Periphere T-/NK-Zell-Lymphome - Schwerpunkt

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Periphere T-/NK-Zell-Lymphome - Schwerpunkt
Schwerpunkt

      Periphere T-/NK-Zell-Lymphome

      Peter Reimer

                                                                                                 dere die Virus-assoziierten PTZL mit
       Zusammenfassung                             der allogenen SZT eine kurative               deutlich höherer Inzidenz in Ostasien
           Die peripheren T-/NK-Zell-Lym-          Therapie­option bestehen. Für die extra-      und der Karibik [2, 3]. Anders als die
       phome (PTZL) sind eine heterogene           nodalen NK-/T-Zell-Lymphome                   B-Zell-Lymphome, die in indolente
       Gruppe seltener reifzelliger lymphati-      (ENKTL) besteht in frühen Stadien die         (low grade, früher: niedrig-maligne)
       scher Neoplasien. Bis auf die für die       Indikation zu einer Involved-Field Be-        und aggressive (high-grade, früher:
       anaplastische Lymphomkinase positi-         strahlung in der Regel in Kombination         hoch-maligne) Lymphome eingeteilt
       ven anaplastischen großzelligen Lym-        mit einer (Platin-basierten) Polychemo-       werden, orientiert sich die Klassifika­
       phome (ALK+ ALCL) zeigen sie einen          therapie. Bei fortgeschrittenen ENKTL         tion der PTZL an der Primärmanifesta-
       aggressiven Verlauf mit einer im Ver-       zeigen Asparaginase-haltige Protokolle        tion der Erkrankung. Demzufolge wer-
       gleich zu aggressiven Non-Hodgkin-          die besten Therapieergebnisse.                den in der WHO-Klassifikation nodale,
       Lymphomen (NHL) der B-Zell-Reihe                Zur Behandlung refraktärer und            extranodale, kutane und leukämisch
       deutlich schlechteren Prognose. Es gibt     rezidivierter ALCL ist mit dem Antikör-       verlaufende PTZL unterschieden (Tab.
       keine etablierte Standardtherapie. In der   per-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab            1, [4]). Die häufigsten Entitäten sind
       Erstlinientherapie kommt in Ermange-        Vedotin die bislang einzige Substanz für      das periphere T-Zell-Lymphom, unspe-
       lung randomisierter Studien in Analo-       PTZL in Deutschland zugelassen. Zahl-         zifiziert (not other­wise specified; PTZL
       gie zu aggressiven B-NHL meist eine         reiche Substanzen werden gegenwärtig          NOS), das angioimmunoblastische T-
       Anthrazyklin-basierte (CHOP/CHOP-           untersucht, die Behandlung der PTZL           Zell-Lymphom (AITL), das extranoda-
       like) Therapie zum Einsatz. Patienten,      sollte daher – wann immer möglich – in        le NK-/T-Zell-Lymphom, nasaler Typ
       die gut auf eine Induktionstherapie an-     klinischen Studien erfolgen.                  (ENKTL) und das anaplastische groß-
       sprechen, scheinen von einer konsoli-                                                     zellige T-/NK-Zell-Lymphom (ALCL)
       dierenden Hochdosistherapie mit auto-       Schlüsselwörter: Periphere T-/NK-Zell         mit oder ohne Expression der anaplas-
       loger Stammzelltransplantation (auto-       Lymphome, Chemotherapie, Blut-                tischen Lymphomkinase (ALK). Diese
       SZT) zu profitieren. Im Rezidiv oder bei    stammzelltransplantation, Brentu-             Entitäten sind weltweit für etwa 70–
       refraktärer Erkrankung kann, insbeson-      ximab Vedotin, Romidepsin, Belino­            80% aller PTZL verantwortlich (Abb. 1,
       dere nach initial erfolgter autoSZT, mit    stat, Pralatrexat                             [5]). Im Allgemeinen zeigen die noda-
                                                                                                 len und extranodalen PTZL einen ag-
                                                                                                 gressiven Verlauf. Demgegenüber ver-
      Epidemiologie und Einteilung                 (Vorläufer-)T-Zell-Lymphom/Leukä-             halten sich die seltenen leukämischen
          Die sehr heterogene Gruppe mali­         mie dar, eine Entität, die biologisch,        sowie die kutanen PTZL in der Regel
      gner (Non-Hodgkin-)Lymphome                  klinisch und therapeutisch in die Grup-       lange indolent und werden, einer enge-
      (NHL), die sich von T-Lymphozyten            pe der akuten lymphatischen Leukämi-          ren klinischen Definition folgend, von
      bzw. ihren Vorläufern sowie von Natür-       en zu zählen ist und im Folgenden nicht       den übrigen PTZL abgegrenzt und in
      lichen Killer-Zellen (NK-Zellen) ablei-      weiter besprochen wird. Die übrigen           dieser Übersicht nicht näher behandelt.
      ten, werden als T-/NK-Zell-Lymphome          reifen sog. peripheren T-/NK-Zell-
      bezeichnet. In der aktuellen WHO-            Lymphome (PTZL) machen weltweit               Ätiologie und Pathogenese
      Klassifikation werden 18 verschiedene        nur etwa 10% aller NHL aus [1]. Dabei             Über die Ätiologie der meisten
      T-/NK-Zell-Lymphome unterschieden.           bestehen jedoch erhebliche regionale          PTZL ist wenig bekannt. Virusinfektio-
      Eine Sonderform stellt das/die unreife       Unterschiede. So finden sich insbeson-        nen scheinen für die Pathogenese einiger

