PRESSEGESPRÄCH EINE VORSCHAU AUF DAS PROGRAMM DER VIENNALE 2020

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PRESSEGESPRÄCH EINE VORSCHAU AUF DAS PROGRAMM DER VIENNALE 2020
PRESSEGESPRÄCH
EINE VORSCHAU AUF DAS PROGRAMM
DER VIENNALE 2020
PRESSEGESPRÄCH EINE VORSCHAU AUF DAS PROGRAMM DER VIENNALE 2020
Wien, 20. August 2020

Sehr geehrte Damen und Herren!

Wir dürfen Sie heute über den aktuellen Stand der Vorbereitungen für die Viennale 2020 informieren.
Das Festival findet in diesem Jahr von 22. Oktober bis 1. November statt.

In den vorliegenden Unterlagen präsentieren wir Ihnen eine erste Vorschau sowie bereits feststehende Programm-
punkte der 58. Ausgabe der Viennale. Darüber hinaus stellen wir Ihnen den Viennale-Trailer sowie die Plakatsujets
des Festivals und der Retrospektive vor.

Laufend aktualisierte Informationen finden Sie auf unserer Website viennale.at,
Pressematerialien und Fotos zum Download unter viennale.at/de/presse/download.

Die Programm-Pressekonferenz findet am 13. Oktober um 18 Uhr statt.
Der Ticket-Vorverkauf startet am 17. Oktober um 10 Uhr.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit besten Grüßen
Das Viennale-Presseteam

press@viennale.at
Fredi Themel 01/526 59 47-30
Sadia Walizade 01/526 59 47-20

Akkreditierungen, ab 21. August:
Sadia Walizade 01/526 59 47-20
akkreditierung@viennale.at
(Annahme der Akkreditierungsanträge bis 2. Oktober 2020)
viennale.at/de/presse/akkreditierung

VIENNALE – Vienna International Film Festival
Siebensterngasse 2, 1070 Wien • T +43/1/526 59 47
office@viennale.at • viennale.at

                                                                                       printed by
PRESSEGESPRÄCH EINE VORSCHAU AUF DAS PROGRAMM DER VIENNALE 2020
VIENNALE 2020
22. OKTOBER BIS 1. NOVEMBER

VIENNALE 2020
Fest der Synergien, der Kollaborationen, des Zusammenlebens
Sujets
Trailer
Textur #2

MONOGRAFIE
SAY GOODBYE TO THE STORY
Passagen durch das filmische Werk von Christoph Schlingensief

