PRESS REVIEW Wednesday, June 10, 2020 - Daniel Barenboim Stiftung Barenboim-Said Akademie & Pierre Boulez Saal

 
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PRESS REVIEW Wednesday, June 10, 2020 - Daniel Barenboim Stiftung Barenboim-Said Akademie & Pierre Boulez Saal
PRESS REVIEW

         Daniel Barenboim Stiftung
Barenboim-Said Akademie & Pierre Boulez Saal

        Wednesday, June 10, 2020
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PRESS REVIEW                                                     Wednesday, June 10, 2020

Berliner Morgenpost (Print), 10.06.2020, PBS, BSA, DB, DIVAN
        Intendant Ole Bækhøj über die neue Saison im Pierre Boulez Saal                    3

Musik-Heute (Online), 10.06.2020, PBS, BSA
       Intendant des Pierre Boulez Saals verlängert                                        6

Classicpoint (Online), 10.06.2020, PBS, BSA
        Intendant des Pierre Boulez Saals verlängert                                       7

Frankfurter Allgemeine Zeitung (Print), 10.06.2020, DB, DIVAN
        Helga Rabl-Stadler und Markus Hinterhäuser über ihre gewagten Festspielpläne       8

New York Times (Print), 10.06.2020, DB, DIVAN
       Bucking Cancellations, Salzburg Festival Has Plans for August                       11

The Times (Online), 10.06.2020, DB, DIVAN
        Domingo Hindoyan new chief conductor of Royal Liverpool Philharmonic Orchestra     13

Der Tagesspiegel (Print), 10.06.2020
       Unterwegs mit Cops. Erinnerungen an Amerika von Michael Naumann                     16

Süddeutsche Zeitung (Print), 10.06.2020
       Festival im Schatten Mordors. Programm der Salzburger Festspiele                    18

Deutsche Welle (Online/TV), 09.06.2020
       "Wir bewegen uns auf dünnem Eis". Intendant der Salzburger Festspiele im Gespräch   19

Frankfurter Allgemeine Zeitung (Print), 10.06.2020
       Würdevoll wahren die Töne den Abstand. Das Klavier-Festival Ruhr findet statt       22

Berliner Morgenpost (Print), 10.06.2020
        Dresdner Philharmonie spielt acht Konzert am Elbufer                               24

Süddeutsche Zeitung (Print), 10.06.2020
       Chöre im ganzen Land wehren sich gegen das Probenverbot                             25

Der Tagesspiegel (Print), 10.06.2020
       Kulturnachrichten                                                                   26

Frankfurter Allgemeine Zeitung (Print), 10.06.2020
       Entsteht in Frankfurt eine neue Kulturmeile?                                        27
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  Intendant des Pierre-Boulez-Saals verlängert

  Der Intendant des Pierre-Boulez-Saals in Berlin, Ole Bækhøj, bleibt fünf
  weitere Jahre im Amt. Der dänische Kulturmanager habe seinen Vertrag bis
  September 2025 verlängert, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Bækhøj
  leitet den von Architekt Frank Gehry entworfenen Kammermusiksaal in der
  Barenboim-Said-Akademie seit 2015. "Eines meiner Ziele ist es, die Intimität
  dieses außergewöhnlichen Saals in den kommenden Jahren noch stärker in
  die digitalen Medien zu transportieren", sagte der Intendant.

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  Ole Bækhøj

  In der kommenden Spielzeit sind mehr als 150 Veranstaltungen geplant. Im
  Mittelpunkt steht ein Konzertprojekt zum 500. Todestag von Josquin des
  Préz. Das britische Alte-Musik-Ensemble Tallis Scholars mit seinem Leiter
  Peter Philipps präsentiert an vier Tagen sämtliche Messen des franko-
  flämischen Komponisten.
  Der nach dem französischen Komponisten Pierre Boulez (1925-2016)
  benannte Konzertsaal mit 622 Plätzen ist Teil der Ende 2016 eröffneten
  Barenboim-Said-Akademie für junge Musiker aus dem Nahen Osten.

  © MH - Alle Rechte vorbehalten.
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          F.A.Z. - Feuilleton                                                    Mittwoch, 10.06.2020

                                Auf ziemlich dünnem Eis
             Salzburger Gegenentwurf: Helga Rabl- Stadler und Markus Hinterhäuser
                       über ihre gewagten Festspielpläne für den Sommer.

          Helga Rabl-Stadler und Markus Hinterhäuser, die Präsidentin und der Intendant der
          Salzburger Festspiele, haben ein Programm für den Sommer unter Pandemie-Bedin-
          gungen entworfen. Hier stellen sie es vor und begründen ihre Entscheidungen. F.A.Z.

          In Ihrem diesjährigen Programmbuch zitieren Sie den Dirigenten Nikolaus Harnon-
          court mit den Worten: „Kunst muss Widerpart und Opposition sein.“ Ist das Ihr
          Schlachtruf? Finden deshalb die Salzburger Festspiele in diesem Jahr trotz Corona
          statt?

          Helga Rabl-Stadler: Ich kann darauf mit noch einem schönen Zitat von Harnoncourt
          antworten: „Wenn wir, die Künstler, gut sind, dann gehen die Menschen anders aus der
          Vorstellung heraus, als sie hineingekommen sind.“ Wir möchten gerne den Menschen
          wieder dieses Erlebnis schenken, das durch nichts zu ersetzen ist. Ich habe keine
          Minute daran gezweifelt, dass wir in diesem Sommer spielen werden. Wir hatten immer
          im Blick: Wie entwickelt sich dieses verheerende Virus? Und was ist dann unter Einhal-
          tung des Gesundheitsschutzes möglich? Wir taten, glaube ich, recht daran, abzuwarten.
          Man sieht ja jetzt, wie die Öffnungen im Wochenabstand zunehmen. Und diese Öffnun-
          gen können auch für die Kunst genutzt werden.

          Was unterscheidet denn aber Salzburg von Bayreuth, Bregenz und allen anderen Groß-
          veranstaltungen, die abgesagt wurden?

          Rabl-Stadler: Dass wir eben die Geduld hatten zu warten und nach sachlichen Parame-
          tern zu entscheiden. Wenn am 25.Mai für Österreich entschieden wurde, dass im
          August Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit bis zu tausend Menschen
          möglich seien und mit bis zu 1250 Menschen im Freien, dann galt für uns das, was wir
          seit dem 12. März sagen: Wir spielen, wenn wir gesundheitliche Maßgaben einhalten
          und künstlerisch Sinnvolles mit wirtschaftlich Vertretbarem vereinbaren können.

          Katharina Wagner hatte Ende März gesagt, sie möchte nicht, dass Bayreuth ein zweites
          Ischgl wird. Was gibt Ihnen die Sicherheit, dass Salzburg kein zweites Ischgl wird? Die
          Infektionsraten in Österreich sind zwar niedrig, aber Epidemiologen warnen davor,
          dass ausländische Gäste das Virus wieder einschleppen könnten.

