Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Liebfrauen Bocholt
   Katholische Pfarrei

Pfarrbrief

unterWEGs
 Fastenzeit
 und Ostern
    2022
Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Pfarrbrief Liebfrauen

Inhalt

04 Vorwort
                                      21   Auf dem Pilgerweg
                                           „Camino Frances“
06 Jesus,                                  Gabi Metheling
   der Wanderprediger
   Rafael van Straelen
                                      24 UnterWEGs
                                         nach Emmaus
11   Auf den Spuren Jesu                 Ute Gertz
     unterWEGs im
     Heiligen Land
     A. und A. Tembrink               27   Fußprozession
                                           Bocholt - Kevelaer
                                           Der Vorstand der
15   Auf St. Jakobs                        Fußprozession
     Straßen
     unterWEGs auf dem
     Jakobsweg                        31   Kevelaer mal anders
     Jörg Fuhrmann                         Andreas Dienberg

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Inhalt

                       Liebfrauen Bocholt
                       Katholische Pfarrei

34 Radwallfahrt der
   Frauen und Mädchen          44   Gottesdienste in der
   Pfingsten 2022              		   Fasten- und Osterzeit
		 Ursula Leiblich             		   2022
                               		   vom 6. bis 18. April

35 Liebfrauen läuft
   Gaby Borgers                52   Kontakte
                               		   Pfarrbüro
                               		   Seelsorgeteam
37   Stadtradeln               		   Ansprechpartner
     Peter Möllmann

                               56 misereor
40 Katholisches                		 Es geht! Gerecht.
   Ferienwerk                  		 Fastenaktion 2022
   Heinz Lohscheller

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Pfarrbrief Liebfrauen

Liebe Leserin, lieber Leser dieses Pfarrbriefes!

Wir gehen auf das Osterfest zu. Das christliche Osterfest ist eng
verbunden mit dem jüdischen Pessahfest, das an den Auszug der Israeliten
aus Ägypten und an die Befreiung aus der Sklaverei erinnert. Die biblische
Erzählung überliefert, dass das Volk Israel anschließend vierzig Jahre durch
die Wüste unterwegs war, bis es im gelobten Land ankam. Das Osterfest
erinnert an den Hinübergang Jesu Christi: Er ist durch seinen Kreuzestod
und seine Auferweckung vom Tod hinübergegangen in das bleibende Leben
bei Gott.

So steht das Motto dieses Pfarrbriefes „UnterWEGssein“ in
enger Verbindung mit dem Osterfest. Unterwegssein ist ein
Grundmoment des menschlichen Daseins: zum einem ist der Mensch
freiwillig unterwegs (Urlaubsreise); zum anderen auch gezwungen, wie es
aktuell gerade leidvoll viele Menschen in der Ukraine angesichts des
Krieges sind. Der Mensch ist nicht nur räumlich viel unterwegs (Mobilität in
Beruf und Freizeit), sondern auch existentiell: Er ist unterwegs in den
jeweiligen Lebensaltern (Kindheit, Jugend, Erwachsenalter); er ist unter-
wegs in seinem Denken, seinen Standpunkten, Meinungen und Ansichten, die
sich im Verlauf des Lebens ändern; er ist auch unterwegs in seiner Religion,
seinem Glauben (z. B: das persönliche Gottesbild). Ein Glaube, der in den
Kinderschuhen stecken bleibt, kann einen Menschen kaum durch das Leben
begleiten und tragen.

Liebe Leserin, lieber Leser!
In diesem Pfarrbrief, den Sie in Händen halten, finden Sie verschiedene
Artikel, die die vielen Aspekte des „UnterWEGsseins“ in Blick nehmen: z. B.
die zahlreichen Reisen, die das katholische Ferienwerk Bocholt anbietet; die
Erfahrungen der Pilger:innen auf den Wegen zu den Pilgerorten wie
Santiago de Compostela, im Hl. Land oder nach Kevelaer; der Moment des
Unterwegsseins in der biblischen Botschaft, z. B. mit Blick auf die Emmaus-

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Vorwort

jünger oder Jesus selbst; sowie als Pfarrei präsent zu sein bei den gesell-
schaftlichen Aktionen des Unterwegsseins wie Stadtradeln oder Citylauf.
Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre. Wir danken ganz herzlich allen, die
zur Erstellung dieses Pfarrbriefes beigetragen haben; besonders dem
Öffentlichkeitsausschuss. DANK sagen wir auch allen, die als Straßenpat:in-
nen für die Verteilung des Pfarrbriefes gesorgt haben.

Liebe Leserin, lieber Leser!
Wir laden Sie herzlich ein zur Mitfeier der Kar-
und Osterfesttage. Sie sind herzlich willkommen!
Die Übersicht der Gottesdienste, die Sie in diesem
Pfarrbrief finden, möge eine Orientierungshilfe
sein. Mit dem Osterfest feiern wir erneut, dass
Jesus Christus den Tod besiegt hat. Wir feiern die
Hoffnung, dass der Gott Jesu auch uns in unserem
Unterwegssein von diesem Leben durch den Tod in
das Leben in seine Herrlichkeit begleitet und
führt.

Wir wünschen Ihnen ein frohes, Hoffnung und Lebenskraft
schenkendes Osterfest! Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien, Ihren
Freunden und allen, die zu ihrem Leben gehören, die Freude und den
Frieden des auferstandenen Jesus Christus. Gottes Segen möge Ihnen jene
Kraft und Zuversicht schenken, die Sie für Ihr Unterwegssein in dieser Welt,
in Ihrem Leben und Christsein benötigen! Ein frohes und friedvolles
Osterfest!

              Pfarrer                       Vorsitzende Pfarreirat

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Pfarrbrief Liebfrauen

Jesus,
der Wanderprediger
Rafael van Straelen

„Er ging zu Fuß,
kein Auto, kein Fahrrad, kein Pferd oder Wagen
von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt, von Land zu Land.
Er kam nie wirklich weit oder unternahm große Reisen.
Sein Wirkungsfeld war nicht größer als Thüringen;
das ist ein Zwanzigstel von Deutschland.“
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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Jesus, der Wanderprediger

Dieser Text stammt aus einem                 Evangelium zu verkünden (vgl. Lk 4,
amerikanischen Trailer über Jesus            42-44). So ist er ein Wanderprediger
Christus mit dem Titel „War er nur           gewesen.
ein Mensch oder war er mehr?“
Jesus Christus, der Zeit seines Lebens    Die Evangelien sowie die
zu Fuß unterwegs war, bisweilen           einzelnen Erzählungen über
manches Mal auch auf einem Esel           das Wirken Jesu sind voll von
ritt, war ein Wanderprediger.             Verben der Bewegung. Bibelwis-
                                                        senschaftler haben
Jesus Christus                                          anhand der Evan-
ist während                                             gelien die Wege
seines öffent-                                          nachgezeichnet,
lichen Wir-                                             die Jesus gegangen
kens niemals                                            ist. Heute würde
an einem Ort                                            man sagen, sie
geblieben,                                              haben über Jesus
frei nach dem                                           von Nazareth ein
Motto „Wenn                                             Bewegungsprofil
die Leute              Jesus zieht in Jerusalem ein     erstellt.
etwas wollen,
sollen sie zu mir kommen.“ Er war            Das Unterwegssein scheint
stets unterwegs. Er hat die Menschen         für diesen Mann aus Nazareth
aufgesucht, da wo sie wohnten,               selbstverständlich zu sein. Es ist
lebten und arbeiteten. Sie kamen aber        ihm sozusagen in die Wiege gelegt.
auch zu ihm, z. B. an den See Gene-          In der ersten Zeit seines Lebens –
sareth. Die Evangelien beschreiben,          ohne Frage – nicht freiwillig, wie die
dass Jesus mit seinem Jüngerkreis            Flucht nach Ägypten bezeugt (vgl.
immer wieder über den See an das             Mt 2, 13-23).
andere Ufer gefahren ist (z. B. Mk           Als erwachsener Mann geht er zu
4, 35 und 8,13). Er selbst hat gesagt,       Johannes in die Jordangegend,
dass er auch die anderen Dörfer              um sich - wie Andere aus dem Volk
und Städte aufsuchen muss, um das            Israel - taufen zu lassen. (Mt 3, 13ff).