KINEMATOGRAFIEN
ŽELIMIR ŽILNIK
Der Geist des Zusammenhalts

AUSTRIAN AUTEURS
Die 70er – Eine Filmdekade im Aufbruch

AUSTRIAN DAYS

RETROSPEKTIVE
RECYCLED CINEMA
PRESSEGESPRÄCH EINE VORSCHAU AUF DAS PROGRAMM DER VIENNALE 2020
VIENNALE 2020
Die 58. Ausgabe der Viennale findet in einem sehr außergewöhnlichen Jahr statt. Im Laufe ihrer Geschichte hat die
Viennale dank ihrer programmatischen, ästhetischen und politischen Grundsätze an Bedeutung gewonnen, sie ist
auf internationalem Niveau zu einer verlässlichen Größe und für das Publikum der Stadt Wien zu einem festen
Bestandteil des Kalenders geworden.
    Doch solange es nicht möglich ist, die Auswirkungen von Covid-19 in wirtschaftlicher, politischer und sozialer
Hinsicht abzuschätzen, bleibt auch uns nichts anderes übrig, als flexibel zu sein, unser Augenmerk auf den jeweili-
gen Moment zu richten und für allfällige Veränderungen offen zu sein. Die Pandemie zwingt uns zum Nachdenken
über die Möglichkeiten eines Festivals unter besonderen Voraussetzungen. Also haben wir neu über die Viennale
nachgedacht und haben dabei unseren Überlegungen zugrunde gelegt, was für das Kino gegenwärtig wesentlich
und von Bedeutung ist.
    Die Ausgabe der Viennale des Jahres 2020 wird demnach eine ebenso essenzielle wie konsistente sein: mit
Neuheiten und Veränderungen, doch Charakter und Struktur wahrend.
    Unter den gegebenen Umständen bietet es sich auch an, über Kino und Festival als Veranstaltungsformen zu
reflektieren.
    Der Start der neuen, dynamischeren Website der Viennale erschließt nicht nur mehr Inhalte, sondern bietet
auch mehr Raum für Austausch. Mit der Erforschung und Neuordnung unseres Archivs geht die Erinnerung an
unsere Geschichte in Gestalt von Videos und Fotos Hand in Hand. Außerdem wird es vielfältige Gelegenheiten
geben, sich mit Filmemacher*innen, Kritiker*innen und Zuschauer*innen über das auszutauschen, was im Kino der-
zeit vor sich geht.
    Darüber hinaus hält die Viennale unbeirrt an ihrer Rolle als Förderin der Kinokultur fest und damit auch an der
Erfahrung des Film-Sehens im Kinosaal. Wir feiern die Kunst der Kinematografie, ihre intellektuelle und sinnliche
Kraft, die Komplexität ihrer Produktionsweise und ihre technische Raffinesse. Denn es ist der Ort Kino, an dem die
Kunstform Kino zu neuem Leben erwacht. Und es ist der Saal, in dem sich die Energie konzentriert, die Eindrücke
sich mitteilen und gemeinsam Erfahrungen gemacht werden.
    Die Berufung unseres Festivals wurzelt in der Gemeinsamkeit, in der Teilnahme an einer öffentlichen Veranstal-
tung, bei der Film, Filmemacher*innen und Zuschauer*innen zusammenkommen.
    Und wir glauben daran, dass dies auch heuer möglich sein wird.
    Natürlich werden wir, um Sicherheit und Wohlergehen des Publikums im Saal zu garantieren, die geltenden
Hygienevorschriften erfüllen und auf die Einhaltung der Abstandsregeln achten. Um aber einer größeren Gemein-
schaft von Kinofreund*innen die Teilnahme am Festival zu ermöglichen, arbeiten wir mit weiteren Kolleg*innen
zusammen, die unsere Interessen teilen und die sich, aktuell mehr denn je, für die gleichen Ziele engagieren. Wir
haben also für die V’20 ein neues Netz geknüpft und weitere fünf Säle zu den offiziellen Festivalkinos der Viennale
hinzufügt. Admiralkino, Blickle Kino, Filmcasino, LE STUDIO Film und Bühne c/o Studio Molière und Votiv Kino
schlossen sich unserer Initiative an, die zusätzliche Wiederholungsvorstellungen ermöglichen und das Viennale-
Erlebnis auf weitere Teile der Stadt ausdehnen wird.

VIENNALE 2020 – Fest der Synergien, der Kollaborationen, des Zusammenlebens

Um Ihnen einen Teil des diesjährigen Programms zu erschließen, beginnen wir mit einem der Interpretations-
ansätze, den einige der ausgewählten Filme gemeinsam haben, und der uns in der aktuellen Phase besonders inte-
ressant erscheint: Distanz versus Nähe. Dieses Begriffspaar hat gegenwärtig eine besondere Konnotation ange-
nommen, umfasst aber noch weitaus komplexere Bedeutung, wenn man es in Bezug setzt zu unserer Lebensweise
und unseren sozialen und politischen Beziehungen. Die Nähe oder der Abstand zu Dingen, Personen, Situationen –
seien sie aus Zufall entstanden oder aus Gewohnheit, im Rahmen von Ereignisse eingenommen oder zum Gedan-
kenaustausch – beeinflussen die Art und Weise, in der wir diese wahrnehmen und verstehen. In einer Welt, die auf
unterschiedliche Weise kontrolliert wird und bestimmt ist von Konsum und Kommunikation; einer Welt, die die
Analyse von Informationen, die die Kenntnis von Details und die Deutungshoheit in einer paradoxen Denkfigur mal
erlaubt und mal nur verspricht; in einer solchen Welt kommt dem – nahen oder distanzierten – Blickwinkel eine
komplexe symbolische Bedeutung zu.
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Oleg Sentsov, der nach seiner unrechtmäßigen Inhaf-
tierung endlich wieder auf freiem Fuß ist, präsentiert
NOMERY (Nummern), eine politische Allegorie auf den
Totalitarismus. INTIMATE DISTANCES von Phillip
Warnell hinterfragt eine Distanzierung, die bereits zu
unseren sozialen Gepflogenheiten gehört. AN UNUSUAL
SUMMER von Kamal Aljafari richtet den Blick durch
Überwachungskameras nach draußen und legt einen
                                                              NOMERY
menschlichen und persönlichen Kommentar an. Viera
Čákanyová setzt die Kamera in FREM impulsartig ein,
wie ein quasi mechanisches Auge.
    Wie immer befragt sich das Kino zur eigenen
Geschichte und zur politischen Lage und wie immer tut
es dies mit verschiedenen Akzenten und Ansätzen –
erzählerisch, beschreibend oder beobachtend, mal sarkas-
tisch, mal aus vornehmer Distanz.
    Aus zahlreichen Beispielen für diese reflexive Haltung
seien die folgenden Filme im Programm herausgehoben:
DIE LETZTE STADT von Heinz Emigholz, COLOZIO                  DAVOS
von Artemio Narro, HER NAME WAS EUROPA von Anja
Dornieden und Juan David González Monroy, HER
SOCIALIST SMILE von John Gianvito und CITY HALL
von Frederick Wiseman.
    Selbstverständlich zeigt die Viennale auch Werke
großer Filmemacher*innen, die dieses Jahr bereits das
Glück einer öffentlichen Premiere hatten. Um Ihre Vor-
freude zu wecken, teilen wir einige Titel mit, die vielfach
auch eine hochkarätige Besetzung vorweisen können.
Als da wären unter anderem: FIRST COW von Kelly
Reichardt, einer der wichtigen Filme des Jahres, dem
                                                              EPICENTRO
wir besondere Aufmerksamkeit widmen. EL GRAN
FELLOVE von Matt Dillon, der erste Film des Schauspie-
lers mit dem markanten Gesicht, der nicht nur Liebhaber
der Musikgeschichte, sondern auch selbst Musiker ist.
Und nicht zuletzt NEVER RARELY SOMETIMES
ALWAYS, für den Eliza Hittman bei der diesjährigen Ber-
linale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde.
    Auch fehlt es nicht an österreichischen Produktio-
nen, von denen wir nur einige der ausgewählten verraten:
EPICENTRO von Hubert Sauper, der beim Sundance-
Festival prämiert wurde; die außerordentliche Arbeit
AUFZEICHNUNGEN AUS DER UNTERWELT von Tizza
Covi und Rainer Frimmel über die Geheimnisse des Wie-         FIRST COW
ner Lebens Ende der Sechziger Jahre, erzählt von seinen
legendären Protagonisten; ZAHO ZAY von Georg Tiller
und Maéva Ranaïvojaona, ein Film, den seine Reise zu
den Ursprüngen durch die Realität der Gefängnisse
Madagaskars führt und der dabei die Zeitzeugenschaft
einer Dokumentation mit der Suspense der Fiktion ver-
flicht.
    Ein Paradestück ist THE TRUFFLE HUNTERS von
Michael Dweck und Gregory Kershaw nicht nur, weil

