UNSERE BILANZ DER WAHLPERIODE 2016 - 2021 IN DER BEZIRKSVERORDNETEN-VERSAMMLUNG MARZAHN-HELLERSDORF - Linksfraktion Marzahn ...
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in der BVV Marzahn-Hellersdorf UNSERE BILANZ DER WAHLPERIODE 2016 – 2021 IN DER BEZIRKSVERORDNETEN- VERSAMMLUNG MARZAHN-HELLERSDORF
Vorwort 4 Beste Bildungschancen: Kita und Schule 6 Marzahn-Hellersdorf – ein Ort für Familien 11 Sozial und gerecht 14 Barrieren abbauen 18 Gemeinsam stark: Anti-Diskriminierung und Gewaltschutz 21 Gutes und bezahlbares Wohnen 24 Ein lebenswertes Marzahn-Hellersdorf 26 Kunst und Kultur für alle 29 In Bewegung bleiben: Sport und Freizeit im Bezirk 32 Mehr Bürgerbeteiligung für alle 35 Verwaltung modern und bürgernah gestalten 37 Erinnern und Gedenken 40 Für eine starke Region: Arbeit und Wirtschaft 43 Nachhaltig und grün 46 Von A nach B: Mobilität und Verkehr 50
LIEBE NACHBARINNEN UND NACHBARN, mit dieser Broschüre möchten wir – die Mitglieder der Fraktion DIE LINKE in der Bezirksverordnetenversammlung – eine politische Bilanz der ver- gangenen fünf Jahre ziehen. Im Jahr 2016 sind wir angetreten, um unseren Bezirk sozial gerecht und für alle zu gestalten. Unser damaliges Wahlpro- gramm hat wichtige Vorhaben beschrieben und uns einen roten Faden für die Arbeit im Bezirksparlament und im Bezirksamt vorgegeben. Bei der Wahl im September 2016 wurde DIE LINKE stärkste Partei in der Bezirksverordnetenversammlung. Mit Dagmar Pohle konnten wir die Be- zirksbürgermeisterin stellen und zusammen mit Bezirksstadträtin Juliane Witt haben wir maßgebliche Verantwortung im Bezirksamt, also der „Bezirksregierung“, übernommen. 4
Wir haben mit den anderen demokratischen Fraktionen eine kollegiale und konstruktive Zusammenarbeit gesucht, um die besten Lösungen für die Herausforderungen in unserem Bezirk zu erreichen. Der Kampf gegen Armut und soziale Ungerechtigkeit hat für uns oberste Priorität. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie neuen Schul- und Kindergartenplätzen stand und steht ganz oben bei uns auf der Ta- gesordnung. Aber auch der Erhalt und Ausbau der sozialen und kulturellen Infrastruktur, wie Jugendeinrichtungen, Bibliotheken, Stadtteilzentren, The- atern und Museen ist Mittelpunkt unserer Politik in Marzahn-Hellersdorf. Mit einer engagierten Bodenpolitik haben wir dem Ausverkauf unserer Stadt ein Ende bereitet. Kein öffentliches Grundstück wurde in dieser Wahlperiode privatisiert. Im Gegenteil: mit einer linken Liegenschaftspolitik haben wir den Ankauf zusätzlicher Grundstücke auf den Weg gebracht. Da- mit wollen wir auch künftig noch in der Lage sein die soziale und kulturelle Infrastruktur zu erweitern. Nur mit eigenen Grundstücken ist die Stadt un- abhängig von Immobilienspekulation. Und auch in unserem Bezirk müssen wir einen deutlichen Beitrag zum Er- halt unserer natürlichen Lebensgrundlagen leisten. Die Veränderung des Weltklimas hat auch Auswirkungen auf unser Zusammenleben vor Ort. Der Erhalt unserer Bäume, das Bewahren von Naturräumen, die Förderung er- neuerbarer Energien und eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik, die den öffentlichen Nahverkehr, den Fuß- und Radverkehr fördert sind nur wenige Stichworte von vielen notwendigen Maßnahmen, um unseren Bezirk am Ziel einer klimagerechten Kommune auszurichten. Sie finden in dieser Broschüre viele Initiativen unserer Fraktion. Wir sagen klar und deutlich, was wir angepackt haben und was noch nicht geschafft wurde. Wir freuen uns auch mit Ihnen ins Gespräch zu kommen! Mit herzlichen Grüßen Bjoern Tielebein Fraktionsvorsitzender 5
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Ausbau von Platzkapazitäten an Kitas und Schulen •Errichtung neuer bzw. Reaktivierung ehemaliger Schulstandorte •Kostenloses Mittagessen für alle Kinder in Kitas und Schulen •Besondere Förderung für Kinder aus sozial benachteiligten Familien •Fortführung und Ausbau der inklusiven Schulen 6
Kitas für alle: Kinder in Berlin haben seit Anfang 2018 ab ihrem 1. Geburtstag einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Zudem sind seit August 2018 die Berliner Kitas für alle Kinder beitragsfrei. Die Eltern werden lediglich mit 23 Euro am warmen Mittagessen beteiligt. In Marzahn-Hellersdorf gibt es insgesamt fast 13.000 Plätze in Kitas. Seit 2016 konnten über 1.600 neue Kitaplätze geschaf- fen werden. Ein Teil der Plätze kann jedoch nicht angeboten werden, weil Erzieher*innen fehlen. Um dem entgegenzuwirken, werden die Entgelte für die Beschäftigten in Sozial- und Erziehungsdiensten deutlich erhöht. Besser entlohnt: Wir haben uns dafür eingesetzt, dass Kitaerzieher*innen 7
besser bezahlt und unterstützt werden. Insgesamt 239 Mio. Euro hat das Land Berlin zusammen mit dem Bund vereinbart, um die Qua- lität der Arbeit in den Kitas zu verbessern und die Vergütung der Erzieher*innen zu erhöhen. Des Weiteren erhalten Erzieher*innen in sozial belasteten Stadtteilen ab Sommer 2021 eine „Brennpunktzulage“. Damit sind wir ein ganzes Stück vorangekommen, Erzieher*innen besser zu bezahlen. Jedoch sind wir lange noch nicht am Ziel. Bedarfsgerecht: Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Betreuung von Kindern mit einem erhöhten Förderbedarf weiterhin verbessert wird. Hierfür ist der Bezirk extra in einer Arbeitsgruppe der Landesregierung ver- treten. Seit dem Schuljahr 2019/20 gibt es kostenloses Mittagessen für Grundschüler*innen und die fünften und sechsten Klassen in Gym- nasien: In Hellersdorf kommen damit rund 13.000 Schüler*innen in den Genuss eines kostenlosen Mittagessens. Dies gilt auch für Schüler*innen, die sich während der Pandemie nicht im Präsenz-Unterricht befinden. Neben dem kostenlosen Schulessen war es unser Anliegen, dass alle öf- fentlichen Schulen im Bezirk kostenlose Trinkwasserspender bekommen. Regelmäßiges Trinken fördert Gesundheit und Konzentration und ist beson- ders für Kinder und Jugendliche wichtig. Auf unsere Initiative hin wurden in vielen Schulen bereits Trinkwasserspender mit Unterstützung der Berliner Wasserbetriebe aufgestellt. Weitere Spender folgen. An zehn Schulen in Marzahn-Hellersdorf gibt es seit Anfang 2018 Verwaltungsleiter*innen, die einen Großteil der organisatorischen Auf- gaben übernehmen, die nicht mit der pädagogischen Arbeit zusammen- hängen. Auch in den Folgejahren haben weitere Schulen entsprechendes Personal bekommen. Es ist geplant, alle öffentlichen Schulen mit Stellen bzw. Stellenanteilen für Verwaltungsleitungen bis Ende 2021 auszu- statten. So können die Lehrer*innen mehr Zeit den Kindern widmen und sich vollends auf deren Bildung konzentrieren. Vorhandene Fläche nutzen: Durch unsere Initiative wurden insgesamt sechs ehemalige Schulstandorte sowie 12 weitere Grundstücke als zu reaktivierende Schulstandorte bzw. Schulvorhalteflächen gesichert. 8
