Positiv! - Glaube und Behinderung
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1/2021 Glaube und Info Behinderung Positiv! SEITE 3 – 4 SEITE 5 – 7 SEITE 9 – 10 SEITE 12 – 13 Rückblick JA-Mensch werden! GuB-positiv! Inklusion Ferientage und Blick in das neuste Buch Zwei Interviews Die Gehörlosen-Community Wochenende in Interlaken von Markus Müller im ICF Zürich
Editorial Liebe Leserinnen und Leser Während ich diese Zeilen schreibe, sind wir immer noch mitten im zweiten Lockdown. Ich spüre langsam eine gewisse Müdigkeit. Dass wir uns nicht zu stark unter die Leute mischen sollten, macht mir ehrlich gesagt Mühe. Und dass in unserer Gemeinde zur- zeit keine Gottesdienste stattfinden, verbessert die Situation auch nicht gerade. Und IN KÜRZE dann gibt es noch Leute, die in der Zeitung schreiben, der Lockdown habe auch seine positiven Seiten … Wir kommen zu Ihnen Aber was bedeutet heute schon «positiv»? Je nach dem kann positiv auch eine sehr negative Bedeutung bekommen. Bezüglich einer Diagnose verheisst dieses Wort Wussten Sie, dass Mose eine Sprachbehinderung hatte? Und Jakob war den grössten Teil seines Le- nichts Gutes. Es weist darauf hin, dass eine Krankheit sich in unserem Körper entwi- bens mit einer kaputten Hüfte unterwegs. Und ckelt hat. Und die tägliche Erwähnung der «positiven Coronatests» in den Medien, Paulus lebte sogar mit mehreren Behinderungen. hängt diesem schönen Begriff definitiv einen fahlen Beigeschmack an. Zum Thema «behindert – berufen» predigte kürz- lich Simone Leuenberger in der EMK Langenthal. Doch in dieser Zeitschrift soll «positiv» wieder von seiner wahren Seite betrachtet wer- Solche Einsätze sind Teil unseres Auftrags, in den den. Immerhin gibt es ganz viele Ereignisse, bei denen wir uns freuen, wenn es heisst: Kirchen und Gemeinden für eine biblische Sicht auf das Leben mit einer Behinderung sowie für inklu- «Es ist positiv!» Zum Beispiel, wenn uns mitgeteilt wird, dass wir die Arbeitsstelle be- sive Kirchen zu sensibilisieren. kommen haben, um die wir uns beworben haben. Wir haben verschiedene begabte und begeis- ternde Redner/-innen und kommen gerne auch in Unser Alltag hält immer wieder schöne aber auch schwierige Erlebnisse und Situatio- Ihre Gemeinde. Wann dürfen wir bei Ihnen sein? nen bereit. Sie beeinflussen unsere Stimmung, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Ein Mail an info@gub.ch genügt. Das Gute ist, dass wir uns entscheiden können, wie viel Raum wir den positiven oder den negativen Stimmungen geben wollen. «Du wirst dich glücklicher fühlen, wenn du bewusst positive und hoffnungsvolle Gedanken auswählst, die dem Wort Gottes entsprechen.» Diesen Satz habe ich in einem Artikel von Joyce Meier gelesen. Er ge- fällt mir gut. Gott hat uns die Zusage gemacht, dass er uns auf unserem Weg begleitet, und wir ihm vertrauen können. Ich durfte selber schon oft diese Erfahrung machen. Ein Lied begleitet mich in den letzten Tagen: «All die Fülle ist in dir o Herr, und alle Schönheit kommt von dir o Gott.» Diese Schönheit darf ich immer wieder sehen, wenn ich mich ganz bewusst zu Gott hinwende. Sei es in der Natur oder in Momen- ten, die ich im Alltag erlebe. Ich wünsche Ihnen viele Alltagserlebnisse, die Sie als Schönheit von Gott erkennen können. Susanne Furrer 2 Glaube und Behinderung | Info 1/2021
RÜCKBLICK Herbstspaziergang nach Unterseen Gemeinschaft wirkt! Ferientage und GuB-Wochenende vom 20. bis 25. Oktober 2020 in Interlaken VON MARKUS ZUBERBÜHLER Im Frühling hat uns das Coronavirus einen Unterseen losgezogen. Ein wunderschöner Am zweiten Tag wollten wir schauen, wie dicken Strich durch unsere Israel-Reise- Weg entlang der Aare führt bis zum Thu- tief der Schnee in den Bergen schon ge- pläne gemacht. Um die verpassten Ferien- nersee. Bei der Einmündung beginnt das fallen war. Mit dem Zug reisten wir ab In- tage wenigstens einigermassen zu kom- Naturschutzgebiet Weissenau. Zwischen terlaken Ost via Grindelwald auf die Kleine pensieren, haben wir das GuB-Wochenende Wald, Schilf und See führt der malerische Scheidegg. Von Schnee war aber weit und um drei Tage vorverlängert. 25 Personen Weg bis zu einem idyllisch gelegenen Brät- breit nichts (mehr) zu sehen. Nur gerade sind bereits am Dienstag nach Interlaken liplatz am Ufer des Thunersees. die vielen Schneekanonen liessen den angereist und liessen sich von der inzwi- Schon bald loderte ein zünftiges Feuer Winter erahnen. Bei überraschend schö- schen geltenden Maskenpflicht im Hotel unter dem Grillrost. Bis zur perfekten Glut nem Wetter und viel Sonne kamen wir nicht die (Vor)Freude verderben. blieb noch Zeit, im Wald passende Ste- am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau cken zu suchen und das Schlangenbrot fast nicht mehr aus dem Staunen heraus. Am Mittwochvormittag starteten wir mit vorzubereiten. Mit etwas Geduld wurde Es ist immer wieder überwältigend, diese einer Andacht. Ruth und Ernst Bai haben das Brot über dem Feuer dann mehr oder imposante Bergwelt von ganz nahe zu uns in diesen Tagen im Wechsel in einen weniger durch bzw. schwarz gebacken. betrachten. Bibeltext oder ein traditionelles Lied hin- Gerade rechtzeitig platzten auch die Cer- eingenommen. Danach sind wir zu einem velats aus ihrer Haut und bildeten zusam- Im renovierten Restaurant Eigernordwand ersten Ausflug auf dem Bödeli aufgebro- men mit dem Schlangenbrot ein urchiges genossen wir ein feines Zmittag. Danach chen. Vom Küchenchef des Hotels Artos Zmittag wie zu Jungschizeiten. Anschlies- trennten sich unsere Wege. Eine Gruppe haben wir uns einen Brotteig und 25 Cer- send genehmigten wir uns noch einen von acht Fussgänger/-innen nahm den velats einpacken lassen. Zu Fuss bzw. auf Kaffee und ein Dessert im nahegelegenen Weg nach Wengen unter die Wander- Rollstuhlrädern sind wir dann in Richtung Restaurant Landhaus. schuhe, während die übrigen noch einen Glaube und Behinderung | Info 1/2021 3
RÜCKBLICK Kaffee auf der Terrasse genossen und Entscheid vertagten wir aber auf Samstag- Cervelat und Schlangenbrot frisch vom Feuer später auf dem gleichen Weg wieder nach morgen , da die Hotline des Kantons Bern Interlaken fuhren. Ohne zu hetzen aber nicht mehr zu erreichen war. doch immer auf Zack schaffte es die Wan- dergruppe nach gut zwei Stunden auf den So genossen wir quasi um 5 vor 12 die Zug in Wengen. Nach dem Nachtessen noch vorhandenen Freiheiten und versam- stand ein Spielabend mit verschiedenen melten uns im Saal für die Präsentation Gesellschaftsspielen auf dem Programm. von Emanuel Frei von OM, der über die Ar- beit unter Menschen mit Behinderungen Der Freitag war quasi ein Tag zur freien in Moldawien berichtete. Mit den zweck- Verfügung zum «Lädele, Plöiderle und gebundenen Spenden für dieses Projekt Käfele». Im Verlaufe des Tages trafen nach unterstützt Glaube und Behinderung und nach die Gäste fürs offizielle Wochen- schon seit mehreren Jahren die Durchfüh- ende ein. 70 Personen waren angemeldet rung von Feriencamps in Moldawien. und freuten sich auf das Zusammensein und auch das Schwerpunktthema «Von Als Höhepunkt des Abends konnten wir Scham befreit». gleich zu Beginn in einer Live-Schaltung nach Moldawien von den Verantwortli- In