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Pfarrbrief Liebfrauen

Nach seiner Taufe geht
er in die Wüste (Mt 4,
1ff). Im Anschluss an den
Aufenthalt in der Wüste
macht er sich auf den
Weg, verlässt Nazareth,
seine Heimatstadt, und
lässt sich am Ufer des
Sees in Kafarnaum nie-
der. Von diesem Ort aus
bricht er immer wieder zu
den Menschen auf.             Blick auf den See Genezareth (© Wikipedia)
Am Weg, sozusagen im                     mäus, den blinden Bettler, der ihn als
Vorübergehen, kommt es nicht nur         Sohn Davids anruft und um Heilung
zu Begegnungen mit diesem Mann           bittet (Mk 10, 46-52).
aus Nazareth, sondern zu Heilungen       Auf dem Weg in die Stadt Jericho
und Wandlungen © Wikipedia                                   schaut Chris-
in der Lebens-                                               tus hinauf zu
haltung. Auf dem                                             Zachäus im
Weg um den See                                               Baum, sieht ihn
begegnet Jesus ei-                                           an und lädt sich
ner Frau, die seit                                           bei ihm ein (s.
zwölf Jahren an                                              Lk 19, 1-10).
Blutungen leidet,
die sein Gewand                                              Mehrmals
berührt und sich                                             pilgert er zur
Hilfe und Heilung                                            Tempelwall-
erhofft (s. Lk 8,                                            fahrt von
40-56).                                                      Galiläa nach
Auf dem Weg                                                  Jerusalem, in
trifft der Gottes-                                           der Kindheit mit
sohn auf Barti-                                              seinen Eltern, als

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Jesus, der Wanderprediger

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                                                                   Auferstandenen
                                                                   erleben zwei
                                                                   Jünger auf
                                                                   ihrem Weg
                                                                   nach Emmaus
                                                                   (Lk 24, 13-35).
                                                                   Auch der Aufer-
 © flashpacker-travelguide.de
                                                                   standene bleibt
Erwachsener mit seinen Jüngerinnen             nicht an einem Ort: Den Frauen, die
und Jüngern. Schließlich führt ihn             am Ostermorgen sein Grab aufsuchen
sein Weg von Gäliläa nach Jerusa-              und ihm begegnen, gibt er den Auf-
lem, wo er den Leidens- und Kreuz-             trag, zu den Brüdern zu gehen und
weg zu beschreiten hat.                        ihnen zu sagen, dass sie nach Galiläa
                                               gehen sollen, da sie ihn dort treffen
Das Unterwegssein schreibt der                 werden (vgl. Mk 16, 1-8).
Lehrer und Meister seinem Jünger-
kreis, den Menschen, die mit ihm auf            Auch in seiner Verkündigung
dem Weg sind und ihm nachfolgen,                greift er in Gleichnissen und Bei-
ins Stammbuch: Mehrmals sendet                  spielerzählungen das Motiv des
er die Jünger aus, damit sie es ihm             Weges auf. So in der Erzählung vom
gleich tun: „ Geht hinaus in die                barmherzigen Samariter (Lk 10,
ganze Welt und macht alle                       25-37) und vom barmherzigen Vater
Menschen zu meinen Jüngern.“                    (Lk 15, 11-32). Im Johannesevan-
Dazu sagt er ihnen                                                 gelium beschreibt
seine Weggefähr-                                                   sich Jesus selbst
tenschaft zu „Ich                                                  als „Weg, der zum
bin bei Euch alle                                                  Vater führt“ (Joh
Tage, bis zum                                                      14,6).
Ende der Welt.“
(vgl. Mt 28, 16-20)                                                Der Wanderpre-
Diese Weggefähr-                © Foto: Matthias Hinrichsen        diger Jesus ver-

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Pfarrbrief - unterWEGs Fastenzeit und Ostern 2022 - Pfarrei Liebfrauen Bocholt
Pfarrbrief Liebfrauen

körpert in dieser Haltung des                 Weggeleit zu. Zeichen seines Mitge-
Unterwegssein einen Wesens-                   hens ist am Tag eine Wolkensäule, in
zug seines Gottes, von dem er in              der Nacht eine Feuersäule: „Der Herr
der Thora liest, mit dem Menschen             zog vor ihnen her, bei Tag in einer
des Volkes Israel vor ihm ihre Glau-          Wolkensäule, um ihnen den Weg zu
benserfahrung gemacht haben.                  zeigen, bei Nacht in einer Feuersäule,
                                              um ihnen zu leuchten.“ (Ex 13, 21f).
Der Stammvater Abraham
erlebt Gottes Anruf, der nichts               Es entspricht nicht Gottes
anderes beinhaltet als aufzubrechen,          Wesen, statisch oder an einem
die Heimatstadt zu verlassen, sich auf        festen Ort zu sein. Nein, JHWH
den Weg zu machen in ein Land, das            ist ein Gott, der unterwegs
Gott ihm zeigen wird. (Gen 12, 1-9)           ist, der mitgeht. Daher will er
Es ist das Volk Israel, das für ein           auch nicht, dass ihm ein festes Haus
Leben in Freiheit und Eigenverant-            gebaut wird, er wohnt in Zelten. Der
wortlichkeit aus der Sklaverei in             biblische Gott, der Gott Israel, der
Ägypten ausbrechen muss, nach dem             Gott Jesu Christi ist ein Gott des
Durchzug durch das Rote Meer, vier-           Aufbruchs, des Weges, des Unter-
zig Jahre in der Wüste umherzuwan-            wegsseins. Diesen Gott hat Jesus
dern hat, bevor es das gelobte Land           Christus in seiner Person, in seinem
Kanaan betreten darf. Auf dieser              Reden und Handeln als Wanderpredi-
Wüstenwanderung sichert Gott sein             ger verkörpert.
                                                                         © St. Galler Tageblatt

                                         10
Auf den Spuren Jesu
„unterWEGs“ im
Heiligen Land
Angelika und Alfred Tembrink

                           11
Pfarrbrief Liebfrauen

Als Menschen sind wir immer un-
terwegs, auf der Suche.
Vor sieben Jahren machten wir uns
mit einer Gruppe aus der Gemeinde
Liebfrauen auf den Weg durch die
Geschichte des Alten und Neuen
Testaments sowie des historischen                   Altar Dalmanutha in Tabgha

und modernen Israels.                        seinen Jüngern hineinversetzen.
Die ersten Tage verbrachten wir in           Vom Berg Tabor in die galiläische
Galiläa. Faszinierend war es, früh           Weite zu schauen, in der Jesus die
morgens am Ufer des Sees Gene-               meiste Zeit gewirkt hat, war ein spi-
zareth, beim Sonnenaufgang den               rituelles Erlebnis, das uns das Neue
Tag zu begrüßen.                             Testament spürbar näher brachte.
Unsere Reiseleiter Rafael van Stra-          Auf einer kleinen Wanderung vom
elen und Gideon versetzten uns mit           Berg der Seligpreisungen nach
Impulsen, Bibellesungen und Be-              Tabgha am See spürten wir beson-
richten in die Zeit vor 2000 Jahren.         ders das gemeinsame „unter-Wegs“
Bei einer Bootsfahrt über den See            sein
mit der Feier des Gottesdienstes             In der Stadt Safed, eine der wich-
und den passenden Texten konnten             tigsten Städte des Judentums,
wir uns gut in die Situation Jesu mit        besuchten wir zwei Synagogen,

                                        12
Auf den Spuren Jesu

in einer anschaulichen Führung
lernten wir die Riten und religiösen
Gegenstände kennen.

                                               Im Eingangsbereich von Yad Vashem

                                            Kinder und ihre Familien versor-
                                            gen und somit zur Verständigung
                                            beitragen. Wie an jedem Abend im
           In einer Synagoge
                                            Beisammensein klang der Tag mit
Aus dem grünen Galiläa ging es              angeregten Gesprächen über das
durch die beeindruckenden Land-             Erlebte aus.
schaften der judäischen Wüste               Bei einem Rundgang durch die
(Taufstelle Jesu am Jordan, Wadis,          Gedenkstätte Yad Vashem
Berge und dem Toten Meer) hinauf            bewegte uns die Geschichte des
nach Jerusalem.                             Holocaust. Ganz besonders berüh-
Vom Scorpusberg begrüßten wir               rend war das Kinder-Memorial,
die Stadt, den Schmelztiegel der            in dem vier Kerzen - tausendfach
Völker und Religionen. Die Klage-
mauer sowie der Tempelberg und
der Besuch in Bethlehem (Sperr-
mauer) machten das Gegensätzliche
und Trennende deutlich.
Umso bewundernswerter sind
die Leistungen der Mitarbeiter
des Caritas-Baby-Hospitals in
Bethlehem, die unabhängig von
                                                  In der Kirche „Dominus Flevit“
der Religion und Herkunft kranke

                                       13
Pfarrbrief Liebfrauen

            Blick vom Ölberg auf Jerusalem

gespiegelt - an die unzähligen             endete unsere Reise.
ermordeten Kinder erinnern.                Unser Weg durch die Geschichte
Der Gang vom Ölberg zum Gar-               des Judentums und des Christen-
ten Gethsemane und ein Got-                tums zu den Orten der Bibel, sowie
tesdienst in der Kirche „Dominus           des historischen und gegenwärtigen
Flevit“ mit einem wundervollen             Israels, einem faszinierenden und
Blick auf die Altstadt Jerusalems          gastfreundlichen Land, hinterließ
waren unvergessliche Stationen             tiefe Eindrücke, die uns in der
unserer Reise.                             anschließenden Karwoche und
Im Gebet und in Gedenken an den            Ostern auch bis heute noch weiter
Kreuzweg Jesu gingen wir über die          begleiten.
Via Dolorosa, die auch gleich-                    Kirche auf dem Berg Tabor

zeitig der Basar der Stadt ist, zur
Grabeskirche zu den letzten Statio-
nen des Leidens Christi.
Nach einem Spaziergang entlang
der Stadtmauer zur Benediktiner-
abtei Dormitio, in der wir den
Palmsonntagsgottesdienst feierten,

