Prävalenz kraniomandibulärer Dysfunktionen bei Senioren - symptombezogene Analysen bei jüngeren und älteren Senioren
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Originalien Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-021-01954-z Eingegangen: 2. Februar 2021 Prävalenz kraniomandibulärer Angenommen: 6. Juli 2021 Dysfunktionen bei Senioren – © Der/die Autor(en) 2021 symptombezogene Analysen bei jüngeren und älteren Senioren Angelika Rauch1 · Cäcilie Angrik1,2 · Andreas Zenthöfer3 · Sophia Weber1 · Sebastian Hahnel1 · Ina Nitschke1,4 · Oliver Schierz1 1 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland 2 Gemeinschaftspraxis Koch, Radebeul, Deutschland 3 Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland 4 Klinik für Allgemein-, Behinderten- und Seniorenzahnmedizin, Zentrum für Zahnmedizin, Universität Zürich, Zürich, Schweiz Zusammenfassung Hintergrund: Kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD) können auch im hohen Alter auftreten. Die Prävalenz von CMD-Symptomen bei Senioren wurde bisher nur wenig untersucht. Ziel der Arbeit: Ziel dieser Untersuchung war es, die Prävalenz von Symptomen einer CMD bei Senioren nach Befunderhebung mit den Research Diagnostic Criteria for Temporomandibular Disorders (RDC/TMD) zu bestimmen. Dabei sollten die Prävalenzwerte von jüngeren (60 bis 74 Jahren) und älteren (≥ 75 Jahre) Senioren verglichen werden. Material und Methoden: Im Rahmen der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) wurden Probanden nach repräsentativen Gesichtspunkten rekrutiert. Während der vierten Nachverfolgungswelle im Zeitraum von 2014 bis 2016 im Bereich des Studienzentrums Leipzig wurden die Probanden auf das Vorliegen von anamnestischen und klinischen CMD-Symptomen untersucht. Ergebnisse: Anamnestische CMD-Symptome bei Senioren (n = 192) waren v. a. durch Schmerzen im Gesichtsbereich (13,0 %) gekennzeichnet. Das häufigste klinische CMD- Symptom waren Kiefergelenkgeräusche mit einer Prävalenz bis zu 35,5 %. Frauen gaben anamnestisch häufiger Kopfschmerzen/Migräne an. Kiefergelenkgeräusche und eine limitierte Mundöffnung wurden klinisch häufiger bei weiblichen Teilnehmenden beobachtet. Statistisch signifikante Unterschiede zeigten sich bei dem Vergleich von jüngeren und älteren Senioren hinsichtlich der Prävalenz von Kopfschmerzen/Migräne, jedoch nicht bei klinischen Symptomen. Schlussfolgerung: Anamnestisch werden Gesichtsschmerzen von 13,0 % der Senioren angegeben. Kiefergelenkgeräusche werden bei jedem dritten Älteren klinisch beobachtet. CMD-Symptome scheinen bei jüngeren und älteren Senioren im ähnlichen Maße ausgeprägt zu sein. Angelika Rauch und Cäcilie Angrik teilen sich die Schlüsselwörter Erstautorenschaft Kiefergelenk · Kiefergelenkknacken · Orofaziale Schmerzen · Chronische Schmerzen · Ältere Vorspann geräusche gekennzeichnet sind, können auch im hohen Alter auftreten. Die mus- Kraniomandibuläre Dysfunktionen (CMD), kulären und/oder arthrogenen Beschwer- welche durch Schmerzen im Gesichtsbe- den können durch verschiedene Faktoren reich, Funktionseinschränkungen der Un- wie z. B. psychosoziale Charakteristika, all- QR-Code scannen & Beitrag online lesen terkieferbeweglichkeit oder Kiefergelenk- gemeine Erkrankungen oder Zähneknir- Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 1
Originalien schen beeinflusst werden. Über die Häu- ben. Zugleich wurden schwer ausgepräg- wurden demografische Angaben und ge- figkeit des Auftretens von CMD-Sympto- te CMD bei Senioren weniger häufig be- sundheitsspezifische Parameter erhoben. men bei Senioren ist bisher wenig be- obachtet [10, 28]. Die geschlechtsspezi- Weiterführende Informationen zu der kannt. Im Rahmen der interdisziplinären fischen Unterschiede in der Ausprägung ILSE-Studie sind online und in zahlreichen Längsschnittstudie im Erwachsenenalters von CMD-Symptomen scheinen im Senio- Publikationen verfügbar [25, 27]. Im Rah- (ILSE) wurden Prävalenzwerte für CMD- renalter wieder abzunehmen [3, 10]. men der vierten Untersuchungswelle im Symptome bei jüngeren und älteren Se- Die Prävalenzwerte von CMD-Sympto- Zeitraum von 2014 bis 2016 im Gebiet nioren erfasst, welche im Nachfolgenden men werden in der Literatur sehr hetero- Leipzig wurden die Probanden auch auf vorgestellt werden. gen beschrieben. Dies ist u. a. durch das das Vorliegen von CMD-Symptomen unter- Vorhandensein von mannigfaltigen Be- sucht. Zur Erhebung von anamnestischen Hintergrund und Fragestellung funderhebungs- und Diagnosesystemen Symptomen wurde ein Selbstfragebogen bedingt. Validierte und standardisier- genutzt, den die Probanden im Vorfeld Schmerzen im Gesichtsbereich, Limitatio- te Untersuchungskriterien nach inter- der Untersuchung ausfüllen sollten. Fol- nen der Kieferbeweglichkeit oder Kiefer- nationalem Standard sollten daher zur gende Fragen wurden gemäß der Vorlage gelenkgeräusche können in einer erhebli- Vergleichbarkeit mit anderen Studien her- des Patient History Questionnaire (PHiQ) chen Beeinträchtigung der mundgesund- angezogen werden [33]. Die Research der RDC/TMD formuliert und ausgewertet heitsbezogenen Lebensqualität der Betrof- Diagnostic Criteria for Temporomandi- [12]. fenen resultieren [13]. Diese genannten bular Disorders (RDC/TMD) erfüllen diese – Hatten Sie Schmerzen im Gesicht, Beschwerdebilder sind die Kardinalsym- Anforderungen und sind zur klinischen im Kiefer, in den Schläfen, vor dem ptomeder CMD – einErkrankungsbild,dass Untersuchung von CMD international oder im Ohr im vergangenen Monat? die häufigste Ursache für nonodontogene etabliert [6, 16]. Sie sind kostenfrei und (Entspricht PHiQ F3) Schmerzen im orofazialen Gebiet darstellt in verschiedenen Sprachen, so auch in – War Ihr Unterkiefer jemals blockiert, [15]. Die Inzidenz für das Auftreten einer Deutsch, verfügbar [11]. oder hatten Sie Schwierigkeiten, CMD liegt bei 4 % pro Jahr [30]. Für die Ge- Im Rahmen der interdisziplinären lon- den Mund vollständig zu öffnen? samtbevölkerung werden Prävalenzwerte gitudinalen Studie des Erwachsenenalters (Entspricht PHiQ F14a) im Bereich von 5 bis 12 % angegeben [24]. (ILSE) sollten zwei Kohorten von jüngeren – Knackt es in Ihrem Kiefergelenk, wenn In der Vergangenheit wurde jedoch deut- (60 bis 74 Jahre) und älteren (≥ 75 Jahre) Sie den Mund öffnen oder schließen, lich, dass alters- und geschlechtsspezifi- Senioren untersucht werden. Ziel dieser oder wenn Sie kauen? (Entspricht PHiQ sche Untersuchungen notwendig sind, um Untersuchung war es, die Prävalenz von F15a) die Ätiopathogenese und den Verlauf der Symptomen einer CMD bei Senioren nach – Hatten Sie während der vergangenen CMD besser verstehen zu können. Es zeigte Befunderhebung mit den RDC/TMD zu be- 6 Monate Probleme mit Kopfschmerzen sich, dass Frauen über alle Altersgruppen stimmen. Die Arbeitshypothese war, dass oder Migräne? (Entspricht PHiQ F18) hinweg eine höhere Anfälligkeit für CMD es keine Unterschiede in den Häufigkei- aufweisen. Das Verhältnis liegt je nach Stu- ten von anamnestischen und klinischen Die klinische Befunderhebung nach die zwischen 4:1 und 2:1 (Frauen:Männer) Symptomen zwischen den beiden Kohor- RDC/TMD erfolgte durch eine in der [15, 31]. ten gibt. Untersuchungstechnik trainierte Zahn- Die Gründe für das Entstehen einer CMD ärztin (C.A.). Alle Probanden gaben ihr sind bisher nicht vollständig erforscht; al- Studiendesign und Unter- schriftliches Einverständnis zur Teilnahme lerdings ist bekannt, dass psychosoziale suchungsmethoden an der Studie. Die Studie wurde nach den Charakteristika und auch hormonelle Fak- Maßgaben der Deklaration von Helsinki toren die Entstehung und Prognose ei- Rekrutierung (ILSE) und durchgeführt und von der Ethikkommis- ner CMD relevant beeinflussen können Untersuchung sion der Medizinischen Fakultät an der [7]. Bei Frauen nimmt die Häufigkeit von Universität Leipzig genehmigt (Nr. 341/13- CMD-Symptomen im jugendlichen Alter Die interdisziplinäre longitudinalen Studie ff). mit Fortschreiten