GESUNDHEIT IN DER EINEN WELT - Difäm
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Ausgabe 3 /2021 GESUNDHEIT IN DER EINEN WELT Weltweit MANO RIVER REGION KRISEN STANDHALTEN K R I S E N durchstehen J U G E N D L I C H E legen los M E N S C H E N in Würde begleiten Mano River Region: Wie junge Menschen in Sierra Das Hospiz Tübingen öffnet Bürgerkriege, Ebola, Corona Leone Gesundheit verbessern seine Türen.
Inhalt/Impuls Liebe Leserin, lieber Leser, SEPTEMBER 2021 „Krisen standhalten“ ist das Thema dieser Ausgabe von Gesundheit in der Einen Welt. Dabei blicken wir IM FOKUS: besonders auf Sierra Leone, Liberia und Guinea, unsere Schwerpunktländer in der westafrikanischen MANO RIVER REGION – Mano River Region. Wie schaffen es die Menschen dort, Bürgerkriegen, KRISEN STANDHALTEN Ebola und Corona standzuhalten? Lesen Sie, wie die christlichen Gesundheitsnetzwerke die Gesundheits- situation verbessern, und staunen Sie mit uns, was beispielsweise Jugendliche in Sierra Leone auf die Beine stellen. Auch im Osten der Demokratischen Republik Kongo IMPULS hören die Krisen nicht auf. Rose Mumbere, unsere Projektpartnerin in Bunia, stellt in den Anstößen die Die Kraft, wieder aufzustehen 3 Frage, was den Menschen Kraft gibt, trotz aller Gewal- terfahrungen immer wieder aufzustehen. Ihre wich- IM FOKUS tigsten Kraftquellen seien, so ihre Antwort, Gottes Beistand und die Erfahrung von Solidarität. Mano River Region – Länder, die Krisen standhalten 4 Auch wir wollen Solidarität üben mit unseren Schwes- tern und Brüdern im Kongo. Als Zeichen dafür haben Das Sicherheitsnetz der Ahnen wir fast 12.000 Unterschriften gegen sexualisierte durch modernes Wissen ergänzen 6 Gewalt im Kongo und für fairen Handel mit Rohstoffen Jugendliche legen los 8 an Dr. Bärbel Kofel, die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, übergeben. Bürgerkrieg, Ebola, Corona – ein Gesundheitsnetzwerk bewährt sich in Krisen 9 Trotz der Corona-Pandemie ist das Hospiz Tübingen fast fertig und kann am 3. Oktober eingeweiht wer- den. Dazu lade ich Sie herzlich auf die Lechlerhöhe AUS ALLER WELT ein. Alternativ können Sie die Feier auch per Lives- tream verfolgen (www.hospiz-tuebingen.de). Konflikte, Lavamassen, Corona – dramatische Lage im Ostkongo 10 Die Mitarbeitenden von Difäm Weltweit werden Anfang Oktober neue Büros auf der Lechlerhöhe Corona: Häusliche Krankenpflege beziehen. Wir freuen uns, wenn Sie uns dort entlastet Krankenhäuser 11 besuchen! Menschen fordern: Für all Ihre Unterstützung und Solidarität mit den Schluss mit Vergewaltigung als Kriegswaffe im Kongo! 12 Menschen in unseren Partnerländern danke ich Ihnen herzlich, NEUES AUS DEM DIFÄM Ihre Hospiz Tübingen: Wir sind fast am Ziel! 13 RUND UMS SPENDEN Dringende Hilfe für Geflüchtete in Burkina Faso 14 Ein guter Tausch 15 Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Difäm MELDUNGEN UND TERMINE Veranstaltungen, Publikationen, Impressum 16 Info online Info E-mail 2 Gesundheit in der Einen Welt Heft 3 / 2021
DIE KRAFT, WIEDER AUFZUSTEHEN Die Gräuel im Osten der Demokratischen Republik Kongo dienst und auch im Alltag. So können wir entspannen nehmen kein Ende. Fast täglich hören wir von Massakern und unsere Sorgen eine Zeit lang vergessen. Das baut in den Dörfern rund um unsere Provinzhauptstadt Bunia. auf und hilft uns, nach Rückschlägen immer wieder von Erst kürzlich wurden in Boga und Tchabi hundert Men- vorne zu beginnen. schen getötet. In den sozialen Netzwerken kursierten schreckliche Fotos von enthaupteten Menschen. Die Liebe zur Heimat: Die Verbundenheit mit dem Land und der Region ist bei uns besonders stark ausgeprägt. Im Zuge der seit Jahren anhaltenden Unruhen in unserer Deshalb bleiben die Menschen in ihren Dörfern und Gegend mussten mehr als 800 000 Menschen ihre Dör- Städten, solange es irgendwie geht, und sie beginnen fer verlassen. Sie leben in überfüllten Häusern bei Ver- immer wieder neu, sich dort eine Existenz aufzubauen. wandten oder Freunden in Bunia oder unter unwürdigen Unsere wichtigste Kraftquelle jedoch ist Gott und sein Bedingungen in Flüchtlingscamps. Sauberes Wasser ist Wort. Wir sind fest im Glauben verwurzelt, Gott ist unser knapp und es wird immer schwieriger, eine medizinische Halt. Besonders wertvoll sind für uns die Erzählungen Grundversorgung für die Menschen aufrechtzuerhalten. vom Auszug Israels aus Ägypten. Der Zug durch die Weil die Felder in den Dörfern brachliegen, steigen die Wüste war lebensbedrohlich und es fiel dem Volk und Lebensmittelpreise, sodass viele Menschen hungern. seinen Führern oft schwer, Gottes Verheißung zu ver- Krankheiten und Todesfälle nehmen zu. trauen. Immer wieder brauchten sie seinen Zuspruch. Wie etwa Josua: Nach dem Tod des Mose soll Josua als Nun fragen Sie sich wahrscheinlich: Wie ist ein Leben dessen Nachfolger das Volk über den Jordan ins verhei- unter diesen Umständen überhaupt möglich? Was gibt ßene Land führen. Was für eine gewaltige Aufgabe und den Frauen und Männern im Ostkongo die Kraft, nicht zu welche Verantwortung für Josua! In dieser Situation verzweifeln? Was trägt sie, wenn sie geliebte Angehörige spricht Gott zu ihm: „Wie ich mit Mose gewesen bin, so und ihr Hab und Gut verloren haben? will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt“ Über unsere Fähigkeit, trotz aller Traumatisierungen und (Josua 1, 5f). täglicher Gewalterfahrungen die Hoffnung nicht aufzu- geben und immer wieder aufzustehen, staune ich oft Diese und andere Worte der Ermutigung beziehen wir selbst. Dies ist nur möglich, weil wir zahlreiche Kraft- auf unsere Situation im Ostkongo und schöpfen daraus quellen haben. Die wichtigsten möchte ich nennen. Kraft. Denn wir wissen: Gott ist mit uns. Was auch immer geschieht – Er gibt uns die Kraft, aufzustehen und wei- Solidarität und Gastfreundschaft: In unserer Kultur ist terzugehen. es selbstverständlich, dass Menschen in Not bei Famili- enmitgliedern oder Freunden unterkommen. Die Fami- Rose Mumbere ist Difäm-Partnerin in Bunia, der Hauptstadt lien teilen das, was sie haben, und sichern so das Überle- der Ituri-Provinz im Osten der Demokratischen Republik ben von denjenigen, die alles verloren haben. Kongo. Die Krankenschwester leitet das Gemeinde- Versicherungsprojekt MUSACA und engagiert sich für die Musik und Tanz: Wir lieben es, zu guter Musik laut zu Gesundheit der Menschen in den Flüchtlingscamps. singen und kräftig zu tanzen – beim Lobpreis im Gottes- 3
Im Fokus MANO RIVER REGION – VERHEERENDE BÜRGERKRIEGE LÄNDER, DIE KRISEN 1973 schlossen sich Liberia und Sierra Leone zur Mano River Union (MRU) zusammen. Sie bildeten einen losen STANDHALTEN Staatenbund, um ökonomisch, sozial und politisch zusam- menzuarbeiten. Als 1980 auch Guinea beitrat, schien sich ein Entwicklungsschub in der Region anzubahnen. Doch Anfang 2014 blickte die Welt gebannt auf die Mano Ri- Bürgerkriege in Liberia (1989-2003) und in Sierra Leone ver Region im Südwesten von Westafrika : In Guinea, Si- (1992-2002) machten alle Hoffnungen jäh zunichte. Die erra Leone und Liberia entwickelte sich eine bedrohli- Konflikte kosteten in Liberia etwa 250.000 Menschen das che Ebola-Epidemie. Seither sind diese Länder mit Leben, für Sierra Leone schwanken die Angaben bezüglich einer schwierigen Geschichte Schwerpunkte in der Ar- der Opfer zwischen 50.000 und 300.000. Millionen von beit von Difäm Weltweit. Menschen wurden zu Binnenflüchtlingen oder flohen in die Nachbarländer Guinea, Gambia und Elfenbeinküste. In der Region um den Fluss Mano, der im Hochland von Die Bürgerkriege wurden brutal geführt. Kinder wurden als Guinea entspringt und einen Teil der Grenze zwischen Libe- Soldaten rekrutiert und grausam missbraucht. Sexualisierte ria und Sierra Leone bildet, war Ebola bis 2014 weitgehend Gewalt gegen Frauen war eine häufige Kriegswaffe. Fast die unbekannt. Als dort plötzlich viele Ebola-Infektionen auf- gesamte Binnenstruktur in der Region wurde zerstört, die traten, befürchtete die Weltgemeinschaft eine ungebrems- Gesundheitsversorgung brach zusammen. te regionale und auch