Pfarrbrief - St. Heinrich
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Pfarrbrief der katholischen Pfarrgemeinde St. Heinrich, Hannover mit den drei Kirchorten St. Heinrich, St. Elisabeth und St. Clemens Nr. 4/2021 19.07.2021 - 26.09.2021 KINDERRECHTE
U N S E R T E AM Fidéle de Charles Jutta Pater Benoy Wolfgang Semmet Ntiyamira Golly-Rolappe Joseph Pfarrer Pastor Gemeindereferentin Pastor Gaby Conrady Eva-Maria Preuß Claudia Kreuzig Ingo Langner Pfarrsekretärin Pfarrsekretärin Gemeindereferentin Diakon St. Heinrich St. Elisabeth Georgy Reinhard Arnzen Martin Jäckel Palathunkal Küster St. Heinrich Küster St. Elisabeth Verwaltung Titel: Kinderrechte erarbeitet im Rahmen der Firmvorbereitung und gestaltet von den Firmbewerberinnen und Firmbewerber 2
V O RW O R T Liebe Gemeinde St. Heinrich mit Herder 2019), den Kirchorten St. Clemens, St. Elisa- und sie beth und St. Heinrich! macht sich Gedanken Was wünschen Sie sich für den Som- darüber, dass mer bzw. für die Sommerferien oder den wir den Ru- Sommerurlaub? hetag, den Wenn ich in das Internet schaue, dann siebten Tag steht an erster Stelle, weniger Corona- der Schöp- Gefährdungen, endlich wieder verrei- fung, nicht sen, ohne Masken mit anderen reden, mehr erfah- Freunde und Bekannte besuchen und ren. Sie die geplanten Reisen nachholen. schreibt: „Ich möchte wieder nicht er- Ich kann die Menschen verstehen. Seit reichbar sein. Ich möchte wieder Zeit für über einem Jahr leben wir mit den Hygi- Langsamkeit haben. Was mir fehlt: Die enevorschriften und der Angst, sich mit Fähigkeit, einmal wirklich nicht kommu- Corona anzustecken oder dazu beizu- nizieren zu können.“ tragen, dass sich der Virus verbreitet. Sie ruft sich den siebten Tag des Seit über einem Jahr geht immer wieder Schöpfungsberichtes nochmals in Erin- der Blick auf die steigenden Infektions- nerung und meint: „Gottes Erschöpfung zahlen und den Inzidenzwert, oder es am siebten Tag hat eine Unanfechtbar- wird über Eindämmungsmaßnahmen keit, die ich mir selbst abspreche. Ich diskutiert, die von einigen nicht akzep- habe keine Entschuldigung dafür, nach tiert werden. Wir verbringen mehr Zeit sechs Tagen erschöpft zu sein, aber da als sonst an den Bildschirmen bei gab es ja auch noch keine Meditations- Zoom-Konferenzen und es wird sogar App, keine Abgabefristen, kein Koffein, von einem „Corona-Burnout“ gespro- keine Yoga-Kurse, keinen Skiurlaub und chen. keinen Zeitdruck. In meinem Leben gibt Die Pandemie hat wie in einem Brenn- es keinen siebten Tag. Gott schenkt uns glas nochmals den Blick darauf ver- einen Tag der Ruhe, aber ich könnte schärft, dass wir nicht zur Ruhe kom- auch aufarbeiten, was die ganze Woche men, dass ständig der Blick zum Smart- liegen geblieben ist … Wenn Gott wie phone geht, um ja nichts zu versäumen, mein Handy funktionieren würde, würde dass wir ständig online sind und in ei- ich öfter beten. Aber mit Gott ist es kom- nem Dauer-Stress. pliziert, Gott gibt mir keine Ablenkung. Mein Internet ist schneller als Gott.“ In einem Artikel fand ich den Hinweis auf ein Buch von Sophie Fritz: „Gott hat Vielleicht sollten wir uns die Gedanken mir nie das Du angeboten“ (Freiburg, von Sophie Fritz zu Herzen nehmen, 3
V O RW O R T wenn es darum geht, die Sommerferien So geht es weiter bis zum sechsten und den Sommerurlaub zu planen. Viel- Tag. „Gott sah alles an, was er gemacht leicht ist weniger mehr? hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag. Vielleicht sollten wir uns mehr an den So wurden Himmel und Erde vollendet Schöpfungsbericht erinnern? und ihr ganzes Gefüge. Am siebten Tag „Im Anfang schuf Gott Himmel und vollendete Gott das Werk, das er ge- Erde; die Erde aber war wüst und wirr, schaffen hatte, und er ruhte am siebten Finsternis lag über der Urflut und Gottes Tag, nachdem er sein ganzes Werk voll- Geist schwebte über dem Wasser. Gott bracht hatte. Und Gott segnete den sprach: Es werde Licht. Und es wurde siebten Tag und erklärte ihn für heilig; Licht. Gott sah, dass das Licht gut war. denn an ihm ruhte Gott, nachdem er Gott schied das Licht von der Finsternis das ganze Werk der Schöpfung vollen- und Gott nannte das Licht Tag und die det hatte.“ (Gen 1-2) Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Ich wünsche Ihnen in Ihren Ferien und Abend und es wurde Morgen: erster im Urlaub die Erfahrung des 7. Tages Tag.“ und die Erinnerung daran: Gott ruhte! Ihr Pfarrer Wolfgang Semmet Nachtrag zum letzten Pfarrbrief Im letzten Pfarrbrief fehlte bei dem Artikel über die Andacht für die Obdachlosen in St. Clemens der Name der Verfasserin. Den Bericht schrieb Edda Eineder. Ihr Redaktionsteam 4
D I E G U T E N AC H R I C H T Kerzenlichter - eine Betrachtung Gute Nachrichten werden dringend gebraucht, das denke ich oft – überall und natürlich auch in der Kirche, gerade heute. Alle Kirchen sind zuerst Stätten des Gebets, der inneren Einkehr, der Besin- nung, und zugleich Orte, an denen wir auch fragend, ratlos wie stammelnd vor Gott treten können. Ein Gotteshaus ist eine Oase der Stille inmitten des Alltags. Wer im Zooviertel unterwegs ist, findet offene Türen – von Dienstag bis Sonntag dürfen Gläubige, Suchende, Fragende und Zweifelnde in St. Elisabeth von 9 bis 18 Uhr zu Gast sein. Eine geöffnete Kirche ist ein kost- Die Kerzen berichten von großen Sehn- bares Geschenk. Vor der Marienfigur süchten, von Beziehungen und Bezie- zünden Kinder und Erwachsene Kerzen hungsproblemen, von Ängsten und Ein- an. Viele Menschen sagen auf diese samkeit, von Freude und Leid. Diese Weise Dank. Sie bringen ihre Anliegen Lichter erzählen still vom Leben und mit. Viele beten, andere möchten gern vom Glauben. Kerzen berichten von beten können. Manchmal genügt es Menschen, die mit uns auf dem Weg vielleicht auch, einfach nur da zu sein. sind, ob wir sie persönlich kennen oder An jedem Tag brennen Kerzenlichter. nicht. Manche davon werden von Menschen Für mich sind die leuchtenden Kerzen angezündet, die nicht oder nicht mehr in St. Elisabeth und in allen anderen sonntags die heilige Messe in Gemein- Kirchen unserer Pfarrgemeinde kleine schaft mitfeiern. Doch auch sie alle ge- Hoffnungszeichen, so unscheinbar wie hören zu uns. Die Lichter lassen an stil- unverzichtbar. Wenn wir still im Gebet le, oft sehr persönliche Geschichten dort verweilen, denkt vielleicht mancher denken. Wir zünden sie an für unsere von Ihnen so wie ich: Wer glaubt, ist Kranken und Verstorbenen, im Geden- nicht allein. Das ist eine gute Nach- ken an liebe Angehörige. richt, finden Sie nicht auch? Thorsten Paprotny 5
