PETITION #Zerocovid - PDA Bern

 
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DIE ROTE POST DER PDA BERN                                NUMMER 1/2021

PETITION #Zerocovid
Die Parteileitung der Partei der Arbeit der
Schweiz (PdAS) hat an ihrer Sitzung vom 23.
Januar 2021 einstimmig beschlossen, den in-
ternationalen Aufruf «Zero Covid» zu unter-
schreiben. Die PdAS ruft die Bürger*innen der
Schweiz auf, sich der PdAS anzuschliessen und
den Aufruf zu unterzeichnen.

Der Aufruf «Zero Covid», der bereits von rund
90'000 Personen und Organisationen (Stand am             gen und Vermögenswerte ab 3 Millionen Franken
26. Januar 2021) signiert wurde, interveniert in einer   gefordert hat. Damit würden rund 17,5 Milliarden
dringend notwendigen Debatte. Um die Zahl der            Franken eingenommen, die als konkreter Unter-
Ansteckungen mit dem Virus auf null zu bringen,          stützungsbeitrag und nicht als Darlehen ausbezahlt
sollen Fabriken, Büros, Betriebe, Baustellen und         werden sollen.
Schulen für mehrere Wochen geschlossen werden.
Die Forderungen von «Zero Covid» sind logisch.           Niemand zurücklassen!
Sie orientieren sich an den Massnahmen, die einen
erfolgreichen Kampf gegen die Pandemie in sozia-         Weiter verlangt der Aufruf, dass niemand zurückge-
listischen Ländern wie Vietnam und Kuba möglich          lassen werden darf. Auch die PdAS erinnert daran:
machten: Einschränkungen der Kontakte nicht nur          Menschen können nur zu Hause bleiben, wenn sie
in der Freizeit, sondern auch auf der Arbeit und         finanziell abgesichert sind. Deshalb ist ein umfas-
in den Schulen, schnelle und regelmässige Tests          sendes Rettungspaket für alle nötig. Die Menschen,
für alle, konsequente Pflege der Betroffenen und         die von den Auswirkungen des Lockdowns beson-
Ausbau der Ressourcen des Gesundheitswesens.             ders hart betroffen sind, werden besonders unter-
                                                         stützt – wie Menschen mit niedrigen Einkommen,
Nicht auf Kosten der Arbeiter*innen!                     in beengten Wohnverhältnissen, in einem gewalt-
                                                         tätigen Umfeld, Obdachlose. Sammelunterkünfte
Im Aufruf wird verlangt, dass die Folgen des Lock-       müssen aufgelöst, geflüchtete Menschen dezentral
downs nicht auf die Arbeiter*innen und die breite        untergebracht werden.
Bevölkerung abgewälzt werden sollen. So ist im
Aufruf zu lesen: «Die Gesellschaften in Europa           Ausbau des öffentlichen Gesundheitswesens!
haben enormen Reichtum angehäuft, den sich al-
lerdings einige wenige Vermögende angeeignet             Von zentraler Bedeutung ist für die PdAS auch der
haben. Mit diesem Reichtum sind die umfassende           Ausbau der sozialen Gesundheitsinfrastruktur. So
Arbeitspause und alle solidarischen Massnahmen           ist im Aufruf zu lesen: «Der gesamte Gesundheits-
problemlos finanzierbar. Darum verlangen wir die         und Pflegebereich muss sofort und nachhaltig aus-
Einführung einer europaweiten Covid-Solidari-            gebaut werden. Das Personal muss in diesem Be-
tätsabgabe auf hohe Vermögen, Unternehmens-              reich aufgestockt werden. Die Löhne sind deutlich
gewinne, Finanztransaktionen und die höchsten            anzuheben. Das Profitstreben im Gesundheits- und
Einkommen.» Die PdAS erinnert an dieser Stelle           Pflegebereich gefährdet die kollektive Gesundheit.
daran, dass sie bereits Ende März 2020 die Coro-         Wir verlangen die Rücknahme bisheriger Privati-
na-Solidaritätsabgabe von 2 Prozent auf Vermö-           sierungen und Schliessungen.» Alles Forderungen,
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN                                                        NUMMER 1/2021