weltweite Ausbreitung des Virus. Eine Pandemie blieb zwar aus, aber von den knapp 26 Die Ursachen für Bürgerkriege im afrikanischen Kontext Millionen Menschen in Liberia, Guinea und Sierra Leone sind komplex. Oft sind ethnische Konflikte ein wichtiger infizierten sich bis Ende 2016 etwa 28.000 Frauen, Männer Faktor, aber meist herrscht ein Kampf um Ressourcen. und Kinder mit dem Ebola-Virus, 11.000 Menschen starben. In Liberia und Sierra Leone finanzierten die dort vorkom- menden Diamanten, den Krieg, der aus wirtschaftlichen Zu Beginn der Epidemie baten die Leiterinnen und Leiter Interessen vom Ausland geschürt wurde. der Christlichen Gesundheitsnetzwerke in Liberia und Sierra Leone Difäm Weltweit um Unterstützung. Aus der In Liberia und Sierra Leone sind die wirtschaftlichen und Zusammenarbeit in der Krise entwickelte sich eine Partner- sozialen Kriegsfolgen bis heute spürbar. Auch Guinea wur- schaft mit den Netzwerken in diesen Ländern und in de in seiner Entwicklung um Jahre zurückgeworfen. Obwohl Guinea. Ein Blick in die jüngere Geschichte der Region dort kein Bürgerkrieg ausbrach, überforderten und destabi- hilft zu verstehen, warum sich die Lebenssituation der lisierten die Flüchtlingsströme das kleine Land. So erstaunt Menschen und speziell die Gesundheitssituation dort nur es nicht, dass die Mano River Region bis heute eine der sehr langsam verbessern. ärmsten Regionen Afrikas ist. Die Gesundheitsindikatoren wie die Mütter- und Kindersterblichkeit gehören weltweit Stärkung der medizinischen Infrastruktur: Bau einer Entbindungs- zu den schlechtesten. station in Bowé, Guinea. FRAUEN FÜR FRIEDEN Frauen in wichtigen gesellschaftlichen und kirchlichen Positionen gründeten im Jahr 2000 die Friedensbewegung „Mano River Women’s Peace Network“ (MARWOPNET). Bei Treffen mit Politikerinnen und Politikern warben sie aktiv für Frieden und Versöhnung und sie nutzten ihren Einfluss, um verfeindete Parteien miteinander ins Gespräch zu bringen. Difäm-Partnerin Liz Mulbah, Gründerin des Christlichen Ge- sundheitsnetzwerks in Liberia (Christian Health Association of Liberia, CHAL) und Mitbegründerin von MARWOPNET, ist überzeugt: „Es waren die Frauen, die trotz aller Widrigkei- ten nach Jahren des Krieges in Liberia und auch in den Nachbarländern Sierra Leone und Guinea bewirkten, dass wir heute in Frieden zusammenleben.“ 4 Gesundheit in der Einen Welt Heft 3 / 2021
Die „Women of Liberia Mass Action for Peace“ ist eine aktive MARWOPNET-Regionalgruppe in Liberia. Frauen die- ser Gruppe gelang es 2006, Ellen Sirleaf Johnson als erste Frau ins Präsidentenamt zu bringen. Die Friedensnobel- preisträgerin setzte sich während ihrer Amtszeit vehement für die Rechte der Frauen ein. Beispielsweise erreichte sie, dass in Liberia die Anwendung von sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe mit einer lebenslangen Strafe geahndet wird. Damit verwirklichte sie einen Teil der UN-Resolution1325 aus dem Jahr 2000, die umfassende Maßnahmen zur Ge- waltprävention und Strafverfolgung der Täter fordert. Die Umsetzung dieser Resolution ist auch eines der Ziele von Difäm Weltweit in der Demokratischen Republik Kongo. WUNDEN BRECHEN AUF Die Wunden der Bürgerkriege sind nur oberflächlich ver- heilt. Die Ebola-Epidemie reaktivierte viele Traumata und Medizinische Fachkräfte im St. Joseph Hospital in Liberia: engagiert und zuversichtlich. verunsicherte die Menschen zutiefst. Auch da war das En- gagement der Frauen der Friedensbewegung sehr bedeu- tend. Sie trugen maßgeblich zur Kontrolle der Epidemie bei, Die Ressourcen an Handschuhen und Schutzmaterialien indem sie beispielsweise die Einhaltung der Präventions- sind sehr begrenzt, und für eine nationale oder regionale maßnahmen in den lokalen Gemeinden propagierten. Als Impfkampagne gibt es bislang viel zu wenig Impfstoff. Christinnen und Muslima beteten sie gemeinsam für das Ende der Epidemie. PARTNERSCHAFT IN DER KRISE UND DANACH Als ob diese Länder nicht schon genug durchgemacht hät- In der derzeitigen Krise unterstützt Difäm Weltweit die ten, erlebt die Region nun die Auswirkungen der Corona- Partner in der Region durch Materiallieferung und Fortbil- Pandemie. Obwohl die Pandemie-Wellen dort bislang ver- dungen zum Infektionsschutz sowie durch Lobbyarbeit für gleichsweise flach waren, herrscht in der Bevölkerung und den Zugang zur Impfung. Ebenso wichtig sind jedoch lang- bei den medizinischen Fachkräften tiefe Verunsicherung. fristige Maßnahmen zur Stärkung des Gesundheitssystems, die auf den folgenden Seiten beschrieben sind. » Die Bilder aus Bergamo erinnerten sie sofort an Ebola. Patricia Kamara Die Frauen und Männer, die Kinder und Jugendlichen in Liberia, Guinea und Sierra Leone sind in den vergangenen „Unsere Gesundheitsmitarbeitenden in den Krankenhäu- Jahrzehnten durch zahlreiche Krisen gegangen. Viele sern und Gesundheitszentren,“ so Patricia Kamara, Direkto- haben unermessliches Leid erlitten. Und doch haben die rin von CHAL, „haben große Angst, weil viele ihrer Kollegin- Menschen ein tiefes Vertrauen auf eine bessere Zukunft nen und Kollegen in der Ebola-Epidemie gestorben sind. bewahrt und finden immer wieder die Kraft zum Neube- Die Bilder aus Bergamo erinnerten sie sofort an Ebola. ginn. Dabei wollen wir sie als verlässliche Partner begleiten. Die Angst ist durchaus berechtigt, denn medizinische Fachkräfte sind dem Virus nahezu schutzlos ausgeliefert. Dr. Gisela Schneider, Difäm-Direktorin Kinder- und Müttersterblichkeit in Sierra Leone, Liberia, Guinea und Deutschland Sterblichkeit von Kindern unter 5 Jahren 113,5 67,4 89 3,8 (pro 1.000 Lebendgeburten) Müttersterblichkeit (pro 1.000 Lebendgeburten) 1.120 661 576 7 Quelle: Weltbank (2016/2017) 5
Im Fokus DAS SICHERHEITSNETZ „Unsere Männer haben keine Rücksicht auf uns genommen. Uns wurde gesagt, dass die [Ebola-] Impfteams ins Dorf DER AHNEN DURCH kommen würden, aber unsere Männer begannen, sie von Haus zu Haus zu dirigieren, um die Kranken zu suchen. Sie MODERNES WISSEN zeigten ihnen auch die Häuser unserer drei Schwestern, die gestorben sind, ohne auf unsere Gefühle Rücksicht zu neh- ERGÄNZEN men, ohne Rücksicht auf unseren Schmerz“, fasste eine der Frauen ihre Verärgerung in Worte. Kurzerhand übernahmen die Führerinnen der Schwesternschaft der Zowo das Zepter Die ländliche Bevölkerung Guineas hat mit vielen über das Dorf und versetzten die Männer mit angedrohten Problemen zu kämpfen, allen voran mit Armut und Verwünschungen in Angst und Schrecken. Krankheiten. Dies trifft in besonderem Maße für den Südosten des Landes zu. In dieser sogenannten Wald- Die Zowo sind eine der wichtigsten animistischen Bunde region ist Difäm Weltweit mit zahlreichen Projekten bei der Volksgruppe der Guerzé in der Mano River Region. vertreten. Ein Schwerpunkt ist die Mitsprache und Der Bund der traditionellen Heilerinnen und Priesterinnen, Teilhabe der Menschen an der Basis. von dem es auch ein männliches Pendant gibt, ist in der Grenzregion diesseits und jenseits der Grenzen zu Liberia Als am 6. April dieses Jahres Vertreterinnen und Vertreter und der Elfenbeinküste von großer Bedeutung. des regionalen und präfektoralen Gesundheitsamtes zusammen mit dem Krisenpersonal der Weltgesundheitsor- Als im Januar 2021 erneut Ebola in der Waldregion aus- ganisation das Dorf Kpagalaye in der südöstlichen Regen- brach, war ein Zusammenstoß zwischen modernem Krank- waldregion Guineas betreten wollten, um dort nach Ebola- heitsmanagement und traditioneller Lebensweise wieder Erkrankten und Verstorbenen zu suchen, trauten sie einmal vorprogrammiert. Schon während der letzten Ebola- wahrscheinlich ihren Augen nicht: Das ganze Dorf war Epidemie, die von 2014 bis 2016 dauerte, gab es großen abgesperrt, hinter den Barrikaden standen erzürnte Frauen, Unmut in der Bevölkerung, der sogar zu Gewalt und Tod angemalt mit weißem Kaolin und behängt mit Fetischen. führte. Denn ein Kernstück des religiösen Lebens der Kein Mann wagte sich aus den Häusern heraus, die Wut Guerzé und besonders der Zowo-Frauen sind die Beerdi- der Frauen hing spürbar in der Luft. gungen. Sie dürfen nur im Geheimen bei Nacht und nur im Leben der Menschen in westafrikanischen Dörfern: von Traditionen geprägt. 6 Gesundheit in der Einen Welt Heft II / 2021
