Praktische Tipps Essgenuss trotz bzw. gerade bei Krebs: Birgit Tollkühn-Prott - Leben mit Krebs - Aachen

 
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Praktische Tipps Essgenuss trotz bzw. gerade bei Krebs: Birgit Tollkühn-Prott - Leben mit Krebs - Aachen
Essgenuss trotz bzw. gerade bei Krebs:
Praktische Tipps

                     Birgit Tollkühn-Prott
                Ltd. Diätassistentin/Ernährungsberaterin DGE
            des Ernährungs-und Diabetesteam der Pflegedirektion
                               Uniklinik RWTH
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Fragen der Betroffenen und Angehörigen...

Gibt es eine Diät zur Behandlung von Krebserkrankungen?

          Hilft der Verzicht auf Zucker wirklich?

         Wirken Aprikosenkerne und Leinsamenöl
         gegen das Wachsen von Tumorzellen?

         Braucht man Nahrungsergänzungsmittel
                           oder
         soll ich mich einfach gesund ernähren?
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Einleitung
• Niemals an Krebs erkranken?
• Genügend Kurkuma oder Himbeeren essen, um dauerhaft gesund zu bleiben?
• Eine schöne Vorstellung.
           • Leider schützt die beste Ernährung nicht sicher vor Krebs!
                     • Krebs ist eine multifaktorielle Krankheit

                 • mit zum Teil noch nicht ausreichend erforschten Ursachen

               • Hinweise auf Pflanzeninhaltsstoffe, die das Risiko reduzieren

• Effekte einzelner Nahrungsmittel auf die Krankheit Krebs, welche sich über Jahre
                bzw. Jahrzehnte entwickelt …sind schwer zu ermitteln

         • Unterschiedliche Krebsarten – unterschiedliche Ernährungseinflüsse

         • Viele Daten sind noch nicht eindeutig und bedürfen weiterer Studien

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Einleitung:

 Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht heute davon
 aus, dass in den westlichen Ländern rund 40 Prozent
 aller Krebsfälle auf ungünstige Ernährungs- und
 Bewegungsgewohnheiten – und Lifestyle
 zurückzuführen sind.

 Beeinflussbar durch Gewicht, Bewegung und Ernährung
 ist das Risiko für Krebsarten, die in Deutschland mit an
 der Spitze der Tumorstatistiken stehen, zum Beispiel
 Dick- und Enddarmkrebs oder Brustkrebs.

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Beeinflussbare Faktoren

             Gilt zur Prävention
                   als auch
             sekundärpräventiv!
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Ernährungs-Einflüsse
•Übermaß an bestimmten Lebensmittel
 Fett, Eiweiß, Alkohol, Salz, ect.

•Mangel an bestimmten Nahrungsbestandteilen
 Ballaststoffe, ,,Vitamine und Mineralstoffe, pflanzliche Farb,- Duft-und
 Aromastoffe = sekundäre Pflanzenstoffe

•Natürliche Schadstoffe
 Schimmelpilzgift, ranzige Fette, Braunfäule ( Pilze)

•Schadstoffe die bei der Erzeugung/ Verarbeitung
 entstehen
 Düngemittel/Nitrat, Umweltgifte/ Blei/Cadmium, Benzpyrene/ Räuchern
 und Grillen, Peroxide in Öl oder zersetztem Eiweiß, Acrylamid in stark
 erhitzten Kohlenhydraten, Glyphosate

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AMALmK
    Oncol.   2018;4(3):366-373. doi:10.1001/jamaoncol.2017.4844
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Empfehlungen des World Cancer
Research Fund
www.dge/pdf/ws/wcrf-report-summary-de.pdf

  •Körperfettmasse
  •Körperliche Aktivität          Risiko
                                  senken!
  •Pflanzliche LM
  •Alkohol
  •Verarbeitung von LM
  •Nahrungsergänzung
  • Empfehlung -Stillen
  • Empfehlung -Krebsbetroffene
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Die Pyramide steht Kopf

Quelle: esg – Institut für Ernährung
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Praxis: Die Teller-Regel

• Gemüse-BASIS
• Kohlenhydrat-Beilage
• Eiweißzulage

• Getränk –Wasser,
• Dessert: optimal Obst
• Oder Pudding oder
  Schokolade
Ernährung bei Krebs?