welche die PdAS unterstützt und auch bereits in                      auf der Ebene der Verfassung. Neben dem Verhül-
ihrem Wahlprogramm 2019 festgehalten hat.                            lungsverbot will die Initiative weiter, dass niemand
                                                                     eine Person zwingen darf, ihr Gesicht zu verhüllen.
Breiter Widerstand ist nötig!                                        Immerhin sieht die Initiative Ausnahmen vor aus
                                                                     gesundheitlichen Gründen.
Die Pandemie wird von den Herrschenden genutzt,                      Bundesrat und Parlament stellen der Initiative einen
um die Kosten der Wirtschaftskrise auf die breite                    indirekten Gegenvorschlag gegenüber. Dieser will
Bevölkerung abzuwälzen. Um dies zu verhindern,                       eine Pflicht zur Enthüllung des Gesichtes gegen-
ist eine Widerstandsbewegung nötig, die auch ge-                     über Vertreter*innen einer Schweizer Behörde, die
gen eine neue Privatisierungswelle und für ein Ge-                   gestützt auf Bundesrecht eine Person zur Erfüllung
sundheitswesen in öffentlicher Hand mit genügend                     ihrer Aufgabe identifizieren muss. Dass die Initiative
Personal kämpft.                                                     aus menschenrechtlicher Sicht abgelehnt werden
«Wir wissen, dass wir den Schutz unserer Gesund-                     muss, dürfte wohl klar sein. Aus juristischer Sicht
heit gegen kurzfristige Profitinteressen und grosse                  scheint der Gesetzesentwurf von Bundesrat und
Teile der Politik erkämpfen müssen», ist im Aufruf                   Parlament unproblematisch zu sein. Der Gegenvor-
«Zero Covid» zu lesen. Diese Aussage muss für die                    schlag übernimmt allerdings im Kern das Anliegen
PdAS Leitlinie einer Strategie gegen die Pandemie                    der Initiative, da er vorgibt, auf ein existierendes
und ihre Instrumentalisierung durch die Herrschen-                   Problem eine Antwort zu geben, wo eigentlich gar
den sein. Wird der Aufruf allein als Appell an die                   kein Problem vorliegt. Wird die Initiative abgelehnt,
Regierenden oder gar «an Europa» verstanden, wird                    so tritt dieser Gegenvorschlag nach einer Refe-
er wenig helfen. Wird er als Instrument zur Entwick-                 rendumsfrist in Kraft.
lung dieser Kämpfe genutzt, kann er von riesiger
Bedeutung sein. Daran will die PdAS mitarbeiten.                     Bundesgesetz vom 27. September 2019 über
                                                                     elektronische Identifizierungsdienste. NEIN
                    Partei der Arbeit der Schweiz, 26. Januar 2021
                                                                     Es besteht unzweifelhaft das Bedürfnis nach einer
                                                                     elektronischen Identifikation, die zum Beispiel den

PAROLEN FÜR                                                          Abschluss von Verträgen im Internet legalisieren soll.
                                                                     Softwaredienste des Bundes versuchten sich an

DEN 7. MÄRZ 2021                                                     einer valablen Lösung, scheiterten aber und setzten
                                                                     sehr viel Geld in den Sand. Deshalb witterten die
                                                                     privaten Grosskonzerne Morgenluft und initiierten ein
EIDGENÖSSISCHE ABSTIMMUNGEN                                          neues Bundesgesetz über elektronische Identifizie-
                                                                     rungsdienste. Sie plädieren für folgendes Vorgehen:
NEIN zur Volksinitiative "Ja zum Verhüllungsverbot"                  Der Staat macht die gesetzlichen Vorgaben, gewähr-
NEIN zum Bundesgesetz über elektronische Iden-                       leistet die Richtigkeit der Daten und nimmt die Auf-
tifizierungsdienste (E-ID-Gesetz)                                    sicht über die Anbieterinnen der E-ID wahr. Er nimmt
NEIN zum Freihandelsabkommen mit Indonesien                          seine Gesetzgebungs- und Aufsichtskompetenzen
                                                                     wahr. Neben Verwaltungseinheiten der Kantone und
Volksinitiative vom 15. September 2017 «Ja zum                       der Gemeinden werden insbesondere private Un-
Verhüllungsverbot»: NEIN                                             ternehmen konkrete E-ID-Lösungen anbieten. Sie
                                                                     können angeblich schneller und flexibler auf die sich
Die Initiative des SVP-nahen «Egerkinger Komi-                       verändernden technischen Möglichkeiten und auf
tees», das schon die unsägliche Initiative «Gegen                    die Bedürfnisse der Konsument*innen reagieren.
den Bau von Minaretten» zu verantworten hatte, will                  Einmal mehr wird unwidersprochen behauptet, die
in der Bundesverfassung ein Verbot der Verhüllung                    Privatwirtschaft sei schneller und flexibler. Auch
des eigenen Gesichts festschreiben. Gedacht ist                      wird argumentiert, diese elektronische Identifika-
dieses Verbot für Musliminnen und für Vermummte                      tion sei kein Reisepass. Das ist heute noch richtig,
an Demonstrationen. Das Verhüllungsverbot an                         aber es ist klar absehbar, dass in einiger Zukunft
Demonstrationen wurde unterdessen bereits in                         auch diese Aufgabe von diesem Instrument über-
vielen Kantonen durchgesetzt, wenn auch nicht                        nommen werden soll. Der Staat vergibt sich eine