Management von Ebola als auch für COVID-19 beschafft. Die Fortbildung von Gesundheitspersonal findet sowohl in Präsenztrainings statt als auch über das sogenannte Blen- ded Learning, das Lernvideos mit moderiertem Klassen- raumlernen vor Ort kombiniert. Die größeren Krankenhäu- ser von RESOCAC haben Computer erhalten, damit sie ihre Versorgungsdaten an die Regierung senden können und dadurch wahrgenommen werden. PROBLEME SELBST ERKENNEN UND LÖSEN Traditionelle, ländliche Gesellschaften stehen sozialem Wandel und moderner Herangehensweise an ihre Heraus- forderungen nicht immer nur aufgeschlossen gegenüber. Die Lösungen müssen in das spirituelle, soziale und politi- sche Erklärungsmodell der Gesellschaft passen. Diese ist geprägt von den großen Religionen Islam oder Christentum und meistens auch von einer animistischen Ahnenwelt. Krankenhaus in Diécke, Guinea: Anwendung moderner Technologien. Difäm Weltweit verfolgt in Guinea deshalb den ASSET- Ansatz, der davon ausgeht, dass diese Gesellschaften ihre Probleme durch eigene Initiative am besten lösen können. Beisein ordinierter Mitglieder des Bundes durchgeführt Ausgebildete Gemeindemoderatorinnen und -moderatoren werden. Die in Plastiksäcke verpackten Toten von Men- nutzen dazu Instrumente der Gruppenarbeit, die eine schen in Schutzanzügen abholen zu lassen, ohne von gemeinsame Analyse der Situation und die Definition von ihnen Abschied nehmen zu können, ist für die Zowo Lösungsansätzen und Verbesserungen leichter machen. völlig inakzeptabel. Dazu investieren die Gemeinden eigene Ressourcen, wäh- rend Difäm Weltweit begleitend die Gesundheitsinfrastruk- STÄRKUNG DES GESUNDHEITSSYSTEMS tur in der Region verbessert. Im Sinne des ASSET-Ansatzes können dazu auch einmal Geräte für das Ausbessern der Das Gesundheitssystem in Guinea ist schwach. Jeweils Straße gehören, damit Notfälle schnell ins Krankenhaus 100.000 Menschen werden rechnerisch von acht Ärztinnen transportiert werden können. und Ärzten sowie von 37 Pflegekräften und Geburtshelfe- rinnen und -helfern versorgt. Gesundheitseinrichtungen TRADITION UND MODERNE ERGÄNZEN SICH verfügen selten über die notwendige Ausstattung mit Medizintechnik und Verbrauchsgütern für eine gute Grund- Das Spektrum der beschriebenen Projekte reicht von der versorgung. Das Personal ist unzureichend geschult und Anwendung der Internettechnologie bis hin zur Gestaltung kann nur vereinzelt an Fortbildungen teilnehmen. von komplexen, sozialen Prozessen. In ihren technischen Anforderungen sind diese Projekte Lichtjahre voneinander Difäm Weltweit engagiert sich mit seinen Partnern, dem entfernt – und sind doch zwei Seiten derselben Medaille. christlichen Gesundheitsnetzwerk RECOSAC und der Nichtregierungsorganisation TINKISSO, um die Gesund- Difäm Weltweit versucht, durch seinen integrierten Ansatz heitsversorgung in der Waldregion zu verbessern. Das der Gesundheitssystemstärkung und der Stärkung der Spektrum der Projekte reicht von der Prävention und einem Basisgesundheit durch Gemeindeteilhabe die Gesundheit besseren Management von Ebola, COVID-19, HIV und Aids der Menschen zu verbessern, ohne die Gesellschaften und anderen Erkrankungen bis hin zur Verbesserung der ändern zu wollen. So dürfen auch traditionelle Heilerinnen Mutter-Kind-Gesundheit und der Qualität der Gesundheits- und Heiler und die ungelernten traditionellen Geburtshel- versorgung. ferinnen und -helfer im Dorf an Fortbildungen teilnehmen, damit sie wissen, wann beispielsweise eine Person die Mit Drittmitteln und Eigenmitteln wurden mehrere bauliche Symptome von Ebola zeigt oder eine schwangere Frau drin- Verbesserungen finanziert. Derzeit werden in den kirchli- gend ins Krankenhaus überwiesen werden muss. So wird chen Krankenhäusern der Region Triage- und Isolationsein- das immer präsente Sicherheitsnetz der Ahnen für gesund- heiten gebaut, damit Patienten mit Verdacht auf eine Ebola- heitliche Notlagen durch modernes Wissen ergänzt. Infektion direkt isoliert werden können. Außerdem wurde lokal und international Schutzausrüstung sowohl für das Ute Papkalla, Difäm-Weltweit-Gesundheitsreferentin 7
Im Fokus JUGENDLICHE LEGEN LOS Seit mehr als zehn Jahren unterstützt Difäm Weltweit ASSET-Projekte, die auf den Stärken und Fähigkeiten der Menschen an der Basis aufbauen. In Kooperation mit dem christlichen Gesundheitsnetzwerk von Sierra Leone (Christian Health Association of Sierra Leone, CHASL) startete Ende 2020 ein ASSET-Projekt in Free- town, der Hauptstadt von Sierra Leone. Dabei sind Jugendliche und ihre Gesundheit im Fokus. Im Bezirk Bommeh Colvert im Westen von Freetown leben die Menschen unter prekären Bedingungen. Die Mehrheit der Jugendlichen hat keinen Schulabschluss, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller informiert sich über das sie können weder lesen noch schreiben, und für viele ASSET-Projekt. ist die Suche nach Verwertbarem in einer riesigen Müll- halde die einzige Einkommensmöglichkeit. Gerade dort Ihnen möchte ich eine Schulbildung ermöglichen.“ Diese wird das ASSET-Projekt umgesetzt. junge Frau steht für viele andere, die trotz schlechtester Ausgangslage nicht aufgeben. Sobald sie eine Chance „ASSET soll jungen Menschen helfen, sich ihrer eigenen bekommen, nehmen sie diese wahr und helfen dann Fähigkeiten bewusst zu werden. Sie lernen, mit den eige- auch anderen auf die Beine. nen Ressourcen ihre Situation und die der Gemeinschaft zu verbessern, anstatt auf Hilfe von außen zu warten“, CHASL: WIEDERAUFBAU NACH DER EBOLA-EPIDEMIE erklärt Florence Bull, die Direktorin von CHASL. Dass CHASL ein derartiges Projekt sehr am Herzen liegt, Obwohl die Corona-Pandemie den Projektstart zeigt ein Blick in die eigene bewegte Geschichte der erschwerte, entwickelten die Jugendlichen in kürzester 1975 gegründeten Organisation. Im Jahr 2016, nach der Zeit ein phänomenales Engagement für Gesundheit und Ebola-Epidemie, lag das einst weitläufige Netzwerk am legten los. Zunächst gingen sie das Dauerproblem der Boden. Durch Fokussierung auf die eigenen Stärken Wasserversorgung an: Kanäle wurden gereinigt, Quellen arbeitete sich CHASL mit einem zunächst kleinen Team eingefasst, Brunnen renoviert oder neu gegraben. In bis in die Gremien des Gesundheitsministeriums in Kooperation mit den religiösen und politischen Leitern Sierra Leone zurück und vertritt heute die Interessen starteten sie Projekte, die sowohl Beschäftigung und von 41 Gesundheitseinrichtungen von zehn christlichen Einkommen schaffen als auch die Gesundheit der Denominationen. „Wir konnten in den vergangenen fünf Gemeinden verbessern. So produzieren sie beispiels- Jahren viel aufbauen, wollen aber dabei nicht stehen- weise Seife oder stellen Ernährungskonzentrate für bleiben. Unser nächstes großes Projekt ist der Wieder- unterernährte Kinder her. aufbau einer Zentralapotheke, um die Versorgung unse- rer Mitglieder mit Medikamenten guter Qualität „Ich lag wortwörtlich am Boden, zu sichern,“ sagt Florence Bull. schlief draußen im Müll und konnte kaum etwas verdie- Eine besondere Wertschätzung erfuh- nen mit den Dingen, die ich ren CHASL und die Jugendlichen dort fand,“ berichtet eine durch den Besuch von Bundesent- junge Frau. „Jetzt mache wicklungsminister Dr. Gerd Müller ich Seife. Damit habe ich im Juni 2021. Der Minister zeigte einen sicheren monatli- sich beeindruckt vom Engage- chen Verdienst von ment der Menschen und vom etwa 300.000 Leone . ASSET-Projekt, das die Menschen Ich kann mir eine Unter- mit ihren eigenen Fähigkeiten in kunft leisten, zahle in den Mittelpunkt stellt. eine Kleinkreditgesell- schaft ein und habe zwei Carina Dinkel, Kinder aufgenommen, die mit Difäm-Weltweit-Referentin für mir im Müll gelebt haben. Gesundheits- und Gemeindearbeit 8 Gesundheit in der Einen Welt Heft 3 / 2021 1 Der Leone ist die Währung in Sierra Leone. 300.000 Leone entsprechen etwa 25 Euro.