den Nachrichten um 17 Uhr wurde über chen vor Ort hören, wie es den Menschen den Beschluss des Berner Regierungsrats dort geht und wie im September mit einer berichtet, dass ab Freitag um Mitternacht Woche Vorlauf ein Camp für 60 Personen Veranstaltungen mit mehr als 15 Personen organisiert wurde. Es wurde uns auch vor verboten sind. Nach einer ersten Krisen- Augen geführt, wie wichtig die Lebens- Der letzte Abend vor dem Berner Lockdown sitzung hatten wir noch Hoffnung, dass mittelhilfe im Frühling und Sommer war, wir unser Wochenende Dank Ausnahme- die wir anstelle des abgesagten Camps regelung noch durchführen können. Den finanzieren konnten. Die Schneekanonen stehen schon bereit Am Samstagvormittag beschlossen wir, dass wir das eben erste begonnene Wo- chenende um 12 Uhr offiziell beenden müssen. Da das Hotel aber weiterhin offen war für Einzelgäste, war es allen unseren Teilnehmenden freigestellt, noch bis Sonntagmittag zu bleiben und auch ohne Inputs, Gesprächsrunden und Got- tesdienst die Zeit in Interlaken noch zu geniessen. Die Tatsache, dass 53 Personen trotzdem bis Sonntagvormittag geblie- ben sind, zeigt, wie wichtig und positiv die Gemeinschaft und der Austausch von Angesicht zu Angesicht gerade in diesen schwierigen Zeiten sind. Vielen Dank an alle fleissigen und treuen Menschen im Hinter- und Vordergrund, die einen Beitrag zum Gelingen dieses besonderen GuB-Wochenendes beigetra- gen haben. Sei es durch die ermutigenden Andachten, die Musik sowie die wunder- schönen Blumen. Es war trotz allem eine schöne Zeit, die wir zusammen in Inter- laken verbringen durften. Die Wandergruppe am Ziel in Wengen 4 Glaube und Behinderung | Info 1/2021
GEISTLICHER INPUT Ein JA-Mensch werden Ein Gespräch mit Markus Müller über sein neustes Buch DIE FRAGEN GESTELLT HAT MARKUS ZUBERBÜHLER Lieber Markus, in Kürze erscheint rottbares Übel sehen, nehmen wir dem Der Kern deines Buches beschäftigt dein neustes Buch auf dem Markt. Evangelium die Chance, Glanz und Perle sich mit dem vielfältigen JA Gottes zu Du hast uns gesagt, dass Glaube und gerade in unserer Gebrochenheit und uns. Unter anderem geht es auch um Behinderung bei der Entstehung der Bedürftigkeit zu sein. das JA zu unserem Leiden. Kannst du Idee nicht unschuldig sei. Kannst du uns dies näher erläutern? uns aufklären? Auf den ersten Seiten stellst du uns Es ist vielleicht mein grösstes Staunen Ja, goldrichtig. Glaube und Behinde- verschiedene JA-Menschen vor, die über Gott. Er sucht nicht die Grösse, die rung war und ist eine Art Geburtshel- unsägliches Leiden und grossen Stärke oder die grosse Bühne, sondern fer zu diesem JA-Buch. Die Fachtagung Schmerz ertragen oder gar überwun- das Gebrochene, Bedürftige, Unschein- zum Thema «Heilung ist möglich … aber den haben. Was kennzeichnet diese bare (s. 1. Kor 1,27–29). Wir Menschen wenn sie ausbleibt?» im Sommer 2019 Menschen? denken: Wenn ich gesund, stark und be- hat mich in den darauffolgenden Mo- Ich glaube, das gemeinsame Merkmal eindruckend bin, dann kann Gott mich naten wie kaum etwas anderes umge- dieser Menschen besteht im tiefen Be- gebrauchen. So- Bald im Handel erhältlich trieben. Darf Schwäche, Verletzlichkeit, wusstsein, dass das Entscheidende nicht lange mir diese Begrenzung, Ohnmacht, körperliche, in den Gegebenheiten liegt, sondern in äussere Stärke MARK US MÜLL ER seelische und soziale Not, auch Alter der Art, wie wir mit diesen Gegebenhei- fehlt oder ich sie und Tod, überhaupt sein, oder müsste ten – mitsamt allem Leid, aller Not und al- nicht mehr habe, es nicht Wege geben, all dies so elegant len Beeinträchtigungen – umgehen. Das wird Gott kaum und so schnell wie möglich aus der Welt JA Gottes erlaubt das JA zur mir und mei- etwas mit mir an- zu schaffen? In mir festigte sich die Über-ner Situation. Das haben diese Menschen fangen können. zeugung, dass es zwischen einer zähne- geübt, das üben sie, und in dieses Üben Ich merke: Gott knirschenden Bejahung des scheinbar nehmen sie uns mit hinein. Ich lese ihre ist genau umge- unabänderlichen Schicksals und dem Erzählungen immer wieder, und immer kehrt: Er sagt JA zwar oft verständlichen, aber nicht im- neu sehr gerne. Diese Menschen bewe- zu Gebrochen- werden mer hilfreichen Schrei nach Heilung ei- gen mich. heit, Scheitern, nen dritten Weg geben muss. Ich glaube, Ohnmacht, End- es ist das Einstimmen und sich Einklinken Kannst du uns ein Beispiel nennen lichkeit, Bedürf- in das grosse und ungeteilte JA Gottes zu und aufzeigen, was wir von diesen tigkeit. Er sagt so Lebensverändernder Aufbruch in einer unperfekten Welt Schwäche und Verletzlichkeit. Menschen lernen können? sehr ja, dass er Es werden acht Menschen bzw. Gruppen sich entscheidet, Für wen hast du dieses Buch geschrie- von Menschen beschrieben. Vor jeder genau darin zu ben? Wer sollte es unbedingt lesen? einzelnen Person habe ich sehr grossen wohnen. Jemand sagte: Er nahm Woh- Das Buch ist für uns alle geschrieben, Respekt. Die beiden ersten Beispiele han- nung im Feuerofen dieser Welt. Da ist er wenn ich das so sagen darf. Wir alle, aus- deln von stark beeinträchtigten Kindern «zuhause», nicht in unserer scheinbaren nahmslos, kennen das Scheitern, ken- bzw. deren Mütter und Väter. Den Müt- Stärke, unserer äusseren Grösse, unserer nen Verlust, kennen Beeinträchtigung, tern gelingt es, gerade in dem Schweren, bestechenden Brillanz. kennen Verletzlichkeit und kennen Ein- immer neu den Schatz zu sehen und zu brüche – wenn nicht selbst, so doch entdecken, der manchmal – bildlich ge- Weiter schreibst du über das Glück, aus dem Umfeld. Unsere Gemeinden sprochen – hinter zwei oder drei oder verletzlich, schwach und begrenzt sein und unsere Gesellschaft brauchen nach vier Vorhängen verborgen liegt. Genau zu dürfen. Wie kommst du zu dieser 75 Jahren des «immer schneller, besser, dies ermöglicht Anna und Raphael eine schon fast provokativen Aussage? schöner» ein Innehalten und so etwas je völlig verblüffende Entwicklung, so Stell dir nur für einige Sekunden eine wie eine Erneuerung des Umgangs mit dass Raphael etwa sagen kann: «Ich habe Welt ohne Schwäche und Verletzlich- Schwäche und Verletzlichkeit. Meine Ah- weiss Gott die weltbeste Familie … Ich keit vor. Was würde uns abgehen und nung: Solange wir Schwäche ablehnen habe die weltbesten Eltern abbekom- verwehrt sein? Beispiel 1: Wir wären im und nur als auszurottendes und aus- men, da bin ich sicher.» Handumdrehen beziehungs- und ge- Glaube und Behinderung | Info 1/2021 5
