiligung und Kinderschutz                  21
  3.7.1     Beteiligung und Beschwerdelegung                                              21
  3.7.2     Kinderschutz                                                                  22
3.8       Schulvorbereitung                                                               22
3.9       Kooperationen und Vernetzung                                                    25
  3.9.1     Kooperation                                                                   25
           Kooperation Kindertagespflege zu Kindergarten                                 25
           Kooperation von Kindergarten zu Grundschule und Hort                          25
  3.9.2     Vernetzung                                                                    26
           Kooperation im Sozialraum                                                     26
           Projekte und Programme                                                        27
           Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“        27
4.        Eltern- und Familienarbeit/ Erziehungspartnerschaft                            29

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Pädagogische Konzeption Integrative Kindertageseinrichtung Kita Weidentalstraße
1. Einleitung

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der hier vorliegenden Konzeption stellen wir Ihnen unsere Einrichtung, die „Kita Weidentalstraße“, vor.
Das Erstellen einer Konzeption ist ein nie abgeschlossener Prozess. Dieser ist immer in Bewegung und
nimmt neue Impulse auf. Veränderungen in der Kita geschehen ständig und orientieren sich fortlaufend
an den uns anvertrauten Kindern.
Seit dem 02. Mai 2013 öffnen wir werktags pünktlich 06:00 Uhr unsere Tür für Jungen und Mädchen und
deren Familien. Seitdem haben wir sehr viel erlebt und unseren Alltag kontinuierlich auf die Bedürfnisse
unserer Kinder und neue Rahmenbedingungen ausgerichtet. Wir hoffen, dass Sie mit dem Lesen unserer
Konzeption ein möglichst plastisches Bild unserer vielfältigen Arbeit erhalten und freuen uns immer über
eine gut gemeinte Rückmeldung.

Ihr Team der Kita Weidentalstraße

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Pädagogische Konzeption Integrative Kindertageseinrichtung Kita Weidentalstraße
2. Rahmenbedingungen der
 pädagogischen Arbeit in
 unserer Kindertageseinrichtung

2.1      Rechtliche Grundlagen
Die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen an die Arbeit in einer Kindertageseinrichtung stellt den
Rahmen für das pädagogische Handeln in unserer Einrichtung dar. Diese beschreiben grundlegende Ver-
bindlichkeiten in der Umsetzung des Bildungsauftrages.

Grundlegende Handlungsstrategien zur Arbeit mit den Mädchen und Jungen und zum Umgang mit den
Erziehungsberechtigten regeln das Grundgesetz, das Bürgerliche Gesetzbuch sowie die UN-Behinderten-
bzw. Kinderrechtskonvention. Sie beinhalten übergreifende Rechtsgrundlagen und bilden gleichzeitig
wichtige Werte des pädagogischen Handelns.

Die Förderung von Mädchen und Jungen in Tageseinrichtungen ist eine Leistung der öffentlichen Kinder-
und Jugendhilfe und wird unter anderem durch den Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden als
kommunalen Träger sichergestellt.

Der § 22 des SGB VIII beauftragt die Kindertageseinrichtungen, die Entwicklung von Kindern zu fördern
und soll die Familie in ihrer Erziehungs- und Bildungsarbeit unterstützen und begleiten. Dies geschieht
auch in einer Unterstützung durch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch das Angebot der Kin-
dertagesbetreuung. Er beschreibt außerdem eine bedürfnisorientierte und dem Entwicklungsstand ent-
sprechende Förderung des Kindes. Dabei sollen die Fachkräfte vor Ort mit allen am Bildungsprozess Be-
teiligten, insbesondere den Erziehungsberechtigten, zusammenarbeiten (§ 22a SGB VIII).

Das Sächsische Gesetz über Kindertageseinrichtungen (SächsKitaG) als entsprechendes Ausführungsge-
setz auf Landesebene konkretisiert den Inhalt und Umfang der Aufgaben und Leistungen. So ist der Auf-
trag einer Kindertageseinrichtung dort als familienbegleitendes, -unterstützendes und -ergänzendes An-
gebot mit einem eigenständigen alters- und entwicklungsspezifischen Bildungs-, Erziehungs- und Betreu-
ungsauftrag formuliert.

Der § 2 SächsKitaG erklärt den Sächsischen Bildungsplan als verbindliche Arbeitsgrundlage aller sächsi-
schen Kindertageseinrichtungen, bildet die Grundlage der pädagogischen Arbeit und wird als Instrument
der Professionalisierung pädagogischer Fachkräfte zur Ausgestaltung des Bildungsauftrages der Kinder-
tageseinrichtung gesehen.

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In einer Elternbroschüre zum Sächsischen Bildungsplan sind die Grundgedanken zum Verständnis von
kindlicher Entwicklung, den Bildungsbereichen sowie der Zusammenarbeit mit Eltern und Kooperations-
partnern dargelegt. Diese kann allen Eltern in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt werden.

Grundlage für die Betreuung von Mädchen und Jungen mit einem intensiveren Förderbedarf bietet ne-
ben dem SächsKitaG (§ 19) die Sächsische Integrationsverordnung, die für die Kindertageseinrichtung
handlungsleitend ist.

Innerhalb des Trägers Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden werden fachliche Standards be-
schrieben, die einen Handlungsrahmen für die tägliche Arbeit festlegen. Übergeordnete Ausführungen
dazu sind im Trägerleitbild sowie der Trägerkonzeption festgehalten.

2.2      Unser Träger
Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden ist als kommunaler Träger der Landeshauptstadt
Dresden fester Bestandteil der Trägerlandschaft im Bereich der Kindertagesbetreuung in Dresden. In sei-
ner Trägerschaft befinden sich eine Vielzahl von Einrichtungsformen von Krippe, über Kindergarten zu
Horten und Betreuung in der Ganztagsbetreuung. Als kommunaler Träger hält der Eigenbetrieb Kinder-
tageseinrichtungen Dresden in jedem Stadtteil und Sozialraum Betreuungsangebote vor, in denen, je
nach Einrichtungsform, Mädchen und Jungen im Alter von acht Wochen bis zu zwölf Jahren in insgesamt
ca. 180 Einrichtungen betreut werden.

Der Träger unterstützt pädagogische Fach- und Führungskräfte durch Beratung und Moderation bei der
Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität der Kindertageseinrichtung. In regionalen und fachlichen
Bezügen werden alle Einrichtungen zu Themen der Fachberatung und Personalführung begleitet. Dar-
über hinaus ist Fachberatung in Form eines pädagogischen Beratungsangebotes für pädagogische Fach-
kräfte und Eltern sowie einer trägerinternen Kinderschutzbeauftragten etabliert. Fachberatung ist ein
integraler Bestandteil zur Qualitätsentwicklung in den kommunalen Kindertageseinrichtungen (vgl. § 21
Abs. 3 SächsKitaG).

Weiterhin stehen den Einrichtungen Fachabteilungen der Bereiche Bau- und Liegenschaftsverwaltung,
Rechnungswesen sowie der Abteilung Personal/Grundsatzangelegenheiten zur Unterstützung der Ver-
waltungsabläufe zur Verfügung. Innerhalb der Verwaltung werden zentrale Abläufe und Standards über-
greifend unter Beteiligung der Einrichtungen erarbeitet, regelmäßig überprüft, weiterentwickelt und in
einem Qualitätsmanagementhandbuch festgehalten.

Als Träger mit ca. 3.000 Mitarbeiter(inne)n in den Kindertageseinrichtungen und der Verwaltung unter-
stützt der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden die fachliche Weiterentwicklung des Perso-
nals, auch durch eigene passgenaue Qualifizierungsangebote in einer eigenen Fortbildungsstelle.