Die Schulen in Marzahn-Hellersdorf sind zu großen Teilen stark ausgelastet. Deswegen haben wir uns konsequent dafür eingesetzt, dass neue Schulen gebaut werden und überbelegte Schulen zeitnah Entlastung durch Aus- weichstandorte oder temporäre Erweiterungen erfahren. Bis die Sanierungsarbeiten für die Grundschule am Schleipfuhl in Hel- lersdorf beendet sind, sollen Schulcontainer für Entlastung sorgen. Im September 2018 wurde der Neubau der Fuchsberg-Grundschule in Biesdorf fertiggestellt. Rund 430 Schüler*innen werden in dem Neubau unterrichtet. 2020 folgten zusätzliche Container für die wachsende Zahl an Schüler*innen. Zudem wurde für die Grundschule ein Modularer Er- gänzungsbau (MEB) beantragt. Die Kiekemal-Grundschule in Mahlsdorf hat auf dem Lehnitzplatz Schulcontainer bekommen, die im März an die Schule übergeben wur- den. Das Haus 2 der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Gemeinschaftsschule in Hellersdorf wird aktuell saniert. Da die Sanierungsarbeiten planmäßig verlaufen, ist die gemeinsame Beschulung der Sekundarstufen I und II in Zukunft wieder an einem Standort möglich. Neben dem wachsenden Bedarf an Grundschulplätzen, steigt auch der Bedarf an Oberschulplätzen. Deswegen wurden Oberschulstandorte im Bezirk gesichert. Die Integrierte Sekundarschule in Mahlsdorf mit dem Schuljahr 2019/20 ihren Betrieb aufgenommen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass zukünftige Schulneubauvorhaben unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Facharbeitsgruppe Schul- raumqualität errichtet werden. Damit entsprechen sie den pädagogi- schen Anforderungen der inklusiven Ganztagsschule. Außerdem wollen wir damit langfristig eine Abkehr von der überholten Flurschule hin zu Lern- und Teamhäusern erreichen. DAS HABEN WIR ANGESTOßEN: Beharrlichkeit zahlt sich aus: Die Grundschule an der Mühle in Marzahn und die Kolibri-Grundschule sollen durch unsere Initiative endlich tem- poräre Erweiterungen erhalten. Die Grundschule an der Mühle soll nach 9
aktuellem Zeitplan bis Ende des Jahres 2021 Schulpavillons im Rahmen des Pilotprojektes aus Charlottenburg-Wilmersdorf erhalten. Bis Mitte 2022 sollen auch die Schulcontainer für die Kolibri-Grundschule stehen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass der ehemalige Standort der Ober- schule am Elsengrund wieder als Schulstandort genutzt wird. In der Elsenstraße 7–9 soll nun eine 4-zügige Grundschule entstehen. Rekommunalisierung der Schulreinigung: Vor über zehn Jahren wurde die Reinigung der Berliner Schulen aufgrund von Sparvorgaben privatisiert. Das führt in der Praxis zu Problemen. Bei öffentlichen Ausschreibungen für Reinigungsfirmen erhält daher meist der günstigste Anbieter den Zuschlag. Was für das Land Geldersparnisse bedeutet, führt jedoch zu unfairen Löh- nen und hohem Zeitdruck für die Reinigungskräfte – verminderte Reini- gungsleistung inklusive. Daher fordern wir, dass die Schulreinigung wieder in kommunale Hand kommt. Nur so können faire und gute Arbeitsbedingungen für Reini- gungskräfte sowie eine Verbesserung der Reinigungsleistung gewähr- leistet werden. Kita-Plätze tauschen? Das könnte in Zukunft Wirklichkeit werden. Wir haben eine Tauschbörse für Kitaplätze vorgeschlagen. Diese würde Eltern auf- grund einen Wohnort- oder Arbeitsstättenwechsels ermöglichen, einen geeigneteren Kitaplatz für ihr(e) Kind(er) zu suchen und mit anderen Eltern zu tauschen. Dafür soll ein Online-Portal ins Leben gerufen werden. Für die Kita-Träger würden so z. B. Ausfälle durch einen Wohnortwechsel vermieden werden. Neben Kitas und Schulen tragen Bibliotheken einen großen Teil zur Bildung im Bezirk bei. Daher war es uns wichtig, dass die Stadtteilbibliothek in Mahlsdorf gesichert wird. Ziel ist es, dass die Bibliothek zeitnah in einer bezirkseigenen Immobilie unterkommt. Das Bezirksamt ist daher aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Perspektivisch wollen wir, dass alle Bibliotheken in bezirkseigenen Immobi- lien untergebracht werden. 10
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Grundsicherung und Hilfeleistungen für Familien und Hilfsbedürftige •Vereinbarkeit von Familie und Beruf •Aufbau von weiteren Familienzentren & Sicherung der vorhandenen Angebote •Gesellschaftliche Teilhabe für Kinder und Jugendliche (Verwirklichung von eigenen Projekten) •Sanierung und Neubau von Spielplätzen 11
Kostenlos durch Berlin fahren: Der rot-rot-grüne Senat hat das Schülerticket für alle Schüler*innen ab dem Schul- jahr 2019/2020 kostenfrei gemacht. Das entlastet vor allem viele Familien in unserem Bezirk. Freizeitangebote müssen für alle bezahlbar sein: Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass Schüler*innen, Arbeitslose und Leistungsempfänger*innen mit dem berlinpass seit 2017 bei der Internationalen Gartenausstellung (IGA) einen Eintritts- preisnachlass durch die Grün GmbH erhielten und Kinder bis 6 Jahre ohne Eintritt die Ausstellung besuchen konnten. Soziale Treffpunkte bleiben auch in digitalen Zeiten wichtig. In Marzahn-Hel- lersdorf sind 13 Stadtteilzentren für die Bürger*innen da, begleitet von Einzelprojekten in der Nachbarschaftsarbeit wie dem Bürgerstübchen in Mahlsdorf. Diese sind weiter finanziell und personell abgesichert. Neben zahlreichen soziokulturellen Veranstaltungen finden in den Stadtteilzentren Beratungen für Kinder und Jugendliche, für Senior*innen, für Arbeit-suchende, für Migrant*innen und Geflüchtete sowie kostenfreie Mieterberatungen statt. Familien und Kinder brauchen Unterstützung. Deswegen haben wir uns immer wieder dafür eingesetzt, dass insbesondere die Mittel für Kinder- schutzprojekte aufgestockt werden. Zu unserer Freude wurde das Fami- lienförderbudget für 2020/21 fast verdoppelt! So können Familien in Marzahn-Hellersdorf besser gefördert und Kinder besser geschützt werden. Die Spielplatzkommission berät bei der Planung und Weiterentwicklung von Spielplätzen im Bezirk. Sie beschäftigt sich mit der bedarfsgerechten Ausstattung und thematischen Ausrichtung von öffentlichen Spielplätzen und der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an den Planungsprozes- sen. Zur besseren Akzeptanz und Transparenz der dort gefällten Entschei- dungen hat sich die Linksfraktion mit einem Antrag erfolgreich dafür ein- gesetzt, dass die Tagungen öffentlich stattfinden. Die Geschäftsordnung wurde dahingehend ergänzt. 12