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Schwerpunkt

 Nodal                                                                             dass angesichts des ho-    gen treten überwiegend bei den primär
 Angioimmunoblastisches T-Zell-Lymphom                                             hen Durchseuchungs-        nodal verlaufenden PTZL auf, insge-
 Peripheres T-Zell-Lymphom, unspezifiziert
                                                                                   grades mit EBV die         samt manifestieren sich die PTZL je-
                                                                                   Inzidenz des ENKTL         doch häufiger als die B-Zell-Lymphome
 Anaplastisches großzelliges T-/NK-Zell-Lymphom ALK-positiv
                                                                                   vergleichsweise nied-      extranodal. Gelegentlich lassen sich,
 Anaplastisches großzelliges T-/NK-Zell-Lymphom ALK-negativ                        rig ist, bislang weitge-   insbesondere beim AITL, paraneoplas-
 Extranodal                                                                        hend ungeklärt. Als        tische Epiphänomene (positiver Rheu-
 Extranodales NK-/T-Zell-Lymphom, nasaler Typ                                      weitere ätiologische       mafaktor, Nachweis von Kälteagglutini-
                                                                                   Faktoren werden (Au-       nen/Kryoglobulinen, polyklonale Gam-
 Subkutanes T-Zell-Lymphom vom Pannikulitis-Typ
                                                                                   to-)Immunprozesse          mopathie, Eosinophilie, Hämolyse-
 Enteropathie-assoziiertes T-Zell-Lymphom                                          diskutiert. So tritt das   Zeichen) nachweisen, die an immuno-
 Hepato-splenisches γ/δ-T-Zell-Lymphom                                             Enteropathie-assozi-       logische bzw. rheumatologische Er-
 Leukämisch                                                                        ierte T-Zell-Lymphom       krankungen denken lassen und erheb-
 T-Zell-Prolymphozyten-Leukämie
                                                                                   nahezu ausschließlich      liche differenzialdiagnostische Schwie-
                                                                                   bei Patienten mit einer    rigkeiten bereiten können.
 T-Zell-Leukämie großer granulierter Lymphozyten
                                                                                   Zöliakie auf, wobei            Zur sicheren Diagnosestellung ist
 Chronische lymphoproliferative Erkrankung der NK-Zellen                           letztere bei subklini-     die Beurteilung eines histologischen
 Aggressive NK-Zell-Leukämie                                                       schem Verlauf gele-        Präparates durch einen in der Lym-
 Adulte(s) T-Zell-Leukämie/Lymphom                                                 gentlich erst durch die    phom-Diagnostik erfahrenen Patholo-
                                                                                   Lymphom-Diagnose           gen erforderlich. Eine zytologische Un-
 Kutan
                                                                                   erkannt wird. Für das      tersuchung zum Beispiel nach einer
 Mycosis fungoides
                                                                                   hepato-splenische T-       Feinnadelaspiration reicht nicht aus.
 Sézary-Syndrom                                                                    Zell-Lymphom wird          Anders als bei den meisten B-Zell-
 Primär kutane CD30-positive T-Zell-lymphoproliferative Erkran-                    eine Häufung nach Or-      Lymphomen finden sich bei den PTZL
 kungen                                                                            gantransplantation be-     häufig keine charakteristischen immun-
 Seltene primär kutane periphere T-Zell-Lymphome                                   schrieben. Zudem           phänotypischen Marker. Daher wird
                                                                                   können erworbene           neben der morphologischen Beurtei-
Tab. 1: WHO-Klassifikation der reifen T-NK-Zell-Neoplasien [4].                     genetische Aberratio-      lung und molekulargenetischen Unter-
                                                                                   nen bei einigen PTZL       suchungen der Nachweis eines mono-
                                                                                   nachgewiesen werden.       klonal rearrangierten T-Zell-Rezeptor-
                                                                                   Häufigstes Beispiel ist    Gens mittels Polymerasekettenreaktion
                                                                                   das ALK-positive           (PCR) zur Diagnosestellung gefordert.
                                                                                   ALCL, das meist eine           Die Stadieneinteilung der nodalen
                                                                                   Translokation t(2;5)       und extranodalen PTZL erfolgt nach
                                                                                   aufweist. Das entste-      der Ann Arbor-Klassifikation.
                                                                                   hende Fusionsprodukt
                                                                                   führt zu einer Störung     Prognose
                                                                                   der Apoptose und zu            Die PTZL weisen insgesamt eine
                                                                                   gesteigertem Zell-         schlechte Prognose auf. Die Erkran-
                                                                                   wachstum und ist so-       kung verläuft meist entweder primär
                                                                                   mit als (mit-)ursäch-      refraktär oder die Patienten erleiden ein
Abb. 1: Häufigkeit der PTZL-Entitäten (modifiziert nach dem „International T-Cell-
Lymphoma Project“ 2008, [5]). Abkürzungen: AITL: Angioimmunoblastisches T-Zell-    lich für die Entstehung    Rezidiv. In der überwiegenden Zahl der
Lymphom; ALCL: Anaplastisches großzelliges T-/NK-Zell-Lymphom; ENKTL: Extra-       dieses Lymphoms an-        Untersuchungen stellte der T-Zell-Phä-
nodales NK-/T-Zell-Lymphom, nasaler Typ; PTZL: Peripheres T-/NK-Zell-Lymphom.      zusehen.                   notyp einen negativen prognostischen
                                                                                                              Faktor dar [6]. So liegt das mediane
Entitäten eine wesentliche Rolle zu spie-                    Klinik und Diagnostik                            Gesamtüberleben bei etwa 9–42 Mona-
len. So kann in der ganz überwiegenden                           Typische Symptome von PTZL gibt              ten [7–9]. Eine Ausnahme ist das ALK-
Mehrzahl der Fälle beim ENKTL eine                           es nicht. Neben Allgemeinsymptomen               positive ALCL. Bei dieser Entität kön-
chronische Infektion der malignen Zel-                       wie Schwäche und Müdigkeit findet                nen mit einer konventionellen Anthra-
len durch das Epstein-Barr-Virus (EBV)                       sich bei einem Teil der Patienten eine           zyklin-basierten (CHOP: Cyclophos-
und bei der adulten T-Zell-Leukämie das                      sogenannte B-Symptomatik (Fieber                 phamid, Doxorubicin, Vincristin, Pred-
humane T-Zell-Leukämie-Virus Typ 1                           > 38 °C ohne sonstige Ursache, Ge-               nison) oder CHOP-ähnlichen Polyche-
(HTLV1) nachgewiesen werden. Die                             wichtsverlust von mindestens 10% des             motherapie Langzeitremissionen von
genaue Pathophysiologie, die zur malig-                      Körpergewichts in den letzten sechs              über 70% erreicht werden [10, 11].
nen Entartung führt, ist insbesondere                        Monaten und Nachtschweiß mit Wä-                 Mittlerweile wurden mehrere prognos-
unter Berücksichtigung der Tatsache,                         schewechsel). Lymphknotenschwellun-              tische Indizes für PTZL publiziert. Die