2.3      Lage der Einrichtung
Die „Kita Weidentalstraße“ befindet sich im Dresdner Westen umgeben von Mehrfamilienhäusern und
einem von Genossenschaftswohnungen geprägten Straßenzug. In direkter Nachbarschaft ist eine Klein-
gartenanlage.
Das Haus selbst ist auf der Weidentalstraße 6/Ecke Chamissostraße gelegen. Eingefasst in das Wohnge-
biet ist die Kindertageseinrichtung in ihrer unmittelbaren Umgebung frei von starkem Straßenverkehr

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und bleibt zugleich gut über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar. Die Haltestellen Chamissostraße (Linie
2) und Pennricher Straße (Linie 12) liegen in unmittelbarer Nähe der Kindertageseinrichtung.

2.4      Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit

Die Kita „Weidentalstraße“ ist eine integrative Kindertageseinrichtung. Jedes Kind ist bei uns willkommen
und wird in seiner Einzigartigkeit geschätzt.
Wir arbeiten in vier altershomogenen Gruppen bedürfnisorientiert nach dem offenen Konzept. Die The-
men und Interessen der Kinder stehen dabei im Fokus. Die Jungen und Mädchen können sich in ihrem
Bereich frei nach ihren Bedürfnissen bewegen. Ihnen stehen verschiedene Themenbereiche mit vielfälti-
gen Materialien zur Verfügung. Bei der Auswahl der Materialien achten wir auf nachhaltige, langlebige
und geschlechtsneutrale Spiel- und Beschäftigungsmaterialien. Die Lernumgebung der Kita ist so konzi-
piert, dass die Selbstbildung und Selbständigkeitserziehung des Kindes getreu dem Motto: „Hilf mir es
selbst zu tun“ ermöglicht wird.
Des Weiteren lernen die Jungen und Mädchen eine gesunde Ernährung und Lebensführung im Alltag
kennen und wir nehmen an verschiedenen Projekten zur Förderung der Sprachentwicklung teil.

2.5      Gruppen- und Raumstrukturen
Die Kita Weidentalstraße ist eine mobile Raumeinheit und bietet 131 Betreuungsplätze für Mädchen und
Jungen im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt. Es gibt 45 Betreuungsplätze für Mädchen und Jun-
gen im Alter von einem Jahr bis zum vollendeten dritten Lebensjahr und 80 Kindergartenplätze für Mäd-
chen und Jungen ab dem vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt sowie 6 Integrationsplätze.

Das Gebäude ist ein zweigeschossiger Holzbau mit einem Flachdach und ohne Keller versehen.

Im Erdgeschoss befinden sich die Räumlichkeiten für die Krippenkinder, sowie die Küche und Lagerräume.
Im Obergeschosssind der Kindergartenbereich, das Büro der Einrichtungsleitung, der Personalraum, La-
gerräume und die Hausmeisterwerkstatt vorzufinden. Beide Etagen werden durch das Treppenhaus in je
zwei separate Bereiche getrennt.

Die Krippe teilt sich in den Eingewöhnungsbereich und den großen Krippenbereich.

Im Eingewöhnungsbereich der Krippe gibt es einen Mini-Entdeckerbereich, indem die Eingewöhnung
stattfindet und die Jungen und Mädchen vielfältige Spiel- und Beschäftigungsmaterialien entdecken kön-
nen, welche alle Bildungsbereiche fördern. Zudem gibt es ein Mini-Restaurant mit integriertem Künstler-
und Aktionsbereich sowie einen Bewegungs- und Ruheraum, welcher am Vormittag allen Kindern des
Hauses für bewegte Angebote zur Verfügung steht. Neben einem Spiegel mit Handlauf, sowie Fühlstre-
cken für Füße und Hände können die Jungen und Mädchen den Flur für ihre motorische Entwicklung und
dem Laufen lernen nutzen. Rutschautos und Lauflernwagen ergänzen das motorische Angebot.

Im großen Krippenbereich gibt es einen Mini-Baubereich mit verschiedenen Baumaterialen und kleinen
krippengerechten Podesten zum Bauen. Der Mini-Entdecker- und Rollenspielbereich ist mit vielfältigen
Materialien für diese Altersgruppe ausgestattet und regt zum Entdecken und gemeinsamen Spielen ein.
Hier gibt es neben Möglichkeiten zum Musizieren auch eine Verkleidungsecke sowie eine Mini-Kinder-
wohnung. Eine Vielzahl an verschiedenen Podesten sowie Versteckschränke laden im Flur zum Klettern

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und Bewegen ein. Den Jungen und Mädchen stehen zwei kleine Ruhe- und Entspannungsräume zur Ver-
fügung: ein Planetenraum und einen Wald- und Wiesenraum. Hier können sich die Kinder zurückziehen
und Ruhe tanken oder ihrem Schlafbedürfnis nachgehen. Im Mini-Restaurant mit integriertem Märchen-
schrank und Künstlerbereich nehmen die Kinder ihre Mahlzeiten zu sich und können sich kreativ betäti-
gen.

Der Kindergarten teilt sich in den kleinen Kindergartenbereich (3 bis 4-jährige Kinder) und in den großen
Kindergartenbereich (5 bis 6-jährige Kinder).

Im kleinen Kindergartenbereich gibt es einen Künstler- und Entdeckerbereich, einen Rollenspiel- und
Baubereich, einen Bücher- und Gesellschaftsspielbereich mit einer Lilo-Lausch-Lausch-Station sowie ver-
schiedene Rückzugsorte. Die Räume verfügen über vielfältige Materialien, welche alle Bildungsbereiche
fordern sowie thematisch passende Bücher. Der Flur kann ebenso für das Spielen und für den Bewe-
gungsdrang der Kinder genutzt werden.

Im großen Kindergartenbereich gibt es einen Künstler- und Entdeckerbereich, einen Rollenspielbereich,
einen Baubereich sowie einen Multifunktionsbereich mit einem Märchenschrank und Lilo-Lausch-Lausch-
Station sowie mit schulvorbereitenden Materialien.
In diesem Bereich befindet sich das Kinderrestaurant mit Kinderküche, welches allen Jungen und Mäd-
chen des Kindergartens zur Verfügung steht.

Der Außenbereich ist reichlich begrünt und verfügt über vielfältige Angebote und Möglichkeiten zum
Spiel unter freiem Himmel. Wir verfolgen das pädagogische Konzept eines naturnahen Gartens. Dazu sind
Umgestaltungsmaßnahmen angeregt und zukünftig geplant.

Die Kinderrestaurants in Krippe und Kindergarten laden dazu ein Speisen und Getränke einzunehmen.
Die Verteilung der Tische und Stühle in unterschiedlichen Höhen passt sich an die Laufwege und Körper-
größen der Kinder an. Die Menge der Stühle an einem Tisch sind geringgehalten, um ein angenehmes
Tischgespräch zu ermöglichen. Speisen und Getränke stehen in Schüsseln und Kannen auf jeden Tisch, so
dass sie von allen am Tisch gut erreicht werden können. Die Jungen und Mädchen entscheiden dabei
selbst was und wie viel sie essen. Teller, Tassen, Gläser Essbesteck und Portionierbesteck ist den Jungen
und Mädchen jederzeit zugänglich. Diese können sie sich zu jeder Mahlzeit selbständig auswählen. Dabei
verwenden wir Geschirr aus Porzellan und Gläser aus Glas. Plastebecher kommen nur im Garten und bei
Ausflügen zum Einsatz.