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seiner zentralsten Aufgaben, nachdem er schon das       Indonesien vor der Handelsliberalisierung Reis, so
Gewaltmonopol teilweise an private Organisationen       ist heute das Land gezwungen, gegen zwei Milli-
abgetreten hat. Versprochen wird auch ein strenge-      onen Tonnen Reis zu importieren. Über 20% der
rer Datenschutz. Dies zu glauben fällt schwer. Wieso    indonesischen Bevölkerung leidet an Unterernäh-
sind denn Grossbanken und Versicherungskonzerne         rung. Nicht zu vergessen ist, dass die massenweise
an dieser Aufgabe interessiert? Selbstverständlich      Einfuhr von Palmöl die Produktion von Rapsöl und
versprechen sie sich einen Zusatznutzen, sonst          von Sonnenblumenöl verdrängt.
würden sie diese artfremde Aufgabe sicher nicht
suchen.

Bundesbeschluss vom 20. Dezember 2019                   KANTONALE ABSTIMMUNG
über die Genehmigung des umfassenden Wirt-
schaftspartnerschaftsabkommens zwischen                 NEIN zur Änderung des Gesetzes über Handel und
den EFTA-Staaten und Indonesien. NEIN                   Gewerbe
                                                        JA zum Eventualvorschlag
Das Freihandelsabkommen mit Indonesien ist weder        Stichfrage: Eventualvorschlag
für die Schweizer Kleinbauern noch für die Fachleu-
te für Entwicklungszusammenarbeit zu goutieren.
Deshalb haben die Bauerngewerkschaft Uniterre,
die Juso, die Jungen Grünen, die Kleinbauernver-        KOMMUNALE ABSTIMMUNGEN BERN
einigung und viele weitere Organisationen das Re-
ferendum gegen dieses Abkommen ergriffen. Das           JA zur Überbauung Meinenareal
Referendum wurde der PdAS von Beginn weg unter-         NEIN zum Ausbau Bahnhof Bern Hirschengraben
                                                                                                                                                                   BLA
stützt. Stein des Anstosses ist die Palmölproduktion    NEIN zum Investitionsbeitrag an die Messeplatz
durch Indonesien. Das Land ist der grösste Palmöl-      Bern AG und NEIN zur Überbauungsordnung Min-
produzent der Welt. Die Produktion ist eng verbun-      gerstrasse-Papiermühlestrasse
den mit dem grossflächigen Roden oder Abbrennen
der Urwälder, was mit massiven Treibhausgasemis-
sionen verbunden ist. Das Wirtschaftsabkommen mit
                                                                                                               BLA-LAB

der Efta sieht zwar vor, «dass das Palmöl nicht unter
Verletzung von Gesetzen, Politiken und Praktiken
hergestellt worden sein darf, die den Schutz des
indonesischen Primärwaldes, der Torflandschaften
                                                                                                                     . CH

und weiterer Ökosysteme von besonderer Bedeu-
tung bezwecken, die Luft und das Wasser vor Ver-
schmutzung schützen, und die Rechte der lokalen
und insbesondere der indigenen Bevölkerung so-
wie der Landarbeitenden garantieren». Tatsache                                                                                                        we
ist, dass gerade diese Nachhaltigkeitsklauseln vom                                                            stop                       rs   !
                                                                                                                                 i l l e
                                                           Bla-Lab: Kleberintervention im öffentlichen Raum