DAS HABEN WIR ANGESCHOBEN: Home Office und Betreuung der Kinder gleichzeitig – so sah der Alltag vie- ler Familien während des Lockdowns aus. Viele Eltern erleiden deswegen Einkommenseinbußen. Entsprechend wollen wir, dass Familien finanziell unterstützt und entlastet werden. Dabei konnten wir einen großen Erfolg verbuchen: Home Office wird nicht mehr als Kinderbetreuung gewertet. Somit haben Kinder, deren Eltern im Home Office arbeiten, Anspruch auf Notbetreuung. 13
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Marzahn-Hellersdorf senior*innenfreundlich gestalten •Umfassende Teilhabe älterer Menschen, Mobilisierung und Mitbestimmungsmöglichkeiten •Unterstützung der Senior*innenvertretung und weiterer Netzwerke •Altersgerechtes und barrierefreies Wohnen •Erhalt und Ausbau von bezirklichen Pflegestützpunkten •Sicherung der kinderärztlichen Versorgung im Bezirk •Versorgung von Geflüchteten, Obdachlosen und Menschen in besonderen sozialen Notlagen •Netzwerke wie „Rund um die Geburt“ und „Gesundheit im Alter“ weiterhin unterstützen 14
Uns ist es wichtig, Haushaltsmittel für Beratungsstellen bereitzustellen und diese finanziell abzusichern: Im No- vember 2018 nahm die neue Beratungsstelle „Respekt und Halt“ in der Otto-Rosenberg-Str. 3 ihre Tätigkeit auf. „Respekt und Halt“ ist eine allgemeine Sozialberatung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, insbesondere Personen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Neben der Schuldner- und Insolvenzberatung von „Julateg“ in der Ernst- Bloch-Straße hat der Träger eine weitere Beratungsstelle in der Wörlit- zer Straße 1a eröffnet. Dazu wurden die Haushaltsmittel für den Träger um 30 Prozent erhöht. 15
Wir haben uns dafür eingesetzt, dass Geflüchtete, denen durch das Bun- desamt für Migration und Flüchtlinge der „subsidiäre Schutz“ zuerkannt wurde und eine „Bescheinigung über den erlaubten Aufenthalt“ der Auslän- derbehörde Berlin erhalten haben, bei Antragsstellung einen Wohnbe- rechtigungsschein (WBS) erhalten. Bislang war dies erst nach Ausstel- lung des elektronischen Aufenthaltstitels möglich. Die Pflegestützpunkte in Hellersdorf und in Marzahn, die zu allen Fragen rund um Pflege informieren und beraten, konnten für die Jahre 2018/2019 und 2020/2021 gesichert werden. Schon jetzt ist jede*r Fünfte in Mar- zahn-Hellersdorf über 65 Jahre alt. Viele Senior*innen in unserem Bezirk sind gesundheitsbedingt auf Hilfe im Alltag angewiesen. Um mobilitätsbeeinträchtigen Senior*innen die Teilnah- me am öffentlichen Leben zu ermöglichen, gibt es in Marzahn-Hellersdorf die Mobilitätsdienste. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Tätigkeit der Mobilitätshilfen fortgesetzt werden kann. Lange wurde es gefordert, wir haben es umgesetzt: Die Geburtsklinik im Vivantes Klinikum Kaulsdorf hat jetzt eine Babylotsin. Diese bietet El- tern vor und direkt nach der Geburt ihre Unterstützung an. Wenn erforder- lich, vermittelt sie weiterführende Hilfen oder informiert darüber, wo man welche Anträge stellen kann und wie diese auszufüllen sind. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass das Bezirksamt für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland unterzeichnet. Dadurch wird ein fachlicher Austausch zur Entwicklung von Versorgungsstrukturen ermöglicht, der unserem Bezirk zugutekommt. Wenn ein Mensch einen Schlaganfall erleidet, kommt es vor allem auf eine schnellstmögliche Behandlung an, um Leben zu retten und gesundheitliche Schäden möglichst gering zu halten. Deshalb haben wir uns für die Weiter- finanzierung von vier Stroke-Einsatz-Mobilen (STEMO) starkgemacht, die Schlaganfallpatient*innen eine schnelle Behandlung ermöglichen. Die Covid-19-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die Arbeit der Gesund- heitsämter ist. Deswegen haben wir uns für die Schaffung von fünf zusätz- lichen Stellen im Gesundheitsamt Marzahn-Hellersdorf eingesetzt. 16
DAS HABEN WIR ANGESTOßEN: Während der Covid-19-Pandemie blieb auch der Unterricht für geflüchtete Menschen auf der Strecke. Um dem entgegenzuwirken, sollen künftig alle Unterkünfte für Geflüchtete in unserem Bezirk mit den notwendigen baulichen und technischen Voraussetzungen ausgestattet werden, um digitales Lernen (E-Learning) zu ermöglichen. Nur so kann Integrati- on in Pandemie-Zeiten gewährleistet werden. ABGELEHNT – WIR BLEIBEN WEITER DRAN! Wir wollten, dass das Jobcenter Marzahn-Hellersdorf im Rahmen eines Pi- lotprojektes zwei Jahre lang auf Sanktionen gegenüber Hartz-IV-Leis- tungsberechtigten verzichtet, da diese nur teilweise verfassungskonform sind. Zwar konnten wir für diesen Antrag eine Mehrheit in der BVV erringen, jedoch konnte dem Beschluss leider nicht gefolgt werden. Das Bundesmi- nisterium für Arbeit und Soziales begründete dies damit, dass ein Verzicht auf Sanktionen derzeit nicht möglich sei. 17
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Mehr barrierefreie Zugänge im Bezirk •Mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung •Unterstützung und Einbeziehung des Behindertenbeirates •Erhalt und Schaffung von barrierefreien Freizeit- und Arbeitsangeboten 18
Mit der Spielanlage „Kiezpark“ wurde 2019 der erste barrierefreie Spielplatz des Bezirkes an der Schönagel- straße in Marzahn in Betrieb genommen. Der Spielraum ist so konzipiert, dass er von Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Fähigkeiten genutzt werden kann. Die Fraktion DIE LINKE wirkt engagierte Partnerin im Behindertenbeirat. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern rückt sie die Belange der Menschen mit Behinderungen in den Fokus der Öffentlichkeit, u.a. bei der Gestaltung des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen jedes Jahr im Mai. Menschen mit Behinderungen müssen ohne jegliche Stolperstellen gleich- berechtigt am Alltag und am politischen Geschehen teilhaben können. Da- für wollten wir die notwendigen Voraussetzungen schaffen und haben uns für die Barrierefreiheit der Wahllokale in unserem Bezirk eingesetzt. Zukünftig werden ausschließlich Gebäude als Wahllokale genutzt, die den Anforderungen für barrierefreie Wahllokale beziehungsweise bar- rierefreie Wahllokale mit Hilfsperson genügen. Inklusion geht auch digital: Wir haben das Bezirksamt beauftragt, den Inter- netauftritt des Bezirks Marzahn-Hellersdorf auch in leichter Sprache zu verfassen. Damit werden Barrieren abgebaut und mehr Menschen wird somit politische Partizipation ermöglicht. 19