BÜRGERKRIEG, EBOLA, Während CHAL zunächst in vier Regionalbüros arbeitete, ist das Büro heute zentral in Monrovia lokalisiert. Über CORONA – EIN GESUND- sogenannte Field Officers, die jeweils für bestimmte Regionen zuständig sind, ist die lokale Präsenz aber wei- HEITSNETZWERK terhin gegeben. Diese ist wichtig, um über individuelle Themen und Bedürfnisse der Mitglieder informiert zu BEWÄHRT SICH IN KRISEN sein und sich auf politischer Ebene und beim Gesund- heitsministerium dafür einsetzen zu können. Die Christian Health Association of Liberia (CHAL), EBOLA UND CORONA das christliche Gesundheitsnetzwerk in Liberia, wurde 1975 gegründet. CHAL vertritt 73 kirchliche Die Ebola-Epidemie setzte CHAL und seinen Mitgliedern Gesundheitseinrichtungen aus unterschiedlichsten erneut stark zu. Viele Einrichtungen verloren Mitarbei- Denominationen. Zahlreiche Krisen wirkten und tende. Patienten blieben aus Angst vor Ansteckung fern, wirken sich stark auf die Arbeit der Organisation aus. die medizinische Versorgung brach teilweise zusammen. Doch auch nach diesem Rückschlag begann der Wieder- DER BÜRGERKRIEG aufbau. Ein großes Projekt – maßgeblich unterstützt und begleitet von Difäm Weltweit – war die Etablierung einer Die härtesten Zeiten erlebte CHAL in der Zeit des liberia- Zentralapotheke für die CHAL-Mitglieder. Diese konnte nischen Bürgerkrieges von 1989 bis 2003. Die Büros 2019 eröffnet werden. Derzeit arbeitet eine deutsche wurden geplündert und verwüstet, Medikamente und Mitarbeiterin der Entwicklungszusammenarbeit in der medizinische Bedarfsgüter wurden gestohlen. Zentralapotheke. Neben der Optimierung der Lagerhal- „Während des Bürgerkriegs war der Kontakt zu den Mit- tung liegt ihr die Weiterbildung pharmazeutischer Fach- gliedseinrichtungen sehr wichtig, um zu erfahren, was kräfte besonders am Herzen. diese wirklich brauchten,“ sagt Patricia Kamara, die heu- tige Direktorin der Organisation, im Rückblick. „Eine Aus- Die Zentralapotheke bewährt sich in der Corona-Pande- nahmegenehmigung erlaubte unseren Mitarbeitenden, mie besonders, betont Christine Häfele-Abah, Pharma- sich frei im Land zu bewegen. So konnten wir – mit der zeutin und Leiterin der pharmazeutischen Entwicklungs- Unterstützung internationaler Geber – auf individuelle zusammenarbeit bei Difäm Weltweit: „Sie bietet eine Bedürfnisse reagieren. Dafür sind wir heute noch dank- inzwischen gut etablierte Struktur für die Verteilung von bar.“ In den Jahren nach dem Bürgerkrieg war CHAL maß- Schutzausrüstung wie Masken, Handschuhen und Desin- geblich beteiligt am Wiederaufbau und an der Versöh- fektionsmitteln. Auch die Medikamentenversorgung mit nungsarbeit im Land. qualitativ guten und nicht überteuerten Präparaten ist wichtig.“ Patricia Kamara freut sich über eine Lieferung medizinischer Hilfsgüter. Für die Menschen in Liberia ist die Corona-Pandemie eine erneute große Belastung. Das weiß auch Patricia Kamara: „Das Trauma und die Angst beim Personal vor etwas Ähnlichem wie Ebola war mit Beginn der Corona- Pandemie sofort wieder präsent. Ich danke den vielen Mitarbeitenden, die geholfen haben, die Einrichtungen offen zu halten, während staatliche Krankenhäuser teil- weise geschlossen wurden. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass Gott uns jetzt und auch in noch kommenden Corona-Wellen bewahren wird, sodass wir uns weiterhin für die Gesundheit der Menschen einsetzen können.“ Carina Dinkel 9
Aus aller Welt KONFLIKTE, LAVA- MASSEN, CORONA – DRAMATISCHE LAGE IM OSTKONGO Immer wieder erreichen uns Schreckensmeldungen aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo: Die Flüchtlingsströme reißen nicht ab; ein Vulkanaus- bruch macht Tausende obdachlos; Corona-Infektionen treten auf. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden innerhalb Eine Frau sucht Schutz in einer Kirche in Bunia. der letzten 18 Monate mehr als zwei Millionen Menschen aus ihren Dörfern und Städten in Nord- und Süd-Kivu und der Ituri- Provinz vertrieben. Über die Hälfte von In der Provinz Ituri hat Difäm Weltweit mit Rose Mumbere ihnen sind Kinder. Sie fliehen vor Gewaltexzessen und eine langjährige Projektpartnerin. Mit unserer finanziel- bewaffneten Konflikten der Milizen oder vor schweren len Unterstützung organisiert die Krankenschwester in Kämpfen zwischen den Rebellengruppen und dem Mili- der Provinzhauptstadt Bunia ein Nothilfeprojekt. „Täg- tär. Die Geflüchteten sind oft körperlich krank und lich,“ so Rose Mumbere, „kommen weitere Flüchtlinge schwer traumatisiert. nach Bunia. Sie suchen in den mittlerweile 15 Flüchtlingscamps und Kirchen oder in Gastfamilien Der Ausbruch des Vulkans Nyiragongo bei Goma im Mai Schutz. Am schwersten haben es schwangere und unter- verschärfte die Not – Tausende Menschen mussten Hals ernährte Frauen, Kinder unter fünf Jahren und alte Men- über Kopf vor den Lavamassen aus der Stadt fliehen, schen. Sie erhalten von uns Nahrungsmittel und werden bepackt nur mit dem Nötigsten. Humanitäre Hilfe wird bei Bedarf medizinisch versorgt.“ immer dringender. Neben Durchfallerkrankungen und Infektionen wie Mala- ria, Tuberkulose und Lungenentzündungen zeigen nun immer mehr Menschen Symptome von COVID-19. Das Nachbarland Uganda kämpft gerade mit der Delta-Vari- DIE DIFÄM HEALTH COMMUNITY ante des Virus und es scheint, dass diese nun auch in Bunia angekommen ist. Im Juli erreichte uns ein verzwei- Aktuelle Informationen zu Gesundheitsthemen, felter Hilferuf von Rose Mumbere: „Viele Menschen ster- genau recherchiert, einfach und verständlich ben mit Anzeichen von COVID-19. Für Tests sind unsere dargeboten, über ein Medium, zu dem der Großteil Krankenhäuser nicht ausgestattet. Bunia ist voller Bin- des Gesundheitspersonals unserer Partnereinrich- nenflüchtlinge. Wenn es so weitergeht, droht ihnen jetzt tungen in Afrika Zugang hat – diese Quadratur des auch noch eine Corona-Infektion. Die Impfstoffe sind Kreises vollbringt die Difäm Health Community. unerreichbar für die allermeisten. Ich weiß nicht, wie es Über WhatsApp, den unter den afrikanischen weitergehen kann. Wir hoffen auf eure Unterstützung.“ Partnern am meisten verbreiteten Messenger- Dienst, hat Difäm Weltweit vier Regionalgruppen Was können wir tun? Für ein Präventions- und Impfpro- aufgebaut, über die bereits über 100 medizinische gramm im Ostkongo bräuchten wir sichere Strukturen, Fachkräfte aus 17 Ländern mit aktuellen Infos, die es dort nicht gibt. Schon die Einfuhr von Hilfsgütern Podcasts, Video-Tutorials oder Links versorgt ist extrem schwierig und komplex. Aber obwohl wir keine werden. Difäm-Weltweit-Mitarbeitende nehmen Lösung haben, wollen wir alles daransetzen, um – in Rückfragen der Teilnehmenden auf und veröffent- Kooperation mit Organisationen wie der Diakonie Kata- lichen die Antworten in allen vier Gruppen. Die strophenhilfe – Hilfe möglich zu machen. Denn allein- Materialien stehen auf der Webseite lassen können wir unsere Partner in dieser Situation www.difaem-community.de/en/home auf keinen Fall. zur Verfügung. Anna Buck, Difäm-Pressereferentin und Dr. Gisela Schneider 10 Gesundheit in der Einen Welt Heft 3 / 2021