                                                                                                                              ek
Schiedsgericht ausgeschlossen sind. Auch fehlen

                                                                                                                   Tre                                go
verbindliche Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten.
Die indonesische Regierung selbst stellte in einer
Untersuchung vom August 2019 fest, dass 81 Pro-                                                               th e
                                                                                                                                                      BLA-LAB

zent der Palmölplantagen gegen staatliche Anforde-
rungen verstossen. Illegale Tätigkeiten könnten hier
zahlreich angeführt werden. Klar, dass man so keine
glaubhafte Nachhaltigkeitspolitik betreiben kann. Ein
                                                                                                                                                            . CH

anderer Aspekt dieses Abkommens ist die Tatsa-
che, dass Indonesien, statt gigantische Mengen an
Palmöl zu produzieren, besser Nahrungsmittel für
die lokale Bevölkerung anbauen würde. Exportierte

                                                                                                                                                  3
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN                                        NUMMER 1/2021

      Der Hirschengraben ist gefährdet:                     beteiligen, um im nationalen und internationalen
                                                            Messewettbewerb teilzunehmen. Das ist umwelt-
      Die Stadt Bern will die kostbare Parkanlage mit       schädlich und widerspricht der Tourismusstrategie
      ihren Bäumen den Verkehrsmassnahmen um den            der Stadt Bern, die regionalen Tourismus fördert.
      Bahnhof opfern und zu einer Umsteigeplattform
      umfunktionieren.                                      Damit will die Stadt Bern private Investoren wie die
                                                            Securitas Gruppe oder die Visana Versicherung
      Dazu will sie eine 33 Millionen Franken teure Fuss-   mit Steuergeld finanzieren. Die Risiken trägt aber
      gängerunterführung unter dem Bubenbergplatz           die Stadt, wenn wegen Corona keine Veranstal-
      hindurch bis in den Hirschengraben bauen.             tungen durchgeführt werden können.

      Bäume und Denkmal weg und Fussgänger unter            Letztes Jahr wurden wegen dem Corona-Fi-
      den Boden?                                            nanzloch Sparmassnahmen im Sozialbereich
                                                            beschlossen und die Stadt will jetzt für 15. Mio.
      Wir sind dagegen und sagen NEIN!                      eine überteuerte Festhalle spendieren? Dazu sa-
      NEIN zum Kredit für die Bau- und Verkehrs-            gen wir ganz klar 2x NEIN!
      massnahmen    der Stadt im Zusammenhang mit
             BLA-LAB.CH

      ZBB (Umbau Bahnhof, Zukunft Bahnhof Bern)             NEIN zur «Neuen Festhalle: Investitionsbeitrag
      https://zbbnein.ch | https://bernkannsbesser.ch       an die Messepark Bern AG»
                                                            NEIN zur Überbauungsordnung (Planungs-
                                                            rechtliche Grundlage für die neue Festhalle)

                                                            WESTAST VERSENKT
                                                            Das tönt natürlich wunderbar in den Ohren
                                                            der Westastgegner*innen. Da erlaube ich mir

      we won’t               d
                                                            etwas auszuholen, mit einer kurzen Zusam-

    !                  o u n                                menfassung der Ereignisse:

ers           d e r gr
            n
                                                            Über Jahrzehnte wurde den Bieler*innen eine Au-

      g o u                                                 tobahnumfahrung in Aussicht gestellt. Das Pro-
                                                            jekt wurde stets verschoben, dies wohl auch, weil
                                                            Biel/Bienne nicht im ersten Atemzug mit anderen
            BLA-LAB

                                                            Städten genannt wird. Das UVEK machte sich
                                                            an die Projektierungsarbeit. 2014 bewilligte der
                                                            Bundesrat das generelle Projekt West Ast.
                  . CH

                                                            Im Januar 2017 schliesslich der Beginn des Infor-
                                                            mations- und Mitwirkungsverfahren der Gemein-
                                                            den Biel und Nidau «Städtebauliche Begleitplanung
                                                            A5 West Ast» – dabei war das Ausführungsprojekt
                                                            nicht öffentlich, sondern unter Verschluss. Aber…
      Abstimmung neue Festhalle EXPO: Neue Un-              den West Ast Gegner*innen wurde per Post ein
      gleichheit wegen Corona, aber 15 Millionen für        USB Stick mit allen relevanten Daten zum West
      private Investor*innen?!                              Ast-Projekt zugespielt. Endlich war die Bahn frei,
                                                            um gegen das Projekt konkret vorzugehen, da
      Die Stadt Bern will sich mit 15 Mio. am Bau einer     endlich das ganze Ausmass der Auswirkungen
      neuen Festhalle für 9000 Personen bei der EXPO        klar wurde. Dank eines «whistleblowers»!

