Polizeiliche Kriminalstatistik 2020
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Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 Ingolstadt, März 2020 Vorbemerkung Heute Vormittag präsentierten Polizeipräsident Günther Gietl und Polizei- vizepräsident Roland Kerscher zusammen mit dem Leiter des Sachgebiets Verbrechensbekämpfung, Herrn Leitenden Kriminaldirektor Achim Schultheis, den eingeladenen Medienvertretern die Polizeiliche Krimi- nalstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord 2020. Im Anschluss präsentierte der Leiter der Polizeiinspektion Ingolstadt, Herr Leitender Polizeidirektor Peter Heigl, die Kriminalitätslage für den Zuständigkeitsbereich seiner Inspektion. Zu Beginn des Pressegespräches ging die Amtsleitung auf die weltweit anhaltende Corona-Pandemielage ein, die nach wie vor für Gesellschaft und Behörden gleichermaßen eine besondere Herausforderung darstellt. Oberstes Ziel des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord war und ist es, unter strikter Einhaltung der notwendigen Hygienevorschriften, die polizeiliche Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Polizeipräsident Günther Gietl lobte in diesem Zusammenhang das besondere Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im vergangenen Jahr äußerst flexibel der neuen Situation sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis anpassten. So wurden beispielsweise Arbeits- und Dienstzeiten auf starre Schichtmodelle umgestellt, Hygienekonzepte sowohl im Streifendienst als auch im Wachbetrieb umgesetzt und es wurde wo möglich von zu Hause aus gearbeitet. „Sie alle trugen damit wesentlich zum Erhalt des Dienstbetriebs und der Einsatzfähigkeit bei!“, so Günther Gietl. Insgesamt ist das Gesamteinsatzgeschehen im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Mit über 181.000 im Einsatzleitsystem erfassten Einsätzen ist hier ein Rückgang um knapp vier Prozent festzustellen. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 1
Der nicht zuletzt durch den Lockdown bedingte Rückgang des Verkehrsaufkommens spiegelte sich auch merklich im Unfallaufkommen der Verkehrsstatistik 2020 wider. So waren im vergangenen Jahr 19,1 Prozent weniger Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Eine zusätzliche Belastung für die Einsatzbeamten stellte die Überwachung der Infektionsschutzvorschriften dar. Im Jahr 2020 kamen hier 15.724 Fälle zur Anzeige. Über ein Drittel aller Delikte wurde im Bereich der Verstöße gegen die Ausgangssperre festgestellt, gefolgt von Fällen verbotener Menschenansammlungen und Verstößen gegen die Maskentragepflicht. Besonders wichtig war es dem Präsidenten, dass seine Einsatzkräfte beim Feststellen von Verstößen stets mit Fingerspitzengefühl vorgingen, wenn sie in der Bevölkerung Verstöße feststellten. „Wir sind uns bewusst, dass die Pandemiekrise für Polizeibeamte und Bürger gleichermaßen einen Ausnahmezustand darstellt, der nur gemeinsam bewältigt werden kann, so Gietl.“ Im Jahr 2020 wurden im Bereich des PP Oberbayern Nord 2.163 Fälle (2019: 2.179 Fälle) aus dem Phänomenbereich Häusliche Gewalt polizeilich bekannt. Somit ist festzustellen, dass die Fallzahlen aufgrund der Corona-Pandemie und der damit teilweise verbundenen Ausgangsbeschränkungen in der polizeilichen Erfassung nicht gestiegen sind. Begleitend zum Pandemiegeschehen stieg das Phänomen des Subventionsbetruges signifikant von zwei Fällen im Jahr 2019 auf 120 Fälle im Jahr 2020 an. Der hierdurch entstandene Schaden beträgt rund 1,5 Millionen Euro. Die