Im Restaurant des Kindergartens gibt es eine Kinderküche. Regelmäßig wird diese von den Jungen und
Mädchen zum Kochen und Backen genutzt. Für elektrische Geräte wurden Sicherheitsmaßnahmen ge-
troffen, sodass diese von den Kindern, unter Aufsicht, betätigt werden können. Sie haben jederzeit Zugriff
auf Back- und Kochbücher und können Wünsche und Rezepte einbringen.

Der Kindergeburtstag stellt ein weiteres Highlight im Kita-Alltag dar und wird häufig im Restaurant gefei-
ert. Die verschiebbaren Tische lassen sich zu einer großen Tafel zusammenfügen, damit das Geburtstags-
kind mit all seinen Freunden zusammen feiern kann.

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2.6      Der Tagesablauf
Frühdienst
Mit Öffnung der Einrichtung um 6.00 Uhr beginnt der Frühdienst. Dieser findet für die Mädchen und
Jungen aus Krippe und Kindergarten gemeinsam im großen Krippenbereich statt. Ab 7:15 Uhr gehen die
Jungen und Mädchen des Kindergartens in den großen Kindergartenbereich.

Frühstück
Gemeinsam mit den Kindern wird das Frühstück im Mini-Restaurant bzw. Restaurant des Kindergartens
vorbereitet. Das Frühstück wird in Buffetform angeboten. Das Frühstück ist von 7.30 Uhr bis 8.15 Uhr
möglich.

Kinderkreis
Täglich von 8:30 Uhr bis 9:00 Uhr finden in beiden Bereichen des Kindergartens die Kinderkreise statt.
Hier besprechen und erhalten die Kinder wichtige Informationen, mögliche Angebote und Projekte des
Tages oder der Woche, Singen, Tanzen, Musizieren oder Spielen gemeinsam.
In der Krippe findet der Kinderkreis am Freitag statt.

Obst- und Gemüsepause
Zwischen 9:30 und 10:00 Uhr gibt es eine kleine Zwischenmahlzeit mit Obst und Gemüse.

Vormittag
Verschiedene Themenbereiche, der Garten und weitere Räumen der Kita werden geöffnet und die Jun-
gen und Mädchen können sich frei nach ihren Bedürfnissen im jeweiligen Bereich bewegen. Dabei wer-
den die Kinder immer von mindestens einer pädagogischen Fachkraft begleitet und unterstützt.

Mittag
Das Mittagessen findet in der Zeit von ca. 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr statt. Jeder Bereich hat dabei feste
Essenszeiten und die Jungen und Mädchen essen gemeinsam in ihrer Bezugsgruppe.
Nach dem Mittagessen in den Restaurants können sich die Kinder bei Bedarf, entsprechend ihrem Ruhe-
bedürfnis, zurückziehen. Dabei bieten wir den Kindern Schlaf-, Ruhe und Wachgruppen an. Als übergrei-
fende Regel gilt, dass kein Kind zum Schlafen gezwungen und sensibel auf die individuellen Entspannungs-
bedürfnisse der Kinder eingegangen wird.

Vesper
Nachdem die Kinder geruht haben, können sie individuell zum Vesper gehen.

Nachmittag
Nach der Vesper beginnt die Nachmittagszeit in der Einrichtung. Die Mädchen und Jungen können sich
in den geöffneten Bereichen spielen.

Spätdienst
Der Spätdienst findet ab 16:30 Uhr mit allen Kindern in der Krippenetage oder im Garten statt.

Die pädagogischen Fachkräfte begleiten die Jungen und Mädchen beim Kennenlernen der eigenen Be-
dürfnisse, Interessen und Themen und unterstützen die Kinder, diese zu äußern. Dabei stehen den Jun-
gen und Mädchen verschiedene Themenräume mit vielfältigen Materialien zur Verfügung, welche alle
Bildungsbereiche fördern.

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Der Tagesverlauf der Kita Weidentalstraße gestaltet sich nach den Bedürfnissen und Interessen der Jun-
gen und Mädchen. Sie haben die Wahlmöglichkeit, sich das suchen zu können, was sie benötigen.
Der Alltag in der Kita Weidentalstraße bietet den Kindern eine Vielzahl von Beschäftigungs-, Lern- und
Erprobungsmöglichkeiten. Der Sozialraum bereichert das tägliche Alltagslernen der Jungen und Mäd-
chen.

2.7      Unser Team
Das Einrichtungsteam setzt sich aus der Einrichtungsleitung und den pädagogischen Fachkräften zusam-
men. In der Regel arbeiten wir im Team mit verschiedenen Professionen zusammen (z. B. Erzieher(inne)n,
Sozialpädagog(inn)en, Kindheitspädagog(inn)en, Sprachfachkräfte, Heilpädagog(inn)en, pädagogischen
Mitarbeiter(inne)n) und erleben die verschiedenen fachlichen Blickwinkel als Bereicherung.

Zur fachlichen Weiterentwicklung stehen dem Team verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zum ei-
nen können die Mitarbeiter(innen) die fachliche Unterstützung der Fachberater(innen) des Trägers sowie
interne und externe Weiterbildungen nutzen. Zum anderen finden Fortbildungen und ein dialogischer
Austausch zu aktuellen pädagogischen Themen im Gesamtteam statt. Zur Pflege und Förderung des
Teams tauschen wir uns regelmäßig in Teamberatungen aus.

Ebenfalls wird das Team durch Praktikant(inn)en und durch externe Mitarbeiter(innen) unterstützt.

Neue Mitarbeiter(innen) erhalten zu Beginn eine einrichtungsspezifische Einarbeitung durch die Einrich-
tungsleitung sowie durch das gesamte Team.

In der Kita Weidentalstraße arbeiten 15 pädagogische Fachkräfte, eine Assistenzkraft, eine heilpädagogi-
sche Fachkraft, eine Fachkraft für Sprache im Bundesmodellprojekt „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt
ist“ und eine Kita-Sozialarbeiterin im Rahmen des ESF-Programmes „Kinder stärken“, eine pädagogische
Fachkraft in berufsbegleitender Ausbildung sowie eine Fachkraft im Ruhestand zur Unterstützung.

Das Leitungsteam besteht aus einer Diplom-Sozialpädagogin und einer Elementarpädagogin (B.A.).

Eine pädagogische Fachkraft hat die Zusatzqualifikation zur Praxisanleitung absolviert und ist befähigt
Praktikanten in der Einrichtung zu betreuen.

2.8      Qualitätsentwicklung
Das Qualitätsmanagementsystem des Eigenbetriebes Kindertageseinrichtungen Dresden ist die Grund-
lage für die Qualitätsentwicklung, -sicherung und -verbesserung der pädagogischen Arbeit. Jede Kinder-
tageseinrichtung verfügt über ein Qualitätsentwicklungsinstrument, mit dem jährlich Qualitätsziele und
-maßnahmen festgeschrieben und deren Umsetzung überprüft werden. Die Einrichtung verwendet fol-
gendes Instrument: „Ein Nationaler Kriterienkatalog. Pädagogische Qualität in Kindertageseinrichtungen
für Kinder“ zur Qualitätsentwicklung.
In regelmäßigen Abständen erfolgt der Abgleich mit den sich darin befindenden Checklisten und erfor-
derlichen Anpassungen im Kita-Alltag.

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2.9      Speisenversorgung
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung von Anfang an ist die beste Voraussetzung für eine
gesunde Entwicklung von Mädchen und Jungen. Grundlegende Ess- und Ernährungsgewohnheiten ent-
wickeln sich schon in der frühsten Kindheit und werden langfristig, sowohl durch das Elternhaus als auch
durch Kindertageseinrichtungen, geprägt. Die Verankerung, der ernährungspädagogischen Arbeit, in den
Konzeptionen der kommunalen Kindertageseinrichtungen zielt auf die Befähigung von Jungen und Mäd-
chen zu einem selbstbestimmenden und eigenverantwortlichen Umgang mit Lebensmitteln und Essge-
wohnheiten und regt das soziale Miteinander an.

