Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie

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Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Magazin der Menschen an Ihrer Seite

Gruß
                                                                        AUSGABE 03 | 2018

                                           aus Rummelsberg

                                                                Diesmal:
                                                            Gruß inklusiv!
                                                    Menschen mit und ohne
                                                 Behinderung schreiben über
                                                          Barrieren auf dem
                                                Wohnungs- und Arbeitsmarkt

  Abschied                      Menschlichkeit              Unterstützung
  Pfarrer Dr. h.c. Karl Heinz   Zehn Thesen zur             Bringen Sie mit Ihrer
  Neukamm ist verstorben        aktuellen Flüchtlingsdis-   Spende Menschen in
  S. 16                         kussion S. 19               Bewegung! S. 24
rummelsberger-diakonie.de
Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018

Inhalt

04     Zwei Zimmer, Küche, Bad
       Menschen mit Behinderung in Altdorf su-
                                                                           18      Wir suchen Sie
                                                                                   als Hauswirtschaftliche Leitung
       chen dringend Wohnungen
                                                                           19      Leitkultur der Mitmenschlichkeit
08     Das Wichernhaus in Dresden?
       Familie Hofmann würde sich das
                                                                                   Zehn Thesen der Rummelsberger
                                                                                   Diakonie zur aktuellen Flüchtlings-
       wünschen – aus gutem Grund                                                  diskussion

12     „Ein Buch ohne Einband“                                             20      Rubriken
       Drei Menschen mit Behinderung                                               Neuigkeiten | Wirksam und engagiert |                    Sehr geehrte Leserin,
       erzählen von ihrer Jobsuche                                                 Termine
                                                                                                                                            sehr geehrter Leser,
16     Nachruf
       Pfarrer Dr. h.c. Karl Heinz Neukamm
                                                                           24      Spendenprojekte
                                                                                   Bringen Sie Menschen mit Behinderung                     heute beginne ich mit einer traurigen Nachricht: Pfarrer Dr. h.c. Karl Heinz Neukamm
       starb Anfang August mit 89 Jahren                                           in Bewegung!                                             ist am 7. August in Nürnberg im Alter von 89 Jahren verstorben. Der ehemalige baye-
                                                                                                                                            rische Landesjugendpfarrer, Rummelsberger Rektor und Präsident des Diakonischen

                                                                                                                           24
                                                                                                                                            Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland hat über Jahrzehnte in verschiede-
                                                                                                                                            nen kirchlichen Spitzenämtern die evangelische Sozialarbeit und das Verhältnis von
                                                                                                                                            Kirche und Diakonie maßgeblich geprägt. Nun ist er heimgegangen und hat auf dem
                                                                                                                                            Rummelsberger Friedhof seine letzte Ruhestätte gefunden. Einen kurzen Nachruf
                                                                                                                                            sowie einige Bilder, die sein Wirken in Rummelsberg und darüber hinaus dokumen-
                                                                                                                                            tieren, finden Sie auf den Seiten 16 und 17 in diesem „Gruß aus Rummelsberg“.

 04                                                            08                                                                           Trauer und Freude liegen oft nahe beieinander. Grund zur Freude ist dieser Gruß
                                                                                                                                            aus Rummelsberg. Er ist auch ein Experiment. Menschen mit und ohne Behinde-
                                                                                                                                            rung haben den „Gruß“ gemeinsam geschrieben. Mitte Mai hat Ideengeberin Andrea
                                                                                                                                            Wismath ein inklusives Redaktionsteam zusammengestellt, das für diese Ausgabe
                                                                                                                                            verantwortlich zeichnet. Dabei sind Mitarbeitende der Wichernhaus-Werkstätten in
                                                                                                                                            Altdorf, Kolleginnen und Kollegen aus dem Berufsbildungswerk Rummelsberg, dem
Datenschutz-Information:                                                      nen Sie jederzeit der Verwendung Ihrer Daten widersprechen.   Wichernhaus Altdorf, aus der Abteilung Marketing und aus der Abteilung Kommuni-
Wir sind daran interessiert, Sie über die Rummelsberger Dia-                  Senden Sie hierzu einfach Ihren Widerspruch an:               kation der Rummelsberger Diakonie. Und dann ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen,
konie zu informieren und Sie für die satzungsgemäßen Zwe-                     Rummelsberger Diakonie e.V.                                   dass dieser „Gruß“ auch optisch etwas Besonderes ist.
cke unserer Organisation zu begeistern (Förderung der Ju-                     Abteilung Kommunikation
gendhilfe, Förderung der Altenhilfe, Förderung der Volks- und                 Rummelsberg 2
Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe, Förderung                    90592 Schwarzenbruck                                          Die insgesamt sieben Männer und Frauen haben Einzigartiges zusammen erlebt:
des Wohlfahrtswesens und Förderung der Hilfe für Zivilge-                     Tel.: 09128 50 - 2259                                         Nämlich wie aus einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Menschen mit unter-
schädigte und behinderte Menschen).                                           Fax: 09128 50 - 2150                                          schiedlichen Arbeitsfeldern, Interessen und Fähigkeiten ein eingeschworenes Team
                                                                              E-Mail: presse@rummelsberger.net                              wurde, in dem große Talente schlummern. Gemeinsam haben sie sich das Ober-
Deshalb speichern wir mit Ihrer Zustimmung auf Grundlage
von § 6 Abs. 2 des EKD-Datenschutzgesetzes Ihre Kontakt-                      Unseren Datenschutzbeauftragten erreichen Sie unter:
                                                                                                                                            thema „Barrieren“ ausgesucht, Geschichten dazu recherchiert, sie aufgeschrieben,
daten (Vorname, Nachname, Anschrift, ggf. Telefonnummer,                      Rummelsberger Dienste für Menschen gGmbH                      passend fotografiert und über die Gestaltung diskutiert. Das Ergebnis liegt nun vor
E-Mail-Adresse und Geburtsdatum) und welche Drucksachen                       Rummelsberg 30                                                Ihnen und wartet darauf, entdeckt zu werden. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim
wir Ihnen bereits zugesandt haben. Wir versichern, dass wir                   90592 Schwarzenbruck                                          Lesen!
Ihre Daten nicht an Dritte weitergeben. Wenn Sie keine Infor-                 Tel.: 09128 50 - 0
mationen der Rummelsberger Diakonie mehr wünschen, kön-                       E-Mail: datenschutz@rummelsberger.net
                                                                                                                                            Herzliche Grüße
  Impressum:
                                                                                                                                            Ihr
  Herausgeber: Dr. Günter Breitenbach, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V.
  Rummelsberg 2, 90592 Schwarzenbruck, Telefon 09128 500, Fax 09128 50 21 50
  presse@rummelsberger.net                                                                                           FSC-Logo
  Redaktion: Falk Hofmann, Melanie Gottschalk, Ronald Kempf, Claudia Kestler, Diakonin Arnica
  Mühlendyck, Andrea Wismath (verantwortlich), Sabrina Wölfel                                                                               Dr. Günter Breitenbach
  Grafik: Andrea Kewel, www.maxundmedia.de                                                                                                  Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V.
  alle nicht gekennzeichneten Fotos: Rummelsberger Diakonie                                                                                 und Rektor der Rummelsberger Diakoninnen und Diakone
  Auflage: 32.000                                                                                         Climate Partner-Logo
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                                                                                                                                                                                                                                                   3
Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                                      Fotos Claudia Kestler                                                                          Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 Zwei Zimmer, Küche, Bad
                                                                                                                                       und ihren Wunsch überall zu verbreiten. „Man       möchte die eigene Wohnung nicht mehr mis-
                                                                                                                                       muss jede Unterstützung annehmen und ein-          sen“, sagt der 30-Jährige, der seinen Alltag
                                                                                                                                       fordern, die man bekommen kann“, sagt die          so weit wie möglich selbstständig erledigt.
                                                                                                                                       Case-Managerin.                                    Für ein paar Dinge nimmt er aber ganz ger-
                 Wollen Menschen mit Behinderung aus dem Wichernhaus in Altdorf                                                                                                           ne Hilfe an, zum Beispiel beim Schriftverkehr
                 ausziehen, müssen sie meist lange eine geeignete Wohnung suchen                                                       Ein Aushang soll helfen                            mit Behörden, beim Einkaufen oder um die
                                                                                                                                                                                          Wäsche in den Keller zu tragen. Dafür setzt
                                                                                                                                       Das will Sabine Keil machen. Seit Mai dieses       er Assistentinnen und Assistenten des Ambu-
                                                                                                                                       Jahres schaut sie alle paar Tage die Mietan-       lant unterstützten Wohnens der Rummelsber-
                                                                                                                                       gebote in der Zeitung und in Mietbörsen im         ger Diakonie ein. Sie kommen wöchentlich für
                                                                                                                                       Internet an. Doch bisher war noch nichts Pas-      sechseinhalb Stunden zu ihm und machen
                                                                                                                                       sendes dabei – oder schon vermietet, bis sie       das, was Marco Knorn gerade für wichtig hält.
                                                                                                                                       anrief. Nun will sie einen Aushang gestalten       „Ich bestimme“, fasst er zusammen. Denn
                                                                                                                                       und an verschiedenen Stellen im Wichern-           auch wenn er im Wichernhaus größtenteils
                                                                                                                                       haus aushängen. Sie hofft, dass sie so eine
                                                                                                                                       Wohnung findet.