hier festgestellten Delikte bezogen sich fast ausschließlich auf die Inanspruchnahme nicht zustehender Corona- Soforthilfen. Zuständigkeit / Einwohnerzahl Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller polizeilich bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte (Verstöße nach dem Strafgesetzbuch und strafrechtliche Nebengesetze ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte). Die Gesamtübersicht der Kriminalitätslage des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord beinhaltet auch Delikte, die durch die Bundespolizei bearbeitet werden. Die Tatorte liegen grundsätzlich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Der Schutzbereich des Polizeipräsidiums umfasst die Landkreise Erding, Ebersberg, Freising, Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg, Starnberg, Eichstätt, Pfaffenhofen, Neuburg- Schrobenhausen sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt. Im Zuständigkeitsbereich liegt auch der Flughafen München. Auf einer Gesamtfläche von 7373 Quadratkilometern wurden insgesamt 1.577.833 Einwohner betreut. Die Bevölkerung im Zuständigkeitsbereich nahm gegenüber dem Vorjahr um 7.360 Einwohner oder 0,5 % zu. Im 10-Jahres-Vergleich wuchs die Bevölkerung um 108.452 Einwohner (7,4 Prozent) an. Für das Jahr 2020 ergibt sich damit in Oberbayern Nord eine Häufigkeitszahl von 3.818 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 2
Gesamtentwicklung Im Jahr 2020 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord 60.235 Straftaten statistisch erfasst (ohne Verkehrs- und Staatschutzdelikte). Gegenüber 2019 nahm die registrierte Kriminalität um 1,8 Prozent (- 1.092 Fälle) ab. Strafbare Versuche werden in der Statistik mit erfasst. Im Zehnjahresvergleich, also gegenüber dem Berichtsjahr 2011, nahm die Kriminalität im Dienstbereich um 1.994 Fälle oder 3,2 Prozent ab. Nach einem verhältnismäßig hohen Wert im Jahr 2016 ergibt sich nun das vierte Jahr in Folge ein deutlicher Rückgang. Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße gingen in den letzten 10 Jahren sogar um 2.592 Taten, also 4,4 Prozent zurück. Der Präsidialbereich Oberbayern Nord im Überblick *Delikte ohne Aufenthaltsgesetz Oberbayern Nord Bevölkerung 1.577.833 (1.570.473) Straftaten 56.214* / 60.235 Aufklärungsquote 68,4 %* / 70,2 % Häufigkeitszahl 3.563* / 3.818 Opfer 12.535 (13.637) Tatverdächtige 31.222 (32.843) Nichtdeutsche Tatverdächtige 10.403 (10.789) Tatverdächtige Zuwanderer 3.425 (3.705) Kernbotschaften 2020 Niedrigster Straftatenstand seit 2011 Höchste Aufklärungsquote seit 10 Jahren Signifikanter Rückgang von Rohheits- und Raubdelikten Rückläufiger Trend bei Wohnungseinbruchdiebstählen Erstmaliger Rückgang von Straftaten durch Zuwanderer Rückgang der Straftaten in Asylunterkünften Deutlicher Anstieg von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Callcenter-Betrugsphänomen (falsche Polizeibeamte) Präventions-Kampagne „Leg auf!“ Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 3
Entwicklung der Straftaten des PP OBN von 2011 bis 2020 Häufigkeitszahl (HZ) Die Häufigkeitszahl ist die Summe der Die Belastung der Bevölkerung mit Straftaten lag 2020 insgesamt bekannt gewordenen Delikte, im Zuständigkeitsbereich des PP Oberbayern Nord bei errechnet auf 100.000 Einwohner. Sie gilt 3.818 Straftaten pro 100.000 Einwohner und ist damit als Gradmesser für die Sicherheit der die zweitniedrigste in Bayern. Bürger in einer Region. Aufklärungsquote für 2020 Im Jahr 2020 konnten 42.260 Straftaten geklärt werden, woraus sich eine Aufklärungsquote von 70,2 Prozent ergibt. Die AQ liegt damit um 2,7 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Sie liegt damit erstmals zwei Prozentpunkte über dem bayerischen Durchschnitt. Oberbayern Nord hat mit diesem Wert die beste Aufklärungsquote der letzten 10 Jahre erreicht. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 4