S Y N O D AL E R TAG Synodaler Tag zur Rolle von Frauen in der Kirche Am 29. Mai fand der amtlich in herausge- (erste) synodale Tag des hobenen Funktionen Bistums Hildesheim unter die Kirche im Bistum dem Titel „frauenfragen. Hildesheim mitgestal- Neue Wege der Verkündi- ten. gung“ zur Rolle der Frau in Bedenkenswerte Bei- Ämtern und Diensten der träge mit Hand- Kirche statt. Rund 260 lungsoptionen lieferte Gläubige aus der Diözese Dr. Andrea Qualbrink, nahmen daran teil, aus Referentin im Stabsbereich Strategie unserer Gemeinde die PGR-Mitglieder und Entwicklung im Bistum Essen, die Herr Biermann, Frau Golly-Rolappe, den AkteurInnen im Bistum Hildesheim Herr Nöllenburg und Pfarrer Semmet. zum Abschluss riet, Handlungsspielräu- Zwar musste die bereits einmal ver- me zu nutzen („vieles ist möglich“) und schobene Veranstaltung trotzdem in dabei von Gott und den Menschen her digitaler Form stattfinden, jedoch war zu denken, viele zu beteiligen, Fakten das extern moderierte Format – mit Vor- zu setzen und kreativ zu werden und, trägen, Interviews, Gesprächsrunden vor allem, auf dem Weg beieinander zu und Kleingruppen („Breakout Sessions“) bleiben. – durchaus abwechslungsreich gestal- tet. Auch der Bischof ermunterte dazu, den vorhandenen Schwung zu nutzen, Im Laufe des Tages kamen mit um auf dem synodalen Weg weiterzuge- Schwester Maria Elisabeth Bücker OSB hen: „Fakten schaffen Normen“, drückte (Kloster Marienrode), Anna-Lena Passi- er es aus. Zum Abschluss der sechs- or (Gemeindeassistentin in Stade), Ines stündigen Veranstaltung gab es noch Klepka (Leitung der KHG Hannover), die Möglichkeit, in digitalen Räumen Martina Manegold-Strobach (Leiterin weiter über aktuelle Themen zu disku- des FrauenKirchOrts St. Magdalenen in tieren wie „Leitung in Pfarreien“, „Haupt- Hildesheim), Anja Terhorst und Ehrenamtliche“, „Mehr Mut!“, „Wie (Finanzdirektorin des Bistums Hildes- kommt das Thema Synodalität in die heim), Manuela Weinhardt-Franz Gemeinden“ und „Forderungen, wie es (Gleichstellungsbeauftragte im Bistum weitergeht“. Nichtsdestotrotz stellte sich Hildesheim), Christiane Kreiß (Ko- am Ende für viele Teilnehmende die Leiterin der Pfarrei St. Petrus in Wolfen- Frage, wie es nun konkret und verbind- büttel) und Karin Bury Grimm lich im Bistum und seinen Gemeinden (Beerdigungsleiterin) Frauen aus der weitergehen soll. Nicht erkennbar wurde Diözese zu Wort, die haupt- oder ehren- 6
F E S T D E R N AC H B AR N auch, wie die Diskussionen in der Diö- zeigen, lässt indes die Anerkennung zese in den synodalen Weg auf Bun- dafür vermissen, dass Prozesse und desebene einfließen können. Wandlung von Bewusstsein, Haltungen und Lebenswirklichkeiten vor allem Of- Fazit: Angesichts des kürzlich vom fenheit und Wertschätzung von allen Papst angestoßenen weltweiten syno- Beteiligten erfordern. dalen Prozesses darf man wohl hoffen, dass sich das Bewusstsein in der Kirche Am Schluss stand das Versprechen weiter und schneller wandelt, diese aber von Bischof und Diözesanratsvorsitzen- an jedem Ort anders funktioniert. Die dem, dass die Veranstaltung erst am Herausforderung besteht darin, die Ei- Anfang des synodalen Weges des Bis- nen vorangehen zu lassen und respekt- tums stehen und Diskussionen und kon- voll mit denen umzugehen, für die alles krete Schritte zu anderen drängenden so bleiben muss, wie es gerade ist. Eini- Themen folgen sollen. Ebenso gab es gen der Teilnehmenden ging das alles auch den Auftrag an alle Teilnehmen- nicht weit und schnell genug, für sie war den, das Thema, den Prozess und die der Tag eine Alibiveranstaltung ohne Handlungsoptionen mit in die Kirchorte klare Zielrichtung. Der geäußerte Vor- und Pfarrgemeinden zu nehmen. wurf an die Kirchenleitung, wenig Offen- Matthias Nöllenburg heit für notwendige Veränderungen zu Das Fest der Nachbarn Am Freitag, dem Blume oder einem kleinen 28.05.2021, war der Tag Küchlein, den Nachbarn der Nachbarschaft in Han- zu sagen wie schön es ist, nover. Die Stadt Hannover dass es sie gibt. Denn wie wollte das eigentlich mit wertvoll gute Nachbar- mehreren großen Veran- schaft ist, hat uns Corona staltungen feiern, aber das gelehrt. Einfach mal Dan- war im Moment noch nicht ke sagen, denn das kann möglich. Deshalb gab es man nicht oft genug. nur kleinere Aktionen. Wir, Während der Aktion konn- Elisabeth Kellner und ich, Foto: Gröner ten wir viele gute Gesprä- vom Pfarrgemeinderat, che führen. Mit Frauen haben uns mit einem kleinen Stand vor jeden Alters, Familien mit Kindern, nur der Kirche beteiligt. Männer taten sich mit der Aktion Es gab die Möglichkeit, mit einem schwer. Gruß auf einer Postkarte und/oder einer Friederike Gröner 7
K I R C H E I M M E N TO R I N G Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf „Frauen in Diensten und die Steigerung des Anteils Ämtern in der Kirche" ist von Frauen in Führungspo- eines von vier Themen/ sitionen der katholischen Foren des synodalen Weg- Kirche sowie eine nachhal- es, den die katholische tige Personalentwicklung Kirche in Deutschland seit und Steigerung der Attrak- 2019 gemeinsam geht. tivität des Arbeitsfeldes (Auch der erste synodale Kirche zum Ziel. Die bun- Tag im Bistum Hildesheim, desweite Initiative wurde über den in diesem Heft vom Hildegardis-Verein in separat berichtet wird, hat Bonn konzipiert und wird sich am 29. Mai diesem zusammen mit der Deut- Thema gewidmet.) Seit schen Bischofskonferenz wenigen Jahren gibt es Bemühungen und den deutschen (Erz-)Diözesen der deutschen Bischöfe, mehr Frauen in durchgeführt. „Kirche im Mentoring" bie- Führungspositionen zu bringen (z. B. in tet Frauen die Möglichkeit, sich in einem Ordinariaten/ Generalvikariaten, im Be- „Tandem" von berufserfahrenen Mento- reich Bildung und For-schung, im sozial- rinnen und Mentoren, die leitende Funk- karitativen Bereich, im Bereich der Me- tionen in der katholischen Kirche inne- dien, der Verbände, in der Gemeinde- haben, beraten und auf Führungsaufga- und Kategorialseelsorge), sind sie doch ben vorbereiten zu lassen. in fast allen Bereichen in leitenden Posi- Frau Golly-Rolappes Motivation für die tionen bisher unterrepräsentiert. Teilnahme ist: als Frau in Kirche sicht- Seit letztem Monat nimmt unsere Ge- bar zu werden und zu sein, weibliche meindereferentin Jutta Golly-Rolappe – Kompetenzen wertzuschätzen und die zusammen mit 17 weiteren Frauen aus Frauenfrage in der katholischen Kirche verschiedenen Diözesen und Hilfswer- weiter voranzubringen. Deswegen ken – am einjährigen Mentoring- möchte sie im Rahmen des Mentorings Programm „Kirche im Mentoring – Frau- an sieben Abenden zwischen Septem- en steigen auf" teil. Den Auftakt machte ber 2021 und März 2022 das nebenste- Mitte Juni eine dreitägige online- hend skizzierte Projekt durchführen und Einführung zum Thema „als Frau Füh- den Teilnehmerinnen Impulse bieten, ren und Leiten in der kath. Kirche“ mit sich ihrer weiblichen Potenziale bewusst Dr. Andrea Qualbrink, Referentin im zu werden, diese wertzuschätzen, mitei- Stabsbereich Strategie und Entwicklung nander zu teilen und einzusetzen. des Bistums Essen. Das Programm hat Matthias Nöllenburg 8
