Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...

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Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
Luzern, November 2020

                        Pilotprojekt der SLRG «Schwimm- und
                        Wassersicherheitsunterricht im See»
                        Fallstudie zuhanden der Schweizerischen
                        Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG)
Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
Inhalt

    1.
    Ausgangslage | 5

    2.
    Pilotprojekt in Hochdorf | 12

    3.
    Erfahrungen aus Hochdorf | 18

    4.
    Fazit aus Sicht von Interface | 25

    Anhang | 29

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Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
Abb. 1
    Schüler/-innen beim Schwimm-
    und Wassersicherheitsunterricht

                                      1. Ausgangslage
                                      Die SLRG hat sich zum Ziel gesetzt, sich aktiv in der Um-
                                      setzung des Lehrplans 21 zu engagieren. Aus Sicht der
                                      SLRG ist es zudem angezeigt, vermehrt Schwimm- und
                                      Wassersicherheitsunterricht in offenen Gewässern durch-
                                      zuführen. Aus diesen Gründen lancierte die Gemeinde
                                      Hochdorf (Luzern) gemeinsam mit der SLRG ein Pilot-
                                      projekt zum «Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht
                                      im See».

    Dahinter steht die Überzeugung, dass Schwimm- und Wasser-       – Was sind die Erfolgsfaktoren und was sind Herausforderun-
    sicherheitsunterricht in offenen Gewässern eine gute Lösung       gen bei der Umsetzung von Schwimmunterricht in offenen
    ist, um die fehlenden Wasserflächen in den Gemeinden zu er-       Gewässern?
    gänzen und zugleich einen Beitrag zur Ertrinkungsprävention
    zu leisten. Interface hat im Auftrag der SLRG die vorliegende   | Datengrundlage der Fallstudie
    wissenschaftliche Fallstudie zum Pilotprojekt erarbeitet. Mit   Während der Durchführung des Pilotprojekts sammelte die
    der Fallstudie soll anhand der im Pilotprojekt gemachten Er-    SLRG verschiedene Daten – basierend auf Beobachtungen
    fahrungen aufgezeigt werden, unter welchen Bedingungen die      vor Ort und Rückmeldungen von Projektbeteiligten. Als Er-
    Durchführung von Schwimm- und Wassersicherheitsunter-           gänzung zu den vorhandenen Daten und Dokumenten der
    richt in offenen Gewässern möglich ist. Schliesslich soll die   SLRG (z.B. Sitzungsprotokolle, Beobachtungsprotokolle der
    Fallstudie andere Gemeinden und Lehrpersonen ermutigen,         Schwimmlehrpersonen) analysierte Interface weiterführende
    den Schwimmunterricht im See durchzuführen und mit der          Statistiken und internationale Studien und führte sechs Ge-
    neuen Unterrichtsform Erfahrungen zu sammeln.                   spräche mit den folgenden Projektbeteiligten durch:
                                                                    – mit verantwortlichen Personen der SLRG Schweiz,
    Die Fallstudie soll folgende vier Fragen beantworten:           – mit einer von der SLRG engagierten Schwimmlehrerin, die
    – Warum ist Schwimmunterricht in offenen Gewässern                bereits Erfahrung mit Schwimmunterricht im See hatte,
      (See, Fluss) sinnvoll?                                        – in der Schule Hochdorf mit der Schulleiterin, den involvier-
    – Was sind die Lehren aus dem Pilotprojekt?                       ten Klassenlehrpersonen und den von der Schule angestell-
    – Was müssen Gemeinden oder Schulen berücksichtigen,              ten Schwimmlehrpersonen sowie
      wenn Sie das Schwimmen in offenen Gewässern durch-            – mit der Gemeinderätin Ressort Bildung und Wirtschaft von
      führen wollen?                                                  Hochdorf.

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Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
| Aufbau der Fallstudie                                                                                                         D 1.1: Wasserkompetenzen
                  In diesem Kapitel erläutern wir, welche Vorgaben der Lehr-
                  plan 21 beinhaltet. Anschliessend werden nationale Zahlen zu
                  verfügbaren Wasserflächen in den Gemeinden sowie zu Er-                                                                                                             Risikobewusstsein und
                  trinkungsfällen präsentiert und die Erkenntnisse und Erfah-                                                                                                         Wissen um Gefahren
                  rungen aus internationalen (Pilot-)Studien zusammengefasst.
                  In Kapitel 2 wird das Pilotprojekt in der Gemeinde Hochdorf
                  beschrieben – von der Konzeption bis hin zur Durchführung
                  und Überführung in den Regelbetrieb. In Kapitel 3 werden die
                  Erfahrungen der beteiligten Personen des Pilotprojekts aufge-                                                                                          Fähigkeit,      Wasser-    Fähigkeit, sich
                                                                                                                                                                                                                                    Wasser-Sicherheits-Check
                                                                                                                                                                     Dritten zu helfen kompetenzen selber zu retten
                  zeigt. In Kapitel 4 ziehen wir ein Fazit und zeigen auf, wel-
                  ches die Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Um-
                  setzung eines solchen Pilotprojekts sind und unter welchen
                  Bedingungen die Durchführung von Schwimm- und Wasser-
                  sicherheitsunterricht in offenen Gewässern möglich und sinn-
                  voll ist.                                                                                                                                                             Risikoidentifikation und
                                                                                                                                                                                          richtiges Verhalten
                  1.1 Vorgaben und Umsetzung des Lehrplans 21
                  Der im Herbst 2014 verabschiedete Lehrplan 211 definiert für
                  den Fachbereich Bewegung und Sport sowohl zu erreichende
                                                                                                                                                  Quelle: Darstellung Interface in Anlehnung an Darstellung SLRG.
                  Schwimmfähigkeiten als auch Kompetenzen zum richtigen
                  Verhalten im, am und auf dem Wasser. Im Gegensatz zu früher
                  stehen weniger die verschiedenen Schwimmstile und Bewe-
                  gungsfertigkeiten im Vordergrund, sondern es wird erstmalig                                                                                                                                      Der Schwimmunterricht soll im Kanton Luzern gemäss Lehrplan 21
                  auch der Sicherheitsaspekt (u.a. Selbstrettungskompetenzen)                                                                                                                                      schwerpunktmässig zwischen der 3. und 4. Primarklasse in mindestens
                  verankert. Dies beinhaltet, dass Schüler/-innen eine Situation                                                                                                                                   neun Doppellektionen, wöchentlich oder alle zwei Wochen, stattfinden.
                                                                                                     Was ist der Wasser-Sicherheits-Check
                  im, am und auf dem Wasser bezüglich Sicherheit einschätzen                                                                                                                                       Effektive Lernzeit im Wasser machen bei einer Doppellektion rund 30
                                                                                                     (WSC)?
                  und in Gefahrensituationen verantwortungsbewusst handeln                                                                                                                                         bis 45 Minuten aus, wobei die restliche Zeit für Transport, Umziehen,
                                                                                                     Der   Wasser-Sicherheits-Check    (WSC)
                  können. Neben dem Erlernen der Schwimmtechniken sollen                                                                                                                                           Duschen und Trocknen aufgewendet wird. Aus Sicherheitsgründen emp-
                                                                                                     steht für Basiskompetenz im Wasser. Der
                  Schüler/-innen Kompetenzen in Wasserspringen, Tauchen                                                                                                                                            fiehlt der Kanton Luzern, im Schwimmunterricht bei mehr als 14 Schü-
                                                                                                     WSC-Ausweis bestätigt, dass sich die Kin-
                  oder Rettungsschwimmen erwerben. Der Lehrplan 21 hält als                                                                                                                                        lern/-innen eine Begleitperson einzusetzen. Zudem müssen Lehrperso-
                                                                                                     der nach einem Sturz ins Wasser selber
                  Grundanspruch fest, dass alle Schüler/-innen im zweiten Zyk-                                                                                                                                     nen, die Schwimmunterricht erteilen, über Kompetenzen im
                                                                                                     ans Ufer oder an den Beckenrand retten
                  lus (Ende 4. Primarschule) den Wasser-Sicherheits-Check                                                                                                                                          Rettungsschwimmen verfügen.3 Das Schwimmen und Baden im schuli-
                                                                                                     können. Der WSC wurde von der Cana-
                  (WSC) bestehen können.                                                                                                                                                                           schen Rahmen muss im Kanton Luzern von mindestens einer erwachse-
                                                                                                     dian Lifesaving Society unter dem Namen
                                                                                                                                                                                                                   nen Person überwacht werden, die über ein Brevet der Schweizerischen
                                                                                                     «Swim to Survive®» entwickelt. Die Bera-
                  Darstellung D 1.1 zeigt auf, welche Fähigkeiten der Begriff                                                                                                                                      Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) verfügt.4 Die Mindestvorgabe ge-
                                                                                                     tungsstelle für Unfallverhütung (BFU) hat
                  der Wasserkompetenz umfasst und was der Wasser-Sicher-                                                                                                                                           mäss Volksschulbildungsverordnung ist das «Brevet Basis Pool», wobei
                                                                                                     daraus zusammen mit swimsports.ch den
                  heits-Check (WSC) beinhaltet.                                                                                                                                                                    dieses alle vier Jahre im Rahmen eines Weiterbildungskurses wiederholt
                                                                                                     WSC für die Schweiz abgeleitet. Der WSC
                                                                                                                                                                                                                   werden muss. Für den Schwimmunterricht in offenen Gewässern benöti-
                                                                                                     umfasst drei Elemente, die nacheinander
                                                                                                                                                                                                                   gen die Lehrpersonen das «Brevet Plus Pool» oder das «Modul See».
                                                                                                     durchgeführt werden: Purzeln vom Rand
                                                                                                                                                                                                                   Hierbei gilt zu erwähnen, dass die Lehrpläne für die Kategorie «Bewegen
                                                                                                     ins Tiefe Wasser, sich eine Minute an Ort
                                                                                                                                                                                                                   im Wasser» in den übrigen 20 Kantonen zwar analog aufgebaut sind, die
                                                                                                     über Wasser halten, 50 Meter schwimmen
                                                                                                                                                                                                                   Anforderungen an die Lehrpersonen sowie die Unterrichtsschwerpunkte
                                                                                                     und aussteigen.2
                                                                                                                                                                                                                   jedoch kantonal variieren.