                                                                                                                                       Auch Marco Knorn hat nur durch einen Tipp
                                                                                                                                       eine kleine Wohnung in Altdorf gefunden.
                                                                                                                                       Eine Mitarbeiterin des Wichernhauses er-
                                                                                                                                       zählte es einer Bekannten, die eine Freundin
                                                                                                                                       hatte, deren Sohn aus seiner Wohnung aus-
                                                                                                                                       ziehen wollte. Marco Knorn ergriff die Chan-
                                                                                                                                       ce und telefonierte gleich mit dem Vermieter,
                                                                                                                                       bevor die Wohnung auf den Markt kam. „Ich
                                                                                                                                       habe Glück gehabt, ich musste nur ein drei-
                                                                                                                                       viertel Jahr suchen“, erzählt der 30-Jährige.
                                                                                                                                       Nervenaufreibende Zeit.

                                                                                                                                       Die Zeit der Wohnungssuche erlebte Marco
                                                                                                                                       Knorn als stressig. Denn anders als bei Sabi-
                                                                                                                                       ne Keil, war der Auszug aus dem Wichernhaus
                                                   Sabine Keil sucht eine Wohnung in Altdorf. Sie würde gerne selbstständiger leben.   nicht allein sein Wunsch, sondern erfolgte
                                                                                                                                       auf Druck des Sozialamtes des Landkreises          Marco Knorn lebt seit über vier Jahren in einer eigenen Wohnung.

                                                                                                                                       Oberspreewald-Lausitz, der die Kosten der
                 Von Ronald Kempf, Claudia Kestler und                 tungen, seit zweieinhalb Jahren im Wichern-                     Unterbringung für ihn übernimmt. Er lebte in
                 Sabrina Wölfel                                        haus. Auch wenn es ihr dort gefällt, ist es für                 einer sogenannten Selbstständigkeitsgruppe,        selbstständig lebte, ist es in der eigenen Woh-
                                                                       die junge Frau nun an der Zeit für etwas Neu-                   bis das Sozialamt ihm mitteilte, dass er für die   nung doch etwas anderes. Im Kühlschrank ist

                E
                       ine Wohnung mit zwei Zimmern, in der            es. „Ich will selbstständiger sein“, sagt sie.                  Hilfe, die er dort bekam, nicht im Wohnheim        nur das, was er selbst einkauft und er muss
                       Innenstadt von Altdorf in einem ge-                                                                             leben müsse und er selbstständig genug sei,        selbst dafür sorgen, dass er rechtzeitig auf-
                       pflegten Haus und mit kleinem Balkon            Doch bis sie wirklich ausziehen kann, wird                      um in eine eigene Wohnung zu ziehen. Der           steht, um pünktlich in der Arbeit zu sein. Es ist
                 – das ist der Wunsch von Sabine Keil. Was so          wohl noch etwas Zeit vergehen. „Man braucht                     Landkreis Oberspreewald-Lausitz gab ihm            niemand da, der nach ihm schaut.
                 schon schwierig genug ist, ist für die 22-Jäh-        viel Glück und viel Vitamin B“, sagt Susanne                    eine Frist von drei Monaten, um aus dem Wi-
                 rige noch schwieriger. Denn die Warmmiete             Heckel. Die Case-Managerin unterstützt Sa-                      chernhaus auszuziehen. Doch in dieser kur-         Wunsch: Mietobergrenze anpassen
                 der Wohnung darf höchstens 390 Euro betra-            bine Keil bei ihrem Wunsch, in eine eigene                      zen Zeit konnte der 30-Jährige keine Woh-
                 gen. Das gibt der Bezirk Oberpfalz vor, der für       Wohnung zu ziehen. Doch: „Der Wohnungs-                         nung finden. Ihm wurde eine Mietobergrenze         Außerdem musste Marco Knorn erst lernen,
                 Sabine Keil die Mietkosten trägt.                     markt für kleine Wohnungen in Altdorf ist so                    von 420 Euro warm vorgegeben und er hatte          sich sein Geld einzuteilen. Als er noch im
                                                                       gut wie leer gefegt“, sagt Heckel. Oft gelinge                  eine weitere Bedingung: Die Wohnung muss-          Wichernhaus lebte, erhielt er vom Sozialamt
                 Sabine Keil wohnt derzeit im Wichernhaus in           die Wohnungssuche nur über das soziale Um-                      te mit dem Rollstuhl befahrbar sein. Nach ei-      ein sogenanntes Selbstverpflegungsgeld.
                 Altdorf, einer Einrichtung der Rummelsberger          feld. Seit Kurzem gibt es in Altdorf zudem ei-                  nigem Hin und Her verlängerte der Landkreis        Davon überwies er einen Teil direkt auf das
                 Diakonie für Menschen mit Behinderung, und            nen Ehrenamtlichen, der Bewohnerinnen und                       die Frist und bewilligte schließlich sogar eine    Gruppenkonto seiner Wohngruppe, mit dem
                 möchte gerne ausziehen. „Ich habe Lust auf            Bewohner des Wichernhauses bei der Woh-                         Wohnung zu einem höheren Mietpreis.                die Lebensmittel eingekauft wurden. Für den
                 eine Veränderung“, erzählt die 22-Jährige.            nungssuche unterstützt. Susanne Heckel rät                      Rückblickend ist Marco Knorn froh, dass er         30-Jährigen blieb ein Taschengeld für sei-
                 Sie lebt seit 14 Jahren in stationären Einrich-       Sabine Keil, alle sozialen Kontakte zu nutzen                   ausgezogen ist. „Es war stressig, aber ich         ne privaten Ausgaben übrig. In der eigenen

4                                                                                                                                                                                                                                                                    5
Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                                                                                             Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                                                                           Wohnung erhält er neben seinem Lohn für die
                                                                           Arbeit im Copy-Shop der Wichernhaus-Werk-            Wohnung in Altdorf gesucht
                                                                           stätten eine Grundsicherung. Davon muss er
                                                                           nun auch Strom, Wasser und alle anderen
                                                                           Kosten, die in der eigenen Wohnung anfallen,         Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Wichernhaus
                                                                           bezahlen. Nach allen Abzügen bleibt ihm we-
                                                                           niger Geld übrig, als er im Wohnheim zur Ver-        müssen oft lange nach einer Wohnung suchen,
                                                                           fügung hatte. Doch das ist für Marco Knorn           wenn sie ausziehen wollen.
                                                                           nicht entscheidend. Er hat einen anderen
                                                                                                                                                                                                Dieses Zeichen ist ein Güte-
                                                                           Wunsch an die Landkreise und Bezirke: Die                                                                            siegel. Texte mit diesem Güte-
                                                                           Mietobergrenze sollte an den aktuellen Miet-         Sabine Keil sucht gerade eine Wohnung.                          siegel sind leicht verständlich.
                                                                           spiegel angepasst werden.                                                                                            Leicht Lesen gibt es in drei
                                                                                                                                Die 22-Jährige wohnt im Wichernhaus in Altdorf.                 Stufen.
                                                                                                                                                                                                B1: leicht verständlich
                                                                           Der 30-Jährige und Sabine Keil sprechen im-                                                                          A2: noch leichter verständlich
                                                                           mer wieder über den Wunsch nach einer eige-
                                                                                                                                Das ist eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung.          A1: am leichtesten verständlich

                                                                           nen Wohnung. Beide arbeiten im Copy-Shop             Sabine Keil möchte gerne ausziehen und selbständig leben.
                                                                           der Wichernhaus-Werkstätten. „Es ist für alle
                                                                           schwierig, eine Wohnung in Altdorf zu finden,
                                                                           aber mit der Mietobergrenze ist es nochmal           Doch es ist schwierig, eine Wohnung zu finden.
                                                                           schwieriger“, sagt Sabine Keil. Marco Knorn
                                                                           gab der 22-Jährigen deshalb den Tipp mit             Die Wohnung darf höchsten 390 Euro warm kosten.
                                                                           dem Aushang im Wichernhaus. Er rät: „Er-
                                                                           zähle jedem weiter, dass du ausziehen willst.“
                                                                                                                                Das gibt der Bezirk Oberpfalz vor,
                 Marco Knorn und Sabine Keil arbeiten im Copy-Shop der
                 Wichernhaus-Werkstätten, im dem ein Paketshop angeglie-                                                        der die Mietkosten für Sabine Keil trägt.
                 dert ist.

                                                                                                                                In Altdorf gibt es zu wenige günstige Wohnungen.
                                                                                                                                Noch schwieriger ist es, barrierefreie Wohnungen zu finden.
                     RUMMELSBERGER DIAKONIE BAUT
                                                                                                                                Viele Leute finden nur eine Wohnung durch Freunde und Bekannte.
                     BARRIEREFREIEN WOHNRAUM
                                                                                                                                Seit kurzem hilft ein Ehrenamtlicher den Bewohnerinnen und Bewohnern
                     Die Rummelsberger Diakonie plant derzeit den Bau von barrierefreien und rollstuhlge-                       im Wichernhaus bei der Wohnungssuche.
                     rechten Apartments in Altdorf. „Wir wollen damit den Bewohnerinnen und Bewohnern,
                     die schon lange nach einer Wohnung suchen, geeigneten Wohnraum anbieten“, sagt
                     Diakon Thomas Jacoby Leiter des Wichernhauses. Entstehen sollen rund 30 barriere-
                     freie Ein-Zimmer-Apartments. Das Erdgeschoss soll zudem rollstuhlgerecht ausgebaut
                                                                                                                                Wenn Sabine Keil in eine eigene Wohnung zieht,
                     werden. „Im ersten Zug möchten wir den Bewohnerinnen und Bewohnern des Wichern-                            kann sie Unterstützung im Alltag erhalten.
                     hauses die Möglichkeit geben, in eine eigene Wohnung zu ziehen“, sagt Jacoby. Aber
                     das Gebäude solle allen offen stehen, zum Beispiel Senioren, Singles oder Studieren-                       Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie
                     den, nennt Jaboby mögliche Zielgruppen. „Ich bekomme wöchentlich Anfragen“, sagt                           helfen zum Beispiel beim Einkaufen
                     der Diakon. Der Bedarf sei hoch. „Abwarten müssen wir nun noch die Baugenehmigung
                     und die Kostenrechnung“, so Jacoby. Wenn beides steht, könnten mit etwas Glück noch                        oder beim Briefwechsel mit Ämtern.
                     2019 die ersten Bagger anrollen.