F R AU E N P R O J E K T Frauenprojekt – Weiblichkeit?! Frauen, „Inneres Feuer“ Mk 1,29-31 Montag, 13. September 19.00 Uhr sechs von ihnen begegnen Jesus „Dazugehören“ Mk 3,31-35 Dienstag, 12. Oktober 19.00 Uhr im Markusevangelium. „Sehnsucht“ Mk 5,21-43 Wer hat Interesse und Lust Mittwoch, 10. November 19.00 Uhr diesen Frauen und der „Sich einsetzen für …“ Mk 7,24-30 eigenen Weiblichkeit, auf Donnerstag, 2. Dezember 19.00 Uhr die Spur zu kommen? „Schenken“ Mk 14,3-9 Samstag, 15. Januar 2022 14.00 Uhr Dabei können wir Fähigkeiten entdecken „Miteinander unterwegs“ Mk 16,1-8 und miteinander unser Freitag, 11. Februar 2022 19.00 Uhr eigenes Bewusstsein als Frau stärken! Abschlusspräsentation am Welt- Save the date! Anmeldung: frauentag Dienstag, 8. März 2022 Golly-Rolappe@st-heinrich-hannover.de 9
K I R C H E U N D AR B E I T S W E LT Kirche und Arbeitswelt – Personen und Organisationen Kirche ist eine Gemeinschaft von geselle Adolph Kolping und der frühere Menschen. Es sind diese Menschen, Unteroffizier und Rechtsreferendar von die auch die Kath. Soziallehre umset- Ketteler in ihren Auffassungen gegen- zen, reflektieren und gestalten. Einzel- seitig befruchtet haben. Alles gestützt ne, aber auch Gruppen, die sich letztlich auf eine intensive Glaubensüberzeu- zu Organisationen zusammenschließen. gung. Sie geben Anstoß, führen Positionen Sie wirkten in einer Zeit des Um- zusammen oder rücken ihnen wichtige bruchs. Ihre Zeit war aber auch geprägt Gesichtspunkte in den Mittelpunkt. Von vom Kampf gegen die katholische Kir- zwei Personen und ihren Organisatio- che. Deshalb war ihr Einsatz immer nen soll in diesem Text ein wenig be- auch ein dreifacher: Einmal die Kirche richtet werden: zu sichern, in dem die Arbeiterschaft Wilhelm Emmanuel Freiherr von und die Gesellen ein Teil der katholi- Ketteler (*25.12.1811 in Münster; schen Kirche bleiben und sie nicht der †13.07.1877 im Kloster Burghausen, Kirche den Rücken zeigen. Als zweites Landkreis Altötting) und Adolph Kol- ging es beiden darum, dass die Kirche ping (*08.12.1813 in Kerpen bei Köln; nicht der Arbeiterschaft oder den Wan- †04.12.1865 in Köln). dergesellen den Rücken zukehrt, son- dern sie als Teil der Kirche in das kirch- liche Leben einbezieht. Und zum dritten ging es ihnen um die Verbesserung der sozialen Lage dieser Bevölkerungsgrup- pen, damit sie den gerechten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg erhalten. Bischof von Ketteler hat seine Über- zeugung in seiner Schrift „Die Arbeiter- frage und das Christentum“ von 1864 in Freiherr von Ketteler Adolph Kolping einem Satz zusammengefasst: Ihre Herkunft war unterschiedlich, ihre „Christus ist nicht nur dadurch der Hei- kirchliche Stellung war auf verschiede- land der Welt, dass er unsere Seelen nen Ebenen. Aber verbunden waren erlöst hat, er hat auch das Heil für alle beide durch ihr gemeinsames Studium anderen Verhältnisse der Menschen, in München. Dort haben sie sich kennen bürgerliche, politische und soziale, ge- und schätzen gelernt, was zu einer bracht.“1 Ein Blickwinkel, der auch heu- Freundschaft führte. Und letztlich dürf- te noch die Stoßrichtungen kirchlicher ten sich der ehemalige Schuhmacher- Arbeit umschreibt. 10
K I R C H E U N D AR E I T S W E L T Ins gleiche Horn, wenn auch mit ande- chen, ist daher berechtigt und heilsam, ren Worten, blies Adolph Kolping. In ja selbst notwendig, wenn der Arbeiter- einer seiner vielen Schriften formulierte stand nicht ganz erdrückt werden soll er: „Auf unser tätiges Christentum von der Macht des zentralisierten Gel- kommt es an, ob die Welt zu christlicher des.“4 Ordnung zurückkehrt. Nur dürfen wir Diese Aussage hat auch heute im dieses tätige Christentum nicht zwi- Kern Gültigkeit. Dass sich abhängig Be- schen Kirchenmauern und Krankenstu- schäftigte in Gewerkschaften organisie- ben allein oder in unseren nächsten ren, geschieht noch immer zu wenig. häuslichen Kreis einschließen wollen, Dass der geringe Organisationsgrad sondern wir müssen es frisch und wohl- und niedrige Einkommen in einem Zu- gemut ins bürgerliche Leben hinaustra- sammenhang stehen, ist für mich offen- gen.“2 sichtlich, auch wenn es noch andere Die Unordnung der Welt, die durch Gründe für unterschiedlich hohe Ein- eine christliche Ordnung zu ersetzen kommen gibt. wäre, beschrieb Adolph Kolping eben- Aber auch eine Warnung des Bischofs falls mit drastischen Worten: „“Das Ge- von damals gilt heute noch: „Ohne Reli- schäft (Industrie, Handel, etc.) ist nicht gion verfallen wir alle dem Egoismus, um der Menschen willen, sondern die wir mögen reich oder arm, Kapitalisten Menschen sind um des Geschäftes wil- oder Arbeiter sein, und beuten unsere len da, das Geschäft um des Gewinnes Nebenmenschen aus, sobald wir die willen, Besitz oder Genuss das Höchste Macht dazu haben.“5 Daraus ergeben im Leben, der Mensch ein Knecht, der sich auch für heute zwei Schlussfolge- Erde untertan.“3 Eine Problembeschrei- rungen: bung aus dem 19. Jahrhundert, aber man könnte meinen, Adolph Kolping 1. Es gibt viel zu tun, dass die Religion hätte die gesellschaftlichen und politi- nicht aus der Welt verschwindet, auch schen Debatten zu Beginn des 21. Jahr- nicht dadurch, dass sie sich ins Private hunderts vorhergesehen. zurückzieht. Bischof von Ketteler wurde nicht mü- 2. Macht gilt es zu ordnen und zu be- de, für die christliche Verankerung der grenzen, so dass Ausbeutung unmög- Arbeiterbewegung zu werben, wobei er lich wird. Die aktuellen Zahlen zu Kin- deren Notwendigkeit unterstrich, ihre derarbeit und Sklaventum belegen, auch Forderungen unterstützte, aber auch hier haben wir noch viel zu tun. Grenzen aufzeigte. „Und diese Rich- Vor diesem Hintergrund ist es erfreu- tung, die Arbeiter zu organisieren, um lich, dass ihr jeweiliges Werk, der Ge- mit gemeinschaftlicher Anstrengung ihre sellenverein und der Arbeiterverein, Interessen und Rechte geltend zu ma- 11