          Markus Hinterhäuser: Wir haben alle keine Sicherheit. Niemand weiß, wie sich die
          Pandemie entwickelt. Wir wissen allerdings sehr genau, dass wir uns auf ziemlich
          dünnem Eis bewegen. Aber was Kunst so kostbar macht, das ist die Einladung zu einer
          Zusammenkunft: dass Menschen sich treffen, um einer Musik zuzuhören oder einem
          Schauspiel zuzusehen. Wir haben uns in einer Mischung aus Hoffnung, einer Art Träu-
          merei, vielleicht auch Realitätsverweigerung oder Trotz – im Sinne von Karl Valentin:
          „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist“ – dazu entschlossen zu spielen.
          Wir machen das nicht aus Leichtfertigkeit. Vielleicht bleiben die Infektionsraten stabil,
          vielleicht fallen sie, vielleicht steigen sie sogar. Aber der Versuch, den wir jetzt unter-
          nehmen, hilft der gesamten Kulturbranche, nicht nur in Österreich. Es ist richtig, dass
          Menschen zusammenkommen und wieder direkten Kontakt mit Kunst haben, nicht nur
          über irgendein Streaming, das jeglicher Aura, jeglicher Faszination entbehrt.

          Rabl-Stadler: Die Frage, ob wir „das Ischgl der Kultur“ werden wollten, hat oft in der
          Presse gestanden. Ich bin offen gesagt ziemlich getroffen von der Aggressivität, mit der
          unser Versuch zu öffnen quittiert wird. Bei Ihnen, in der F.A.S., wurde in ein Gespräch
          mit Oliver Reese, dem Intendanten des Berliner Ensembles, die Behauptung gemischt,
          uns sei „das Gewusel vor dem Büfett gleich“. Wahr ist vielmehr, von der ersten Minute
          an haben wir gesagt: Es wird bei uns in diesem Sommer keine Büfetts geben; es wird
          auch keine Pausen geben, weil wir es für schwer möglich halten, die Sicherheitskontrol-
          len vor den Toiletten zu gewährleisten. Ursprünglich hatten wir siebzehn Spielstätten
          vorgesehen – jetzt spielen wir in acht. Wir gehen zum Beispiel nicht in das schöne
          Mozarteum, weil dort die Gänge so eng sind. Auch wir sprechen übrigens ständig mit
          Epidemiologen. Wir haben ein Präventionskonzept und einen Covid-19-Beauftragten
          für jede einzelne Spielstätte. Und die Konzepte werden ständig an neueste Vorschriften
          angepasst. Wir werden nicht nur das Notwendigste tun, sondern sogar mehr machen,
          wo wir glauben, den Vorschriften etwas hinzufügen zu können. Was mir auffällt, ist,
          dass wir in den sozialen Medien und von unserem Publikum überwiegend Zustimmung
          bekommen, nur in deutschen Printmedien herrscht eine Gegenstimmung, da wird uns
          Verantwortungslosigkeit vorgeworfen.

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          Was wird uns inhaltlich erwarten bei den Salzburger Festspielen 2020?

          Hinterhäuser: Es wird aus jedem Genre etwas geben. Wir werden in der Oper „Elektra“
          zeigen. Die Oper ist kurz, hat keine Pause und ein sehr überschaubares Personal auf der
          Bühne. Im Orchestergraben sieht es etwas anders aus. Wir sind noch in der Abstim-
          mung mit Franz Welser-Möst. Aber die Reduktion der Besetzung wird eher gering
          ausfallen. Außerdem gibt es regelmäßige Corona-Tests für alle Beteiligten. Aber wir
          werden „Elektra“ zeigen: in der Regie von Krzysztof Warlikowski, mit Asmik Grigorian
          als Chrysothemis. Diese Produktion wird nächstes Jahr wiederaufgenommen. Alle
          anderen großen Produktionen muss ich ins nächste Jahr verschieben. Den „Don
          Giovanni“, eine Arbeit von Romeo Castellucci, werden wir verschieben, ebenso „Die
          Zauberflöte“. Wir werden aber eine Mozart-Oper machen – und zwar „Così fan tutte“:
          mit reduzierter Probenzeit, einem sehr überschaubaren Bühnenbild, aber als Beweis,
          dass man in dieser Zeit auch mit anderen Mitteln eine herrliche Mozart-Oper machen
          kann. Joana Mallwitz wird dirigieren, Christof Loy Regie führen, mit Elsa Dreisig, Mari-
          anne Crebassa und Léa Desandre im Ensemble.

          Und im Schauspiel?

          Hinterhäuser: Da sind wir natürlich mit dem „Jedermann“ beschäftigt und mit der
          Uraufführung des neuen Stücks von Peter Handke, „Zdeněk Adamec“. Dazu noch
          „Everywoman“, ein Einpersonenstück von Milo Rau. Jeden Sonntag im August wird es
          die Reihe „Reden über das Jahrhundert“ geben. Sie beginnt mit Alexander Kluge und
          Georg Baselitz. Die zweite Rede wird Navid Kermani halten, die dritte Anita Lasker-
          Wallfisch; die vierte Rede mit Elisabeth Orth wird eine literarische sein.

          Bleibt noch das Konzert.

          Hinterhäuser: Mitten in diesem schmerzhaften Vorgang, dass ich Künstler, die ich
          eingeladen hatte, nicht auftreten lassen kann, habe ich versucht, so viele wie möglich
          von ihnen doch noch nach Salzburg zu holen. Die Wiener Philharmoniker werden hier
          spielen, in reduzierter Besetzung auch die Berliner Philharmoniker und das West-
          Eastern Divan Orchestra. Es wird Solistenkonzerte geben mit Grigory Sokolov und
          Martha Argerich; der Beethoven-Zyklus mit Igor Levit wird in acht Konzerten stattfin-
          den. Ein ziemlich großzügiges Angebot – aber mit einem sehr präzisen Navigationssys-
          tem, damit sich möglichst wenige Besucher gleichzeitig im Raum begegnen, mit
          Ausnahme während des Konzerts. Und alles ohne Pause.

          Was machen Sie mit den langjährigen Gästen, die für Ihr schönes Programm dann
          gegebenenfalls kein Ticket bekommen, obwohl sie schon Karten gekauft hatten?

          Rabl-Stadler: Es ist in der Tat eine große Herausforderung, statt 230 000 Karten jetzt
          nur noch 80 000, also in etwa ein Drittel, für den Verkauf zu haben. Im Januar dieses
          Jahres hatten wir bereits 180000 Karten für 24,5 Millionen Euro verkauft – ein neuer
          Rekord. Alle unsere Gäste haben ein Schreiben bekommen, in dem sie gebeten wurden,
          die Karten zurückzugeben und sich dafür ihr Geld erstatten zu lassen – oder es auf
          einem Konto für spätere Käufe zu speichern. Wir haben dann beschlossen, dass in einer
          ersten Runde nur diejenigen Karten bekommen, die schon Karten hatten. Jeder kriegt
          nur zwei Tickets. Das wird sehr schwierig werden, und wir werden sehen, was nach
          dieser ersten Runde passiert. Denn wir wissen ja nicht: Werden die Leute wirklich
          kommen?