Gehwege, Straßenränder oder Stufen stellen für Menschen mit Behinderung oft ein schwer zu überwindendes Hindernis dar. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene wissen, wo sich Bordsteinabsenkungen und Stufenmarkierun- gen befinden. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass jährlich der aktuelle Stand hinsichtlich dieser Absenkungen und Markierungen veröffent- licht wird. Darüber hinaus soll vor Bordsteinabsenkungen ein generelles Parkverbot entstehen, damit für Rollstuhlfahrer*innen, Menschen mit Kinderwagen und gehbehinderte Menschen die Überquerungsmöglichkeit freigehalten wird. Durch unsere Initiative hat sich ein Gremium aus Bezirksverordneten, Mitgliedern des Bezirksamtes und Bürger*innen gegründet, welches die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Be- zirk verbessern soll. Damit wollen wir einen Aktions- und Maßnahmeplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erarbeiten und damit die Ziele dieser Konvention erreichen. DAS HABEN WIR ANGESCHOBEN: Bundesweit gibt es bereits Diskussionen, ob der Schwerbehindertenaus- weis, z.B. in Teilhabeausweis, umbenannt werden soll. Auch wir haben die Debatte in Marzahn-Hellersdorf angestoßen und wollen eine Umbenen- nung des Ausweises. Das Bezirksamt haben wir beauftragt, sich gegenüber dem Land Berlin für die Nachrüstung der S-Bahnhöfe Ahrensfelde, Mehrower Allee, Poelchaustraße und der Raoul-Wallenberg-Straße mit Aufzügen ein- zusetzen. Die entsprechenden Finanzierungen sollen sichergestellt und die Aufzüge bei DB Station & Service bestellt werden Zur Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr gehören auch Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen. Das Bezirksamt soll sich ge- genüber der Deutschen Bahn AG und der BVG dafür einsetzen, dass alle S- und U-Bahnhöfe im Bezirk mit solchen Leitsystemen ausgestattet und auch die Bus- und Tramhaltestellen barrierefrei umgestaltet werden. 20
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Stärkeres Engagement des Bezirks gegen Homo- und Transphobie •Ausbau von Kontakt- und Beratungsstellen •Förderung von Angeboten für Mädchen und junge Frauen •Erhalt von Zufluchtswohnungen; Unterstützung von Projekten gegen häusliche Gewalt 21
Gewaltbetroffene Frauen brauchen den größtmöglichen Schutz und müssen in einem gewaltfreien und sicheren Um- feld leben können. Deswegen engagieren wir uns für den Erhalt und Ausbau der Zufluchtswohnungen in unserem Bezirk. Durch unsere Initiative wurde es dem Träger Matil- de e.V. ermöglicht, eine weitere Wohnung anzumieten, um sie als Zufluchtswohnung für Frauen zu betreiben, die (häusliche) Gewalt erfahren haben. Die Linksfraktion setzt sich konsequent für die Gleichberechtigung und Vielfalt der im Bezirk lebenden Menschen ein. Am 8. März, dem in- ternationalen Frauenkampftag, ehren wir Clara Zetkin bei der Aktion „Rosen für Clara“ am Denkmal im Clara-Zetkin-Park in Marzahn. Am Equal Pay Day (meist im März) machen wir auf die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Den jährlich stattfindenden Girls’ Day gestalten wir gemeinsam mit politisch interessierten Mädchen aus dem Bezirk. Die Regenbogenfahne, die wir jedes Jahr im „Pride”-Monat (meist im Juni) am Alice-Salomon-Platz mit Vertreter*innen des Bezirks hissen, steht für Solidarität und Unterstützung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Menschen. Verordnete unserer Fraktion arbeiten engagiert im Bündnis für Demokra- tie und Toleranz, das Ausstellungen, Fachgespräche und Diskussionen organisiert. Und jedes Jahr zeigen wir Flagge gegen geschlechtsspezifische Gewalt am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen. DAS HABEN WIR ANGESCHOBEN: Die Zahl der Frauen, die von Gewalt betroffen sind oder sich in einer Krisen- situation befinden, steigt in den letzten Jahren stetig an. Marzahn-Hellersdorf hat mittlerweile zwei Zufluchtswohnungen für gewaltbetroffene Frauen. Jedoch reichen die vorhandenen Kapazitäten nicht aus. Ein Frauenhaus gibt es im Bezirk bislang nicht. Betroffene Frauen bekommen einen Platz in einer Einrichtung außerhalb von Marzahn-Hellersdorf. Das wollen wir ändern. Wir setzen uns dafür ein, dass es mehr sichere Unterbringungsmöglichkeiten für betroffene Frauen und ggf. auch Kinder in unserem Bezirk gibt. 22
In Berlin gibt es aktuell fünf Interventions- und Fachberatungsstellen für Opfer von häuslicher Gewalt. In keinem der Ostberliner Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick ist eine solche Fachberatungs- stelle vorhanden. Betroffene müssen nach Neukölln, Mitte oder Weißensee fahren. Jedoch sind besonders in Marzahn-Hellersdorf die Fallzahlen häus- licher Gewalt besonders hoch. Deswegen fordern wir, dass in Marzahn-Hel- lersdorf eine Interventions- und Fachberatungsstelle für den Berliner Osten eingerichtet wird. Um die Belange, aber auch die Akzeptanz von queeren Menschen (queer = Sammelbegiff für Lesben, Schwule, Bi-, Inter-, Transsexuelle, Transgender uvm.) zu stärken, wollen wir eine*n Queerbeauftragte*n für Marzahn- Hellersdorf. Als Stelle im Bezirksamt kann diese Person nicht nur Ansprechpartner*in für queere Menschen im Bezirk sein, sondern auch für Kitas, Schulen oder Senioreneinrichtungen. Zugleich könnte sie freie Träger und Netzwerke bei ihrer Arbeit unterstützen. 23
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Bezahlbare neue Wohnungen für alle •Orte der Begegnung erhalten und neue schaffen •Zentren erhalten und neu beleben •Wohnortnahe Schulen, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten beim Neubau mitdenken 24