                                                              FREM
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unser diesjähriges Sujet in ihm widerhallt. Und auch nicht nur, weil er tatsächlich eine der großen Überraschungen
dieses Jahres und einer der beeindruckendsten unter den in Sundance gezeigten Filmen war. Sondern vor allem,
weil er ein einfallsreicher, unterhaltsamer, sorgfältiger und humorvoller Film ist, dem es gelingt, eine ganze Kultur
zu beschreiben, indem er, deren Vertreter*innen respektierend, von einer einzelnen Tradition erzählt.

                                        SUJETS
                                         Biologisch gesehen zählen Pilze zur Domäne der Eukaryoten; sie bilden ein
                                         von Tieren und Pflanzen unterschiedenes Reich, das ihnen Mitte des ver-
                                         gangenen Jahrhunderts erst zugeteilt worden ist; zuvor wurden sie lange
                                         ebenso traditioneller- wie fälschlicherweise dem Pflanzenreich zugeschla-
                                         gen; heute hingegen weiß man, dass sie mehr Gemeinsamkeiten mit tieri-
                                         schen Organismen haben.
                                             Pilze leben in Symbiose mit anderen tierischen und pflanzlichen Wesen
                                         oder sie sind deren Parasiten, auch die des Menschen. Pilze spielen eine
                                         fundamentale Rolle im Kreislauf der Natur und für den Austausch von
                                         Nährstoffen in der Umwelt: Sie sind die Urheber von Verwesung und Ver-
                                         wandlung organischer Materie. Pilze leben in dunkler Umgebung, eine
                                         Eigenschaft, die sie mit dem Kino gemein haben.
                                             Der Mensch nutzt Pilze als Nahrung, sie kommen als Gärstoff oder Fer-
                                         ment bei der Zubereitung von Getränken und Lebensmitteln zum Einsatz,
                                         sie dienen der Desinfektion oder als biologisches Pestizid; antike medizi-
                                         nische Traditionen ebenso wie die moderne Naturheilkunde schätzen Pilze
als Heilmittel, und ihrer berauschenden Wirkung wegen kommen sie in religiösen Ritualen ebenso zum Einsatz wie
sie in sekularen Zusammenhängen als Mittel der Flucht aus dem Alltag gebraucht werden.
    Seit jeher auch werden Pilze aufgrund ihrer psychoaktiven und halluzinogenen Eigenschaften in der Literatur
und in den visuellen Künsten als Schlüssel zu den Pforten der Wahrnehmung beschrieben.
    Das Sujet der Viennale 2020 stellt eine fröhliche Ansammlung stilisierter Fliegenpilze (Amanita Muscaria) dar,
die ikonografisch seit jeher mit psychedelischen Erfahrungen assoziiert werden. So wie ja auch das Kino mit seinen
überraschenden Perspektiven zu ungeahnten Erkenntnissen und Visionen anregt und den Blick in neue Welten öffnet.
Diese Aspekte der Verwandlung, des Erstaunens und der Befreiung wollen wir mit unserem Sujet wachrufen: Der
Pilz der Viennale, weder Tier noch Pflanze, erinnert doch an beide, obwohl er eigensinnig etwas anderes bleibt – das
sich noch weiter transformieren kann.
    Zugleich bringt diese farbenfrohe, lebhafte Fläche – auf der sich aus der spielerischen Vermischung von Darstel-
lung und Form vielfältige Möglichkeiten der Assoziation ergeben – viele Pilze zusammen, in gebotener Distanz
zwar, aber doch versammelt wie zu einer Feier und einander begegnend.