          Wie ausschlaggebend war der wirtschaftliche Druck bei Ihrer Entscheidung, die Fest-
          spiele stattfinden zu lassen?

          Rabl-Stadler: Überhaupt nicht stark. Wir hätten es uns mit einer Absage viel leichter
          gemacht – sowohl organisatorisch wie auch finanziell. Dadurch, dass wir weniger spie-
          len, statt 44 nur 30 Tage, verlieren wir allein rund dreizehn Millionen, und weitere acht
          Millionen, weil in den Vorstellungen nur die Hälfte der Zuschauer sitzt. Natürlich kann
          Kunst niemals ihre Rechtfertigung aus ihrer Rentabilität beziehen, aber wenn sie sich
          wie bei den Salzburger Festspielen auch noch wirtschaftlich trägt, dann darf man das
          doch auch sagen. 1917 hat Max Reinhardt geschrieben, die Festspiele würden diesem
          Land auch wirtschaftlich etwas bringen. Und jetzt, wo Salzburg zur Geisterstadt wurde,
          haben wir erlebt, wie sehr die Festspiele auch ökonomischer Motor sind. Dafür brau-
          chen wir uns doch nicht zu schämen. Das sagen wir laut und deutlich: Wir sind glück-
          lich, wenn wir der Wirtschaft des Landes damit auch ein Zeichen der Hoffnung geben
          können.

          Sie, Frau Rabl-Stadler, arbeiten jetzt schon seit 25 Jahren als Präsidentin an der Spitze
          der Salzburger Festspiele. Was hat Sie kürzlich bewogen, dem Kuratorium anzubieten,
          noch ein Jahr länger zu bleiben, obwohl Ihr Vertrag eigentlich auslaufen würde?

          Rabl-Stadler: Markus Hinterhäuser hat mich dazu bewogen. Er hat gesagt, er würde
          sich im Stich gelassen fühlen, wenn ich jetzt mitten im Jubiläum ginge. Es ist ihm

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          gelungen, fast alles, was wir 2020 nicht bringen können, im nächsten Jahr zu zeigen.
          Das Jubiläum wird also auf zwei Jahre erstreckt. Wir wollen bis Ende August 2021
          gemeinsam viel arbeiten und auch ein bisschen feiern.

          Nun sind diese Festspiele mit ihrem Hundertjahrjubiläum ganz besondere. Wenn Sie
          sich besinnen auf das, was die Gründerväter bewogen hat, die Festspiele ins Leben zu
          rufen, was sollte man bewahren – und wovon sollte man sich vielleicht auch trennen?

          Hinterhäuser: Das Wichtigste ist der Impuls, so etwas Utopisches wie die Salzburger
          Festspiele gerade in Zeiten einer politischen, sozialen und ökonomischen Not entstehen
          zu lassen. Dagegen trotzig zu behaupten: Es gibt einen Gegenentwurf, eine Gegenwelt,
          die aus nichts weniger als den kostbarsten Geschenken an die Menschheit besteht. Was
          sind denn der „Don Giovanni“, die Streichquartette von Beethoven, die Symphonien
          von Mahler anderes als genau diese Geschenke? Diesen Gegenentwurf formuliert zu
          haben, das ist eine Verpflichtung für uns, gerade auch in diesen Zeiten. Ohne den
          Bogen überspannen zu wollen, aber jetzt eben nicht kleinmütig und verzagt zu sein,
          sondern zu sagen: Wir versuchen es. Trotz allem!

          Das Gespräch führten Jan Brachmann und

          Simon Strauß.

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The New York Times vom 10.06.2020

Autor:          By Zachary Woolfe                                  Rubrik:            Music
Seite:          C4                                                 Mediengattung: Tageszeitung
Ressort:        Arts
Weblink:        https://www.nytimes.com/2020/06/09/arts/music/salzburg-festival-coronavirus.html

Bucking Cancellations, Salzburg Festival Has
Plans for August
Classical music and opera's starriest and     Intermissions, with their mingling             gers who were supposed to star in full
most important annual event will go for-      crowds, will be eliminated. Tickets will       opera productions, like Anna Netrebko
ward, in modified form.                       be nontransferable, with a contact tra-        and Cecilia Bartoli, will appear in con-
 The cancellations have come in a flood,      cing system in place in case cases are         cert instead. There will be still be an
demolishing much of the global perfor-        later discovered. Artists and those wor-       enviable array of recitalists - including,
ming arts calendar through the summer,        king backstage will be tested for the          as planned, a complete cycle of Beetho-
and even into the fall. But while the         virus before their arrival and at regular      ven's piano sonatas from Igor Levit,
coronavirus pandemic has claimed huge         intervals during the festival. (Ms. Rabl-      who has been omnipresent through the
swaths of culture, the mighty Salzburg        Stadler said that details of the testing       lockdown over livestream. The capacity
Festival announced on Tuesday that it         regimen were still being worked out.)          of the 1,500-seat Haus für Mozart,
would go forward in August.                    The Vienna Philharmonic, long the             where smaller concerts will take place,
 In modified form, that is. The festival,     festival's house band, has already             will be capped at 800; a maximum of
classical music and opera's starriest and     recommenced performances in Vienna.            about 700 tickets will be sold for perfor-
most important annual event, will com-        The orchestra will appear in four con-         mances of "Elektra" in the 1,400-seat
press what was to have been an expan-         certs in Salzburg, as well as in the pit for   Felsenreitschule.
sive celebration of its centennial. The       productions of Strauss's "Elektra" and          Orchestras from countries still strugg-
original plan - more than 200 perfor-         Mozart's "Così Fan Tutte." It's an            ling with the pandemic have dropped
mances over 44 days - will become 90          appropriate pair: Mozart, Salzburg's           out - including the Pittsburgh Sym-
performances over 30 days. Seven opera        favorite son, and Strauss, one of the          phony Orchestra and, from Russia,
productions are being reduced to two.         festival's founders, have long been fixtu-     recent Salzburg favorite Teodor Curr-
 "The world usually looks to us for arti-     res of the programming. (While "Elek-          entzis and his ensemble, MusicAeterna.
stic reasons," Helga Rabl-Stadler, the        tra" unfolds in a single 100-minute act,       But the Berlin Philharmonic, the West-
festival's president, said in an interview.   it remains to be seen how audiences will       Eastern Divan Orchestra and the ORF
"This time, we also have to prove that        respond to an intermissionless "Così,"        Radio-Symphonieorchester Wien will
we are the best at dealing with this          which has about three hours of music.)         still appear as guests.
health situation."                             The "Elektra," directed by Krzysztof           When the festival was first held, in the
 For several months, Salzburg resisted        Warlikowski and conducted by Franz             summer of 1920, it consisted of just half
cancellation, even as other summer            Welser-Möst, was part of the original          a dozen performances of Hugo von Hof-
events threw in the towel. And with the       schedule. But the "Così," directed by         mannsthal's morality play "Jedermann"
spread of the virus seemingly under con-      Christof Loy and conducted by Joana            ("Everyman"). The piece has become a
trol in Austria, the federal government       Mallwitz, is a last-minute interpolation -     perennial event, and will be presented
last month laid out a plan that, starting     planned with almost unheard-of speed           14 times this summer in the plaza of
in August, would allow for audiences of       for an opera production on this level.         Salzburg's cathedral, including on the
up to 1,000. The festival decided that         "It will have an extremely modest set         100th anniversary of its premiere, Aug.
number, about half the capacity of its        and costumes, with greatly reduced             22.
main theater, made its operations viable,     rehearsal time," said Markus Hinterhäu-          PHOTO: The Salzburg Festival's
though Ms. Rabl-Stadler estimated a           ser, the festival's artistic director. "To     audience will be capped at 1,000 this
loss of at least 15 million euros (about      show that we can have a Mozart opera           August, and seven opera productions are
$17 million) in ticket revenue.               without a sophisticated apparatus. It's        being reduced to two. (PHOTOGRAPH
 Audience members, who will sit in a          about the pure joy of doing a Mozart           BY LEONHARD FOEGER/REUTERS)
staggered, chessboard-like formation,         opera with a young cast."
will be asked to wear masks as they            Mr. Hinterhäuser added that most of the
enter and leave the theater, but can          canceled performances would be merely
remove them during performances.              postponed until next summer. Some sin-