                                                                                                                                                  3
                                                                                                                                                      Siehe Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern: Lehrplan für die Volksschule des Kantons Luzern, Bewegung und Sport.
    1
        Der Lehrplan 21 wurde von der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-EDK) erarbeitet. 21 deutsch- und mehrsprachige               https://lu.lehrplan.ch/, Zugriff 16.7.2020.
        Kantone setzen damit den Artikel 62 der Bundesverfassung um, die Ziele der Schule zu harmonisieren. Jeder Kanton entscheidet gemäss den   4
                                                                                                                                                      Siehe Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern: Schwimmunterricht und Baden. Ein Merkblatt für Lehrpersonen und Schulleitungen.
        eigenen Rechtsgrundlagen über die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton. https://www.lehrplan21.ch/, Zugriff 16.7.2020.                       https://sport.lu.ch/-/media/Sport/Dokumente/Freiwilliger_Schulsport/Allgemein/Merkblatt_Kanton_Luzern_Schwimmunterricht_Baden.pdf?la=
    2
        https://www.bfu.ch/de/ratgeber/wasser-sicherheits-check-wsc, Zugriff 24.8.2020.                                                               de-CH, Zugriff 14.7.2020.

6                                                                                                                                                                                                                                                                                                7
Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
1.2 Verfügbare Wasserflächen in den Gemeinden                               1.3 Prävention von Ertrinkungsunfällen
    Der Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht findet in                      Ertrinkungsunfälle geschehen häufig in offenen Gewässern.
    Schweizer Schulen überwiegend in Hallenbädern oder in Frei-                 Dies zeigt auch die nationale Statistik zu Ertrinkungsunfällen.
    bädern im Pool statt. Mit der Einführung des Lehrplans 21                   Im Jahr 2019 wurden bei der SLRG im Austausch mit der Be-
    wurde die Durchführung einer gewissen Anzahl Lektionen                      ratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) insgesamt 49 Todes-
    Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht obligatorisch.                     fälle durch Ertrinken gezählt.6 Der Durchschnitt der letzten
    Dadurch wurden die Gemeinden mit der Problematik von                        zehn Jahren liegt bei rund 45 Ertrinkungstoten pro Jahr. Fast
    nicht ausreichend verfügbaren Wasserflächen in Frei- und                    alle Todesfälle (98%) ereigneten sich 2019 in offenen Gewäs-
    Hallenbädern für den Schwimm- und Wassersicherheitsunter-                   sern – 25 in stehenden Gewässern respektive Seen und 23 in
    richt konfrontiert. Dass der direkte (also gemeindeinterne) Zu-             Fliessgewässern respektive Flüssen. Überdurchschnittlich oft
    gang zu Wasserflächen in Hallen- und Freibädern ein knappes                 betroffen von Ertrinkungsunfällen sind (meist junge) Männer
    Gut darstellen, zeigt auch die Schweizer Sportanlagenstatistik              sowie Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft.
    aus dem Jahr 2012.5 Mehr als drei Viertel der insgesamt 2’204
    erfassten Gemeinden haben keinen gemeindeinternen Zugang                    SLRG und BFU gehen davon aus, dass Aufenthalte an, in und
    zu einem Hallen- oder Freibad. Rund 7 Prozent der Gemein-                   auf Schweizer Seen und Flüssen – und somit das Risiko für Er-
    den verfügen über eine gemeindeinterne Badeanlage an einem                  trinkungsunfälle – in Zukunft zunehmen dürften. Im Jahr 2020
    offenen Gewässer («Naturbad» in See oder Fluss). Bei der                    wird das erhöhte Risiko insbesondere auf die betrieblichen Ein-
    Interpretation dieser Zahlen ist zu bedenken, dass gewisse                  schränkungen der Freibäder aufgrund der Situation mit Co-
    Schulen auch ein Frei-, Hallen- oder Naturbad in einer Nach-                vid-19 zurückgeführt.7 Ein Vergleich mit der Bevölkerungsum-
    bargemeinde nutzen können. Allerdings sind die Kapazitäten                  frage aus dem Jahr 2016, welche die gfs-Zürich im Auftrag der
    von Wasserflächen gerade in Hallen- und Freibädern während                  SLRG durchgeführt hat, zeigt, dass die Beliebtheit des Schwim-
    der Unterrichtszeit sehr begrenzt.                                          mens in Seen und Flüssen seither generell zugenommen hat.8

    5
        Der Begriff «Sportanlage» umfasst alle Anlagen mit minimaler regelmässiger öffentlicher Benutzung, die für den Sport und die Bewegungs
        förderung genutzt werden können. Siehe Balthasar, Andreas; Bieri, Oliver; Laubereau, Birgit; Rütter, Heinz; Höchli, Christian; Rieser, Andre-
        as; Stettler, Jürg; Wehrli, Roger (2013): Sportanlagenstatistik Schweiz 2012. Statistische Grundlagen mit betriebs- und energiewirtschaftlichen
        Vertiefungen, Interface Politikstudien Forschung Beratung, Rütter+Partner und Institut für Tourismuswirtschaft ITW, Hochschule Luzern,
        Luzern/Rüschlikon.
    6
        Siehe Medienmitteilung der SLRG vom 15. Juni 2020. https://www.slrg.ch/medien/medienmitteilungen/news-ansicht/49-menschen-ertranken-
        2019-in-schweizer-gewaessern-slrg-und-bfu-besorgt-wegen-corona-sommer-2020.html, Zugriff 26.6.2020.
    7
        https://www.slrg.ch/fileadmin/user_upload/SLRG_CH_2015/Corona-Sommer_2020/Bev%C3%B6lkerungsbefragung_Risikoexposition_2020.pdf,
        Zugriff 24.8.2020.                                                                                                                                                                   Abb. 2
    8
        Umbricht, Andrea (2016): Telefonische Omnibus-Befragung zum Thema Wasserkompetenz: Quantitative Befragung im Auftrag der Schweizeri-              Schüler-innen beim Aufwärmen während des
        schen Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG, gfs-Zürich, März 2016.                                                                                      Schwimm- und Wassersichheitsunterrichts