Der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen Dresden orientiert sich im Rahmen der Ausgestaltung seines
Verpflegungsangebotes an den von der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.“ erstellten Qualitäts-
standards für die Verpflegung in Kindertageseinrichtungen und bildet zur Sicherung der Standards päda-
gogische Fachkräfte zu Escapäd(inn)en aus. Die Elternschaft hat gemäß dem SächsKitaG ein Mitbestim-
mungsrecht bei der Auswahl des Essenanbieters.

Als Einrichtung achten wir auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung für Mädchen und Jungen und
bieten abwechslungsreiche, zuckerarme, voll- und reichwertige Kost an.
Der Essensanbieter der Einrichtung ist Hänchen Servito. Das vorgekochte, heruntergekühlte Essen wird
täglich in die Kita geliefert und in unserem Haus nährstoffschonend erwärmt (Cook&Chill Verfahren).

Die Einrichtung bietet eine Vollverpflegung sowie eine Obst- und Gemüsemahlzeit an. Zudem stehen täg-
lich den Mädchen und Jungen ungesüßte Getränke zur Verfügung.

Im Eingangsbereich der Kita ist der wöchentliche Speiseplan in Form von Bildern für alle einsehbar und
auf der Homepage der Kita ist der Speiseplan ebenso einsehbar.

2.10       Öffnungs- und Schließzeiten
Die Rahmenöffnungszeit kommunaler Kindertageseinrichtungen ist von 6:00 bis 18:00 Uhr. Mit einer
jährlichen Elternbefragung werden die Bedarfe der Öffnungszeit der Einrichtung abgefragt und anschlie-
ßend vom Elternrat festgelegt. Die Einrichtung ist von 6:00 bis 17:30 geöffnet.

Zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel (27.12. bis 30.12.) sowie an drei weiteren beweglichen
Tagen für Teamtage/Betriebsausflug des Personals bleibt die Einrichtung geschlossen. Eine Ersatzbetreu-
ung in anderen Einrichtungen kann bei Bedarf vermittelt werden.

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3. Die pädagogische Arbeit in
 unserer Kindertageseinrichtung

3.1      Bildungsverständnis

3.1.1    Beziehungen zu Mädchen und Jungen aktiv gestalten

In jedem Alltagsmoment steckt außerordentliches Potenzial. Das Alltagsspiel beinhaltet eine wahre Fund-
grube für das Lernen von Jungen und Mädchen. Hier treffen die Jungen und Mädchen auf viele Themen,
die alle miteinander verflochten sind: Komplex, voller Düfte, Gefühle, Wahrnehmungen, Erfahrungen und
Erinnerungen. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, seine eigene Geschichte, seine eigene Zeit, sein
eigenes Tempo.

Jungen und Mädchen sind eigenaktive Gestalter ihrer Umwelt, welche von Geburt an mit Kompetenzen
und Fähigkeiten ausgestattet sind um selbstbestimmt zu agieren. Sie verfügen über Möglichkeiten ihre
Entwicklung selbst zu steuern und lernen den aktiven Part im alltäglichen Tun zu übernehmen. Aus eige-
nem Antrieb nehmen sie Kontakt mit ihrer Umwelt auf und beenden ihn auch wieder. Dies beschreibt
ihre Fähigkeit sich Bindungspartner selbst zu wählen und zu entscheiden, mit wem sie in Beziehung gehen
wollen.

Die Jungen und Mädchen sind die Experten für ihr eigenes Wohlbefinden und ihre Zufriedenheit. Man
kann ihnen zutrauen, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Um diese Kompetenzen weiter ausbauen
zu können, benötigen die Kinder eine bewusst gestaltete Umgebung und zugewandte Erwachsene, die
ihnen vielfältige Möglichkeiten und Anreize zur Selbstentfaltung und altersgemäße Entscheidungsfreiheit
bieten.

Den Mädchen und Jungen ist es möglich ihre Gemütszustände kund zu tun und auszuleben. Sie dürfen
fröhlich, glücklich, aber auch traurig und wütend sein. Sie bekommen die Möglichkeit Fehler als Chancen
verstehen zu können.

Nur wenn man Kindern den Raum für sich selbst gibt, können sie ihr eigenes ganz individuelles „Ich“
weiter ausbilden und persönlich prägen.

In der Kita gibt es ein Bezugserziehersystem. Jede pädagogische Fachkraft hat eine gewisse Anzahl an
Bezugskindern. Sie begleitet die Bezugskinder während der Eingewöhnung und ist Ansprechpartner bei
Entwicklungsfragen und -gesprächen. Dennoch übernimmt im Alltag jede pädagogische Fachkraft die
Verantwortung und Aufsichtspflicht für alle Kinder und gibt wichtige Informationen an Beteiligte weiter.
Den Jungen und Mädchen ist es im Alltag möglich, Beziehungen zu anderen Bezugspersonen aufzubauen,
sich die Person zu suchen, welche sie gerade brauchen.

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3.1.2    Lernen in Gruppen ermöglichen

Begründet durch das beschriebene Bild vom Kind sind die pädagogische Arbeit und der strukturelle Auf-
bau der Kindertageseinrichtung bedürfnisorientiert. In klaren Strukturen wird es den Jungen und Mäd-
chen ermöglicht, selbstbestimmt die für sie gerade aktuellen Themen zu verfolgen. Angelehnt an den
sächsischen Bildungsplan und die darin enthaltenen Bildungsbereiche wurden 2019/2020 vier altersbe-
zogene Bereiche und mit entsprechenden Themenräumen im Haus geschaffen. Die Themenräume sind
in den jeweiligen Bereichen reizarm gestaltet und vielfältig ausgestattet.
Somit können den Kindern vielfältige Angebote unterbreitet werden und die Ressource Raum wird opti-
mal genutzt. Außerdem wird dem erhöhten Bewegungsdrang der Jungen und Mädchen Tribut gezollt, sie
haben die Möglichkeit ihre Kita/Einrichtung zu entdecken und neue Räume zu erkunden.

In der Kita gibt es vier altershomogene Gruppenbereiche, in denen sich die Jungen und Mädchen frei
nach ihren Bedürfnissen und Interessen bewegen können. Diese kleinen Bereiche bieten den Kindern
verschiedene Möglichkeiten, ihre Gruppe zu finden, in der sie sich gerade wohlfühlen. Allen Kindern ist
es möglich Freundschaften alters- und gruppenübergreifend zu finden und ungestört alleine oder mit
selbstgewählten Spielpartnern zu agieren.

Die pädagogischen Fachkräfte beobachten die Jungen und Mädchen wie sie gemeinsam Spielen, Bezie-
hungen aufbauen und Konflikte bewältigen. Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht, dass die Kin-
der lernen selber ihre Gefühle zu benennen, Konflikte lernen zu lösen sowie im Spiel miteinander kom-
munizieren.

Uns ist es wichtig, dass die Jungen und Mädchen sich frei in ihrer Geschlechteridentität entwickeln kön-
nen. Eine geschlechtsbewusste Pädagogik heißt, Unterschiede lernen zu akzeptieren und anzuerkennen,
alle Spiel- und Beschäftigungsmaterialien sind für jedes Kind nutzbar und Angebote werden so ausge-
wählt, dass sie für Jungen und Mädchen zugänglich sind.