Evidenz einer gesunder Ernährung ist besonders für Tumore
 des Magen-Darm Trakts gegeben
Als gesichert gilt, dass faserreiche-ballaststoffreiche pflanzliche Kost das Risiko für
 Darmkrebs senkt
Als etablierter Risikofaktor gilt der Verzehr von gut durchgebratenem Fleisch,
 dieser erhöht das Risiko besonders für Darmkrebs
Nahrungsergänzungsmittel haben sich in der Krebs -Prävention nicht bewährt,
 sondern in klinischen Studien sogar zu einer Risikoerhöhung
Es besteht eine positive Assoziation zwischen chronisch erhöhtem
 Blutglukosespiegel und der Krebsinzidenz ( MmDM-Typ2)
 chronisch Aktivierung systemischer Entzündungsprozesse
 Einige Tumore treten bei Adipositas häufiger auf
Nach Therapie sollte eine energieangepasste, ausgewogene Ernährung, mit
 hohem Gemüsekonsum und Obstanteil ( 5 am Tag), fettmodifizierte und geringer
 Anteil an tierischen LM (außer Fisch) bevorzugt werden.
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Empfehlungen basieren auf einer Auswertung und Analyse von rund 22.000 Krebsstudien,
     von denen 7000 in die Endbewertung einbezogen wurden. Der Bericht zeigt eine Reihe von
                      Aspekten, die in der Krebsprävention bedeutsam sind.

         Zehn Empfehlungen zur Verminderung des Krebsrisikos
                  wurden aus dem Report abgeleitet:
• So schlank wie möglich bleiben, innerhalb des normalen Körpergewichts.
• Körperliche Aktivität sollte ein Teil des täglichen Lebens sein.

• Energiedichte Lebensmittel begrenzt verzehren, zuckerhaltige Getränke vermeiden.
• Überwiegend pflanzliche Lebensmittel verzehren

• Verzehr von rotem Fleisch (Rind-, Schweine-, Schaf-, Ziegenfleisch) begrenzen,
  verarbeitetes (z. B. geräuchertes, gesalzenes) Fleisch meiden bzw. reduzieren.

• Alkoholkonsum vermeiden bzw. begrenzen. • Salzkonsum begrenzen.

• Nährstoffbedarf ausschließlich durch Lebensmittel decken,
  keine Nahrungsergänzungsmittel verwenden.

Für Krebsbetroffene gelten die Empfehlungen zur Krebsprävention!!!
Sie sollten von ausgebildeten Ernährungsfachkräften betreut werden.
Praxis:So schlank wie möglich bleiben!

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BMI oder doch besser …BIA
 Nach dem Anlegen von Klebeelektroden an Hand und Fuß
 wird ein Messstrom durch den Körper geleitet und die
 Veränderung dieses Messstroms wird ausgewertet.

                                            5V
                                           0,8 mA
                                         50 kHz

                                                        16
Peter oder Dieter?

                 Guter EZ        Schlechter EZ
                     Wasser
                                     Wasser
                      Fett

                                       Fett
               Körperzellmasse

                                  Körperzellmasse

                                                    17
Praxis:
• BMI ≥ 30 kg/m2:
• Ziel der Gewichtssenkung: maximal 5-10% des Ausgangsgewichts. Als
  Krebspatient sollten Sie nur eine moderate Gewichtsabnahme anstreben, auch
  wenn Sie damit noch kein Normalgewicht erreichen.
• Sie sollten nur schonend und langsam abnehmen: maximal 500 g pro Woche.
• Essen Sie eine ausgewogene Kost mit mindestens 1500 kcal/Tag. Eine
  Ernährung mit weniger als 1200 kcal/Tag kann für Krebspatienten nicht
  empfohlen werden.
• Keines falls sollten Sie einseitige und radikale Diäten befolgen, da Ihnen damit
  eine Mangelversorgung droht.
• BIA-Messungen zur Verlaufskontrolle sind wünschenswert

• Ernährungsberatung bitte in Anspruch nehmen!

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Ernährungsberatung!
     •§ 20 SGB V -Primärprävention

     •§ 43 SGB V -Leistungen zur Rehabilitation
P
R                         Wichtig:
A Rezeptierung: Frühzeitig, qualifizierte Fachkräfte!
X
I               www.dge.de , www.vdoe.de,
S              www.vfed.de www.quetheb.de
                 Krankenkasse /Selbstbeteiligung

      Rezeptierung ist nicht bugdetrelevant für den Arzt!!!
Erstattung von Ernährungsberatung?