Kriminalitätsstruktur des PP OBN in 2020 Im Jahr 2020 wurden mehr sog. „Sonstige Straftatbestände gemäß StGB“ gemeldet. Die beiden Deliktsgruppen Sachbeschädigung und Diebstahl machen hierbei fast die Hälfte der Gesamtkriminalität im Bereich des PP OBN aus. Insbesondere die Graffiti-Sachbeschädigungen stiegen um 1.458 Fälle, d. h. 35,9 Prozent an. Der Anteil der Diebstahlsdelikte hingegen ging weiter um -9,6 Prozent zurück. Seit dem Jahr 2011 sogar um 25 Prozent. Ergänzend angemerkt machen auch der Anteil der Straftaten gegen Nebengesetze ging nach drei Jahren steigender Zahlen erstmals zurück. Dies beruht nach Meinung der Experten auf einem Rückgang bei den Einreiseverstößen. Im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Betäubungsmittelkriminalität nahmen die Rauschgiftdelikte entgegen des bayernweiten Trends zu (um 408 Fälle im Vergleich zum Vorjahr/ 8,3 Prozent). Insgesamt 56.280 Straftaten ohne Ausländerrechtliche Verstöße Auch im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sind die Fallzahlen um 6,7 Prozent gestiegen. Besonders bei den Betrugsdelikten ist ein signifikanter Anstieg um 9,3 Prozent, und damit ein mehr an 701 Fällen, zu verzeichnen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord wirkte dem ansteigenden Betrugsphänomen mit einer groß angelegten Präventionskampagne „Leg auf“ und fortlaufender Aufklärungsarbeit in Zusammenhang mit Callcenterbetrügereien, „Stichwort Falscher Polizeibeamter“, entgegen. Im Bereich der Internetkriminalität wurden durch die Dienststellen des PP Oberbayern Nord 3.575 Internetstraftaten mit einem Hinweis auf handelnde Täter in Deutschland bearbeitet. Dazu kommen 4.643 Taten mit Erfolgsort in Deutschland, die durch im Ausland handelnde Täter begangen wurden. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Anzahl der Internetdelikte im Inland um 337 Taten (10,4 Prozent) zu. Der Internetbetrug stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent. Zum Jahr 2011 beträgt der Anstieg 73,1 Prozent. 2020 entstand ein Gesamtschaden in Höhe von 1.622.974 Euro. Die Schadensumme ging dabei zum Vorjahr um 353.000 Euro zurück. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 5
Die Zahl der Rohheitsdelikte sank das vierte Jahr in Folge um 8,2 Prozent. Mit 9.372 Fällen wurde auch hier der niedrigste Wert der vergangenen 10 Jahre erreicht. Ebenso konnte auch bei den Raubdelikten im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 14 Fälle (-8 Prozent) verzeichnet werden. Mit insgesamt 160 Fällen wird auch hier der niedrigste Wert der vergangenen 10 Jahre erreicht. Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle sank im Zuständigkeitsbereich um knapp 10 Prozent (-9,3 Prozent). Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür dürfte auch der pandemiebedingte Lockdown mit einer damit verbundenen vermehrten Anwesenheit der Bürger zu Hause sein. Ein neuer Höchststand wurde bedauerlicherweise bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung festgestellt. Hier stiegen die Fallzahlen auf 1.258 Straftaten an. Bereits im Jahr 2019 war aufgrund vermehrter Anzeigeerstattung durch Kinder- schutzorganisationen ein deutlicher Anstieg im Zusammenhang mit dem Besitz und der Verbreitung von Kinderpornografie zu verzeichnen. Die Pornografie-Verstöße nahmen im Jahr 2020 weiter deutlich zu und schlugen mit einem Anstieg um 64,7 Prozent zu buche. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 6