3.1.3    Bildungsimpulse setzen

Jedes Kind durchläuft die sechs formulierten Bildungsbereiche des Sächsischen Bildungsplanes in ganz-
heitlichen und individuellen Prozessen. Daher sind die verschiedenen Themenräume mit Materialien, Bü-
chern und Möbeln ausgestattet, welche alle Bildungsbereiche gleichzeitig fördern. Die pädagogischen
Fachkräfte achten bei der Auswahl neuer Materialien sowie Raumgestaltung auf diese Beschaffenheit.

Die Bildungsbereiche werden folgendermaßen in der Integrativen Kita Weidentalstraße umgesetzt:

Somatische Bildung

Das Wohlbefinden der Jungen und Mädchen steht im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Geht es
Körper und Seele gut, lernen die Kinder mit Erfolg und Freude. Die Jungen und Mädchen lernen ihren
Körper, ihre Bedürfnisse, Interessen und Themen kennen und benennen diese gegenüber anderen. Dabei
unterstützt Bewegung die Selbstentwicklung. Die Kinder haben die Möglichkeit viele Dinge und Situatio-
nen selbst zu Gestaltung und aus den Erfahrungen zu lernen. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen
die Jungen und Mädchen in ihrer Selbstständigkeit.

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Beispiele aus dem Kita-Alltag:
     freie Wahl der Spielthemen und -partner
     verschiedene Rückzugsmöglichkeiten
     verschiedene Ruhe- und Schlafgruppen entsprechend des individuellen Schlafbedürfnisses
     Buffetform bei den Mahlzeiten
     Matschen mit Wasser im Bad oder in der Outdoorküche
     Kochen und Backen in der Kinderküche
     Bewegungsraum und -strecken, Fühlmaterialien
     bewegte Kreis- und Mannschaftsspiele und Kleingruppenspiele im Bewegungsraum oder im Gar-
        ten
     …

Soziale Bildung

Ein Großteil der kognitiven, sozialen und motorischen Entwicklung erlernen die Jungen und Mädchen im
Spiel. Kinder spielen zum Vergnügen, zur Entspannung, aus Freude und sie erlernen Regeln für das Mit-
einander.

Beispiele aus dem Kita-Alltag:
     Mädchen und Jungen lernen im Gruppenspiel mit verteilten Rollen, mit Mitspielern zu kooperie-
        ren und sich sprachlich zu äußern
     das Wir-gefühl wird in der Spielgruppe entwickelt, Konflikte regeln und eigene Lösungen finden
        werden im Spiel erlernt
     Projekt „Fair Streiten“ - sich selbst Kennenlernen, Konflikte regeln lernen und eigene Lösungen
        finden
     der Grolltroll begleitet die Kindergartenkinder durch den Alltag und unterstützt sie bei der Be-
        wältigung von Konflikten
     zuhören, andere Meinungen und Interessen kennen lernen und zu akzeptieren, abwarten kön-
        nen, lernen die Jungen und Mädchen u.a. im Kinderkreis
     …

Kommunikative Bildung

Kleinkinder drücken ihre Gefühle und Stimmungen über Gestik, Mimik und Laute aus und machen sich
somit verständlich. Die Jungen und Mädchen kommen mit unterschiedlichen sprachlichen Grundlagen
und Voraussetzungen in die Kita. Manche Kinder erlernen in der Kita Deutsch als Zweit- oder Drittspra-
che.
Mit dem fortschreitenden Erlernen der deutschen Sprache eröffnen sich dem Kind immer größere Hori-
zonte. Es tritt mit allen Beteiligten in Dialog und erlernt den Umgang mit verschiedenen Kommunikati-
onsmitteln und -techniken.

Beispiele aus dem Alltag:
     Kinderkreis
     pädagogische Fachkräfte verknüpfen ihre Handlungen mit Worten beim Begrüßen, sich An- und
        Ausziehen, beim Spielen, bei den Mahlzeiten
     Vorlesen von Märchen und Geschichten, Märchensäckchen, Bilderbuchkino
     die Handpuppe Lilo-Lausch und die Lilo-Lausch-Lausch-Stationen

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   Märchen und Bücherschränke
        eine große Auswahl an Bilderbüchern
        …

Ästhetische Bildung

Mit allen Sinnen erforschen die Kinder ihre Umwelt: Sie fühlen, sehen, riechen, hören und schmecken.
Ihr Denken und Handeln wird von ihrer Wahrnehmung beeinflusst. In der Kita finden die Jungen und
Mädchen ein umfangreiches Materialangebot vor. Dieses regt in unterschiedlicher Farbe, Form, Beschaf-
fenheit, Konsistenz und Wirkung sinnliche Erlebnisse an.

Beispiele aus dem Alltag:
     Ordnungsstruktur in den Räumen – jedes Material hat seinen festen Platz
     umfangreiches Verkleidungsmaterial und verschiedene Rollenspielbereiche
     Kuko und Puzzeli
     Malen und Gestalten ist im Stehen, Liegen und Sitzen möglich
     …

Naturwissenschaftliche Bildung

Die Fragen der Jungen und Mädchen an die Welt sind unerschöpflich und die Antworten darauf selten
leicht und verständlich zu geben. Damit Kinder ihre eigenen Erklärungen finden können, benötigen sie
Erwachsene an ihrer Seite, die sie durch eine geeignete Lernumgebung anregen. Unsere Materialien und
Themenräume, aber auch Ausflüge in die Natur und in den Sozialraum unterstützen den Forscherdrang
der Jungen und Mädchen.

Beispiele aus dem Alltag:
     Ausflüge in die Natur und in den Sozialraum
     Experimente mit Wasser, Sand, Knete und Farben
     Beobachtung der Jahreszeiten und Jahreszeitenkalender im Kinderkreis
     Kuko und Puzzeli, Lego, Kappla, …
     …

Mathematische Bildung

Formen, Zahlen, Mengen, Ordnungen, Zeit – all dies und noch viel mehr bildet die Grundlage dafür, dass
Jungen und Mädchen ein natürliches mathematisches Verständnis entwickeln können.

Beispiel aus dem Alltag:
     thematisch passende Uhren in jedem Raum und Kalender im Kindergarten
     einfache und klare Struktur der Räume
     Rollenspielmaterialien aus der Erwachsenenwelt
     umfangreiches Konstruktionsmaterial
     Musikinstrumente
     Zahlen auf den Treppenstufen
     vielfältige Formen im Garten und im Haus
     …

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3.2      Inklusion – Chancengleichheit

3.2.1    Inklusion

Unsere Kindertageseinrichtung ist ein Lebensort für alle Kinder und deren Familien, ganz gleich welcher
Herkunft, welches sozialen Status oder welcher Religion.
Durch die Vielfalt der Hintergründe der Mädchen und Jungen in unserer Einrichtung erhalten sie schon
früh die Möglichkeit ihre sozialen Kompetenzen in besonderer Art und Weise auszubilden. Rücksicht-
nahme und Verantwortungsbewusstsein für alle Mitglieder der Gesellschaft werden hier von Anfang an
an die Mädchen und Jungen weitergegeben und vermittelt.

Ziel ist es, mit den Kindern, neben Gemeinsamkeiten auch die besonderen Unterschiede vorurteilsfrei
wahrzunehmen und dadurch die eigene Persönlichkeit eines jeden Mädchen und Jungen zu stärken.
Um diese Potentiale der Kinder ausschöpfen zu können, müssen wir ein breites Bewusstsein für die un-
terschiedlichen Lebenslagen der Herkunftsfamilien besitzen. Verschiedenheit kann nur dann als Bildungs-
potential verstanden und als solches genutzt werden, wenn wir uns bewusst mit den unterschiedlichen
Religionen, Weltanschauungen, Migrationshintergründen, Kulturen und Sprachen der Mädchen und Jun-
gen auseinandersetzen und diese respektieren.