GEISTLICHER INPUT meinschaftslos. Denn Stärke verbindet Das Nächste: Ähnliches gilt meinem Um- Der eigentliche Höhepunkt deines nie. Was verbindet ist die Schwäche feld gegenüber. Darf auch mein Umfeld Buches ist aber dein Traum. Ähnlich und der gemeinsame Umgang damit. sein wie es ist? Dürfen meine Nächsten wie Martin Luther King bei seiner Beispiel 2: Wir würden Gott schnell los, eigenartig, unvollkommen, unverständ- berühmten Rede («I have a dream eben Gott-los. Er wählt sich Schwach- lich sein? Ich übe auch hier. Pestalozzi …»), verlässt du quasi dein Manu- heit als sein bevorzugtes Zuhause. Dies meinte einst: «Verändern kann ich nur, skript und schreibst deinen Traum ist unser Glück. In Schwachheit werden was ich liebe.» – In meinen Worten: Ver- nieder (Seite 7). Wo sollen wir anfan- wir gesehen. In Schwachheit werden wir ändern lässt sich nur, was ich ungeteilt gen, damit dieser Traum Wirklich- vom Höchsten besucht. Im Schwachen bejahe, auch in seiner vielleicht schrägen keit wird? erweist er sich als stark. Glück ist nicht und befremdenden Eigenart. Dieses JA Ich befürchte, dass wir in den vergange- Freiheit von Begrenzung, sondern beja- verändert in ungeahnter Weise. nen vierzig Jahren (fast) verlernt haben, hender und befreiter Umgang mit Be- überhaupt zu träumen und Träume mit- grenzung. Glück ist, in Begrenzungen zu Unser Anliegen von Glaube und Be- einander zu teilen. Wir verbohren uns einem JA finden zu dürfen. hinderung ist es, das Zusammen- in der Gegenwart und verlieren die Vor- leben von Menschen mit und ohne stellungen vom Kommenden. Wo immer Wie kann es uns nun gelingen, die- Behinderung in den Kirchen und Ge- wir das Kommende schauen dürfen, und ses JA von Gott zu unserem Leben meinden zu fördern. Könnte uns da- Gott gibt uns in seinen Verheissungen anzunehmen und zu einem JA-Men- bei unsere Entwicklung zum JA-Men- genügend «Traum-Stoff», wird uns allen schen zu werden? Welches sind die schen behilflich sein? schnell deutlich, wo und wie jede und wichtigsten Übungsfelder in unse- Ich hoffe sehr. Und ich glaube sehr, dass jeder Einzelne von uns nächste Schritte rem Leben? Gemeinden im 21. Jahrhundert lernen, gehen kann. Weil Kinder, die jetzt gebo- Mein urpersönlich grösstes Übungsfeld dass das «immer besser, schneller, schö- ren werden, vermutlich den Beginn des besteht im bedingungslosen JA zu Gott ner» auf Kosten der nicht ganz so Schnel- 22. Jahrhunderts erleben werden, sollten und seinen Wegen mit mir. Es fordert len und Fähigen für die Gemeinde Jesu wir es wagen, Vorstellungen über diese mich täglich total heraus, Gott zu «er- nicht wirklich tauglich ist. Im Tiefsten Zeitspanne zu gewinnen. Für mich die lauben», dass er so sein darf wie er ist wird es darum gehen zu erkennen, dass zentralen Punkte: Hoffnung gerade in und dass er so handeln darf, wie er es für wir alle, auch als Gemeinde, begrenzt aller Schwäche und Gebrochenheit. Ich richtig empfindet. Ehrlich gesagt habe sind, dass unsere Erkenntnis Stückwerk selber möchte ein Hoffnungsmensch ich manchmal etwas andere Gedanken: ist und dass Gott gerade «im Schwachen mit einem ungeteilten JA sein, eben Wieso geht es nicht vorwärts? Wieso mächtig ist». Ich empfinde dies nach 75 «chronisch hoffnungsvoll», wie Glaube muss ich diesen Umweg machen? Wieso Jahren der unaufhaltsamen Optimie- und Behinderung in Anlehnung an Ker- kann Gott diesen oder jenen Menschen rungsbemühungen ein Jahrhundertpro- stin Wendels Buchtitel immer wieder be- nicht eine Spur mehr «in mein Bild» ver- jekt: Die Zukunft gehört dem JA auch tont. Was macht uns glücklicher als dies, wandeln? Es fordert mich heraus, Gott zum Schwachen und Begrenzten. Hier auch in einer gebrechlichen und verletz- voraussetzungslos zu bejahen. Ich übe es. lässt sich atmen, aufatmen. lichen Welt, von der wir Teil sind? Dr. Markus Müller studierte Heilpädagogik, Erziehungswissenschaft und Anthropo- logie. 1986 promovierte er in Behindertenpädagogik an der philosophischen Fa- kultät in Fribourg/Schweiz. Er war während zehn Jahren Direktor der Pilgermission St. Chrischona/Chrischona International. Seit April 2012 arbeitet er als Heimpfarrer im Zentrum Rämismühle bei Winterthur. Er ist Autor von mehreren Büchern rund um die Themen des Älterwerdens und der Zukunft. «Mit 24 Jahren war mir klar: Es ist nicht entscheidend, was ich machen werde, sondern in welcher Grundhaltung ich mein Leben gestalte. Hauptsache, ich bin ein Mensch der Hoffnung und des JA.» 6 Glaube und Behinderung | Info 1/2021
GEISTLICHER INPUT «Ich habe einen Traum» MARKUS MÜLLER IN SEINEM NEUEN BUCH «EIN JA-MENSCH WERDEN» Ich habe den Traum vom JA in dieser Ich habe einen Traum vom ganzen JA Welt des Politischen. Ich träume davon, Welt. Ich habe den Traum, dass eines des Menschen zum ungeteilten JA Got- dass wir als Freunde keinen gemeinsa- Tages die Christen in der Öffentlichkeit tes. Ich habe einen Traum von einem men Feind benötigen. Ich träume vom nicht mehr als die von gestern gelten, ehrlichen, wahren, wahrhaftigen, nicht verbindlichen und ganzen JA zueinan- sondern als die von morgen. Ich habe gemachten, nicht vordergründigen, der, auch wenn meine Erwartungen an den Traum, dass man uns nicht mehr als nicht bloss scheinbaren JA von uns Men- den andern nicht erfüllt werden. Ich Menschen des NEIN’s, sondern als Men- schen zu Gott. Ich habe einen Traum, träume vom sich verschenkenden JA in schen des JA kennt und wahrnimmt. Ich in dem sich Menschen helfen, nicht in einer Welt des NEIN’s. habe den Traum, dass wir zuerst wissen erster Linie Not und Leidvolles zu besei- und davon reden, wofür wir sind und tigen, sondern Gott in seinem JA zum Ich habe den Traum vom verlässlichen, nicht wogegen wir sind. Ich habe den gebrochenen, zerbrechlichen, geschei- ungeteilten, getrosten JA zum nicht ver- Traum, dass in 90 % unserer Gespräche terten, ohnmächtigen, schwachen Le- fügbaren, unendlichen liebenden Gott, das JA aufleuchtet – so hell, dass das ben zu lieben – mit ganzem Herzen, mit vom JA zu uns selber, vom JA zu unserem NEIN bloss wie eine Erscheinung am ganzer Seele, mit ganzem Verstand und Miteinander in einer entgrenzten, vom Rande dasteht. mit aller Kraft. Kontrollwahn diktierten, gar ins Marty- rium treibenden, manchmal in den Ab- Ich träume davon, dass Menschen von Ich träume davon, uns gegenseitig so grund starrenden Welt. Ich habe den ganzem Herzen zu ihren Grenzen stehen zu beJAhen wie wir sind – in aller Un- Traum vom JA zu unserer ureigenen Un- und stehen dürfen. Ich träume davon, vollkommenheit und Gebrechlichkeit. vollkommenheit, zu unserem Unwissen dass sie in und mit diesen Grenzen, in und Ich träume davon, dass niemand etwas und zu unserer Unfähigkeit, diese Welt mit ihren Schwächen, ihren Brüchen, ihrer sein muss, was er nicht ist. Ich träume in den Griff zu bekommen. Ich habe den Ohnmacht, ihrem Scheitern, ihren Nie- davon, dass wir die Kostbarkeit eines Traum von einem unzerbrechlichen Ver- derlagen, ihren Krankheiten, ihrem Leid, jeden Menschen, nicht bloss sein Äus- trauen, dass Gott nichts entgleitet, dass ihrem Schmerz und ihren Verletzlichkei- seres, sehen. Ich träume davon, dass wir Menschen bei ihm nie zu kurz kom- ten in der Mitte der Kirche zuhause sind. jede Meinung, jede Anschauung, jeder men und er in und durch seine Liebe al- Ich träume davon, dass der Gedanke, als Blickwinkel Raum bekommt, gesehen les zum guten Ziel führt. Ich habe den betroffener Mensch mit derartigen Eigen- und gehört zu werden. Ich träume da- Traum, dass wir uns in der anlaufenden schaften in der Kirche keinen Platz zu ha- von, dass wir Vorreiter in der Meinungs- und nicht der ablaufenden Geschichte ben keine Sekunde aufkommt und keine freiheit sind – in der Familie, in der Ge- zuhause wissen. Darin lieben wir das Le- Sekunde Raum hat, sich zu verfestigen. meinde, in der Arbeitswelt und in der ben, weit mehr als das Erlebte.