Bei den Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag, fahrlässige Tötung, strafbarer Schwangerschaftsabbruch) ist ein Rückgang um 10,8 Prozent zu verzeichnen. Vollendet wurden sieben Fälle des Mordes und sechs Fälle des Totschlags. Alle Fälle konnten geklärt werden. Damit liegt die Aufklärungsquote bei Mord und Totschlag bei 100 Prozent. Ermittelte Tatverdächtige in 2020 Im Zuge der Aufklärung von 42.260 Straftaten wurden im Zuständigkeitsbereich 31.222 Tatverdächtige ermittelt. Ohne die Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz bzw. AsylVfG konnten mit der Aufklärung von genau 38.462 Straftaten insgesamt 27.900 Tatverdächtige ermittelt werden, das sind 567 tatverdächtige Personen (- 2,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. Nichtdeutsche Tatverdächtige 2020 Unter den 2020 im Präsidialbereich ermittelten Tatverdächtigen (ohne AufenthG bzw. AsylVfG) waren 10.403 Nichtdeutsche. Das sind 386 Personen weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 betrug der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger 37,3 Prozent. Dieser sank damit das zweite Jahr in Folge, im Jahr 2020 um 0,6 Prozentpunkte. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 7
Zuwanderer 2020 Erstmals gingen die durch Zuwanderer begangenen Straftaten signifikant zurück. Hier ist ein Rückgang von insgesamt 280 Fällen, um – 7,6 Prozent, festzustellen. Der Anteil von Zuwanderern an den ermittelten Tatverdächtigen beträgt 12,3 Prozent. Unter dem Begriff Zuwanderer werden neben Asylbewerbern, auch Personen gerechnet, die nach Abschluss des Asylverfahrens nicht abgeschoben werden können (Duldung), Kontingentsflüchtlinge und alle Personen, die sich sonst in Deutschland illegal aufhalten. Verteilung der Tatverdächtigen ohne Straftaten gegen ausländerrechtliche Bestimmungen Straftaten durch Zuwanderer Gegen Zuwanderer wurde in 3.638 Fällen wegen Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen und in 4.810 Fällen wegen anderer Straftaten ermittelt. Eine solche Aussage kann nur bei geklärten Straftaten getroffen werden, sprich wenn der Täter ermittelt werden konnte. Die durch Zuwanderer selbst begangenen Straftaten sind im Jahr 2020 erstmals um 291 Fälle (- 5,7 Prozent) zurückgegangen. Diese Entwicklung folgt damit dem Rückgang bei den o.g. Anteilen der Tatverdächtigen. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 8
Bei den Sexualdelikten durch Zuwanderer ist jedoch ein Anstieg um 5,7 Prozent festzustellen. Der hohe Wert aus dem Jahr 2018 wurde jedoch nicht mehr erreicht. Die Rauschgiftdelikte durch Zuwanderer nahmen ebenfalls weiter zu. Jedoch ist ein deutlicher Rückgang beim Handel und Schmuggel von Betäubungsmitteln durch Zuwanderer erkennbar. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 9
