PRESSEHEFT - Filmfest Hamburg

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PRESSEHEFT
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel          Enfant Terrible
Lauflänge              134 Minuten
Land / Jahr            Deutschland 2020
FSK                    ab 16 Jahren freigegeben
Kinostart              1. Oktober 2020
Facebook               www.facebook.com/EnfantTerrible.DerFilm
Teaser-Verlinkung      youtu.be/2iSNuBINrTU
Trailer-Verlinkung     tba

Regie                  Oskar Roehler
Buch                   Klaus Richter
Kamera                 Carl-Friedrich Koschnick
Schnitt                Hansjörg Weißbrich
Ton                    Andreas Wölki
Musik                  Martin Todsharow
Produzenten            Markus Zimmer, Stefan Arndt, Uwe Schott
Produktion             Bavaria Filmproduktion, X Filme Creative Pool, WDR, BR, Arte
Produktionsgefördert   Film- und Medienstiftung NRW, FilmFernsehFonds Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg,
                       Deutscher Filmförderfonds

ANSPRECHPARTNER PRESSE
Online & Offline       Stephanie Frommfeld
                       Tel.: 0341 21339 320
                       sfrommfeld@weltkino.de

Interviews             Wolfgang W. Werner PR
                       Christiane Leithardt und Wolfgang W. Werner
                       Tel: 089 - 383867-0
                       info@werner-pr.de

Pressematerial         www.weltkino.de/presse
                       www.filmpresskite.de
INHALTSANGABE
Als der 22-jährige Rainer Werner Fassbinder 1967 die Bühne des Antiteaters in München stürmt und kurzerhand die Inszenierung an sich reißt,
ahnt niemand der Anwesenden, dass dieser dreiste Typ einmal der bedeutendste Filmemacher Deutschlands werden wird. Schnell schart der
einnehmende wie fordernde Mann zahlreiche Schauspielerinnen, Selbstdarsteller und Liebhaber um sich. Er dreht einen Film nach dem
nächsten, die auf den Festivals in Berlin und Cannes für Furore sorgen. Der junge Regisseur polarisiert: beruflich wie privat. Aber die
Arbeitswut, die körperliche Selbstausbeutung aller Beteiligten und der ungebremste Drogenkonsum fordern bald ihre ersten Opfer.

PRESSENOTIZ
ENFANT TERRIBLE ist eine große Verbeugung des Regisseurs Oskar Roehler (ELEMENTARTEILCHEN, DIE UNBERÜHRBARE) vor der Filmikone
Rainer Werner Fassbinder. Mit einer kunstvollen Farb- und Lichtdramaturgie und außergewöhnlichen Kulissen nähert sich Roehler dem
Fassbinderschen Universum und verschmilzt mit ihm. Episodenhaft erzählt er aus dem Leben des Künstlers und zeigt dabei dessen ganze
Bandbreite: vom genialen Regisseur über den verzweifelt nach Liebe Suchenden bis hin zum unerbittlichen Schikaneur. Dabei kann er sich voll
und ganz auf seinen charismatischen Hauptdarsteller verlassen: Oliver Masucci spielt den berühmten Filmemacher nicht nur, er wird eins mit
Rainer Werner Fassbinder.

ENFANT TERRIBLE wurde produziert von Bavaria Filmproduktion in Koproduktion mit X Filme Creative Pool, WDR, BR und Arte und wurde
gefördert durch Film- und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds, FilmFernsehFonds Bayern und Medienboard Berlin-Brandenburg.
DIE BESETZUNG

 Oliver Masucci      Hary Prinz      Katja Riemann     Frida-Lovisa Hamann      Eva Mattes         Erdal Yildiz
(Rainer Werner)        (Kurt)          (Gudrun)              (Martha)         (Brigitte Mira)        (Salem)

  Isolde Barth     Jochen Schropp   Alexander Scheer    Michael Klammer      Lucas Gregorowicz   Anton Rattinger
(Rainers Mutter)       (Armin)       (Andy Warhol)         (Günther)               (Ulli)            (Britta)

André Hennicke      Désirée Nick     Sunnyi Melles       Felix Hellmann      Michael Ostrowski   Antoine Monot Jr.
 (Transvestit)       (Bärbel)         (Veronika)             (Harry)           (Peter Chatel)     (Peter Berling)
Meike Droste    Detlef Bothe      Markus Hering    Norbert Ghafouri     Simon Böer      Ingo van Gulijk
      (Ursel)         (Wally)            (Peer)           (Dietrich)          (Mike)        (Kameramann)

–                  Christian Berkel      Götz Otto       Ralf Richter     Wilson Gonzalez
                    (Interviewer)     (Jack Palance)    (Blumenpeter)         (Raoul)
DIRECTOR’S NOTE
Wenn sich jemand über die biederen Grenzen des deutschen Erzählkinos hinweggesetzt hat, dann Fassbinder. Das lässt ihn einzigartig scharf
und schillernd dastehen.