CORONA: HÄUSLICHE Meist werden die Freiwilligen freundlich aufgenommen. Es kam aber auch schon vor, dass man sie verdächtigte, KRANKENPFLEGE sie wollten COVID-19-Infektionen aufspüren und der Gesundheitsbehörde melden. Aus Angst vor der damit ENTLASTET verbundenen Stigmatisierung der betroffenen Familien werden Kranke mitunter versteckt. Manche Menschen KRANKENHÄUSER sind überzeugt, die Infektion werde über die Thermome- ter verbreitet und sie nennen diese deshalb „die Corona“. Hier braucht es Sensibilität und Aufklärung, um das Zunächst verlief die Corona-Pandemie in Afrika relativ Vertrauen der Menschen zu gewinnen. glimpflich. Anfang 2021 stiegen die Infektionszahlen jedoch vielerorts stark an und derzeit wird der Konti- KENIA nent von einer heftigen dritten Welle erfasst. Die ohnehin schwachen Gesundheitssysteme können den In Kenia unterstützte Difäm Weltweit 2019 ein ASSET- Ansturm der Patienten kaum bewältigen. Um die Zahl Projekt der Christian Mission Ministry in mehreren der stationären Aufnahmen zu reduzieren, fördert Gemeinden. Am Projektort in Kakamega (Western Pro- Difäm Weltweit in Malawi und Kenia die Versorgung vince) nahmen 15 freiwillige Gesundheitshelferinnen Kranker zuhause. und -helfer hochmotiviert an einer Schulung in der häuslichen Betreuung Kranker teil. Ausgestattet mit MALAWI persönlicher Schutzausrüstung gehen sie nun in die Familien und geben ihr Wissen zur Pflege Kranker weiter. Aus Verunsicherung und Angst vor einem tödlichen Ver- Bei den Hausbesuchen achten die Gesundheitshelferin- lauf der Erkrankung kommen auch Patienten mit leichten nen und -helfer auch auf die Präventionsmaßnahmen. Symptomen von COVID-19 zur stationären Behandlung in So zeigte sich, dass viele Familien nur eine Maske haben, die überfüllten malawischen Krankenhäuser. Die Pflege die alle Familienmitglieder im Wechsel verwenden. Hier von Familienangehörigen zuhause wird bislang kaum klären die Freiwilligen auf und die Familien bekommen praktiziert und ist zudem kaum möglich, weil es an Masken. Mit dem Personal der lokalen Gesundheitsein- Wissen, Medikamenten und medizinischen Materialien richtungen sind sie in engem Kontakt und leiten ggf. die fehlt. Deshalb unterstützt Difäm Weltweit ein Projekt der Überweisung eines behandlungsbedürftigen Patienten Moravian Church (Evangelische Brüder-Unität – Herrnhu- in die Wege. So wird eine Versorgungslücke zwischen ter Brüdergemeine) im UNHCR Flüchtlingscamp Dzaleka Gemeinde und den Gesundheitseinrichtungen geschlos- zur häuslichen Pflege von kranken Familienangehörigen. sen. Dies wird sich auch in der Zeit nach Corona positiv Im Camp nahe der Hauptstadt Lilongwe leben über auf das Gesundheitssystem auswirken. 44.000 Geflüchtete auf engem Raum. Dort wurden 60 freiwillige Gesundheitshelferinnen und -helfer in häus- licher Krankenpflege unterrichtet. Ausgestattet mit T-Shirts, Gesichtsmasken, Desinfektionsmitteln und GEMEINDEBASIERTE QUARANTÄNE IN INDIEN digitalen Thermometern besuchen sie seither Kranke Als im März 2021 die Zahl der COVID-19-Patienten zuhause und schulen die Angehörigen in der Betreuung in Indien rasant anstieg, konnten längst nicht alle der Kranken, sofern keine stationäre Behandlung nötig ist. behandlungsbedürftigen Kranken stationär aufge- nommen werden. Da in den Dörfern eine Isolation Freiwillige in Kenia werden geschult und ausgerüstet. und Pflege zuhause kaum möglich ist, werden Kranke gemeinsam in öffentlichen Gebäuden und Kirchen untergebracht und von einer medizini- schen Fachkraft betreut. So kann die Ausbreitung des Virus in den Dörfern begrenzt werden. Mit Unterstützung von Difäm Weltweit richtete die Partnerorganisation HIMserve eine solche gemein- debasierte Quarantäne in Siliguri (Westbengalen) ein. Dort werden 200 Patienten betreut. Olaf Hirschmann, Difäm-Weltweit-Gesundheitsreferent 11
Aus aller Welt MENSCHEN FORDERN: Susan Pusunc-Meier, Koordinatorin der Kongo-Kampa- gne, appellierte: „Politische Bekenntnisse gibt es viele, SCHLUSS MIT es braucht konkrete Maßnahmen, damit die Überleben- den endlich Gerechtigkeit erfahren! Mit den Unterschrif- VERGEWALTIGUNG ALS ten wollen wir der Menschenrechtsbeauftragten Rücken- wind verschaffen für ihre Gespräche im Rahmen von KRIEGSWAFFE IM KONGO! Regierungsverhandlungen mit dem Kongo, aber auch mit multilateralen Organisationen wie den UN.“ Am 22. Juni 2021 überreichten Vertreterinnen und Ver- Lieferkettengesetz nicht ausreichend treter der Kongo-Kampagne 11.815 Unterschriften an Zum Thema faire Rohstoffe führte Pusunc-Meier aus: Dr. Bärbel Kofler, die Beauftragte der Bundesregierung „Das jüngst verabschiedete Lieferkettengesetz berück- für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe. sichtigt nicht die gravierenden Menschenrechtsverlet- zungen am Beginn der Wertschöpfungskette. Das ist Gemeinsam mit dem Friedensnobel- nicht akzeptabel. Kongolesische Rohstoffe dürfen unter preisträger Dr. Denis Mukwege und keinen Umständen auf Vergewaltigung, Kinderarbeit, dem Kampagnenbündnis aus 16 Ausbeutung, Menschenrechtsverletzungen oder Verbre- zivilgesellschaftlichen Organisatio- chen gegen die Menschlichkeit aufbauen. Stattdessen nen fordern die Unterstützerinnen soll der Rohstoffreichtum des Kongos endlich der Bevöl- und Unterstützer der Kongo-Kampa- kerung zugutekommen.“ gne: Die Bundesregierung soll sich für eine konsequente strafrechtliche Verfol- Auch für dieses Anliegen sicherte Kofler ihre Unterstüt- gung von Verbrechen gegen die Menschlich- zung zu: „Die Forderungen aus der Zivilgesellschaft und keit und Kriegsverbrechen einsetzen und deutsche die Stimmen der Kongo-Kampagne unterstützen mein Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte in der Engagement im Auswärtigen Amt und gegenüber ande- Rohstoffgewinnung und deren Lieferketten verpflichten. ren Ministerien, das Thema der Menschenrechte in Roh- stofflieferketten, die Umsetzung und Verbesserung des Beseitigung von Straflosigkeit – ein unerfüllter Auftrag deutschen Lieferkettengesetzes sowie der EU-Konflikt- Dr. Kofler stellte sich hinter die Forderungen der Kongo- mineralienverordnung voranzubringen, auch vor Ort im Kampagne. Mehr Engagement sei nötig, um sexualisierte Kongo mit Unternehmen und Zivilgesellschaft.