                                      14
Auf St. Jakobs
Straßen
Jörg Fuhrmann

                15
Pfarrbrief Liebfrauen

Meine Frau und ich waren 1998                    Und wir entschieden noch auf dem
bei einem „Einfach-mal-so-losfah-                Rückweg, dass ich mich auf den
ren-Urlaub“ entlang der Biskaya                  Weg machen würde. Meine Familie
auch nach Nordspanien gekommen                   stand hinter mir. Auch mit Beratun-
und trafen dabei mit Pilgern auf                 gen wie:
dem Jakobsweg zusammen.                          „Jörg, wenn Du nicht bald los-
Wir erlebten viele Unterhaltungen,               legst, wird das nichts mehr!“
Gespräche, Freude daran. Das ergab
bei uns einen Denkanstoß.                        Etappe I:
Vor allem weil wir in Compostela                 (Recklinghausen – Trier, 5. Mai 1999)
vor der Kathedrale auf eine Pilger-              Der 5. Mai 1999. Das war mein
gruppe aus Bocholt trafen.                       Tag.
Für meine Frau, eine Bocholterin,                Jonas, mein Enkel, saß im Dachge-
war das das große Erlebnis.                      schoss im Fenster im Arm meiner
Dieser Denkanstoß ließ uns dann                  Tochter, als ich nach der Morgen-
nicht mehr los.                                  messe in Liebfrauen in Reckling-
Jakobsweg. Mensch. Denk                          hausen „lospilgerte/wanderte/mich
doch mal!!! Das wäre doch                        auf den Weg machte“. Was wusste
eine Idee.                                       ich in diesem Augenblick schon
Der ganze Weg, von zu Hause                      von dem, was da vor mir lag.
aus, zu Fuß!                                     Eigentlich war ich doch nur auf
                                                 einer „Wanderungtour“. Wie sonst
                                                 auch. Köln, die Eifel, Trier.

        Langres, Kathedrale:                      Hauptsache, man kann sich hinsetzen.
        Der Schatten des Pilgers

                                            16
Auf St. Jakobs Straßen

Etappe II:                                  Er sieht keine lange Zukunft mehr
(Trier – Langres, 10. Juli 1999)            vor sich.
Aber ich war begeistert. Und meine          Er sei eher mit seinem Weg am Ende
Frau ging die ersten Tage der               als ich in Compostela.
Etappe an der Mosel mit mir.                Mich hat das tief beeindruckt.
Es begann für den Pilger spannend           Aber es werden ja noch einige
zu werden. Vor allem, wenn er auf           Etappen werden.
Typen traf, wie er selbst einer war.
Einen, den auch ein Gespräch
freute.
Ein Mensch.
Wir begannen ein Gespräch. Er
sprach ohne Stimmbänder oder
sogar ohne Kehlkopf. Es war für
mich sehr schwer, ihn zu verstehen.
Wir wanderten 3 km nebeneinan-
                                               St. Jean Le Vieux: Der Pilger fühlt sich
der mit einem wirklich schwierigen             wohl und aktiv ist er auch.
Gespräch. Es ging aber mit ruhigem
Aufeinander-Achten und im gegen-            Und der Pilger trifft immer wieder
seitigen Vertrauen darauf, dass der         auf Menschen.
andere nichts falsch aufnehmen              Ihre Blicke. Ihre Stimmung. Pilger-
würde.                                      schaft ist Partnerschaft.
Früher war er Freiwilliger in der           Und der Pilger findet eine neue
Armee.                                      Welt bei sich.
Nach Beendigung seiner Verpflich-           Es geht ja um den Pilger, ihn selbst:
tung wurde er Arbeiter in Cattenom.         Diesen Menschen, der plötzlich
(einem Atomkraftwerk; A.d.R.)               allein mit sich in der Welt herum-
Man hatte ihn bei Reparaturarbei-           läuft.
ten eingesetzt.                             Der beginnt, für alles einen Sinn
Dann bekam er Halsschmerzen.                oder den Zweck zu suchen. Alles
Seine Leute lachten ihn aus.                muss ja immer einen Grund haben,
Und dann war es zu spät.                    von dem und über den er selbst

                                       17
Pfarrbrief Liebfrauen

denken und mit sich selbst sprechen
kann… .
Er beginnt bald nicht mehr alleine
zu sein. Er hat plötzlich einen
Gesprächspartner. Immer.
Er sieht nichts mehr zwischen sich
und… . Darf er Gott sagen???
Der Pilger muss das so sehen dür-
fen und können! Themen dafür, die
hat er genug.

                                                     Ca. Sahagun: Eine Schülergruppe:
                                                     Spanier und Schotten

 Bei Longrogno. Jeder Pilger ist er selbst.        Ich fand Menschen, mit denen ich
Für mich war es unterwegs bei der                  ein Gespräch führen konnte, bei
Diskussion mit einem Pilger-Kolle-                 denen ich mich wiederfand. Ich
gen nie ein Thema, ob und wenn zu                  war oft von der Darstellung ihres
welcher Religion er sich zugehörig                 Denkens begeistert.
fühlte. Wir hatten ja alle die glei-               Aber es soll ja jetzt bis Compostela
chen Themen.                                       gehen. Also wieder ins Detail:
Eine sachliche Frage war immer,
was wir - die Gesprächspartner -                   Etappe III:
uns unter einem oder unserem Gott                  (Langres – Cluny, 12. Juli 2000)
vorstellten… .                                     Auf dieser Etappe war ich auch in
Die Diskussion darüber wurde                       Taize. Ich hätte nie gedacht, dass
schon mal intensiv. Und wurde                      ich mal erleben dürfte, wie so viele
auch schon mal ein echtes Thema.                   junge Menschen ihren Glauben
Die Hauptsache war:                                feiern. Man hatte sogar für den

                                              18
Auf St. Jakobs Straßen

„Alten“(65) einen                                           Etappe V:
Stuhl hingestellt.                                          (Le Puy – Condom, 22.
Das Ende war dann                                           August 2001)
Cluny. Es war wie in                                        Die An- und Abreisen
Trier und Langres.                                          wurden für mich langsam
Der Körper war müde.                                        immer aufwendiger.
Aber der Pilger nicht.                                      Mein Sohn konnte mich
Er ließ sich packen                                         zu dieser Etappe mit dem
von Cluny und dem                                           Auto nach Le Puy fah-
dort in der Geschichte   Taizé: Für den Pilger das ganz ren und ist dann 5 Tage
                         große Erlebnis.
entstandenen Geist der                                      mitgegangen. Das war ein
Benediktiner. Ora                                                 besonderes Erlebnis.
et labora.                                                        Und dann kam die
                                                                  Rückfahrt von Con-
Etappe IV:                                                        dom:
(Cluny – Le Puy, 21.                                              Erst per Zug noch
September 2000)                                                   Richtung Pyrenäen,
Was gibt es nicht                                                 dann nach Paris,
alles zu erzählen.                                                und als da dann der
Zum Beispiel als ich in Rouanne               deutsche Schaffner auch bestätigte,
am Sonntagmorgen in eine kleine               dass meine Fahrkartenausrüstung
Vorstadt-Kirche ging und die Leute            bis Recklinghausen reicht, war ich
sich nach der Messe um mich küm-              glücklich. Insgesamt war ich 36
merten, mit mir sprachen. Ihnen               Stunden unterwegs.
ging es um den Pilger. Da klappte
das Verständnis auch ohne perfekte
Sprachkenntnisse.
So war es auch immer wieder in
den Pilgerherbergen. Wenn man
sich selbst nicht zu wichtig nimmt,
                                                 Condom: Man geht tagelang und hat
ist Verständigung auch mit Händen
                                                 plötzlich so etwas vor sich.
und Füßen möglich.