                                                                 Trillium Krebsmedizin 2015 Band 24 Heft 3                                                183
Schwerpunkt

      IPI [6]: Alter, LDH, Allgemeinzustand, Stadium, Extranodal­befall                     dienergebnisse zeig- randomisiert den Einsatz des anti-
      Anzahl Faktoren            0            1             2            3–5                ten übereinstim- CD52-Antikörper Alemtuzumab in
                                                                                            mend, dass Patien- Kombination mit einer CHOP-Therapie
       5-Jahres-OS                 64%          56%            34%           22%
                                                                                            ten mit Chemothe- als Induktionsbehandlung vor geplanter
       PIT [12]: Alter, LDH, Allgemeinzustand, Knochenmarkbefall                            rapie-sensitiver Er- Hochdosistherapie bei jüngeren Patien-
       Anzahl Faktoren             0            1              2             3–4            krankung, die eine ten untersucht hat. Ergebnisse dieser
       5-Jahres-OS                 62%          53%            33%           18%            gute Remission Studie sind frühestens 2016 zu erwar-
       KPI [13]: LDH, Stadium, B-Symptome, regionaler Lymphknoten-                          durch die Indukti- ten. Tab. 3 fasst die Ergebnisse der
       befall                                                                               onstherapie erreich- prospektiven Studien zur primären
       Anzahl Faktoren             0            1              2             3–4            ten, von dieser The- autoSZT zusammen. Ob die Ergebnisse
                                                                                            rapieintensivierung der Erstlinienbehandlung durch eine
       4-Jahres-OS                 81%          67%            34%           6%
                                                                                            profitierten, sodass allogene SZT (alloSZT) verbessert wer-
      Tab. 2: Prognose-Indizes für PTZL. Abkürzungen: IPI: International Prognostic Index; dieses Vorgehen für            den können, wird durch eine multina-
      KPI: Korean Prognostic Index; LDH: Laktatdehydrogenase; PIT: Prognoseindex für T-
      Zell-Lymphome; OS: Overall survival.                                                  diese Patienten ei- tionale randomisierte Phase-III-Studie
                                                                                            nen sinnvollen The- untersucht, die den Einsatz einer auto-
                                                                                            rapieansatz darstellt. SZT mit dem einer alloSZT vergleicht.
      wichtigsten sind der bei aggressiven                              Eine Schwierigkeit in der Therapie Ergebnisse dieser Studie stehen aller-
      B-NHL etablierte Internationale Pro­ der PTZL liegt im Risiko eines frühen dings noch aus.
      gnoseindex (IPI), der auch Gültigkeit Krankheitsprogresses, der dann auch                                               Abweichend von den übrigen PTZL
      bei PTZL besitzt [6]. Zudem haben der Auswirkungen auf die Durchführbarkeit stellt die (Involved-Field)-Bestrahlung
      Prognoseindex für T-Zell-Lymphome einer autoSZT hat. So lag in den genann- einen wesentlichen Teil der Behandlung
      (PIT, [12]) sowie für ENKTL der Kore- ten Studien die Transplantationsrate in den lokalisierten Ann Arbor-Stadien
      an Prognostic Index Bedeutung ([13], zwischen 41% und 73%. Um die Remis- I und II des ENKTL dar. Eine multimo-
      Tab. 2).                                                     sionsrate zu erhöhen, wurden verschie- dale Radiochemotherapie zeigte sich in
                                                                   dene Ansätze untersucht. Für eine Inten- retrospektiven Untersuchungen der al-
      Therapie                                                     sivierung der Induktionschemotherapie leinigen Chemotherapie oder Bestrah-
      Primärtherapie                                               sprechen Daten einer re­trospektiven lung überlegen, wobei wegen der Ge-
           Eine Standardtherapie für PTZL ist Subgruppenanalyse der Deutschen Stu- fahr eines raschen lokalen Krankheits-