8                                                                                                                                                                                                     9
Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
1.4 Erkenntnisse und Erfahrungen aus                               bewegen können. Die Autoren/-innen sehen hier Anlass
                    internationalen Studien                                            zu Sorge, da sie davon ausgehen, dass viele Eltern das
                    Die Überzeugung, dass Schwimmkompetenzen alleine                   Risiko für sich selbst, aber eben auch für ihre Kinder ge-
                    ausreichend sind, um dem Ertrinken vorzubeugen, gilt               rade in offenen Gewässern unterschätzen. Diese Er-
                    als überholt. So definieren Stallman et al. (2017)9 15 ver-        kenntnis bestätigt auch die von gfs durchgeführte Bevöl-
                    schiedene Wasserkompetenzen, die notwendig sind, um                kerungsbefragung aus dem Jahr 2016. Auf die Frage,
                    Ertrinken vorzubeugen. Dazu gehören neben verschie-                über welche Fähigkeiten man für einen sicheren Aufent-
                    denen Schwimmtechniken auch Kenntnisse über lokale                 halt im See verfügen sollte, gaben gerade mal 5 Prozent
                    Gefahren und Wassersicherheitsregeln, Kompetenzen                  der Personen an, man sollte Risiken und Gefahren richtig
                    zur Risikoeinschätzung und -vermeidung. Zudem kom-                 einschätzen können (gfs-Zürich, 2016).
                    men Stallman et al. (2017) zum Schluss, dass ein
                    Schwimmunterricht, der sich ausschliesslich auf die                In anderen Ländern wurden bereits erfolgreich Pilotpro-
                    Umgebung von Pools konzentriert, nicht ausreichend ist,            jekte zu Schwimmunterricht in offenen Gewässern mit
                    um Ertrinken zu verhindern. Weitere Studien,10, 11 zeigen,         Kindern durchgeführt:
                    dass eine Person ihre ausschliesslich im Pool erworbe-             – Im Jahr 2015 wurde in Norwegen ein Pilotprojekt mit
                    nen Schwimm- und Wasserkompetenzen nicht automa-                     Kindern im Kindergartenalter durchgeführt, um zu
                    tisch auf andere Umgebungen – wie eben offene Gewäs-                 untersuchen, wie (mit welchen Methoden und Instru-
                    ser – übertragen kann. Stallman et al. (2017) empfehlen              menten) man die Kinder in offenen Gewässern unter-
                    deshalb, Wasserkompetenzen auch in offenen Gewäs-                    richten kann.13
                    sern zu erlernen.                                                  – In Neuseeland nahmen im Jahr 2018 während einer
                                                                                         Woche 98 Kinder zwischen sieben und elf Jahren an
                    Gemäss der SLRG sind fehlendes Wissen, das falsche                   einem Schwimmunterricht in offenen Gewässern teil
                    Einschätzen von Gefahren sowie fehlende Kompeten-                    (total etwa zehn Stunden).14 Die Begleitstudie kommt
                    zen, um in einem Notfall richtig zu reagieren, zentrale              zum Schluss, dass die Kinder ihre Wassersicherheits-
                    Ertrinkungsursachen. Untersuchungen zeigen, dass so-                 kompetenzen dadurch nachhaltig verbessern konnten,
                    wohl Kinder als auch Erwachsene ihre Wasserkompeten-                 sich den Gefahren bewusster sind und besser wissen,
                    zen häufig falsch einschätzen. So untersuchten Stanley               wie sie sich sicher verhalten. Bei dem Versuch zeigte
                    und Moran (2017)12 in Neuseeland die Wahrnehmung                     sich jedoch auch, dass gewisse Kinder in unbekannter
                    von 309 Eltern beziehungsweise Betreuungspersonen                    Umgebung ängstlich reagieren und beim Schwimm-
                    von Primarschülern/-innen (5- bis 11-Jährige) zu ihren               unterricht in offenen Gewässern ihre Ängste und Bar-
                    eigenen Wasserkompetenzen in offenen Gewässern so-                   rieren überwinden mussten.
                    wie diejenigen ihrer Kinder. Dabei zeigte sich, dass viele         – In Australien, wo 10- bis 12-jährige Kinder in offenen
                    Eltern ihre eigenen Schwimmkompetenzen sowie die                     Gewässern unterrichtet wurden, kommt das Projekt-
                    ihrer Kinder (zu) optimistisch einschätzten. Die meisten             team zum Schluss, dass Aktivitäten und Wissen zum
                    Eltern (59%) und fast alle Kinder (81%) in der Studie                Thema Wassersicherheit in offenen Gewässern in den
                    hatten noch keine Schwimmerfahrungen in offenen Ge-                  Schulunterricht integriert werden sollten – und zwar in
                    wässern. Dennoch war die Hälfte der Eltern der Mei-                  Zusammenarbeit mit Organisationen, die damit Erfah-
                    nung, dass ihre Kinder sich sicher in offenen Gewässern              rungen haben.15

     9
          Stallman, Robert Keig; Moran, Kevin; Quan, Linda; Langendorfer, Stephen (2017): «From Swimming Skill to Water Competence: Towards a
          More Inclusive Drowning Prevention Future», International Journal of Aquatic Research and Education: Vol. 10: No. 2, Article 3. DOI: 10.25035/
          ijare.10.02.03.
     10
          Langendorfer, S. J. (2011): Considering Drowning, Drowning Prevention, and Learning to Swim. International Journal of Aquatic Research and
          Education, 5(3), 236–243.
     11
          Kjendlie, P.; Pedersen, T.; Thoresen, T.; Setlo, T.; Moran, K.; Stallman, R. (2013): Can You Swim in Waves? Children's Swimming, Floating,
          and Entry Skills in Calm and Simulated Unsteady Water Conditions. International Journal of Aquatic Research and Education, 7(4), 301–313.        Abb. 3
     12
          Stanley, Teresa; Moran, Kevin (2017): «Parental Perceptions of Water Competence and Drowning Risk for Themselves and Their Children in           Schüler/-innen beim Schwimm- und Wassersichheitsunterricht
          an Open Water Environment», In-ternational Journal of Aquatic Research and Education: Vol. 10: No. 1, Article 4.
     13
          Norges Livredningselskap: Toddler swimming and drowning prevention: in search of best practice from a Nordic perspective, Oktober 2015.
     14
          Button, Chris; Button, Angela; Jackson, Anne-Marie; Cotter, Jim; Maraj, Brian (2017): Teaching Water Skills for Life in Open Water Environ-
          ments. Funded by Water Safety New Zealand & University of Otago in partnership with Surf Lifesaving New Zealand, Safe Boating NZ, Swim-
          sation & Wild Earth Inc.
     15
          Matthews, Bernadette; Falkingham, Janelle; Simpson, Kate (2019): Comparing Water Saftey knowledge Learnt From Pool-Based and Open
          Water Education Programs. World Conference on Drwoning Prevention.

10                                                                                                                                                                                                                      11
Pilotprojekt der SLRG "Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht im See" - Fallstudie zuhanden der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft ...
2. Pilotprojekt in Hochdorf                                 2.2 Konzeption und Vorbereitung                          Das Risiko ist unter anderem abhängig von den
                                                                                      Als die Auflagen des Lehrplans 21 bekannt waren,         Witterungsverhältnissen, dem Gelände und den
                          Das Pilotprojekt zu Schwimm- und Wassersicherheitsun-       haben die Verantwortlichen der Schule Hochdorf           Vorkenntnissen der Schüler/-innen sowie von der
                                                                                      frühzeitig nach verfügbarer Wasserfläche gesucht,        Ausbildung und der Handlungsfähigkeit der
                          terricht wurde im Sommer 2017 und im Sommer 2018            jedoch vergeblich. Im Hallenbad in Hohenrain wa-         Lehrpersonen. Das Sicherheitskonzept sieht zu-
                                                                                      ren lediglich noch sieben Lektionen frei. Dies           dem vor, dass zwei Leitungspersonen (eine
                          in zwei Phasen von der Primarschule Hochdorf (Kan-          reichte jedoch nicht aus, um die Auflagen vom            Hauptleiterin mit SLRG Expert See und eine
                                                                                      Kanton gemäss Lehrplan 21 zu erfüllen. Auf der           Lehrperson mit SLRG Brevet See) sowie maxi-
                          ton Luzern) gemeinsam mit der SLRG durchgeführt. Am         Suche nach Unterstützung bei der Umsetzung des           mal 20 Schüler/-innen während dem Unterricht
                                                                                      Schwimm- und Wassersicherheitsunterrichts ge-            anwesend sind.
                          Projekt nahmen rund 120 Schüler/-innen aus der sechs        mäss Lehrplan 21 wendeten sich die Verantwortli-       – Die geplanten Lektionen wurden vorgängig eben-
                                                                                      chen der Schule Hochdorf an die SLRG Sektion             falls von der durch die SLRG engagierten
                          4. Primarklassen teil. Im Folgenden werden die Ziele, die   Baldeggersee, welche die Anfrage an die SLRG             Schwimmlehrerin entwickelt. Für jede Lektion
                                                                                      Schweiz weiterleitete. Die SLRG Schweiz initiierte       wurde das Thema, Lernziele sowie die benötig-
                          Konzeption und Vorbereitung, die Durchführung sowie         daraufhin das Pilotprojekt Schwimm- und Wasser-          ten Materialien festgelegt. Ebenso wurde der
                                                                                      sicherheitsunterricht im See. Die SLRG Schweiz           Lektionsablauf und die jeweils verantwortliche
                          die Überführung des Pilotprojekts in den Regelbetrieb       war überzeugt vom Pilotprojekt, auch aus dem             Person definiert. Für jede Lektion wurde auch
                                                                                      Grund, weil Schwimmen in offenen Gewässern               eine Variante für schlechtes oder zu kaltes Was-
                          beschrieben.                                                weiterführende Kompetenzen voraussetzt, als dies         ser erarbeitet.
                                                                                      im Pool der Fall ist.                                  – Im Vorfeld des Schwimmunterrichts führten die
                                                                                                                                               Verantwortlichen der Schule Hochdorf zusam-
                                                                                      Bereits bei der Konzipierung des Pilotprojekts ar-       men mit der Gemeinderätin und der SLRG In-
                                                                                      beiteten die zuständige Gemeinderätin, die Verant-       formationsabende für die Eltern durch. Für die
                                                                                      wortlichen der SLRG Schweiz, die von der SLRG            Eltern waren insbesondere die Rahmenbedin-
     2.1 Ziele                                                                        engagierte Schwimmlehrerin, der Rektor, die              gungen von Interesse (Anreise, Kosten, Infra-
     Mit dem Pilotprojekt verfolgte die SLRG folgende Leistungs-                      Schulleiterin und die beteiligten Klassen- und           struktur, Durchführung bei verschiedenen Wit-
     und Wirkungsziele:                                                               Schwimmlehrpersonen der Schule Hochdorf inten-           terungsbedingungen usw.). Zudem wurde den
     – Die Lehrpersonen wissen, wie man Schwimm- und Wasser-                          siv zusammen. Es wurden verschiedene Vorberei-           Eltern ein Informationsschreiben zugestellt. Die
       sicherheitskompetenzen in einem sicheren Umfeld am und                         tungen getroffen:                                        Eltern mussten den Empfang des Informations-
       im See unterrichten kann. Lehrpersonen unterrichten zu-                        – Die von der SLRG engagierte Schwimmlehrerin            schreibens bestätigen, ein Notfallblatt mit der
       mindest einen Teil der im Lehrplan 21 definierten Schwimm-                       hat mit Unterstützung der SLRG Sektion Baldeg-         Adresse des Hausarztes und einen kurzen Fra-
       und Wassersicherheitskompetenzen direkt am/im See.                               gersee ein detailliertes Sicherheitskonzept ausge-     gebogen bezüglich der Schwimmkompetenzen
     – Die Schüler/-innen verfügen über ausreichende Selbstret-                         arbeitet (siehe Anhang). Darin wird beispiels-         ihres Kindes ausfüllen. Ebenso erhielten die El-
       tungskompetenzen für den sicheren Aufenthalt im See. Sie                         weise beschrieben, unter welchen Bedingungen           tern die im Schwimmunterricht geltenden Re-
       richten ihr Verhalten am neu erlernten respektive gefestig-                      der Unterricht stattfindet beziehungsweise wann        geln und eine Checkliste, was in den Schwim-
       ten Wissen aus, gefährden sich selber weniger und machen                         er abgebrochen wird. Eine Risikoanalyse, mittels       munterricht mitzubringen ist. Die Eltern hatten
       Dritte auf Gefährdungen aufmerksam.                                              welcher mögliche Risiken aufgezeigt werden,            zudem die Möglichkeit, während des Schwim-
     – Auf der Grundlage des Pilotprojekts wird Material für die                        und Massnahmen, wie dieses Risiko vermindert           munterrichts anwesend zu sein und den Kindern
       Multiplikation des Schwimm- und Wassersicherheitsunter-                          oder ausgeschlossen werden kann, wird definiert.       zuzuschauen.
       richts im See auf andere Schulen/Gemeinden erarbeitet.
     – Auf der Grundlage des Pilotprojekts wird ein Weiterbil-
       dungsangebot (inkl. Materialien) für Lehrpersonen zur
       Durchführung von Schwimm- und Wassersicherheitsunter-
       richt im See erarbeitet.