                                         19
Pfarrbrief Liebfrauen

Etappe VI:                                  Welt:
(Condom – Pamplona, 2. Juli 2002)           Da war nicht mehr einfach nur so
Mein Sohn war den ganzen Weg                ein Vater unterwegs mit sich und
dabei. Seine Mutter stand wohl              seiner Freude, dass er das doch
dahinter, denn ich hatte im Januar          alles noch so konnte.
einen Herzinfarkt gehabt, der aber
gut ausging.
Natürlich war jetzt St. Jean Pied de
Port als alter Pilgerort ein Thema
und von da aus der Napoleon-Weg
über die Pyrenäen. Wir übernach-
teten oben in Roncesvalle in der
ältesten Pilgerherberge im Kloster.          Compostela: Ich musste meinen Rucksack
                                             nicht mehr tragen.
Das alles war erlebte Geschichte
seit Karl dem Großen.                       Plötzlich wurde das Pilgern etwas,
Etappe VII:                                 was man nicht so einfach mal für
(Pamplona – Santiago de Compos-             sich als etwas Besonderes durch-
tela, 10. Juni 2003)                        zieht. Das Pilgern, dieses Pilgern,
Auf dem Hinweg wurde zwischen               war - WIR ALLE.
Flughafen Barcelona und Bahnhof             Und wir traten durch die Pilger-
Barcelona eine Rucksack-Repa-               pforte in die Kathedrale ein.
ratur wichtig. Dann ging es mit
dem Nachtzug nach Pamplona und
direkt weiter auf den Pilgerweg.
Ich war wie immer allein unter-
wegs.
Aber in Astorga standen meine Frau
und mein Sohn vor mir.
Ich war glücklich und begeistert,
fühlte mich wohl und freute mich.
Dies war für mich als Pilger jetzt
und hier plötzlich eine ganz andere

                                       20
UnterWEGs
auf dem Pilgerweg
„Camino Frances“
Gabi Metheling

                 21
Pfarrbrief Liebfrauen

Nachdem mein Mann und ich schon             Frage, schaffe ich es 320 km mit
einige Erfahrungen auf Strecken-            Gepäck auf dem Rücken, mein Ziel
wanderungen, wie Hüttenwande-               Santiago de Compostela zu errei-
rungen in den Bergen, Rheinsteig            chen?
usw. gesammelt hatten, entschlos-           Im Mai 2015 starteten wir dann zu
sen wir uns 2015 den „Camino                dritt unsere 14-tägige Pilgereise
Frances“ von Leon nach Santiago             von Leon nach Santiago. Von Düs-
de Compostela zu laufen.                    seldorf ging es über Madrid nach
Warum gerade die-                                              Leon.
ser Jakobsweg?                                                 Was hat mir der
Durch eine Sen-                                                Camino gege-
dung im WDR                                                    ben?
und das Buch                                                   Die vielen Eindrü-
„Ich bin dann                                                  cke und Erleb-
mal weg“ von                                                   nisse, die man
Hape Kerkeling                                                 auf diesem Weg
war der Camino                                                 sammelt, sind
in aller Munde.                                                sehr zahlreich
Die Aussicht etwas                                             und schwierig zu
Neues, Unbekann-                                               beschreiben.
tes auszuprobieren                                             Herausragend
reizte mich.                                                   ist im Nachhi-
In den folgenden                                               nein, dass man
Wochen wurden etliche Trai-                 sehr viele interessante Menschen
ningskilometer abgespult, auch              aus unterschiedlichsten Ländern
mit Gepäck, um die Füße und den             kennenlernt, mit denen man zeit-
Rücken vorzubereiten.                       weise den Weg gemeinsam geht.
Wir, das sind Gabi, Martina                 Ein tägliches Highlight ist das
und Rainer, haben uns diesen                gemeinsame Abendessen mit
Pilgerweg vorgenommen.                      den Pilgern in den Pilgerher-
Uns war klar, das wird eine sportli-        bergen. Ein Sprachgewirr aus 5-6
che Herausforderung. Und auch die           Sprachen ist schon spannend und

                                       22
Auf dem Pilgerweg „Camino Frances“

                                         kunft und „Wanderschuhe“.
                                         Der emotionale Höhepunkt war
                                         natürlich die Ankunft in Santiago
                                         und die Pilgermesse in der Kathe-
                                         drale, hier trifft man viele Mitpil-
                                         ger wieder, die man auf dem Weg
                                         kennengelernt hat.

mit Händen und Füßen funktioniert
Verständigung auch.
Auf den täglichen stundenlangen
Wanderungen kann man die Gedan-          Uns hat der Jakobsweg mit den
ken schweifen lassen, man kommt          besonderen Erlebnissen so gut
zur Ruhe. Entschleu-                                   gefallen, dass wir in
nigung pur!                                            den folgenden Jahren
Wir konnten feststel-                                  auch auf dem „Por-
len, dass nicht alles                                  tugiesischen Küs-
durchorganisiert sein                                  tenweg“ und einen
muss, man findet                                       Teil des „Camino del
immer das Lebensnot-                                   Norte“ unterwegs
wendige wie Essen                                      waren.
und Trinken, Unter-

                                    23
Pfarrbrief Liebfrauen

UnterWEGs
nach Emmaus
Ute Gertz

Janet Brooks-Gerloff,
Unterwegs nach Emmaus,
Ölgemälde 1992,
Abteil Kornelimünster, Aachen

                                         24
Unterwegs nach Emmaus

Ja, sie waren unterwegs,                     Verhalten, eigene Bilder religiösen
unterwegs zurück in den All-                 Lebens in Frage. Und ja, natürlich
tag. Sie wollten all das Erlebte, das        war klar, dass die religiösen Eliten
Wunderbare, das Verständnislose,             und die politisch Verantwortlichen
das so Anziehende und vor allem              das auch kritisch bis argwöhnisch
das grausame Ende hinter sich                verfolgen werden. Es dauerte nicht
lassen. Einfach wieder abtauchen             lange, bis sie immer wieder bei Ver-
in den Alltag, dahin zurück, von wo          sammlungen auftauchten, um ihn
sie mal aufgebrochen waren.                  auf die Probe zu stellen und nach
Aufgebrochen, um den kennen-                 Gründen zu suchen, ihn ruhig zu
zulernen, von dem sie vermutlich             stellen. Mit welchem Geist, welcher
schon viel gehört hatten, der sie            Klarheit und Entschiedenheit er in
neugierig gemacht hat. Als sie               solchen Situationen immer wieder
ihn dann trafen, blieben sie,                reagiert hat, hat sie staunen lassen
blieben wegen seiner Art zu                  und manchmal auch verständnislos
erzählen, wegen seiner Art                   zurück gelassen. Aber klar war,
Menschen zu begegnen. In den                 dieser Mann, der kann die gesell-
Begegnungen konnten Men-                     schaftliche Situation verändern, der
schen offensichtlich neue Kraft,             ist so nah bei den Menschen und
neues Vertrauen in das Leben                 der lebt, so sehr aus der Beziehung
schöpfen, ihre Heilungskräfte                zu JHWH.
aktivieren. Und dieser Mann war              Und dann das jähe, ja auch
sich nicht zu schade, immer wie-             klassische Ende – mitten im
der die in den Mittelpunkt seines            Pessah-Fest – die Festnahme, dieses
Handelns und seines Redens, zu               unfaire Verhör, dieser so unglaub-
stellen, die in der Gesellschaft             lich standhafte Mensch, für die
am Rande standen, die schon von              Liebe, die Freiheit, die Solidarität
Berufs wegen keine Anerkennung               und das alles – keine Ahnung – aus
finden konnten. Seine Klarheit               der Beziehung zu JHWH – den er
für die Menschen und gegen alle              Vater, Papa, Väterchen, eben Abba,
religiösen Konventionen faszinierte          nannte. Wie tief das Vertrauen, wie
und stellte immer wieder eigenes             tief die Beziehung – die zu diesem

                                        25
Pfarrbrief Liebfrauen

Leben befähigt.                                       Dann ist Zeit inne zu halten, denn
Jetzt ist alles vorbei. Da waren                      es war Abend geworden. Einkehr,
die beiden sich sicher. Also                          Essen bestellen und Trinken. Den
zurück, keine Ahnung warum,                           Tag Revue passieren lassen, Gott
einfach zurück, irgendwie Boden                       ist mit – beten, und da plötzlich
unter den Füßen finden und Alltag,                    tiefe innere Erkenntnis – „brannte
einfach Alltag haben.                                 uns nicht das Herz, als er mit uns
Manche Bibelwissenschaftler                           redete“… ER lebt, es ist nicht vor-
sagen, ein Mann und eine Frau,                        bei. Die Botschaft trägt und setzt in
Thekla und Kleophas werden sie                        Bewegung. Zurück zu den anderen,
schon mal genannt, waren da unter-                    die noch ohne Hoffnung sind. „Er
wegs. Im Laufen, im Unterwegssein lebt, er ist auferstanden.“ Das
ist Zeit zu reden, Zeit sich wirklich                 Leben, die Liebe, sind stärker
zu begegnen, hören, wahrnehmen,                       als der Tod.
räsonnieren,                                                                        Diese Unter-
aneinander all                                                                      wegsgeschichte
das „auf den                                                                        der Jüngerin
Tisch“ bringen,                                                                     und des Jün-
was Hoffnung                                                                        gers, dieses
gegeben, was                                                                        Emmaus-Evan-
getragen hat,                                                                       gelium, ist seit
all die Szenen,                                                                     sehr vielen
die Erlebnisse      Daniel Bonnell, The Road to Emmaus I, 2011 (fineartamerica.com) Jahren in mei-
nochmal wahrzunehmen.                                 nem Leben unterwegs. Es ist mir
Da hinein kommt die Erfah-                            begegnet als Chormitglied in einem
rung, als wäre jemand mit                             Musical, bei der Beerdigung meiner
ihnen unterwegs, der zuhört                           besten Freundin, in der Hochzeit
und der die einzelnen Puzzlestü-                      meines Lebens. Für mich ist es
cke zusammenfügt, der Erkennt-                        das komplette Evangelium in einer
nisse schafft – musste nicht all das                  Geschichte – unterwegs, nie starr,
geschehen… Hoffnung flammt auf                        immer Neues entdeckend und doch
im Weitergehen.                                       tiefer Halt.