                                                                                                                                Die Rummelsberger Diakonie will in Altdorf
                                                                                                                                barrierefreie Wohnungen bauen.
                                                                                                                                Der Bau beginnt frühestens 2019.
                 SABRINA WÖLFEL, RONALD KEMPF UND CLAUDIA KESTLER                                                               Die Behörden müssen den Bau erst noch genehmigen.
                 Sabrina Wölfel war eine der ersten, die aus dem Wichernhaus ausgezogen sind, um in einer eigenen Wohnung
                 zu leben. Sie hat ihre Wohnung nur durch Glück und Ronald Kempf gefunden – ohne ihr soziales Umfeld hätte es
                 auch bei ihr nicht funktioniert.                                                                               Übertragen aufs Sprachniveau A2 von Claudia Kestler

6                                                                                                                                                                                                                             7
Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                 Foto Andrea Wismath                                                                                                               Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 Wenn doch das Wichernhaus
                 Altdorf in Dresden stünde
                 Familie Hofmann wünscht sich, dass Sohn Falk in ihrer Nähe lebt und
                 arbeitet. Soll er doch einfach machen? Würde er gern, wenn er in sei-
                 ner Heimat Sachsen ein entsprechendes Angebot wie hier im Land-
                 kreis Nürnberger Land hätte. Eine Geschichte über eine Familie mit
                 starkem Willen und einen Menschen mit Behinderung, der jahrelang
                 durchs Raster fiel und in dieser Frage heute wieder durchs Raster fällt.

                 Von Falk Hofmann und Andrea Wismath                seinen Bedürfnissen nicht gerecht wurden.
                                                                    „Heute wäre das ganz anders“, sagt Sabine

                F
                       alk Hofmann ist 1971 geboren, in einem       Himmelseher, Case-Managerin (übersetzt
                       Land, das es heute nicht mehr gibt. Der      etwa „Fall-Beraterin“) von Falk Hofmann, im
                       Deutschen Demokratischen Republik            Wichernhaus. „Heute hättest du einfach eine
                 (DDR). Seine Eltern, Ute und Horst Hofmann,        Ausbildung im Berufsbildungswerk (BBW)
                 haben sich von Anfang an dafür eingesetzt,         gemacht“, ist sie sich sicher. Schließlich hat
                 dass ihr Sohn mit seiner körperlichen Be-          sie selbst lange im BBW Rummelsberg gear-
                 hinderung ein selbstbestimmtes und gutes           beitet. Die Bedingungen für eine gute Ausbil-
                 Leben führen kann. Sie tun das bis heute.          dung haben sich für Menschen mit Behinde-
                 Heute ist Falk Hofmann 47 Jahre alt. Wer ihm       rung im Vergleich zu früher sehr verbessert.
                 sagt, dass er jugendlich wirkt, erntet ein brei-   Generell hat sich viel verändert in den ver-
                 tes Grinsen. „Danke“, sagt er. Falk Hofmann        gangenen Jahrzehnten: Menschen mit Be-
                 hat große Fähigkeiten im grafischen und ge-        hinderung fordern ihre Eigenständigkeit und
                 stalterischen Bereich, die er seit Jahren in       Selbstbestimmung ein und die Gesellschaft
                 die Arbeit in den Wichernhaus-Werkstätten in       und mit ihr die Politik bewegen sich endlich.
                                                                                                                        Die Familie hält zusammen (v. li.): Falk, Horst und Ute Hofmann in Falk Hofmanns Zimmer im Wichernhaus Altdorf.
                 Altdorf einbringt. Seine Hände benutzt er da-      Wenn auch nicht immer in dem Tempo und
                 bei nicht, sein Werkzeug ist der Mund. Damit       so, wie es beispielsweise Falk Hofmann lieb
                                                                    wäre. Ganz konkret spürt er das, wenn es            zu finden, wie er sie in Altdorf genießt. „Ich                 lerdings kostet es den 47-Jährigen weit mehr
                 gestaltet er Einladungskarten, Konzerttickets
                                                                    um seinen Wunsch geht, nach Dresden zu              lebe gerne hier, ich kann alleine ins Zentrum                  Zeit, eine Mail zu tippen, als die meisten Men-
                 und Plakate.
                                                                    ziehen. Beide Eltern gehen stark auf die 80         fahren, einkaufen, ich arbeite gern in der                     schen. Die Finger des gebürtigen Dresdners
                                                                    zu. Sie fahren in der Regel mindestens jedes        Werkstatt. Nur dass meine Familie so weit                      sind nicht beweglich, er nutzt den Mund, um
                 Der Dresdner ist humorvoll und freundlich,
                 ein Familienmensch, der sehr an seinen El-         zweite Wochenende zweimal mit dem Auto              weg ist, stört mich“, sagt er. Das Problem an                  über einen Stab die Tasten zu bedienen. Mit
                 tern, der Schwester und den vier Nichten und       von Dresden nach Altdorf und zurück, um             seinem Wunsch: Es gibt derzeit in Dresden                      ein Grund, warum sich bislang in erster Linie
                 Neffen hängt. Er weiß, was er will und was er      Falk übers Wochenende zu sich zu holen, mit         keine Wohneinrichtung mit Werkstatt, die den                   Horst Hofmann um die Schreiben der Behör-
                 nicht will. „Ich möchte gern in die Nähe mei-      ihm und der Familie Zeit zu verbringen und          Bedürfnissen von Falk Hofmann entspräche.                      den kümmert.
                 ner Familie nach Dresden ziehen“, sagt der         ihn wieder zurück ins Wichernhaus zu brin-          Seit mindestens vier Jahren verhandelt Fa-
                 47-Jährige. Seit 1992 lebt er im Wichernhaus       gen.                                                milie Hofmann mit den Behörden, bisher ist                     Falk Hofmann wünscht sich Verlässlichkeit,
                 Altdorf. Genau so lange ist er in den Wichern-                                                         keine Einigung in Sicht. So lange bleibt der                   Planbarkeit, Sicherheit. So fasst es Sabine
                 haus-Werkstätten beschäftigt, die nur einige       Familie verhandelt seit Jahren                      Umzug ein Gedankenexperiment.                                  Himmelseher zusammen. Er nickt dazu. All
                 Meter entfernt liegen. Trotz seiner Fähigkei-                                                                                                                         das hat er im Wichernhaus Altdorf. „Es wäre
                 ten hat er keine abgeschlossene Ausbildung         Dass das kräftezehrend ist, versteht sich.          Da Falk ursprünglich aus Dresden stammt,                       perfekt, wenn das Wichernhaus, so wie es ist,
                 – die Gründe sind vielfältig: Eine erste Aus-      Dass das voraussichtlich in einigen Jahren          sitzen die zuständigen Kostenträger in Sach-                   in Dresden stehen würde, mit allen Mitarbei-
                 bildung damals in der DDR endete mit den           nicht mehr in gleichem Umfang möglich sein          sen. „Unser Schriftverkehr mit den Behörden                    tenden, dem Umfeld, der Werkstatt...“, sagt er
                 Umbrüchen der Wende. Später startete Falk          wird, ist auch klar. Falk Hofmann versucht da-      füllt ganze Aktenordner. Ich zähle sie gar nicht               und grinst wieder. Er will über sich und sein
                 Hofmann erneut mehrere Versuche, eine Aus-         her nicht erst seit gestern, sondern im Grunde      mehr“, erzählt Horst Hofmann. Er hat begon-                    Leben selbst bestimmen. Das schließt auch
                 bildung zu machen, die letztlich immer wieder      seit mehr als zehn Jahren, in Dresden ähn-          nen, alles Schritt für Schritt zu digitalisieren               seinen Wunsch ein, in einer stationären Ein-
                 daran scheiterten, dass die Lernumstände           lich gute Lebens- und Arbeitsbedingungen            für Falk. „Er ist ja total fit am Computer.“ Al-               richtung für Menschen mit Behinderung zu

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Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                                                                                                       Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                                                                                      punkt bei Falk Hofmann ist bislang,
                                                                                      dass er seiner Erfahrung nach eine
                                                                                                                                „Das Wichernhaus soll in Dresden stehen“
                                                                                      24-Stunden-Betreuung (Nachtbereit-
                                                                                      schaft) benötigt. Die würde ihm bei-
                                                                                      spielsweise etwas aufheben, was ihm
                                                                                                                                Falk Hofmann lebt sehr gerne in Altdorf. Er vermisst seine
                                                                                      heruntergefallen ist oder ihn nachts      Familie in Dresden. Falk Hofmann fragt sich: Soll ich um-
                                                                                      beim Gang auf die Toilette unterstüt-
                                                                                      zen. Da er einen Rollstuhl nutzt, ist     ziehen?
                                                                                      dieser Wunsch nachvollziehbar. Im
                                                                                                                                                                                                          Dieses Zeichen ist ein Güte-
                                                                                      Wichernhaus ist das möglich, da es
                                                                                      eine stationäre Einrichtung mit Pfle-     Falk Hofmann lebt seit 26 Jahren im Wichernhaus in Altdorf.               siegel. Texte mit diesem Güte-
                                                                                                                                                                                                          siegel sind leicht verständlich.
                                                                                      gepersonal vor Ort ist. Zöge Falk         Er arbeitet in den Wichernhaus-Werkstätten mit dem Computer.              Leicht Lesen gibt es in drei
                                                                                                                                                                                                          Stufen.
                                                                                      Hofmann aber in Dresden in eine ei-                                                                                 B1: leicht verständlich
                                                                                      gene Mietwohnung, müsste er diese         Falk Hofmann macht Postkarten und Plakate.                                A2: noch leichter verständlich
                                                                                                                                                                                                          A1: am leichtesten verständlich
                                                                                      24-Stunden-Betreuung erst mit dem         Seine Arbeit gefällt ihm.
                                                                                      zuständigen Kostenträger verhan-
                                                                                      deln.                                     Und Falk Hofmann fühlt sich im Wichernhaus sehr wohl.