THEMA Mirjam – die mutige Schwester frei nach 2. Mose 2, 1–10 und 2. Mose 15, 1–21 VON HELEN BIRCHER Mirjam spielt auf dem Tamburin. «Ich muss ihn doch wieder zu Mutter nach Hause bringen, wenn es Zeit ist, ihn zu stillen! Die dürfen ihn doch jetzt nicht einfach mitnehmen! Woher sollte er denn seine Milch bekommen?» Heute noch, so viele Jahre später, be- ginnt Mirjams Herz bei dieser Erinne- rung schneller zu schlagen. Sie wundert sich über den Mut, den ihr Gott damals schenkte – ihr, die sie nicht mehr war als ein hebräisches Mädchen mit dem ver- zweifelten Herzen einer Schwester. Sie wuchs über sich hinaus, als sie ihren si- cheren Platz im Schutz des Schilfes ver- liess, sich vor die Tochter des Pharaos hinstellte, um dieser ein Angebot zu ma- chen, nachdem die noblen jungen Da- men sie neugierig gemustert hatten. Es konnte nur Gott, der Herr, gewesen sein, der ihr in diesem Moment die richtigen Worte in den Mund legte. So schlug sie der erstaunten Pharaonentochter vor, den «Mein kleiner Bruder …», denkt Mirjam neugeborenen Sohn. Die Mutter weinte hungrigen kleinen Jungen zu einer he- und ein Lächeln huscht über ihr Ge- oft, weil sie fürchtete, der Pharao würde bräischen Amme zu bringen, die ihn stil- sicht, während sie Mose aus einiger Ent- seine Leute schicken, um ihren Jüngs- len könne. Dass sie dabei an die Mutter fernung voller Stolz betrachtet. Er steht ten zu töten. Diese Angst wurde so gross, des Kleinen dachte, die auch ihre eigene mitten in einer grossen Schar Menschen, dass sie eines Tages einen Korb aus Schilf- war, behielt sie für sich. mit denen er schon so lange unterwegs rohr flocht, diesen mit Pech wasserdicht ist. Gemeinsam loben sie Gott, mit dem verklebte und den Kleinen hineinlegte. Versonnen steht Mirjam da. Ihr Blick ruht sie eben erst ein gewaltiges Wunder er- Mirjam begleitete ihre Mutter, als diese immer noch auf Mose. Sie staunt einmal lebt haben. Der Herr hat sie unbeschadet mit dem Korb in ihren Armen zum Ufer mehr über die wunderbare Wendung, die durchs Schilfmeer geführt und vor den des Nils lief und ihn dort im Schilf ver- sein Leben damals nahm am Ufer des Nils. Ägyptern gerettet. steckte. Mirjam war untröstlich. Sie blieb Ihr kleiner Bruder durfte in den Palast ein- in seiner Nähe und liess ihn nicht aus den ziehen um Jahre später das Volk Israel aus «Gott hat mich wieder einmal teilhaben Augen. Als sie eine Gruppe schön geklei- Ägypten herauszuführen. lassen an einer seiner grossartigen Ta- deter junger Frauen näherkommen sah, ten. Und wieder ist mein Bruder eine der rührte sie sich nicht und traute sich kaum Mirjam fühlt eine grosse Dankbarkeit in Hauptpersonen in diesem Geschehen ge- zu atmen. sich aufsteigen. Sie kann nicht anders als wesen. Er ist jemand ganz Besonderes!» nach ihrem Tamburin zu greifen, zu singen Mirjam hatte es schon damals gespürt, als So wurde sie Zeugin, wie die Tochter des und zu tanzen. Sie nickt den Frauen in ih- er geboren wurde … Pharaos den Korb aus dem Schilf holen rer Nähe aufmunternd zu, und eine nach liess. Mirjam konnte die aufgeregten Stim- der anderen lässt sich von der Freude an- Oh, wie hatte sie sich gefreut über ihr Brü- men der Frauen hören und verstand im- stecken. Sie stimmen mit ein in Mirjams derchen! Leider währte das Glück nicht merhin so viel, dass diese ihren kleinen Gesang, klatschen in die Hände und be- lange. Die Eltern waren in Sorge um ihren Bruder mitnehmen wollten in den Palast. wegen sich im Rhythmus des Liedes. 8 Glaube und Behinderung | Info 1/2021
THEMA THEMA Ein guter Kaffee, aber bitte ohne Mitleid! EIN GESPRÄCH MIT HELENA MIETHLICH, AUFGEZEICHNET VON SIMONE LEUENBERGER Ein Blick auf die Uhr. Das Postauto wird «Warum ich?». Ich versuche dann, mich zu Für einen feinen Kaffee ist Helena keine gleich kommen. Ich muss mich beeilen. Gott zu wenden und mich im Gebet an Reise zu weit. Ich bin kaum zur Tür raus, tönt es auch ihn zu richten. Habe ich Schmerzen und schon so: «Warum bisch mi nid ko ab- bin ich krank, dann spreche ich nicht mehr hole?» Helena fuchtelt zur Begrüssung viel und ziehe mich zurück.» mit ihrem Stock. Auf eine herzliche Umar- «Warum denn? Brauchen wir nicht gerade mung verzichten wir und den Kaffee trin- in dieser Zeit Leute, die uns unterstützen?» ken wir nun halt draussen. Es ist alles et- frage ich zurück. was anders seit gut einem Jahr. «Wer mich gut kennt, merkt, ob es mir gut geht oder nicht. Diese Menschen fragen Helena und ich kennen uns mittlerweile dann auch nach. Es gibt andere Leute, schon lange. In den Interlaken-Ferien von die denken ich sei ein «Luftibus», also ein Glaube und Behinderung haben wir uns leichtfertigter, unbekümmerter Mensch. kennen gelernt. Nach und nach ist eine Vielleicht ist das Teil meiner Lebensstra- Freundschaft entstanden. Eine Freund- tegie. Mit Mitleid habe ich nämlich Mühe. schaft mit örtlicher Distanz: Helena in Dem weiche ich aus. Ich schätze aufrichtige Bülach, ich in Uettligen bei Bern. Zwei Leute. Mit oberflächlichem Anteilnehmen Stunden Reisezeit liegen zwischen uns. kann ich nichts anfangen. Das ist respekt- Für Helena aber kein Grund, auf einen los. Eine ernst gemeinte Ermutigung hinge- Kaffee in Uettligen zu verzichten. gen tut gut. Auch in der schwierigsten Situ- ation darf ich Hoffnung haben. Nach dem «Positiv? Gaht’s no! Hast du kein aufer- grössten Regen erscheint ein Regenbogen bauenderes Thema bereit?» So, wie He- am Himmel und die Sonne kommt wieder. Und ich hoffe, dass Gott mir noch lange lena geht es wohl uns allen im Moment. Das ist Gottes Geschenk. die Kraft dazu schenkt. Und die Augen Der Begriff «positiv» hat seine «Positivität» und das Herz, um zu merken, wie ich dazu verloren. Doch nur auf den ersten Anlauf. Helena ist viel unterwegs. Immer wieder fin- beitragen kann, dass es Menschen besser Kurz darauf findet er zu seiner Berufung det sie Menschen, die ihre Hilfe brauchen. geht. Das tut dann auch mir so gut.» zurück. Helena ergänzt: «Positiv sind für Ich gehöre auch dazu – merci, Helena! Und mich ein schöner Tag, ein lieber Besuch immer ist sie zur Stelle. Gehört auch das zu Genau diese Hilfsbereitschaft brachte He- und überhaupt das Leben. Es