Wörter:                          763
Urheberinformation:              © The New York Times Company

© 2020 PMG Presse-Monitor GmbH
Internet
Quelle:    ungültig - Timesonline.co.uk vom 09.06.2020 (Internet-Publikation)
                                                                                                                                Weblink
Autor:     Neil Fisher                       Quellrubrik:    times2

                    Liverpool unveils its big new signing: Domingo
                    Hindoyan
                    The Royal Liverpool Philharmonie Orchestra has announced that Domingo Hin-
                    doyan is to take over from Vasily Petrenko as its chief conductor. He talks to Neil
                    Fisher
                    Version 2

                     Domingo Hindoyan, the new chief conductor of the Royal Liverpool Philharmonie Orchestra

                    The players of the Royal Liverpool Philharmonie Orchestra have been furloughed; this year's flag-
                    ship Mahler cycle with the chief conductor Vasily Petrenko has barely got out of the blocks. Yet time
                    hasn't stopped, and Liverpool's new signing is already waiting in the wings. The orchestra has an-
                    nounced its new chief conductor, Petrenko's successor from September 2021. He is the 40-year-
                    old Domingo Hindoyan, a product of Venezuela's flagship educational programme, EI Sistema, and
                    a protege of Daniel Barenboim.
                    Unsurprisingly, Hindoyan has not been doing much conducting recently. When we speak via Zoom,
                    he is at home in Geneva, Switzerland, where he lives with his wife, the fiery Bulgarian soprano Son-
                    ya Yoncheva, and their five-year-old son and eight-month-old daughter. Lockdown has had some
                    advantages, he concedes. lt's been almost three months since Switzerland closed up. So he's been
                    busy " you may feel inadequate by comparison.
                    "We went through different stages, " he says. "The first one is the shock " 'Oh, my God!' " the domi-
                    no effect as everything gets cancelled. Then you become a great cook. Then you start baking. Then
                    1 became a very nice gardener. Then we made music at home together " 1 took up my violin again
                    and we started singing, light music, pop music, having fun at home." The kids have been delighted
                    to have their parents around. "That's all really good, " he says. "But there comes a time when you
                    get impatient and really want to get back on stage."
                    By today's lightning standards, Hindoyan's brief courtship with the RLPO " he has conducted them
                    twice " almost counts as devoted wooing. "We've done Beethoven, Strauss, Stravinsky and a new
                    commission. The chemistry was definitely there, " he says. "The orchestra was hungry to play and
                    to play weil. They're flexible, attentive, they change their sound quite fast to adapt to the repertoire.
                    1feit they really wanted to do the same thing as me." Reviewing Hindoyan and the RLPO in
                    The Times in January, Richard Morrison hailed the Venezuelan's "precise and energetic" style.
                    Liverpool tends to stick fast to the conductors of "the Phil" that it likes, while the less impressive
                    ones are weeded out fairly swiftly. Petrenko, who is moving on to the Royal Philharmonie Orchestra
                    in London at the end of next season, alter 15 years in charge in Liverpool, bedded in so comfortably

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that he moved his family to the Wirral and the lord mayor appointed him an "honorary Scouser".
Petrenko's lang run in the city is only a good sign, reckons Hindoyan: "The orchestra has a signatu-
re, a structure" so it's easier forme to build on that legacy and bring new ideas."
While it seems unlikely that Hindoyan and Yoncheva will move into town, he will be contracted for
12 weeks a year and says he is eager to explore Liverpool more. His initial impressions? "How vib-
rant it is. You walk around, you hear live music in every bar. And l'm a very big sports fan." So, red
or blue, to ask a dangerous question? "In my case it's Real Madrid, but I always follow Liverpool
because of that 2005 final against AC Milan." Dubbed the Miracle of Istanbul, this was when Liver-
pool came back from three goals down to win the Champions League.
We are chatting as if everything is totally normal, but the truth is that Hindoyan will need his own
Miracle of Merseyside if he's to make his next dates with the RLPO, which are on October 29 (a
concert featuring pianist Stephen Hough) and, on October 31, an intriguing programme, setting
Vaughan Williams's
Lark Ascending against more fiery European showpieces. Will there really be anything like a regular
season starting in September? According to an orchestra spokesperson, it plans to open Philhar-
monie Hall and perform live "in some capacity", but is also exploring "socially distanced performan-
ces with live streams".