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Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr bei Krebspatienten:

    Nährstoff        Menge                         Bemerkungen

                                                   – bevorzugt Leinöl und Fischöl, Rapsöl
                                                   (Omega-3-Fettsäuren )
                     mindestens 50 % der
                     Nichteiweißkalorien
                                                   weniger– linolsäurereiche Öle (Sonnenblumen-,
    Fette
                                                   Maiskeim-, Sojaöl)

                     Für Ölsäure (Olivenöl) liegen derzeit außer für die Prävention keine
                     übereinstimmenden Resultate vor. Ein leicht hemmender Effekt auf das
                     Tumorwachstum wird jedoch angenommen.

                     mind. 1,2-1,4 g/kg
    Protein          Körpergewicht (bis 2g/kg      tierisch/pflanzlich
                     Körpergewicht)

                     weniger als 50 % der          bevorzugt langkettige KH bzw .niedriger
    Kohlenhydrate
                     Gesamtenergieaufnahme         glykämischer Index, z. B. Vollkornprodukte, Gemüse

                                                   Krebspatienten sollten versuchen, ihr Gewicht zu
    Energie          30-35 kcal/kg Körpergewicht
                                                   halten.

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Körperliche Aktivität sollte ein Teil des täglichen Lebens sein.

• Praxis:

• Sie sollten sich außerdem – im Rahmen Ihrer Möglichkeiten - regelmäßig
  körperlich bewegen. Günstig wären wenigstens 5 x 30 min / pro Woche. Art und
  Umfang Ihrer körperlichen Bewegung sollten Sie immer vorher mit Ihrem
  behandelnden Arzt absprechen.
• Alltagsbewegung 3x 10 Minuten oder 6x 5 Minuten -Einheiten = 30 min/Tag
• Schritte zählen! Spaß haben!
• Anti-Krebs-Wirkung! Onko Aktiv!
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                    Seite 23
?
Gibt es eine „Krebsdiät“
Ernährungsmaßnahmen
  sind eine wichtige
  unterstützende
  Maßnahme,
  aber...
  keine Therapie zur
  Heilung einer
  Krebserkrankung.

  Zurzeit gibt es keine
  „spezielle“ Ernährung
  im Sinne einer
  Krebsdiät!

                          Quelle: Ernährungsmedizin 2010
                                           25
Warnung vor Krebsdiäten!

          Gerson                                        Gonzales
                                 einseitig
                                nur Rohkost
                              Extremes Fasten
            Breuß          gesundheitsschädlich
                             Mangelernährung
                                                        Kousmine
                                   Teuer
 Ketogene Diät?         (Unter strenger medizinischer
                                 Kontrolle)
                          Evidenzbasierte Studien
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                                  fehlen!                          Seite 26
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                    Seite 27
Tumor aushungern mit der Ketogene Diät oder…
        Bildung von Ketonkörper im Stoffwechsel

 Allgemein:                     Therapieversuch bei
• Nährstoffrelation:            Epilepsie =
• 87% Fett. 6% Eiweiß,          Anerkannte Diät unter
  5% KH                         strenger Kontrolle…
                                aber nicht bei Krebs!
   Oder gemäßigt                    Mode-Diät zum
  Nährstoffverteilung                Abnehmen=

    z.B. Atkinsdiät                 nicht dauerhaft
                                   empfehlenswert!

                                           28
Ausblick 2016
    >Studie Rehaklinik Am Kurpark
    >Studie Frauenklinik UK
    Mannheim

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                                    Seite 29
Helfen Himbeeren und Co gegen Krebs?

• Oder anders…
          LM mit sekundären Inhaltsstoffen?