                                                26
Fußprozession Bocholt Kevelaer

Fußprozession
Bocholt - Kevelaer
Der Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer

                             27
Pfarrbrief Liebfrauen

Naturgemäß betrifft das Thema
„Unterwegs“ eine Wallfahrt auto-
matisch. Dies gilt für eine Fuß-
wallfahrt ganz besonders, da die
Stunden, die man unterwegs, also
zwischen Heimat- und Wallfahrts-
ort, verbringt, deutlich mehr sind
als bei einer anderen Wallfahrtsart.
                                                Wallfahrt 2019 vor Corona
Unsere Wallfahrt zieht nach
Kevelaer und der Aufenthalt dort          singen, auf dem eigentlichen Kreu-
gibt den Pilgern Jahr für Jahr            zweg aber in Stille gehen.
Möglichkeiten zur inneren Einkehr.        Aber nicht allen Pilgern geht es
Abgesehen von den besinnlichen            um die besinnlichen Stunden in
Stunden in der Gnadenkapelle              Kevelaer. Eine ganze Reihe von
oder einer der anderen Kirchen, in        ihnen läuft lediglich am Samstag
die man sich zur Zwiesprache mit          nach Kevelaer und lässt sich dort
Gott oder mit Maria zurückziehen          dann am Abend abholen. Einige
kann, ist es insbesondere der             lassen sich dann am Montag wieder
Kreuzweg in Kevelaer, der von             nach Kevelaer bringen und lau-
den Pilgern geschätzt wird.               fen von dort aus zurück. Hieraus
Wunderschön im Grünen gelegen             lässt sich ersehen, dass vielen
und doch mitten in der Stadt, lädt er     Pilgern das „unterwegs“ wich-
zum stillen Gebet und zur Besin-          tiger ist als der Aufenthalt am
nung ein. Dies ist                                             Gnadenort.
besonders des-                                                 Wenn man sich
halb gut möglich,                                              mit den Pilgern
weil wir zwar auf                                              unterhält, was sie
dem Weg zum                                                    daran so schät-
Kreuzweg und                                                   zen, unterwegs
von dort zurück                                                zu sein, dann
zum Kapellen-                                                  hört man immer
                         Impressionen vom Kreuzweg 2019
platz gemeinsam                                                wieder, dass

                                       28
Fußprozession Bocholt Kevelaer

das Gemeinschaftsgefühl einen             Fahrrad.
sehr großen Teil des Reizes der           Die Wallfahrtsleitung in
Wallfahrt ausmacht. Einen ganzen          Kevelaer hatte den Vorstand
Tag zu laufen ist im Übrigen eine         gebeten, trotz der Absage
ungewohnte Herausforderung, bei           der Wallfahrt, am Samstag-
der viele das Gefühl hat, dieser nur      abend in Kevelaer wie gewohnt
in der Gemeinschaft gewachsen zu          unsere Wallfahrtskerze zu
sein.                                     opfern. Gemeinsame Überle-
In den beiden vergangenen                 gungen des engeren Vorstandes
Jahren musste die große Wall-             mit dem geistlichen Begleiter und
fahrt wegen der Coronapande-              der Wallfahrtsleitung in Kevelaer
mie jeweils abgesagt werden.              führten dazu, dass das angekündigte
Das heißt aber nicht, dass keine          Kerzenopfer am Samstagabend ver-
Fußwallfahrt von                                             bunden mit einer
Bocholt nach                                                 kurzen Andacht
Kevelaer statt-                                              im Forum Pax
gefunden hätte.                                              Christi neben der
Bereits frühzeitig                                           Kerzenkapelle
hörte man im                                                 als teilüber-
Sommer 2020                                                  dachte Freiluft-
von mehreren                                                 veranstaltung
                    Wallfahrt 2020 unter Corona-Bedingungen
kleineren Grup-                                              durchgeführt
pen, welche sich von Bocholt nach         und den in Kevelaer anwesenden
Kevelaer am angestammten Wall-            Pilgern die Teilnahme daran ange-
fahrtstermin auf den Weg machen           boten werden konnte. Um einen
wollten. Dies geschah auf verschie-       kurzfristigen Ansturm insbesondere
densten Wegen, so u.a. auf unserer        von Autopilgern zu verhindern,
angestammten Strecke und auf dem          wurde diese Veranstaltung nicht
Weg über Bislich mit der Fähre.           vorher angekündigt, sondern den in
Die Gruppen gingen überwiegend            Kevelaer eintreffenden Kleingrup-
zu Fuß, einige auch nur einen Teil        pen per Mund-zu-Mund-Propag-
der Strecke, oder aber auch mit dem anda mitgeteilt.

                                     29
Pfarrbrief Liebfrauen

                                                    Wallfahrt 2021 mit Corona

Dasselbe galt auch für die Pilger-         Im Moment sind wir zuversicht-
messe am Sonntagmorgen. Pfarrer            lich, uns in diesem Jahr wieder in
Manthey kündigte im Rahmen der             der großen Gruppe auf den Weg
Andacht an, dass den Pilgern, die          machen zu können.
in Kevelaer übernachten wollten,
Gelegenheit gegeben werde, an              Die dann 289. Fußwallfahrt von
einer von ihm zelebrierten Pil-            Bocholt nach Kevelaer soll vom
germesse im Forum Pax Christi              27. bis zum 29. August 2022
teilzunehmen.                              stattfinden. Wir hoffen dann
Ganz ähnlich war der Ablauf im             wieder mit vielen hundert Pilgern
Jahr 2021, wobei die Coronaregeln          gemeinsam unterwegs sein zu
sich etwas lockerer gestalteten als        können.
im Vorjahr. Dies führte dazu,              Weitere Informationen zur Wall-
dass an den Veranstaltungen in             fahrt können unter www.fuss-
Kevelaer, die genau wie 2020               prozession.de im
im Forum Pax Christi stattfan-             Internet abgerufen
den, zwischen 150 und 200                  werden.
Pilgern teilnahmen.
All dies zeigt aber, dass sich die         Allen Mitgliedern
Bocholter ihre Fußwallfahrt nach           der Pfarrgemeinde
Kevelaer nicht nehmen lassen, son-         Liebfrauen wünschen wir ein
dern unterwegs sein wollen.                gesegnetes Osterfest.

                                      30
Kevelaer
mal anders
Andreas Dienberg

                   31
Pfarrbrief Liebfrauen

Alleine nach Kevelaer? In den                nen und bestehende Freund-
letzten Monaten sind wir zweimal             schaften weiter zu vertiefen
zu zweit nach Kevelaer gelaufen.             zeichnet eine Privatprozession
Beim dritten Mal waren wir bereits           auch ohne einen geistlichen
zu viert.                                    Begleiter aus. Es wird auch
Die Idee dazu reifte in gemeinsa-            gebetet, aber Freude und Lachen ist
men Gesprächen unter uns alten               die Basis unseres Tuns. Denn schon
„Pilgerbrüdern“, da in den letzten           Luther meinte: Aus einem verzag-
Jahren coronabedingt die großen              ten Hintern kommt kein fröhlicher
Bocholter Wallfahrten nicht stattfin-        Furz!
den durften.                                                      Gesungen
Da wir schon                                                      wird erst ganz
viele Jahre zur                                                   zum Schluss,
Mutter Gottes                                                     beten tun wir
nach Kevelaer                                                     unterwegs
gepilgert                                                         jeder für sich.
waren, hat-                                                       Uns geht es
ten wir den                                                       dabei aber
Wunsch wie-                                                       auch um das
der gemeinsam                                                     Erlebnis der
bei der Trösterin der Betrübten              Stille, das Naturerlebnis, die
vorbeizuschauen. Schnell war der             Entspannung und die Ruhe auf
Gedanke in die Tat umgesetzt. Nach           dem Weg. So hat das gemeinsame
unseren ersten beiden Gängen im              Wandern auch meditative Seiten.
September und am 1. Advent haben
sich bald darauf noch weitere Weg-
gefährten (auch Kirchenferne) rasch
im Freundeskreis zusammengefun-
den. Gemeinsam unterwegs zu
sein und dabei über Gott und
die Welt zu philosophieren,
sich noch näher kennenzuler-

                                        32
Kevelaer mal anders

Auf den ver-                                             Kevelaer hat für
trauten Wegen                                            den Bocholter
kann man die                                             seit Kindesbeinen
Seele baumeln                                            an einen ganz
lassen; man hat                                          besonderen Platz
wieder Zeit für                                          im Herzen eines
den Blick für die                                        jeden Pilgers, aber
kleinen Dinge,                                           geplant ist bereits,
wird achtsamer für sich und seine        auch andere bekannte Wallfahrts-
Umwelt, indem man dem Alltag             orte zu Fuß zu entdecken. Zum
entflieht.                               Beispiel geht es Ende August nach
In Marienbaum entzünden wir ein          Tschenstochau, 150 km in fünf
Kerzenopfer und tragen uns ins           Tagen. Das Wichtigste dabei ist für
Kirchenbuch ein. Zum Abschluss in        uns: Gemeinsam unter dem Schutz
der Basilika in Kevelaer wird nun        des Allerhöchsten und mit Gottver-
doch gesungen: Das Abschiedslied         trauen unterwegs, durch eine immer
wird zur Not mit dem Handy unter-        irrer werdende Welt, zu sein. Wo
malt, wenn gerade kein Gottes-           zwei oder drei in meinem Namen
dienst ist.                              versammelt sind ...

