Welche Plattformen-Typen gibt es? - Oettinger Digital
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OED Denkfabrik Welche Plattformen-Typen gibt es? Paper Lesezeit 4 Minuten Welche Plattformen-Typen gibt es? In vielen Märkten verschiebt sich der Wettbewerb zurzeit von einer Konkurrenz zwischen Einzellösungen hin zu einem Wettstreit zwischen softwarebasierten Plattformlösungen. Online-Plattformen bieten eine entscheidende Möglichkeit zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Ob Unternehmen ein eigenes Plattform-Ökosystem aufbauen oder sich an einem Bestehenden beteiligen, der Fokus liegt auf den Kooperationen, die Unternehmen eingehen. Durch Partnerschaften entstehen Netzwerkeffekte, welche Wettbewerbsvorteile für alle Stakeholder schaffen. Wie stark Firmen von Plattformen profitieren können, hängt von der jeweiligen Plattformstrategie ab. Um eine effiziente Plattformstrategie zu definieren, ist es notwendig die verschiedenen Plattform-Typen zu kennen. Dieses Paper bieten Ihnen einen ersten Einblick in verschiedene Plattform-Typen und deren Wertschöpfung. Bei der Abgrenzung verschiedener Plattform-Typen gibt es keinen allgemeinen Konsens. Oft wird eine Unterscheidung anhand der Kernfunktion der Plattform vorgenommen. Die Grundidee aller Plattformen ist es, einen Raum für die Interaktion verschiedener Akteure zu schaffen. Dabei sind die Funktionalitäten dieser Plattform modular erweiterbar. So
OED Denkfabrik Welche Plattformen-Typen gibt es? entsteht eine anpassungsfähige und flexible Architektur. Eine weit verbreitete Kategorisierung der Plattform-Typen (Peter C. Evans, Annabelle Gawe) unterscheidet nach Transaktions-, Innovations-, integrierte und Investitionsplattformen: Online-Plattformen bieten eine entscheidende Möglichkeit zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Transaktionsplattformen Transaktionsplattformen bieten ein digitales Matchmaking und ermöglichen so den Austausch zwischen verschiedenen Akteuren. Diese Art von Plattform schafft einen Mehrwert, indem sie verschiedene Nutzer verbindet, die sonst nicht miteinander in Kontakt treten könnten. Je nach Geschäftsmodell sind die Transaktionen kostenfrei oder kostenpflichtig. Mit täglich 60 Mio. aktiven Usern gehört Taobao zu den am meisten genutzten Transaktionsplattformen der Welt. Die Consumer-to-Consumer Einkaufsplattform des Tech-Giganten Alibaba grenzt sich von Konkurrenten wie eBay ab, indem sie geringere Gebühren erhebt. Den Umsatz erzielt das chinesische Unternehmen in erster Linie durch Werbung und andere Handelsdienstleistungen. Im Laufe der Zeit wurden weitere Funktionalitäten wie AliPay sowie ein Live Chat integriert.
OED Denkfabrik Welche Plattformen-Typen gibt es? Innovationsplattformen Innovationsplattformen sind die technologische Basis, auf die ein Ökosystem von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen von Dritten aufgebaut werden kann. Diese Art von Plattform bildet die Grundlage für viele Innovationen, da sie Unternehmen die Möglichkeit bietet, sich auf die Entwicklung neuer Produkte konzentrieren zu können, ohne dabei selbst die notwendige Infrastruktur vollumfänglich besitzen zu müssen. Die Entwicklungsplattform SAP HANA ist ein Beispiel für eine Innovationsplattform, die nach und nach zu einer offenen Plattform ausgebaut wurde, indem Externen die Entwicklung und Bereitstellung von zusätzlichen SAP HANA-Anwendungen ermöglicht wurde. Integrierte Plattformen Eine integrierte Plattform ist sowohl eine Transaktionsplattform als auch eine Innovationsplattform. Ein Beispiel ist der Google Play Store. Das Unternehmen Google schafft mit dieser Plattform die technologische Grundlage für eine Vielzahl von Apps, die sowohl von dem Unternehmen selbst als auch von selbstständigen Entwicklern und anderen Firmen entwickelt werden. Darüber hinaus ermöglicht Google Play ein Matchmaking zwischen App-Anbietern und Nutzern. Google ist es mit seinem Store gelungen, einen mehrseitigen Markt sowohl für Smartphone- als auch für Desktop-Anwendungen zu schaffen. Investitionsplattformen Investitionsplattformen sind Unternehmen, die eine Plattform- Portfoliostrategie verfolgen und als Holdinggesellschaft oder aktiver Plattform-Investor agieren. Auch wenn diese Unternehmen nicht per se eine Plattform sind, verfolgen sie doch eine klare Plattformstrategie. Ein Beispiel für eine Investitionsplattform ist die Booking Holding, zu der die Plattformen Booking.com, Kayak, rentalcars.com und OpenTable gehören.