      nicht etabliert. Randomisierte Studien diengruppe für Hochmaligne Non- progresses die Bestrahlung früh in das
      sind bislang nicht publiziert worden, in Hodg­kin-Lymphome (DSHNHL). Da- multimodale Behandlungskonzept in-
      erster Linie wegen der Seltenheit der bei fand sich eine Verbesserung des er- tegriert werden sollte [20]. Da ENKTL
      Erkrankungen. In Analogie zu den ag- eignisfreien Überlebens durch die Hin- meist P-Glykoprotein in hoher Konzen-
      gressiven B-NHL wird in der Erstlinien- zunahme des Topoisomerase-II-Hem- tration exprimieren, welches eine Mul-
      behandlung meist eine Anthrazyklin- mers Etoposid, was allerdings nur in der tidrug-Resistenz (MDR) vermittelt,
      basierte (CHOP oder CHOP-ähnliche) Gruppe der ALK-positiven ALCL Signi- sind Anthrazyklin-basierte Chemothe-
      Polychemotherapie bevorzugt. Abgese- fikanzniveau erreichte [19].                                                   rapien (wie z. B. CHOP) nicht wirksam.
      hen vom ALK-positiven ALCL werden                                 Einen anderen Ansatz verfolgte die In den letzten Jahren konnten überzeu-
      mit dieser konventionellen Chemothe- Nordic Lymphoma Study Group, die gende Daten zu Platin-haltigen Poly-
      rapie allerdings nur bei der Minderheit
                                                                     Autor          n     Alter Konditionie- DFS/EFS/ OS                       Tx-Rate TRM Follow-Up
      der Patienten langfristige Remissionen
                                                                                                   rung            PFS                                            (Monate)
      erreicht. Um die unbefriedigenden Er-
                                                                     Rodriguez 26         44       BEAM            53%          73%            73%         5%     35
      gebnisse in der Behandlung der PTZL
                                                                     [15]                                          (3 Jahre)    (3 Jahre)
      zu verbessern, wird in vielen Zentren im
      Anschluss an eine Induktionstherapie                           Corradini 62         43       Mitoxantron/ 30%             34%            71%         0      76
                                                                     [16]                          Melphalan       (12 Jahre) (12 Jahre)
      eine Konsolidierung mittels Hochdosis­                                                       oder BEAM
      chemotherapie und autologer Blut-
                                                                     Mercadal 41          47       BEAM/BEAC 30%                39%            41%         n. d. 38
      stammzelltransplantation (autoSZT)                             [17]                                          (4 Jahre)    (4 Jahre)
      durchgeführt. Der Wert der autoSZT ist
                                                                     Reimer         83    47       HD-Cyclo-       36%          48%            66%         4%     33
      bislang allerdings nicht durch randomi-                        [19]                          phospha-        (3 Jahre)    (3 Jahre)
      sierte Studien eindeutig belegt. Fünf                                                        mid/TBI
      prospektive einarmige Studien haben
                                                                     D´Amore        160 57         BEAM            49%          51%            71%         4%     61
      diesen Therapieansatz untersucht [14–                          [19]                                          (3 Jahre)    (5 Jahre)
      18]. In den beiden größten Serien mit
      160 bzw. 83 Patienten lagen die Überle- Tab. 3: Prospektive Studien zur autologen Stammzelltransplantation bei nicht vorbehandelten PTZL. Abkürzungen: BEAC:
                                                                   BCNU, Etoposid, Cytarabin, Cyclophosphamid; BEAM: BCNU, Etoposid, Cytarabin, Melphalan; BCNU: Carmustin; Cy:
      bensraten bei 51% nach fünf Jahren bzw. Cyclophosphamid; DFS: Disease-free survival, EFS: Event-free survival; Hd: High-dose; OS: Overall survival, PFS:
      48% nach drei Jahren [17, 18]. Die Stu- Progression-free survival, TBI: Total body irradiation; TRM: Treatment-related mortality; Tx: Transplantation.