                                    33
Pfarrbrief Liebfrauen

„Himmel und Erde
berühren“
Radwallfahrt der Frauen und Mädchen
Bocholt-Kevelaer 2022
Ursula Leiblich

Das diesjährige Wallfahrtsthema lautet: „Himmel und Erde berühren“.

Am Pfingstmontag, den 06.06.2022 findet die Pilgermesse um
19.00 Uhr in der Pfarrei St. Norbert statt. Als geistliche Leitung unter-
stüzt uns dieses Jahr wieder Pfarrer Martin Goebels.

Am Pfingstdienstag, den 07.06.2022, bieten wir interessierten Pilgerin-
nen vor Ort in Kevelaer wie gewohnt die liturgischen Feiern an wie bisher.
Um 15.00 Uhr möchten wir Sie zum Kreuzweg und um 18.00 Uhr zum
Marienlob mit Fürbitten und Kerzenopfer in der Basilika einladen.
Persönliche Fürbitten können vor oder auch nach der Pilgermesse in ein
vorbereitetes Körbchen gelegt oder beim Vorstand abgegeben werden.

Ob wir gemeinschaftlich mit dem Rad nach Kevelaer pilgern können, stand
auf Grund der bestehenden Pandemie bei Redaktionsschluss noch nicht
fest. Nähere Informationen dazu können Sie vor der Wallfahrt der Tages-
presse entnehmen.

                                   34
Liebfrauen läuft

Liebfrauen läuft
Gaby Borgers

Auf vielfältige Weise sind wir            und gemeinschaftsverbindend ist,
als Pfarrei Liebfrauen unter-             wurde auch die Teilnahme am
WEGs. Die Überlegungen im Orts-           Bocholter Citylauf mit seinem
ausschuss Liebfrauen führten schon        Event-Charakter „ins Auge“
mit den ersten unterschiedlichen          gefasst.
Gestaltungselementen und Ideen in         Sport als verbindendes Element
die Richtung der neu-fusionierten         schien den Mitgliedern des Aus-
Pfarrgemeinde Liebfrauen.                 schusses ein geeignetes Mittel zu
Unter der Fragestellung, was neben        sein.
den bisherigen Aktivitäten und            So war die Idee geboren, sich als
Angeboten gemeinschaftsstiftend           Pfarrei auch auf diesem Sektor

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Pfarrbrief Liebfrauen

zu engagieren. Die Ausgestaltung          sie mit einem eigenen „Lieb-
wurde im Team entwickelt und mit          frauen-Läuft“-Trikot ausge-
hohem Engagement initiiert.               stattet, dass das bunte Liebfrau-
Schnell                                                       en-Logo durch
wurde klar,                                                   die Straßen der
dass die                                                      Stadt sichtbar
Citylaufstre-                                                 werden ließ und
cke ja unmit-                                                 auch im Mai
telbar an der                                                 diesen Jahres
Pfarrkirche                                                   wieder sichtbar
vorbeiführt.                                                  werden lässt.
Schließlich                                                   Der organisato-
wurde vor                                                     rische Aufwand
dem Pfarr-                                                    wurde dadurch
haus an der                                                   sozusagen
Langen-                                                       belohnt, als
bergstraße                                                    dass sich eine
die „Fan-Meile“ eingerichtet,             Vielzahl an Aktiven für den 5-Kilo-
die zunächst in kleiner Runde             meter-Lauf oder für den 10-Kilo-
startete und im Laufe der Jahre           meter-Lauf begeistern ließen und
professioneller ausgebaut wurde.          sich Jahr für Jahr anmeldeten.
So ergänzte sich das Design des           Besonders erfreulich ist dabei die
Fan-Bereiches schließlich mit den         Tatsache, dass sich die Teilneh-
weithin sichtbaren Banner-Schrift-        menden aus allen Gemeinde-
zügen und natürlich einer zuneh-          teilen angesprochen fühlen und auf
menden Zahl an lautstarken Fans,          unterschiedliche Weise aktiv dabei
die entsprechend mit „Fan-Materi-         sind.
alien“ ausgestattet wurden, um die        Lassen Sie sich auch gerne begeis-
Läufer*innen anzufeuern.                  tern und seien Sie dabei, wenn es in
Damit die Akteurinnen und Akteure         diesem Jahr am Samstag, den 07.
auch aus der Vielzahl aller Läu-          Mai endlich wieder heißt: Lieb-
fer*innen erkennbar sind, wurden          frauen läuft...

                                     36
Stadtradeln
Peter Möllmann

                 37
Pfarrbrief Liebfrauen

Als Bocholt zum ersten Mal bei             einer Gruppe radeln wolle und
der Kampagne „Stadtradeln“                 diese damit gründen möchte …
mitmachte, war für mich klar, daß          Ja, warum nicht! Schon war das
ich mich dort anmelden würde um            Team „Liebfrauen Bocholt“
für Bocholt zu radeln. Denn mir            gegründet, die Werbung über
liegt schon lange die Förderung            die diversen Infokanäle der Pfarrei
des Radverkehrs gegenüber der              gestartet und die ersten Radler mel-
PKW-Verkehr am Herzen. Denn                deten sich an um für das Team und
warum innerhalb von Bocholt in             die Stadt Bocholt zu radeln. Und
das Auto setzen, wenn man doch             die Pfarreimitglieder hatten Freude
an frischer Luft gut von A nach            daran ihre Radaktivitäten zu doku-
B kommen kann anstatt in einer             mentieren und sich auch ein wenig
Blechkiste zu sitzen.                      mit anderen Teams oder Teamteil-
                                           nehmern zu messen. Dies führte bei
Bei der digitalen Anmeldung                den bisherigen Teilnahmen immer
wurde man gefragt, ob man in               zu respektablen Ergebnissen.

                 Stadtradeln 2018: 300 Euro Preisgeld für den
                1. Platz in der Kategorie „radelaktivstes Team“

                                      38
Stadtradeln

Da ein Ziel der                                               Radlern für ihren
Stadtradel-Kam-                                               super Einsatz
pagne natürlich                                               danken. Das
auch eine Aktion                                              konnte im Som-
zur CO2-Vermei-                                               mer bei einem
dung ist, war bei                                             sommerlichen
der Abfrage nach                                              „Moment mal
einem Motto der                                               ...“ und einem
Stadtradel-Team                                               anschließenden
relativ schnell                                               Treffen im Pfarr-
klar, welches dies                                            garten erfolgen.
wohl für uns als                                              Gute Gespräche
radelnde Chris-                                               unter den Rad-
ten sein muss:                                                lern wurden vom
„Bewahret die                                                 eigens organi-
Schöpfung!“                                                   sierten Eiswagen
- Dieses Motto ist bei jeder Teil-         unterbrochen. Das Eis ließ man sich
nahme des Stadtradel-Team „Lieb-           bei sommerlichen Temperaturen
frauen Bocholt“ gesetzt.                   schmecken und für alle stand fest,
                                           dass man beim nächsten Mal wie-
Die Anzahl der teilnehmenden Rad-          der dabei ist.
ler im Team nehmen von Mal zu              Sie wollen beim nächsten
Mal zu und die Erfolge lassen sich         Mal auch für/mit Liebfrauen
auch sehen. Wir brauchen uns als           radeln? Dann achten Sie in unse-
sehr agile Gruppe wirklich nicht zu        ren Infokanälen auf Hinweise zur
verstecken. Die bisher eingefah-           Anmeldung. Für uns steht zumin-
renen Gewinne wurden bisher                dest wieder fest, daß wir unter dem
immer an caritative Einrichtun-            Motto „Bewahret die Schöp-
gen und Gruppen gespendet.                 fung“ wieder radeln werden.
So auch bei der Teilnahme und
Gewinn im letzten Jahr. Zusätz-            Euer „Teamkapitän“
lich wollten wir den sehr aktiven          Peter Möllmann