der weiblichen Puber- des Erwachsenenalters (ILSE) ist eine in tät zu [22]. Frauen im gebärfähigen Alter den Jahren 1993–1996 erstmals durchge- Statistische Analyse sind besonders häufig betroffen. Im Se- führte Untersuchung mit 1390 Probanden niorenalter nehmen die CMD-assoziierten aus Ost- (Untersuchungszentren Leipzig Die statistische Auswertung (SPSS 25, IBM, Symptome jedoch eher wieder ab [15, 29, und Rostock) und Westdeutschland (Un- Armonk, New York, USA) umfasste die de- 31]. Daten zur Prävalenz von CMD bei al- tersuchungszentren Heidelberg, Bonn und skriptive Statistik und den Vergleich bei- ten und sehr alten Personen, welche in Erlangen-Nürnberg). Die selbstständig le- der Kohorten mittels Chi-Quadrat-Tests. einer standardisierten Untersuchung er- benden Probanden wurden stratifiziert Die Kohorten setzten sich aus den um hoben wurden, sind selten. Jedoch wird nach Geschlecht, Wohnort und Kohorten- 1950 geborenen jüngeren (60 bis 74 Jah- eine Verschiebung der Hauptbeschwerden zugehörigkeit (Jahrgänge 1930–1932 und ren) und den um 1930 geborenen älteren im Seniorenalter von muskulär-assoziier- 1950–1952) aus den Einwohnermeldere- (≥ 75 Jahre) Senioren zusammen. Das Sig- ten zu arthrogenen Symptomen beschrie- gistern ausgewählt. Bei den Probanden nifikanzniveau wurde bei α = 0,050 fest- 2 Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
Abb. 1 9 Geschlechter- spezifischer Vergleich der anamnestischen (a) und kli- nischen Symptome (b–d); signifikanter Unterschied (Asterisk); MÖ Mundöff- nung, KM Kaumuskulatur, KG Kiefergelenk Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 3
Originalien Tab. 1 Vergleich anamnestischer Symptome bei jüngeren und älteren Senioren Vergleich der jüngeren und älteren Anamnestische Symptome Jüngere Senioren Ältere Senioren p- Senioren 64,4 ± 1,4 (62–74) 83,6 ± 1,2 (81–86) Wert Jahre Jahre Anamnestische CMD-Symptome n Prävalenz in % n Prävalenz in % Geschlechtsunabhängig zeigten sich kli- (n) (n) nisch relevante Unterschiede zwischen Schmerzen Gesichtsbereich 111 11,7 (13) 58 15,5 (9) n. s. den jüngeren und älteren Senioren bei (letzter Monat) den anamnestisch erhobenen Kieferge- Männlich 60 15,0 (9) 35 5,7 (2) n. s. lenkgeräuschen (10,8 % vs. 3,5 %), welche Weiblich 51 7,8 (4) 23 30,4 (7) 0,011* jedoch nicht statistisch signifikant wa- Blockade Unterkiefer 111 5,4 (6) 58 5,2 (3) n. s. ren (. Tab. 1). Eine signifikant größere (jemals) Häufigkeit von Gesichtsschmerzen war Männlich 60 3,3 (2) 35 2,9 (1) n. s. bei den älteren weiblichen Senioren im Weiblich 51 7,8 (4) 23 8,7 (2) n. s. Vergleich zu den jüngeren zu beobachten Kiefergelenkgeräusche 111 10,8 (12) 58 3,5 (2) n. s. (p = 0,011). (momentan) Männlich 60 15,0 (9) 35 5,7 (2) n. s. Klinische CMD-Symptome Weiblich 51 5,9 (3) 23 0,0 (0) n. s. Die häufigsten klinischen Symptome wa- Kopfschmerzen/Migräne 67 19,4 (13) 25 12,0 (3) n. s. ren Kiefergelenkgeräusche mit einem (letzte 6 Monate) Anteil von 35,5 % bei den jüngeren und Männlich 36 8,3 (3) 16 12,5 (2) n. s. 26,1 % bei den älteren Senioren (. Tab. 2). Weiblich 31 32,3 (10) 9 11,1 (1) n. s. Schmerzhafte Palpationsbefunde oder Signifikanter Unterschied (Asterisk), nicht signifikant (n. s.) Exkursionsbewegungen waren nur selten zu beobachten. Die Mundöffnung war in ca. 10 % der Fälle limitiert. Zwischen gelegt. Die Strukturen der Mm. tempo- Geschlechterspezifischer Vergleich den beiden Kohorten konnte, auch im rales und der Mm. masseteres wurden geschlechterspezifischen Vergleich, kein als Kaumuskulatur betrachtet. Die Befunde Anamnestische CMD-Symptome statistisch signifikanter Unterschied fest- für Kiefergelenkgeräusche (Knacken oder Die häufigsten anamnestischen Sympto- gestellt werden. Reiben) bei vertikalen, lateralen und pro- me waren Schmerzen im Gesichtsbereich. trusiven Unterkieferbewegungen wurden Ferner berichteten Frauen häufig über Diskussion unabhängig von der Seite zusammenge- Kopfschmerzen/Migräne und Männer über fasst. Die Latero- und Protrusionsbewe- ein