184                                                                Trillium Krebsmedizin 2015 Band 24 Heft 3
Schwerpunkt

chemotherapien publiziert werden. In        gen zur alloSZT wurde vom CIBMTR                               ten Konditionierungsprotokoll nach
den fortgeschrittenen Krankheitsstadi-      (Center for International Blood and                            einer medianen Nachbeobachtung von
en kann eine L-Asparaginase-haltige         Marrow Transplant Research) 2013 und                           28 Monaten bei 71% der Patienten eine
Polychemotherapie (z. B. nach dem           der Société Française de Greffe de                             komplette Remission erzielt werden
SMILE-Protokoll: Dexamethason, Me-          Moëlle et de Thérapie Cellulaire                               [29, 30]. Corradini et al. fanden bei
thotrexat, Ifosfamid, L-Asparaginase,       (SFGM-TC) publiziert. In der amerika-                          17 Patienten, von denen acht bereits
Etoposid) mittlerweile als überlegene       nischen Studie wurden 126 Patienten                            eine autoSZT erhalten hatten, ein 3-Jah-
Systemtherapie angesehen werden [21],       überwiegend mit dosisreduzierter Kon-                          res-OS/-PFS von 81% bzw. 64%. Die
auch wenn randomisierte Untersu-            ditionierung allogen transplantiert, wo-                       TRM lag bei lediglich 6%.
chungen fehlen. Allerdings sind ver-        bei das Gesamtüberleben (OS) und das                               Tab. 4 zeigt die Daten zur alloSZT in
gleichbare Ansprechraten und Überle-        progressionsfreie Überleben (PFS) nach                         der Salvagetherapie der PTZL.
bensdaten durch andere Substanzkom-         drei Jahren bei 42% bzw. 31% lagen
binationen bislang nicht erreicht wor-      [28]. Die nicht Rezidiv-bedingte Mor-                          Neue Substanzen
den.                                        talität lag bei 34%. In der französischen                          Eine große Anzahl neuer, z. T. ziel-
                                            Serie mit 77 Patienten fand sich nach                          gerichteter Substanzen ist in den letzten
Salvagetherapie                             überwiegend myeloablativer Konditio-                           Jahren in der Behandlung der PTZL
    Die meisten Patienten mit PTZL          nierung ein 5-Jahres-OS und -PFS von                           untersucht worden. Am überzeugends-
erleiden früher oder später einen           57% bzw. 53% bei einer Therapie-asso-                          ten sind die Ergebnisse für das Antikör-
Krankheitsprogress oder ein Rezidiv         ziierten Mortalität (TRM) von 33%                              per-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab
ihrer Erkrankung. Ebenso wie in der         [23]. In beiden Studien konnte im                              Vedotin. Der chimäre anti-CD30-Anti-
Primärtherapie ist ein Standardvorge-       Langzeitverlauf ein Plateau der Überle-                        körper Brentuximab ist mit dem Spin-
hen in der Zweitlinientherapie bislang      benskurven erreicht werden, was für                            delgift Monomethyl-Auristatin E ge-
nicht etabliert. Eine kürzlich publizier-   das kurative Potenzial zumindest in                            koppelt und entfaltet seine Wirkung
te retrospektive Studie konnte zeigen,      einer Subgruppe von Patienten spricht.                         über die spezifische Bindung an das vor
dass eine konventionell dosierte Che-       In der größeren der beiden prospekti-                          allem auf ALCL unabhängig vom ALK-
motherapie in der Rezidivsituation kei-     ven Serien zur allogenen Transplantati-                        Status exprimierte CD30-Antigen. In
nen relevanten Einfluss mehr auf den        on bei rezidivierten oder refraktären                          einer prospektiven einarmigen Phase-
Erkrankungsverlauf hat und einer rein       PTZL konnte mit einem dosisreduzier-                           II-Studie mit 58 vorbehandelten Patien-
supportiven Therapie nicht überlegen
ist [22]. Eine Ausnahme dürfte das
                                             Retrospektive Studien (* an Tag 100, ** nach 3 Jahren, *** nach 1 Jahr)
ENKTL darstellen, bei dem wie oben
erwähnt auch im Rezidiv mit einer L-         Autor           n        Alter     Vorherige      Anteil DFS/EFS/            OS               TRM/        Follow-Up
                                                                                autoSZT        RIC    PFS                                  NRM         (Monate)
Asparaginase-haltigen Polychemothe-
rapie häufig noch gute Ergebnisse er-        Le Gouill       77       36        25%            26%       53%              57%              21%*        43
                                             [23]                                                        (5 Jahre)        (5 Jahre)
zielt werden können [21].
    Sofern in der Erstlinientherapie kei-    Kyriakou        45       48        33%            45%       53%              64%              18%*        29
                                             [24]                                                        (3 Jahre)        (3 Jahre)
ne autoSZT als Konsolidierungsthera-
pie durchgeführt wurde, ist die Hoch-        Jacobsen        52       46        21%            40%       30%              41%              27%**       49
                                             [25]                                                        (3 Jahre)        (3 Jahre)
dosischemotherapie mit autoSZT eine
mögliche Therapieoption im Rezidiv.          Dodero          52       47        52%            100%      40%              50%              12%         67
                                             [26]                                                        (5 Jahre)        (5 Jahre)
Für Patienten mit PTZL wurde in dieser
Situation in älteren vergleichenden Un-      Kanakry         44       51        9%             54%       40%              43%              9%***       47
tersuchungen ein Ansprechen berichtet,       [27]                                                        (3 Jahre)        (3 Jahre)
das dem bei aggressiven B-NHL nicht          Smith           126      38        n. d.          36%       37%              46%              34%**       49
unterlegen scheint. Allerdings unterlie-     [28]                                                        (3 Jahre)        (3 Jahre)
gen diese Arbeiten durch ihren retro­        Prospektive Studien
spektiven Charakter einem Bias. Ein          Autor           n        Alter     Vorherige      Anteil DFS/EFS/            OS               TRM/        Follow-Up
prinzipiell kurativer Ansatz kann mit                                           autoSZT        RIC    PFS                                  NRM         (Monate)
einer alloSZT verfolgt werden. Die           Corradini       17       41        47%            100%      64%              81%              6%          28
meisten retrospektiven Studien zeigen        [29]                                                        (3 Jahre)        (3 Jahre)
ein Plateau der Überlebenskurven [23–        Wulf [30]       10       45        20%            100%      60%              70%              30%         7
28]. Dieses ist möglicherweise (mit-)                                                                    (7 Monate)       (7 Monate)
begründet durch einen für diesen Be-
handlungsansatz nachgewiesenen              Tab. 4: Studien zur allogenen Stammzelltransplantation bei refraktären/rezidivierten PTZL (retrospektive Studien ab 30
                                            Patienten). Abkürzungen: AutoSZT: Autologe Stammzelltransplantation; DFS: Disease-free survival; EFS: Event-free survival;
Graft-versus-Lymphoma-Effekt. Die           N. d.: No data; NRM: Non-relapse mortality; OS: Overall survival; PFS: Progression-free survival; RIC: Reduced intensity
größten retrospektiven Untersuchun-         conditioning; TRM: Treatment-related mortality.