ist ein Ge- ihrer Lebensstrategie? Ist die Hilfsbereit- lena vor Jahren in Kontakt mit Glaube und schenk von Gott. Ich lache gerne, ich ge- schaft ein Schutz, um nicht in einer Nega- Behinderung: «Zuerst war ich als Begleitper- niesse die Alltagsgeschenke wie ein Spa- tivspirale zu landen, ein Instrument, um sich son mit dabei. Kurz darauf wurde ich schwer ziergang oder eine Tasse feinen Kaffee.» abzulenken? Helena meint dazu: «Bei mir ist krank. Bei Glaube und Behinderung fühlte «Und dazu ein Butterbrot?» werfe ich ein. das nicht so. Es macht mir einfach Freude, ich mich auch krank herzlich willkommen. «Ja!» Helena strahlt. «Und wenn mir die- wenn ich mit meinen wenigen Ressourcen Das tut dem Herzen gut. Ich gehöre dazu. ses sogar noch jemand streicht, bin ich jemandem aus der Patsche helfen kann. Gott hat mir diese Tür geöffnet. Ohne meine im siebten Himmel. Ich freue mich, wenn Manchmal braucht es so wenig, um Leuten Hilfsbereitschaft hätte ich Glaube und Be- Leute meine Positivität sehen. Es ist ange- zu helfen. Da war zum Beispiel dieser Fami- hinderung wohl nicht kennen gelernt. Gott nehmer, mit positiven Leuten unterwegs lienvater. Ich habe ihn zum Hausarzt beglei- macht solche Wege möglich und gibt mir zu sein.» tet und das Gespräch in seine Mutterspra- dadurch sehr viel zurück. Glaube und Behin- che übersetzt. Nun geht es ihm und damit derung wurde für mich zur Familie.» Helena ist eine Frohnatur. Wer mit ihr un- auch seiner Familie schon deutlich besser. terwegs ist, verspürt keine Langeweile. He- Für mich ist es eine grosse Freude.» Der Kaffee ist getrunken, das Butterbrot lena ist immer für ein Abenteuer zu haben. gegessen. Das Postauto hat Helena wieder Gibt es auch Momente, in denen sie ihre Etwas nachdenklich fährt sie weiter: «Ich abgeholt. Meine Gedanken drehen sich positive Lebenshaltung verliert? suche mit meiner Hilfsbereitschaft keine noch um falsches Mitleid, Hilfsbereitschaft «Wenn ich krank bin, kommen schon auch Dankbarkeit. Für mich ist es einfach selbst- und Gottes Wirken in und mit uns Men- Gedanken wie ‹Nicht schon wieder!› und verständlich zu helfen, wenn ich kann. schen. Danke Helena! Glaube und Behinderung | Info 1/2021 9
THEMA «Gott ist immer da!» Ein Gespräch mitten im Corona-Alltag mit Familie Feuz aus Grindelwald VON SUSANNE FURRER ee Schuss zu halten. Beni arbeitet als Elek- Gibt es trotzdem auch positive Seiten? Familie Feuz am Oeschinens triker zu 50 % hier im Ort. Dazu kommt Die Zeiten als Familie waren intensiver. die Betreuung von Nathanael sowie die Auf Spaziergängen oder rund ums Haus Mitarbeit in unserer Gemeinde, dem EGW haben wir plötzlich die kleinen Dinge be- Grindelwald. wusster wahrgenommen. Wie zum Bei- spiel eine Amselfamilie, die wir im ersten Nathanael hatte kürzlich eine Opera- Lockdown beobachten konnten. Im Spi- tion und ist nun in der Reha. Was hat tal waren weniger Patienten. So durften sich dadurch für euch verändert? wir uns in einem Einzelzimmer einrichten, Das Organisieren bleibt. Doch unter der was ein riesiges Geschenk war. Und posi- Woche haben wir Eltern mehr Zeit, um tiv ist vor allem, dass wir bis jetzt gesund auch einmal einen Spaziergang zu ma- bleiben durften. chen, Schlitteln oder Skifahren zu gehen. Dazu kommen die Fahrten am Freitag Wie gelingt es euch, positiv zu und Sonntag zu Nathanael nach Affoltern bleiben und hoffnungsvoll in am Albis, hin und zurück versteht sich. die Zukunft zu blicken? Diese von Einschränkungen geprägte In welcher Form schränkt euch Zeit hat unsere Gewissheit gestärkt, dass die Pandemie ein? Gott in jeder Lage an unserer Seite ist. Am spürbarsten ist die Tatsache, dass wir Wir haben auch neu gelernt, dankbar zu Vor rund zehn Jahren besuchten Nata- kaum zu Besuch gehen und auch kaum sein für die guten Gaben und schönen lie und Beni Feuz zusammen mit ihrem selbst Besuch empfangen. Durch die Momente, welche Gott uns schenkt. Sohn Nathanael erstmals einen Fami- Kontaktbeschränkung können wir nur lientag. Nathanael ist heute 15 Jahre wenig Hilfe von Freunden und der Fami- Ändert die Pandemie etwas an alt und besucht die Heilpädagogische lie in Anspruch nehmen. Auch das Über- eurem Glaubensleben bzw. an Schule in Interlaken. Als Nathanael zwei nachten oder Besuche bei Freunden, wel- eurer Beziehung zu Gott? Jahre alt war wurde bei ihm eine cere- che in der Nähe von Affoltern wohnen, Wir durften die Erfahrung machen, dass brale Bewegungsstörung festgestellt. war wegen der Pandemie nicht möglich. Gott uns niemals im Stich lässt. Es lohnt Dazu kamen epileptische Anfälle, die Schön wäre es, auf der Rückreise von Af- sich, ihm zu vertrauen. Den folgenden nun aber seit einigen Jahren nicht mehr foltern irgendwo etwas essen zu gehen. Vers haben wir im Dezember 2019 als Los aufgetreten sind. Aber das müssen wir verschieben. Für gezogen. «Ich lasse dich nicht im Stich, Nathanael ist das Tragen der Maske eine nie wende ich mich von dir ab.» Josua Wegen der ansteckenden Fröhlichkeit grosse Einschränkung. Und dann hat er 1,5b. Nathanaels Haltung zu dieser Frage von Feuzes macht es Sinn, gerade mit ih- auch seine Freunde schon lange nicht ist glasklar: «Nein, es hat sich nichts geän- nen für diese Ausgabe der Infozeitschrift mehr gesehen. dert. Gott ist immer da.» ein Interview zu führen. Was ist belastend? Worauf freut ihr euch, Vielen Dank liebe Familie Feuz, Wir sind uns täglich bewusst, dass wir wenn dann mal alles vorbei ist? dass ihr uns einen Einblick in euer nicht krank werden sollten, damit Na- Wir freuen uns auf Ferien – am liebs- Leben gebt. Wie sieht euer Familien- thanaels Therapie nicht beeinträchtigt ten ohne Einschränkungen. Wir hoffen alltag aktuell aus? wird. Auch sollten wir nicht irgendeine auch, bald wieder mehr persönliche Kon- Der Alltag ist geprägt vom Organisieren Krankheit in die Reha-Klinik bringen. takte haben zu können, die Familie und der vielfältigen Aufgaben. Da sind ein- Diese Verantwortung zu tragen, kann Freunde zu besuchen und auch Gäste mal die drei Ferienwohnungen, die wir manchmal schon belastend sein. zu uns einzuladen. Nathanael freut sich vermieten. Es gilt die Reservationen zu vor allem auf lange Ferien und ein Glacé- managen, die Übergaben sicherzustel- Fest. Das haben wir uns vor der Opera- len und auch sonst die Wohnungen im tion als Ziel gesetzt. 10 Glaube und Behinderung | Info 1/2021