                                        Das Leitmotiv der Verwandlung und der Wiederverwertung prägt auch die
                                        Retrospektive, die in diesem Jahr als Kollaboration von Viennale, Filmmu-
                                        seum und dem Verleih sixpackfilm entsteht, der sein dreißigjähriges Beste-
                                        hen feiert. Es spiegelt sich in einem Still aus der bahnbrechenden Trilogie
                                        FILM IST des im letzten Jahr verstorbenen Gustav Deutsch, der in dieser
                                        die Phänomenologie des Mediums Kino mittels in den Archiven der Welt
                                        gefundener Bilder aus anderen Filmen erforschte.
                                           Das Kino setzt sich zusammen aus filmischer Materie, die Filmkunst ist
                                        ein auf die Welt und die in ihr entstehenden Bilder gerichtetes Kaleido-
                                        skop. Auf unserem Plakat ist ein Einzelbild zu sehen, das ihr Feuer einfängt.

                                        TRAILER
                                        Den diesjährigen Viennale-Trailer verdanken wir einer der großen Filme-
                                        macherinnen der Gegenwart, Alice Rohrwacher. Auf 16mm-Filmmaterial
                                        gedreht, spielt er mit dem Geheimnis der Schöpfung und der Magie von
                                        Licht und Schatten, aus der das Kino geboren wird. Er ist eine Anrufung
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der Rückkehr zur Unschuld, die die Voraussetzung einer jeden neuen Ent-
deckung ist, die antreibende Kraft des ewigen Lebenskreislaufes. Ein Aus-
zug aus Pablo Nerudas „Oda a la manzana“ (Ode an den Apfel), vom Autor
selbst vorgetragen, preist zugleich den Film, den kostbaren Moment einer
Wiederentdeckung und den einer Neuschöpfung: „Cuando mordemos / tu
redonda inocencia / volvemos / por un instante / a ser / también recién
creadas criaturas / aún tenemos algo de manzana.“ (Wenn wir deine runde
Unschuld beißen, sind wir wieder für einen Moment auch eben erst
geschaffene Kreaturen: auch wir haben etwas von einem Apfel.)

TEXTUR #2
TEXTUR ist eine Verlagsreihe, die wir im vergangenen Jahr mit einer Veröffentlichung über Angela Schanelec
begonnen haben. Das Konzept ist, jedes Buch aus unterschiedlichen Quellen zu speisen. Damit möchten wir den
vielfältigen Arbeitsweisen der Filmemacher*innen, den Talenten verschiedener Autor*innen, der Bandbreite von je
wirkenden Einflüssen gerecht werden und auch zu ungewöhnlichen Kollaborationen einladen. Kurz: Wir möchten
dieselbe Beweglichkeit und Offenheit an den Tag legen, die auch die beschriebenen Filmschaffenden auszeichnet,
und uns so von den Fesseln der Konvention befreien.
    Der Name TEXTUR ist nicht zufällig gewählt. Zwar ist es ein deutsches Wort, doch ist es auch in vielen anderen
Sprachen verständlich; es trägt dem Umstand Rechnung, dass das Projekt in Wien geboren wurde, und signalisiert
zugleich seinen internationalen Anspruch: der Inhalt ist in englischer Sprache.
    Und die Idee der Taktilität, die in TEXTUR steckt, wird in inhaltlicher wie formaler Hinsicht eingelöst: als Lob-
preis des unendlichen Sinnenreichtums des Kinos ebenso wie in dem schlichten Vergnügen, einen kleinen Gegen-
stand zu bewahren, in der Hand halten und gelegentlich durchblättern zu können.