K I R C H E U N D AR B E I T S W E LT auch heute noch lebt, wenn auch zur- Auch weil bisher unsere Aktion, Meinun- zeit nicht mehr in St. Heinrich. gen durch einen Fragebogen zu erfah- Das Kolpingwerk und die Katholische ren, nur dazu führte, dass ein Exemplar ausgefüllt zurückgeschickt wurde. Arbeitnehmerbewegung (KAB) wirken nach wie vor im Bistum Hildesheim und Es kann natürlich auch daran liegen, können auf eine lange wechselvolle Ge- dass die Aktivität nicht wahrgenommen schichte zurückblicken. wurde. Das Übermaß an Informationen sorgt nicht für einen besseren Durch- Beide Organisationen bestanden bis vor einigen Jahren auch in St. Heinrich. blick, sondern für eine Einengung des Blickwinkels. Weshalb es sie an keinem der Kirchorte der Pfarrei mehr gibt, konnte noch nicht Von daher an dieser Stelle noch ein- ergründet werden. mal der Hinweis auf den Fragebogen im Im Jahr 2021 stellen sich deshalb un- Internetangebot unserer Pfarrei St. Heinrich: Diesen und Texte zu Kirche ter anderem folgende Fragen: Warum ist die kath. Sozialbewegung nicht mehr und Arbeitswelt finden Sie auf der Homepage-Startseite unter dem Regis- in unserer Pfarrei? Ist das Problem ge- ter „Sonstiges“, dort unter der Rubrik löst? Fehlen die Vorbilder? Gibt es kei- ne Vorkämpferinnen und Vorkämpfer „News“. mehr? Ist der Wunsch nach Verbesse- Es wäre schön, wenn zumindest eini- rung zwar da, aber die Kraft zur Verän- ge Erwerbstätige den Fragebogen aus- derung geschwunden? Besteht zu sehr gefüllt zurücksenden. die Vorstellung, die Verbesserung kommt von selbst und bedarf nicht des Egbert Biermann, Sachbeauftragter eigenen Einsatzes? „Kirche und Arbeitswelt“ des PGR Es ist wie ein Stochern im Nebel. Quellenangaben: 1 Texte zur kath. Soziallehre II, 1. Hb., 1976, S. 117 2 Hanke, Michael: Mitten in der Bewegung der Zeit, Geschichte des Kolpingwerkes in Deutschland, Band 1, Köln 2000, S. 31 3 ebd. S. 28 4 Die Arbeiterbewegung und ihr Streben im Verhältnis zu Religion und Sittlichkeit“ Eine Ansprache gehal- ten auf der Liebfrauen-Heide bei Offenbach am 25. Juli 1869, abgedruckt in: Texte zur kath. Soziallehre II, 1. Hb., 1976, S. 241-262, S.244 5 ebd. 6 Dylong, Alexander: 100 Jahre Katholische Arbeitnehmerbewegung Diözesanverband Hildesheim, Hil- desheimer Chronik, Band 9, 2002, S.262 12
K I N D E R G AR T E N Infos aus dem Kindergarten St. Elisabeth Gern informieren wir Sie in diesem gehen wir bei dem herrlichen Wetter Pfarrbrief über die Neuigkeiten aus der regelmäßig mit den Kindern in die Eilen- Kita St. Elisabeth. riede. Ist nun alles wieder so wie vor Corona? Noch nicht ganz. Seit mehreren Wochen sind die Zah- len von Corona-Neuinfektionen in der Z. Zt. findet das Musikangebot mit den Region Hannover glücklicherweise rück- Musikstudenten noch online in der Kita läufig. statt. Auch verab- schieden die El- Nach vielen Wochen der Not- tern ihre Kinder beim Bringen vor betreuung war der Eingangstür. es dann soweit. Seit dem 10. Mai Bei der Planung von großen Ver- dürfen nun alle Kinder wieder anstaltungen sind wir noch sehr den Kindergarten zurückhaltend. besuchen. Die Freude darüber war riesengroß – so- Sicherlich wird es noch einige Zeit wohl bei den Kindern als auch bei den dauern, bis alles wieder möglich ist. Ei- Eltern. Endlich mal wieder mit vielen nes haben wir jedoch in dieser Zeit ge- Kindern spielen, toben, basteln, Freun- lernt. Nichts ist selbstverständlich und de treffen, Musik machen. Auch den so freuen wir uns über die Dinge, die Eltern war die Erleichterung deutlich jetzt schon möglich sind. anzumerken. Durften sich anfangs die In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Gruppen nicht vermischen, so gilt jetzt und Ihrer Familie eine schöne Sommer- der uneingeschränkte Regelbetrieb. Ein zeit. gemeinsames Spielen aller Kinder auf dem Außengelände ist wieder erlaubt Herzliche Grüße und der Früh- und Spätdienst wird wie- Jutta Wersig und Kitateam St. Elisabeth der angeboten. Es finden wie gewohnt Spiel- und Bastelangebote statt. Auch Kindertagesstätte St. Elisabeth Gellertstr. 42 (0511) 81 82 97 kita-st.elisabeth@kath-kirche-hannover.de https://www.st-heinrich-hannover.de/einrichtungen/kindergarten/ kindertagesstaette-st-elisabeth.html 13
SOMMERRÄTSEL Wir wollen mit diesem Sommerrätsel mal genauer anzuschauen. Welches alle einladen, sich unsere Kirchen St. Detail gehört wozu? Viel Spaß beim Clemens, St. Elisabeth und St. Heinrich Entdecken. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Auflösung vom letzten Mal: Guckt mal auf die nächste Seite. Das letzte Rätselbild stammt aus der Werk- 14 tagskapelle in der St. Heinrich-Kirche.
W E R K TAG S K A P E L L E Werktagskapelle in St. Heinrich: „Bergend“ „Bergend“ dann normannische Ringforts, waren rund angelegte Siedlungen, die Schutz Die Aufgabe, für eine Stadtkirche, die immer geöffnet ist, einen Ort der Stille und Zuflucht gaben. zu gestalten, ließ mich an unsere frühe Die Kirche bietet Schutz und ist Zuflucht Menschheitsgeschichte denken. in unserer Menschheitsgeschichte. Da- Die ersten Besiedlungsformen waren ran möchte ich erinnern! temporäre Bauten, Zelte, Hütten, später Dorothée Aschoff Kirchenfenster „Bergend“ von Dorothée Aschoff in der Werktagskapelle 15
I N T E RV I E W Interview mit Prälat Stanislaw Budyn Herr Prälat Stanisław Budyn, Sie waren am Kirchort St. Elisabeth als Seelsorger tätig. Wie lange? St. Elisabeth hat eine besondere At- mosphäre; dort versammelt sich eine Gottesdienstgemeinde mit reger Betei- ligung an der Liturgie. Beides schätze ich sehr. Noch in der Zeit des Gemein- depfarrers Dr. Heinrich Tukay in den Jahren 2002-2006 habe ich dort häufig die Hl. Messe gefeiert. Nachdem 2006 die Gemeindeleitung Propst Funke übernahm, haben wir, d. h. der Sekre- tär der Delegatur und ich, die Werk- und Sonntagsgottesdienste an St. Eli- sabeth fast regelmäßig gefeiert. Propst eine Entscheidung der deutschen und Funke hatte viele andere Aufgaben. der polnischen Bischofskonferenz; die Wir haben deshalb nach Kräften gerne Stelle wird nicht ausgeschrieben und an St. Elisabeth geholfen. Im Jahr 2006 man kann sich nicht auf sie bewerben. kam als Sekretär der Delegatur Warum ich ernannt wurde? Das weiß Bogusław Ostafin ins Amt; er hat dann ich, ehrlich gesagt, bis heute nicht. Die meist die Gottesdienste übernommen, Aufgaben des Delegaten waren mir zumal ich viel unterwegs war. Mit je- nicht vertraut, aber bekannt: die Koor- dem Pfarrer an St. Elisabeth und spä- dination der polnischsprachigen Seel- ter nach der Fusion mit St. Heinrich hat sorge in allen 27 deutschen Bistümern, sich unsere Beteiligung etwas verän- die Sorge um den polnischen Priester- dert, aber wir waren immer bereit und nachwuchs, die ständigen Kontakte mit stehen weiterhin für die Gemeinde St. den deutschen und polnischen Bischö- Heinrich zu Verfügung. fen und Ordinariaten bzw. Generalvika- Sie wurden 2002 von der Deut- riaten, mit den zuständigen Personen schen Bischofskonferenz zum neu- der bischöflichen Gremien, welchen die en Delegaten für die polnisch- Betreuung ausländischer Gemeinden sprachige Seelsorge in Deutschland anvertraut ist. Als Delegat hatte ich berufen. Wie kam es dazu? keine territoriale oder personale Juris- diktion. Die Amtszeit ist auf jeweils fünf Die Ernennung zum Delegaten ist 16