                                                Trillium Krebsmedizin 2015 Band 24 Heft 3                                                                                185
Schwerpunkt

                               Brentuximab            Romidepsin [32]        Belinostat [33]       Pralatrexat [34]           ten mit CD30-positiven ALCL konnte
                               Vedotin [31]                                                                                   ein Gesamtansprechen von 86% mit
       N                       58                     130                    120                   109                        einer Komplettremissionsrate von 57%
       ORR                     86%                    25%                    26%                   29%                        und einem medianen PFS von
       CR / PR                 57%/29%                15%/10%                11%/15%               11%/18%
                                                                                                                              13,3 Monaten erzielt werden [31].
                                                                                                                              Hauptnebenwirkungen sind eine sen-
       Medianes OS             Nicht erreicht         11,3                   7,9                   14,5
       (Monate)
                                                                                                                              sorische Polyneuropathie und eine
                                                                                                                              Mye­losuppression. Seit 2012 ist Brentu-
       Median PFS              13,3                   4,0                    1,6                   3,5
                                                                                                                              ximab Vedotin durch die EMA (Euro-
       (Monate)
                                                                                                                              pean Medicines Agency) zur Behand-
       Bridging zu SZT         28%                    n. d.                  8%                    7%
                                                                                                                              lung rezidivierter und refraktärer ALCL
       Toxizitäten             Neutropenie,           Thrombopenie,          Thrombopenie,         Thrombopenie,              zugelassen und damit in Deutschland
       Grad 3/4                Thrombopenie,          Neutropenie,           Anämia,               Mukositis,                 die erste und bislang einzige zugelasse-
                               Neuropathie            Infektionen            Leukopenie            Leukopenie,
                                                                                                   Anämie
                                                                                                                              ne Substanz für PTZL.
                                                                                                                                   Eine weitere Klasse von Medika-
       Kommentar               Nur CD30+
                               ALCL
                                                                                                                              menten, die eine Wirksamkeit bei PTZL
                                                                                                                              gezeigt hat, sind die Histondeacetylase-
      Tab. 5: Neue Substanzen bei PTZL (Phase-II-Studien). Abkürzungen: ALCL: Anaplastisches großzelliges T/NK-Zell-          Inhibitoren (HDACi). Mit dem selekti-
      Lymphom; CR: Komplette Remission; ORR: Overall response rate; OS: Overall survival; PFS: Progression-free survival;     ven Klasse-I-HDACi Romidepsin
      PR: Partielle Remission; SZT: Stammzelltransplantation.
                                                                                                                              konnte in einer Phase-II-Studie mit
                                                                                                                              130 Patienten in der Salvage-Therapie
        Primärtherapie                                                                                                        eine Gesamtansprechrate von 25%
                                                      PTZL                                                                    (15% CR) erreicht werden. Die mediane
                                                                                                                              Dauer des Ansprechens lag bei 17 Mo-
                                                                                                                              naten. Die Nebenwirkungen waren mo-
                 übrige                                                                                                       derat und betrafen in erster Linie
                                           ALK+ALCL                                       ENKTL
                  PTZL                                                                                                        Thrombozytopenie, Neutropenie und
                                                                                                                              Infektionen [32]. Mit dem pan-HDACi
                                                                                                                              Belinostat konnten bei 120 Patienten
                                                                        Stadium I/II                 Stadium III/IV
                CHO(E)P                     CHO(E)P                  IF-Bestrahlung +              L-Asparaginase-            mit refraktären und rezidivierten PTZL
                                                                     Platin-basierte CT               basierte CT             ähnliche Ergebnisse erzielt werden
                                                                                                                              (ORR 26%, CR 11%). Auch hier waren
              falls CR/PR:                                                                             falls CR/PR:           die Nebenwirkungen gering und betra-
                autoSZT                                                                                  autoSZT              fen vor allem die Hämatopoese [33].
                                                                                                                              Beide Substanzen werden wegen ihres
                                                                                                                              günstigen Nebenwirkungsprofils in ak-
                                                                                                                              tuell laufenden Studien in Kombination
       Salvagetherapie                                                                                                        mit einer Chemotherapie untersucht.
                                                              PTZL
                                                                                                                                   Pralatrexat ist ein dem Methotrexat
                                                                                                                              verwandter Folsäure-Antagonist, der
                                                                                                                              wegen seiner stärkeren Aufnahme in die
                             übrige                                                                                           Zelle und der längeren intrazellulären
                              PTZL                                                      ENKTLZ
                                                                                                                              Retention effektiver wirkt. Bei den
                                                                                                                              PTZL konnte in der Salvage-Therapie in
                                                                                                                              einer einarmigen Studie eine Ansprech-
                         geeignet für                                                geeignet für
                       Transplantation                                             Transplantation                            rate von 29% (CR 11%) bei 109 Patien-
                                                                                                                              ten erreicht werden. Dabei waren die
                                                                                                                              wesentlichen Nebenwirkungen Muko-
                                       Brentuximab (ALCL)                                         L-Asparaginase-
           autoSZT/alloSZT                    BSC                    autoSZT/alloSZT                                          sitis und Myelosuppression [34]. Romi-
                                                                                                     basierte CT
                                         Chemotherapie                                                                        depsin, Belinostat und Pralatrexat sind
                                                                                                                              für die Rezidivtherapie der PTZL bis-
      Abb. 2: Möglicher Therapiealgorithmus bei PTZL (ohne extranodales NK/T-Zell-Lymphom) außerhalb klinischer Stu-          lang nur in den USA zugelassen. Tab. 5
      dien. Abkürzungen: ALCL: Anaplastisches großzelliges T/NK-Zell-Lymphom; ALK: Anaplastische Lymphomkinase; Al-           fasst die wichtigsten Studienergebnisse
      loSZT: Allogene Stammzelltransplantation; AutoSZT: Autologe Stammzelltransplantation; BSC: Best Supportive Care;        mit den neuen Substanzen zusammen.
      CHO(E)P: Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, (Etoposid), Prednison; CR: Komplette Remission; CT: Chemotherapie;
      ENKTL: Extranodales NK-/T-Zell-Lymphom, nasaler Typ; IF: Involved Field; PR: Partielle Remission; PTZL: Periphere T-/        Zahlreiche weitere Medikamente
      NK-Zell-Lymphome.                                                                                                       (Antikörper, Aurorakinase-Inhibitoren,