Kiefergelenkknacken (. Abb. 1a). Bei Die Ergebnisse dieser Untersuchung zei- gungen des Unterkiefers wurden als Ex- dem geschlechterabhängigen Vergleich gen, dass anamnestische CMD-Symptome kursionsbewegungen angesehen. Eine li- der anamnestischen CMD-Symptome stell- bei Senioren v. a. durch Schmerzen im Ge- mitierte Mundöffnung wurde bei einem te sich für Kopfschmerzen/Migräne ein sichtsbereich gekennzeichnet sind. Weib- Wert < 40 mm angenommen [26]. statistisch signifikanter Unterschied dar liche Senioren, welche älter als 80 Jahre (p = 0,025). waren, gaben häufig Kopfschmerzen/ Ergebnisse Migräne an. Während der klinischen Klinische CMD-Symptome Untersuchung wurden Kiefergelenkge- Von April 2014 bis November 2016 wur- Die häufigsten klinischen Symptome räusche mit einer Prävalenz bis zu 35,5 % den 192 Probanden nachuntersucht. Das waren Kiefergelenkgeräusche im Sinne festgestellt. Geschlechtsspezifische Unter- durchschnittlicheAlter lagbei71,4 ± 9,4 Jah- eines Kiefergelenkknackens in beiden Ge- schiede wurden für die Angabe von anam- ren (62 bis 86 Jahre). Von 191 Probanden schlechtern (. Abb. 1b, c). Die männlichen nestischen Kopfschmerzen/Migräne sowie waren 46,6 % weiblich; bei einem Proban- Probanden zeigten jedoch statistisch sig- bei klinisch-beobachteten Kiefergelenk- den fehlte die Angabe des Geschlechtes. nifikant weniger Kiefergelenkgeräusche geräuschen und schmerzfreier limitierter Die häufigsten anamnestischen CMD-Sym- (i.e. Kiefergelenkknacken) als die weibli- Mundöffnung festgestellt. Der Vergleich ptome waren Kopfschmerzen/Migräne chen Teilnehmenden (p = 0,041 Geräusch; der anamnestischen CMD-Symptome bei (17,4 %) und Schmerzen im Gesichtsbe- p = 0,024 Knacken). Dahingegen waren jüngeren und älteren Senioren zeigte eine reich (13,0 %). Während der klinischen reibende Geräusche in den Kiefergelen- statistisch signifikant höhere Prävalenz Untersuchung wurden bei 32,0 % der ken in beiden Geschlechtern mit ca. 15 % von Kopfschmerzen/Migräne bei den äl- Teilnehmenden ein Kiefergelenkgeräusch ähnlich häufig vertreten. Eine maximale teren Frauen. Klinische CMD-Symptome und bei 10,0 % eine schmerzfreie limitierte aktive und schmerzfreie Mundöffnung waren zwischen den Kohorten nicht sig- Mundöffnung festgestellt. unter 40 mm zeigte sich bei einem signi- nifikant unterschiedlich, daher wurde die fikant größeren Anteil der weiblichen als Nullhypothese teilweise verworfen. der männlichen Probanden (p = 0,044). 4 Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
Tab. 2 Vergleich klinischer Symptome bei jüngeren und älteren Senioren te wurden auch von vietnamesischen Se- Klinische Symptome Jüngere Senioren Ältere Senioren nioren (65 bis 74 Jahre), welche gemäß 64,4 ± 1,4 (62–74) 83,6 ± 1,2 (81–86) p-Wert den DC/TMD klinisch untersucht worden Jahre Jahre waren, berichtet. Die asiatische Senioren- n Prävalenz in n Prävalenz in kohorte präsentierte außerdem eine Häu- % (n) % (n) figkeit von 50,4 % für Kiefergelenkreiben Aktive MÖ 121 8,3 (10) 70 12,9 (9) n. s. [19]. Dieser Wert liegt deutlich über dem < 40 mm (schmerzfrei) Wert von 21 %, welchen Schmitter et al. Männlich 64 3,1 (2) 38 10,5 (4) n. s. [28] beobachteten, und über dem im Rah- Weiblich 57 14,0 (8) 32 15,6 (5) n. s. men der ILSE ermittelten Wert von 17,4 % Maximale aktive MÖ 121 5,0 (6) 70 8,6 (6) n. s. bei deutschen Senioren. Die Unterschie- < 40 mm de sind womöglich durch anatomische Männlich 64 3,1 (2) 38 7,9 (3) n. s. oder auch genetische Faktoren der ver- Weiblich 57 7,0 (4) 32 9,4 (3) n. s. schiedenen Bevölkerungsgruppen erklär- Passive MÖ 121 1,7 (2) 70 4,3 (3) n. s. bar [29]. Generell ist das Auftreten von Kie- < 40 mm fergelenkgeräuschen im Alter jedoch we- Männlich 64 0,0 (0) 38 5,3 (2) n. s. nig überraschend, da bekannt ist, dass ab Weiblich 57 3,5 (2) 32 3,1 (1) n. s. dem 60. Lebensjahr gehäuft degenerative Schmerzen Kaumuskulatur – Palpati- 121 2,5 (3) 70 1,4 (1) n. s. Veränderungen der Kiefergelenke auftre- on ten [9, 