12                                                                                                                                                                                                13
D 2.1: Phasen des Projekts im Zeitablauf                                                                                             Sicherheits-Check (WSC) im Pool.             ihr Kind den WSC bestanden hat oder        mittels Brief und an einem regulären El-
                                                                                                                                          Schüler/-innen, die den WSC mühelos          nicht. In diesem Schreiben wurden die      ternabend über den Schwimm- und
                                                                                                                                          im Pool geschafft haben, führten diesen      Eltern – auch bei bestandenem WSC –        Wassersicherheitsunterricht informiert.
                                                                                                                                          zusätzlich im See durch.                     auf ihre Aufsichtspflicht beim Schwim-     Ebenso müssen die Eltern weiterhin im
                                                                                                                                                                                       men hingewiesen. Eltern, deren Kind        Voraus einen kurzen Fragebogen zu den
                                                                                                                                          Die zweite Phase wurde im Mai und            den WSC nicht bestanden hat, wurde         Schwimmkompetenzen ihres Kindes
               1. Phase                      Evaluation                                2. Phase          Evaluation        Regelbetrieb   Juni 2018 durchgeführt. Die 45-minüti-       empfohlen, das Kind in einen Schwimm-      ausfüllen.
        August      September Oktober bis Dezember           Januar bis April    Mai         Juni        Juli         August         …    gen Lektionen fanden wiederum jeweils        kurs zu schicken oder zumindest selber
                           2017                                                                2018                                       kurz vor dem Mittag und am Nachmit-          mit dem Kind die Elemente des WSC zu       | Organisation und Infrastruktur
                                                                                                                                          tag während drei Wochen statt. Es nah-       üben.                                      Neben dem eigentlichen Schwimmun-
       Zwei 4. Primarklassen                                                      Zwei 4. Primarklassen (aus der ersten Phase)
       Einteilung in 2 Gruppen gemäss Schwimmniveau                               Vier 4. Primarklassen (neu)                             men die beiden 4. Primarklassen aus der                                                 terricht waren organisatorische Ele-
       6 Lektionen à 45 Minuten                                                   Einteilung in 3 Gruppen gemäss Schwimmniveau            ersten Phase sowie vier weitere 4. Pri-      Im Sommer 2018 wurde das Pilotprojekt      mente und die vorhandene Infrastruktur
                                                                                  5 Lektionen à 45 Minuten                                marklassen à je rund 20 Schüler/-innen       abgeschlossen und in den Regelbetrieb      im Seebad Baldegg zentral:
                                                                                                                                          teil. Die zwei Primarklassen aus der ers-    überführt. Seither besuchen die Schü-      – Für die An- und Abreise wurde je rund
                                                                                                                                          ten Phase hatten nur noch eine respek-       ler/-innen der 2. Klasse aus Hochdorf        30 Minuten eingeplant, wobei die
     Quelle: Darstellung Interface.
                                                                                                                                          tive zwei Lektionen in der zweiten           fünf Lektionen Schwimmunterricht im          Schüler/ innen gemeinsam mit der
                                                                                                                                          Phase. Mit den vier neuen Klassen wur-       Hallenbad in Hohenrain. In der 4. Klasse     Lehrperson mit der S-Bahn anreisten.
                                                                                                                                          den fünf Lektionen durchgeführt, davon       haben sie Schwimmunterricht im See.          Die Schule liegt zwei S-Bahnstatio-
                                                                                                                                          zwei Doppellektionen mit gemeinsa-           Jedes Schuljahr besuchen drei 4. Klas-       nen vom Seebad entfernt. Die Kosten
                                                                                                                                          mem Picknick über den Mittag. Zudem          sen mit je rund 16 Schülern/-innen den       für den öffentlichen Verkehr über-
                                                                                  2.3 Durchführung des Projekts                           wurden die Klassen neu in drei Gruppen       Schwimmunterricht im See. Der Unter-         nahm die Schule.
                                                                                  Das Pilotprojekt wurde in zwei Phasen durch-            unterteilt: See, Pool, Land/Theorieraum.     richt findet an drei aufeinanderfolgen-    – Umkleidekabinen waren vor Ort vor-
                                                                                  geführt. Anschliessend wurde das Projekt in             Bei der Gruppeneinteilung wurde wie-         den Wochen nach und vor den Sommer-          handen, Duschen hingegen nicht. Des-
                                                                                  den Regelbetrieb überführt. Darstellung D 2.1           derum das Schwimmniveau der Schü-            ferien statt. Insgesamt werden sechs         halb konnten die Schüler/-innen nach
                                                                                  zeigt den Ablauf des Projekts über die Zeit auf.        ler/-innen berücksichtigt. Eine Lektion      Doppellektionen durchgeführt, wobei          dem Schwimmunterricht jeweils direkt
                                                                                                                                          widmete sich zudem zusätzlich dem            alle Klassen einmal am Morgen, einmal        nach Hause. Weil es keinen Haarföhn
                                                                                  Die erste Phase fand Ende August und An-                Schwimmen mit Kleidern. Am Ende der          über den Mittag und einmal am Nach-          gab – und die Zeit zum Haare föhnen
                                                                                  fang September 2017 statt. Die 45-minütigen             drei Wochen wurde wiederum mit allen         mittag unterrichtet werden. Die Klassen      sowieso nicht ausreichte – nahmen die
                                                                                  Lektionen wurden jeweils kurz vor dem Mit-              Schülern/-innen der WSC durchgeführt.        werden weiterhin in drei Gruppen unter-      Kinder eine Mütze mit.
                                                                                  tag oder am Nachmittag während drei Wo-                                                              teilt, welche abwechselnd im See, im       – Das Seebad Baldegg verfügt über ei-
                                                                                  chen durchgeführt. Es nahmen zwei 4. Pri-               Jeweils nach Abschluss einer Projekt-        Pool oder im Theorieraum unterrichtet        nen im See abgegrenzten Nicht-
                                                                                  marklassen à 19 und 22 Schüler/-innen teil.             phase wurden alle Eltern informiert, ob      werden. Nach wie vor werden die Eltern       schwimmerbereich (Abbildung 4), ei-
                                                                                  Diese Schüler/-innen hatten bereits in der
                                                                                  3. Primarklasse Schwimmunterricht im Hal-
                                                                                  lenbad. Pro Klasse wurden zwei Lektionen
                                                                                  pro Woche, also insgesamt sechs Lektionen
                                                                                  durchgeführt. Die Klassen wurden in zwei
                                                                                  Gruppen – je nach Schwimmniveau – unter-
                                                                                  teilt, wobei die eine Hälfte jeweils im See un-
                                                                                  terrichtet wurde und die andere Hälfte im
                                                                                  Pool.16 Falls aufgrund schlechter Wetterver-
                                                                                  hältnisse der Schwimmunterricht im See oder
                                                                                  Pool kürzer ausfiel, wurden die Schüler/-in-
                                                                                  nen an Land unterrichtet und lernten spiele-
                                                                                  risch die Baderegeln und andere Sicherheit-
                                                                                  saspekte im Zusammenhang mit offenen
                                                                                  Gewässern kennen. Zum Schluss absolvierte
                                                                                  jede Schülerin/jeder Schüler den Wasser-

                                                                                                                                                                              Abb. 4
                                                                                                                                                  Seebad Baldegg   – Nichtschwimmer-
                              16
                                   Das Seebad Baldegg verfügt über ein 20-Meter-Nichtschwimmerbecken, welches fester Bestandteil                                      bereich im See
                                   des Unterrichts war.