Mir ging es wie Klaus Richter: den ersten Film, den ich sah, ich war damals 12 und es gab ein „Heimkino“ im Internat, in das etwa 20 Leute
passten, war „Händler der vier Jahreszeiten“. Dieser Film hat sich wie ein Geschoss in das Herz des Zwölfjährigen gebohrt. Fortan saß und
wartete er, wann der nächste Fassbinder käme. Und er kam bald. Nahezu im Halbjahresrhythmus kamen neue, kleine, teils bizarre, teils
tiefenscharfe Filme heraus, die ihren Zerrspiegel auf die Gesellschaft richteten, die kleinbürgerliche, erzreaktionäre, deutsche der frühen
Siebzigerjahre, die der 12-, 13-, 14-Jährige dann mitnehmen konnte, tief beeindruckt von der Wirkung, die sie in ihm hinterlassen hatten. Es war
eine deutsche Wirklichkeit, die er bisher nicht kannte und über die er bisher nicht nachgedacht hatte. Fassbinders Filme gaben ihm das
Werkzeug und die Mittel anheim, dies zu tun. Was zur Folge hatte, dass er selbst früh mit seinen ersten Versuchen zu schreiben anfing. Diese
Filme waren ein großer Segen innerhalb der Filmwüste Deutschlands. Und als der 19-Jährige dann nach Berlin ging, auf den Spuren der
Einstürzenden Neubauten und eben jenes legendären Fassbinders, der damals immer noch fast ein Berufsjugendlicher war, er war Mitte
dreißig, da suchte er schon bald die Orte auf, in der er in der Nähe seines Idols und dessen Stars sein konnte, Ingrid Caven, Kurt Raab, Volker
Spengler und wie sie alle hießen, die sich schwer betrunken in der Paris-Bar und im Bermuda-Dreieck rund um den Savignyplatz herumtrieben
und dort ihre ausschweifenden Partys feierten, und „drückte seine Nase an die Scheiben“, weil er sich anfangs erst nicht hinein traute. Später
lernte er einige von ihnen kennen und hatte selbst die Ehre mit ihnen zu drehen.

Was Fassbinder und seine Truppe so berühmt und berüchtigt machte, war die Tatsache, dass sie es tatsächlich geschafft hatten, mit ihrem
giftigen Cocktail unterschiedlichster Filme die kulturelle Landschaft total aufzumischen und ihnen schon der internationale Ruhm dämmerte.
Es war eine schwule Truppe von Hasardeuren, Mimen und Teilzeitschauspielern, die dies erreichten, ein bunter Haufen, der überall her kam,
aus der tiefsten bayrischen Provinz bis hoch zu den Altstars der UFA. Der Zampano von ihnen, der junge Fassbinder, der sich zum Schluss nur
noch mit Spiegelglassonnenbrille und ganz in Leder zeigte und keine Miene mehr verzog, immer zwei Bodyguards, ebenfalls ganz in Leder, um
ihn herum, war zu der Zeit der einzige Rockstar im deutschen Kino und ist es bis jetzt geblieben. Er durfte Hotelzimmer in Cannes verwüsten,
Stars ernennen und andere fallen lassen und durfte am Ende auch sein eigenes Leben zerstören, während die anderen ihm dabei zusahen. Er
brachte die Exzentrik und das Freiheitsgefühl der schwulen Avantgarde ins deutsche Kino und in den deutschen Kulturbetrieb, indem er auch
bei den vielen Filmen, die mit dieser Thematik nichts zu tun hatten, die Form versinnlichte, ästhetisierte und gleichzeitig aktualisierte. Die
Themen waren immer neu und aus der Gegenwart bei den richtig guten Filmen. Einzigartig war sein Melodram „In einem Jahr mit dreizehn
Monden“, das mit poetischen und theatralischen Mitteln spielte und sie in die Höhe trieb. Fassbinder kam ursprünglich vom Theater, und das
merkte man. Er erzählte, ähnlich streng wie Brecht, gesellschaftliche Parabeln. Mutter Küster ist nur ein Beispiel dafür.