                                                                                                              4
NIXBRAVDA! DIE ROTE POST DER PDA BERN                                           NUMMER 1/2021

Fortsetzung von Seite 4                               geführt werden. Nicht im traditionellen Sinn. Wäre
                                                      aber wichtig, da das nächste gigantomanische
                                                      Projekt schon lauert: AGGLOlac.

                                                      Keine Demos aber offene Skigebiete? Kommt den
                                                      Investoren grad so gelegen.

                                                      Aber: wir bleiben dran. ¡No pasaran!

                                                                   Pesche Heiniger, Stadtrat für die PdA/POP Biel/Bienne

                                                      BIELER ALTSTADT
Trauriger Weise muss hier noch angefügt werden,       BALD AUTOFREI?
dass der ehemalige Stapi von Biel/Bienne, Hans
Stöckli (SP!!!), für das Projekt eingestanden ist.    Im letzten Jahr machte ich einen Vorstoss, der auf
                                                      eine autofreie Bieler Altstadt zielt. Die Bieler Alt-
Der Widerstand gegen das völlig überrissene und       stadt ist klein, aber fein. So kann man sie durchaus
rückwärtsgerichtete Projekt formierte sich in Biel/   bezeichnen. In den letzten Jahren wurde diese
Bienne.                                               zusehends belebt. Verschiedene Aktionen, wie
                                                      «first friday» sorgten dafür, dass die Bieler*innen
Mehrere Gruppierungen wurden gebildet, die alle       ihre Altstadt neu entdeckten. Äusserst stossend ist
das gleiche Ziel verfolgten: den West Ast versen-     die Tatsache, dass die Altstadt nicht vom automo-
ken! Mehrere Demos wurden abgehalten. Höhe-           bilen Verkehr befreit ist. Deshalb die Intervention:
punkt war die Grossdemo am 23.9.2019 mit ca.
5'000 Teilnehmer*innen. Das in einer Stadt, die       Postulat: Autofreie Altstadt
keine grosse Demo-Kultur hat!
                                                      Die Bieler Altstadt muss autofrei sein. Unser
Dem Druck der Strasse wurde dahin gehend nach-        Schmuckstück wird unablässig als Abkürzung
gegeben, dass eine Dialoggruppe eingesetzt wur-       missbraucht. Vor allem die Obergasse leidet unter
de. Diese Gruppe sollte das Projekt und Varianten     starkem Durchgangsverkehr, da sich Automobi-
prüfen. Im November 2020 kam die Dialoggruppe         list*innen die Mühlebrücke ersparen wollen, um
schliesslich zum Schluss, dass das Ausführungs-       ins Beaumont Quartier zu gelangen. Lieferanten
projekt in der aufgelegten Variante nicht durch-      sollen klar begrenzte Anlieferzeiten erhalten. Da
gezogen werden soll. Auch - oder vor allem - auf      ist eine Absprache mit den Gewerbetreibenden
Grund der Stimmung in der Bevölkerung!                und dem Altstadtleist zu erwünschen.

Am 16. Januar 2021 verkündete das UVEK                Die Motionär*innen fordern eine autofreie Altstadt
schliesslich, dass das Ausführungsprojekt nicht       für eine bessere Lebensqualität der Anwohner
mehr weiterverfolgt wird. Also: versenkt!             und eine Attraktivierung der ganzen Altstadt. Die
                                                      Altstadt ist ungeeignet für Mischverkehr. Sie muss
Heisst das jetzt, dass auf den Lorbeeren ausgeruht    ein Ort der Entspannung und der Begegnung sein
werden kann? Mitnichten!                              und kein «drive through».