Kriminalitätsbelastung in den Landkreisen 2020 Anzahl Aufklä- Häufig- Veränderung Bereich Delikte rungsqote zum Vorjahr keitszahl PP Oberbayern Nord 60.235 70,2 % 3.563 - 0,1 % Stadt Ingolstadt 8.657 69,7 % 6.225 - 4,2 % Dachau 4.587 65,0 % 2.852 + 0,2 % Ebersberg 4.370 63,1 % 3.017 - 0,7 % Eichstätt 3.193 72,3 % 2.389 - 4,5 % Erding 4.360 70,9 % 3.092 + 7,4 % Freising 6.048 66,7 % 3.317 - 1,1 % Fürstenfeldbruck 7.433 65,5 % 3.340 + 2,9 % Landsberg am Lech 4.735 76,1 % 3.913 + 23,3 % Neuburg-Schrobenhausen 2.974 72,7 % 3.012 - 11,8 % Pfaffenhofen a.d.Ilm 3.997 66,4 % 3.051 - 3,7 % Starnberg 5.161 65,7 % 3.735 + 11,5 % Flughafen München 4.992 93,4 % - - 29,0 % In fünf Landkreisen, der Stadt Ingolstadt und im Bereich des Flughafens München lässt sich eine sinkende Kriminalitätsbelastung ablesen. In den restlichen fünf Landkreisen stieg die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Nachdem im Jahr 2019 die Kriminalitätsbelastung im Landkreis Eichstätt leicht angestiegen war, ging sie im Jahr 2020 wieder um 4,5 Prozent zurück. Damit gilt der Landkreis Eichstätt weiterhin mit einer Häufigkeitszahl von 2.389 als der „sicherste Landkreis“ im Zuständigkeitsbereich des PP Oberbayern Nord. Den größten Anstieg im Zuständigkeitsbereich Oberbayern Nord verzeichnet der Landkreis Landsberg am Lech (+23,3 Prozent). Zu dieser Steigerung hat ein Betrugs-Großverfahren mit 1.137 Fällen wesentlich beigetragen. Auch in den Landkreisen Starnberg (+11,5 Prozent), Fürstenfeldbruck (+2,9 Prozent), Dachau (+0,2 Prozent) und im Landkreis Erding ohne Flughafen (+7,4 Prozent) erhöhte sich die Anzahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 10
Neben dem Landkreis Eichstätt nahmen auch die Landkreise Pfaffenhofen (-3,7 Prozent), Ebersberg (-0,7 Prozent), Freising ohne Flughafen (-1,1 Prozent) und Neuburg- Schrobenhausen (-11,8 Prozent) einen Rückgang von Straftaten wahr. Besonders hervorzuheben ist dabei der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen der immerhin einen Rückgang der Straftaten von über 11 Prozent verzeichnete. Im Bereich Flughafen München sank die Zahl der Straftaten um ein Drittel (-29 Prozent). Dies lässt sich mit dem generellen coronabedingten Rückgang des Flughafenbetriebs erklären. Im Landkreis Starnberg wirkten sich rund 700 Paketdiebstähle negativ aus. Besondere Ereignisse aus 2020 in Schlagzeilen 17.01. Brandserie geklärt Gut zwei Monate lang ermittelte die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck mit Hochdruck an der Aufklärung einer Brandserie im Landkreis Landsberg am Lech und dem benachbarten Landkreis Weilheim. Zwei Tatverdächtige konnten festgenommen werden. Beide Beschuldigte gingen in Haft. 21.02. Absichtlicher Sturz im Treppenhaus - Polizei findet zwei tote Kleinkinder Eine 38-jährige Frau stürzte sich im Treppenhaus eines Bürogebäudes auf einem Firmengelände in Manching im fünften Stock über ein Geländer in die Tiefe. Sie wurde lebensbedrohlich verletzt und starb im Laufe der Nacht an den Folgen des Sturzes. Im Fahrzeug der Frau, das auf einem Firmenparkplatz abgestellt war, fanden die Beamten der Kriminalpolizei die Leichen ihrer beiden Kinder im Alter von 10 Monaten und 3 Jahren. Beide Mädchen wurden gewaltsam getötet. 18.03. Motorradunfall fordert zwei Menschenleben Zwei Motorräder stießen im Gegenverkehr auf der Kreisstraße DAH 8 zwischen Weitenwinterried und Tandern frontal zusammen, nachdem eines der Krafträder einen PKW überholt hatte. Beide Motorradfahrer, 22 und 53 Jahre alt, wurden durch den Zusammenstoß tödlich verletzt. 02.05. Knochenfund bei Kipfenberg Ein Zeuge, der mit seinem Metallsuchgerät in einem Waldstück im Gemeindebereich Kipfenberg unterwegs war, fand einen menschlicher Schädel, vergrabene Knochen und Bekleidungsteile. Die Untersuchung der aufgefundenen Skelette am Institut für Rechtsmedizin München zeigte, dass es sich bei den sterblichen Überresten tatsächlich um ein seit 2002 vermisstes Pärchen handelt. 26.05. Pkw fährt in Fußgängergruppe Ein Pkw-Fahrer steuerte in Pöcking, Lkr Starnberg, seinen Wagen direkt auf eine Gruppe von Fußgängern zu. Fünf Personen wurden dabei leicht bis mittelschwer verletzt, darunter die Lebensgefährtin des Fahrers. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 11