TEXTUR #2 ist Kelly Reichardt gewidmet, deren FIRST COW, einer der großen Filme diesen Jahres, im Rahmen
der Viennale gezeigt wird. Der Band beinhaltet einen Essay des Kritikers Jonathan Rosenbaum, einen Text des Fil-
memachers Jem Cohen über die Leidenschaft, die diesem Handwerk innewohnt, zwei speziell für die Publikation
geschriebene Gedichte der Poetin Eileen Myles, eine Erzählung von Maile Meloy, und zahlreiche weitere schriftli-
che wie visuelle Beiträge sowie Interviews.

Auswahl aus dem Hauptprogramm
AN UNUSUAL SUMMER                                          Kamal Aljafari, DE/Palästina 2020
AUFZEICHNUNGEN AUS DER UNTERWELT                           Tizza Covi, Rainer Frimmel, AT 2020
BITTE WARTEN                                               Pavel Cuzuioc, AT 2020
EL AÑO DEL DESCUBRIMIENTO                                  Luis López Carrasco, ES/CH 2020
CITY HALL                                                  Frederick Wiseman, USA 2020
COLOZIO                                                    Artemio Narro, MX 2020
DAVOS                                                      Daniel Hoesl, Julia Niemann, AT 2020
EFFACER L’HISTORIQUE                                       Benoît Delépine, Gustave Kervern, FR/BE 2019
EPICENTRO                                                  Hubert Sauper, AT/FR 2020
FIRST COW                                                  Kelly Reichardt, USA 2019
FREM                                                       Viera Čákanyová, CZ/SK 2019
EL GRAN FELLOVE                                            Matt Dillon, Mexiko/Kuba/USA 2020
HER NAME WAS EUROPA                                        Anja Dornieden, Juan David González Monroy, DE 2020
HER SOCIALIST SMILE                                        John Gianvito, USA 2020
INTIMATE DISTANCES                                         Phillip Warnell, GB/USA 2020
KAJILLIONAIRE                                              Miranda July, USA 2019
DIE LETZTE STADT                                           Heinz Emigholz, DE 2020
NEVER RARELY SOMETIMES ALWAYS                              Eliza Hittman, USA 2020
NOMERY                                                     Oleg Sentsov, UA/PL/CZ/FR 2020
LE SEL DES LARMES                                          Philippe Garrel, FR/CH 2019
SCHLINGENSIEF – IN DAS SCHWEIGEN HINEINSCHREIEN            Bettina Böhler, DE 2020
SHEYTAN VOJUD NADARAD                                      Mohammad Rasoulof, DE/CZ/IR 2020
THE TRUFFLE HUNTERS                                        Michael Dweck, Gregory Kershaw, IT/USA/GR 2020
ZAHO ZAY                                                   Georg Tiller, Maéva Ranaïvojaona, AT/FR/MG 2020
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MONOGRAFIE SAY GOODBYE TO THE STORY
Passagen durch das filmische Werk von Christoph Schlingensief
„In erster Linie bin ich Filmemacher“ – so Christoph Schlingensief 2006 im Gespräch mit Alexander Kluge anläss-
lich der Ausstellung Hodenpark im Salzburger Museum der Moderne. Es war eine zu diesem Zeitpunkt scheinbar
anachronistische Anmerkung: Längst war der einstige Trash-Filmer (DAS DEUTSCHE KETTENSÄGENMASSA-
KER, TERROR 2000) zu einer umstrittenen Kultfigur der Berliner Volksbühne avanciert, hatte Elfriede Jelineks
Bambiland auf die Bühne des Burgtheaters gewuchtet und mit seiner Parsifal-Inszenierung in Bayreuth Furore
gemacht. Sein „letzter Neuer Deutscher Film“, DIE 120 TAGE VON BOTTROP war auch schon wieder ein paar
Jahre her, und in der zunehmend der konsumablen Ware zugewandten deutschen Filmförderungs-Landschaft stieß
der „Selbstprovokateur“ Schlingensief, der sich eher an avantgardistischen Arbeiten von Kenneth Anger, Kurt Kren
                                                      oder Werner Nekes orientierte und in der kleinbürgerlichen
                                                      Familie mit Super-8 experimentiert hatte, auf Mauern der
                                                      Ablehnung. Dennoch: Doppelbelichtung, Filmriss, der „Dreh-
                                                      ort“ als Mikrobiotop in einer medialisierten Gesellschaft
                                                      begleiteten nicht nur als Metaphern, sondern auch ganz
                                                      manifest in irrlichternden Projektionen auch seine theatra-
                                                      lische Arbeit – bis hin zum Animatographen, einer reisenden
                                                      Drehbühne, auf der die Betrachter*innen „endlich ins eigene
                                                      (Film-)Bild treten“ konnte. Mit dem monumentalen Dreh
                                                      THE AFRICAN TWINTOWERS strapazierte Schlingensief
                                                      2005 in Namibia noch einmal das Medium und seine Produk-
THE AFRICAN TWINTOWERS                                tionsressourcen bis an den Rand des Möglichen. Und als er
                                                      2008 die Diagnose einer Krebserkrankung verarbeiten
musste, raste in seiner KIRCHE DER ANGST VOR DEM FREMDEN IN MIR alles auf eine apokalyptische Montage
zu. Zehn Jahre nach dem Tod Christoph Schlingensiefs, rund um seinen 60. Geburtstag am 24. Oktober gibt die
Viennale nun mit Unterstützung der Nachlassverwalter die Gelegenheit zu einer Neusichtung: Kindheitsfilme,
romantische Z-Pictures mit Klassikerstatus und, last but not least: Bisher kaum jemals oder nie öffentlich gezeigte
Skizzen und Kurzfilme, gipfelnd in Werken mit beredten Titeln wie FREMDVERSTÜMMELUNG oder dem melo-
dramatischen Psycho-Loop SAY GOODBYE TO THE STORY – im Übrigen auch einer großartigen Verbeugung vor
Irm Hermann.