“ Kriegsgewalt im Kongo zu beenden, betonte sie. Die Unterschriften seien eine Aufforderung an die Bundesre- Susan Pusunc-Meier, Koordinatorin der Kongo-Kampagne gierung, ihren Einsatz für die Beseitigung der Straflosig- Mehr Informationen zur Kongo-Kampagne finden Sie hier: keit zu steigern – zum Beispiel Haushaltsmittel für den www.die-kongo-kampagne.de Kampf gegen Straflosigkeit oder für Projekte zur Stär- kung der kongolesischen Justiz und der gerichtlichen Infrastruktur aufzulegen. NEU BEI DIFÄM WELTWEIT Mit Chloée Holz hat das Difäm- Neu im Team ist auch Ines Böhret. Weltweit-Team eine neue Junior- Als E-Health-Koordinatorin unter- Fachkraft für die Gesundheitspro- stützt sie ein Projekt in Guinea jekte gewonnen. Aktuell unter- durch die Vorbereitung von stützt die Masterabsolventin (Public Trainingsmaterialien, die Budget- Health) die Projektsteuerung beim planung und vieles mehr. Abrechnungscheck unserer Partner- Als zweifache Masterabsolventin organisationen. Wir heißen die (Global Health + Caritaswissen- gebürtige Amerikanerin nach ihren schaft und werteorientiertes Auslandsstationen – aufgewachsen Management) freut sich Ines, in Haiti, studiert in Nicaragua, die theoretischen Aspekte des Florida und China – herzlich in Studiums nun in der Praxis anzu- Tübingen willkommen! wenden. 12 Gesundheit in der Einen Welt Heft 3/ 2021
Neues aus dem Dfäm HOSPIZ TÜBINGEN: WIR SIND FAST AM ZIEL! Der Hospizbau auf dem Gelände des Difäm in Halbhö- henlage Tübingens steht. Das Pallium, der schützende Mantel aus Holz, ist angebracht. Der Innenausbau schreitet zügig voran und im Oktober wird das Hospiz feierlich eingeweiht werden. Nach jahrelanger Vorplanung mit allen Beteiligten kann das „Hospiz Tübingen – Menschen in Würde begleiten“ Das Hospiz Tübingen: ein Meilenstein in der Palliativversorgung nun in Bälde eingeweiht werden. „Wir freuen uns sehr, im Landkreis Tübingen. dass wir mit dem Hospiz den letzten fehlenden Baustein der Palliativversorgung im Landkreis Tübingen einbrin- Wir freuen uns über das große bürgerschaftliche Engage- gen können. Wir sind fast am Ziel“, sagt Difäm-Direktorin ment aus weiten Teilen der Bevölkerung. So konnten Dr. Gisela Schneider. über Spenden, Stiftungsgelder, Förderungen, Kleinstdar- lehen und Unternehmensbeiträge bereits 4,3 Millionen Euro der für den Hospizteil des Neubaus veranschlagten Summe von insgesamt 4,8 Millionen zusammengetragen werden. Somit fehlen noch 500.000 Euro, damit das Hos- piz im Herbst den Betrieb aufnehmen kann. So hoffen wir auf weitere großzügige Spenderinnen und Spender. Auch für den laufenden Betrieb werden Spenden Am 1. Juli hat Inge Finkel ihre Arbeit als Hospizleiterin gebraucht, denn laut Gesetz finanzieren Krankenkassen begonnen. Sie ist Fachkrankenschwester für Onkologie nur 95 Prozent der Kosten. Unseren Gästen sollen keine und Palliative Care sowie Dipl. Pflegewirtin (FH) und Kosten entstehen. freut sich, die Arbeit im stationären Hospiz mit ihrem Team aufzubauen und mit Leben zu füllen. Acht großzü- Birgit Auth-Hofmann, Fundraising Hospiz gige, hochwertig ausgestattete Gästezimmer stehen zur Verfügung, vom Südbalkon aus kann der Blick in die Ab Oktober 2021 ist das Hospiz Tübingen Parklandschaft und in die Ferne schweifen. Im licht- unter folgender Adresse zu erreichen: durchfluteten Gemeinschaftsbereich mit Küche und Ess- Hospiz Tübingen I Merrit & Peter Renz Haus bereich ist Raum für Begegnungen und Gespräche, die Im Rotbad 46 I 72076 Tübingen einladende Sofalandschaft bietet eine entspannende E-Mail: info@hospiz-tuebingen.de Oase. Der Raum der Stille, mit Lichtelementen gestaltet, steht zum Innehalten, zum Alleinsein und zum Zur-Ruhe- Kommen zur Verfügung. Die Planungen für den Tag stehen unter Corona-Vorbehalt, doch den Gottesdienst EINLADUNG und die Einweihung können Sie auch live unter www.hospiz-tuebingen.de verfolgen. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind! FEIERN SIE MIT UNS DIE EINWEIHUNG DES HOSPIZ TÜBINGEN! 3. OKTOBER 2021 –10 UHR Wir laden Sie herzlich ein zur Einweihung des Hospiz Tübingen am 3. Oktober 2021 auf dem Gelände des Difäm, Im Rotbad 46, 72076 Tübingen. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, im Anschluss weihen wir das Hospiz Tübingen mit Landrat Joachim Walter, Oberbürgermeister Boris Palmer und weiteren Gästen ein. Fürs leibliche Wohl ist gesorgt, kommen Sie vorbei, feiern Sie mit uns. Informationen und Anmeldung unter: www.hospiz-tuebingen.de 13
Rund ums Spenden Geflüchtete erhalten Hilfe durch Tin Naabi GEFLÜCHTETE IN Seit einem Jahr unterstützt Difäm Weltweit die Menschen in den Flüchtlingsunterkünften. Über Tin Naabi wurden BURKINA FASO Moskitonetze, Schlafmatten und Decken zur Verfügung gestellt und Lebensmittelhilfen organisiert. Darüber hin- BRAUCHEN UNSERE HILFE aus werden die Geflüchteten aufgeklärt, wie sie sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können, und erhalten Schutzmasken. Die Terrorgruppe Boko Haram bedroht das Leben der Menschen im westafrikanischen Staat Burkina Faso. Seit DAS BEWIRKT IHRE SPENDE: 2015 überfallen islamistische Kämpfer immer wieder Dörfer, vor allem im Norden und Osten des Landes. 20 € Anschaffung von Saatgut DAS ELEND DER GEFLÜCHTETEN Von den insgesamt 20 Millionen Einwohnern Burkina 40 € Anschaffung eines Schafes Fasos ist fast eine Million auf der Flucht, unter ihnen sind sehr viele Kinder. Immer wieder fliehen die Menschen vor den Überfällen und kehren nach einer Weile in ihre Dörfer 225 € Anlegen eines Gartens zurück, wo sie ihre Häuser und Felder dann geplündert für eine Familie oder zerstört vorfinden und sich vor dem nächsten Angriff fürchten müssen. Zudem ist in den unsicheren Gebieten kaum mehr die medizinische Grundversorgung gewähr- leistet, weil dort viele Gesundheitseinrichtungen SELBSTVERSORGUNG DURCH ACKERBAU UND VIEHZUCHT geschlossen wurden. Weil ein Ende der Angriffe nicht absehbar ist, bleiben Im Umfeld des christlichen Krankenhauses in Piéla im viele Familien dauerhaft im relativ sicheren Piéla und Osten des Landes entstanden zahlreiche Notunterkünfte. bauen sich dort eine neue Existenz auf, um selbstständig Dort sind die Menschen, die meist nur noch das haben, und ohne Hilfe leben zu können. Gemeinsam mit den was sie am Leib tragen, vor den Angriffen sicher. Die Soli- Bewohnern von Piéla, Tin Naabi und Ihrer Hilfe möchten darität in der Bevölkerung ist groß: Lokale Kirchengemein- wir sie dabei unterstützen. den unterstützen die traumatisierten Menschen; Mitarbei- tende der Klinik spenden den Zehnten ihres Verdienstes, So wie sie es vom Leben in den Dörfern gewohnt sind, um ihnen zu helfen. Das Krankenhaus sowie die katholi- wollen die Geflüchteten in der neuen Heimat von selbst sche und die protestantische Kirche haben den Verein angebautem Gemüse leben. Difäm Weltweit fördert diese Tin Naabi („Wir gehören zusammen“) gegründet, um die Initiative, die für gesunde Ernährung sorgt und den Fami- Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen. lien hilft, wirtschaftlich eigenständig zu werden. 14 Gesundheit in der Einen Welt Heft 3 / 2021