Hindoyan, who was due to conduct a dozen performances of
La boheme at the Metropolitan Opera in New York this autumn, has only just found out that at least
eight of them have been axed; the hause will go dark until December 31 because its general mana-
ger believes socially distanced performances are unfeasible. "I understand that point of view, " Hin-
doyan says. "I like the old normality " the packed concert hall, the energy on stage. You can't re-
place that. But we have to make an effort not to disappear into the background. So if we can find
arrangements in concert halls and with orchestras to keep performing it's better than nothing, but
it's not the goal."
According to Hindoyan, many aspects of life in Switzerland have returned to normal: "supermarkets
are as packed as intermissions at the Royal Opera House." He is cautiously optimistic !hat the UK
could be back to concerts as we know them by January, yet he admits that the patchwork of restric-
tions in place at present are frustrating for him and Yoncheva, who are both effectively unemployed.
The singer recently pul out a widely shared post on social media asking "presidents and ministers"
to explain why you could get on a packed !light but not go to an opera. "When you see lkea packed
out, but you can't go to a concert hall, then you have the feeling that the parameters are not the
same, " Hindoyan says. "The most important thing is health, but let's have one line and apply it to
everything."
At least by the time Hindoyan takes up his position with the RLPO in 2021 the musical world should
be on a much firmer footing again. And, without any prompting, Hindoyan frames his mission state-
ment with reference to the programme that nurtured his talent as a child in Caracas: EI Sistema.
"Connection with the audience, connection with the community."
He is from a privileged and musical background. His father, now retired, was the concertmaster of
the Venezuelan Symphony Orchestra; his mother, who was born in Aleppo, Syria, is a lawyer. In
the 1980s and 1990s he says that Caracas welcomed the biggest and best names in the musical
world, both classical and pop. He plugged into EI Sistema. "And every day I was doing six hours of
music. This was normal, natural. You go to music school, other classmates go to baseball." He stu-
died and played alongside Gustavo Dudamel, Venezuela's starriest classical expert. "I !hink the fact
that we had so many orchestras " and so many good orchestras " meant that you needed to have
good conductors, or eise how can you lead these people? And we had Simon [Rattle] and Claudia
[Abbado] coming in; they really pushed us and motivated us."
He rejects the criticism that EI Sistema has received in the years since Dudamel's star went nuclear
and the programme's tarne spread around the world. There have been accusations of bullying and
corruption and EI Sistema's achievements in reaching the most deprived have been questioned.
"lt's been totally unfair. 1 can only speak from my experience, but I wish kids in Europe would have
what I had, just a great education with great teachers. 1 was always pushed to the highest artistic
excellence, and the friends I made " today you know all of them " are all around conducting and
playing."
What Hindoyan wants to bring to Liverpool is the programme's emphasis on participation. "The or-
chestra starts from this little community off stage. You teach them how to listen. Not everyone has
to be a professional musician " it's much more than the kids who are at music classes, it's their
whole families too. So you create an audience." He is heartened that Liverpool has its own Sistema
offshoot, In Harmony Liverpool, and is looking forward to mucking in.

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Unlike most of his Sistema chums, however, Hindoyan left Venezuela when he was 19. After stu-
dying in Geneva, he got a berth as a violinist at Daniel Barenboim's West-Eastern Divan Orchestra,
mostly composed of Arab and Israeli players, and had a crack at conducting them too. ''l'm really
lucky I was part of the two most important projects for young musicians in the world " EI Sistema
and West-Eastern Divan." Again, Barenboim's project has had its critics, who say it has done little
meaningful to promote Arab-lsraeli reconciliation. lt's another misconception, Hindoyan says. "What
1 learn from both projects is that music is not a means for something. lt's an aim in itself. 1 never
heard someone in the West-Eastern Divan say that we were going to have peace, or in EI Sistema
that we were going to solve all the problems that Venezuela has. The goal is always music, and you
have a goal in common."
He can thank Barenboim for at least two more reasons. After his stint on the Divan, Hindoyan beca-
me the lsraeli-Argentinian conductor's assistant at the Berlin State Opera. "lt was an amazing edu-
cation. Even today l'm still trying to digest what happened in those three years." And the second
reason is that one day, while he was busy assisting Barenboim, Yoncheva came in to talk to the
maestro about a new role. Hindoyan had known her briefly in Geneva where they both studied, but
this time something clicked and within a year they were married.
So can he entice his wife to sing in Liverpool, where opera is scarce and the only divas are normal-
ly married to footballers? Hindoyan won't quite commit to it, but promises to try to perform an opera
in concert every season. "1'11 always try to get the best singers and Sonya belongs to !hat list. She
will love Liverpool for sure."
liverpoolphil.com

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          SALZBURGER FESTSPIELE

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Markus Hinterhäuser: ″Wir bewegen uns auf dünnem Eis″ | Musik | DW...   https://www.dw.com/de/markus-hinterhäuser-wir-bewegen-uns-auf-dü...

               THEMEN / KULTUR / MUSIK

          I NT E RVI E W

          Markus Hinterhäuser: "Wir bewegen uns auf
          dünnem Eis"
          Der Intendant der Salzburger Festspiele erklärt im Gespräch mit der DW, warum er die 100.
          Ausgabe des Festivals trotz der Corona-Krise nicht abgesagt hat.

          DW: Herr Hinterhäuser, die     Salzburger Festspiele    finden also statt, als   einziges großes Musikfestival in
          diesem Sommer. Was ist für Sie die wichtigste Botschaft, die Sie damit in die Welt senden wollten?

          Die Botschaft ist, dass wir etwas machen können und dass wir das auch machen werden. Wir haben ja alle diese
          letzten Wochen und Monate erlebt - ein wirklich bedrückender, melancholischer Stillstand, wo niemand so
          wirklich wusste, welche Perspektive wir noch geben können. Dann kamen die neuen Verordnungen von der
          österreichischen Bundesregierung. Und wir haben gesagt: "Ok, wir sind dazu da, dass wir Menschen einladen,
          hierher zu kommen und Musik, Oper und Schauspiel zu erleben!"

          Sie haben, im Gegensatz zu vielen anderen Festspiel-Intendanten, sehr lange gezögert mit der Absage und

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Markus Hinterhäuser: ″Wir bewegen uns auf dünnem Eis″ | Musik | DW...         https://www.dw.com/de/markus-hinterhäuser-wir-bewegen-uns-auf-dü...

          haben sich bis Ende Mai Zeit gelassen. Das sah noch vor wenigen Tagen nach einer Realitätsverweigerung aus.
          Was hat Sie so mutig gemacht?

          Es war eine Mischung aus Hoffnung, Intuition und auch ein wenig Trotz. Im Sinne von Karl Valentin, der diesen
          schönen Satz gesagt hat: "Hoffentlich wird alles nicht so schlimm, wie es schon ist." Es kann ja nicht ewig so
          bleiben, wie es ist! Zumindest hier in Österreich ist wirklich eine Bewegung zu spüren. Es gibt einen großen
          Druck der Kultur-Branche auf die Politik, und diesem Druck ist auf eine sehr kluge und behutsame Weise
          nachgegeben worden.

          Waren die anderen Festivals womöglich zu schnell mit ihren Absagen?

          Das möchte ich nicht beurteilen. Das muss jeder für sich entscheiden. Die Situation in Österreich ist, wenn ich
          das so ausdrücken darf, ein bisschen elastischer als in Deutschland, hier herrscht eine größere Gelassenheit.
          Wichtig ist auch, dass man Eigenverantwortung übernimmt. Indem jeder für sich die Verantwortung übernimmt,
          übernimmt er sie auch für die anderen. Es ist vollkommen klar, dass das Virus unter uns ist. Aber wir können
          nicht die Welt noch monatelang stillstehen lassen, bis es endlich ein Medikament oder eine Impfung gibt.

          Drei Engel für Salzburg: kaufmännischer Direktor Lukas Crepaz, Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser

          Hätten Sie ein Festival in Deutschland unter zur Zeit geltenden Bestimmungen durchführen können?

          Nicht in dieser Art, wie wir das jetzt in Salzburg machen.

          Bis zu 1000 Zuschauer dürfen im Großen Festspielhaus Konzerte und sogar Opernaufführungen genießen.
          Generelle Maskenpflicht gilt nicht am Sitzplatz. Haben Sie keine Angst, dass man Ihnen Verletzung der
          Sorgfaltspflicht vorwerfen wird?