14                                                                                                                                                                                                                                                                           15
Abb. 5
                                                                                                                                               Seebad Baldegg   – 25-Meter-Schwimmerbecken
                                                                                                                                               und 20-Meter-Nichtschwimmerbecken

       nen 3-Meter-Sprungturm im See, ein 25-Meter-Schwimmerbecken                  | Beteiligte Personen                                               mindest teilweise involviert waren. Zusätzlich werden die beiden
       (unbeheizt) und ein 20-Meter-Nichtschwimmerbecken (Abbildung 5).             Für die Vorbereitung und Durchführung der Lektionen war eine        Schwimmlehrpersonen für den theoretischen Teil von der jewei-
       Das Nichtschwimmerbecken war neben dem See und dem theoreti-                 von der SLRG gestellte Schwimmlehrperson verantwortlich. Sie        ligen Klassenlehrperson unterstützt.
       schen Teil fester Bestandteil des Unterrichts.                               verfügt über eine Ausbildung als SLRG Expert See und ist
     – Damit die Kinder während dem Unterricht nicht kalt bekamen, hatten           J+S-Expertin Rettungsschwimmen. Unterstützt wurde sie in der        Das Pilotprojekt erforderte eine enge Zusammenarbeit der ver-
       Sie warme Kleider dabei. Zusätzlich wurden viele Bewegungsele-               ersten Phase von der jeweiligen Klassenlehrperson. Zusätzlich       schiedenen beteiligten Personen. So fand ein regelmässiger Aus-
       mente an Land in den Unterricht eingebaut. Bei sehr kaltem Wetter            war in der ersten Phase eine weitere Begleitperson der SLRG         tausch zwischen den Projektverantwortlichen und der Schwimm-
       wurde vom Restaurant im Seebad Tee serviert.                                 dabei, weil die Klassenlehrpersonen nicht über ein entsprechen-     lehrperson der SLRG, den von der Schule angestellten
     – Um die Sicherheit gewährleisten zu können, wurden zu Beginn alle Kin-        des Brevet verfügten. In der zweiten Phase wurde die Schwimm-       Schwimmlehrpersonen, den beteiligten Klassenlehrpersonen,
       der mit einer gut sichtbaren Badekappe ausgerüstet, die jederzeit getragen   lehrperson der SLRG neben der Klassenlehrperson zusätzlich          dem Rektor der Schule Hochdorf sowie der zuständigen Gemein-
       werden musste. Zusätzlich galt für alle Schüler/-innen die Regel, dass       von einer schulinternen Schwimmlehrperson (SLRG Brevet Plus         derätin statt. Zudem trafen sich die Beteiligten jeweils nach bei-
       niemand alleine ins Wasser geht, ohne dass die Lehrperson dies explizit      Pool) unterstützt. Mindestens zwei Tage vor der Durchführung        den Projektphasen zur Klärung von organisatorischen Fragen
       erlaubt. Jede Lehrperson führte zudem ein Rettungsgerät mit sich.            der Lektion erhielten alle beteiligten Lehrpersonen die Lektions-   oder zum Austausch der gemachten Erfahrungen.
     – Für die zweite Phase wurde ein windgeschütztes Gebäude mit Ti-               vorbereitung. Darin war unter anderem definiert, wer welche
       schen und Bänken errichtet. Es verfügt zudem über einen Heizstrah-           Übungen durchführt. Heute werden die Lektionen von zwei
       ler. Das Gebäude wurde für das Mittagessen und den Theorieteil               Schwimmlehrerinnen (Brevet See und Brevet Pool) geleitet –
       genutzt.                                                                     wobei beide bereits in der zweiten Phase des Pilotprojekts zu-

16                                                                                                                                                                                                                           17
3. Erfahrungen aus Hochdorf                                                                                                  Noch nicht realisiert werden konnte die   senlehrpersonen der Schule Hochdorf          Eltern das Projekt näherbringen, Si-
                                                                                                                                  Erarbeitung von Material für die Multi-   sowie der Gemeinderätin) war die gute        cherheit vermitteln und Vertrauen
     Im Folgenden werden die Erfahrungen der beteiligten Personen                                                                 plikation des Schwimm- und Wassersi-      Vorbereitung des Projekts der wichtigste     schaffen. Dies sei auch deshalb sehr
                                                                                                                                  cherheitsunterrichts im See auf andere    Bestandteil für die erfolgreiche Umset-      gut gelungen, weil die SLRG das Pro-
     zur Zielerreichung des Pilotprojekts, zu dessen Konzeption und                                                               Schulen/Gemeinden sowie die Erarbei-      zung. Folgende Punkte wurden dabei           jekt begleitete. Ebenso half der Um-
                                                                                                                                  tung eines Weiterbildungsangebots für     von den Befragten als besonders rele-        stand, dass die Eltern beim Unterricht
     Vorbereitung, zur Durchführung der Lektionen sowie zur Über-                                                                 Lehrpersonen zur Durchführung von         vant erachtet:                               zusehen konnten. Während zu Pro-
                                                                                                                                  Schwimm- und Wassersicherheitsunter-      – Unterstützung der SLRG: Aufgrund           jektbeginn noch viele Eltern diese Ge-
     führung in den Regelbetrieb zusammengefasst.                                                                                 richt im See. Dies lag gemäss den Ver-      der Unterstützung durch die SLRG           legenheit nutzten, waren in der zwei-
                                                                                                                                  antwortlichen der SLRG an den fehlen-       Schweiz und der SLRG Sektion Bal-          ten Phase nur noch vereinzelt Eltern
                                                                                                                                  den zeitlichen Ressourcen und dem           deggersee konnte das Projekt profes-       anwesend.
                                                                                                                                  personellen Wechsel innerhalb der           sionell aufgegleist werden. Zudem        – Umgang mit kritischen Stimmen: Ne-
                                                                                                                                  SLRG. Die beiden Ziele werden gemäss        wurde der Schwimm- und Wassersi-           ben den Eltern gab es auch weitere
                                                                                                                                  den Verantwortlichen der SLRG weiter-       cherheitsunterricht von einer erfahre-     kritische Stimmen, beispielsweise
                                                                                                                                  hin verfolgt, um das Pilotprojekt nach-     nen Schwimmlehrerin konzipiert und         vom Schwimmlehrerverband oder
                                           3.1 Wurden die für das Pilotprojekt         auch darauf hin, dass der WSC alleine      haltig zu verankern.                        durchgeführt. Dadurch konnten auch         von politischen Akteuren. Der
                                           gesetzten Ziele erreicht?                   zu wenig aussagekräftig ist. Denn auch                                                 kritische Stimmen (z.B. von Seiten der     Schwimmlehrerverband sah das Pilot-
                                           Die befragten Beteiligten sind mit der      der Umgang mit Kälte, das sichere Ver-     3.2 Was musste bei der Vorberei-            Eltern) besser aufgefangen werden.         projekt als grosses Risiko an, da da-
                                           Zielerreichung überwiegend zufrieden.       halten am und im See werde im              tung beachtet werden?                     – Kommunikation: Die Kommunikation           durch die unverzichtbaren Infrastruk-
                                           Der Schwimm- und Wassersicherheits-         Schwimm- und Wassersicherheitsunter-       Im Allgemeinen hatten die Beteiligten       vor Start des Projekts war zentral.        turen (z.B. ein gemeindeeigenes
                                           unterricht am und im See findet nach        richt erlernt. So lernen die Kinder bei-   einen guten Eindruck von der Konzep-        Nicht nur die beteiligten Lehrperso-       Hallenbad) in Frage gestellt werden
                                           wie vor regelmässig statt. Die befragten    spielsweise, einzuschätzen, wie sich der   tion des Projekts. Die Errichtung eines     nen, sondern auch die Eltern mussten       könnte. Deshalb hat der Gemeinderat
                                           Beteiligten haben zudem den Eindruck,       Boden des Sees anfühlt, wie tief das       Hallenbads wäre für die Gemeinde            umfassend informiert werden. Ge-           erneut Abklärungen bezüglich des
                                           dass die grosse Mehrheit der Schüler/-in-   Wasser ist, wo sich die Rettungsgeräte     Hochdorf zu teuer, weshalb das Seebad       mäss den Befragten hatten die Eltern       Baus eines gemeindeeigenen Hallen-
                                           nen ihre Schwimm- und Selbstrettungs-       befinden und wie diese einzusetzen sind.   Baldegg eine gute Alternative sei.          insbesondere Angst, dass ihr Kind          bads angestellt – obwohl dies vor rund
                                           kompetenzen für den sicheren Aufenthalt     In diesem Sinne geht der Schwimm- und                                                  sich erkältet oder eine Lungenentzün-      20 Jahren vom Stimmvolk abgelehnt
                                           im See verbessert haben. So haben rund      Wassersicherheitsunterricht im See aus     Aus Sicht aller befragten Beteiligten       dung bekommt. Die Gefahr des Er-           wurde. Der Gemeinderat kam aber
                                           80 Prozent der Schüler/-innen den WSC       Sicht der Befragten weit über den übli-    (der verantwortlichen Personen der          trinkens war hingegen weniger ein          wiederum zum Schluss, dass es kein
                                           im Pool – einige zusätzlich im See17 –      chen Schwimmunterricht im Hallenbad        SLRG Schweiz, der Schwimmlehrper-           Thema. Am Informationsabend konn-          Hallenbad in der Gemeinde Hochdorf
                                           bestanden. Jedoch weisen die Befragten      hinaus.                                    sonen, der Schulleiterin und der Klas-      ten die Projektverantwortlichen den        braucht. Aufgrund der verschiedenen