KINEMATOGRAFIE ŽELIMIR ŽILNIK
Der Geist des Zusammenhalts
Želimir Žilnik zählt zu den bedeutendsten, politisch engagierten Filmemachern Europas. Im Umfeld der Studen-
ten*innenproteste in Belgrad 1968 radikalisiert, wurde der 1942 Geborene zu einem Vorreiter der „Schwarzen Welle“
Jugoslawiens, die Werke hervorbrachte, in denen die Missstände der sozialistischen Gesellschaft nicht ausgeklam-
mert wurden. Žilniks lange Zeit in Obskurität verschollenes Spielfilmdebüt EARLY WORKS (Berlinale-Gewinner
                                                    1969) zählt zu den Schlüsselwerken des politischen Films und
                                                    zeigt eindrücklich wie Ideologien an Realitäten scheitern. Seit-
                                                    her hat das Schaffen des Regisseurs viele Phasen durchlaufen –
                                                    seiner angriffslustigen und unabhängigen Praxis hat das keinen
                                                    Abbruch getan. Ob er sich nun mit den Schattenseiten Jugosla-
                                                    wiens, den Arbeitsbedingungen für Migranten*innen in
                                                    Deutschland oder, wie in THE OLD SCHOOL OF CAPITA-
                                                    LISM (2009), mit den Auswirkungen des globalen Kapitalismus
                                                    in Serbien befasst – immer kümmert sich Žilnik um jene, die in
                                                    den herrschenden Diskursen außen vor bleiben. In seiner Annä-
                                                    herung an die Außenseiter*innen der Gesellschaft setzt er nicht
RANI RADOVI                                         auf ästhetische oder emotionale Gemeinplätze. Stattdessen
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wagt er den ungeschönten Blick, der immer auch sein eigenes Denken hinterfragt. Žilnik geht es in seiner Arbeit
nicht nur um die Darstellung repräsentativer Konstrukte eines besseren Zusammenlebens, er versteht bereits den
Akt des Filmens an sich als Teil der Revolution. So schafft er ein undogmatisches Kino, das in mitreißender und dia-
lektischer Manier daran glaubt, dass es die Welt verändern kann.

KINEMATOGRAFIE AUSTRIAN AUTEURS
Die 70er – Eine Filmdekade im Aufbruch
Das Jahr 1980 markiert einen der wesentlichsten Umbrü-
che in der österreichischen Filmgeschichte: Zehn Jahre
nachdem es erstmals angekündigt wurde, tritt endlich ein
Filmförderungsgesetz in Kraft, das bis heute die Grund-
lagen schafft, unter denen das heimische Kino gedeiht.
Ein Jubiläum, das Grund genug ist, einen Blick auf die
Dekade zuvor zu werfen, in der sich die österreichische
Filmlandschaft zu organisieren und zu professionalisie-
ren beginnt.
   Die 70er zählen nicht umsonst zu den freisten, mutigs-
ten und experimentierfreudigsten Jahre unserer Film-
geschichte – zumindest am Papier: Denn die meisten
Filme und Filmemacher*innen dieser Zeit sind längst in
                                                             SCHWITZKASTEN
Vergessenheit geraten. Es ist eine Dekade, in der das kom-
merzielle Kino kaum mehr eine Rolle spielt, und eine junge Generation sich anschickt, einen echten Neustart zu
wagen. Ihre Arbeiten entstehen häufig aus der Symbiose mit anderen Künsten – Literatur, Malerei, Theater, Musik.
Die Budgets sind klein, und gedreht wird unter selbstausbeuterischen Bedingungen. Von Aufbrüchen und Umbrü-
chen erzählen auch die Filme – in teils radikalen Weltentwürfen, die sich keinem gängigen Regelwerk unterwerfen.
   Das Filmarchiv Austria präsentiert im Rahmen der Viennale fünf aus der insgesamt 15 Programme umfassenden
Schau. Zahlreiche Mitwirkende werden bei den Vorstellungen anwesend sein.