MOLDAWIEN-NEWS THEMA Hoffnungspakete in grosser Not AUTORENTEAM VON OM MOLDAWIEN Vor vielen Jahren hat Bruder Dima mit der Pandemie wurden diese Menschen auf die sich alle gefreut hatten. Anstelle seiner Assistentin Anastasia in Moldawien regelmässig besucht und unterstützt. Als der Feier konnten wir mit dem erhaltenen eine Arbeit aufgebaut, um Menschen mit aber die Pandemie begann, wurden diese Geld von OM fünfzig Pakete mit verschie- Behinderungen in ihrer Not zu helfen. Besuche eingestellt, weil die Menschen denen Lebensmitteln wie Reis, Buchwei- Zweimal pro Jahr lädt er sie in ein Ferien- Angst hatten, das Virus zu bekommen und zen, Zucker, Makkaroni, Bohnen, Fischkon- camp ein und ermöglicht ihnen so eine es an schutzbedürftige Menschen weiter- serven usw. kaufen. Wir besuchten die Zeit des Auftankens und der Gemein- zugeben. Aufgrund der Einschränkungen Menschen zu Hause und ermutigten sie. schaft mit Gott und anderen Menschen. konnte Dima auch keine Versammlungen Die Leute warteten auf uns, obwohl unser Die Arbeit ist Teil der weltweiten Aktivitä- abhalten. In den Dörfern auf dem Land Besuch nicht angekündigt war. Die Men- ten von OM. war es besonders schwierig. Von den Be- schen waren sehr glücklich und dankbar hörden wurden wir in letzter Zeit gut un- für die Lebensmittel. Die vielen Tränen Während der Corona-Pandemie erhielt terstützt. Wir wurden gefragt, welche Hilfe waren Ausdruck der Freude darüber, dass Dima viele Anfragen für Unterstützung in der Pandemie benötigt wird. Leider sie nicht allein sind und dass der Rest der von Menschen mit Behinderungen. Vor mussten wir die Weihnachtsfeier absagen, Welt sie nicht vergessen hat. Tatjana Vasile Tatiaja hat es schwer, weil sie mit Kinderlähmung und Epilepsie Vasile wurde geboren, wobei ein Bein länger war als das an- lebt. Sie und ihr Mann, der ebenfalls eine Körperbehinderung dere. Deshalb war es für ihn schwierig, Arbeit zu finden. Er hei- hat, wohnen in einer Einzimmerwohnung im vierten Stock. ratete Elena, mit der er seit mehr als 20 Jahren zusammenlebt. Sie haben keine Kinder. Im Winter ist es für sie schwieriger, Später erkrankte er an Diabetes. Im Laufe der Jahre hat sich die weil ihre Rente zusammen 1800 Lei beträgt und sie ungefähr Situation so weit verschlechtert, dass sie eines Tages sein Bein 1000 Lei pro Monat allein für die Heizung bezahlen müssen. Es amputieren mussten. Nur einen Monat nach der Operation bleiben ihnen nur noch 800 Lei um die anderen Rechnungen, hatte er aufgrund der Blutgerinnsel einen Herzinfarkt, wodurch das Essen und die Medikamente zu bezahlen. Tatianas epilep- er die Kontrolle über die linke Seite seines Körpers verlor. Lena tische Anfälle treten häufiger auf. Weil man sie im Spital nicht kümmert sich alleine um ihren Ehemann und um sich selbst. Im behandeln will, müssen sie sich oft Geld ausleihen, um eine Winter ist es für beide sehr schwierig, mit einer Rente von 1000 Krankenschwester oder einen Arzt für die Injektion zu bezah- Lei zu leben. «Dieses Lebensmittelpaket ist Gottes Barmherzig- len, die sie benötigt. keit für uns», sagte Elena. SPENDEN Zweckgebundene Spenden für Menschen mit Behinderungen in Moldawien nehmen wir gerne auf unserem Konto IBAN CH23 0900 0000 8568 5611 9 entgegen (Vermerk «Moldawien»). Vielen herzlichen Dank! Weitere Informationen sowie Videofilme auf gub.ch Glaube und Behinderung | Info 1/2021 11
INKLUSION Auf ein «Schwätzchen» mit den Gehörlosen Interview mit Claudia Vrijhof, der Verantwortlichen für die Gehörlosen-Community des ICF Zürich DIE FRAGEN STELLTE MARKUS ZUBERBÜHLER Claudia Vrijhof übersetzt eine Predigt in die Gebärdensprache. Sie haben sogar eine «Gehörlosen Community» im ICF Zürich. Wie kön- nen wir uns diese Community am bes- ten vorstellen? Zurzeit besucht eine Gruppe von ca. zehn Personen regelmässig die Celebra- tions und trifft sich in einer Small Group (Kleingruppe). Klar werden die Beziehun- gen auch unter der Woche gepflegt. Je nach Anlass kann die Anzahl der Gäste auch stark variieren. Zum Beispiel zur Weihnachtsfeier oder bei den ICF Mu- sicals kommt oft eine ganze Schar von Freunden und profitiert davon, eine kul- turelle Veranstaltung mit Übersetzung Die Förderung von inklusiven Kirchen ge- als ehrenamtliche Übersetzerin für Gebär- in Gebärdensprache zu besuchen. Diese hört zu den strategischen Schwerpunkten densprache auf offene Türen. Ich fand eine lockere Gemeinschaft auch nach den Ver- von Glaube und Behinderung. Vor einem Kultur, in der nicht nur Jesus Christus im anstaltungen ist oft ein Highlight für die Jahr haben wir das Thema in der Infozeit- Zentrum steht, sondern auch eine Offen- Gäste. Eine Übersetzerin begleitete auch schrift lanciert. Dass die Gemeinde Jesu heit vorhanden ist gegenüber allen Men- das letzte ICF Herbstcamp und ermög- eine vielfältige Gemeinde ist, lesen wir in schen, egal von welcher Sprache oder mit licht so gemeinsame Ferienerlebnisse im der Bibel. Inzwischen sind wir sogar ge- welcher Geschichte. So bot sich die Gele- Ausland. setzlich dazu verpflichtet, Menschen mit genheit, in der ICF Zürich Church die Cele- unterschiedlichen Behinderungen den brations (Gottesdienste) inklusive Worship Übernehmen die Gehörlosen auch Weg in unsere Gottesdienste zu ebnen auch für gehörlose Menschen zugänglich Aufgaben und Dienste in der Ge- und sie am Gemeindeleben teilhaben zu machen. Wir lieben es, die Celebrations meinde ausserhalb der Community? zu lassen. Damit wir uns von guten Bei- möglichst barrierefrei zu gestalten und Ja, das passiert auch. Natürlich bedingt spielen inspirieren und begeistern lassen neue kreative Wege zu gehen. So haben es auf beiden Seiten Offenheit, ein wenig können, starten wir in dieser Nummer wir begonnen, diesen Bereich aufzubauen Flexibilität sowie eine Prise Humor. Am eine Serie mit Porträts von Gemeinden, und fortlaufend zu verbessern. Konkret wichtigsten ist es, dass Berührungsängste die sich auf den Weg zur inklusiven Ge- bedeutet