                                                                                       Die Unterstützung bei Alltagstätig-
                                                                                       keiten wie dem Tippen von E-Mails        Er ist 47 Jahre alt.
                                                                                       oder einem Besuch im Kino müsste         Falk Hofmann ist in Dresden geboren.
                                                                                       sich Falk Hofmann bei dieser Vari-
                                                                                       ante mithilfe von persönlichen Assis-    Seine Eltern und Schwester leben in Dresden.
                                                                                       tentinnen und Assistenten organisie-     Falk Hofmann vermisst seine Familie.
                                                                                       ren. Sie werden – wenn die Leistung
                                                                                       denn beantragt und schließlich be-
                                                                                       willigt wird – ebenfalls vom Kosten-     Seine Eltern holen ihn zweimal im Monat in Altdorf ab.
                 Falk Hofmann an seinem Arbeitsplatz in der Grafikabteilung            träger finanziert. Aber davor schreckt
                 der Wichernhaus-Werkstätten Altdorf. Foto: Tilmann Grewe
                                                                                       Falk Hofmann bislang zurück – zu         Dann fahren sie mit Falk Hofmann nach Dresden.
                                                                                       groß die Sorge vor dem bürokrati-
                 leben, wo er einen kurzen Weg zur Werkstatt                                                                    Dann hat er Zeit mit seiner Familie.
                                                                              sche Aufwand, zu groß die Unsicherheit dar-
                 hat. Es ist auch nicht so, dass die Kostenträ-                                                                 Falk Hofmanns Eltern sind schon fast 80 Jahre alt.
                                                                              über, auf was für Menschen er treffen würde,
                 ger in Sachsen das prinzipiell nicht respektie-
                                                                              zu groß die Sorge, finanziell und vom Lebens-
                 ren würden.                                                                                                    Die Fahrten sind sehr anstrengend.
                                                                              standard her schlechter gestellt zu sein als
                                                                              bisher. Dazu kommt, dass barrierefreie und
                 Knackpunkt ist                                               bezahlbare Wohnungen derzeit in Dresden
                                                                                                                                Falk Hofmann will nach Dresden ziehen.
                 die Nachtbereitschaft                                        etwa so schwer zu finden sind wie in Altdorf
                                                                              oder Nürnberg.                                    Er kümmert sich schon lange um den Umzug.
                 Das Problem ist komplexer. Case-Managerin
                 Sabine Himmelseher erklärt es so: Prinzipiell                Bleibt die vage Hoffnung darauf, dass in eini-
                                                                                                                                Falk Hofmann möchte in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung
                 gibt es mehrere Modelle, wie Menschen mit                    gen Jahren in Dresden eine neue Einrichtung       leben.
                 Behinderung selbstbestimmt leben können:                     mit barrierefreien Wohnungen errichtet wird.
                 zum Beispiel in einer Einrichtung wie dem Wi-                Dann könnte Falk Hofmann doch in die Nähe
                                                                                                                                Er findet in Dresden keine passende Wohnung.
                 chernhaus oder in einer selbst angemieteten                  seiner Familie ziehen. Zu seinen Bedingun-
                 Wohnung. Was die Menschen an Pflege be-                      gen.
                 nötigen, bekommen sie über die Pflegekasse                                                                     Falk Hofmann vergleicht alle Angebote mit dem Wichernhaus in Altdorf.
                 bezahlt. Im ersten Fall stehen Pflegekräfte in               Ob ihm noch etwas besonders wichtig ist,          Das gibt es in Dresden aber nicht.
                 der Einrichtung zur Verfügung, im zweiten Fall               hier zu erwähnen? „Dass ich mich hier im Wi-
                 beispielsweise ein ambulanter Dienst. Knack-                 chernhaus wohlfühle.“                             Im Wichernhaus ist Selbstbestimmung sehr wichtig.
                                                                                                                                Falk Hofmann kann sich nicht entscheiden.
                 FALK HOFMANN UND ANDREA WISMATH                                                                                Er wünscht sich: „Das Wichernhaus soll in Dresden stehen.“
                 Zusammen haben Falk Hofmann und Andrea Wismath zwar ein ernstes Thema recherchiert, gelacht haben die
                 beiden trotzdem viel. Das lag vor allem an Falks feinem Sinn für Humor.                                        Übertragen aufs Sprachniveau A2 von Heike Reinhold und Andrea Wismath

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Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                     Foto Arnica Mühlendyck                                                                        Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 „Wie ein Buch ohne Einband“
                 Wie berufstätige Menschen mit Behinderung mit Barrieren auf dem
                 Arbeitsmarkt umgehen

                 Von Melanie Gottschalk,                           „Nutzt das Berufsbildungswerk, die kleinen
                 Arnica Mühlendyck und Sabrina Wölfel              Klassen, den guten Service.“ Was den Über-

                „H
                                                                   gang in den Beruf angeht, ist sie realistisch.
                            ast du deine Behinderung von           „Bewirbt man sich auf dem ersten Arbeits-
                            Geburt an oder ist sie erworben?“      markt mit einer Behinderung, dann ist es im-
                            Sabrina Wölfel steigt mit der ersten   mer gut, auf einer extra Seite den eigenen
                 Frage gleich voll ins Gespräch über Jobbarri-     Umgang mit der Behinderung zu beschreiben.
                 eren ein. Gerichtet ist sie an Sören Ottwald,     Welche Erfahrungen hast du denn mit dieser
                 der Sabrina Wölfel und Melanie Gottschalk in      ‚dritten Seite‘ gemacht, Sören?“, fragt sie.
                 einer Altdorfer Kneipe Rede und Antwort zum       Der lächelt. „Als ich damit angefangen habe,
                 Thema „Barrieren im Berufsalltag“ steht. Er       war ich erfolgreicher. Dann hat es mit den In-
                 arbeitet bei der Bundesagentur für Arbeit in      itiativbewerbungen auch besser geklappt. Im
                 Nürnberg.                                         Bewerbungsgespräch muss man den Leuten
                                                                   ja nicht unbedingt auf die Nase binden, dass
                 Sören Ottwald hat seine Ausbildung von 2001       man eine Einschränkung hat, wenn man sie
                 bis 2006 im Berufsbildungswerk Rummels-           nicht auf den ersten Blick sieht. Aber ehrlich
                 berg (BBW) gemacht. Eigentlich hatte er Bild-     sollte man natürlich schon sein“, sagt er.
                 hauer werden wollen. Und obwohl er reichlich
                 Talent in die Wiege gelegt bekommen hatte,           „Meine Eltern haben mich nicht
                 wurde aus diesem Wunsch nichts. Wegen ei-           versteckt, in meinem Heimatdorf
                 ner Unterentwicklung der Netzhaut aufgrund                                                           Sören Ottwald mit seiner Tochter beim Rummelsberger Seifenkistenrennen 2018.
                 einer Frühgeburt und infolgedessen Blindheit         war meine Behinderung darum
                 auf dem rechten Auge, kann der junge Famili-            etwas völlig Normales.“                      Behinderung ist es viel schwieriger, eine Ar-                Sören Ottwald und Melanie Gottschalk sind
                 envater nur sehr schlecht sehen. Vor einigen                      Melanie Gottschalk                 beitsstelle zu finden. Darum arbeite ich auch                ihre Einschränkungen im Berufsalltag be-
                 Jahren hatte sich dann auch noch die Netz-                                                           in der Werkstatt für Menschen mit Behinde-                   wusst. Für Erfolg im Berufsleben ist ein
                 haut im linken Auge abzulösen begonnen,           Gottschalk hat selbst Anfang der 1990er-Jah-       rung. Ich bin in einer Zeit groß geworden, da                hilfsbereites Umfeld wichtig, findet Melanie
                 was Fachleute des Uniklinikums in Erlangen        re im BBW ihre Ausbildung gemacht, war             war das normal, ich bin halt durchs Raster                   Gottschalk. „Eine gute Ausstattung kann das
                 aber verhindern konnten. Die Berufsgenos-         dann zwei Jahre bei einer Firma in Nürnberg        gefallen. Wäre ich heute noch mal jugendlich,                Inklusionsamt finanzieren“, ergänzt sie. Sö-
                 senschaft legte bei seinem Berufswunsch           beschäftigt und wurde dann vom BBW ange-           dann würde ich gerne auch einen Beruf ler-                   ren Ottwald zum Beispiel hat einen beson-
                 Bildhauer dennoch ein Veto ein.                   fragt, ob sie als Ausbilderin zurückkommen         nen.“                                                        ders großen Computerbildschirm. „Im BBW
                                                                   wolle. Sie erzählt von ihrer Kindheit mit Dys-                                                                  wurden mir Lernmaterialien zum Teil groß
                 Heute arbeitet der 38-jährige gelernte Kauf-      melie, mit nicht ausgeprägten Gliedmaßen.          Von Sören Ottwald möchte sie wissen, wie                     kopiert, damit ich alles bearbeiten konnte“,
                 mann für Bürokommunikation im IT-System-          „Meine Eltern haben mich nicht versteckt,          seine Kolleginnen und Kollegen mit ihm um-                   berichtet er. Er erzählt außerdem von sei-
                 haus bei der Bundesagentur für Arbeit in          in meinem Heimatdorf war meine Behinde-            gehen, ob die Behinderung oft zwischen ih-                   ner Schulzeit: Nach dem Wechsel von der
                 Nürnberg. „Es war nicht so leicht, nach der       rung darum etwas völlig Normales.“ Die El-         nen steht. „Die Kollegen vergessen meistens,                 „Sehschwachenschule“ in Weimar besuchte
                 Ausbildung eine Stelle zu finden. Wenn man        tern wollten eine gute Ausbildung für ihr Kind,    dass ich eine Behinderung habe“, sagt er.                    er die vierte Klasse einer Regelschule. „Tal
                 eine Behinderung hat, dann ist man wie ein        schlugen ihr das BBW vor. Gottschalks ers-         „Und wenn sie mir dann einen kleingedruck-                   der Tränen“, nennt er diese Zeit – die ande-
                 Buch ohne Einband. Die anderen können             te Reaktion: „Da geh ich nicht hin, da sind ja     ten Text zur Bearbeitung vorlegen, dann muss                 ren Kinder hänselten ihn, er setzte sich eine
                 manchmal nicht erkennen, was in einem             lauter Behinderte!“ Sie lacht laut und herzlich,   ich sie schon mal darauf hinweisen, dass das                 Weile mit Fäusten zur Wehr – ungewollt,
                 steckt.“                                          wenn sie sich daran erinnert.                      leider nicht funktioniert.“                                  aber manchmal notwendig. Im BBW war das
                                                                                                                                                                                   nicht mehr nötig.
                 Melanie Gottschalk kennt den jungen Mann          Sabrina Wölfel teilt diese Erfahrung: „Wenn        Melanie Gottschalk geht es ähnlich. „Wenn
                 noch aus seiner Ausbildungszeit im BBW.           man auf dem Land aufwächst, dann wird man          es was Schweres zu tragen gibt, dann sagen                   Dort hat er seine heutige Frau kennenge-
                 Die 45-Jährige arbeitet als Ausbilderin in der    einfach mitgeschleift, da ist die Behinderung      die männlichen Kollegen eher: ,Ich mach das,                 lernt. Das Paar hat zwei kleine Kinder. Den
                 Übungsfirma, begleitet junge Menschen mit         egal“, erzählt sie. Die 36-Jährige hat von Ge-     du bist doch eine Frau‘, als dass sie sagen:                 Fragen von Melanie Gottschalk und Sabrina
                 Unterstützungsbedarf auf ihrem Weg in den         burt an eine spastische Tetraparese, sie nutzt     ,Ich mach das, du bist doch behindert‘“, er-                 Wölfel stellt er sich gerne: „Man muss jun-
                 Job. Sie ermutigt die jungen Auszubildenden:      einen Rollstuhl. „Aber mit so einer sichtbaren     zählt sie.                                                   gen Menschen mit Behinderung doch Mut