Der Respekt der unterschiedlichen Bedürfnisse zeigt sich zum Beispiel bei der Ernährung. Wir haben be-
wusst einen Essenanbieter gewählt, welcher besondere Essgewohnheiten, beispielsweise aus religiösen
Hintergründen, bedienen kann. Wichtig ist hierbei, dass nur ein Komponentenaustausch stattfindet, um
Stigmatisierungen zu verhindern und den Kindern ein gemeinsames Erleben zu ermöglichen.
Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Mädchen und Jungen spiegelt sich jedoch nicht nur in denen durch
die Umwelt begründeten Reichhaltigkeit wieder. Jedes Kind ist für sich besonders und besitzt sein, für
sich ganz eigenes schützenswertes Wesen. Dies zu stärken, die Persönlichkeit der Kinder zu festigen und
den Mädchen und Jungen zu vermitteln, dass es okay ist wie sie sind ist eine weitere vorrangige Aufgabe
für die pädagogischen Fachkräfte.
Mit Wertschätzung und Zugewandtheit das Selbstbewusstsein der Kinder zu fördern ist die Grundlage
um die Bildungsmotivation zu unterstützen. Nur Jungen und Mädchen, welche sich wohl und angenom-
men fühlen, können vertieft und engagiert in das Spiel gehen, in welchem sie die besten und nachhal-
tigsten Bildungserfahrungen für sich selbst sammeln können.

Da Sprache auch Identität bedeutet und für die Kinder Teil ihres Bezugs zum Elternhaus und der Her-
kunftsfamilie ist, halten wir die Einbindung der Muttersprache in den Alltag für sehr wichtig. Dies ge-
schieht beispielsweise durch das gemeinsame Singen von Liedern in den verschiedenen Muttersprachen
der Kinder. Zudem besuchen uns im Rahmen des „Bundesweiten Vorlesetages“ oder der „Internationale
Tag der Muttersprache“ Eltern und Verwandte von Kindern oder Interessierte, welche bekannte Mär-
chen oder Bücher, auch in anderen Sprachen, vorlesen und so das Bewusstsein der Kinder für die Ver-
schiedenheit der Sprache stärken.

Jede pädagogische Fachkraft ist für alle Kinder der Einrichtung verantwortlich. Jedes Kind braucht eine
individuelle Begleitung und Unterstützung. Gemeinsam im Team besprechen die pädagogischen Fach-
kräfte im Kleinteam oder in Fallbesprechungen, wie jedes Kind bestmöglich im Kita-Alltag begleitet und
unterstützt werden kann. Dabei können die pädagogischen Fachkräfte das Beratungsteam für den Aus-
tausch nutzen. Dieses setzt sich wie folgt zusammen: eine Sprachfachkraft, eine Sozialpädagogin, eine
pädagogische Fachkraft mit heilpädagogischer Zusatzausbildung und das Leitungsteam. Einmal im Monat

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trifft sich das Beratungsteam und tauscht sich über Unterstützungsmaßnahmen einzelner Jungen und
Mädchen sowie die Weiterentwicklung der inklusiven Arbeit im Haus aus.

3.2.2    Integration

Mit dem Status einer Integrationskindertageseinrichtung ist, neben den Chancen, die in der Arbeit mit
der Vielfalt aller Mädchen und Jungen entstehen, auch eine große Verantwortung gegenüber denen ver-
bunden, welche ein Anrecht auf Leistungen nach § 35a SGB VIII „Eingliederungshilfe für seelisch behin-
derte Kinder und Jugendliche“ haben. Um dieser Verantwortung als Institution nachzukommen, ist in
unserer Einrichtung eine pädagogische Fachkraft mit einer heilpädagogischen Zusatzausbildung beschäf-
tigt. Deren Aufgabe ist es gemeinsam mit dem Team zu beobachten, welchen Unterstützungsbedarf die
Jungen und Mädchen gemäß § 35a SGB VIII haben und sie erstellt auf der Grundlage der Beobachtungen
einen Teilhabeplan für das Kind.

Grundlegend verstehen wir Integration als einen ganzheitlichen Prozess, an welchem neben der ausge-
wiesenen Fachkraft auch alle anderen Kollegen mitwirken. Diese findet über den gesamten Tag statt und
beginnt schon mit dem Begrüßen der Kinder in der Einrichtung.

In der Kita Weidentalstraße hat 2019/2020 eine pädagogische Fachkraft die heilpädagogische Zusatzaus-
bildung erworben. Sie ist im Haus als koordinierende Integrationsfachkraft tätig und plant gemeinsam
mit dem Team, den Kindern und den Eltern Unterstützungsmaßnahmen und –prozesse. Für jedes Kind,
welches Anrecht auf Leistungen nach § 35a SGB VIII hat, erstellt sie gemeinsam mit dem Kind, dem pä-
dagogischen Team und den Eltern einen Teilhabeplan. Dabei arbeitet sie eng mit dem Team und anderen
Institutionen, u.a. dem Sozialamt und dem Jugendamt, zusammen. Jede pädagogische Fachkraft ist ver-
pflichtet die Inhalte und Ziele des Teilhabeplanes eines Kindes im Alltag umzusetzen. In regelmäßigen
Abständen reflektiert die koordinierende Integrationsfachkraft die Zielerreichung des Teilhabeplanes mit
dem Kind sowie allen Beteiligten.
Die koordinierende Integrationsfachkraft ist flexibel im Haus unterwegs und in keinem Bereich fest ver-
ortet. So kann sie individuell den Bedarfen der Jungen und Mädchen sowie der pädagogischen Fachkräfte
nachgehen. Dabei beobachtet sie die Jungen und Mädchen in ihrem Tun und kann Schlüsse auf die be-
nötigte Unterstützung ableiten. Sie begleitet die Kinder im Alltag passiv, d.h. sie unterstützt nur dann das
Kind, wenn es Hilfe und Begleitung benötigt. Gemäß dem Motto: Hilf es mir selbst zu Tun.

3.2.3    Interkulturalität

Jedes Kind ist in unserer Kita willkommen und findet unabhängig von seiner kulturellen Herkunft und
Religion seinen Platz. Wir fördern die individuelle Entwicklung von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit,
das Finden und Benennen von Wünschen und Bedürfnissen und die Art und Weise der Kommunikation
mit Mädchen und Jungen sowie mit Eltern aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Religionen. .

3.2.4    Geschlechtersensible Pädagogik

Die Individualität eines Kindes zu fördern heißt für uns auch das Geschlecht bzw. die geschlechtsbezoge-
nen Vorlieben eines Kindes mit in den Blick zu nehmen. Unsere Kindertageseinrichtungen spiegelt die
gesellschaftlichen Verhältnisse der Geschlechter wieder. Täglich werden den Mädchen und Jungen ge-
sellschaftlich relevante Muster, Strukturen und Regeln von Männlichkeit und Weiblichkeit vorgelebt und
immer wieder neu reproduziert. Uns ist es wichtig eine geschlechtsbewusst reflektierte Begleitung anzu-

16
bieten, „... damit Mädchen und Jungen Gelegenheiten haben, sich jenseits von Rollenklischees entwi-
ckeln zu können. Einer geschlechtsreflektierenden pädagogischen Perspektive geht es dabei weder um
Rollentausch noch um vermeintliche Gleichmacherei von Mädchen und Jungen. Ziel ist, Mädchen und
Jungen eine Vielfalt von geschlechtlichen Ausdrucksmöglichkeiten anzubieten und sie in ihrem Eigen-Sinn
zu fördern, statt sie auf das zu reduzieren, was gerade als typisch männlich und typisch weiblich gilt.“
(Focks 2002 zitiert im Sächsischen Bildungsplan, Grundlagen, Seite 19). Daher finden sich in unserem
Haus vor allem diverse Bücher, welche Rollen von gesellschaftlichem und biologischem Geschlecht the-
matisieren. Ebenso haben wir in der Ausstattung auf Spielmaterialien geachtet, welche das Raumthema
in vielfältigen Interessen begleitet. So finden sich im Rollenspielbereich diverse Kleidungsstücke, der Bau-
bereich hat neben Fahrzeugen auch Tier- und Rollenspielfiguren, usw.