OED Denkfabrik Welche Plattformen-Typen gibt es? Die oben genannten Plattform-Typen haben in Ihrer Gestaltung von wertschöpfenden Systemen erfolgsentscheidende Parallelen: 1. Sie nutzen Plattformen, um eine Kernfunktionalität umzusetzen. Die Kernfunktion eines Produktes oder einer Dienstleistung ist das Herzstück einer Plattform. Google verwendet seinen Play Store, um die Mission des Unternehmens zu verfolgen, alle verfügbaren Informationen zu organisieren und zu teilen. Bei SAP HANA ist die Kernfunktionalität des Produktes stärker mit der Plattform verknüpft. Hier ist das Ziel, vielen Nutzern eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. 2. Sie schaffen Netzwerkeffekte. Netzwerkeffekte spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung, ob ein Akteur eine Plattform nutzt. Diese Effekte entstehen, wenn der Wert einer Lösung aufgrund der Anzahl der Nutzer steigt. Je mehr Käufer und Anbieter eine Lösung wie beispielsweise den Online-Markt Taobao verwenden, desto mehr Einkaufsmöglichkeiten bzw. potentielle Kunden haben sie. Folglich steigt auch der Nutzen für alle Akteure. 3. Sie bieten den richtigen Akteuren Zugang. Um Netzwerkeffekte zu schaffen ist nicht nur die Quantität der Akteure sondern auch ihre Qualität von Bedeutung. Google verbessert laufend seine Mechanismen um den Play Store vor kriminellen Aktivitäten zu schützen. Im Gegensatz dazu ist Taobao für jeden Nutzer offen. SAP HANA zeigt erfolgreich, dass eine Plattform auch für weitere Akteure geöffnet werden kann. 4. Sie nutzen den modularen Aufbau der Plattform. Erfolgreiche Plattformen nutzen den modularen Ansatz von Plattformen intensiv. So hat Taobao beispielsweise den Online-Markt durch Funktionalitäten wie einen Live-Chat erweitert. Teilweise werden bestimmte Bedürfnisse von Nutzern oder weitere Einsatzmöglichkeiten der Plattform erst im Laufe der Zeit deutlich. Letzteres traf auf SAP HANA
OED Denkfabrik Welche Plattformen-Typen gibt es? zu. Der modulare Aufbau ermöglicht es, Nutzern weitere Entwicklungsmöglichkeiten (z.B. Data Mining) anzubieten. Dieser Überblick zeigt, wie vielfältig Plattformen eingesetzt und wie dadurch Skaleneffekte erreicht werden können. Unabhängig davon welchen Plattform-Typ Sie präferieren, sollten Sie sich zunächst intensiv damit auseinandersetzen, wie ein Mehrwert für Ihre Nutzergruppen und das Unternehmen geschaffen werden kann. Dadurch lassen sich klare Plattform-Ziele für ihre digitale Unternehmensstrategie definieren. Anreize, wie eine Plattform-Strategie aussehen kann, bietet das Paper „Was sind digitale Plattformen?“ von Oettinger Digital.
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