                                      39
Pfarrbrief Liebfrauen

Katholisches Ferien-
werk Bocholt feiert
30jähriges Jubiläum
Heinz Lohscheller

                             40
Katholisches Ferienwerk

Seit 30 Jahren bietet das                 Die Fahrten, vorwiegend mit den
Katholische Ferienwerk Bocholt            Zielen Südtirol, aber auch Öster-
e.V. Jugendfahrten und Studi-             reich, nach der Wende Slowenien,
enreisen für Senioren an. Die             standen unter dem Gesichtspunkt
Gründungsversammlung erfolgte             der Pfarr - und Schulseelsorge.
am 24.08.1992. Viele schöne und           Im weiteren Verlauf entschied
interessante Fahrten wurden seit-         man sich, dass ein Priester bei
dem durchgeführt. Sowohl der Vor-         jeder Jugendfahrt dem Rei-
stand, (Geschäftsführung) und die         seleiterteam als Seelsorger
ehrenamtlichen                                               angehören
Reiseleiter sowie                                            sollte. Nach
die zahlreichen                                              einem starken
Teilnehmer und                                               Zulauf der Deka-
Freunde des Feri-                                            nats Jugendfahr-
enwerks schauen                                              ten mussten dann
dankbar zurück auf bleibende              Mitte der 90er Jahre einige geplante
Erlebnisse und Begegnungen.               Jugendfahrten wegen rückläufiger
Den Studienreisen für Senioren            Anmeldezahlen abgesagt werden.
gingen zunächst die Jugend-               Auch wurde es immer schwieriger
fahrten des Dekanat Bocholt               geeignete Reiseleiter für Jugend-
voraus. So wurde bereits 1967 die         fahrten zu bekommen.
erste Jugendfahrt mit 40 Mädchen          Versuchsweise wurde dann
unter der Leitung des Berufsschul-        1995 zum ersten Mal eine
pfarrers Bordewick organisiert und        Studienreise für Senioren in die
durchgeführt. Auf Grund der gro-          Fränkische Schweiz angebo-
ßen Nachfrage, besonders an den           ten. Vorgeschlagen bzw. angeregt
Berufsschulen, startete 1969 die          wurde diese erste Studienreise von
erste gemeinsame Jugendfahrt in           dem damaligen Geschäftsführer
Kooperation mit Kaplan Hülsmann,          des Katholischen Ferienwerk Heinz
Schulseelsorger an der Kaufmän-           Breuer und dem Pfarrer Willi Scho-
nischen Berufsschule, unter dem           elen.
Namen: BDKJ Dekanat Bocholt.              In den folgenden Jahren nahm die

                                     41
Pfarrbrief Liebfrauen

Nachfrage der Studienreisen zu,           Stattdessen wird seit 2021 um eine
während ein Rückgang bei den              schriftliche Anmeldung gebeten.
Jugendfahrten immer mehr zu               Eine Anmeldekarte, die im
beobachten war. Erstmal wurde             Prospekt enthalten ist, kann
dann 2012 auf Grund rückläufiger          dann per Post an das Katho-
Anmeldezahlen keine Jugendfahrt           lische Ferienwerk Bocholt,
des Dekanats Bocholt mehr durch-          Heinestraße 20, 46397 Bocholt
geführt.                                  gesendet werden.
Dagegen nahm das                                         Die Prospekte
Interesse an den Stu-                                    liegen im August
dienreisen für Seni-                                     in den Kirchen aus;
oren deutlich zu. In                                     die Anmeldungen
den vergangenen                                          sind dann im Okto-
Jahren bis 2020                                          ber.
wurden jedes                                             Bei jeder Studi-
Jahr acht Fahrten                                        enreise gibt es ein
mit jeweils bis zu                                       Vortreffen, eine
50 Teilnehmern                                           sogenannte Infor-
durchgeführt. Die                                        mationsveranstal-
Reiseziele waren                                         tung, bei der vom
u.a. die Alpenländer                                     Reiseleiter einige
Bayern, Öster-                                           organisatorische
reich, Südtirol,                                         Fragen und das
aber auch die                                            Reiseprogramm
neuen Bundes-                                            näher erläutert wird.
                           Die Marienkirche in Krakau
länder in Ost-                                           Hierbei besteht
deutschland sowie Ungarn und              die Möglichkeit, die mitfahrenden
Polen.                                    Reiseteilnehmer schon mal vorab
Beim Anmeldeverfahren, das per-           kennenzulernen.
sönlich im Pfarrheim St. Josef            Bei den Fahrten in modernen Reise-
erfolgte, gab es häufig ein Run mit       bussen werden von den Reiseleitern
zum Teil längeren Wartezeiten.            am Morgen ein religiöser Impuls,

                                     42
Katholisches Ferienwerk

ein Wort in den Tag, mediativ               letzten Jahren neue, jüngere Teil-
angeboten. Da Senioren gerne                nehmer zu den Studienreisen ange-
singen, gibt es beim Ferien-                meldet. Bei den Anmeldungen
werk Liederbücher, die speziell             des vergangenen Jahres waren
für diese Altersstufe konzipiert            45 Personen dabei, die noch
wurden. Bei den Reisegruppen,               nie das Angebot des Katho-
die sich vielfach aus alleinstehen-         lischen Ferienwerks genutzt
den Männern und Frauen zusam-               hatten. Das zukünftige Reiseange-
men bilden, ergibt sich dann häufig,        bot soll daher auch gegebenen Falls
dass sie zu einer tollen, Rücksicht         durch Kurzreisen ergänzt werden,
nehmenden Gemeinschaft zusam-               z.B. eine Paris-Fahrt für jüngere
menwachsen.                                 Senioren, wobei der Studienrei-
Bei den geselligen Abenden und              sen-Charakter erhalten bleiben soll.
darüber hinaus bei Touren und Spa-
ziergängen ergeben sich nicht selten        Weitere Informationen sind zu
bewegende Momente, die zu neuen             erhalten unter:
Freundschaften führen.
Nach den Reisen wird vom Ver-               Katholisches Ferienwerk
anstalter zu einem Nachtreffen der          Bocholt e. V.
zurückliegenden Reise eingeladen.           Telefon: 02871/995644
Bei Kaffee und Kuchen besteht die
Möglichkeit zu plaudern, Bilder             www.ferienwerk-bocholt.de
zu betrachten und über die neuen            info@ferienwerk-bocholt.de
Reiseziele des nächsten Jahres zu
sprechen.
Die Fahrten des Katholischen
Ferienwerks Bocholt werden vom
Verein, in dem der Vorstand und
die Reiseleitungen vertreten sind,
gut vorbereitet. Neben einem über
Jahre gebildeten Stammpublikum
haben sich erfreulicherweise in den

                                       43
Pfarrbrief Liebfrauen

           Impulse zur Fastenzeit und Osterwoche

Wie zur Advents- und Weihnachtszeit so gibt es auch für die Fasten-
zeit und Osterwoche täglich einen Impuls zum Nachsinnen und
für die persönliche Gestaltung dieser Vorbereitungszeit auf
Ostern hin geben. Täglich ab 7:00 Uhr wird der Impuls auf unserer
Internetseite www.liebfrauen.de erscheinen. (Auch auf facebook
verlinkt bzw. verbreitet.)
Die Impulse stehen von Woche zu Woche unter
einem Leitgedanken:
5. Fastenwoche: Gutes tun
Karwoche: Beistehen
Osterwoche: Aufbrechen

Der 1. Impuls ist am Aschermittwoch, 2. März 2022 erschienen.
Dieses Angebot ist eine Idee des Liturgieausschusses Lieb-
frauen. Herzliche Einladung mitzumachen, um mit den Impulsen
jeden Tag einen Moment innezuhalten und über sich, die Mitmen-
schen, die Gestaltung des Lebens und die Gottesbeziehung nachzu-
denken.
                   Einladung zum Osterfeuer

Der Heimatverein „Vör dessen Boorle“ lädt ein
zum Osterfeuer am Ostersonntag, 17. April
2022.
Treffpunkt ist um 19:30 Uhr zu einer kurzen
Andacht in der St. Helena-Kirche, um dann
gemeinsam zum Feld an der Winterswijker Str.,
Nähe Kirche, zu ziehen und das Osterfeuer anzu-
zünden. Für Getränke und eine kleine Osterüberra-
schung ist gesorgt.

                                 44
Gottesdienste in der Osterzeit 2022

          Bußgottesdienste / Feier der Versöhnung

Mittwoch, 6. April 2022
18:30 Uhr		   St. Helena-Kirche

Palmsonntag, 10. April 2022
16:30 Uhr		   Liebfrauenkirche

Mittwoch, 13. April 2022
20:00 Uhr     St. Georg-Kirche
				          Abend der Versöhnung. Bußgottesdienst
				          mit Möglichkeit zur persönlichen Beichte

                      Beichtgelegenheiten

jeden Samstag       St. Georg-Kirche
09:00 - 10:00 Uhr

                        Schichtwechsel

Am Abend die Ereignisse, Begegnungen und Gespräche des
Tages Gott anvertrauen. Ein meditatives Abendgebet mit Text,
Musik und Stille.

Mittwoch, 6. April 2022
19:30 Uhr		   Liebfrauenkirche    „Keine halben Sachen“

Mittwoch, 20. April 2022
19:30 Uhr		   Liebfrauenkirche    „Das Gelbe vom Ei“

                                 45
Pfarrbrief Liebfrauen

                            Palmsonntag

Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, wie weit die Regeln zur
Mitfeier der Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen schon gelo-
ckert sein werden. Wir bitten Sie deshalb, auf die aktuellen Mitteilungen
(Homepage, Pfarrnachrichten „miteinander“) zu achten!