186                                                                    Trillium Krebsmedizin 2015 Band 24 Heft 3
Schwerpunkt

                                                                                                                   22. Mak V et al. Survival of patients with peripheral T-cell
ALK-Inhibitoren etc.) werden gegen-          Literatur                                                          lymphoma after first relapse or progression: Spectrum of
                                               1. Anonymous. A clinical evaluation of the International         disease and rare long-term survivors. J Clin Oncol 2013;
wärtig in Studien untersucht.                Lymphoma Study Group classification of non-Hodgkin's lym-           31, 1970-6.
   Einen möglichen Therapiealgorith-         phoma. The Non-Hodgkin's Lymphoma Classification Project.
                                                                                                                  23. Le Gouill S et al. Graft-versus-lymphoma effect for
                                             Blood 1997; 89: 3909-18.
mus für die Primär- und Salvage-The-            2. Nakamura S et al. Clinicopathologic study of 212 cases
                                                                                                                aggressive T-cell lymphoma in adults: A study by the Société
                                                                                                                Française de Greffe de Moëlle et de Thérapie Cellulaire. J Clin
rapie der PTZL zeigt Abb. 2.                 of peripheral T-cell lymphoma among the Japanese. Cancer           Oncol 2008; 26: 2264-71.
                                             1993; 72: 1762-72.
                                                                                                                   24. Kyriakou C et al. Allogeneic stem cell transplantation
                                               3. Swerdlow SH et al. Caribbean T-cell lymphoma/leukemia.        is able to induce long-term remissions in angioimmunoblastic
                                             Cancer 1984; 54: 687-96.                                           T-cell lymphoma: A retrospective study from the Lymphoma
Summary                                         4. Catovsky D et al. Chapter 11. In: Swerdlow H, Campo          Working Party of the European Group for Blood and Marrow
                                                                                                                Transplantation. J Clin Oncol 2009; 27: 3951-8.
                                             E, Harris NL, Jaffe ES, Pileri SA, Stein H, Thiele J, Vardiman
Peripheral T-/NK-cell lymphomas              JW (eds). WHO Classification of Tumours of Haematopoietic              25. Jacobsen ED et al. A large single-center experience with
Peripheral T/NK-cell lymphomas               and Lymphoid Tissues, 4th Edition. IARC Press, Lyon 2008:          allogeneic stem-cell transplantation for peripheral T-cell non-
                                             269-319.                                                           Hodgkin lymphoma and advanced mycosis fungoides/Sezary
(PTCL) comprise a heterogeneous group           5. Vose J, Armitage J, Weisenburger D; International T-Cell     syndrome. Ann Oncol 2011; 22: 1608-13.
of rare mature lymphoid neoplasms.           Lymphoma Project. International peripheral T-cell and natural         26. Dodero A et al. Allogeneic transplantation following a
                                             killer/T-cell lymphoma study: Pathology findings and clinical       reduced-intensity conditioning regimen in relapsed/refracto-
With the exception of anaplastic large       outcomes. J Clin Oncol 2008; 26: 4124-30.                          ry peripheral T-cell lymphomas: Long-term remissions and
cell lymphoma (ALCL) expressing ALK             6. Gisselbrecht C et al. Prognostic significance of T-cell       response to donor lymphocyte infusions support the role of
                                             phenotype in aggressive non-Hodgkin's lymphomas. Groupe            a graft-versus-lymphoma effect. Leukemia 2012; 26: 520-6.
(anaplastic lymphoma kinase) PTCL            d'Etudes des Lymphomes de l'Adulte (GELA). Blood 1998;                27. Kanakry JA et al. Outcomes of related donor HLA-
show an aggressive clinical course and       92: 76-82.                                                         identical or HLA-haploidentical allogeneic blood or marrow
                                                                                                                transplantation for peripheral T cell lymphoma. Biol Blood
have a worse prognosis compared to             7. Huang HQ et al. Clinical outcomes of 106 patients with
                                             peripheral T-cell lymphoma treated by standard CHOP regi-          Marrow Transplant 2013; 19: 602-6.
aggressive B-cell lymphoma. So far, no       men. Ai Zheng 2004; 23 (Suppl): 1443-7.                               28. Smith SM et al. Hematopoietic cell transplantation for
standard treatment could be defined due        8. Kim K et al. Clinical features of peripheral T-cell lym-      systemic mature T-cell non-Hodgkin lymphoma. J Clin Oncol.
                                                                                                                2013; 31: 3100-9.
                                             phomas in 78 patients diagnosed according to the Revised
to the lack of randomized controlled         European-American lymphoma (REAL) classification. Eur J                29. Corradini P et al. Graft-versus-lymphoma effect in
studies. Adopted from the treatment of       Cancer 2002; 38: 75-81.                                            relapsed peripheral T-cell non-Hodgkin's lymphomas after re-
                                                9. López-Guillermo AI et al. Peripheral T-cell lymphomas:       duced-intensity conditioning followed by allogeneic transplan-
aggressive B-cell lymphoma, CHOP or          Initial features, natural history, and prognostic factors in a     tation for hematopoietic cells. J Clin Oncol 2004; 22: 2172-6.
CHOP-like regimens are most common-          series of 174 patients diagnosed according to the R.E.A.L.            30. Wulf GG et al. Reduced intensity conditioning and
                                             Classification. Ann Oncol 1998; 9: 849-55.                          allogeneic stem cell transplantation after salvage therapy
ly used for first-line therapy in PTCL.         10. Gascoyne RD D et al. Prognostic significance of ana-         integrating alemtuzumab for patients with relapsed peripheral
Patients responding to induction therapy     plastic lymphoma kinase (ALK) protein expression in adults         T-cell non-Hodgkin's lymphoma. Bone Marrow Transplant
                                                                                                                2005; 36: 271-3.
                                             with anaplastic large cell lymphoma. Blood 1999; 93: 3913-21.
seem to benefit from consolidation with                                                                            31. Pro B et al. Brentuximab vedotin (SGN-35) in patients
                                               11. Falini B et al. ALK+ lymphoma: Clinico-pathological
high-dose therapy and autologous stem        findings and outcome. Blood 1999; 93: 2697-706.                     with relapsed or refractory systemic anaplastic large-cell
                                                                                                                lymphoma: Results of a phase II study. J Clin Oncol 2012;
cell transplantation (autoSCT). In refrac-     12. Gallamini A et al. Peripheral T-cell lymphoma unspeci-       30: 2190-6.
                                             fied (PTCL-U): A new prognostic model from a retrospective
tory or relapsing patients allogeneic SCT    multicentric clinical study. Blood 2004; 103: 2474-9.                 32. Coiffier B et al. Results from a pivotal, open-label, phase
                                                                                                                II study of romidepsin in relapsed or refractory peripheral
offers a curative approach, especially          13. Lee J et al. Extranodal natural killer T-cell lymphoma,     T-cell lymphoma after prior systemic therapy. J Clin Oncol
when an autoSCT has been performed in        nasal-type: A prognostic model from a retrospective multicenter
                                             study. J Clin Oncol 2006; 24: 612-8.
                                                                                                                2012; 30: 631-6.