I N T E RV I E W Jahre begrenzt. Vor meiner Ernennung liken in Deutschland zuständig. Er- war ich fast zwei Jahre in Mannheim zählen Sie mir etwas davon. und 20 Jahre als Gemeindepfarrer in Die polnischen Gemeinden dienen Hannover tätig. In dieser Zeit hatte ich den polnischen Landsleuten in Deutsch- Gelegenheit, die pastoralen Anliegen zu land als Begegnungsorte, Ersthilfestel- erkennen und die Seelsorge vor Ort len in sozialen, caritativen und allgemei- kennenzulernen, was eine große Hilfe nen Fragen. Mir ging es darum, den bei der späteren Aufgabe als Delegat geistlichen und seelsorgerlichen Bedürf- war. nissen meiner polnischen Landsleute in Die Amtszeit beträgt in der Regel allen 27 deutschen Bistümern gerecht fünf Jahre; mittlerweile schreiben wir zu werden. Das setzte nicht nur eine das Jahr 2021. Sie haben also schon rege Reisetätigkeit voraus. Zunächst vier Amtsperioden absolviert! Wie waren die Richtlinien der Seelsorge für kam es zu der wiederholten Ernen- alle ausländischen Gruppen in allen nung? Bistümern ungefähr dieselben. Doch mit der Zeit bildeten sich Unterschiede her- Das Amt des Delegaten ist jeweils auf aus, die im Interesse der Ortsgemein- fünf Jahre begrenzt, meine vierte Amts- den zu beachten waren. In diesem Zu- zeit würde insofern regulär im März sammenhang kam es darauf an, die 2022 enden. Aber ich habe mich ent- polnischen Priester ihrer Lebenserfah- schieden, das Amt früher niederzule- rung, ihren Fähigkeiten und den Bedürf- gen. Warum kam es zu den Verlänge- nissen der Gemeinden entsprechend rungen? Vielleicht deswegen: Ich habe einzusetzen, sie anzuleiten und zu un- mich mit den Vorgesetzten im Sekretari- terstützen. Das schließt alle existentiel- at der Deutschen Bischofskonferenz in len Fragen wie die Organisation von Bonn gut verstanden, und die Koopera- Wohnungen für die Priester und Kaplä- tion war effektiv und konstruktiv für bei- ne, Pfarrbüros und alle anderen logisti- de Seiten. In den 18 Jahren und 9 Mo- schen Aspekte ein. Für die polnischen naten meiner Amtszeit hatten wir nie Priester ist es wichtig, dass sie in Kommunikationsschwierigkeiten. Die Deutschland integriert sind, sich wohl Katholiken aus Polen sind nach den fühlen und ihren Platz in der Kirche fin- deutschen Katholiken die stärkste natio- den, nicht in einer polnisch-nationalen nale Gruppe, aber nicht die einzige. Mir Kirche, sondern in der einen universalen war daran gelegen, die religiösen Werte Kirche Jesu Christi. Schließlich sind wir und Bedürfnisse meiner Landsleute im eine Kirche und Teil derselben Ortskir- Blick zu behalten, aber im Einverneh- che. Auch unser Bischof ist der jeweilige men mit der örtlichen Situation. Diözesanbischof. Gleichwohl bringen Sie waren für die polnischen Katho- wir unsere religiöse Identität, geschicht- 17
I N T E RV I E W liche Erfahrung und geografische Hei- Herrn Dr. Oertel oder Herrn Breuer und mat im Herzen ein. Und so wollen wir eine Zusammenkunft, in der wir die Rei- gemeinsam mit allen Menschen in se mit Anekdoten und Fotos auf ebenso Deutschland, gleich welcher Herkunft, genuss- wie humorvolle Weise in der Zeugnis von der Liebe Gottes geben in Rückschau betrachteten und bereits der Nachfolge Jesu. neue Reiseziele in den Blick nahmen. Welche Sorge lag Ihnen besonders Welche Reise haben Sie in beson- am Herzen? derer Erinnerung? Die Gewährleistung der vollen seel- In besonderer Erinnerung ist mir die sorglichen Versorgung der Gemeinden Reise zum Marienwallfahrtsort Fatima in und bisweilen auch die Sorge um die Portugal im Jahr 2014; aber auch die einzelnen Priester besonders im Krank- Reise nach Vilnius in Litauen im Jahr heitsfall oder anderen Schwierigkeiten. 2016, die unter dem Leitwort der Hl. Faustina stand „Herr, ich vertraue auf Sie haben seit 2011 neun Pilgerrei- Dich“. sen mit reger Beteiligung der Men- schen aus unserer Gemeinde unter- Stimmt es, dass Sie auch Dechant nommen. Welche Ziele haben sie an- für die Region Nord und Vertreter der gesteuert? ausländischen Priester im Priesterrat der Diözese Hildesheim waren? Viermal besuchten wir Polen; aber die Reisen führten uns zu den bedeutends- Ich kam im Februar 1982 nach Hanno- ten christlichen Stätten in sieben weitere ver. Vier Jahre später wurde ich De- europäische Länder, so nach Belgien, chant für die Region Nord und blieb es Frankreich, Italien, Litauen, Portugal, bis 2002. In der Zeit war ich der Vertre- Spanien und Tschechien. Natürlich wa- ter der ausländischen Priester im Pries- ren diese Reisen auch Bildungsreisen, terrat der Diözese Hildesheim. Die Sit- aber auf einer jeden Reise haben wir zungen, die Diskussionen und der Aus- unseren Glauben vertieft und Weltkirche tausch in dieser beispielhaft brüderli- erlebt. Eine jede Reise hatte ihren eige- chen Gemeinschaft mit Bischof Dr. Jo- nen Schwerpunkt. Diese Reisen waren sef Homeyer und den Weihbischöfen uns Zeit der Gemeinschaft und Aus- habe ich in dankbarer Erinnerung. Es druck der Freundschaft. Reiseziele und einte uns die tiefe Sorge um die Zukunft Programme haben Helmut Böhmer, Wil- der Kirche und die Einheit im Glauben. helm Breuer und ich gemeinsam vorbe- Für ihre Einstellung, für Menschen reitet, dann allen vorgestellt und mit al- mit Migrationshintergrund Orte zu len abgestimmt. Nach jeder Reise gab schaffen, an denen sie sich wohlfüh- es einen ausführlichen Reisebericht von len, und Ihren Beitrag zum geistigen 18
I N T E RV I E W Leben der Polen und die Unterstüt- Zum Abschluss unseres Interviews zung des Polonia-Lebens in Deutsch- erzählen Sie mir etwas von sich. Wo land und in Europa erhielten Sie 2015 sind Sie geboren, wie verlief Ihr Le- in Aachen den Polonicus-Preis. Was bensweg? bedeutet diese Auszeichnung für Geboren bin ich in Südpolen, in einem Sie? kleinen Städtchen. In den Jahren 1965- Der Preis wird Menschen zuerkannt, 71 war ich im Priesterseminar der Diö- die für die Versöhnung, eine friedliche zese Tarnów, wo ich im Jahr 1971 zum Zukunft zwischen unseren beiden Staa- Priester geweiht wurde. Nach neun Jah- ten Deutschland und Polen in Europa ren Kaplanzeit in zwei polnischen Ge- beitragen. Dass mir diese Anerkennung meinden sandte mich mein Bischof zur für meinen bescheidenen Beitrag verlie- Seelsorge nach Deutschland. Erste Sta- hen wurde, freut mich. Obgleich meine tion war die polnische Gemeinde in Familie unter der deutschen Besatzung Mannheim. Aufgrund der damaligen meines Heimatlandes sehr gelitten hat, politischen Situation in Polen und mei- sind die Versöhnung zwischen unseren ner Unterstützung für damalige polni- beiden Völkern und die Bemühungen für sche Auswanderer konnte ich neun Jah- ein vereintes Europa unverzichtbar. re lang meine Familie in Polen nicht be- suchen. Aber das ist eine eigene Ge- Sie gehen nun in den schichte. Im Februar 1982 kam ich nach „priesterlichen Ruhestand“. Was be- Hannover, obwohl ich die polnische Ge- deutet das für Sie? meinde in Frankfurt am Main hatte über- Der neue Lebensabschnitt bedeutet nehmen sollen. Diese und andere Ereig- nicht das Ende des priesterlichen Diens- nisse haben mich gelehrt, die unvorher- tes. Ein Priester ist ja immer ein Pries- gesehenen und ungeplanten Entschei- ter. Doch jetzt habe ich mehr Zeit zum dungen zu akzeptieren und als Vorse- Gebet und für das Engagement im Ge- hung Gottes anzunehmen. Gott weiß es meindeleben. Ich werde auch weiterhin besser als ich. Mein Vertrauen auf ihn regelmäßig die Hl. Messe feiern, die hat mich nie getrogen. Andere Einzel- Sakramente spenden und Menschen heiten meines Weges, der mich nach auf ihrem letzten Weg begleiten. Jeden- Hannover führte, habe ich schon er- falls so lange die Gesundheit es mir er- wähnt. Ich bin der letzte aus meiner Fa- laubt. Und da ist auch noch das Archiv milie und habe mich entschieden, in der Delegatur mit der Fülle der zu inven- Hannover zu bleiben, so lange Gott will. tarisierenden Dokumente aus sieben Vielen Dank für dieses ausführliche Jahrzehnten Lebens- und Glaubensge- Gespräch. schichte von Polen in Deutschland. Elisabeth Christmann 19
KINDERRECHTE D wie Demokratie Auf dem Bild zu diesem Kinderrechte- abschnitt steht: Kinder an die Macht. Schon Herbert Grönemeyer besang 1986 diese Aussage: „Gebt den Kindern das Kommando. Sie berechnen nicht, was sie tun. Die Welt gehört in Kinderhände. Dem Trüb- sinn ein Ende. Wir werden in Grund und Boden gelacht: Kinder an die Macht.“ So ist dieses Kinderrecht natürlich nicht zu verstehen, auch wenn Gröne- meyer viel Wahres in seinem Lied be- singt. Aber Kinder und Jugendlichen sollen zu allen Dingen, die sie betreffen, ihre Meinung frei äußern dürfen und sagen begleiten. Auch hier gelten natürlich die können, was sie denken, was sie fühlen gesetzlichen Einschränkungen. und was sie möchten. Kurz gesagt: Jungen und Mädchen Dies ist im Artikel 13 der Kinderrechts- haben das Recht auf eine eigene Mei- konvention festgelegt. Damit ein nung und dürfen diese frei äußern, so- Mensch dieses Recht aber auch ange- lange sie niemanden damit verletzen. messen und abgewogen in Anspruch nehmen kann, schließt es die Freiheit Dazu fällt mir der Spruch ein, den mei- ein, sich Informationen und Gedanken- ne Grundschullehrerin mir vor vielen gut jeder Art in Wort, Schrift oder Druck Jahren in mein Poesiealbum schrieb: zu beschaffen, zu empfangen und wei- „Wisse immer, was du sagst, aber sa- terzugeben unter Berücksichtigung des ge nicht immer, was du weißt.“ gesetzlichen Rahmens. In diesem Sinne. Dazu kommt in Artikel 14 das Recht Sabine Hanold, auf Gedanken-, Gewissens- und Religi- Präventionsbeauftragte onsfreiheit. Eltern oder ein Vormund sollen dabei die Kinder und Jugendli- chen ihrer Entwicklung entsprechend Im nächsten Pfarrbrief: E wie Ernährung 20
L E S E PAT E N / M ALT E S E R FA H R R AD - R I K S C H A Lesepaten gesucht! Unterstützer gesucht! Einige Mitglieder des Kirchortteams St. Clemens unterstützen seit Beginn der Pandemie Kinder an der Grundschule am Goetheplatz als Lesepaten. Nach Öffnung der Schulen zeigt sich, dass der Bedarf an Lesepaten groß und Un- terstützung willkommen ist. Bild: Borromäusverein In: Pfarrbriefservice.de Wer hier gerne helfen möchte, wende sich bitte für weitere Informationen an Wir freuen uns für die von uns beglei- das Kirchortteam St.Clemens: teten Kinder, wenn unser Team größer wird! kirchortteam.stclemens@st-heinrich- hannover.de Für das Kirchortteam St. Clemens Stefanie Ganser Ausfahrten für Seniorinnen und Senioren mit der Malteser Fahrrad-Rikscha Möchten Sie gern mal wieder an den Zur Anmeldung und für weitere Infor- Maschsee oder zum Leibniztempel im mationen rufen Sie uns gern montags Georgengarten und sich auf dem Weg bis freitags von 9 Uhr bis 13 Uhr unter die Sonne ins Gesicht scheinen lassen der Telefonnummer 0511–959 8646 und ein munteres Gespräch führen? an. Das Angebot ist für Seniorinnen Ihnen fehlt dafür die Begleitung oder und Senioren kostenfrei. Das Projekt der Weg ist allein zu beschwerlich? wird vom Bundesministerium für Senio- Der Malteser Hilfsdienst in Hannover ren gefördert und möchte insbesondere auch die über 75-Jährigen ermuntern, bietet Ausfahrten für Seniorinnen und an den Ausfahrten teilzunehmen. Senioren mit einer speziell für die älte- re Generation ausgestatteten Fahrrad- rikscha an. Gut geschulte und freundli- Eileen Liederitz che Ehrenamtliche holen Sie zu Hause Projektkoordinatorin Miteinander- ab und fahren Sie für ein bis zwei Stun- Füreinander, Malteser Hilfsdienst e. V. den durch die grünen Ecken unserer Stadt. 21
D I E O R G E L : I N S T R U M E N T D E S J AH R E S Die Klais-Orgel in der Propsteikirche Basilika St. Clemens „St.-Clemens-Orgel mit zart verhalte- nem Klang“, so lautet die Überschrift einer Zeitungskritik in der Neuen Presse vom 5.6.1973 zur Einweihung der da- mals neu gebauten Orgel für die Basili- ka St. Clemens. Nach der Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau im Jahr 1957 er- klang nach dreißig Jahren wieder ein großes Instrument in diesem veneziani- schen Kuppelbau. Zur Orgelweihe am 3. Juni 1973 spiel- te der damalige Domorganist Fritz Sod- demann. Die Weihe erfolgte im Gottes- dienst um 10 Uhr, nachmittags gab es schließlich ein Geistliches Konzert mit Orgelmusik, Streichern und Sängern, bei dem auch der langjährige Organist der Basilika, Lothar Rückert, mitwirkte. Orgelprospekt von 1973 Erbaut wurde die Orgel von Orgelbau Inneren kompakt aufgestellt, sodass die Klais in Bonn. Die Firma Klais ist eine eigentliche Grundfläche der Orgel nicht der führenden international tätigen sehr groß ist. Werkstätten. Für St. Clemens entwarfen Trotz ihrer Größe funktioniert die Orgel die Orgelbauer ein Instrument mit 31 klingenden Registern (Klangfarben), fast ausschließlich auf mechanischer Grundlage. Lediglich der Schleudermo- verteilt auf zwei Manuale (Klaviaturen) tor für die Windzufuhr sowie die Schal- und das Pedal. Ursprünglich waren we- sentlich mehr Register geplant - zwei- tungen der Register benötigen elektri- sche Unterstützung. Die Tonerzeugung mal wurde ihre Anzahl jedoch reduziert, aber basiert auf einer Verbindung von sodass diese 31 Pfeifenreihen übrigblie- der Taste bis zum Tonventil. Diese We- ben. Die Gehäuseform strahlt eine klare ge können teilweise mehr als fünf Meter Schlichtheit aus. Die heute sichtbaren goldenen geschwungenen Ornamente lang sein. Dieser Aufbau folgt jahrhun- dertealten Prinzipien des Orgelbaus, die wurden erst im Jahr 1984 hinzugefügt. eine große Kenntnis in ganz verschiede- Um den engen Platz des Standortes gut auszunutzen, wurden die Pfeifen im nen Gewerken voraussetzen. 22