     17 Die Schüler/-innen purzelten dazu vom Steg in den See.

18                                                                                                                                                                                                                                                                19
kritischen Stimmen wurde das Projekt auch     das heisst, dass die Kinder unterschiedliche      Zudem betonen die Projektverantwortli-           | Erfahrungen der Beteiligten
       in den lokalen Medien nicht nur positiv er-   Vorkenntnisse in Bezug auf das Schwimmen          chen, dass Kinder, die kalt hatten, sich je-     Zusätzlich zu den Rückmeldungen der El-
       wähnt. Die Projektverantwortlichen re-        mitbringen würden und dass es auch Kinder         derzeit an Land aufwärmen konnten. Interes-      tern wurden nach der ersten Phase die Erfah-
       agierten auf kritische Reaktionen mit sach-   mit Beeinträchtigungen haben könnte oder          santerweise hätten einige Kinder keine           rungen der Beteiligten gesammelt und auf
       lichen Stellungnahmen und positiven           solche, die Angst vor dem Wasser, dem See-        warmen Kleider gehabt, obwohl die Eltern im      dieser Grundlage Verbesserungsmöglichkei-
       Medienberichten.                              gras oder den Fischen im See haben. Auch für      Vorfeld vor allem Angst vor einer Erkältung      ten erarbeitet. So wurde die Checkliste für
     – Rahmbedingungen klären: Wichtig war es        frierende Kinder war eine Alternative wäh-        hatten.                                          die Eltern ergänzt, damit sich die Kinder so-
       aus Sicht der Befragten, in der Vorberei-     rend des Unterrichts vorgesehen. Dank der                                                          wohl während des Unterrichts (z.B. mit ei-
       tungsphase die vorhandene Infrastruktur im    detaillierten Unterrichtsvorbereitung waren       | Rückmeldung der Eltern                         nem Bademantel oder Trainerhose und -ja-
       Seebad zu prüfen und darauf aufbauend ein     gemäss den Befragten alle Beteiligten auf         Eine kurze Elternbefragung nach der ersten       cke) als auch nach dem Unterricht warm
       Sicherheitskonzept zu entwickeln. Ebenso      dem gleichen Wissenstand. Trotzdem muss-          Phase zeigte, dass rund zwei Drittel der be-     anziehen konnten. Insbesondere eine Mütze
       galt es, die Anreise zu planen und den        ten gemäss den befragten Schwimmlehrper-          fragten Eltern den Schwimm- und Wassersi-        sollten die Kinder nach dem Unterricht an-
       Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht      sonen die unerfahreneren Klassenlehrperso-        cherheitsunterricht im See positiv erlebten.     ziehen, weil keine Zeit zum Haare föhnen
       in den Stundenplan zu integrieren. Der        nen anfänglich noch klar instruiert werden.       Ein Drittel beurteilte den Unterricht negativ,   blieb. Im Zusammenhang mit der Kälte
       Stundenplan musste gemäss den befragten                                                         weil es zu kalt gewesen sei, ihr Kind sich er-   wurde nach der ersten Phase die Verwen-
       Lehrpersonen für diese sechs Wochen meis-     | Wetter                                          kältet habe oder der See zu schmutzig sei. Die   dung von Neoprenanzügen diskutiert. Die
       tens angepasst werden, weil die Lektionen     Das Wetter war während des Unterrichts            Projektverantwortlichen stellten dabei fest,     Projektverantwortlichen kamen jedoch zum
       mit der Verfügbarkeit der Schwimmlehr-        mehrheitlich gut und die Wassertemperatur         dass die Rückmeldungen der Eltern häufig ne-     Schluss, dass der Schwimmunterricht ab einer
       personen abgestimmt werden mussten.           betrug mindestens 20 Grad, wobei insbe-           gativer ausfielen als jene der Kinder, welche    Wassertemperatur von 18 Grad ohne Anzüge
                                                     sondere an kälteren Tagen die Wassertem-          jeweils am Ende des Unterrichts nach ihrer       problemlos möglich ist. Des Weiteren sei die
     3.3 Welche Erfahrungen wurden mit der           peratur im See sogar höher war als jene im        Meinung gefragt wurden.                          Beweglichkeit mit einem Neoprenanzug ein-
     Durchführung der Lektionen gemacht?             Pool. Das Wasser sei nie – weder von den
     Insgesamt waren alle Beteiligten sehr zufrie-   Kindern noch von den Lehrpersonen – als
     den mit der Durchführung des Pilotprojekts      unangenehm kalt empfunden worden. Zu-
     und erachten es als erfolgreich. Die Kinder     dem sei die Zeit, die man effektiv im Was-
     und die Lehrpersonen seien motiviert gewe-      ser verbrachte, je nach Temperatur ange-
     sen und hätten Spass gehabt. Zur erfolgrei-     passt und theoretische Unterrichtselemente
     chen Umsetzung hat laut den Befragten auch      an Land eingebaut worden. Dies ist aus
     beigetragen, dass den Projektverantwortli-      Sicht der Beteiligten der grösste Unter-
     chen von Anfang an bewusst war, dass die        schied zum Schwimmunterricht im Hallen-
     Schüler/ innen und die Lehrpersonen zum ers-    bad. Man verbringe nicht 45 Minuten im
     ten Mal Schwimm- und Wassersicherheitsun-       Wasser, wovon insbesondere zu Beginn des
     terricht im See hatten. Sie rechneten damit,    Projekts die Eltern oder andere nicht direkt
     dass die Gruppen sehr heterogen sein würden,    involvierte Personen ausgegangen seien.

                                                                                             Abb. 6
                                                                       Schwimm- und Wassersicher-
                                                                              heitsunterricht im See