Bereits wird über andere Projekte gebrütet. Da        Begründung:
heisst es: wach bleiben und ganz genau hinschau-
en! Abstimmen mit den Füssen geht also doch.          Die Bieler Altstadt hat in den letzten Jahren neuen
Allerdings können in der momentanen Situation         Schwung erhalten. Durch Veranstaltungen, wie
keine Demonstrationen/Manifestationen durch-          «first fridays» könnte einer breiten Öffentlichkeit

                                                                                                                    5
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der Charme unserer Altstadt nähergebracht wer-                    hinzu: «Wir müssen alles Menschenmögliche tun,
den. Diese erwähnten Events sind nur möglich,                     um diese beschämende Praxis zu stoppen und zu
da an diesen Tagen die Altstadt autofrei ist und so               verändern.»
ohne Störung durch motorisierten Individualver-
kehr (MIV) durch die Gassen der Altstadt flaniert                 2018 mussten in Äthiopien über 2.9 Millionen Men-
werden kann.                                                      schen wegen ethnischen Konflikten fliehen. Nir-
                                                                  gends in der Welt wurden 2018 so viele Menschen
Dies darf allerdings kein temporärer Zustand sein.                innerhalb ihres Landes vertrieben. Im Juni 2019
Belebte Innenstädte und in diesem Beispiel unse-                  fand ein Putschversuch statt. Hunderte wurden
re Altstadt können nur stattfinden, wenn der MIV                  daraufhin willkürlich verhaftet. Seit November 2020
«ausgelagert» wird.                                               eskaliert der Konflikt zwischen der äthiopischen
                                                                  Tigray-Region und der Zentralregierung. Verschie-
Unzählige Beispiele belegen dies. Überall, wo der                 dene Quellen melden Hunderte von Toten und
MIV an die Peripherie verlagert wurde, konnten die                Verletzten, Hunderttausende befinden sich auf
Zentren in hohem Masse aufgewertet werden. So                     der Flucht.
konnten auch Gewerbetreibende in hohem Masse
profitieren.                                                      Selbst das Eidgenössische Departement für aus-
                                                                  wärtige Angelegenheiten (EDA) rät von Reisen nach
Die Stadt Biel kann in diesem Fall zwar nicht als                 Äthiopien ab. Dies, weil die Gefahr von «gewalt-
gutes Beispiel vorangehen, da es eben schon un-                   tätigen Zusammenstössen» sowie terroristischen
zählige solche gibt, sie kann aber Versäumnisse                   Anschlägen sehr hoch ist. Doch Menschen, die hier
korrigieren und so die Lebensqualität mit einfachen               in der Schweiz nicht erwünscht sind, werden genau
Mitteln erhöhen.                                                  dorthin mit Gewalt ausgeschafft- ein Skandal!

So viel zum Vorstoss. Nun das Beste: Der Ge-                      Die PdAS fordert den sofortigen Stopp aller Aus-
meinderat hat tatsächlich nichts einzuwenden                      schaffungen. Weiter muss die Schweiz unverzüg-
und erklärt das Postulat als erheblich. Das ist sehr              lich anerkennen, dass Äthiopien kein «sicheres
erfreulich und lässt hoffen, dass der automobile                  Land» ist.
Durchgangsverkehr in der Altstadt bald der Ver-
gangenheit angehört.                                              Ausschaffung ist Folter! Ausschaffung ist Mord!

                  Pesche Heiniger, Stadtrat PdA/POP Biel/Bienne                      Partei der Arbeit der Schweiz, 28. Januar 2020

AUSSCHAFFUNGEN                                                    Kantonale
                                                                  Mitgliederversammlungen 2021
SOFORT STOPPEN!
Mit grosser Wut und Trauer muss die Partei der
                                                                  Montag 26. April, 19h30 in Bern.
Arbeit der Schweiz (PdAS) die Ausschaffung von                    Montag 23. August, 19h30 in Biel.
sieben Personen aus Äthiopien zur Kenntnis neh-                   Montag 1. November, 19h30 in Bern.
men. Sie wurden am Abend des 27. Januar in Genf
mit Gewalt in einen Sonderflug gebracht, bewacht
und begleitet von rund 70 Polizist*innen. «Die ganze
Welt weiss, dass in Äthiopien Krieg herrscht und                  Impressum:
Tausende von Todesopfern zu beklagen sind. Hinzu
kommt die Covid-Pandemie, die auch in Äthiopien                   PdA POP Partei der Arbeit des Kantons Bern
wütet. Diese Ausschaffung zeugt einmal mehr von                   Quartiergasse 17, Postfach, 3001 Bern
der unmenschlichen Asylpolitik der Schweiz», hält                 www.pdabern.ch / www.popbienne.ch
Gavriel Pinson, Präsident der PdAS fest. Er fügt                  mail@pdabern.ch / Kontonummer 30-26786-9

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