                    Was sind primäre
                                 , Inhaltsstoffe?
    Protein, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe

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Sekundäre Pflanzenstoffe

  • Natürliche Inhaltsstoffe von Obst, Gemüse,
    Getreide und Hülsenfrüchten
  • Aroma, Duft, Farbe
  • Selbstschutz der Pflanze
  • Sekundär
  • Liefern keine Energie, gehören nicht zu den
    Vitaminen
  • Tägliche Aufnahme durch eine gemischte Kost
    1,5g

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Sekundäre Pflanzenstoffe
• Carotinoide Möhren, Paprika, Aprikosen, Tomaten
• Flavonoide Farbstoffe in nahezu allen Obst- und Gemüsesorten
• Glucosinolate  Scharfe Geschmacksstoffe wie Meerrettich, Senf, Ingwer
• Phytosterine  Cholesterinähnliche Stoffe   z.B. in Soja

• Sulfide  Knoblauch und andere Zwiebelarten
• Protease-Inhibitoren Soja, Getreide und Kartoffeln
• Phytoöstrogene,  Soja, Vollkorn, Leinsamen
• Saponine  Bitterstoffe in Erbsen, Bohnen
• Terpene  Zitrusfrüchte und Gewürze

                                                       32
Sinn und Unsinn von „Krebsdiäten“

• Die medial verbreiteten             • Diese sogenannten Krebsdiäten
  Empfehlungen widersprechen sich:      unterscheiden sich:
                                      • > in solche, die als kausalen Faktor
•Bis heute ist keine                    einen Mangel
      Wundermittel Brokkoli (oder• wahlweise:          Grüntee,
                                        oder ein Zuviel eines bestimmten
 Krebsdiät nach den
      Himbeeren, Sauerkrautsaft ...)Nahrungsbestandteils postulieren
 Maßstäben der
      Brokkoli, Beeren und Co.: Manche• undLebensmittel glänzen
                                      • ● konnten
      mit besonders vielen Vitalstoffen,  solche, diesogar   in Studien
                                                      von einer Veränderung
 evidenzbasierten                       des Stoffwechsels
      bei bestimmten Tumorarten krebshemmende           Wirkung
 Medizin als wirksam                  • von Tumorzellen und deren
      zeigen. Sie dürfen gern oft auf den   Teller kommen! Aber
                                        Beeinflussbarkeit
 nachgewiesen.
      bitte keine Wunder erwarten: Wer    einzelne
                                      • durch         Lebensmittel,
                                               eine Diät ausgehen.
      Tees, Kräuter oder Ähnliches als wirksame Anti-Krebs-
      Waffen anpreist, der verspricht zu viel.
 Quelle: Perspektiven der Onkologie 1/2016 | Deutsches Ärzteblatt
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Eine seit langem diskutierte Frage :
Dürfen Frauen mit und nach östrogenabhängig wachsendem Brustkrebs
Sojaprodukte essen?

• Mehr als 40 Studien ausgewertet

•Ja, so lautet seit Herbst 2012 die Antwort des "American Institute for Cancer
  Research (AICR)", zumindest solange sich der Verzehr sojahaltiger Lebensmittel
  im normalen Rahmen bewegt. Sie weisen allerdings auch darauf hin, dass noch
  Fragen zu diesem Thema offen bleiben.
• Keine einseitige Ernährung!
  Unter "normalen Mengen" verstehen die Experten höchstens zwei Portionen
  eines sojahaltigen Lebensmittels pro Tag. Als Portion gelten beispielsweise ein
  Glas mit einem knappen Viertelliter Sojamilch, oder etwa 85 Gramm Tofu oder
  gekochte Sojabohnen.
• Ob sich Tofu und weitere Lebensmittel bei Brustkrebs negativ auswirken, wurde
  in sieben Studien untersucht und von den AICR-Experten nun erneut
  ausgewertet.
• Bei Frauen, die regelmäßig Soja verzehrten, fanden sich auch keine
  unerwünschten Wechselwirkungen mit der antihormonelle Therapie.
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                    Seite 35
Nahrungsfette
                                     Weitere Fette   Empfehlung
Omega- 3-FS                                          Bedarf

wirkt positiv auf :                  z.B.            40-50 % der
                                     Leinöl          Nahrungs-
>Fließeigenschaft des Blutes         Rapsöl          Kilokalorien
>beugt Arteriosklerose vor           Walnussöl
>wirkt senkend auf das LDL-          Olivenöl        Bevorzugt
Cholesterin= schützt damit vor       Nüsse           pflanzliche Fette
Herzinfarkt und Schlaganfall         Samenkörner
> Neurologische Erkrankungen         Chia-Samen      Chia =
>wirkt vorbeugend und lindernd bei                   1,5 EL pro Tag
Arthrose.
> wirkt entzündungshemmend z.B.                      Nüsse ½
bei rheumatischen Erkrankungen                       Handmaß