02.06. Verkehrsunfall mit 2 Toten Auf der Abfahrt der der B 300 auf die B 13 in Richtung Ingolstadt im Gemeindebereich Reichertshofen kam es zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen noch an der Unfallstelle verstarben und drei weitere teils lebensbedrohlich verletzt wurden. In der langgezogenen Rechtskurve der Abfahrt kam der Pkw auf die Gegenfahrbahn und kollidierte noch auf der Brücke über die B 300 mit einem entgegenkommenden Lkw. Die beiden 18 und 19 Jahre alten Mitfahrer auf der Rücksitzbank erlitten tödliche Verletzungen. Der Fahrer und der ebenfalls 19-jährige Beifahrer wurden mit schweren Verletzungen in Kliniken gebracht. 19.06. Tödliche Schüsse in Internetcafé In den Abendstunden hatte in einem Internetcafé in Ingolstadt ein 37-jähriger Mann aus dem Landkreis Eichstätt eine Waffe gegen sein 50-jähriges Opfer gerichtet und geschossen. Trotz Reanimationsversuchen verstarb der Ingolstädter noch am Tatort. Der Schütze verließ daraufhin das Lokal und konnte von den eintreffenden Polizeikräften widerstandslos festgenommen werden. 16.08. Versuchtes Tötungsdelikt in Schnellzug Ein zunächst unbekannter Täter griff einen Fahrkartenkontrolleur in einem ICE zwischen München und Augsburg an und verletzte diesen schwer. Am darauffolgenden Tag fiel einem Zugbegleiter in einem ICE bei Erfurt ein Fahrgast auf, der auf die veröffentlichte Personenbeschreibung des Flüchtigen passte. Mittels eines sich im Zug befindenden Polizeibeamten aus Bayern konnte der Mann vorläufig festgenommen werden. 09.09. Haft nach Raubüberfall Ein unbekannter Täter schlug eine 84-jährige Frau in einer abgelegenen Kiesgrube im Gemeindebereich Aresing mit einem Holzknüppel mehrfach auf den Kopf, entwendete anschließend deren Pkw und ließ sie schwerverletzt zurück. Zuvor hatte er sie am P+R Parkplatz in Friedberg von dem unbekannten Täter um eine Mitfahrgelegenheit gebeten. Der Beschuldigte konnte am festgenommen und anschließend in die JVA eingewiesen werden. 19.09. Flugzeugabsturz in Moosburg Beim Absturz eines Sportflugzeugs auf dem Gelände eines Flugplatzes in Moosburg kamen die beiden Insassen der Maschine ums Leben. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da sich die Absturzörtlichkeit in unwegsamem Gelände befand. 16.10. Schwerer Baustellenunfall Auf einer Baustelle in Denklingen kam es zu einem schweren Betriebsunfall, bei dem vier Arbeiter aus dem Landkreis Landsberg am Lech getötet und ein weiterer leicht verletzt wurden. Die Schalung der Decke war komplett in sich zusammengestürzt. Die Arbeiter, die sich zuvor auf beziehungsweise unterhalb der Betondecke aufgehalten hatten, wurden durch Trümmer und Beton verschüttet. 17.11. Tödlicher Geisterfahrerunfall Kurz nach der Meldung eines Falschfahrers auf der BAB A 99 in Fahrtrichtung Salzburg wurde ein schwerer Unfall auf Höhe der Anschlussstelle Hohenbrunn in Fahrtrichtung Süden gemeldet. In diesen waren zwei Pkw verwickelt, die mit jeweils zwei Personen besetzt waren. Alle vier Insassen verstarben noch an der Unfallstelle. Polizeipräsidium Oberbayern Nord Telefon: 0841-9343-1004 Esplanade 40, 85049 Ingolstadt www.polizei-oberbayern-nord.de Pressestelle pressestelle-ingolstadt@polizei.bayern.de 12
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