Samstag, 9. April 2022

16:00 Uhr		    St. Helena-Kirche
				           Palmweihe auf dem Kirchplatz St. Helena

16:00 Uhr		    Heilig Kreuz-Kirche
				           Palmweihe
				           auf dem Kirchplatz
				           Hl. Kreuz

17:00 Uhr		    St. Helena-Kirche
				           Heilige Messe
				           mit Palmweihe

17:00 Uhr		    Heilig Kreuz-Kirche
				           Heilige Messe
				           mit Palmweihe

18:30 Uhr		    Kapelle im Krankenhaus
				           Heilige Messe mit Palmweihe (nicht öffentlich)

18:30 Uhr		    Liebfrauenkirche
				           Heilige Messe mit Palmweihe
				           (mit Übertragung im Livestream)

                                   46
Gottesdienste in der Osterzeit 2022

                          Palmsonntag

Sonntag, 10. April 2022

09:00 Uhr     St. Paul-Kirche
				          Heilige Messe

10:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe mit dem
				          Kirchenchor Liebfrauen

10:00 Uhr		   St. Paul-Kirche
				          Palmweihe auf dem
				          Kirchplatz St. Paul

10:30 Uhr		   St. Paul-Kirche
				          Heilige Messe

10:30 Uhr		   St. Agnes-Kapelle
				          Heilige Messe (nicht öffentlich)

11:00 Uhr		 Pfarrgarten Liebfrauen
				 Palmweihe

11:30 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe

16:30 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Bußandacht

18:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe

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Pfarrbrief Liebfrauen

Mittwoch, 13. April 2022

20:00 Uhr   St. Georg-Kirche
				        Abend der Versöhnung
				        Bußgottesdienst mit Möglichkeit zum
				        persönlichen Beichtgespräch

     Die Drei Österlichen Tage vom Leiden, vom Tod
          und von der Auferstehung des Herrn

Gründonnerstag, 14. April 2022

15:30 Uhr   St. Agnes-Kapelle
			         Heilige Messe (nicht öffentlich)

18:00 Uhr   St. Helena-Kirche
			         Familiengottesdienst für die
			         Kommunionfamilien

18:30 Uhr   Kapelle im Krankenhaus
			         Heilige Messe
			         (nicht öffentlich)

19:30 Uhr   Liebfrauenkirche
				        Messe vom Letzten Abendmahl
				        (Übertragung im Livestream)
				        anschl. Betstunden in der Kapelle bis Freitag, 6:00 Uhr

                                48
Gottesdienste in der Osterzeit 2022

Karfreitag, 15. April 2022

09:30 Uhr     Liebfrauenkirche
				          Prozession und Kreuzweg in Stenern

10:30 Uhr     St. Agnes-Kapelle
			           Gottesdienst zum Karfreitag (nicht öffentlich)

11:00 Uhr     St. Helena-Kirche
			           Kreuzwegandacht für Familien mit Kindern

15:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu Christi

Karsamstag, 16. April 2022

09:00 Uhr     St. Georg-Kirche
				          Beichtgelegenheit bis 10:00 Uhr

09:30 Uhr     Liebfrauenkirche
				          Trauermette: Gebet und Gesang am Karsamstag

21:30 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Feier der Osternacht
				          (Übertragung im Livestream)

                                 49
Pfarrbrief Liebfrauen

Ostersonntag, 17. April 2022

08:30 Uhr     Kapelle im Krankenhaus
				          Heilige Messe (nicht öffentlich)

09:00 Uhr     Heilig Kreuz-Kirche
				          Heilige Messe

09:30 Uhr     St. Helena-Kirche
				          Heilige Messe

10:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe

10:30 Uhr		   St. Paul-Kirche
				          Heilige Messe

11:30 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe
				          mit dem Chor „ergo cantemus“

18:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe

18:00 Uhr		   Kapelle im Krankenhaus
				          Vesper und Anbetung (nicht öffentlich)

19:30 Uhr		   St. Helena-Kirche
				          Andacht, anschließend Gang zum Osterfeuer
				          an der Winterswijker Straße/Kirche

                                  50
Gottesdienste in der Osterzeit 2022

Ostermontag, 18. April 2022

08:30 Uhr     Kapelle im Krankenhaus
				          Heilige Messe (nicht öffentlich)

09:00 Uhr     St. Paul-Kirche
				          Heilige Messe

09:30 Uhr     St. Helena-Kirche
				          Heilige Messe

10:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe mit dem
				          Projektchor: „Missa Longa“, KV 262
				          (W. A. Mozart)

10:30 Uhr		 Heilig Kreuz-Kirche
				 Heilige Messe mit dem
				 Kirchenchor Herz Jesu

10:30 Uhr		   St. Agnes-Kapelle
				          Heilige Messe (nicht öffentlich)

18:00 Uhr		   Liebfrauenkirche
				          Heilige Messe

                                  51
Pfarrbrief Liebfrauen

                                   Pfarrbüro

Wesemannstr. 11, 46397 Bocholt             Pfarrsekretärin/Büroleitung
                                           Helga Giesing
Tel. 02871 / 23908-0
                                           giesing@liebfrauen.de
Fax: 02871 / 23908-31                      Pfarrsekretärin
E-Mail: info@liebfrauen.de                 Magdalena Döing
                                           doeing@liebfrauen.de
Öffnungszeiten:                            Pfarrsekretärin
Mo. bis Fr. 09:00 bis 12:00 Uhr            Monika Weigel
Di. bis Do. 15:00 bis 17:00 Uhr            weigel@liebfrauen.de
       Sa. 10:00 bis 12:00 Uhr

Filialbüro St. Helena
(im Pfarrheim)
Barloer Ringstr. 27, 46397 Bocholt
Tel. 02871 / 23908-40
Öffnungszeiten:
Do. 10:00 bis 12:00 Uhr

                               Pastoralteam

Leitender Pfarrer/Dechant
Rafael van Straelen
Langenbergstr. 25, 46397 Bocholt
Tel. 02871 / 23908-12
pfarrer@liebfrauen.de

                   Pfarrer Ulrich Kroppmann
                   Dechant-Kruse-Str. 5, 46397 Bocholt
                   Tel. 02871 / 23908-46
                   kroppmann@liebfrauen.de

                                      52
Kontakte

                          Kaplan Christian Fechtenkötter
                          Gasthausplatz 1a, 46397 Bocholt
                          Tel. 02871 / 23908-17
                          fechtenkoetter@liebfrauen.de

            Pfarrer em. Dr. Matthias Conrad
            Weberstr. 6, 46397 Bocholt

   Pfarrer em. Hans Döink
   Schonenberg 7, 46397 Bocholt
   Tel. 02871 - 2378608
   doeink-h@liebfrauen.de

Dienstbüros Wesemannstr. 11:
                    Pastoralreferent Klaus Brücks
                    Tel. 02871 / 23908-21
                    bruecks@liebfrauen.de

                    Pastoralreferentin Ute Gertz
                    Tel. 02871 / 23908-20
                    gertz@liebfrauen.de

                              Pastoralreferentin
                              Melanie Rossmüller
                              Tel. 02871 / 23908-23
                              rossmueller@liebfrauen.de

                    Pastoralassistentin Kirsten Böing
                    Tel. 02871 / 23908-18
                    boeing@liebfrauen.de

Pastoralreferentin im Dekanat Bocholt
Sonja Stratmann
Tel. 02871 / 23908-22
stratmann@liebfrauen.de

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Pfarrbrief Liebfrauen

             Pfarreirat                               Kirchenvorstand
Vorsitzende                                  Stellv. Vorsitzender
Jutta Rademacher                             Manfred
Tel. 02871 / 16933                           Rademaker

                                 Kirchenmusik

Philipp Hövelmann
Tel. 02871 / 4763535
hoevelmann@liebfrauen.de

               Monika Hebing
               Tel. 02871 / 23908-49
               monika.hebing@unitybox.de

                       Kindertageseinrichtungen

Familienzentrum St. Theresia                 Kita St. Martin
Wesemannstr. 4, 46397 Bocholt                Robert-Koch-Ring 88, 46397 Bocholt
Christina Giesing                            Bernadette Paus
Tel. 02871 / 23908-600                       Tel. 02871 / 23908-620
kita.st.theresia@liebfrauen.de               kita.stmartin-stenern
                                             @bistum-muenster.de

Kita Liebfrauen                              Kita St. Helena
Prinz-Heinrich-Str. 14, 46397 Bocholt        Barloer Ringstr. 68, 46397 Bocholt
Stefanie Borgers                             Komm. Leitung
Tel. 02871 / 23908-610                       Frau Sandra Rottstegge-Leson
kita.liebfrauen@liebfrauen.de                Tel. 02871 / 23908-630
                                             kita.sthelena-barlo@bistum-muenster.de

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