Überall im Bezirk entstehen neue Wohnungen oder sind schon fertiggestellt und bezogen. Die rot-rot-grüne Landes- regierung hat den landeseigenen Wohnungsunternehmen dazu Grundstücke zur Verfügung gestellt und sie beim Neu- bau unterstützt. Marzahn-Hellersdorf liegt bei den fertigge- stellten Wohnungen der Landeseigenen auf Platz 2 – hinter Lichtenberg. Um nachvollziehen zu können, wo was gebaut werden soll, haben wir den Antrag zur Übersicht zum Wohnungsneubau eingebracht. Natürlich bedeutet Neubau auch Verdichtung. Um unsere grünen und großzügigen Innenhöfe in der Großsiedlung zu erhalten, haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, die Planungsziele für Bebauungspläne bei In- nenhöfen anzupassen. Statt Wohnungen sind jetzt nur Einrichtungen wie Kitas oder der Erhalt der Grünflächen zugelassen. ABGELEHNT Mit unserem Antrag „Schließung von Müllabwurfanlagen nicht auf die Mieter*innen abwälzen“ konnten wir uns nicht durchsetzen. Begründung: Die Wohnungsunternehmen dürfen laut Gesetzeslage die Kosten für die Schließung der Müllschlucker und für neue Müllstandsflächen als Moderni- sierung auf die Miete umlegen. UND SONST NOCH SO? Wir haben uns darum gekümmert, dass im Sommer an öffentlichen Plätzen immer eine kühle Erfrischung aus Trinkbrunnen kostenfrei vorhanden ist. Eine Übersicht über alle Trinkbrunnen, die bislang aufgestellt wurden, gibt es hier: www.bwb.de/de/trinkbrunnen. Weitere sollen folgen. 25
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •starke und aktive Zentren in der Großsiedlung und in den Siedlungsgebieten •Stabilisierung der Zentren wie Helle Mitte, Helene-Weigel-Platz, Marzahner Promenade •Ausbau der (sozialen) Infrastruktur 26
Der Erhalt der Zentren und damit auch der wohnortnahen Einkaufsmöglichkeiten war in dieser Wahlperiode eines unserer Hauptthemen, denn: Überall im Bezirk werden Wohnungen gebaut. Dabei müssen auch die soziale Infra- struktur – also Schule, Kita, soziale Stadtteilzentren – und die Versorgung mithalten. So haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass es auch während der Baumaßnahmen im Marchwitzaviertel eine Einkaufsmöglichkeit gibt. Der kleine Laden versorgt jetzt während des Abrisses und Neubaus der Kaufhalle mit Produkten des täglichen Bedarfs. Unser Antrag Baugrundstück für die Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf trägt Früchte: Ein Grundstück konnte dank des Einsatzes unserer Bezirks- bürgermeisterin Dagmar Pohle gefunden werden. Eine Teilfläche innerhalb des Plangebietes östlich der Straße An der Schule, südlich der neuen Mahlsdorfer Sekundarschule, steht bereit. Für die Finanzierung des Ankaufs dieser Fläche haben wir uns ebenfalls mit einem Antrag eingesetzt. 27
Erfolgreich waren wir auch beim Erhalt und Ausbau öffentlicher barrierefreier Toiletten in Marzahn-Hellersdorf: An vielen Standorten wur- den schon die alten Toiletten durch die neue Berliner Toilette ersetzt. Zwei neue Standorte kommen demnächst am S-Bahnhof Mahlsdorf und Wilhelm- platz/Mädewalderweg hinzu. Vier weitere neue Standorte soll es noch ge- ben. Der Bezirk muss diese umgehend an den Senat melden. Dafür haben wir uns mit einem entsprechenden Antrag eingesetzt. Die Kleingärtenanlagen sind eine „grüne Lunge“ der Stadt und dienen der Naherholung. Die Sicherung von Kleingartenanlagen ist uns daher eine Her- zensangelegenheit. In den vergangenen Jahren wurden 13 Bebauungspläne aufgestellt, deren Geltungsbereich auch Kleingartenanlagen einschlossen. Zwei Pläne – Dahlwitzer Straße und Wacholderheide – wurden bereits fest- gesetzt und damit die Kleingärten gesichert. DAS HABEN WIR ANGESTOßEN: Zwischen der Märkischen Allee und der Trusetaler Straße sollte eigentlich schon ab März 2021 ein Möbelmarkt mitten im Wohngebiet entstehen. So sieht es der Bebauungsplan vor. Im Interesse der Anwohner*innen ha- ben wir uns mit zwei Anträgen dagegen ausgesprochen. Beide wurden in der BVV beschlossen. Wir hoffen, dass es hier noch Möglichkeiten zur Än- derung des Bebauungsplanes gibt. An der Hohensaatener Straße sollen die bestehenden Geschäftsgebäude abgerissen und durch die Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen werden. Für die Sicherung der Nahversor- gung auch während der Bauarbeiten haben wir uns eingesetzt. Schon lange liegt der alte Marzahner Friedhof an der Allee der Kosmo- nauten/Landsberger Allee brach und die alten Grabsteine verfallen. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass er gemeinsam mit der naheliegenden russisch-orthodoxen Kirche Marzahn, die schon seit Längerem eine letz- te Ruhestätte für ihre Gemeinde sucht, reaktiviert wird. 28
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Günstige und barrierefrei zugängliche Kulturangebote •Sicherung von Atelierräumen und Werkstätten für Künstler*innen •Sanierungen von Kulturstätten, wie z.B. das Kulturforum Hellersdorf oder das Theater am Park in Biesdorf •Festanstellung für Lehrende an Musikschulen 29
Das Schloss Biesdorf, für dessen Wiederaufbau wir uns lange eingesetzt haben, wird mittlerweile als kommunale Galerie betrieben, wodurch die Ausstellungen kostenlos be- sucht werden können. Hier hat sich ein Anziehungspunkt für Künstler*innen und Kunstfreund*innen etabliert, dessen Be- deutung weit über den Bezirk hinausgeht. Wir freuen uns be- sonders darüber, dass das Schloss mehr Besucher*innen verzeichnen konnte, seitdem es vom Bezirksamt betrieben wird. Das Projekt „station urbaner kulturen“ am Kastanienboulevard in Hel- lersdorf konnte durch unsere Initiative gesichert und fortgeführt werden. Für die Anwohner*innen bleibt somit ein Treffpunkt für Diskussion, Konzer- te, Leseabende, Ausstellungen und künstlerische Projekte bestehen, den sie sehr schätzen und entsprechend nutzen. Für Gebäudesanierungen war in den vergangenen Jahren viel zu wenig Geld vorhanden. Nun sind Millionenbeiträge geflossen, um die Sanierung von Kultureinrichtungen im Bezirk voranzutreiben. So hat im November 2020 das Kulturforum Hellersdorf wieder eröffnet. Es ist Hauptstandort der Jugendkunstschule Marzahn-Hellersdorf und wird nach der Sanierung vom Bezirk betrieben. Seit Langem fordert der Landesmusikrat, Musikschullehrer*innen bei den Musikschulen fest anzustellen. Wir haben uns dieser Forderung angeschlossen. An der Hans-Werner-Henze-Musikschule wurden einige feste Stellen neu geschaffen. Das reicht noch nicht, ist aber ein Anfang. In Zukunft sollen rund 80 Prozent – anstatt bislang 20 Prozent – des Musik- schulpersonals fest angestellt sein. DAS HABEN WIR ANGESTOßEN: Auch wenn die Finanzierung und damit der Beginn der Sanierungsarbeiten für das Theater am Park in Biesdorf noch aussteht, konnten wir dennoch einen Erfolg verbuchen: Wir haben unterschiedliche Menschen und In- teressen zusammengebracht, die sich für das Theater am Park einsetzen wollen. Deswegen wollen wir uns für ein gemeinsames Betreiberkonzept nach der Sanierung einsetzen. 30