AUSTRIAN DAYS
Mit der Idee, uns wieder zusammen zu finden und den Kino-Herbst zu fei-
ern, haben wir eine Initiative ins Leben gerufen, die der einheimischen
Industrie gewidmet ist.
    Um Gelegenheit zum Austausch, zur Auseinandersetzung und zur
Erkundung künftiger Projekte zu bieten, planen wir Veranstaltungen, die
das Kino Made in Austria zum Inhalt haben werden; insbeondere eine
Reihe von Meetings, die Filmschaffenden die Möglichkeit auch zu inter-
nationaler Vernetzung bieten sollen.
    Viele Veranstaltungen sind wegen der Pandemie abgesagt worden
oder sind verschoben, viele, bereits angekündigte österreichische Filme
warten noch auf ihr Publikum. Darunter auch jene, die im Rahmen der
DIAGONALE zur Aufführung hätten kommen sollen; wir haben daher THE TROUBLE WITH BEING BORN
deren Leiter eingeladen, eine Auswahl zu präsentieren:
    „Im Frühling hätte die Diagonale in Graz Filme gezeigt, die auf der Leinwand betören. Wir freuen uns sehr,
dass nach Covid-19-bedingter Absage des Festivals nun eine konzentrierte Filmauswahl im Rahmen der Viennale
unter dem Titel ‚Kollektion Diagonale’20 – Die Unvollendete‘ den Weg ins Kino findet. Wir danken der Viennale
für diesen ersten Schritt in Richtung verstärkte Zusammenarbeit! Für all jene, denen an einer erfolgreichen Zukunft
des österreichischen Films gelegen ist, ist sie gegenwärtig wichtiger denn je.“ (Sebastian Höglinger und Peter
Schernhuber)
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RETROSPEKTIVE

RECYCLED CINEMA
Der Name unserer Retrospektive – Recycled Cinema – ist mehr als eine poetische oder ökologische Zuschreibung.
Found-Footage-Filmemacher*innen hauchen einem bereits existierenden Fundus an Bildmaterial neues Leben ein
und bringen so kommerzielle Produkte und Undergroundkino, Populäres und Obskures, Industrie und Kunst, Fik-
tion und Dokument zusammen. Die Found-Footage-Praxis transformiert ein industrielles Medium in ein Universum
ästhetischer Möglichkeiten – aus Abfall wird Kunst.

Die große Zahl von Künstler*innen, die ihre ganze Laufbahn dem Found-Footage-Film gewidmet haben, zeugt von
der Vielfalt des Genres und seiner bleibenden Wirkung. Wir präsentieren Schlüsselpositionen dieses reichen Felds,
die durch die Bearbeitung von gefundenem Material Diskurse umdeuten, Identitäten herausforden und Geschichte
neu schreiben. Die Found-Footage-Vorgangsweise attackiert und zerlegt gewohnte Zusammenhänge und Plausibili-
täten im Namen der künstlerischen Aneignung, sei es in Bezug auf konventionelles Erzählen, die Darstellung von
Diskriminerung, die Brutalität der politischen Macht oder die Schönheit von ephemeren Filmen: Man könnte es
auch angewandte Film- und Medienkritik nennen.

Zudem enthält Found-Footage-Filmemachen das Versprechen einer allgemein zugänglichen und demokratischen
Kunstform, die unabhängiges Arbeiten auch mit wenigen Mitteln ermöglicht. Auch die große Umwälzung vom ana-
logen, fotochemischen zum digitalen Filmemachen hat die Kraft und Faszination von Found-Footage nicht beein-
trächtigt, die kontinuierliche Weiterentwicklung mit digitalen Methoden wird durch die schiere Menge an Arbeiten
aus den letzten beiden Dekaden belegt.

Recycled Cinema feiert sowohl den globalen Charakter der Found-Footage-Tradition wie auch ihre starke lokale
Verankerung in der Wiener Kunst- und Filmszene. Gefeiert wird damit auch die herausragende kuratorische und
unternehmerische Leistung des heimischen Filmverleihs sixpackfilm, der vor dreißig Jahren aus einer Filmschau
geboren wurde, die sich demselben Thema widmete: Found-Footage-Kino.