          Ich weiß, dass wir uns auf sehr dünnem Eis bewegen. Aber wir bewegen uns immer im Rahmen einer gesetzlichen
          Vorgabe. Ein Restrisiko bleibt - aber es bleibt auch so gut wie in jedem Lebensbereich. Wir müssen lernen, mit
          diesen Situationen umzugehen. Und wenn wir es nicht lernen, werden wir alle verlieren, und zwar nicht nur in
          jedem gesellschaftlichen Bereich.

          Werden Sie auch andere Räume suchen - reale oder virtuelle? Was halten Sie generell von Streaming und
          ähnlichen Methoden, kontaktlos in Berührung mit der Kunst zu kommen?

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Markus Hinterhäuser: ″Wir bewegen uns auf dünnem Eis″ | Musik | DW...      https://www.dw.com/de/markus-hinterhäuser-wir-bewegen-uns-auf-dü...

          Wir werden das an einem Tag möglicherweise versuchen. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es nichts
          Kostbareres gibt als die Zusammenkunft der Menschen. Streaming ist eine Möglichkeit, in Kontakt zu treten,
          aber eine Möglichkeit, die frei von jeder auratischen Qualität ist. Es geht nichts über ein erfülltes
          Konzerterlebnis.

          Inwieweit halten Sie es für notwendig und möglich, auf aktuelle Ereignisse wie die Welle des Protests und der
          Gewalt in den USA zu reagieren?

          In meinem Verständnis, wenn wir zum Beispiel sehr schnell, in wenigen Wochen, ja Tagen, eine neue "Così fan
          tutte" hier möglich machen, die gar nicht geplant war, die mit einem ganz bescheidenen Bühnenbild und
          Kostümen und mit einer sehr reduzierten Probenzeit auskommen wird, dann beziehen wir auch Stellung zu dem,
          was wir jetzt in den letzten Wochen erlebt haben und in den nächsten Wochen und Monaten noch erleben
          werden.

          Große Werke neu befragen: Peter Simonischek während der Probe zu "Der Sturm"

          Am liebsten hätte ich dieses Jahr eine "Intolleranza" von Luigi Nono gespielt, das wäre das Stück der Stunde. Was
          ist Toleranz? Wie stellt sich Toleranz heute da? Ich glaube ganz fest daran, dass die Partituren, die hunderte
          Jahre alt oder jung sind, ihre Vitalität nur dadurch bekommen, indem man sie ständig neu liest. Die großen
          Meisterwerke sind für die Menschheit wie Mikroskope: Wenn wir genau hinschauen, erkennen wir, wer wir sind,
          woher wir kommen und wohin wir möglicherweise gehen.

          Sie haben meine letzte Frage damit vorweggenommen: Wie sehen Sie die Rückkehr zur Normalität, wie wir sie
          früher kannten, und werden wir sie überhaupt sehen? Glauben Sie, dass die Corona-Krise die Kultur- und
          damit auch die Festspiellandschaft langfristig und nachhaltig verändern wird?

          Es wird Veränderungen geben, und die werden möglicherweise gravierend sein. Die haben mit
          Finanzierungsmöglichkeiten zu tun und einer Frage der Akzeptanz. Wie viel kann man investieren in das, was
          Kultur ist? Wir werden eine andere Ästhetik finden und definieren müssen, womöglich weg von den
          bombastischen Inszenierungen.

          Das Gespräch führte Anastassia Boutsko.

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          F.A.Z. - Feuilleton                                                   Mittwoch, 10.06.2020

                     Würdevoll wahren die Töne den
                               Abstand
            Das Klavier-Festival Ruhr findet statt: In Dortmund zeigt Jan Lisiecki mit
                      einem Chopin-Programm seine Kunst des Anschlags

          Ein Anfang, als müsste der Pianist sich ans Spielen erst wieder herantasten: die Einlei-
          tung von Frédéric Chopins f-Moll-Ballade op. 52, interpretiert von Jan Lisiecki im Dort-
          munder Konzerthaus. Auftrumpfen wäre deplaziert, ist aber auch unnötig. Vor der
          ersten Melodie steht der Klang des Instruments im Raum, als Reichtum von Möglich-
          keiten. Das Thema setzt als etwas Bestimmtes ein, das aus dem Gedächtnis hervortritt
          und nicht überscharf artikuliert werden muss, weil es vertraut ist: ein Volkslied. Es geht
          dann gleichsam von Mund zu Mund, als säßen Flüchtlinge zusammen, um sich einen
          fremden Raum heimatlich einzurichten.

          So finden sich die Konzertbesucher in einer vertrauten Welt wieder, die etwas Befremd-
          liches behält, auch wenn sie bei Schließung der Saaltüren ihre Masken ablegen durften.
          Noch nicht einmal die Garderoben sind geöffnet. Franz Xaver Ohnesorg, der Intendant
          des aus Eintrittsgeldern und privaten Zuwendungen finanzierten Klavier-Festivals
          Ruhr, möchte mit der Notausgabe des Festivals ein doppeltes Zeichen setzen: Kultur-
          veranstaltungen unter Einhaltung der aktuellen gesundheitspolitischen Schutzvor-
          schriften sind möglich – und Kontakte können tatsächlich auf ein Minimum reduziert
          werden. Unter normalen Bedingungen würde man den Saal als leer bezeichnen. Auf
          zwei besetzte Plätze folgen sieben leere, etliche Reihen bleiben komplett frei. Tatsäch-
          lich entsteht so beim Betreten und Verlassen des Saals kein Gedränge. Die Pianisten
          spielen ihre Soloprogramme zweimal am Tag, je siebzig Minuten etwa, ohne Pause. Jan
          Lisiecki ist aus Kanada gekommen. Der Fünfundzwanzigjährige ist in Calgary aufge-
          wachsen; seine Eltern waren 1988 aus Polen ausgewandert. Er gibt vier Konzerte und
          spielt am ersten seiner beiden Tage ein reines Chopin-Programm.

          Im Mittelpunkt stehen sieben Nocturnes. Wie bietet Lisiecki die Nachtstücke dar? Mit
          einem Wort: hell. Mit diesem Paradoxon soll aber nichts Gewolltes bezeichnet werden.
          Im Gegenteil: Artistisch ist Lisieckis Gestaltung in dem Maße, wie sie sich zurück-
          nimmt. Das romantische Schweifen, die Ausweitung der Räume im Zuge der Zeit, ist
          keine Sache von Lust und Laune. Dieser Nachtwanderer ist geradezu ein Ausbund an
          Stetigkeit und kann nur deshalb Bekanntschaft mit dem Inkongruenten schließen. Beim
          Betreten träumerischer Regionen sind Pianist und Hörer hellwach. Streng hält Lisiecki
          in der Basslinie das Maß. So wirkt die Serie der Nocturnes wie eine Reihe von Charak-
          terbildern vor unterschiedlichem rhythmischen Hintergrund. Im cis-Moll-Nocturne op.
          27 Nr. 1 verbinden sich die Basstöne zum Rauschen einer Drehorgel, im Des-Dur-
          Pendant op. 27 Nr. 2 sortieren sie sich als Schaltkreis eines Perpetuum mobile.