Während das Land von den Gemeinden zur Verfügung gestellt wird, beteiligt sich Difäm Weltweit finanziell an der Errichtung von Zäunen, damit das angebaute Gemüse vor Tieren sicher ist, sowie am Bau einfacher Bewässe- rungssysteme. Ihre Spende ermöglicht 40 Familien, sich in Zukunft selbst zu versorgen und durch den zusätzlichen Verkauf von selbst erzeugten Produkten auf dem Markt ein Ein- kommen zu erzielen. Jede Familie erhält außerdem zwei Schafe, um mit der Tierhaltung neben Milch und Fleisch für den Eigenbedarf zusätzliches Geld verdienen zu können. Mit diesem Einkommen können stabilere Häuser gebaut und den Kindern der Schulbesuch ermöglicht werden. DANKE, DASS SIE ECHTE HILFE ZUR SELBSTHILFE MÖGLICH MACHEN! Isabel Reusch, Referentin für Spenden und Stiftungen Sollten wir mehr Spenden für Saatgut oder Schafe erhalten als sinnvoll im Projekt ein- gesetzt werden können, erlauben wir uns, das Geld für die Anlage der Gärten oder an- dere wichtige Nothilfe-Maßnahmen in Afrika zu verwenden. Gemeinsam für Gesundhe it DER DIFÄM-JAHRESBERICHT 2020 IST DA Difäm Jahresbericht 2020 Sie wollen vertiefende Informationen zu den Projekten und zur Mittelverwendung von Difäm Weltweit? Den aktuellen Jahresbericht finden Sie auf unserer ona? das! Corschaffen Homepage www.difaem.de/aktuelles/publikationen Wir Ein gedrucktes Exemplar können Sie bei Karola Schramm bestellen per E-Mail an schramm@difaem.de oder telefonisch unter 07071 70490-22. EIN GUTER TAUSCH Die Tübingerin Maria Schneider baut Nistkästen für Vögel und Fledermäuse und tauscht diese gegen Spenden, die sie mal für die Gesundheitsarbeit von Difäm Weltweit, mal für das Hospiz Tübingen weitergibt. Maria Schneider verwendet Sturmholz, das sie kostenlos erhält, sowie die Bauanleitungen von Umweltorganisationen wie BUND und NABU. Wer einen schönen, stabilen Nistkasten erwerben und auf diesem Weg unsere Gesundheitsarbeit unterstützen möchte, kann sich für nähere Informationen gerne direkt an Maria Scheider wenden: nistkasten-tuebingen@posteo.de 15
FOLGEN SIE UNS AUF: www.facebook.com/difaem www.youtube.com/user/buckdifaem www.twitter.com/Difaemtuebingen www.instagram.com/difaemtuebingen VERANSTALTUNGEN LAUFEN ODER GEHEN NEU ERSCHIENEN FÜR DAS NEUE HOSPIZ BENEFIZLAUF DER JAHRES- Gemeinsam für Gesundheit KONFIRMANDEN 11.-19. SEPTEMBER 2021 BERICHT 2020 Difäm Jahresbericht 2020 „GEMEINSAM Das Difäm ist mit dem Hospiz Tübingen ona? as! 16. OKTOBER 2021 Corschaffen d Sozialpartner des Tübinger Erbe-Laufs. FÜR Wir Gemeinsam mit dem Evangelischen Für jeden Kilometer beim virtuellen Charity Lauf spendet die Firma Erbe GESUNDHEIT“ Jugendwerk und den Kirchengemein- den des Bezirks Tübingen veranstal- 50 Cent für das Hospiz. Machen Sie mit, tet das Difäm erneut den Konfi-Lauf laufen, gehen oder walken Sie für das Hospiz Tübingen. Kostenfrei anmelden um den Anlagensee in Tübingen. WEIHNACHTS- Konfirmandengruppen, Pfarrerinnen auf www.tuebinger-erbe-lauf.de und Pfarrer sowie Interessierte sind KARTE 2021 Die Veranstaltungen stehen eingeladen, mitzulaufen und so die unter Corona-Vorbehalt. Geburt Christi, Gesundheitsprojekte des Difäm im Aktuelle Informationen zu den 1963, Abteikirche Ostkongo zu unterstützen. Dafür Veranstaltungen des Difäm finden Keur Moussa/Senegal suchen sich die Läuferinnen und Sie unter www.difaem.de/aktuelles Läufer im Vorfeld Sponsoren, die einen bestimmten Beitrag pro gelau- TISCHKALENDER 2022 fener Runde spenden. Interesse? Prima als Mitbringsel, Weihnachtsgeschenk Dann melden Sie sich bitte bei Steffi SEMINARE oder für den eigenen Schreibtisch. Brodbeck unter brodbeck@difaem.de Der Preis beträgt oder 07071 70490-20 MEDIZINISCHEN EINSATZ 5.90 Euro. IM AUSLAND PLANEN Mit dem Erlös wird die Gesundheitsarbeit EINWEIHUNG In dem vierwöchigen Seminar Public von Difäm Weltweit HOSPIZ TÜBINGEN Health und Tropenmedizin erwerben Sie unterstützt. Augenblicke die nötigen Vorkenntnisse für die prak- Maße: 12 x 13 cm 2022 tische Arbeit vor Ort und profitieren von 3. OKTOBER 2021 den Erfahrungen der Referentinnen und www.difaem.de/aktuelles/ Wir laden Sie herzlich ein zur Ein- Referenten. Wir vermitteln Ihnen rele- publikationen weihung des Hospiz Tübingen im vante Fähigkeiten und fundiertes Wissen Merrit & Peter Renz Haus, Im Rotbad zu Tropenmedizin, der Behandlung von Infektionskrankheiten und nicht-über- KONTAKT 46 in Tübingen. Wir beginnen um 10 Uhr mit einem ökumenischen tragbaren Erkrankungen in wirtschaftlich Ob Predigt, Konfi- oder Gottesdienst. Um 11.30 Uhr weihen armen Ländern, Medikamentenversorgung, Schulunterricht oder wir den Neubau offiziell ein. An- Mütter- und Kindergesundheit und Basis- Gemeindefest: schließend gibt es die Möglichkeit, gesundheitsversorgung, sowie zu Planung, Laden Sie uns sich näher über die Arbeit eines Evaluation und Monitoring von Gesund- gerne zu sich ein. Hospizes zu informieren, sowie ein heitsprojekten und Labordiagnostik. Anfragen an buntes Kinderprogramm. Für Ver- Weitere Seminare finden Sie auf Steffi Brodbeck pflegung ist gesorgt. Ein Livestream www.difaem-akademie.de 07071 704902-0 ist vorgesehen. brodbeck@difaem.de Impressum: Gesundheit in der Einen Welt, Heft 3-2021, Zeitschrift des Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V. Herausgeberin: Dr. Gisela Schneider, Direktorin (ViSdP) // Redaktion: Dr. Beate Jakob, Anna Buck Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V., Mohlstr. 26, 72074 Tübingen // Telefon 07071 704 90-17 // info@difaem.de, www.difaem.de Fotonachweise: Difäm, Ulrich Weiß, Lapping, David Deen Swarray, Rose Mumbere, Christian Mission Ministry (Kenia), Chloée Holz, Tin Naabi, Maria Schneider, Godong/Alamy Stock Photo. Nachdruck gegen Beleg und Quellenangabe frei. Spendenkonto: Evangelische Bank eG // IBAN DE36 5206 0410 0000 4066 60 // BIC GENODEF1EK1 Konzeption, Layout und Satz: Grafik-Design LAVORA, Serife Kittelberger, Reutlingen Druck: BruderhausDiakonie Reutlingen Auflage: 14.600 Erscheinungsdatum: September 2021 Seit 1996 trägt der Bereich Weltweit des Difäm das DZI Spenden-Siegel Weltweit