3.3      Eingewöhnung
Die Eingewöhnung in die Kindertageseinrichtung ist für das spätere Wohlbefinden der Jungen und Mäd-
chen von grundlegender Bedeutung. Nur wenn die Kinder in dieser Zeit die Möglichkeit haben, Vertrauen
zu seiner zuständigen pädagogischen Fachkraft und den anderen Kindern zu gewinnen, werden sie sich
sicher und wohlbehütet fühlen.

In der Kita findet die Eingewöhnung individuell und in mehreren Phasen statt. Dabei orientieren sich die
pädagogischen Fachkräfte an dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Jedes Kind benötigt eine andere Zeit
für die Eingewöhnung, je nach seiner Bindung, seinem Temperament, Verhalten und seiner persönlichen
Entwicklung. Somit orientieren sich die pädagogischen Fachkräfte an den Bedürfnissen und
der persönlichen Situation ihres Kindes und gestalten gemeinsam mit den Eltern die Eingewöhnungszeit.

Ziel der Eingewöhnung ist eine gute und sichere Beziehung zwischen der Fachkraft und dem Kind zu ent-
wickeln. Dafür ist im ersten Schritt eine mehrtägige Begleitung durch Mutter oder Vater unabdingbar.

Während des Vertragsgespräches mit Kitaleitung und dem Kennlerngespräch mit der pädagogischen
Fachkraft erhalten die Eltern detaillierte Informationen und Hinweise zum Ablauf der Eingewöhnung.

Möglicher Ablauf der Eingewöhnung in der Krippe:

1.-3. Tag – Ankommen des Kindes mit seiner Bezugsperson
Eine Bezugsperson kommt mit dem Kind gemeinsam für ca. 1 Std. in die Kita. Die pädagogischen Fach-
kräfte geben dem Kind und seiner Bezugsperson die Gelegenheit am Alltagsgeschehen teilzunehmen. Das
Kind bestimmt das „Kennlern-Tempo“ und entscheidet wann und wie es Kontakt zu der pädagogischen
Fachkraft und zu anderen Kindern aufnimmt. Die Aufgabe der Bezugsperson besteht darin ein „sicherer
Hafen“ für das Kind zu sein. Die Bezugsperson des Kindes beobachtet ihr Kind und ist für dieses da, wenn
es signalisiert, dass es ihre Nähe braucht. Das Kind wird sich so langsam an die kleinen und großen Men-
schen, Geräusche und Räumlichkeiten gewöhnen.
Eine pädagogische Fachkraft gestaltet mit dem Kind und dessen Elternteil die Eingewöhnung. Nach der
Grundphase vereinbart die pädagogische Fachkraft mit den Eltern spätestens einen Tag zuvor die erste
Trennung.

Ab dem 4. Tag – die erste Trennung von der Bezugsperson
Eine Trennung erfolgt, wenn sich das Kind wohl fühlt, zunehmend Interesse an seiner Umwelt und der
pädagogischen Fachkraft zeigt. Ab dem vierten Tag kann ein erster Trennungsversuch stattfinden. Die
Bezugsperson verabschiedet sich und verlässt den Raum. Sie bleibt in der Kita und ist somit in der Nähe

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des Kindes. Die Reaktion des Kindes ist der Maßstab für die Fortsetzung oder den Abbruch des Tren-
nungsversuches. Falls das Kind sich nicht von der pädagogischen Fachkraft trösten lässt, wird der Tren-
nungsversuch abgebrochen und in 2-3 Tagen ein erneuter Trennungsversuch unternommen.

Ab der zweiten Woche – Stabilisierung und weitere Elemente des Kita-Alltages kennenlernen
Nach dem positiven Trennungsversuch werden die Trennungszeiten nach Absprache täglich verlängert.
Die Eltern bringen nun das Kind möglichst zur gleichen Zeit in die Kita und verabschieden sich mit einem
kleinen Ritual (z.B. gleiche Abschiedsworte, Winken am Fenster). Ein Kuscheltier oder ein anderer „Trös-
ter“ ist hilfreich für den täglichen Start. Je nach den Reaktionen des Kindes können die Trennungen so-
dann täglich geübt und verlängert werden.
In der Anfangszeit wartet die Bezugsperson in der Elternecke der Kita und holt das Kind nach einer ver-
einbarten Zeit wieder ab. Mit der zunehmenden Sicherheit des zu eingewöhnenden Kindes kommen in
kleinen Schritten weitere Etappen des Kita-Alltages hinzu: Essen, Schlafen, Vesper, Spielen. Die Bezugs-
person verlässt nun die Kita und holt das Kind zur vereinbarten Zeit wieder ab. Die Eltern sollten immer
telefonisch erreichbar sein, falls in bestimmten Situationen die Bindungen, die das Kind aufgebaut hat,
nicht tragfähig genug sind.

Ende der Eingewöhnung in der Krippe
Die Eingewöhnung kann 4 bis 6 Wochen und länger dauern. Erfahrungen in der Praxis und wissenschaft-
liche Untersuchungen belegen, dass Kinder später wesentlich angstfreier mit neuen Situationen umge-
hen, wenn sie von Anfang an auf die Unterstützung einer vertrauten Person bauen können.

Als „eingewöhnt“ lässt sich das Kind einschätzen, wenn es sich nachhaltig trösten lässt. Das Kind ist nun
bereits für mehrere Stunden in der Kita und täglich kommen neue kleine Regeln und Abläufe dazu, die es
kennen lernt. Es gewinnt zunehmend an Sicherheit und integriert sich in die Kindergruppe. Ein Zeichen
für eine abgeschlossene Eingewöhnung ist, wenn es aktiv an Gruppenprozessen beteiligt ist/teilnimmt,
Freude am Alltag hat, die typischen Hausregeln kennt und sie ab und zu austestet.
Am Ende der Eingewöhnung findet gemeinsam mit den Eltern und der pädagogischen Fachkraft ein ab-
schließendes Gespräch zur Eingewöhnung des Kindes statt. Dabei steht der Verlauf der Eingewöhnung,
mögliche Stolpersteine und weitere Schritten im Fokus des Gespräches.

Der Übergang in den Kindergarten

Der Wechsel von der Krippe in den Kindergarten beginnt in unserem Haus meist um den dritten Geburts-
tag. Mindestens zwei Kinder, bestenfalls befreundet, wechseln gemeinsam in den Kindergarten. Die Kin-
der besuchen, begleitet von einer pädagogischen Fachkraft, regelmäßig den Kindergarten und lernen die
neuen pädagogischen Fachkräfte, die Kinder und den Alltag des Kindergartens kennen. Dabei kann jedes
Kind selbst bestimmen, wie lange es im Kindergarten bleiben möchte.

Nach der zweiten Woche am Donnerstag feiern die aufsteigenden Kinder gemeinsam mit den Krippen-
kindern ihren Abschied, packen ihre persönlichen Sachen und ziehen in den Kindergartenbereich um.
Dort werden sie von den Jungen und Mädchen und den pädagogischen Fachkräften begrüßt.

Im Vorfeld des Überganges in den Kindergarten führt die bisherige pädagogische Fachkraft mit der neuen
zuständigen pädagogischen Fachkraft und den Eltern ein gemeinsames Gespräch. Thematisiert werden
dabei der Übergang und ein kurzer Entwicklungsstand des Kindes.