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Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                                                                                                                   Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 machen. Geht nicht, gibt’s nicht. Wenn man
                 hartnäckig ist und bereit ist, für sein Ziel zu
                                                                                  kämpfen, dann geht auch immer eine Tür
                                                                                  auf.“
                                                                                                                                            Arbeiten mit einer Behinderung

                                                                                                                                            Sabrina Wölfel und Melanie Gottschalk von der Rummels-
                 MELANIE GOTTSCHALK, ARNICA MÜHLENDYCK UND SABRINA WÖLFEL
                                                                                                                                            berger Diakonie sprechen darüber mit Sören Ottwald
                 Die drei Frauen trafen sich im Altdorfer Gasthof „Zur Sonne“ mit Sören Ottwald, um mit ihm über seine Erfahrungen
                 zu sprechen. Melanie Gottschalk und Sabrina Wölfel stellten viele Fragen, Diakonin Arnica Mühlendyck hatte ein
                 bisschen Mühe, alles mitzuschreiben. Gemeinsam ist der Text entstanden – ein gut funktionierendes Autorinnentrio.
                                                                                                                                            Sabrina Wölfel und Melanie Gottschalk von der Rummelsberger               Dieses Zeichen ist ein Güte-
                                                                                                                                                                                                                      siegel. Texte mit diesem Güte-
                                                                                                                                            Diakonie besuchen Sören Ottwald.                                          siegel sind leicht verständlich.

                 Herzensprojekt Inklusiver Gruß
                                                                                                                                                                                                                      Leicht Lesen gibt es in drei
                                                                                                                                            Sie fragen ihn nach seiner Erfahrung bei der Arbeits-Suche und            Stufen.
                                                                                                                                                                                                                      B1: leicht verständlich
                                                                                                                                            im Berufs-Leben.                                                          A2: noch leichter verständlich
                                                                                                                                                                                                                      A1: am leichtesten verständlich
                                                                                                                                            Sören Ottwald sieht sehr schlecht.

                                                                                                                                            Sören Ottwald arbeitet im Büro bei der Bundesagentur für Arbeit.
                                                                                                                                            Das Büro ist in Nürnberg.
                                                                                                                                            Sören Ottwald gehört zum Team.
                                                                                                                                            Die Kolleginnen und Kollegen mögen ihn.
                                                                                                                                            Sie vergessen sogar oft seine Behinderung.

                                                                                                                                            Die Kolleginnen und Kollegen geben Sören Ottwald Texte in kleiner Schrift.
                                                                                                                                            Die Texte kann er nicht lesen.
                                                                                                                                            Sören Ottwald sagt das dann.
                                                                                                                                            Die Kolleginnen und Kollegen sagen dann Entschuldigung.
                                                                                                                                            Dann drucken sie den Text in großer Schrift aus.

                 Dürfen wir vorstellen? Das inklusive Redaktionsteam dieser Ausgabe: v. li.: Claudia Kestler, Diakonin Arnica Mühlendyck,
                 Ronald Kempf, Falk Hofmann, Sabrina Wölfel, Melanie Gottschalk und Andrea Wismath. Foto: Tilmann Grewe
                                                                                                                                            Sören Ottwald hat seine Ausbildung im Berufs-Bildungs-Werk Rummels-
                                                                                                                                            berg gemacht.
                 Viel ist passiert, bis diese Ausgabe jetzt vor Ihnen liegt: In unserer ersten Redaktionssitzung im
                 Mai lernten wir sieben uns alle erst einmal kennen und sammelten, welche Themen Menschen
                                                                                                                                            Nach der Ausbildung hat er Bewerbungen geschrieben.
                 mit Behinderung gerade bewegen. Dann überlegten wir, wie wir sie konkret angehen wollten.                                  Sören Ottwald hat eine ganze Seite über seine Behinderung geschrieben.
                 Schnell kristallisierte sich heraus, dass wir uns näher mit (selbstbestimmtem) Leben, Wohnen
                 und Arbeiten beschäftigen würden. Denn in diesen so scheinbar alltäglichen Bereichen stoßen
                                                                                                                                            Das empfiehlt er auch anderen.
                 Menschen mit Behinderung noch immer auf viele Hürden und Barrieren. Seien sie in den Köp-
                 fen oder auf den Straßen. Was wir als Team daraus gemacht haben, lesen Sie nun in dieser
                 Ausgabe.Jede und jeder hat dazu das beigetragen, was er oder sie gut kann: Ob schreiben,
                                                                                                                                            Melanie Gottschalk und Sabrina Wölfel haben eine Behinderung.
                 fotografieren, kritisch nachhaken oder im entscheidenden Moment alle mit einem Witz aus                                    Melanie Gottschalk bildet junge Menschen im Berufs-Bildungs-Werk Rum-
                 der eingefahrenen Diskussion reißen. Fotografisch begleitet hat uns bei dieser Arbeit Tilmann
                 Grewe. Ihm und allen, die das Projekt unterstützt haben, im Namen des Teams ein herzli-                                    melsberg aus.
                 ches Dankeschön! Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen von capito Nordbayern –                                       Sabrina Wölfel arbeitet in den Wichernhaus-Werkstätten in Altdorf. Beide
                 dem Kompetenzzentrum für Barrierefreiheit der Rummelsberger Diakonie. Sie haben die aufs
                 Sprachniveau A2 übertragenen Texte für uns geprüft und mit ihrem Gütesigel ausgezeichnet.                                  Frauen sind Expertinnen im Team vom Magazin „Gruß aus Rummelsberg“.

                 Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! Die Kontaktdaten finden Sie vorne im Impressum. (awi)                                 Übertragen aufs Sprachniveau A2 von Heike Reinhold und Andrea Wismath

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Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                   Text Dr. Günter Breitenbach, Andrea Wismath                   Fotos Rummelsberger Diakonie/ Archiv                                                         Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 Nachruf auf Pfarrer                                                                                                                                               Ehrendoktorwürde und
                                                                                                                                  Bewusstsein und ein kritischer Zeitgeist be-
                                                                                                                                  flügelten viele Zeitgenossen, auch den ent-
                                                                                                                                                                                   Verdienstkreuz
                                                                                                                                  schlossen zupackenden neuen Rektor. Seine

                 Dr. h.c. Karl Heinz Neukamm                                                                                      Initiativkraft und sein Kampf für bessere Le-
                                                                                                                                  bensverhältnisse für die anvertrauten Men-
                                                                                                                                  schen hatten wesentlichen Anteil an diesem
                                                                                                                                                                                   1979 erhielt er die Staatsmedaille für soziale
                                                                                                                                                                                   Verdienste. 1991 wurde Neukamm die Theo-
                 Der ehemalige Rummelsberger Rektor und Präsident des Diakonischen                                                Umbruch.                                         logische Ehrendoktorwürde der Ev.-Luth.
                                                                                                                                                                                   Theologischen Akademie Budapest, 1995
                 Werks der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verstarb mit                                                                                                  das Bundesverdienstkreuz verliehen. Nach
                 89 Jahren am 7. August in Nürnberg. Seine letzte Ruhestätte hat er in                                            Neue Einrichtungen in                            seinem aktiven Dienst war er 1995 bis 2000
                 unmittelbarer Nähe der Philippuskirche Rummelsberg gefunden.                                                     Rummelsberg                                      Beauftragter des Rates der EKD für Spätaus-
                                                                                                                                                                                   siedler und Heimatvertriebene.