          Lisiecki versteht den Anschlag zu variieren und macht dieses auffälligste Gestaltungs-
          mittel des Pianisten, wenn man so will: seine Handschrift, zum Instrument der
          Vermittlung. Der Härtegrad des Anschlags bringt nicht einfach die Eigenart des gesuch-
          ten Tons zum Ausdruck, sondern ist Moment in einem Zusammenhang der Relationen
          und Kontraste. Wie in einer alteuropäischen Prozession jeder Würdenträger seinen
          Platz aus eigenem Recht einnimmt, so baut sich das Thema des c-Moll-Nocturnes op.
          48 Nr. 1 Schritt für Schritt auf. Lisiecki wählt einen leichten Anschlag – und dieser
          verleiht den durch Pausen separierten Tönen Gewicht. An einen Marsch wird man bei
          dieser Interpretation nicht denken: Die Einzeltöne demonstrieren keine Stärke,
          sondern saugen die Leere ein, die sie umgibt, um sie in Atmosphäre zu verwandeln.

          Das Thema des Mittelteils von op. 27 Nr. 1 ist eine Art Ständchen. Lisiecki trägt es mit
          kernigem Anschlag vor: Der Bündigkeit des Gestus im Kleinen entspricht im Großen die
          episodische Funktion der Passage; der melancholische Zerfall, der sich im Laufe der
          Wiederholungen einstellt, ist in der Ballung des Willens angelegt. Eine Spezialität von
          Lisieckis Chopin-Spiel ist seine Behandlung des melodischen Materials, für die das Bild
          des Auffächerns oder Aufblätterns vorgeschlagen sei: Eine Chopin-Melodie ist die
          geduldige Verkettung frappanter Nuancen. Im b-Moll-Nocturne op. 9 Nr. 1 führt
          Lisiecki das Thema in einer kaleidoskopischen Brechung vor, die seine Gestalt intakt
          lässt. Das ist kein Wunder: Die Erklärung liefert die rhythmische Disziplin des Pianis-
          ten, drastisch gesagt: Lisieckis Abneigung gegen das Rubato. Kontrollierte Motorik und
          Vielfalt der Farben sind gekoppelt.

          Den Ordnungssinn dieses Musikers kündigt seine Körperhaltung an: Der hochgewach-
          sene junge Mann sitzt kerzengerade. Die Energie, die für die Organisation von Geläufig-
          keit permanent produziert werden muss, entlädt sich bei Jan Lisiecki manchmal im
          Unterbau der Apparatur aus Pianist und Instrument. Seine Beine sind so lang, dass sie

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          an die Unterseite der Tastatur stoßen, und in den Momenten äußerster Steigerung der
          Kräfte, etwa am Schluss der f-Moll-Ballade, schrammt er schon einmal mit den Beinen
          über den Boden oder stampft sogar mit dem Fuß auf.

          Den standesgemäßen Abschluss der Dortmunder Konzerte bilden Andante spianato et
          Grande Polonaise brillante in Es-Dur op. 22. In der großen Polonaise praktiziert
          Lisiecki einen markant federnden, abgerundeten Anschlag: Dem einzelnen Ton prägt er
          das Drehmoment der Phrase auf, als rotierte der Tänzer bei jedem Schritt um sich
          selbst. Lisiecki ist bekannt dafür, dass er nur eine Zugabe gibt. In Dortmund ist es die
          Aria aus Bachs Goldberg-Variationen. Das ist ein Tribut an den Landsmann Glenn
          Gould und gibt für das Verständnis Chopins zu bedenken, dass alle melodischen Einfäl-
          le womöglich das bezwingende Beiwerk einer seelenruhig durchgehaltenen Grundfigur
          des Gleichmaßes sind. Patrick Bahners

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          F.A.Z. - Feuilleton                                                  Mittwoch, 10.06.2020

                   Neue Nachbarn im Bankenviertel
          Das Schauspiel bleibt, die Oper zieht um: Die Frankfurter
          Kulturdezernentin Ina Hartwig stellt heute einen Plan vor, wie es mit dem
          Sanierungsfall der Theaterdoppelanlage weitergehen könnte. Wird daraus
          am Ende eine neue Kulturmeile entlang der Wallanlage?

          Die Handlung folgt einem Muster: Wenn die öffentliche Hand in Deutschland ein Groß-
          projekt angeht, dann werden die Kosten und Risiken zunächst unter der Annahme
          günstigster Umstände kleingerechnet, um das Wahlvolk gewogen zu stimmen. Die
          schlechten Nachrichten folgen später, wenn das Vorhaben irreversibel ist. In Frankfurt,
          der nüchternen Kaufmannsstadt, hat man mit dieser unseligen Tradition gebrochen.
          Bevor die Kommunalpolitik über die Frage zu entscheiden hatte, wie mit den maroden
          Städtischen Bühnen zu verfahren sei, ließ sie verschiedene Varianten von Ingenieuren
          durchrechnen.

          Von 800 bis 900 Millionen Euro ist seither die Rede, die verschiedene Varianten von
          Sanierung wie Neubau der Doppelanlage von Oper und Schauspiel kosten werden.
          Baukostensteigerungen, Aufwendungen für Interimsbühnen und Risikopuffer sind
          schon einkalkuliert. Das ist ziemlich genau die Summe, bei der Köln mit seinen Bühnen
          am Ende landen wird, wenn dort die Kosten für Finanzierung und Ausweichspielstätten
          berücksichtigt werden. In Köln war man 2012 mit einer Summe von 253 Millionen Euro
          gestartet. Fertigstellung: 2023 statt 2015.

          Gegner des Frankfurter Projekts sind auch in den eigenen Reihen zu finden: Oberbür-
          germeister Peter Feldmann tat schon kurz nach Ausbruch der Corona-Krise kund, dass
          auf absehbare Zeit so ziemlich alles wichtiger sei als Investitionen in teure Hochkultur-
          bauten. Auch dieses Muster kennt man: Sozial- wird gegen Kulturpolitik ausgespielt.
          Schon bei Bekanntgabe der weithin als schockierend empfundenen Zahlen im Juni 2017
          boten Zyniker Wetten darüber an, dass die Städtischen Bühnen noch in fünfzehn
          Jahren genauso dastehen und genutzt werden wie in den vorangegangenen Jahrzehn-
          ten auch. „Die erste Rezession wird dem Projekt das Licht ausblasen“, meinte ein
          führender Kopf im Römer damals. Er fühlt sich jetzt bestätigt.