34]. Das Kiefergelenkreiben ist da- Männlich 64 1,6 (1) 38 0,0 (0) n. s. bei ein häufiges Zeichen für pathologische Weiblich 57 3,5 (2) 32 3,1 (1) n. s. Veränderungen wie z. B. osteoarthrotische Schmerzen, Kaumuskulatur – Exkursi- 121 0,8 (1) 70 1,4 (1) n. s. Veränderungen. Diese sollten frühzeitig er- onsbewegung kannt werden, um einer Einschränkung Männlich 64 1,6 (1) 38 2,6 (1) n. s. der Kieferbeweglichkeit und dem Entste- Weiblich 57 0,0 (0) 32 0,0 (0) n. s. hen von Schmerzen vorzubeugen. Die be- Schmerzen, Kiefergelenk – Palpation 121 1,7 (2) 70 2,9 (2) n. s. ginnende Osteoarthrose kann konservativ Männlich 64 1,6 (1) 38 2,6 (1) n. s. therapiert werden. Zu diesem Zweck kann Weiblich 57 1,8 (1) 32 3,1 (1) n. s. z. B. eine Äquilibrierungsschiene angefer- Schmerzen, Kiefergelenk – Exkursions- 121 2,5 (3) 70 2,9 (2) n. s. tigt werden, um die Kiefergelenke zu ent- bewegung lasten [17]. Die Wahrnehmung eines Kie- Männlich 64 4,7 (3) 38 5,3 (2) n. s. fergelenkknackens ist ein häufiges CMD- Weiblich 57 0,0 (0) 32 0,0 (0) n. s. Symptom in der allgemeinen Bevölkerung Geräusch, Kiefergelenk 121 35,5 (43) 69 26,1 (18) n. s. und resultiert meist aus einer anterioren Männlich 64 28,1 (18) 37 21,6 (8) n. s. Diskusverlagerung mit Reposition [33]. Ein Weiblich 57 43,9 (25) 32 31,3 (10) n. s. schmerzfreies Kiefergelenkknacken bedarf Knacken, Kiefergelenk 121 21,5 (26) 69 23,2 (16) n. s. in der Regel keiner Therapie [23]. Eine Stu- die konnte mithilfe von MRT-Untersuchun- Männlich 64 14,1 (9) 37 18,9 (7) n. s. gen aufzeigen, dass Osteoarthrose und Weiblich 57 29,8 (17) 32 28,1 (9) n. s. Diskusverlagerungen bei Senioren oft ge- Reiben, Kiefergelenk 121 17,4 (21) 69 10,1 (7) n. s. meinsam auftreten und dass eine „odds Männlich 64 18,8 (12) 37 8,1 (3) n. s. ratio“ von 2,9 besteht [20]. Auch allgemei- Weiblich 57 15,8 (9) 32 12,5 (4) n. s. ne und altersassoziierte Erkrankungen wie Signifikanter Unterschied (Asterisk), nicht signifikant (n. s.), MÖ Mundöffnung M. Parkinson, rheumatoide Arthritis und andere Gelenkerkrankungen (insbesonde- re der Kniegelenke) stellen Risikofaktoren Die Prävalenzwerte, welche in der vor- werden. Nichtsdestotrotz war die Häufig- für eine CMD dar [2, 4, 14]. liegenden Studie ermittelt wurden, ergän- keit von anamnestischen Gesichtsschmer- Hinsichtlich der Unterschiede zwischen zen Ergebnisse aus anderen Studiengrup- zen und teilweise auch von Kopfschmer- den jüngeren und älteren Senioren konnte pen. Bei deutschen Senioren konnte bisher zen/Migräne relativ hoch. Dies ist womög- anhand der Ergebnisse der ILSE-Studie eine geringere Schmerzbeeinträchtigung lich dadurch zu erklären, dass zahn- bzw. – mit Ausnahme bei dem mit CMD- durch CMD als bei jüngeren Erwachsenen zahnfleischbezogene Schmerzen im Vor- assoziierten Symptom Kopfschmerzen/ beobachtet werden [10, 28]. Im Rahmen feld der Frage nicht explizit ausgeschlos- Migräne – keine statistisch signifikanten der ILSE-Untersuchungen konnte eben- sen wurden [8]. Die aktive vertikale Unter- Unterschiede festgestellt werden. Auch falls eine geringere Häufigkeit schmerzhaf- kieferbeweglichkeit war bei ca. 10 % der eine in der Literatur beschriebene Reduk- ter klinischer CMD-Symptome festgestellt Probanden eingeschränkt. Ähnliche Wer- tion von anamnestischen Symptomen bei Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 5
Originalien älteren Frauen mit zunehmendem Alter 4 Die Notwendigkeit einer therapeutischen Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbil- Intervention bei klinischen CMD-Sympto- dungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das be- konnte nicht bestätigt werden [3, 32]. treffende Material nicht unter der genannten Creative men sollte daher patientenindividuell ab- Eine der Limitationen der Studie ist gewogen werden. Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung in den kleinen Kohortengrößen zu se- nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Ma- hen; besonders der Vergleich von Unter- terials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers gruppen sollte kritisch betrachtet werden. Korrespondenzadresse einzuholen. Da die Kohorten bereits in den 1990er- Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Jahren rekrutiert wurden und diese wäh- Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/ rend der vierten Untersuchungswelle be- licenses/by/4.0/deed.de. reits in das (hohe) Seniorenalter eingetre- ten waren, konnten nur 192 der ehemals 502 Teilnehmer aus Leipzig zur Nachunter- Literatur suchung einbestellt werden. Aufgrund der kleinen Kohortengröße der vierten Unter- 1. Baad-Hansen L, Thymi M, Lobbezoo F et al (2019) To what extent is bruxism associated suchungswelle der ILSE wurde von einer with musculoskeletal signs and symptoms? A Stratifizierung der Daten entsprechend po- systematic review. J Oral Rehabil 46:845–861 tenzieller Kofaktoren für CMD-assoziierte 2. Bonato LL, Quinelato V, De Felipe Cordeiro PC et al (2017) Association between temporomandibular Symptome wie z. B. psychosoziale Einflüs- PD Dr. Angelika Rauch disorders and pain in other regions of the body. se [5], Okklusion [18] oder auch Bruxis- Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik und J Oral Rehabil 44:9–15 Werkstoffkunde, Universität Leipzig 3. Carlsson GE, Ekback G, Johansson A et al (2014) Is mus [1, 21] abgesehen. Auf eine Verifi- Liebigstr. 12, Haus 1, 04103 Leipzig, there a trend of decreasing prevalence of TMD- zierung der Kiefergelenksymptome mit- Deutschland related symptoms with ageing among the elderly? tels MRT wurde aufgrund des erheblichen angelika.rauch@medizin.uni-leipzig.de Acta Odontol Scand 72:714–720 finanziellen und organisatorischen Mehr- 4. Chen YY, Fan HC, Tung MC et al (2019) The association between Parkinson’s disease and tem- aufwands und unter Berücksichtigung der poromandibular disorder. PLoS ONE 14:e217763 verminderten Belastbarkeit der Senioren Danksagung. Wir danken allen Projektpartnern für 5. De La Torre Canales G, Câmara-Souza MB, Muñoz verzichtet. Nichtsdestotrotz ermöglichen Lora VRM et al (2018) Prevalence of psychosocial die freundliche Zusammenarbeit. Unser besonderer impairment in temporomandibular disorder dieErgebnisseder ILSE-Untersuchungerst- Dank gilt Frau Annett Schrock für die Unterstützung patients: a systematic review. J Oral Rehabil bei der statistischen Auswertung. mals einen vergleichenden Überblick über 45:881–889 CMD-Symptome bei jüngeren und älte- 6. Dworkin SF, Leresche L (1992) Research diagnostic Förderung. Die Interdisziplinäre Längsschnittstudie criteria for temporomandibular disorders: review, ren Senioren in Deutschland unter Ver- des Erwachsenenalters (ILSE) wurde vom Bundesmi- criteria, examinations and specifications, critique. wendung internationaler standardisierter nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend J Craniomandib Disord 6:301–355 sowie der Dietmar Hopp Stiftung gefördert. 7. Fillingim RB, Ohrbach R, Greenspan JD et al Kriterien. Die Ergebnisse zeigen, dass Kie- (2013) Psychological factors associated with fergelenkveränderungen auch im hohen Funding. Open Access funding enabled and organi- development of TMD: the OPPERA prospective Alter ein häufiges CMD-assoziiertes Symp- zed by Projekt DEAL. cohort study. J Pain 14:T75–90 tom darstellen. Aus diesem Grund sollte 8. Fonseca Alonso B, Nixdorf DR, Shueb SS et al (2017) Examining the sensitivity and specificity die CMD von behandelnden Zahn-(Ärzten) of 2 screening instruments: odontogenic or als potenzieller Risikofaktor für eine einge- Einhaltung ethischer Richtlinien temporomandibular disorder pain? J Endod schränkte mundgesundheitsbezogene Le- 43:36–45 Interessenkonflikt. A. Rauch, C. Angrik, A. Zenthöfer, 9. Ishibashi H, Takenoshita Y, Ishibashi K et al (1995) bensqualität oder schmerzhafte Verläufe S. Weber, S. Hahnel, I. Nitschke und O. Schierz geben Age-related changes in the human mandibular in Betracht gezogen werden. an, dass kein Interessenkonflikt