D I E O R G E L : I N S T R U M E N T D E S J AH R E S Die Basilika St. Clemens wurde im Jahre 1718 er- baut. Die erste Orgel der Kirche stammt vom hanno- verschen Orgelbauer Chris- tian Vater. Leider ist dieses Instrument mit dem Bom- benangriff zerstört worden. Wer sich heute noch ein Bild vom Klang der damali- gen Orgel machen möchte, kann eine fast baugleiche sehr gut restaurierte Orgel von Christian Vater in der St. Nicolai-Kirche in Gifhorn Vorkriegsorgel besichtigen. Der Platz dieser ursprüngli- der Orgel erhöht, sodass sie den Raum chen Orgel war genau gegenüber dem mit mehr Klangvolumen füllte. Hochaltar auf einer Empore, die viel In den letzten zehn Jahren wurde eine niedriger als die heutige Empore war. Erweiterung der Orgel im Rahmen von Ihr Prospekt, also die Vorderansicht der Überlegungen einer Neugestaltung der Orgel, war geprägt von barocken Ele- Basilika erneut in Betracht gezogen. Für menten (siehe Foto). St. Clemens wäre ein erweitertes Instru- Unübersehbar ist der heutige Standort ment, das den ursprünglichen umfang- der Orgel hinter dem Altar. Die Hanno- reicheren Plänen gerecht würde, ein versche Allgemeine Zeitung schreibt im großer Gewinn. Juni 1973: „Aus technischen und akusti- Dass sich die Kritiker nach der Orgel- schen Gründen hat das neue Instrument einweihung übrigens nicht ganz einig seinen Platz hinter dem Altar gefunden, waren, kann man aus der Überschrift wo es eine dekorative Rückwand für der HAZ vom 5.6.1973 erfahren. Im Ge- den Altarraum bildet.“ gensatz zur Neuen Presse, die der Or- In den 90er Jahren entwickelten sich gel einen „zart verhaltenen Klang“ attes- Pläne für eine Erweiterung der Orgel. tierte, schrieb die Hannoversche Allge- Diese wurden verworfen, aber man mo- meine: „Ein Klang von kathedralem difizierte das Instrument im kleinen Rah- Glanz“. men. So wurde ein tiefes Bassregister Nico Miller (10 2/3‘) neu gebaut und auf dem obe- ren Stimmgang hinter der Orgel ange- bracht. Außerdem wurde der Winddruck 23
V E R AB S C H I E D U N G Verabschiedung Nico Miller Ob leise, aber kraftvolle Töne zum Gedenken an den Holocaust, jazzig- beschwingte Kirchenlieder zu Fronleich- nam, große Konzerte mit Chor und Or- chester oder die improvisierend- variierende Begleitung des Sonntags- gottesdienstes: Nico Miller, Regional- kantor der Katholischen Kirche in der Region Hannover, hat unerwartete Ak- zente gesetzt. Nun verlässt Miller nach acht Jahren Wirken die Landeshaupt- stadt und die Region. Es ist ein Abschied aus persönlichen Gründen: Miller kehrt mit seiner Familie in seine Heimat Fulda zurück. „Sein angehenden Kirchenmusiker*innen ge- Weggang ist ein großer fachlicher und macht. „Das hat Spuren hinterlassen“, zudem auch menschlicher Verlust“, sagt ist sich Propst Wirz sicher: „Nicht nur Propst und Regionaldechant Christian was das musikalische Handwerk betrifft, Wirz: „Nico Miller hat uns immer wieder sondern auch was theologische und mit seiner Leidenschaft für Kirchenmu- spirituelle Fragen angeht.“ Denn Kir- sik begeistert.“ Schon allein das Spiel chenmusik war und ist für Nico Miller an der Klais-Orgel in der Basilika St. immer eine Sache des Glaubens. Clemens, der Gesang des von ihm auf- gebauten Propsteichores dokumentiere Für die Katholische Kirche in der Regi- nicht nur ein umfassendes Verständnis on Hannover hat Nico Miller eine Viel- von Musik im Gottesdienst, sondern zahl von Konzerten konzipiert, organi- auch sein Herz für die Liturgie. siert und selbst gespielt. Die Reihe „Orgelsoiree“ rückte unter verschiede- Besonders für den Aufbau und die nen Leitgedanken die konzertante Or- Leitung des Propsteichores St. Clemens gelmusik in den Mittelpunkt und ließ ist Wirz dem scheidenden Regionalkan- Besucher*innen an ihrer Entwicklung im tor dankbar: „Der Chor genießt in unse- Laufe der Jahrhunderte und unter- rem ganzen Bistum eine große Aner- schiedlichen Epochen teilhaben. Eine kennung.“ Einen guten Namen habe große Zahl von renommierten Orga- sich Miller in guter ökumenischer Zu- nist*innen hat an der Klais-Orgel im sammenarbeit in der Ausbildung von Laufe der Jahre gespielt. 24
V E R AB S C H I E D U N G Zudem gab es Zeiten, da wurde es dachten, die seit Pfingsten wiederum sehr eng im Altarraum vom St. Clemens Kulturschaffende und die Kirche zum - wenn große Konzerte stattfanden. Mit Austausch zusammenbringen - sowohl einem oder zwei Chören, mit So- über textliche Impulse als auch über list*innen, mit einem großen Orchester. facettenreiche Musik. Ereignisse, die nicht nur St. Clemens, Über Gremien und Arbeitsvorhaben die nicht nur die Katholische Kirche, hat sich Nico Miller zudem in die Pfar- sondern die ganze Region bereichert rei, Region und Bistum eingebracht: im haben, wie beispielsweise die Auffüh- Liturgieausschuss von St. Clemens, als rung des Paulus-Oratoriums zum 300. Orgelsachverständiger für die Region, Weihetag der Basilika: „Ich kann mir die im Sachausschuss Kirchenmusik der Mühen und Anstrengungen, die damit Diözesankommission für Liturgie und im verbunden waren, nur ansatzweise vor- Cäcilienverband des Bistums. Darüber stellen“, meint Wirz. hinaus ist Nico Miller seit 2016 Lehrbe- Eine andere Ausrichtung hatte die auftragter für Gemeindebegleitung und Reihe „KryptArt“: Für sie hat Nico Miller Improvisation an der Hochschule für ein Format konzipiert, das unterschiedli- Musik, Theater und Medien Hannover. che musikalische und kulturelle Rich- Nico Miller wird als Regionalkantor am tungen in Beziehung zur als Hoffnungs- Sonntag, 11. Juli, um 10 Uhr in der Hei- raum gestalteten Krypta setzt: „Ein in- ligen Messe in der Basilika St. Clemens novativer Ansatz, der erneut das große, verabschiedet. ja leidenschaftliche Verständnis für das oftmals spannungsreiche Verhältnis von Kunst und Kirche aufzeigt.“ Aufgegriffen Rüdiger Wala wurde dieser Gedanke in den Kulturan- 25