          Michael Guntersdorf hält dagegen. Nichts zu tun sei keine Option, sagt der Leiter der
          Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen. Das Dach und etliche Leitungen sind
          marode, Ersatzteile fehlen, der Betrieb wird nur mit großer Not aufrechterhalten.
          Jederzeit kann es zum Systemausfall kommen. Dann droht dem Haus von einem Tag
          auf den anderen die Schließung, ohne dass Ersatzspielstätten zur Verfügung stünden.
          Frankfurt würde in Sachen Baupolitik auf das Ramschniveau von Berlin absinken.
          Guntersdorf, der sich in Frankfurt mit dem Bau der neuen Altstadt zwischen Dom und
          Römer einen Namen gemacht hat, ist denn auch entschiedener Befürworter eines
          Neubaus. Er hält eine Sanierung für abwegig, weil das Ergebnis selbst bei höchstem
          Aufwand unbefriedigend wäre.

          Das liegt an der Baugeschichte der sogenannten Theaterdoppelanlage. Im Innersten
          stammt die Oper aus dem Jahr 1902, es handelt sich um Teile des ehemaligen Schau-
          spielhauses. Um diesen Kern herum wurden Anfang der sechziger Jahre das neue
          Schauspiel, Werkstätten, Büros und Proberäume errichtet. Später kamen Ergänzungen
          hinzu. Die vielen Verbindungsstellen zwischen den Gebäudeteilen haben für besonders
          viele technische Schwachstellen gesorgt. Eine Gruppe von Aktivisten um den Kasseler
          Architekturtheoretiker Philipp Oswalt setzt sich gleichwohl für einen Erhalt der
          Doppelanlage ein. Die Initiatoren betonen ihren symbolischen, emotionalen und thea-
          terhistorischen Wert. Vor allem ist es ihnen um das riesige Foyer mit seiner Glasfassade
          und der Wolkenskulptur von Zoltán Kemény zu tun. Es stehe für den demokratischen
          Aufbruch nicht nur der Architektur der frühen Bundesrepublik. Rund 5000 Unterzeich-
          ner hat eine entsprechende Petition inzwischen gefunden.

          Während sich über den architektonischen Rang auch des Foyers streiten lässt, steht
          außer Frage, dass die Theateranlage nach annähernd sechzig Jahren zu den identitäts-
          stiftenden Gebäuden der Stadt zählt. Frankfurt verfügt darüber nicht im Übermaß.
          Deshalb hatte auch die Kulturdezernentin anfangs zu jenen gezählt, die auf Erhalt dran-
          gen. Doch die Sozialdemokratin Ina Hartwig, eine skrupulöse Literaturkritikerin, die
          erst vor vier Jahren in die Politik wechselte, ist nach langer Abwägung zum Schluss
          gekommen, dass Oper und Schauspiel neu zu bauen seien, und hat die Stadtverordne-
          ten davon überzeugt. Hartwig weiß sich auch einig mit den Intendanten von Oper und
          Schauspiel und den meisten Mitarbeitern der Städtischen Bühnen. Sie lehnen die
          Sanierungsvariante schon aus praktischen Erwägungen ab. Sie müssten dann mehr als
          zehn Jahre lang in Interimsspielstätten arbeiten, mit entsprechenden Einschränkungen
          für die Arbeitsbedingungen und Risiken für die Publikumstreue.

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          Hartwigs Prämisse für die Neubaulösung lautet, dass beide Sparten in der Innenstadt
          bleiben und mindestens eine von ihnen am etablierten Standort. Die von der Frankfur-
          ter CDU hartnäckig verfolgte Idee, einen großen Neubau auf einem Grundstück am
          schlecht erschlossenen Osthafen im Umfeld von Gewerbebauten zu errichten, hält sie
          wie große Teile der Bürgerschaft für abwegig im wahrsten Sinne des Wortes. Seit sie für
          sich Klarheit gewonnen hat, agiert Hartwig systematisch und entschieden. Vor allem
          zwei Varianten treibt sie voran. Nummer eins sieht den Verbleib beider Bühnen am
          Willy-Brandt-Platz vor, allerdings wechseln sie in einer Art Rochade ihren Standort, um
          anschließend einander gegenüberzustehen. Dieses Modell wird in Frankfurt inzwischen
          als „Spiegellösung“ bezeichnet.

          Hartwigs klarer Favorit ist die zweite Variante, die sie nun erstmals öffentlich ins Spiel
          bringt. Das Schauspiel erhält demnach einen Neubau an seinem heutigen Standort, und
          die Oper zieht an die obere Neue Mainzer Straße um, und zwar auf das Areal, auf dem
          sich derzeit noch der Hauptsitz der Frankfurter Sparkasse befindet. Der Standort wäre
          für die Stadt sehr günstig oder sogar unentgeltlich zu bekommen. Es käme zu einer Art
          Tauschgeschäft von Baurecht gegen Fläche: Die Landesbank Hessen-Thüringen, zu der
          die Sparkasse gehört, könnte auf dem nördlichen Teil des Areals einen bis zu zweihun-
          dert Meter hohen Turm errichten, der Rest fiele an die Stadt. An der Attraktivität des
          Standorts zwischen Hochhausmeile und Wallanlage besteht kein Zweifel.

          Diese Lösung hätte zudem den Vorteil, dass der innerstädtische Grünzug – ein Heilig-
          tum der Frankfurter – um jene 5000 Quadratmeter wüchse, die bisher die Oper belegt.
          Zudem könnte in diesem Fall auf eine teure Interimslösung für das Musiktheater
          verzichtet werden.

          Um für ihre Vorstellungen werben zu können, hat Hartwig durch das Architektenbüro
          von Gerkan, Marg und Partner für beide Varianten jeweils einen Probeentwurf ausar-
          beiten lassen. Der Raumbedarf ist darin korrekt abgebildet, bei der Architektur handelt
          es sich erkennbar um Platzhalter, offenbar in der Absicht, gar nicht erst den Verdacht
          aufkommen zu lassen, dass hier ein Wettbewerb unterlaufen werden solle. Hartwig zielt
          mit diesem Vorschlag zudem auf eine neue Kulturmeile entlang der Wallanlage. Jüdi-
          sches Museum, Schauspiel, MMK im Taunusturm, Oper, die geplante Dependance des
          Weltkulturmuseums und die Alte Oper würden sich zu einer Kette fügen, die das
          Bankenviertel schmückt.

          Hartwig verfolgt ihren Plan, den sie heute in einer Veranstaltung im Deutschen Archi-
          tekturmuseum vorstellen wird, unbeirrt von der Corona-Krise weiter. Auch auf den
          Vorstoß der Landesdenkmalpfleger, die erst kürzlich und offenbar unter dem Eindruck
          der Oswalt-Petition einen Denkmalwert für das Wolkenfoyer reklamierten, reagiert sie
          demonstrativ gelassen. Die Dezernentin will in Ruhe über Standort und Zuschnitt der
          Bühnen debattieren. Das nimmt auch dem Oberbürgermeister Wind aus den Segeln,
          denn noch ist für die Städtischen Bühnen kein Cent in den städtischen Etat eingestellt.
          Am Ende, das weiß auch Hartwig, wird es allerdings schon aufs Geld ankommen und
          darauf, dass sich ein Muster wiederholt: Auf den steilen Absturz der Konjunktur sollte
          eine profunde Erholung folgen. Matthias Alexander

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