besteht. condyle: a morphologic, radiologic, and histologic study. J Oral Maxillofac Surg 53:1016–1023 Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen 10. John M, Hirsch C, Reiber T (2008) Häufigkeit, Fazit für die Praxis oder an menschlichem Gewebe wurden mit Zustim- Bedeutung und Behandlungsbedarf kranioman- mung der zuständigen Ethikkommission, im Einklang dibulärer Dysfunktionen (CMD). Z Gesundh Wiss Auf ältere Menschen über 60 Jahre trifft Fol- mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration 9:136–155 gendes zu: 11. John MT, Hirsch C, Reiber T et al (2006) Translating von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbei- 4 Gesichtsschmerzen werden anamnestisch teten Fassung) durchgeführt. Von allen beteiligten the research diagnostic criteria for temporomandi- von 13,0 % angegeben. Patienten liegt eine Einverständniserklärung vor. bular disorders into German: evaluation of content 4 Kiefergelenkgeräusche sind ein häufiges and process. J Orofac Pain 20:43–52 klinisches Symptom (32,0 %). Open Access. Dieser Artikel wird unter der Creative 12. John MT, Hirsch C, Reiber T et al (2008) Research 4 Frauen sind häufiger von Symptomen der Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz diagnostic criteria for temporomandibular disor- kraniomandibulären Dysfunktion (CMD) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, ders—German version (RDC/TMD-G). https:// betroffen als Männer. Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jegli- ubwp.buffalo.edu/rdc-tmdinternational/wp- chem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die content/uploads/sites/58/2017/01/RDC-German. 4 Symptome der CMD scheinen bei jünge- ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsge- pdf. Zugegriffen: 02.02.2021 ren und älteren Senioren im ähnlichen 13. John MT, Reissmann DR, Schierz O et al (2007) mäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz Maße ausgeprägt zu sein. beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenom- Oral health-related quality of life in patients 4 Klinische CMD-Symptome werden häufi- with temporomandibular disorders. J Orofac Pain men wurden. ger beobachtet als subjektive CMD-asso- 21:46–54 ziierte Beschwerden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges 14. Lin CY, Chung CH, Chu HY et al (2017) Prevalence Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten of temporomandibular disorders in rheumatoid 6 Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
Abstract arthritis and associated risk factors: a nationwide study in Taiwan. J Oral Facial Pain Headache Prevalence of temporomandibular disorders in seniors—Symptom- 31:e29–e36 related analyses in younger and older seniors 15. List T, Jensen RH (2017) Temporomandibular disorders: oldideasandnewconcepts. Cephalalgia Background: Temporomandibular disorders (TMD) are common in the general 37:692–704 16. Look JO, Schiffman EL, Truelove EL et al (2010) population even in old age. Information on the prevalence of TMD in older people is Reliability and validity of axis I of the research di- sparse. agnostic criteria for temporomandibular disorders Objective: To present prevalence values for symptoms and signs of TMD in old (RDC/TMD) with proposed revisions. J Oral Rehabil people according to the research diagnostic criteria for temporomandibular disorders 37:744–759 17. Manfredini D (2010) Current concepts on temporo- (RDC/TMD). To compare prevalence values between the age groups of 60–74 years mandibular disorders. Quintessence 421 (younger seniors) and ≥ 75 years (older seniors). 