das, einen Sitzbereich für die abgebaut werden. Wir hatten zum Bei- meinde gemacht haben und über ihre Er- Gehörlosen zu reservieren, damit sie opti- spiel einen sehr begabten Fotografen, folge und Herausforderungen berichten. male Sicht auf die Übersetzerin und auf die der sich regelmässig im Fototeam enga- Den Anfang machen wir mit dem ICF Zü- Bühne haben. Gute Lichtverhältnisse sind gierte, eine Frau, die mit viel Begeiste- rich und ihrer Gehörlosen-Community. ebenso wichtig, um das Lippenlesen zu er- rung an der Kaffeebar mitarbeitet und leichtern. Seit Corona bieten wir zusätzlich als Platzanweiserin an der Ladies Confe- Markus Zuberbühler: Wie kam es einen Livestream mit Übersetzung an. Auf rence mithalf. Oder ein junger gehörloser dazu, dass das ICF Zürich die Predig- YouTube existieren schon viele ICF Predig- Mann, der seine technischen Fähigkeiten ten in Gebärdensprache übersetzt? ten mit Gebärdensprache, sodass auch Ge- beim Livestream einfliessen lässt. Claudia Vrijhof: Vor einigen Jahren, als ich hörlose, die nicht mobil sind, vom Ange- neu in die ICF Celebrations kam, stiess ich bot profitieren können. Die ICF Church in Zürich ist eine freie, überkonfessionelle Kirche auf biblischer Grundlage. 12 Glaube und Behinderung | Info 1/2021 ICF steht für International Christian Fellowship. Mehr Infos unter icf.ch
INKLUSION Wie können die Gehörlosen gemein- Wo kann man die Gebärdensprache sam mit den Hörenden am Gemein- lernen und sich für den Dienst in deleben teilhaben? einer Gemeinde ausbilden lassen? Über die Jahre trauen sich immer mehr Am besten kontaktiert man die Christli- hörende Besucher auf ein «Schwätzchen» che Gehörlosen Gemeinschaft CGG, die vorbei zu kommen. Es entstehen immer mich sehr stark unterstützt hat, die Ge- Nelly bei ihrer Taufe mehr Kontakte zu Hörenden, die den Mut bärdensprache zu lernen. Dort finden haben Hallo zu sagen. Erstaunt stellen sporadisch Ausbildungen speziell für den «Seit letztem August besuche ich die viele fest, dass die Gehörlosen fantasti- kirchlichen Bereich statt und man findet Gottesdienste des ICF und im letzten sche Lippenleser sind. Die Freude über Kontakt zu gehörlosen Christen. November liess ich mich hier taufen. die Kommunikation ist jeweils auf beiden Mir gefiel es von Anfang an sehr gut. Seiten gross! Viele Hörende sind stark be- Gibt es sonst noch Aktivitäten, um Noch nie in meinem ganzen Leben rührt, wenn sie Anbetung in Gebärden- Menschen mit Beeinträchtigungen im sind so viele Hörende auf mich zuge- sprache sehen. Es zeugt einfach auch von Gemeindeleben mit einzubeziehen? kommen, um mit mir zu schwatzen. Wir der Grösse und Vielseitigkeit unseres Got- Ja, es ist unser Herzensanliegen, Unmög- machen oft Witze und trinken zusam- tes und seiner Kinder. liches möglich zu machen, wenn wir von men Kaffee. Ich habe viele neue Leute einer Not hören. Da war zum Beispiel kennengelernt. Zweimal wurde ich so- Was braucht es für eine Gemeinde, eine junge, erblindete Frau, die Anschluss gar angefragt, ob ich in einem Team die ihre Predigten in Gebärdenspra- zur Jugendgruppe suchte. Sie wurde mitarbeiten möchte. Einmal im Kaffee- che übersetzen möchte? dann von einer Freiwilligen eins zu eins in team und einmal im Begrüssungsteam. Es braucht ein bis zwei Übersetzer/-in- ein Youth Camp in Spanien begleitet und Leider kam Corona dazwischen. Mit nen, genug Licht, echtes Interesse für die betreut. der Maskenpflicht ist es für mich sehr Gehörlosenkultur und die Bereitschaft, schwierig, den Leuten von den Lippen manchmal eine extra Meile zu gehen. abzulesen. Aber ich freue mich auf die Zeit danach. Ich möchte sehr gerne mit Hörenden in einem Team sein.» In Italien den Sommer verlängern Neues Ferienangebot für die junge Generation – 30. August bis 5. September 2021 in Verbania (Italien) Aufgrund von Anfragen von jüngeren Men- entfernt. Es ist bis auf die Kapelle im Un- schen mit Beeinträchtigungen haben wir tergeschoss vollständig barrierefrei und uns entschlossen, ein neues Ferienangebot verfügt über viele Zimmer (davon acht zu entwickeln. Unter dem Titel «young@ rollstuhlgängig). gub» findet diesen Herbst die erste Feri- Entsprechend den Wünschen und enwoche in Norditalien statt. Es soll eine Möglichkeiten der Gruppe werden wir inklusive Ferienwoche für Menschen mit verschiedene Ausflüge in der Region und auch ohne Behinderung bis zum Alter machen. Von lauschigen Plätzen, Aus- von ca. 35 Jahren werden. Möchtest du mit sichtsbergen, geschichtsträchtigen Se- coolen Leuten in einer nicht allzu grossen henswürdigkeiten bis hin zu sportlichen Gruppe den Sommer verlängern? Wir ha- Aktivitäten ist vieles möglich. ben ein stimmungsvolles Hotel in Verbania Als roten Faden wird uns das Thema «Be- am wunderschönen Lago Maggiore gefun- ziehung und Freundschaft» durch die den. Die ideale Kulisse für erlebnisreiche Woche begleiten. Gemeinsam wollen wir Ferien in guter Gemeinschaft. in diese Thematik eintauchen und mehr Das Hotel Chiostro, in dem wir unterge- darüber erfahren, wie Christus Freund- bracht sein werden, befindet sich nur schaften lebte und wie Beziehungen an Weiter Infos und Anmeldung über unsere wenige Schritte von der Uferpromenade Qualität gewinnen. Website gub.ch. Glaube und Behinderung | Info 1/2021 13
WETTBEWERB Kreuzworträtsel Menschen mit einer Sehbehinderung fin- In dieser Ausgabe zu gewinnen: So können Sie gewinnen: den unter gub.ch/raetselseite eine digi- Ein Hotel-Gutschein vom Verband Christli- Senden Sie das Lösungswort bis zum tale Version des Rätsels. In einer Word-Da- cher Hotels VCH im Wert von 200 Franken. 31. Mai 2021 per Mail mit Betreff «Kreuz- tei sind die Fragen aufgelistet, in einer Der Gutschein kann in jedem VCH-Hotel worträtsel» an info@gub.ch oder per Post Excel-Datei können die Antworten einge- eingelöst werden. vch.ch an Glaube und Behinderung, Parkweg 39, tragen und das Lösungswort gefunden 3053 Münchenbuchsee. Der/die Gewin- werden. ner/in werden schriftlich benachrichtigt. Einsetzen Beliebtes Nicht jung Fischöl Flussfisch Weiblicher Farbe Dienstgrad GuB- Vorname im Militär Reiseziel Bibelteil 1 Edelstück 24.Buchstabe Fleisch Kompromiss- los 6 Fertig Lateinisch: Flugzeug gekocht wieder 3 Stamm- CH- Abkürzung Jurist vater Fussballer, New York Gökhan Knabbern Elegant Neues Testament Frist Mobilfunk- Goal TV-Sender Durchsichti technik ge Faser Abkürzung Altes Fett Tennis- aus der verband Küche Halbkanton Abk. Waadt Schreiber Ort am Genfersee 2 7 modisch Hühnerpro verlangt dukt 4 5 1 2 3 4 5 6 7 Hilfsmittel und Dienstleistungen für behinderte und betagte Menschen Hilfsmittel und Dienstleistungen für behinderte und betagte Menschen – Pflegebetten – Dusch- und Badehilfen – Toilettenhilfen – Scooter – Rollstühle – Rollatoren – Aufsteh- und Ruhesessel Hilfsmittel-Markt GmbH, Leenrütimattweg 7, 4704 Niederbipp, Telefon 032 941 42 52, info@hilfsmittelmarkt.ch, www.hilfsmittelmarkt.ch 14 Glaube und Behinderung | Info 1/2021