Baustoff für die Zellmembran,
Energielieferant 1 g= 1 Kcal
Gehirnreifung bei Säuglingen                                 37
Motivation zum Essen und Trinken

 SL-Forum 15.3.2018   BTP/PEDT
                                   Seite 38
Allgemeine Ernährungsempfehlung
    bezüglich Kohlenhydrate

• kaum bzw. sparsam isolierten Zucker essen/trinken
  10% der Nahrungskalorien ( ca. 200 kcal/Tag z.B.
• natürliche KH mit geringer Blutzuckerwirksamkeit bevorzugen
  Vollkorn, Gemüse, Obst, frisch
• In einer ausgewogenen Zusammenstellung und Verarbeitung
  z.B. Obstsalat mit Nüssen, Gemüse mit Quarkdipp,
  kurze Garzeiten, frisch, saisonal, adäquate Gerätschaften

• Genuss nicht vergessen!

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                                                              Seite 39
LmK 2018 BTP/PEDT
                    Seite 40
Einige Studien weisen darauf hin, dass eine
Supplementation mit ß-Karotin,Vit A & E
nicht vorteilhaft ist!

   LmK 2018 BTP/PEDT
                                              Seite 41
Hinweis
  allgemeiner Einnahme von Präparaten
• Kontraindiziert         • Raucher, die Karotine als
                            Tablette einnehmen,
  Tumorgeschehen           bekommen häufiger
                            Lungenkrebs. Männer, die
• Vitamine und              Vitamin E schlucken, steigern
  Mineralstoffe             ihr Risiko für ein
                            Prostatakarzinom.
  können das           • Das Bundesinstitut für
  Krebsrisiko steigern.  Risikobewertung warnt
                         vor hochdosierten
 Therapie beeinflussend Vitaminpräparaten. Als
                         besonders kritisch gelten
                        die Produkte von
                         Matthias Rath.
                                    42
Unterschiedliche Höchstmengen in
verschiedenen Mitgliedstaaten der EU.

      Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel!

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                                                          Seite 43
Vergleich
     Tablette/Natur in 100g LM
• Vitamin E        • Walnussöl 39 mg
                     /Schwarzwurzeln 6,0 mg
Bedarf 12mg/DGE    • Weizenkeimöl 159 mg
Tablette 12mg
                   •Johannesbeeren 189mg
                   •Paprika ,roh 140 mg
• Vitamin C
                   •Paprika gedünstet 105mg
Bedarf 100mg/DGE
                   •Kiwi 100 mg
Tablette 80mg      •Apfelsine 50mg

                                     44
Mangelernährung und
  Tumorerkrankungen

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                        Seite 45
Ernährungstherapeutische Intervention

                                           Prä-OP
                                                       ambulant
                                           neoadjuvant

                                          Akut/
                                          Post-OP     stationär

                                            Reha/ AHB
                                            Adjuvante       ambulant
                                            Radio./Chemo.
                                                            teilstationär

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                                                                     Seite 46
AWMF-Register-Nummer (032-009OL), 02.2012

          !!!
Patienten mit tumor- oder therapiebedingten
Ernährungsstörungen (besonders MDT)
und/oder mit fortgeschrittenem Tumorleiden

    • zielt die Ernährungstherapie auf:
    • Erhalt bzw. das Erreichen eines adäquaten
      Ernährungszustandes
    • Linderung der Therapiefolgen/Störungen
    • Verbesserung des Wohlbefindens/ Lebensqualität

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                                                       Seite 48
Ernährungsintervention
              Stufen der Ernährungstherapie
                                            (T) PE
                           teil- oder totalparenterale Ernährung
                                  Port/ZVK/periphervenös

                                             (T) EE
                               teil-oder totalentrale Ernährung
                             Magensonde, PEG, Push-PEG, PEJ,

                                        Supplemente
                         Trinknahrungen ( vollbilanziert, teilbilanziert)
                Pulverkonzentrate ( Protein- Kohlenhydrat- und Fettanreicherung)
                             Vitamin-und Mineralstoffanreicherung

                                 Orale Ernährung
                        Vollkost, leichte Vollkost, Diätkost,
                       Kost nach Absprache ( „Wunschkost“)
               Konsistenzveränderte Vollkost ( flüssige, passierte Kost)