                                     P
                                               farrer Dr. h.c.      thea 1960, Klaus 1961, Elisabeth 1963, Ulrike                 In der Rummelsberger Diakonie entstanden
                                               Karl Heinz Neu-      1965 und Stephan 1968.                                        unter anderem das Rummelsberger Kranken-
                                               kamm, der ehe-                                                                     haus, das Berufsbildungswerk, das Jugend-
                                         malige       bayerische    1960 kam Karl Heinz Neukamm als Pfarrer                       hilfezentrum und die Gemeindeakademie
                                         Landesjugendpfarrer,       ins evangelische Jugendwerk nach Nürn-                        bzw. das Tagungszentrum sowie das große
                                         Rummelsberger      Rek-    berg. 1962 wurde er zum Landesjugend-                         Zentrum für Menschen mit Behinderung am
                                         tor und Präsident des      pfarrer der bayerischen Landeskirche beru-                    Auhof und etliche andere neue oder erneuer-
                                         Diakonischen     Werks     fen. 1966 wählte der Verwaltungsausschuss                     te Einrichtungen. Unvergessen ist Neukamms
                                         der Evangelischen Kir-     der „Rummelsberger Anstalten“ den damals                      Einsatz für den Aufbau der Partnereinrichtun-
                                         che in Deutschland, ist    37-jährigen Landesjugendpfarrer zum neuen                     gen in Tansania, das Rehabilitationszentrum
                                         am 14. August auf dem      Rektor. 1967 bis 1984 war Neukamm Rektor                      Usa River am Fuße des Mount Meru und die
                                         Rummelsberger Fried-       der Rummelsberger Brüderschaft und Vor-                       Brüderschaft Faraja in der Region Kilimand-
                                         hof beigesetzt worden.     sitzender der Rummelsberger Anstalten der                     scharo.                                          Pfarrer Dr. h.c. Karl Heinz Neukamm (vorne, Mitte) wurde
                                                                                                                                                                                   1975 bayerischer Diakoniepräsident.
                                         Zum Trauergottesdienst     Inneren Mission, seit 1975 auch bayerischer
                                         angereist waren zahlrei-   Diakoniepräsident.                                            Auch in der Brüderschaft gelangen in dieser
                                         che Familienmitglieder,                                                                  Zeit Öffnungen, zum Teil gegen den hinhal-       In Stuttgart verstarb am 31. Juli 1993 seine
Pfarrer Dr. h.c. Karl Heinz Neukamm
nahm auch im Ruhestand am Leben und      Wegbegleiterinnen und                                                                    tenden Widerstand des Rektors, der um die        Frau Irmgard. Im Ruhestand lebte Neukamm
Wirken der Rummelsberger Diakonie        -begleiter,   Freundin-                                                                  traditionelle christliche Prägung der Arbeit     in Nürnberg. Zunächst in Reichelsdorf und
regen Anteil, ohne sich je einzumischen.
                                         nen und Freunde sowie                                                                    fürchtete. Kritisch stand Neukamm zunächst       dann in einer Wohnung beim Stift St. Lorenz.
                                         hochrangige Vertrete-                                                                    dem Entstehen der Diakoninnengemein-             Von dort nahm er regen Anteil am Gesche-
                   rinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und                                                                   schaft Rummelsberg gegenüber, bevor er ab        hen in Gesellschaft und Kirche und am Le-
                   Diakonie. Viele Mitarbeitende der Rummels-                                                                     1980 schließlich diesen Weg akzeptierte und      ben der Rummelsberger Diakonie, ohne sich
                   berger Diakonie, ebenso wie Angehörige der                                                                     der Aufnahme von Frauen in die Ausbildung        je einzumischen. Durch den Brüderschaftsrat
                   Rummelsberger Brüderschaft und der Diako-                                                                      sowie der Gründung der Diakoninnengemein-        wurde der ehemalige Rektor 2013 zusammen
                   ninnengemeinschaft Rummelsberg, kamen                                                                          schaft 1982 in der Brüderschaft und in der Sy-   mit dem ehemaligen Brüderpfarrer Guth zum
                   ebenfalls in die Philippuskirche, um sich von                                                                  node den Weg ebnete.                             Rummelsberger Bruder berufen, eine ihm bis
                   Pfarrer Neukamm zu verabschieden.                                                                                                                               zuletzt wichtige Auszeichnung.
                                                                                                                                  Neben seinem eigentlichen Arbeitsfeld war
                 Karl Heinz Neukamm wurde am 19. April 1929                                                                       Neukamm als Landessynodaler und zeitwei-         Pfarrer Neukamm war ein konservativer Re-
                 im oberfränkischen Pegnitz geboren. Theolo-                                                                      se auch als Vizepräsident der Landessynode       former. Er wollte „Bewährtes behalten und
                 gie studierte er 1947 bis 1951 in Erlangen und                                                                   tätig. Er war als Mitglied der Generalsynode     Neues gestalten“. Er stellte sich den Ausein-
                 Göttingen. Sein Vikariat führte ihn 1951 nach      Pfarrer Dr. h.c. Karl Heinz Neukamm 1967 bei seiner Einfüh-   der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen         andersetzungen der Zeit und tat, was an Neu-
                                                                    rung als Rektor der Rummelsberger Brüderschaft und Vor-
                 Traunstein, wo er die Dekanstochter Irmgard                                                                      Kirche Deutschlands (VELKD) aktiv an den         em zu tun war, sein eigentliches Anliegen war
                                                                    sitzender der Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission
                 Kelber kennenlernte, die er 1956 heiratete.        – heute Rummelsberger Diakonie e.V.                           Entwicklungen seiner Kirche auf bayerischer      es aber, das Erbe der Inneren Mission, das
                 Seine erste Pfarrstelle als Gemeindepfarrer                                                                      und deutscher Ebene beteiligt. 1984 wurde        biblische Christuszeugnis, das lutherische
                 war 1956 bis 1960 im mittelfränkischen Beer-       In diese Zeit der 68er- und frühen 70er-Jahre                 Karl Heinz Neukamm zum deutschen Dia-            Bekenntnis, das brüderschaftliche Leben und
                 bach. Irmgard Kelber folgte ihm als Pfarrfrau.     fielen ein intensiver Ausbau und eine grund-                  koniepräsidenten nach Stuttgart berufen. Bis     die bewährten Formen des Glaubens zu be-
                 Vier Söhne und drei Töchter wurden den bei-        legende Reform des Sozialstaates. Neue Me-                    1994 stand er an der Spitze der Diakonie in      wahren. Dabei war es ihm wichtig, dass der
                 den im Laufe der Beerbacher und dann der           thoden und wissenschaftliche Ansätze in der                   Deutschland. In dieser Funktion setzte er sich   Glaube nicht eine reine Herzensangelegen-
                 Nürnberger Jahre geschenkt: Martin 1957            sozialen Arbeit, bis dahin nicht gekannte wirt-               mit großem persönlichem Engagement für           heit blieb, sondern Gestalt annahm, Hände
                 (heute Diakon und Leiter der Rummelsberger         schaftliche Spielräume für den Sozial- und                    die Einführung der Pflegeversicherung ein,       und Füße bekam: Verkündigung des Evange-
                 Brüderschaft), Johannes 1958, Anna-Doro-           Bildungsbereich, ein verändertes politisches                  die 1993 Wirklichkeit wurde.                     liums in Wort und Tat.

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Gruß aus Rummelsberg - Rummelsberger Diakonie
Wir
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                               Text und Foto Arnica Mühlendyck         Foto Andrea Wismath                                                                                                Das Rummelsberger Magazin 03/2018

      suchen                                                                                                            Leitkultur der Mitmenschlichkeit.
        Sie!                                                                                                            Thesen zur Flüchtlingsdiskussion
                                                                                                                        Dr. Günter Breitenbach und Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche
                                                                                                                        für den Vorstand und den Aufsichtsrat der Rummelsberger Diakonie e. V.