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Ist das Kind sicher im neuen Bereich angekommen, findet gemeinsam mit den Eltern und der pädagogi-
schen Fachkraft ein abschließendes Gespräch zur Eingewöhnung des Kindes statt. Dabei steht der Verlauf
des Überganges in den Kindergarten, mögliche Stolpersteine und weitere Schritte im Fokus des Gesprä-
ches.

Möglicher Ablauf der Eingewöhnung in den Kindergarten von außerhalb:

Die Eingewöhnung eines Kindes in den Kindergarten orientiert sich ebenso wie in der Krippe am „Berliner
Modell“. Je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes können die Phasen der Eingewöhnung auch
verkürzt werden.

3.4      Beobachtung und Dokumentation, Planung der pädagogischen
         Arbeit
Das Team der pädagogischen Fachkräfte hat sich als Beobachtungsinstrument den „Beobachtungsbogen“
von Kornelia Schlaaf-Kirschner ausgewählt. Diesen gibt es für Kinder unter drei Jahren, für Kinder von
drei bis sechs Jahren, für Vorschulkinder und speziell für die Sprachentwicklung. Einfach und unkompli-
ziert werden die erreichten Entwicklungsschritte im schneckenförmigen Beobachtungsschema farbig
markiert. Eine Übersicht aller Beobachtungskriterien sorgt für den schnellen Überblick. In einem Begleit-
buch finden die pädagogischen Fachkräfte genaue Erläuterungen, praktische Hinweise und Spielvor-
schläge zu allen Beobachtungsitems sowie Tipps für Entwicklungsberichte, Fallbesprechungen und El-
terngespräche. Der „Beobachtungsbogen“ ist eine optimale Ergänzung zur Kindermappe eines Kindes.

In der Kindermappe, einem Ordner, dokumentieren die pädagogischen Fachkräfte die persönliche Ent-
wicklung, wichtige Meilensteine und Erlebnisse eines Kindes. Die Kindermappe wird zu Beginn durch den
Bezugspädagogen/ die zuständige pädagogische Fachkraft angelegt und begleitet das Kind während sei-
ner gesamten Kindergartenzeit. Zu Entwicklungsgesprächen kann die Mappe mit hinzugezogen werden.
Am Ende der Kita-Zeit nimmt jedes Kind seine persönliche Mappe mit nach Hause.

In Kinderbesprechungen, Fallberatungen, Kleinteamtreffen, Dienstberatungen, verschiedenen Arbeits-
kreisen und anlassbezogenen Gesprächen besprechen, planen und reflektieren wir die pädagogische Ar-
beit und leiten weitere Schritte daraus ab.

3.5      Gestaltung von Räumen
Die verschiedenen Themenräume sind für die Jungen und Mädchen altersgerecht eingerichtet und be-
dürfnisorientiert gestaltet. Jeder Raum mit seinem eigenen Thema verfügt über pädagogisch wertvolles,
vielfältiges, altersgerechtes, anregendes, bedürfnisorientiertes und bewusst ausgewählt sowie ökolo-
gisch nachhaltig Spiel- und Beschäftigungsmaterial, welche alle Bildungsbereiche des sächsischen Bil-
dungsplanes anregen. Abgerundet wird das umfangreiche Spiel- und Beschäftigungsmaterial mit thema-
tisch passenden Büchern.
Die Jungen und Mädchen können in den verschiedenen Räumen ihren Grundbedürfnissen von Bewe-
gung, Ruhe und Rückzug, Bauen und Gestalten, Rollenspiel und Experimentieren nachgehen.

Jeder Themenbereich verfügt über Möbel und Materialien, welche von den Jungen und Mädchen flexibel
in ihrer Funktion genutzt werden können und sich den Themen und Spielsituationen der Kinder anpassen.
Einzelne Räume verfügen über mobile Lichtquellen, welche durch die unterschiedliche Materialbeschaf-
fenheit, Farben und Lichtstimmung die Sinne der Jungen und Mädchen anregen.

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Die Farbgestaltung der Räume verfolgt das Ziel, dass Farben dezent und reizarm eingesetzt werden und
sich der Nutzungsfunktion des Raumes anpassen.

In den jeweiligen Bereichen gibt es entsprechende Orte für Elterninformationen, die Tagesplanung und
Ausstellungsflächen.

3.6      Gesundheitsförderung
Sprachförderung

Seit dem Jahr 2015 beteiligen wir uns am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel
zur Welt ist“. Unsere zusätzlich Sprachfachkraft arbeitet gemeinsam mit Fachkräften, Kindern und Eltern
vertrauensvoll auf vielen Ebenen der sprachlichen Bildung (weitere Informationen dazu unter 3.10.2 –
Projekte und Programme).

In den täglich stattfindenden Kinderkreisen werden den Kindern vielfältige Sprachangebote vermittelt.
Mit Bewegungsliedern, der Tagesplanung oder Erlebnissen aus dem Wochenende bekommen die Mäd-
chen und Jungen die Möglichkeit sich vielfältig sprachlich zu betätigen. Die Fachkräfte bemühen sich um
die Anwendung der Methode des handlungsbegleitenden Sprechens, um Kindern mit und ohne deut-
scher Muttersprache zu begleiten und sich dabei vom Sprachniveau am Entwicklungsstand und -tempo
des Kindes zu orientieren.

Seit 2020 nehmen wir am Projekt „Lilo Lausch. Weil Zuhören verbindet. Ein Programm der Stiftung Zu-
hören.“ teil und im Sommer 2020 haben zwei unserer Fachkräfte die „Lilo Lausch“-Weiterbildung absol-
viert. So sollen Kinder mit ihren Familien sensibilisiert werden Klängen und Stimmen zu lauschen. Durch
das aktive Zuhören erschließen sich die Kinder neue Welten, begegnen sich achtsam und wertschätzend
und artikulieren ihren neuen Erkenntnisgewinn.

Ab März 2021 nimmt das Team der Kita Weidentalstraße an der Weiterbildung zur „Singenden Kita“ teil.
In dem von der Drogeriekette „dm“ geförderten Projekt „Zukunftsmusiker“ liegt der Fokus auf der Ver-
bindung von Sprache, Musik, Bewegung, Kreativität und Interkulturalität. So werden Lieder und Melodien
auch anderer Kulturkreisen erforscht und die Artikulation durch neue Wortverbindungen gefördert.

Neben den genannten Projekten arbeiten wir auch mit den Eltern zusammen und stellen diesen verschie-
dene sprachfördernde Materialien zur Verfügung. Jedes Kind erhält zu seinem Geburtstag den „Eltern-
brief zur Sprache ihres Kindes“ in seiner Muttersprache, welcher durch das Landeskompetenzzentrum
zur Sprachförderung an Kindertagesstätten in Sachsen (LAKOS) zur Verfügung gestellt wird.

In der Elternecke der Kita und im Eingangsbereich werden Eltern verschiedene Materialien für die Spra-
chentwicklung präsentiert und vorgestellt.

Im Jahr 2020 sind zudem in den vier Bereichen der Kita Bücher- und Materialschränke geschaffen wurden,
in denen die pädagogischen Fachkräfte eine Vielzahl an Sprachmaterialien vorfinden und für die tägliche
Arbeit mit den Jungen und Mädchen nutzen können. Zudem ist im Obergeschoss der Kita eine umfang-
reiche Bibliothek für die pädagogischen Fachkräfte entstanden. In dieser warten eine Vielzahl an Fachbü-
chern, Fachzeitschriften und Kinderbüchern auf ihren Einsatz.

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