Durch die Verstetigung des Quartiersmanagements in Marzahn-Nord, fiel zu großen Teilen die Förderung für das dortige Tschechow-Theater weg. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass das Theater, welches vom Kulturring e.V. betrieben wird, aus dem Jugendhilfeetat teilfinanziert wird. Allerdings muss zeitnah eine Lösung für die Finanzierung gefunden wird. Wir fordern daher, dass das Tschechow-Theater in den Doppelhaushalt 2022/23 aufgenommen wird. 31
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •wohnortnahe Sportstätten erhalten •Vereine fördern •bezahlbares Freibad für Marzahn-Hellersdorf 32
Schon seitdem das Wernerbad in Kaulsdorf-Nord 2002 seine Pforten für Badegäste für immer schloss setzen wir uns für ein Freibad in Marzahn-Hellersdorf ein. In dieser Wahlperiode konnten wir durch die im Dezember 2017 ge- gründete Arbeitsgruppe Freibad das Anliegen endlich mit gemeinsamer Stimme gegenüber dem Berliner Senat vertre- ten. Die Arbeitsgruppe beauftragte das Bezirksamt mehrere Standorte für ein Freibad zu prüfen und mit einem entsprechenden Antrag hat sich die BVV im Oktober 2020 für den möglichen Standort im Jelena- Šantić-Friedenspark ausgesprochen. Jetzt ist der Berliner Senat in der Ver- antwortung, sich klar für ein Freibad in Marzahn-Hellersdorf zu bekennen. Auch für die Schwimmhallen haben wir uns eingesetzt: So konnten wir im Sommer 2017 die Schwimmhalle „Helmut Behrendt“ am Helene-Weigel- Platz über die gesamten Sommerferien für den Vereinssport geöffnet halten. DAS HABEN WIR ANGESCHOBEN: Da der Bau eines Frei- bzw. Kombibades einige Zeit dauern wird, haben wir uns dafür eingesetzt, die Wasserqualität im Biesdorfer Baggersee zu verbessern und das Baden auch dort legal zu ermöglichen. 33
Da die Schwimmhalle „Helmut Behrendt“ bereits seit Mai 2019 wegen auf- wändiger Sanierungsarbeiten geschlossen ist, haben wir uns zur Unterstüt- zung des Vereins- und Schulsport für den Bau einer Schnellbau-Schwimm- halle ausgesprochen. Eine Zusage gibt es noch nicht – wir bleiben dran! UND SONST NOCH SO? Umsetzung von Genderkriterien im Bereich der künftigen Extra-fit- Fläche im Freizeitforum Marzahn: Mit diesem Antrag haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass bei der Instandsetzung der Fitnessfläche der Frauensporthalle Maßnahmen zur Beleuchtung, Barrierefreiheit, Sicht- schutz, Sitzgelegenheiten und Weiteres umgesetzt wurden. Neuer Kunstrasenplatz für die SG Stern Kaulsdorf e. V.: Die Sanierung des Kunstrasenplatzes wurde im Oktober 2020 abgeschlossen 34
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Regelmäßige Einwohnerversammlungen •Bürgerhaushalt weiterentwickeln 35
Unser Bezirk verändert sich: Es wird an vielen Orten gebaut und die Anwohner*innen wollen informiert werden und über das, was vor ihrer Haustür passiert, mitbestimmen. Wir ha- ben deshalb zu Beginn der Wahlperiode den Antrag Durch- führung von Einwohnerversammlungen eingebracht, der mit breiter Mehrheit beschlossen wurde. Das Bezirksamt ist diesem Ansinnen mehrmals nachgekommen – u. a. bei einer Informationsveranstaltung zur IGA 2017, zum Abriss der ehemaligen Kaufhalle am Kastanienboulevard oder wenn es um den Bau Modularer Un- terkünfte für Geflüchtete ging. In der andauernden Corona-Pandemie führt das Bezirksamt auch Online-Bürgerversammlungen durch. Der Bürgerhaushalt ist ein nicht mehr wegzudenkendes Instrument der Mitbestimmung in unserem Bezirk. Wir haben uns in dieser Wahlperiode mit den Anträgen „Erfolgreiches Bürgerhaushaltsverfahren weiterentwickeln II: Technische und inhaltliche Weiterentwicklung“ und „Abstimmung zum Bürgerhaushalt barrierefrei und datensicher umsetzen“ erfolgreich für die Weiterentwicklung und Vereinfachung des Verfahrens eingesetzt. 36
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Personalabbaukonzept beenden und Personal für den wachsenden Bezirk einstellen •Online-Bürgeramt schaffen 37
Die rot-rot-grüne Landesregierung hat das Personalabbau- konzept der bis 2016 regierenden SPD-CDU-Koalition gestoppt. So konnte auch in Marzahn-Hellersdorf mehr Personal eingestellt werden. Die Personalentwicklung ha- ben wir über Anfragen kritisch begleitet. Umgesetzt wurde auch unser Antrag für eine Sanierung- soffensive der Berliner Verwaltung: So wurden erstmals 2018 über das „Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeits- fonds (SIWANA IV)“ Mittel für Bürodienstgebäude im Bezirk Marzahn-Hel- lersdorf bereitgestellt. Darunter auch 22 Mio. Euro für die Sanierung des denkmalgeschützten Marzahner Rathauses am Helene-Weigel-Platz 8. IT-Manager wurden eingestellt, um auch in der Pandemie für das Funkti- onieren der Verwaltung zu sorgen. Ebenso haben wir uns für den WLAN- Ausbau, gefördert mit EU-Mitteln, in Marzahn-Hellersdorf eingesetzt. Leider war das EU-Programm begrenzt und unser Bezirk konnte nicht davon profitieren. Dennoch gibt es in mittlerweile etliche freie WLAN-Hotspots, über die kostenlos und ohne Registrierung gesurft werden kann. DAS HABEN WIR ANGESTOßEN: Die wachsende Bevölkerung im Bezirk braucht guten Bürgerservice. Wir haben uns daher für ein neues Bürgeramt für Marzahn Hellersdorf eingesetzt, nachdem in den vergangenen Wahlperioden insgesamt drei Bürgerämter geschlossen wurden. Guter Bürgerservice braucht auch geeignete Räume. Deswegen haben wir uns für bezirkseigene Immobilien anstelle von Mietobjekte eingesetzt. Dieser beschlossene Antrag konnte bislang nicht umgesetzt werden, wenn- gleich unter Rot-Rot-Grün ein Umdenken bei landeseigenen Immobilien stattgefunden hat: Verkauft wird nichts mehr. Mit unserem Antrag zur künftigen Aufstellung und Weiterentwicklung des Doppelhaushaltes haben wir uns dafür starkgemacht, dass erstens ein Titel für die Anlegung und/oder Sanierung von Gehwegen eingeführt wird und zweitens verbindliche Mittel für die Anlegung und/oder Sanierung 38