                   HAFTLICHE LEITUNG
 ALS HAUSWIRTSrocChen? Dann schauen Sie in unserem
                   Fühlen Sie sich angesp
                                                    melsberger-diakonie.de/jobs
                 Stellenportal vorbei unter www.rum

                 „Bei uns geht es rund, von morgens bis             Chefin das vorlebt. Wenn ich nur im Büro sit-
                 abends“, erklärt Martina Bogner einen Tages-       zen würde, während die anderen kochen und
                 ablauf in ihrem Job. Dabei blitzen die Augen       putzen, dann käme das nicht gut an. Also bin
                 der energischen, gut gelaunten Frau. Die           ich immer mit dabei. Die Mitarbeitenden schi-
                 52-Jährige arbeitet als Hauswirtschaftliche        cken mich dann sogar manchmal ins Büro,
                 Leiterin im Berufsbildungswerk in Rummels-         damit ich in Ruhe meine Aufgaben machen
                 berg. Dem 16-köpfigen Team rund um Martina         kann“, lacht sie. Es ist ihr wichtig, alle gleich
                 Bogner mangelt es nicht an Aufgaben: Täglich       zu behandeln. Egal ob jemand putzt oder             v. li.: Diakon Werner Pfingstgraef, Fachbereichsleiter Migration und Flüchtlinge, Prof. Dr. Stefan Ark Nitsche, Aufsichtsratsvorsit-
                 kochen sie für rund 200 Personen, dazu kom-        kocht, in der Ausbildung oder festangestellt        zender, und Dr. Günter Breitenbach, Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie e.V.
                 men Textilpflege und Wäsche für das ganze          ist, aus Togo oder von den Philippinen kommt.
                 Haus, Reinigungsaufgaben und zwei bis drei         „Wir arbeiten im Multi-Kulti-Team. Das gefällt
                 Veranstaltungen pro Woche, für die Bogner          mir gut, so lerne ich auch immer wieder tolle
                 und Kolleginnen neben dem Catering auch            neue Rezepte kennen“, freut sich Bogner.             1 Die Rummelsberger Diakonie en-                                    6 Wir stehen als christlicher Träger
                 die Dekoration und den Service übernehmen.                                                                gagiert sich seit Jahrzehnten in der                                für die Wahrung der Werte in unse-
                                                                    Unregelmäßige Arbeitszeiten, auch mal am               Flüchtlingshilfe.                                                   rem Land.
                 „Diesen Job muss man mit Leib und Seele            Wochenende in der Küche stehen – das kann
                 machen“, bekräftigt Martina Bogner. Sie ist        ein Familienleben belasten. „Ich hatte da nie        2 Der christliche Auftrag „Fremde be-                               7 Sicherheit und Ordnung zu schüt-
                 auch in ihrer Freizeit erreichbar, wenn es Pro-    Probleme, auch nicht, als meine Kinder noch            herbergen“ ist für uns nicht verhan-                                zen ist Recht und Pflicht des Staates
                 bleme gibt. „Aber mein Team nutzt das nicht        klein waren. Sie haben gelernt, vernünftig und
                                                                                                                           delbar.                                                             und aller Bürgerinnen und Bürger.
                 aus. Sie rufen wirklich nur im Notfall an. Wir     selbstständig zu sein und wussten trotzdem,
                 sind immer gut im Kontakt, jede und jeder          dass ich immer Zeit für sie habe. Wenn die
                 weiß, was zu tun ist. Und durch diesen gu-         Kinder verstehen, was die Eltern beruflich           3 Fragen der Wirtschaftlichkeit spie-                               3
                                                                                                                                                                                             8 Von der verschärften Abschiebe-
                 ten Informationsfluss funktioniert die Arbeit im   machen und warum sie das gerne tun, dann               len eine nachgeordnete Rolle.                                       praxis sind wir in unserer Arbeit un-
                 Team dann auch gut.“                               ist das aus meiner Sicht kein Problem. Aus-                                                                                mittelbar betroffen.
                                                                    tausch ist halt wichtig. Wir essen immer noch        4 Wir brauchen Instrumente der Zu-
                 Als Teamleitung ist Martina Bogner für die         jeden Abend gemeinsam und tauschen uns                 wanderungssteuerung.                                              9 Vorrang hat die Integration durch
                 Dienst- und Speisepläne zuständig, für das         über den Tag aus, auch wenn meine Kinder                                                                                   Bildung und Arbeit.
                 korrekte Umsetzen von Diätplänen und Hy-           beide schon über 20 sind.“                           5 Unsere Verantwortung endet nicht
                 gienevorschriften, sie organisiert, koordiniert                                                           an unseren Grenzen.                                              10 Bei aller Bedeutung der Flüchtlings-
                 und lernt zusätzlich noch Auszubildende im         Was ihr an ihrem Beruf am besten gefällt?                                                                                  problematik – es gibt auch andere
                 hauswirtschaftlichen Bereich an. „Ein Team         Martina Bogner antwortet spontan und aus                                                                                   wichtige Themen.
                 ist immer so motiviert, wie der Chef oder die      tiefstem Herzen. „Ich mache alles am liebsten!“

                   Hauswirtschaftliche Fachkräfte arbeiten in allen Einrichtungen der Rummelsberger Dia-
                                                                                                                                               Die ausführliche Fassung der Thesen finden Sie im Internet.
                   konie bayernweit. Ohne Reinigung, Textilpflege und Nahrungszubereitung geht es nicht:
                                                                                                                                               Einfach QR-Code scannen oder Link unten folgen.
                   Durch die Arbeit der hauswirtschaftlichen Fachkräfte wird die soziale Arbeit mit Menschen
                                                                                                                                               Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!
                   überhaupt erst möglich.
                                                                                                                                               rummelsberger-diakonie.de/presse

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Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                                                                                                    Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 Das tut sich bei der
                                                                                                                    den. 1968 hatte der Missionsdienst für Chris-   Verantwortliche der Inneren Mission mit dem
                                                                                                                    tus in der Evangelisch-Lutherischen Kirche      Kaiser in den Krieg – als Lazarettschwes-
                                                                                                                    in Bayern e.V. Stockdorf im Westflügel der      tern, Soldaten und vaterländische Publizisten.

                 Rummelsberger Diakonie
                                                                                                                    Wülzburg ein „Vorseminar für soziale Frau-      Nach 1918 galt es, eine von Hunger, Elend,
                                                                                                                    enberufe“ und einen „Förderungslehrgang         Tod und Trauer demoralisierte Gesellschaft
                                                                                                                    für noch nicht berufsreife Jugendliche“ ein-    wieder aufzubauen. Durch das neue „Kriegs-
                                                                                                                    gerichtet. Schwestern des „Missionsdienstes     siechenheim“ und das Weltkriegsdenkmal
                 INKLUSIVER WOHNRAUM                               den eigenen Wünschen zu gestalten. Dazu          für Christus“ haben also aufgebaut, was die     wurde Rummelsberg zum zentralen bayeri-
                                                                   unterstützt das Bundesministerium für Arbeit     Rummelsberger Diakonie seit 2001 mit der        schen Weltkriegs-Erinnerungsort. Von den
                 Rummelsberger Diakonie und                                                                         Übernahme der Trägerschaft für die Berufs-      Anfängen der diakonisch geprägten sozi-
                                                                   und Soziales ein neues Beratungsangebot,
                 Diakonie Neuendettelsau                                                                            schule erfolgreich fortsetzt: Junge Menschen    alen Arbeit zeugen die Filme der Evange-
                                                                   die „Ergänzende unabhängige Teilhabebe-
                 begrüßen Kabinettsbeschluss                       ratung“, kurz EUTB. Das besondere an dem         fit zu machen für Ausbildung und Beruf. (awi)   lischen Bildkammer Bayern: Sie sind nach
                                                                   Angebot ist, dass hier Menschen mit Behin-                                                       fast 100 Jahren erstmals wieder zu sehen.
                                                                                                                                                                    www.diakoniemuseum.de (tg)
                                                                   derung andere Menschen mit Behinderung           CAPITO-LEHRGANG 2018/19
                                                                   beraten. Sie können dabei auf ihre eigenen
                                                                                                                    Leicht lesen ist Thema des
                                                                   Erfahrungen zurückgreifen und begegnen                                                           B2RUN
                                                                   den Ratsuchenden auf Augenhöhe. Die Rum-         mehrtägigen Workshops in
                                                                                                                                                                    Rummelsberger Team beim
                                                                   melsberger Diakonie unterstützt das neue         Altdorf und München
                                                                   Angebot. Sie ist Mitglied des Trägervereins
                                                                                                                                                                    Nürnberger Firmenlauf stammte
                                                                                                                    Menschen treffen im Alltag häufig auf schwer    aus ganz Bayern
                                                                   der EUTB Beratungsstelle Neumarkt sowie
                                                                                                                    verständliche Informationen. Sei es der Steu-
                                                                   Mitglied im Rother Inklusionsnetzwerk, das
                                                                                                                    erbescheid oder die Bankauskunft In die-
                                                                   im Landkreis Roth und der Kreisfreien Stadt
                                                                                                                    sem Lehrgang erlernen die Teilnehmenden
                                                                   Schwabach berät. (clk)                           die Grundlagen der leicht verständlichen
                 Die beiden Diakonien begrüßen den Be-                                                              Sprache und der barrierefreien Kommuni-
                 schluss des bayerischen Kabinetts, ein Son-       50. JUBILÄUM                                     kation nach dem TÜV-zertifizierten Quali-
                                                                                                                    tätsstandard von capito. Dabei orientieren
                 derinvestitionsprogramm des Freistaats zur        Berufsschule zur sonderpädago-                   sie sich am Gemeinsamen Europäischen
                 Förderung von inklusivem Wohnraum für
                                                                   gischen Förderung feiert 50 Jahre                Referenzrahmen für Sprache und seinen
                 Menschen mit Behinderung aufzulegen. So
                 können die Einrichtungen dezentralisiert und      Berufsvorbereitung                               verschiedenen Sprach-Niveaus. Der Lehr-
                 weiter entwickelt werden, um auch Menschen                                                         gang bietet intensive, abwechslungsreiche
                 mit schweren Behinderungen ein gutes Le-                                                           und praxisorientierte Unterrichtsformate für
                 bensumfeld bieten zu können. Das Ziel sind                                                         acht bis zwölf Personen. Der Lehrgang glie-
                 kleinere Häuser in Wohngebieten von Städten                                                        dert sich in vier Module mit jeweils zwei bis
                 und Gemeinden mit guter Infrastruktur sowie                                                        drei Tagen in Altdorf und München. Infor-
                 eine Öffnung der Traditionseinrichtungen.                                                          mation und Anmeldung bei capito-Nordbay-        Bereits zum dritten Mal war die Rummels-
                 „Wir werden jetzt schnell die bereits geplanten                                                    ern – das Kompetenzzentrum für Barriere-        berger Diakonie als größte Arbeitgeberin im
                 sowie weitere Projekte umsetzen und attrak-                                                        freiheit der Rummelsberger Diakonie unter       Nürnberger Land beim Firmenlauf B2Run in
                 tive Wohnangebote für Menschen mit Behin-                                                          www.capito-nordbayern.de/termine (wey)          Nürnberg dabei. Insgesamt 243 Mitarbeiten-
                 derung schaffen. Damit wird es möglich, eine                                                                                                       de, Klientinnen und Klienten und Studieren-
                 wesentliche Forderung der UN-Behinderten-                                                                                                          de sorgten für brombeerfarbene Flecken in
                                                                                                                    FILMREIF
                 rechtskonvention in Bayern schneller zu erfül-                                                                                                     dem Meer der 17.500 Läuferinnen und Läu-
                 len“, so Dr. Günter Breitenbach, Vorstandsvor-                                                     Diakoniemuseum zeigt neue Aus-                  fer verschiedener Firmen aus Nürnberg und
                 sitzender der Rummelsberger Diakonie. (sh)                                                         stellung „Feldlazarett und Wan-                 Umgebung. Damit hat sich die Zahl der Teil-
                                                                                                                    derkino“ mit historischen Filmen                nehmenden fast vervierfacht im Vergleich zu
                                                                                                                                                                    2016. Und nicht nur aus der näheren Umge-
                 NEUE BERATUNGSANGEBOTE                                                                             Das Jahr 1918 ist ein Schlüsseljahr der deut-   bung, auch aus Nördlingen, Mainleus und an-
                 Menschen mit Behinderung                          Eine mittlerweile 50-jährige Tradition hat die   schen Geschichte: Der Erste Weltkrieg ging      deren Standorten haben sich die Rummels-
                 beraten andere Menschen                           Berufsvorbereitung von jungen Menschen           zu Ende, der Kaiser dankte ab. Die neue Aus-    bergerinnen und Rummelsberger auf den
                                                                   auf der Wülzburg bei Weißenburg. Das ist         stellung im Diakoniemuseum Rummelsberg          Weg gemacht. Die Startgebühren wurden
                 mit Behinderung                                   Grund für die zur Rummelsberger Diakonie         beleuchtet, was diese epochale Zeitenwende      von der Rummelsberger Diakonie bezahlt,
                 Das Bundesteilhabegesetz will die Teilha-         gehörende Berufsschule zur sonderpäda-           für die Arbeit der Diakonie (die damals noch    die brombeerfarbigen Shirts von dkpromo-
                 be von Menschen mit Behinderung stärken           gogischen Förderung, am 10. Oktober zum          „Innere Mission“ hieß) in Bayern bedeutete.     tion aus Seligenporten gesponsert. (am)
                 und jedem ermöglichen, sein Leben nach            Festakt anlässlich dieses Jubiläums einzula-     Vor 1918 zogen Diakonissen, Diakone und