20                                                                                                                                                                                                      21
geschränkt, der Auftrieb mit einem An-      nisatorischer Hinsicht sehr effizient ge-     richt musste je nach Wetter angepasst         denn auch in anderen Fächern würden        | Zusammenarbeit der beteiligten
     zug könne ein falsches Sicherheitsge-       wesen sei. Und dank des neu gebauten,         werden und es musste auf die unter-           nicht alle Kindern die vorausgesetzten     Personen
     fühl vermitteln und der Anzug schütze       windgeschützten Gebäudes konnte auch          schiedlichen Bedürfnisse der Kinder           Lernziele erreichen.                       Alle im Projekt involvierten Personen
     nur gegen Kälte, wenn er gut angepasst      an kälteren Tagen an einem warmen Ort         eingegangen werden. Die Motivation                                                       arbeiteten eng zusammen und tauschten
     sei. Ebenso müssten die Anzüge nach         zu Mittag gegessen werden. Zudem              der Kinder sei schlussendlich ausschlag-      | Organisation und Infrastruktur           sich regelmässig aus. Gemäss eigenen
     Gebrauch gereinigt und getrocknet wer-      wurden die Klassen in drei Gruppen ein-       gebend für eine erfolgreiche Durchfüh-        Die Organisation wird von den Beteilig-    Aussagen war die Zusammenarbeit sehr
     den, was zwischen den Lektionen nicht       geteilt. Dies hat aus Sicht der Beteiligten   rung einer Lektion. Auch schwächere           ten zwar insgesamt als aufwändig, aber     gut und alle Beteiligten waren motiviert.
     machbar gewesen wäre. Die Kinder            für mehr Abwechslung gesorgt und es           Kinder müssten ein Erfolgserlebnis ha-        gleichzeitig auch als lohnenswert emp-     Aus Sicht der Beteiligten ist die grosse
     durften selbstverständlich selber einen     konnten mehr Bewegungsspiele einge-           ben. Die Beteiligten stellten zudem fest,     funden. Die Anreise mit der S-Bahn sei     Bereitschaft am Projekt teilzunehmen,
     Neoprenanzug mitbringen. In der ersten      baut werden. In einer Lektion hatten die      dass insbesondere ängstliche Kinder im        unkompliziert und nicht aufwändiger als    auch auf die Freiwilligkeit zurückzufüh-
     Phase machten dies drei Kinder. Gemäss      Schüler/-innen zudem die Möglichkeit,         See besser frei schwammen als im Pool,        die Anreise ins Hallenbad in Hohenrain.    ren. So hätten sich nur Lehrpersonen ge-
     Aussagen der Schwimmlehrpersonen            das Schwimmen mit Kleidern auszupro-          weil sie sich nicht am Rand festhalten        Der Zeitaufwand für eine Doppellektion     meldet, welche von Beginn an interes-
     haben es Kinder ohne Neoprenanzug           bieren. Aus Sicht der Beteiligten war         konnten. Trotzdem weisen die befragten        Schwimmunterricht liege – auch heute       siert und motiviert waren. Sehr geschätzt
     gleich lange im Wasser ausgehalten wie      dies ebenfalls eine sehr gute Erfahrung       Schwimmlehrpersonen darauf hin, dass          noch – etwa bei drei Stunden. So gehen     wurde von den Lehrpersonen auch die
     Kinder mit Neoprenanzug.                    für die Kinder.                               Kinder, die Anfang der dritten Klasse nicht   die Klassen beispielsweise um 8.45 Uhr     professionelle Unterstützung durch die
                                                                                               schwimmen können, in der Regel auch am        vom Schulhaus Richtung Bahnhof los         von der SLRG engagierten Schwimm-
     In der zweiten Phase fand der Unterricht    Über beide Projektphasen hinweg zeigte        Ende der vierten Klasse nicht schwimmen       und fahren um 9.00 Uhr mit der S-Bahn      lehrerin. Für die Schwimmlehrpersonen
     zweimal als Doppellektion über den          sich für die Beteiligten, dass insbeson-      können. Entsprechend gebe es auch im-         nach Baldegg. Nach einem 5-minütigen       stellte es hingegen eine grosse Heraus-
     Mittag statt. Dadurch habe Reisezeit        dere von den Schwimmlehrpersonen              mer einige Kinder, die den WSC nicht be-      Spaziergang zum Seebad, haben die          forderung dar, neben der Betreuung der
     eingespart werden können, was in orga-      viel Flexibilität gefordert ist. Der Unter-   stehen würden. Dies sei jedoch normal,        Schüler/-innen Zeit, sich umzuziehen       Kinder vor jeder Lektion auch die Klas-
                                                                                                                                             und erhalten die Instruktionen für den     senlehrpersonen und ab der zweiten
                                                                                                                                             Schwimmunterricht. Nach 90 Minuten         Phase
                                                                                                                                             Unterricht ziehen sich die Schüler/ in-
                          Abb. 7
                                                                                                                                             nen wieder um und gehen um 11.00 Uhr       die zweite Schwimmlehrperson zu inst-
                          Bewegungsspiel während des Schwimm-
                                                                                                                                             wieder zurück zur S-Bahn. Pünktlich        ruieren. In der zweiten Phase kam er-
                          und Wassersicherheitsunterricht im See
                                                                                                                                             zum Schulschluss (etwa 11.40 Uhr) tref-    schwerend hinzu, dass neben den vier
                                                                                                                                             fen die Schüler/-innen wieder auf dem      verschiedenen       Klassenlehrpersonen
                                                                                                                                             Pausenplatz ein.                           auch die zweite Schwimmlehrperson
                                                                                                                                                                                        ständig wechselte. Mit einem konstan-
                                                                                                                                             Das Seebad Baldegg verfügte gemäss         ten Team hätte sich die Durchführung
                                                                                                                                             Aussagen der Beteiligten bereits bei       der Lektionen einfacher gestaltet. Die
                                                                                                                                             Projektbeginn über eine gute Infrastruk-   Instruktion sei jedoch wichtig, denn alle
                                                                                                                                             tur zur Durchführung des Schwimm-          anwesenden Lehrpersonen sollten die-
                                                                                                                                             und Wassersicherheitsunterrichts im        selben Zeichen für die Kommunikation
                                                                                                                                             See. Es gab einen markierten Nicht-        mit den Schülern/-innen verwenden
                                                                                                                                             schwimmer-Bereich im See sowie einen       (z.B. «Alle herhören» = Pfiff und Arm
                                                                                                                                             unbeheizten Pool. Letzteres war aus        nach oben gestreckt). Es sei wertvoll ge-
                                                                                                                                             Sicht der Beteiligten ein klarer Vorteil   wesen, in der zweiten Phase zu Dritt zu
                                                                                                                                             für den Unterricht, weil insbesondere      unterrichten. So konnten die Kinder in
                                                                                                                                             ängstliche Kinder im Pool unterrichtet     drei (niveaugerechte) Gruppen unterteilt
                                                                                                                                             werden konnten. Ebenso war ein Ele-        und der Unterricht abwechslungsreicher
                                                                                                                                             ment des WSC (Rolle vorwärts ins Was-      gestaltet werden.
                                                                                                                                             ser) einfacher umsetzbar im Pool. Trotz-
                                                                                                                                             dem sind die Beteiligten der Meinung,      3.4 Wie gelang die Überführung des
                                                                                                                                             dass der Unterricht grundsätzlich auch     Pilotprojekts in den Regelbetrieb?
                                                                                                                                             ohne Pool umsetzbar wäre. Nach der         Das Projekt konnte nach der Pilotphase
                                                                                                                                             ersten Phase wurde die Infrastruktur zu-   nahtlos in den Regelbetrieb überführt
                                                                                                                                             dem mit einem windgeschützten Ge-          werden.    Gemäss      der     befragten
                                                                                                                                             bäude und einer grossen Uhr erweitert.     Schwimmlehrperson, die heute für den
                                                                                                                                             Die Umsetzung dieser baulichen Mass-       Schwimm- und Wassersicherheitsunter-
                                                                                                                                             nahmen war unkompliziert, weil das         richt im See zuständig ist, hat sich das
                                                                                                                                             Seebad der Gemeinde gehört.                Projekt mittlerweile etabliert. Jüngere

22                                                                                                                                                                                                                                  23
4. Fazit aus Sicht von Interface

                                                                                                                                      4.1 Warum ist Schwimm- und Wassersicherheits-              fahrenen Schwimmlehrperson der SLRG sowie der
                                                                                                                                      unterricht in offenen Gewässern sinnvoll?                  SLRG Sektion Baldeggersee erstellt. Die Schwimmlehr-
                                                                                                                                      Das Pilotprojekt der SLRG in der Gemeinde Hochdorf         person bereitete die Lektionen und die organisatorischen
                                                                                                                                      zeigt, dass ein Schwimmunterricht im See möglich ist       Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung der vor-
                                                                                                                                      und eine sinnvolle Ergänzung oder gar eine Alternative     handenen Infrastruktur sorgfältig vor. Mit dem frühzeiti-
                                                                                                                                      zum Schwimmunterricht im Hallenbad oder im Pool in         gen Einbezug respektive der umfassenden Information
                                                                                                                                      einem Freibad sein kann. Der Schwimm- und Wassersi-        der Eltern konnten offene Fragen im Voraus geklärt und
                                                                                                                                      cherheitsunterricht im, am und um den See entlastet        Vertrauen in die Sicherheit des Unterrichts erzeugt wer-
                                                                                                                                      nicht nur die örtlichen Bade-Infrastrukturen, sondern      den. Der Erfolg des Projekts zeigt sich insbesondere da-
                                                                                                                                      leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Ertrinkungsprä-   rin, dass der Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht
                                                                                                                                      vention. Verschiedene Studien zeigen, dass ein             im See nach der einjährigen Pilotphase in den Regelbe-
                                                                                                                                      Schwimmunterricht, der sich ausschliesslich auf die        trieb überführt und damit nachhaltig im schulischen Un-
                                                                                                                                      Umgebung von Pools konzentriert, nicht ausreichend ist,    terricht verankert werden konnte. Trotzdem brauchte es
                                                                                                                                      um ein Ertrinken zu verhindern. Schwimm- und Wasser-       Zeit, bis sich diese neue Unterrichtsform in der Ge-
                                                                                                                                      kompetenzen, die in geschlossenen Becken erlernt wer-      meinde Hochdorf etabliert hatte und von den Schülern/-
                                                                                                                                      den, können nicht automatisch auf die Umgebung von         innen, den Lehrpersonen und den Eltern vollständig ak-
                                                                                                                                      offenen Gewässern übertragen werden. Schwimmunter-         zeptiert wurde. Nun gilt es, die beiden bisher noch nicht
                                                                                                                                      richt im See kann Folgendes bewirken:                      bearbeiteten Ziele (Erarbeitung von Materialien für die
                                                                                                                                      – Erstens sammeln die Kinder Erfahrungen im offenen        Multiplikation und Weiterbildungsangebot für Lehrper-
                                                                                                                                         Wasser, eignen sich entsprechende Schwimmkompe-         sonen) anzugehen und ebenfalls (intern) zu evaluieren.
                                                                                                                            Abb. 8
                                                                                                                                         tenzen in dieser Umgebung an und lernen, damit ver-
                                                                                                   Schwimm- und Wassersicherheits-
                                                                                                                                         bundene Gefahren einzuschätzen und mit Rettungsge-      4.3 Was müssen Gemeinden/Schulen berücksich-
                                                                                                                  unterricht im See
                                                                                                                                         räten umzugehen. Dies ist auch in Hinblick auf die      tigen, wenn sie den Schwimm- und Wassersicher-
                                                                                                                                         Umsetzung des Lehrplans 21 zentral, der die Sicher-     heitsunterricht in offenen Gewässern durchführen
                                                                                                                                         heitskompetenz (u.a. zu Selbstrettung) erstmalig ver-   wollen?
                                                                                                                                         ankert.                                                 Die Erkenntnisse aus der vorliegenden Fallstudie kön-
     Schüler/-innen würden von älteren         Der Unterricht wird gemäss der heute       kenntnisse der Schüler/-innen eingegan-     – Zweitens bietet eine solche Erweiterung des Schwimm-     nen anderen Gemeinden oder Schulen Hinweise dazu
     Schüler/-innen hören, dass der Unter-     tätigen Schwimmlehrperson ähnlich wie      gen werden könne. Die Flexibilität             unterrichts auch die Chance, Eltern bezüglich Verhal-   liefern, was bei einer Einführung des Schwimm- und
     richt Spass mache. Ebenso habe sich das   in der Pilotphase durchgeführt. Die        entsteht aus Sicht der befragten               tensweisen in offenen Gewässern zu sensibilisieren.     Wassersicherheitsunterrichts in offenen Gewässern zu
     Projekt bei den Eltern herumgespro-       Schüler/-innen werden weiterhin an-        Schwimmlehrperson auch mit der zu-             Denn wie Studien zeigen, unterschätzen Eltern häufig    beachten ist. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass jede
     chen, die somit auch weniger Zurück-      hand ihres Schwimmniveaus in drei          nehmenden Erfahrung. Eine deutliche            ihre eigenen Schwimmkompetenzen und diejenigen          Gemeinde oder Schule andere Rahmenbedingungen auf-
     haltung zeigen würden als zu Beginn       Gruppen eingeteilt. Die Vorkenntnisse      Verbesserung sei in diesem Zusammen-           ihrer Kinder in offenen Gewässern.                      weist. So wäre der Unterricht grundsätzlich auch in grös-
     des Pilotprojekts. Trotzdem sei es nach   in Bezug auf das Schwimmen würden          hang auch das konstante und einge-                                                                     seren fliessenden Gewässern (z.B. an einer ruhigen
     wie vor wichtig, die Eltern im Rahmen     zwar weiterhin mittels Befragung bei       spielte Schwimmlehrerinnen-Team. Da-        4.2 Was sind die Lehren aus dem Pilotprojekt?              Stelle) durchführbar. Für Schulen empfiehlt es sich, den
     der Elternabende und mit einem Brief      den Eltern abgeholt, ein kurzer Test in    durch müssten lediglich die Klassen-        Verschiedene Faktoren haben zu einem guten Gelingen        Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht in offenen
     über den Schwimm- und Wassersicher-       der ersten Lektion sei hingegen auf-       lehrpersonen instruiert werden, wobei       des Pilotprojekts in Hochdorf beigetragen. Neben der       Gewässern im Rahmen eines Pilotprojekts mit wenigen
     heitsunterricht im See zu informieren.    schlussreicher. Die detaillierten Lekti-   auch diese mittlerweile viele Erfahrun-     Motivation aller Beteiligten erwies sich die professio-    Klassen zu testen und Erfahrungen mit der neuen Unter-
     Die Möglichkeit, beim Schwimm- und        onsvorbereitungen aus der Pilotphase       gen mit dieser Unterrichtsform sammeln      nelle Unterstützung durch die SLRG als zentral. Ebenso     richtsform zu sammeln. Zudem sollte das Pilotprojekt
     Wassersicherheitsunterricht im See zu-    seien jedoch adaptiert worden, sodass      konnten.                                    wurde das Projekt von der zuständigen Gemeinderätin        von einem professionellen Akteur aus dem Bereich Was-
     zusehen, würden nur noch wenige El-       flexibler auf die Bedingungen wie bei-                                                 stark unterstützt. Des Weiteren wurde ein für das Seebad   sersicherheit unterstützend begleitet werden.
     tern nutzen.                              spielsweise das Wetter oder die Vor-                                                   Baldegg spezifisches Sicherheitskonzept von einer er-