von Radwegen eingeführt wird. Bislang ist nicht nachvollziehbar, welche Mittel zur Unterhaltung von Fuß- und Radwegen verwendet werden sollen. Zu tun gibt es noch bei der Verwaltung. Dass hier wenig passiert ist, liegt auch an der Untätigkeit des zuständigen AfD-Bezirksstadtrates, der zu Be- ginn der Wahlperiode auch noch zwei weitere Bürgerämter schließen wollte. Dies konnten wir gemeinsam mit SPD und CDU verhindern. Weitere Bau- stelle: Der Bearbeitungsstau bei Wohngeld und WBS. Um diesen auflö- sen, haben wir in die BVV einen entsprechenden Antrag eingebracht. 39
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Aufrechterhaltung des Gedenkens an das ehemalige Sinti-und-Roma- Zwangslager Berlin-Marzahn an der Otto-Rosenberg-Straße •Erhalt des Hauses des 21. April 1945 – dem sog. Haus der Befreiung – an der Landsberger Allee 563 als Gedenkstätte •Ehrung der Opfer des Faschismus an den Gedenkorten im Bezirk fortführen 40
Mit der anstehenden Sanierung des Hauses der Befreiung mit Mitteln aus dem Alt-Vermögen der DDR ist es unserer Immobilienstadträtin Juliane Witt gelungen, das Haus vor dem Verfall zu retten, als Gedenkort an die Befreiung Ber- lins durch die Rote Armee zu erhalten und zukünftig auch für kulturelle Veranstaltungen nutzbar zu machen. Anlässlich des 90. Geburtstags von Charlotte von Mahlsdorf am 18. März 2018 haben wir angeregt, eine eigene öffentliche Veranstaltung durchzu- führen, und so Leben und Werk von Charlotte von Mahlsdorf zu würdigen. Gemeinsam mit dem Förderverein Gutshaus Mahlsdorf e.V. wurde schließ- lich ein Charlotte-von-Mahlsdorf-Wochenende am 17./18. März 2018 im Gründerzeitmuseum organisiert. Umgesetzt wurden auch unsere Anträge, die sich für Zusatzschilder an Straßenschildern oder für die Ersetzung bzw. Reinigung von Gedenkta- feln aussprachen: 41
Ergänzung des Zusatzschildes auf dem Straßenschild Janusz Korczak Ersetzen der Gedenktafel am Ehrenmal für die gefallenen Sowjetsoldaten an der Brodauer Straße 12 Reinigung der Gedenktafel am Hain der Freundschaft Erinnerung an die verstorbenen Kosmonauten und Ehrenbürger Berlins Walerie F. Bykowski und Sigmund Jähn – Ergänzungsschilder für die Allee der Kosmonauten Reinigung der Gedenktafel „Erste Platte“ DAS HABEN WIR ANGESCHOBEN: Marzahn-Hellersdorfs Geschichte in die Schulen: Gemeinsam mit dem Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf soll die vielfältige Geschichte unseres Bezirks insbesondere im Hinblick auf die Geschichte der Sinti und Roma in Marzahn, ihr Leben im Zwangsarbeiterlager, ihre Deportation nach Auschwitz und ebenso die Geschichte der Stolpersteine in den Geschichts- unterricht Einzug halten. Die Marzahner „Richtkrone“ an der Allee der Kosmonauten erinnert an die Erbauung der Großsiedlung Marzahn. Hier wurde das erste Haus 1977 fertiggestellt. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Richtkrone unter Denkmalschutz gestellt wird und die Gedenktafel „Erste Platte“ gerei- nigt wird. 42
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Jugendarbeitslosigkeit beseitigen •Sinnvolle Beschäftigung für Langzeitarbeitslose, gefördert durch das Bezirksamt •Sozialraumorientierung beim Abbau von Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit •Übernahmechancen nach Ausbildung im Öffentlichen Dienst 43
Die Möglichkeiten, auf Bezirksebene den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu beeinflussen, sind begrenzt. Mit der Jugendberufsagentur hat Marzahn-Hellersdorf aber bereits ein wichtiges Instrument an der Hand, um Jugend- arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Die Zahlen waren in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. So waren 2019 so wenige Menschen arbeitslos wie lange zuvor nicht mehr. Doch mit der Corona-Krise stiegen die Zahlen im Vergleich zu 2019 wie- der. Diese Krise stellt uns vor große Herausforderungen und wird uns noch die kommenden Jahre beschäftigen. Auf Bezirksebene haben wir uns für die Unterstützung von Beschäftigten und Unternehmen im Bezirk bei der Bewältigung der Pandemie-Folgen eingesetzt. So soll der Wohnraum gesichert und die Kündigung der Geschäftsräume von Gewerbetrei- benden verhindert werden. Für von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen soll es zusätzliche Beratungs- und Qualifizierungsangebote geben. 44
ABGELEHNT – WIR BLEIBEN WEITER DRAN! An mehreren Orten im Bezirk verschwinden Flächen für kleine Gewerbe. Wir haben daher einen Antrag für landeseigene Gewerbehöfe in die BVV eingebracht, der auch beschlossen wurde. Das Bezirksamt ist dem Beschluss aber nicht gefolgt. Mit der WISTA Management GmbH bestehe bereits eine landeseigene Standortentwicklungs- und Dienstleistungsgesell- schaft zum Betrieb von Gewerbeflächen. Diese plant auch an der Bitterfel- der Straße Räumlichkeiten für Gewerbe. Ein neuer Gewerbehof ist ebenfalls geplant: Die landeseigene HOWOGE wird voraussichtlich den neu entstehenden Gewerbehof Knorr-Bremse be- treiben. DAS HABEN WIR ANGESCHOBEN: Zusammen mit der SPD und der CDU haben wir uns für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Regionalen Sozialen Dienstes (RSD) – mehr Gehalt, Anerkennung von Studienabschlüssen aus anderen Bundes- ländern – eingesetzt. Im Sinne der Wirtschaft und einer nachhaltigen Verkehrslenkung haben wir uns für die schienenseitige Erschließung des Gewerbegebiets „Clean- tech Business Park“ starkgemacht. 45
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Ökologische Aufwertung des Kienbergs •Schutz, Erhalt und nachhaltige Entwicklung des Wuhletals •Schutz der Hönower Weiherkette •Förderung von ehrenamtlichem Engagement im Naturschutz und der Umweltbildung („Urban Gardening“ oder „Essbare Stadt“) 46