ERINNERUNGEN Die Zeit der schönen Erinnerungen Die Gemeinde St. Heinrich in Hannover war eigentlich meine sommerliche Destination zur Urlaubsvertretung. Mit viel Freude ging ich dort jedes Jahr hin. Das Treffen mit lieben Menschen der Gemeinde bedeutete für mich jedesmal eine Bereicherung! Seit zwei Jahren konnte ich nicht kommen. Ist es jetzt das Ende? Hoffentlich nicht! Jeden Sommer in den letzten 27 Jahre war ich wenigstens einen Monat jährlich verschiedene Veranstaltungen in St. Heinrich. Und dann geschah eine (Konzerte, Vorstellungen) in unserem unerwartete Änderung: es brach in der Amphietheater, aber auf solche ganzen Welt die Pandemie durch das Coronavirus aus. Deshalb konnte ich kulturellen Tätigkeiten mussten wir diesmal selbstverständlich verzichten. seit 2019 nicht nach Hannover Das Coronavirus ist nicht leicht zu kommen. Es bleiben jetzt schöne Erinnerungen an 27 Sommer in der St. vermeiden. Hunderttausende wurden in Bosnien/Herzegowina ziemlich schnell Heinrich-Gemeinde, Erinnerungen an angesteckt. Es ist natürlich nicht die geistige und pastorale Tätigkeit in der Kirche vor allem an die täglichen spezifisch für unser Land, es betraf ja die ganze Welt. Ich bin selbst auch den und Sonntagsgottesdienste. Es bleiben unvergesslich viele Zusammentreffen Coronaweg gegangen. Das war nicht leicht, aber, Gott sei Dank, habe ich mit den Mitgliedern der Gemeinde, alles ohne schwere gesundheitliche Erinnerungen an die schönen Spaziergänge in der Umgebung Folgen überstanden. Das Leben in der Coronazeit bestimmen viele Hannovers, Ausflüge, Reisen ... ! Einschränkungen, was faktisch Die letzten zwei Jahre bin ich selten „normal“ geworden ist – und heute gereist. Nur einmal war ich an der Adria nennt man diese Situation oft: „die im Herbst voriges Jahr. Das ist alles. neue Normalität“. Das ist eine spezielle Unsere Franziskanische philosophisch- Lebenserfahrung. Die gesundheitlichen theologische Hochschule in Sarajevo Gegebenheiten in unserem Land hat ordentlich funktioniert, aber den kennzeichnet ein Defizit an Impfstoff. In Unterricht haben wir überwiegend der letzten Zeit verbessern sich zum online erteilt. Eigentlich machen wir 26
Z U R AB W E C H S L U N G M AL L U S T AU F . . . Glück die Coronabedingungen, und Zum Schluss, wünsche ich der ganzen natürlich, wünschen wir uns alle wieder Gemeinde St. Heinrich – Herrn Pfarrer „die alte Normalität“. Besonders jetzt im Wolfgang Semmet, den Mit- Sommer, wo viele Leute aus arbeiterinnenn und Mitarbeitern und touristischen Gründen reisen und allen Migliedern der Gemeinde – die Urlaub machen! Die kroatische Küste an baldigen Rückkehr zur „alten der Adria mit 1200 Inseln ist sehr Normalität“, den Segen Gottes, viel attraktiv für Millionen von Touristen aus Freude und alles Gute! Europa. Hoffentlich wird es schon in diesem Sommer eine Änderung geben, vielleicht ähnlich wie im Jahr 2019 als Pater Marko Karamatić, OFM 20 Milionen Touristen (meistens aus Sarajevo, den 15. Juni 2021 Deutschland) ihren Urlaub an der kroatischen Adria verbracht haben. … einen Buchtipp? Ich möchte Ihnen passend zur aktuellen Diskussion der Rolle von Frauen in der Kirche das Buch „Der Weiberaufstand“ von Christiane Florin empfehlen. Das Buch liefert bei aller humorvoll angebrachten Kritik einen außerordentlich guten Überblick zum Stand der Diskussion über die Frauenfrage in der katholischen Kirche. Eine ausführliche, sehr zutreffende Rezension von Fabian Brand finden Sie hier: www.borromaeusverein.de/ medienprofile/rezensionen/ 9783466371914-der-weiberaufstand/ Jutta Golly-Rolappe Christiane Florin Der Weiberaufstand Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen 176 Seiten, Paperback, Klappenbroschur, 18 EUR, ISBN: 978-3-466-37191-4 27
GOTTESDIENSTE Samstag 17.07. 10:30 Uhr Taufe von Iljan Hirsch St. Heinrich 14:00 Uhr Taufe von Diana Lutsyk St. Heinrich 16:00 Uhr Taufe von Käthe Blume St. Elisabeth 18:00 Uhr Vorabendmesse für + Heinz Wiederhold St. Heinrich 16. Sonntag im Jahreskreis (Kollekte: für die Aufgaben der Gemeindecaritas) 18.07. 9:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 10:00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 11:00 Uhr Hl. Messe St. Heinrich Montag 19.07. 18:30 Uhr Hl. Messe Herz-Jesu-Kapelle Dienstag (Hl. Margareta) 20.07. 9:00 Uhr Hl. Messe für + Joseph Fittkau und Fam. St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 20:30 Uhr Komplet St. Heinrich Mittwoch (Hl. Laurentis von Brindisi) 21.07. 7:45 Uhr Hl. Messe St. Ursula-Schule: Schuljahresende St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth Donnerstag (Hl. Maria Magdalena) 22.07. 17:45 Uhr Rosenkranz St. Clemens 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Freitag (Hl. Birgitta von Schweden) 23.07. 17:30 Uhr Beichtgelegenheit St. Clemens 18:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Samstag (Hl. Christophorus) 24.07. 13:00 Uhr Trauung St. Clemens Carolina Stottmeister und Yannick Meschede 18:00 Uhr Vorabendmesse für Leb. und ++ der Fam. Placzek; St. Heinrich + Adolf Knöchelmann; + Schwester Ingeburg Swoboda 17. Sonntag im Jahreskreis (Kollekte: für die Aufgaben der Gemeinde) 25.07. 9:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 10:00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 11:00 Uhr Hl. Messe St. Heinrich Montag (Hl. Joachim und hl. Anna) 26.07. 18:30 Uhr Hl. Messe Herz-Jesu-Kapelle Dienstag 27.07. 9:00 Uhr Hl. Messe für ++ Leni und Hans Rinkleff St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 20:30 Uhr Komplet St. Heinrich Mittwoch 28.07. 18:30 Uhr Hl. Messe St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 28
GOTTESDIENSTE Donnerstag (Hl. Marta) 29.07. 17:45 Uhr Rosenkranz St. Clemens 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Freitag (Hl. Petrus Chrysologus) 30.07. 17:30 Uhr Beichtgelegenheit St. Clemens 18:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Samstag (Hl. Ignatius von Loyola) 31.07. 18:00 Uhr Vorabendmesse für Leb. und ++ der Fam. Hoffmann St. Heinrich und Paschke 18. Sonntag im Jahreskreis (Kollekte: für die Aufgaben der Gemeinde) 01.08. 9:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 10:00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 11:00 Uhr Hl. Messe St. Heinrich Dienstag 03.08. 9:00 Uhr Wortgottesfeier St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 20:30 Uhr Komplet St. Heinrich Mittwoch (Hl. Johannes Maria Vianney, Pfarrer von Ars) 04.08. 18:30 Uhr Hl. Messe St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth Donnerstag (Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore) 05.08. 17:45 Uhr Rosenkranz St. Clemens 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens Freitag (Verklärung des Herrn) 06.08. 17:30 Uhr Beichtgelegenheit St. Clemens 18:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 18:30 Uhr Hl. Messe anschl. Stille Anbetung St. Clemens Danksagung zur Mutter Gottes Samstag (Hl. Kajetan) 07.08. 13:00 Uhr Trauung Marina Schmidt und Alexander Diegel St. Clemens 15:00 Uhr Trauung Sarah Looschen und Stefan Heinisch St. Elisabeth 15:00 Uhr Trauung Ania und Norbert Schaal St. Clemens 18:00 Uhr Vorabendmesse für ++ Rudolf Wedekind und Michael St. Heinrich Schrader; ++ Eltern Amalie und Aloys Hartmann 19. Sonntag im Jahreskreis (Kollekte: für die Aufgaben der Gemeinde) 08.08. 9:30 Uhr Hl. Messe St. Elisabeth 10:00 Uhr Hl. Messe St. Clemens 11:00 Uhr Hl. Messe St. Heinrich Dienstag (Hl. Laurentius) 10.08. 9:00 Uhr Hl. Messe St. Heinrich 18:30 Uhr Hl. Messe St. Clemens 20:30 Uhr Komplet St. Heinrich 29
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