ANZEIGEN Gesucht: Junge/r WG-Partner/in mit kognitiver Beeinträchtigung Im Mai 2022 beziehe ich (männlich, Jg. 1999) eine neue 3.5 Zimmer-Wohnung im Spiegel b. Bern. Ich werde dort erstmals selbständig aber betreut wohnen und suche noch einen WG-Partner oder eine -Partnerin im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Da ich frühmorgens zur Arbeit gehe, möchte ich mit jeman- dem wohnen, der oder die auch eine Tagesstruktur hat. Ich brauche punktuell Unterstützung, z.B. fürs Kochen, im Haushalt oder abends … In meiner Freizeit – wenn ich nicht gerade schwimme oder +41 79 436 74 93 Fussball spiele – mache ich sehr gerne Quizzes und Gesell- info@assist-admin.ch schaftsspiele oder spiele im Garten Ping Pong oder Boccia. www.assist-admin.ch Bitte melde Dich, falls Du interessiert bist, nicht rauchst und keine Tierallergie hast (Hund/Katze). Sebstbestimmt wohnen mit geistiger Beeinträchtigung Gerne lerne ich Dich unverbindlich kennen. Zusammen wohnen, aber nicht im Heim und doch betreut, mit bedarfsgerechter Unterstützung, evtl. mit Wohnschule. Weitere Informationen: info@assist-admin.ch – 079 436 74 93 Eigenes Zimmer in einer Wohnung in belebtem Quartier mit Einkaufsmöglichkeiten, 8 Busminuten ab Bern Zentrum. Für jüngere Personen mit geistiger Beeinträchtigung, ab Frühjahr 2022. Kompetent und unkompliziert zu fairen Preisen. Ferien und Freizeit für Menschen mit Behinderungen Wir unterstützen Ferien und Freizeitaktivitäten des Vereins Glaube und Behinderung Besuchen Sie uns auf denkanmich.ch Die Solidaritätsstiftung IBAN CH91 0900 0000 4000 1855 4 des SRF
AGENDA 21/22 12. Juni 2021 Familientag UNSER AUFTRAG 17. bis 24. Juli 2021 Ferienwoche in Interlaken Unsere Grenzen sind bei vielen von uns sichtbar. Diese wollen wir nicht verbergen, sondern dazu 30. Aug. bis 5. Sept. 2021 young@gub Ferienwoche in Italien stehen. Wir achten als wertvolle Geschöpfe und Bausteine im Reich Gottes. 18. September 2021 Begegnungstag in der EMK Männedorf Gott liebt jeden von uns ganz persönlich und hat einen Plan für unser Leben. Dies gibt uns Hoffnung, 29. bis 31. Oktober 2021 Wochenende in Interlaken die wir mit anderen Menschen teilen wollen. 1. bis 12. Mai 2022 Israelreise Wir leisten einen Beitrag, dass behinderte und schwache Menschen ihren Platz in der christlichen Gemeinde einnehmen und am Gemeindeleben mit 16. Juni 2022 Fachtagung in Sursee ihren Gaben teilhaben können. Details und Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf unserer Website gub.ch. UNSER ANGEBOT Ü Wir stehen hilfesuchenden Menschen bei und vermitteln Fachorganisationen, damit pencil-alt Ratsuchende spezifische Hilfe auf ihre Anliegen erhalten. SCHRIFTLICHE MITGLIEDERVERSAMMLUNG Ü Kirchen und Gemeinden erhalten von uns Bera- tung und Begleitung beim Abbau von äusseren und inneren Barrieren und bei der Förderung einer inklusiven Gemeindekultur. Ü Wir gestalten Gottesdienste, Konfirmanden- unterricht und Seminare, bieten Unterricht an theologischen Ausbildungsstätten an und halten Referate an verschiedenen Anlässen zu Themen rund um Behinderung und Inklusion. Ü Unsere Angebote für Familien bieten Gemein- schaft unter Eltern sowie Spass und Spiel für die Kinder als Ermutigung für den oft beschwerlichen Auch in diesem Jahr ist unsere Mitgliederversammlung dem Coronavirus Alltag. zum Opfer gefallen. Anstelle der Versammlung im TDS Aarau wurden die Vereinsgeschäfte auf dem Korrespondenzweg abgehandelt. Ü Wir organisieren inklusive Reisen und Wochenen- Die Jahresrechnung schliesst mit einem Betriebsgewinn von CHF 2 551.45 den mit geistlichen und seelsorgerlichen Ange- ab. Wir sind sehr dankbar, dass trotz Pandemie die Spendeneinnahmen boten für und mit Menschen mit Behinderungen. leicht zugenommen haben. Es fällt jedoch auf, dass der Anteil der frei Ü Alle zwei Jahre organisieren wir eine Fachtagung einsetzbaren Spenden zugunsten der gebundenen Spenden (z. B. für als Weiterbildung für Fachpersonen aus Medizin, Seelsorge und Moldawien) abgenommen haben. Im Weiteren wurde Pflege, Therapie, Beratung und Seelsorge. einer Anpassung der Statuten zugestimmt. Die Anpasseung wurde nötig, um auch in Zukunft das Gütesiegel des Ehrenkodex führen zu können. Ü Seit mehreren Jahren unterstützen wir christliche internationale Hilfsprojekte zugunsten von Menschen mit Behinderungen. IMPRESSUM Glaube und Behinderung Vorstand Druck Info 1/2021 Susanne Furrer, Präsidentin Jordi AG Belp Glaube und Behinderung Christoph Marti, Vizepräsident jordibelp.ch Parkweg 39 Susanne Cotti 3053 Münchenbuchsee Simone Leuenberger Bildnachweise Telefon 079 102 56 79 Stefanie Ammann Titel: Mariusz Prusaczyk info@gub.ch Lukas Bütikofer Seite 2: Benjamin Zuberbühler gub.ch Seite 3 – 4: Markus Zuberbühler Konto Seite 8: Les petites soeurs de Jesus, Lausanne EHRENKODEX Redaktionsteam und Postkonto 85-685611-9 Seite 11: OM Moldawien Lektorat IBAN CH23 0900 0000 8568 5611 9 Seite 12: ICF Zürich Das unabhängige Gütesiegel der Markus Zuberbühler, Helen Glaube und Behinderung Seite 13: ICF Zürich/Tourismusbüro Verbania Stiftung Ehrenkodex attestiert eine Bircher, Simone Leuenberger, 3053 Münchenbuchsee Rest: zVg Lukas Bütikofer, Susanne Furrer umfassende Qualität der Arbeit Layout sowie einen sorgsamen Umgang Geschäftsleitung PS Werbung AG mit Spendengeldern. Markus Zuberbühler psw.ch
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