                                                 49
Essen und Trinken
während der Therapie
                               Übelkeit und Erbrechen
                    Mit Salzstangen / Salzgebäck/Keksen / Flüssigkeit beginnen
                          Fruchtbonbons / Pfefferminz lutschen
                    Eher kalte bis lauwarme Speisen/MZ bevorzugen
                    Kochen und Essen an separaten Plätzen (Gerüche)
                                      Leicht Speisen:
                                    Suppen mit Einlage
                             Gemüse und Kartoffeln und Ei
                                         Kompott
                                       Götterspeise
                                       Quarkdessert
                                     Toast/ Zwieback
                                 Tee mit Traubenzucker
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                                                                                 Seite 50
Essen und Trinken
        während der Therapie

             Appetitlosigkeit
  15 Minuten vor dem Essen einen Aperitif
z.B. Tee`s, Säfte, kleines Glas Brühe < 100ml
Viele kleine Portionen über den Tag verteilen
 Gewürze und Kräuter vermehrt einsetzen
              bunt Anrichten
Essen und Trinken
    während der Therapie
           Anreicherung
Milchprodukte mit höherem Fettanteil
     Butter / Rapsöl verarbeiten
Getränke / Speisen mit Supplementen
        = kleines Volumen
  Trinknahrungen vollbilanziert!!!!
Auswahl leicht gemacht

•Essen Sie frisch, bunt, abwechslungsreich!
•Essen Sie mehr Pflanzliches statt Tierisches!
•Essen Sie mehr Fisch!
•5x Obst und Gemüse
•Beachten Sie die Zubereitung
•Lassen Sie sich Zeit beim Essen
•Reduzieren Sie Genussmittel
  auf ein gesundes Maß
•Sorgen Sie für eine genügende
 Flüssigkeitsaufnahme
•Werden Sie aktiv im Alltag
•Mach mal`n Pause
Zusammenfassung

•Warnung vor Krebsdiäten
•Empfehlungen der onkologischen und
 ernährungsmedizinischen Fachgesellschaften
 beachten
•Genussvolles Essen und Trinken
•Gewichts,- und Bewegungsmanagement
•Frühzeitige individuelle Ernährungsberatung

•Regelmäßige Teilnahme bei LmK 
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                                          Seite 54
Wir beraten Sie gern!

                                      ...Danke
                                       für Ihre
                                   Aufmerksamkeit!

Ernährungs-und Diabetesteam PEDT

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                                                 Seite 55
Literatur/ Broschüren/ Internet

• Ernährung bei Krebs. Gesund essen während der Krebstherapie
   Irene Kührer, Elisabeth Fischer , ISBN 978-3-70088-0020-6, 2. Auflage 2012

• Krebszellen mögen keine Himbeeren
   Prof. Richard Beliveau, Dr Med Denis Gingras ISBN 978 3 442 17126-2

• Krebszellen mögen keine Himbeeren, das Kochbuch
    ISBN: 978-3-466-34522-9 Aufl. 2011

• Gesund und bewusst essen bei Krebs
• Hans-Konrad Bisalski ISBN: 3893734449, 199 Seiten, Trias Verlag, 1998

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                                                                                Seite 56
Literatur/ Broschüren/ Internet

• Für Kinder
   Kinderkrebsstiftung
   Essen/Geniessen/Genesen
   http://www.kinderkrebsstiftung.de/uploads/pics/essenGeniessenGenesen.gif

• Deutsche Krebshilfe
• Blaue Reihe Ernährung bei Krebs

• Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung NRW
   Ernährung -nicht nur bei Krebs

• Gesunde Ernährung-Ernährungsdreieck
• www.vfed,de

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                                                                              Seite 57
Literatur/ Broschüren/ Internet

  • www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/schutz-vor-krebs.pdf

  • http://www.bfr.bund.de/de/bewertung_der_stofflichen_risiken_von_lebensmitteln-432.html

  • http://www.test.de/themen/essen-trinken/test/Multivitaminsaefte-Saftiger-Flop-4334054-
    4337843/

  • http://www.was-wir-essen.de

  • www.cancercode.org .

  • http://bmg.gv.at/home/Schwerpunkte/VerbraucherInnengesundheit/Lebensmittel/Nahrungsergae
    nzungsmittel/
  • www.bfr.de
  • www.dge.de
  • www.dgem.de

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                                                                                               Seite 58
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