Meine Bestellung von Informationen zum Difäm FOLGEN SIE UNS AUF: Ja, ich emeinden zurmöchte kostenfrei beziehen: Verfügung Jahresbericht 2020 als PDF fäm Weltweit finanziell Zeitschrift an ‚Gesundheit in der Einen Welt‘ (4x jährlich, 16 Seiten) als PDF www.facebook.com/difaem www.youtube.com/user/buckdifaem www.twitter.com/Difaemtuebingen www.in amit das angebaute Gemüse Projekt-Broschüre Infomaterial Difäm-Stiftungen E-Mail-Newsletter m Bau einfacher Bewässe- Spendenbox VERANSTALTUNGEN LAUFEN ODER GEHEN NE FÜR DAS NEUE HOSPIZ milien,Name: sich in Zukunft BENEFIZLAUF DER JA h den zusätzlichen Verkauf en aufStraße: dem Markt ein Ein- KONFIRMANDEN 11.-19. SEPTEMBER 2021 BE milie erhält außerdem zwei Ort: E-Mail: Das Difäm ist mit dem Hospiz Tübingen „G g neben Milch und Fleisch 16. OKTOBER 2021 hes Geld verdienen zu Sozialpartner des Tübinger Erbe-Laufs. FÜ Gemeinsam mit dem Evangelischen Für jeden Kilometer beim virtuellen en können stabilere Häuser Charity Lauf spendet die Firma Erbe GE Datumermöglicht Schulbesuch und Unterschrift: Jugendwerk und den Kirchengemein- den des Bezirks Tübingen veranstal- 50 Cent für das Hospiz. Machen Sie mit, tet das Difäm erneut den Konfi-Lauf laufen, gehen oder walken Sie für das Bitte einsenden an: Difäm I Mohlstr. 26 I 72074 Tübingen I Fax: 07071 70490-39 um den Anlagensee in Tübingen. Hospiz Tübingen. Kostenfrei anmelden LFE ZUR SELBSTHILFE Konfirmandengruppen, Pfarrerinnen auf www.tuebinger-erbe-lauf.de Meine regelmäßige Unterstützung für das Difäm und Pfarrer sowie Interessierte sind Die Veranstaltungen stehen in für Spenden und Stiftungen eingeladen, mitzulaufen und so die unter Corona-Vorbehalt. Ja, ich unterstütze dieSollten weltweite wir mehrGesundheitsarbeit des erhalten Spenden für Saatgut oder Schafe Difämalsmit einer sinnvoll im Projekt ein- Kontoinhaber*in: Gesundheitsprojekte des Difäm im gesetzt werden können, erlauben wir uns, das Geld für die Anlage der Gärten oder an- Aktuelle Informationen zu den Spende von dere wichtige Nothilfe-Maßnahmen in Afrika zu verwenden. Euro ab (Datum) . Der Einzug soll bitte Ostkongo zu unterstützen. Dafür Veranstaltungen des Difäm finden suchen sich die Läuferinnen und Sie unter www.difaem.de/aktuelles monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich erfolgen. Name: Läufer im Vorfeld Sponsoren, die Ich ermächtige das Difäm (Gläubiger-ID: DE52ZZZ00000021634), den o. g. Betrag mittels Last- einen bestimmten Beitrag pro gelau- Vorname: TIS schrift von meinem Konto einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Difäm fener Runde spenden. Interesse? Prim DERauf DIFÄM-JAHRESBERICHT mein Konto gezogene2020 IST DAeinzulösen. Lastschrift Straße:Dann melden Sie sich bitte bei Steffi SEMINARE ode Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages Brodbeck unter brodbeck@difaem.de PLZ/Ort: Der Sie verlangen. wollen vertiefende Es gelten dabeiInformationen zu den Projekten die mit meinem Kreditinstitut und vereinbarten zur Mittelverwendung Bedingungen. Mindestens drei Tage (verkürzte Frist) oder 07071 70490-20 MEDIZINISCHEN EINSATZ 5.9 von Difäm Weltweit? Den aktuellen Jahresbericht finden Sie auf vor dem 1. Einzug einer SEPA-Basislastschrift wird mich das Difäm über den unserer Einzug unterrichten. Tel.*: Meine regelmäßige Spende kann ich jederzeit beenden. Homepage www.difaem.de/aktuelles/publikationen IM AUSLAND PLANEN Mit E-Mail*: die Kreditinstitut: BIC: EINWEIHUNG In dem vierwöchigen Seminar Public von Ein IBAN: gedrucktes Exemplar können Sie bei Karola Schramm bestellen Datum, Unterschrift: Health und Tropenmedizin erwerben Sie per E-Mail an schramm@difaem.de oder telefonisch unter 07071 70490-22. HOSPIZ TÜBINGEN unt die nötigen Vorkenntnisse für die prak- Ma Die Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt. Ihren Förderbeitrag für das Difäm können Sie steuerlich geltend machen. tische Arbeit vor Ort und profitieren von Sie erhalten von uns eine Spendenbescheinigung, die Sie dem Finanzamt vorlegen können. 3. OKTOBER 2021 den Erfahrungen der Referentinnen und ww Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! * freiwillige Angabe Referenten. Wir vermitteln Ihnen rele- Wir laden Sie herzlich ein zur Ein- pub weihung des Hospiz Tübingen im vante Fähigkeiten und fundiertes Wissen Bitte einsenden an: Difäm I Mohlstr. 26 I 72074 Tübingen I Fax: 07071 70490-39 zu Tropenmedizin, der Behandlung von Merrit & Peter Renz Haus, Im Rotbad Infektionskrankheiten und nicht-über- KO H SEPA-Überweisung/Zahlschein 46 in Tübingen. Wir beginnen um 10 Uhr mit einem ökumenischen tragbaren Erkrankungen in wirtschaftlich Ob Für Überweisungen in Deutschland, in andere Gottesdienst. Um 11.30 Uhr weihen armen Ländern, Medikamentenversorgung, Sch neider baut Nistkästen EU-/EWR-Staaten und Nametauscht und Sitz desdiese überweisenden BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstl. in die Schweiz in Euro. wir den Neubau offiziell ein. An- Mütter- und Kindergesundheit und Basis- Ge e und gegenKreditinstituts Zahlungsempfänger: (max. 27 Stellen) schließend gibt es die Möglichkeit, gesundheitsversorgung, sowie zu Planung, Lad die Gesundheitsarbeit von Evaluation und Monitoring von Gesund- D I Tübingen das Hospiz F Ä M 7 2 0 7 4 T ü b i n g e n sich näher über die Arbeit eines ger Hospizes zu informieren, sowie ein heitsprojekten und Labordiagnostik. IBAN Bei Überweisungen in Deutschland immer 22 Stellen sonstige Länder 15 bis max. 34 Stellen er verwendet Sturmholz, An buntes Kinderprogramm. Für Ver- owie D dieEBauanleitungen 3 6 5 2 0 6 0 4 1 0 0 0 0 0 4 0 6 6 6 0 Weitere Seminare finden Sie auf Ste S P E N D E BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 od. 11 Stellen) pflegung ist gesorgt. Ein Livestream en wieGBUND www.difaem-akademie.de 07 E NundONABU. D E F 1 E K 1 ist vorgesehen. bro Betrag: Euro, Cent len Nistkasten erwerben Die Sicherheit Ihrer Daten ist uns wichtig. Informationen EUR re Gesundheitsarbeit Weltweit zu unserer Datenschutzerklärung finden Sie auf Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen) ggf. Stichwort n sich für nähere G 2 1 3 Impressum: Gesundheit in der Einen Welt, Heft 3-2021, Zeitschrift des Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission www.difaem.de/meta/datenschutz Herausgeberin: Dr. Gisela Schneider, Direktorin (ViSdP) // Redaktion: Dr. Beate Jakob, Anna Buck kt an Maria PLZ Scheider Straße des Spenders Hausnr. Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V., Mohlstr. 26, 72074 Tübingen // Telefon 07071 704 90-17 // info@difaem ngen@posteo.de Ulrich Weiß, Lapping, David Deen Swarray, Rose Mumbere, Christian Mission Ministry (Kenia), Chloée Holz, Tin Naabi, M Nachdruck gegen Beleg und Quellenangabe frei. Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname, Ort (max. 27 Stellen) Spendenkonto: Evangelische Bank eG // IBAN DE36 5206 0410 0000 4066 60 // BIC GENODEF1EK1 Konzeption, Layout und Satz: Grafik-Design LAVORA, Serife Kittelberger, Reutlingen IBAN Prüfzahl Bankleitzahl des Kontoinhabers Kontonummer (rechtsbündig u. ggf. mit Nullen auffüllen) Druck: BruderhausDiakonie Reutlingen D E 06 I Auflage: 14.600 15 Bitte geben Sie für die Erscheinungsdatum: September 2021 Seit 1996 trägt der Bereich Weltweit des Difäm das DZI Spenden-Siegel Spendenbestätigung Ihren Namen und Ihre Anschrift an. Datum, Unterschrift
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