first-line. Radiotherapy is essential in       14. Corradini P et al. Long-term follow-up of patients with
                                                                                                                  33. O'Connor OA et al. Belinostat, a novel pan-histone
                                                                                                                deacetylase inhibitor (HDACi), in relapsed or refractory
patients with early stage extranodal NK/     peripheral T-cell lymphomas treated up-front with high-dose
                                             chemotherapy followed by autologous stem cell transplantati-
                                                                                                                peripheral T-cell lymphoma (R/R PTCL): Results from the
                                                                                                                BELIEF trial. J Clin Oncol 2013; 31 (15S): 519s (ASCO 2013,
T-cell lymphoma (ENKTL), usually in          on. Leukemia 2006; 20: 1533-8.                                     Abstract #8507).
combination with a platinum-based che-          15. Rodríguez J et al. Frontline autologous stem cell              34. O'Connor OA et al. Pralatrexate in patients with relapsed
                                             transplantation in high-risk peripheral T-cell lymphoma: A
motherapy. In advanced or relapsed           prospective study from The Gel-Tamo Study Group. Eur J
                                                                                                                or refractory peripheral T-cell lymphoma: Results from the
                                                                                                                pivotal PROPEL study. J Clin Oncol 2011; 29: 1182-9.
ENKTL asparaginase-containing regi-          Haematol 2007; 79: 32-8.
                                                16. Mercadal S et al. Intensive chemotherapy (high-dose
mens have achieved the best response         CHOP/ESHAP regimen) followed by autologous stem-cell
and survival data. Brentuximab vedotin       transplantation in previously untreated patients with peripheral
                                             T-cell lymphoma. Ann Oncol 2008; 19: 958-63.
for relapsing and refractory ALCL is the        17. Reimer P et al. Autologous stem cell transplantation
only drug that is approved for the treat-    (autoSCT) as first-line therapy in peripheral T cell lymphomas
                                             (PTCL). Results of a prospective multicenter study. J Clin Oncol
ment of PTCL in Germany. However,            2009; 27: 106-13.
many other agents are currently under           18. D´Amore F et al. Up-front autologous stem-cell trans-
investigation. Given the sparse data, pa-    plantation in peripheral T-cell lymphoma: NLG-T-01. J Clin
                                             Oncol 2012; 30: 3093-9.                                                                 Prof. Dr. med. Peter Reimer
tients with PTCL should be enrolled into        19. Schmitz N et al. Treatment and prognosis of mature T-                 Klinik für Hämatologie, Internistische
clinical trials whenever possible.           cell and NK-cell lymphoma: An analysis of patients with T-cell
                                                                                                                       Onkologie und Stammzelltransplantation
                                             lymphoma treated in studies of the German High-Grade Non-
                                             Hodgkin Lymphoma Study Group. Blood 2010; 116: 3418-25.                                Evangelisches Krankenhaus
Keywords: Peripheral T/NK-cell lym-             20. Kwong YL, Anderson BO, Advani R et al; Asian Oncolo-                                  Essen-Werden gGmbH
                                             gy Summit. Management of T-cell and natural-killer-cell neo-
phoma, chemotherapy, stem cell trans-        plasms in Asia: Consensus statement from the Asian Oncology                          Pattbergstr. 1-3, 45239 Essen
plantation, brentuximab vedotin, romi-       Summit 2009. Lancet Oncol 2009; 10: 1093-101.                                                 Tel.: 0201/4089-2230
depsin, belinostat, pralatrexate                21. Yamaguchi M et al. Phase II study of SMILE chemo-                                      Fax: 0201/4089-2297
                                             therapy for newly diagnosed stage IV, relapsed, or refractory
                                             extranodal natural killer (NK)/T-cell lymphoma, nasal type:                     p.reimer@kliniken-essen-sued.de
                                             The NK-Cell Tumor Study Group study. J Clin Oncol 2011;
                                             29: 4410-6.

                                                 Trillium Krebsmedizin 2015 Band 24 Heft 3                                                                                          187
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