Für uns haben die Sicherung und der Erhalt öffentlicher Flächen für Naherholung, Umweltbildung und nachhal- tige Stadtentwicklung einen hohen Stellenwert. Des- halb haben wir uns für die öffentliche und kostenlose Zugänglichkeit des Erweiterungsgeländes der IGA 2017 (Kienbergpark) stark gemacht. Außerdem blieb das Peace- Zeichen im Jelena-Šantić-Friedenspark erhalten und wird nun von der Grün Berlin GmbH gepflegt. Der Wasserstand in der Hönower Weiherkette wird durch direkte Ablei- tung von Regenwasser von Dächern oder versiegelten Grundstücksflächen stabilisiert. Ein entsprechendes Projekt wird durch unsere Initiative in Regie der Berliner Wasserbetriebe im Bereich des Beerenpfuhls realisiert werden. Unter dem Motto „Lasst die Blumen blühen...“ haben wir uns dafür ein- gesetzt, dass Bürger*innen nicht genutzte Grünflächen für das urbane Gärtnern– „Urban Gardening“ – zur Verfügung gestellt werden. Das wird auf neun Flächen ermöglicht, wie bereits auf dem Gemeinschaftsgar- ten Biesdorf an der Lötschbergstraße/Bruchgrabenweg. Der Erhalt der Artenvielfalt ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir haben uns für eine Berliner Strategie für den Schutz von Bienen und anderen Bestäubern eingesetzt. Das Vorhaben wurde vom Bezirksamt gegenüber dem Senat unterstützt. Auf Flächen der IGA und des Erweiterungsgeländes wurden im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen großflächig Grünflächen mit gebietsheimischen Pflanzen angelegt. Auch der bezirkliche Landschaftsbau legte Blumenwiesen an. Stichwort Artenvielfalt: auch das kleinste Stück Grün kann der Artenvielfalt nützen. Uns war es daher wichtig, dass Blühstreifen an Straßenrändern so gestaltet werden, dass sie insektenfreundlich sind und somit zum Er- halt der Artenvielfalt beitragen. Bislang werden an der Wernerstraße, am Blumberger Damm, am Kurt-Julius-Goldstein-Park und am Schlosspark Bies- dorf entsprechende Maßnahmen zur Förderung von Wildbienen umgesetzt. Mit dem Nachtragshaushalt 2018/2019 hat Rot-Rot-Grün den Bezirken erst- mals finanzielle Mittel für Parkmanager*innen bereitgestellt, die für die 47
Betreuung der Parkanlagen zuständig sind und u.a. Vandalismus vorbeu- gen sollen. In Marzahn-Hellersdorf sollen Parkmanagements im Hochzeit- spark und im Bürgerpark Marzahn, im Springpfuhlpark und im Schlosspark Biesdorf sowie im Regine-Hildebrandt-Park und im Julius-Goldstein-Park in Helle Mitte entstehen. Seit Anfang 2021 hat Marzahn-Hellersdorf zwei Stadtnaturranger*innen, die in der Hönower Weiherkette, neben dem Wuhletal und dem Kaulsdorfer See aktiv sind. Sie leisten naturschutzfachliche Arbeit, wie z.B. das Beob- achten des Reviers, wissenschaftliche Kontrollen als auch Umweltbildungs- arbeit. 48
DAS HABEN WIR ANGESTOßEN: Die Helle Tierarche am Oschatzer Ring in Hellersdorf widmet sich dem Arterhalt vom Aussterben bedrohter Tierarten. Daneben betreibt der Tier- hof Umweltbildung vor allem für Kinder und Jugendliche. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass der Standort des Tierhofs gesichert werden kann. Hierfür sind Tierhof und Bezirksamt aktuell in Gesprächen und wollen ein entsprechendes Nutzungskonzept entwickeln. Die Wildvogelstation im Wuhletal, welche vom NABU Berlin e.V, genutzt wird, ist die einzige Wildvogelstation Berlins. Da das Forsthaus und der da- zugehörige Stützpunkt für das Straßen- und Grünflächenamt marode und baufällig waren, wurde mit Containern Abhilfe geschafft. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Wildvogelstation die entsprechenden Mittel für einen Neubau erhält. Hierfür wurden Mittel aus dem SIWANA-Landes- förderprogramm bereitgestellt. Sobald die Bauplanungsunterlagen fertig- gestellt sind, kann mit dem Bauvorhaben begonnen werden. Im Zuge von Bauarbeiten müssen Bäume und andere Pflanzen oftmals weichen. Im Gegenzug werden nach Fertigstellung Neupflanzungen vorge- nommen. Für uns ist es wichtig, dass bei solchen Neupflanzungen künftig mehr auf den ökologischen Nutzen geachtet wird. Das bedeutet im Um- kehrschluss, dass Bäume und Pflanzen danach ausgewählt werden, ob sie für Insekten und andere Tiere nützlich sind und somit die natürli- che Artenvielfalt unterstützen. Wir wollen die Naturschützer*innen Heino Mosel, Dr. Wolfgang Cle- mens und Angele Schonert öffentlich ehren. Alle drei Persönlichkeiten haben maßgeblich zur Entwicklung des Wuhletals beigetragen und haben sich für den Naturschutz in Marzahn-Hellersdorf stark gemacht. Der Sommer 2020 zeigte, dass die Kaulsdorfer Seen sowie der Bies- dorfer Baggersee beliebte Bade-Orte sind, auch wenn das Baden vor Ort offiziell nicht erlaubt und daher nur toleriert wird. Um Anwohner*innen und Umwelt vor Lärm und Müll zu schützen, setzen wir uns für ein Parkma- nagement an den Seen ein. 49
Unsere Bilanz der Wahlperiode 2016–2021 in der BVV Marzahn-Hellersdorf DAS WOLLTEN WIR ERREICHEN: •Radwegekonzept, fahrradgerechte Infrastruktur schaffen •Barrierefreie Fußwege •Regionalbahnhalt in Mahlsdorf und 30-Minuten-Takt auf der sog. Wriezener Bahn •Verkehrslösung Mahlsdorf und Tangentiale Verbindung Ost (TVO) auf Straße und Schiene voranbringen •Taktverdichtung beim ÖPNV 50
Mit unserem Antrag „Runder Tisch für die Verkehrslösung Mahlsdorf“ haben wir uns im Bezirk für die Umsetzung der vom Senat geplanten Verkehrslösung Mahlsdorf einge- setzt. Im Mai 2018 hat der Planungsbeirat „Verkehrslösung Mahlsdorf“ seine Arbeit aufgenommen. Nach jahrelangen Blockaden ist die Verkehrslösung damit in dieser Legisla- turperiode endlich maßgeblich vorangebracht worden. Das Planfeststellungsverfahren hat im Frühjahr 2021 begonnen. Die Verkehrslö- sung sieht vor, dass künftig der Hultschiner Damm auf Höhe des Gründer- zeitmuseums östlich abzweigt, über die B1/B5 geführt wird und dann als „Straße an der Schule“ den PKW-Verkehr aufnimmt. Die Straßenbahn wird zweigleisig ausgebaut und verkehrt dann weiter auf ihrer angestammten Strecke entlang der Hönower Straße bis zum S-Bahnhof Mahlsdorf. Mit der Verkehrslösung wird dem ÖPNV und dem Rad- und Fußverkehr im Ortsteil- zentrum endlich Raum gegeben und dieses aufgewertet. 51
Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag auf die Umsetzung der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) verpflichtet. Die Planungen wurden um einen Radschnellweg ergänzt und im April 2018 den Bürger*innen im Theater am Park vorgestellt. Auf Initiative unserer Fraktion hat die BVV einen Antrag zur Entscheidung für die Schienen-TVO auf Regi- onalbahn oder S-Bahn noch in dieser Wahlperiode beschlossen. Wir sagen: Die Schienen-TVO – also eine ÖPNV-Verbindung zwischen dem S-Bahnhof Springpfuhl bis zum Flughafen BER – muss parallel zur Straßenverbindung geplant werden. Der Nahverkehrsplan sagt klar aus, dass in diesem Jahr der erforderliche Systementscheid für den südlichen Abschnitt angegangen werden soll. Damit soll geklärt werden, inwiefern die Trasse als S-Bahn- oder Regionalverkehrsstrecke realisiert werden kann. 52
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