EIN PROGRAMM VON VIENNALE UND ÖSTERREICHISCHEM FILMMUSEUM
IN ZUSAMMENARBEIT MIT SIXPACKFILM
Kuratiert von Brigitta Burger-Utzer, Michael Loebenstein, Jurij Meden

23. Oktober bis 26. November 2020
Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien
Tel. 01/533 70 54 • filmmuseum.at

FILM IST 7–12                                        PASSAGEN
PROGRAMMSTRUKTUR DER RETROSPEKTIVE

MONOGRAFIEN

   SANTIAGO ÁLVAREZ
   BRUCE CONNER
   CÉCILE FONTAINE
   ARTHUR LIPSETT
   ARTAVAZD PELESHYAN
   PHIL SOLOMON
   PETER TSCHERKASSKY

FEATURES

   VELIKIY PUT (1927), Esfir Shub
   SWASTIKA (1974), Philippe Mora
   PAYS BARBARE (2013), Ricci Lucchi & Gianikian
   DEAD MEN DON’T WEAR PLAID (1982), Carl Reiner
   VIDEOGRAMME EINER REVOLUTION (1992), Harun Farocki & Andrei Ujica
   DE MAALSTROOM: EEN FAMILIEKRONIEK (1997), Peter Forgács
   DIAL H-I-S-T-O-R-Y (1997), Johan Grimonprez, preceded by IT FELT LIKE A KISS (2009), Adam Curtis
   DECASIA (2002), Bill Morrison, preceded by THE FILM OF HER (1996), Bill Morrison
   IMITATIONS OF LIFE (2003), Mike Hoolboom
   BITTER LAKE (2014), HYPERNORMALISATION (2016), Adam Curtis
   ASCENT (2016), Fiona Tan
   FILM IST (1–6 + 7–12) (1998–2002), Gustav Deutsch

KURZFILMPROGRAMME
   FILM IM DIENST DER GESCHICHTE
   mit Filmen von: Harun Farocki, Germaine Dulac

   STEREOTYPIEN DES WESTENS
   Adrian Brunel, Jayce Salloum, Elia Suleiman, Alexander Markov

   POESIE DES ABFALLS
   Paolo Gioli, Daïchi Saïto, Wilhelm & Birgit Hein, Malcolm LeGrice, Eve Heller, Siegried A. Fruhauf, Matthias Müller

   GESCHICHTE ERINNERN
   Rea Tajiri, Elke Groen, Peter Mihálik, Gábor Bódy

   PORNOGRAPHIE DEKONSTRUIEREN
   Peggy Awesh, Naomi Uman, Ricci Lucchi & Gianikian, Dietmar Brehm, Abigail Child, Alexei Dmitriev, Luther Price,
      Takahiko Iimura, Ljubomir Šimunić

   DIE UNSCHULD DES FRÜHEN – SUBJECT: EARLY CINEMA
   Ernie Gehr, Hollis Frampton, Guido Seeber, Norbert Pfaffenbichler, Len Lye

   REFRAMING DREAM FACTORY
   Matthias Müller, Joseph Cornell, Nicolas Provost, Karl Lemieux, Martin Arnold, Ljubomir Šimuniić, Miodrag Miša Miloševiić,
      Peter Kubelka, Michaela Schwentner

   A PERFECT BODY IS AN EMBARRASSING BODY
   Sabine Marte, Kevin Jerome Everson, Nana Swiczinsky, Ja’Tovia Gary, Elisabeth Subrin, Jyotti Mistry

   “FEIND FOOTAGE”: IMAGES AS BOUNTY
   Charles Ridley, Deutsche Wochenschau, Alfred Kaiser, Frank Capra, Alexander Kluge, Kurt Kren, maschek

   SHRED, SCRATCH, SYNC
   Rainer Gamsjäger, Rebecca Baron, Doug Goodwin, Michaela Grill/Martin Siewert, Johann Lurf, Thomas Draschan,
       Peggy Awesh, Jennifer Proctor, Dara Birnbaum, Stefanie Weberhofer

   FOUND FOOTAGE IST INTERVENTION
   Ladislav Galeta, Lisl Ponger, Fiona Tan, Christine Noll Brinckmann, David Rimmer, Jean-Gabriel Périot
Anlässlich des Sommer-Pressegesprächs dankt die Viennale ihren Förderern und Sponsoren,
   ohne deren großzügige Unterstützung das Festival in dieser Form nicht realisierbar wäre.

             FÖRDERER UND SPONSOREN

Am Gelingen des diesjährigen Festivals ist wieder eine große Anzahl von Sponsoren und
   Kooperationspartnern beteiligt. Zur Programm-Pressekonferenz am 13. Oktober
            werden alle Sponsoren der Viennale 2020 bekannt gegeben.

      Für die Unterstützung bei der Sommer-Pressekonferenz dankt die VIENNALE
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