20                                                                                                                                                                                                                                 21
Das Rummelsberger Magazin 03/2018                                                                                                                                                              Das Rummelsberger Magazin 03/2018

                 Wirksam & Engagiert                                                                             FOHLEN INES SUCHT TIERPATINNEN UND TIERPATEN
                                                                                                                                                           Umgeben von Feldern und Wiesen liegt der
                                                                                                                                                           Erlebnisbauernhof Auhof am Ortsrand von Hil-
                                                                                                                                                           poltstein. Er bietet den großen und kleinen
                 URLAUB FÜR KINDER                                                                                                                         Gästen unter anderem eine Gastronomie mit
                                                                                                                                                           Biergarten und Eventhalle, einen Spielplatz und
                 Leider kommt es immer wieder                                                                                                              natürlich jede Menge Tiere. Die Arbeit auf dem
                 vor, dass in Familien das Geld                                                                                                            Hof teilen sich engagierte Jugendliche und Er-
                 sehr knapp ist. Viele Kinder in den                                                                                                       wachsene mit und ohne Behinderung. Da der
                 Kindertagesstätten der Rummels-                                                                                                           Unterhalt und die artgerechte Haltung der Tiere
                 berger Diakonie waren deshalb                                                                                                             sehr teuer sind, hat die Rummelsberger Diako-
                 noch nie in ihrem Leben von zu-                                                                                                           nie das Projekt „Tierpatenschaften“ ins Leben
                 hause weg. Doch: Ferien, neue                                                                                                             gerufen. Mit einer regelmäßigen Spende ab 5
                 Umgebungen und Auszeiten sind                                                                                                             Euro im Monat helfen tierliebe Menschen, dass
                 gerade für Kinder und Jugendli-                                                                 Fohlen Ines und weitere tierische Bewohner des Auhofs gut versorgt sind. Machen Sie Ih-
                 che enorm wichtig. Mit dem Pro-                                                                 ren Kindern oder Enkelkindern eine Freude und übernehmen Sie eine Tierpatenschaft! (sh)
                 jekt „Urlaub für Kinder“ wollen wir                                                             www.rummelsberger-diakonie.de/tierpatenschaft
                 durch Spenden möglichst vielen
                 Kindern einen kurzen Urlaub,
                 kleinere Ausflüge und Freizeitan-
                 gebote ermöglichen. Dank der
                 bereits gespendeten Summe in                                                                    TERMINE 2018
                 Höhe von rund 26.600 Euro, wer-
                 den zum Beispiel noch in diesem
                                                                                                                   MI                                           DO
                 Jahr Betreuerinnen und Betreuer                                                                          Saisonabschluss mit CB66 am Auhof
                 der Ambulanten Erzieherischen Dienste Nürnberg und Fürth mit den Kindern den Wildpark            03.     Hilpoltstein, 12 Uhr
                                                                                                                                                                15.    Rummelsberger FORUM, 15.30 Uhr
                                                                                                                  OKT                                           NOV
                 Hundshaupten in der Fränkischen Schweiz besuchen, den Freizeitpark Schloss Thurn in
                 Heroldsbach und den Waldseilpark Rummelsberg. Danke für Ihre Unterstützung! (sh)
                                                                                                                   SO     Erntedankfest Kirchengemeinde         FR     Stephanushaus feiert 50-jähriges
                                                                                                                  07.     Rummelsberg, Philippuskirche Rum-     23.    Bestehen mit einem Konzert in der
                                                                                                                  OKT                                           NOV
                                                                                                                          melsberg                                     Philippuskirche Rummelsberg, 19 Uhr
                 GRUNDSCHULKINDER SPENDEN FÜR ANDERE KINDER
                                                                                                                   SO                                           DO
                                                                              Sie sind dafür gerannt, ge-                 Einsegnung Diakoninnen,                      Adventsmarkt im „Haus Heimweg“,
                                                                              sprungen, haben Bälle ge-
                                                                                                                  14.     Philippuskirche Rummelsberg
                                                                                                                                                                29.    Ansbach, 10 Uhr
                                                                                                                  OKT                                           NOV
                                                                              kickt und Fragen zum Thema
                                                                              Fußball beantwortet: Jeder
                                                                                                                   SO                                           FR
                                                                              Cent der 2.274,10 Euro, die                 Einsegnung Diakone,                          Winterzauber am Wurzhof,
                                                                              die Schülerinnen und Schü-          21.     Philippuskirche Rummelsberg
                                                                                                                                                                30.    Postbauer-Heng
                                                                                                                  OKT                                           NOV
                                                                              ler der Grundschule Altdorf
                                                                              für die Aktion Schutzbengel
                                                                                                                   MI     Fachtag Heilpädagogik in der                 Weihnachtsmarkt im Innenhof
                                                                              der Rummelsberger Diakonie                                                       SA-SO
                                                                              gespendet haben, mussten            24.     Fachakademie für Heilpädagogik      01.-02. des Wichernhauses Altdorf,
                                                                                                                  OKT                                           DEZ
                                                                                                                          Rummelsberg                                  15 bis 20 Uhr
                                                                              sie sich hart erarbeiten. „Ball-
                                                                              helden“ heißt die Aktion, bei
                                                                              der die mehr als 400 Grund-         MI-DO                                        SA-SO   Weihnachtsmarkt im Innenhof
                                                                              schulkinder Ballpaten finden       07.-08. ConSozial, Messe Nürnberg            08.-09. des Wichernhauses Altdorf,
                                                                                                                  OKT                                           DEZ
                                                                              sollten. Die Ballpaten – Eltern,                                                         15 bis 20 Uhr
                                                                              Großeltern, Nachbarn, Freun-
                                                                              de – spendeten dann für jeden        SO     Gottesdienst mit Orgelmatinée in     SA-SO  Weihnachtsmarkt im Innenhof
                 verdienten Punkt einen selbst festgelegten Betrag. Gemeinsam haben die Kinder mit den            11.     der Philippuskirche Rummelsberg,    15.-16. des Wichernhauses Altdorf,
                                                                                                                  NOV                                          DEZ
                 Ballpatinnen und -paten dadurch die stattliche Summe von 2.274,10 Euro erwirtschaftet. Sie               10 Uhr                                      15 bis 20 Uhr
                 gehen an das Projekt S-Löffel der Aktion Schutzbengel, das täglich 100 Grundschulkindern in
                 der Nürnberger Südstadt ein gesundes Mittagessen ermöglicht. Herzlichen Dank dafür! (am)

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