24                                                                                                                                                                                                                                                           25
4.4 Was sind die Erfolgsfaktoren bei der Umset-              zept als auch die Lektionen wurden von einer erfahre-                                         und die Lektionen detailliert vorbereitet. Letzteres beinhal-
     zung von Schwimm- und Wassersicherheitsunter-                nen Schwimmlehrerin der SLRG und der SLRG                                                     tete auch eine klare Zuweisung der Aufgaben an die anwe-
     richt in offenen Gewässern?                                  Sektion Baldeggersee erarbeitet. Der Unterricht wurde                                         senden Lehrpersonen.
     – Grosse Bereitschaft und Motivation aller Beteiligten:      von ihr durchgeführt. Die Professionalität vermittelte                                      – Flexibilität: Die am Unterricht beteiligten Personen zeigten
        Das Pilotprojekt wurden von wichtigen Akteuren wie        insbesondere auch gegenüber den Eltern Sicherheit                                             sehr viel Flexibilität; die Klassenlehrpersonen passten den
        der zuständigen Gemeinderätin, dem Rektor und der         und half im Umgang mit kritischen Stimmen.                                                    Stundenplan an und die Schwimmlehrpersonen gestalteten
        Schulleitung sowie von den beteiligten Lehrpersonen     – Umfangreiche Vorbereitung: Die Projektverantwortli-                                           den Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht dem Wetter
        unterstützt. Auch die Schüler/-in-nen waren motiviert     chen waren sich den Herausforderungen bewusst, die                                            sowie dem Schwimmniveau der Schüler/-innen entspre-
        und hatten Spass an der neuen Unterrichtsform.            der Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht mit                                              chend.
     – Fachliche und professionelle Unterstützung: Die Ver-       sich bringt. Entsprechend gut wurde das Projekt vor-                                        – Gute Infrastruktur: Das Seebad Baldegg verfügt über eine
        antwortlichen der Schule Hochdorf haben das Projekt       bereitet. Es wurden umfassende Abklärungen in Be-                                             gute Infrastruktur zur Durchführung von Schwimm- und
        mithilfe der Unterstützung der SLRG Schweiz aufge-        zug auf organisatorische Rahmenbedingungen und die                                            Wassersicherheitsunterricht im See. So gibt es neben dem
                                                                                                                                                    Abb. 9
        gleist und durchgeführt. Sowohl das Sicherheitskon-       Infrastruktur gemacht, die Eltern wurden informiert                                           markierten Nicht-Schwimmerbereich im See auch einen un-
                                                                                                                           Trockenübung beim Schwimm-
                                                                                                                                                                beheizten Pool und einen windgeschützten Theorieraum.
                                                                                                                            und Wassersicherheitsunterricht

                                                                                                                                                              4.5 Welche Herausforderungen stellen sich bei der
                                                                                                                                                              Umsetzung von Schwimm- und Wassersicherheits-
                                                                                                                                                              unterricht in offenen Gewässern? Welche Lösungsan-
                                                                                                                                                              sätze gibt es?
                                                                                                                                                              – Organisation: Die zusätzlichen Lektionen für den
                                                                                                                                                                Schwimm- und Wassersicherheitsunterricht müssen für we-
                                                                                                                                                                nige Wochen pro Jahr in den Stundenplan integriert werden.
                                                                                                                                                                Dabei bedarf es häufig einer Anpassung des Stundenplans,
                                                                                                                                                                weil die Lektionen mit der Verfügbarkeit der Schwimmlehr-
                                                                                                                                                                personen abgestimmt werden müssen. Die Schwimmlektio-
                                                                                                                                                                nen werden in der Regel mit Lektionen für den Turnunter-
                                                                                                                                                                richt kompensiert. Der Weg zum Durchführungsort kann je
                                                                                                                                                                nach Lage ebenfalls herausfordernd sein. Es gilt somit, die
                                                                                                                                                                organisatorischen Rahmenbedingungen frühzeitig abzuklä-
                                                                                                                                                                ren und für die An- und Rückreise ausreichend Zeit einzu-
                                                                                                                                                                planen.
                                                                                                                                                              – Fehlende Kompetenzen/Ausbildung der Lehrpersonen:
                                                                                                                                                                Nicht alle Lehrpersonen verfügen über das notwendige
                                                                                                                                                                «Brevet Basis Pool», um Schwimmunterricht zu begleiten,
                                                                                                                                                                oder das «Brevet See», um Schwimm- und Wassersicher-
                                                                                                                                                                heitsunterricht im See selber durchzuführen. Generell fehlt
                                                                                                                                                                es den Lehrpersonen an Erfahrung in Bezug auf die Verhal-
                                                                                                                                                                tensweisen in offenen Gewässern. Durch professionelle
                                                                                                                                                                Unterstützung können die Lehrpersonen entsprechend vor-
                                                                                                                                                                bereitet und instruiert werden. Die Schulen sollten zudem
                                                                                                                                                                sicherstellen, dass ihre Lehrpersonen Zugang zu den not-
                                                                                                                                                                wendigen Weiterbildungen haben.
                                                                                                                                                              – Wetter: Das Wetter ist eine unbeeinflussbare Grösse, die bei
                                                                                                                                                                der Durchführung des Unterrichts nur kurzfristig berück-
                                                                                                                                                                sichtigt werden kann. Neben der Kälte spielen auch Wind-
                                                                                                                                                                verhältnisse und Gewitter eine Rolle. Es ist daher wichtig,
                                                                                                                                                                im Sicherheitskonzept festzuhalten, unter welchen Witte-
                                                                                                                                                                rungsbedingungen der Unterricht im See durchgeführt wird.
                                                                                                                                                                Zudem sollten Alternativen für schlechtes oder zu kaltes
                                                                                                                                                                Wetter bereitgehalten werden, um den Unterricht spontan
                                                                                                                                                                anpassen zu können. Zudem müssen Eltern angehalten wer-

26                                                                                                                                                                                                                              27
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