18. Manfredini D, Lombardo L, Siciliani G (2017) Tem- Material and methods: Subjects of the interdisciplinary longitudinal study of adult poromandibular disorders and dental occlusion. A development (ILSE), a representative sample of old people in Germany, were examined systematic review of association studies: end of an era? J Oral Rehabil 44:908–923 between 2014–2016. Subjects of the urban area of Leipzig were chosen to examine 19. Nguyen MS, Jagomägi T, Nguyen T et al (2017) symptoms and signs of TMD. Symptoms and signs of temporomandibular Results: The most prevalent symptom was orofacial pain (13.0%) in the aged disorders among elderly Vietnamese. Proc Singap participants (n = 192). Temporomandibular joint (TMJ) sounds were the most prevalent Healthc 26:211–216 20. Ogura I, Kaneda T, Mori S et al (2012) Magnetic sign with values up to 35.5%. Gender comparisons revealed higher prevalence values resonance characteristics of temporomandibular for the symptom headache/migraine as well as for the signs TMJ sounds (especially joint disc displacement in elderly patients. clicking sounds) and limited mouth opening in females. Regarding age groups, Dentomaxillofac Radiol 41:122–125 21. Raphael KG, Santiago V, Lobbezoo F (2016) Is significant differences were only observed for self-reported headache/migraine. bruxism a disorder or a behaviour? Rethinking the Conclusion: Orofacial pain was reported by 13.0% of the subjects and TMJ sounds were international consensus on defining and grading observed in every third participant. Similar prevalence values for TMD symptoms and of bruxism. J Oral Rehabil 43:791–798 signs in younger and older seniors were found. 22. Rauch A, Schierz O, Körner A et al (2020) Prevalence of anamnestic symptoms and clinical signs of temporomandibular disorders in adolescents- Keywords results of the epidemiologic LIFE Child Study. J Oral Temporomandibular Joint · Clicking · Orofacial pain · Chronic pain · Aged Rehabil 47:425–431 23. Reissmann DR, John MT (2007) Is temporomandi- bular joint (TMJ) clicking a risk factor for pain in the affected TMJ. Schmerz 21:131–138 adult temporomandibular disorder patients. J Oral 24. Research NIODaC (2018) Prevalence of TMJD and Rehabil 48:361–368 its signs and symptoms 32. Unell L, Johansson A, Ekback G et al (2012) 25. Sattler C, Schröder J, Wahl H-W et al Projekt ILSE In- Prevalence of troublesome symptoms related terdisziplinäre Längsschnittstudie des Erwachse- to temporomandibular disorders and awareness nenaltersüberBedingungengesundenundzufrie- of bruxism in 65- and 75-year-old subjects. denen Älterwerdens. https://www.psychologie. Gerodontology 29:e772–e779 uni-heidelberg.de/ae/apa/forschung/ilse.html. 33. Valesan LF, Da-Cas CD, Reus JC et al (2021) Zugegriffen: 02.02.2021 Prevalence of temporomandibular joint disorders: 26. Schiffman E, Ohrbach R, Truelove E et al (2014) Di- a systematic review and meta-analysis. Clin Oral agnostic criteria for temporomandibular disorders Investig 25:441–453 (DC/TMD) for clinical and research applications: 34. Yadav S, YangY, DutraEHetal(2018)Temporoman- recommendations of the international RDC/TMD dibular joint disorders in older adults. J Am Geriatr consortium network* and Orofacial pain special Soc 66:1213–1217 interest group. J Oral Facial Pain Headache 28:6–27 27. Schmitt MH, Wahl H-W, Kruse A Inter- disziplinäre Längsschnttstudie des Er- wachsenenalters (ILSE) Abschlussbericht anlässlich der Fertigstellung des dritten Messzeitpunkts. https://www.bmfsfj.de/blob/ 78924/f04a07dc851797e539d4f91520533170/ abschlussbericht-laengsschnittstudie-ilse-data. pdf. Zugegriffen: 02.02.2021 28. Schmitter M, Rammelsberg P, Hassel A (2005) The prevalence of signs and symptoms of temporomandibular disorders in very old subjects. J Oral Rehabil 32:467–473 29. Slade GD, Bair E, By K et al (2011) Study methods, recruitment, sociodemographic findings, and demographic representativeness in the OPPERA study. J Pain 12:T12–T26 30. Slade GD, Ohrbach R, Greenspan JD et al (2016) Painful temporomandibular disorder: decade of discovery from OPPERA studies. J Dent Res 95:1084–1092 31. Yap AU, Cao Y, Zhang MJ et al (2021) Age-related differences in diagnostic categories, psychological states and oral health-related quality of life of Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 7
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