Fassbinder hatte eben jenen Rock and Roll im Blut, den man nicht kaufen kann. Er machte sie alle berühmt. Und Ruhm, das war auch wichtig.
Sich von den Außenseiterpositionen her durch Genialität Ruhm zu erobern und in die Schlüsselposition der internationalen cineastischen
Aufmerksamkeit zu kommen. Andy Warhol, Jane Fonda, Dirk Bogarde. Er schielte immer weiter nach Höherem, dabei wurden seine Filme
immer hermetischer und verrückter, und er selbst immer kaputter. Er hatte so viel abzuarbeiten an sich, an der deutschen Gesellschaft, dass ein
Leben, so stark auch immer, einfach nicht ausreichen konnte. Der große Zirkus, das Rampenlicht, die Drogen, die Legenden, die er schuf, haben
ihn schließlich verschlungen.

Für mich war er ein Komet am nachtschwarzen Berliner Himmel, eine grelle Neonreklame, die im Wind flatterte, ein Monolith, der bunte Farben
erfand, um sich in Szene zu setzen, der aber eigentlich aus dem kalten, grauen Urgestein der deutschen Nachkriegsgesellschaft gemacht war. Mit
all den düsteren Gedanken, dem Pessimismus, den Selbstzweifeln, die dazu gehörten. Jeder kaputte Held seiner Geschichten, der an sich selbst
zugrunde ging, war ein Teil von ihm selbst. Und mit jedem von ihnen starb er selbst ein Stück. Am Ende ist er zu Kreuze gekrochen, wie richtige
Rock and Roller dies tun, ausgebrannt und sein Leben in Scherben und ungeheuer einsam. Er hat Freundschaften im Feuerofen seiner
Produktivität verbrennen lassen und ist weitergezogen. „Leichen pflasterten“ seinen Weg. 39 Filme haben wir ihm zu verdanken. Es war alles
dabei: vom atemberaubenden Melodram über herrliche böse schwarze Komödien bis hin zu den großen Gesellschaftsdramen. Jeder Film war
anders, fast jeder Film eine Überraschung. Unfehlbar war er nicht. Perfekte Filme zu machen war nicht sein Anspruch. Dazu war er zu impulsiv,
letztlich zu emotional. Er musste Leben vorlegen, um diese lebensnahen Filme zu machen. Das war die Krux. Er hatte keinen Rückzugsort, wohin
er sich hätte verkriechen können, wie die anderen. Kunst und Leben waren vollkommen ineinander verflochten.

Er war ein sehr junger Mann mit einer großen Weisheit und einer ebenso großen Komik. Er war der Einzigartige, der Prägende unter den
deutschen Filmregisseuren und Autoren. Alles für die Kunst und leben, als gäbe es kein Morgen. Nach dieser Devise leben heißt, nicht alt zu
werden. Fassbinder blieb es erspart, als Veteran vor sich hinzudümpeln, sich nur noch zu wiederholen und langweiliges Zeug zu machen. Er
starb auf dem Höhepunkt seines schöpferischen Ruhms, im Alter von 37 Jahren.
OSKAR ROEHLER

2020 ENFANT TERRIBLE (Regie)
2018 HERRLICHE ZEITEN (Regie)
2015 TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER PUNK (Buch & Regie)
2013 QUELLEN DES LEBENS (Buch & Regie)
2010 JUD SÜSS! – FILM OHNE GEWISSEN (Regie)
     Im Wettbewerb der Berlinale
2009 LULU & JIMI (Buch & Regie)
2006 ELEMENTARTEILCHEN (Buch & Regie)
     Im Wettbewerb der Berlinale
     Nominiert für den Zuschauerpreis des Europäischen Filmpreis
2003 AGNES UND SEINE BRÜDER (Buch & Regie)
     Bestes Drehbuch des Bayerischen Filmpreises
2002 DER ALTE AFFE ANGST (Buch & Regie)
     Im Wettbewerb der Berlinale
2002 FAHR ZUR HÖLLE, SCHWESTER! (Regie)
2001 SUCK MY DICK (Buch & Regie)
2000 DIE UNBERÜHRBARE (Buch & Regie)
     Bester Film des Deutschen Filmpreises
1999 GIERIG (Buch & Regie)
1997 SILVESTER COUNTDOWN (Buch & Regie)
     Förderpreis Deutscher Film für Regie des Filmfest München
1995 GENTLEMAN (Buch & Regie)
RAINER WERNER FASSBINDER

FILM AUSWAHL (REGIE)                        FILM AUSWAHL (SCHAUSPIELER)

1982   QUERELLE – EIN PAKT MIT DEM TEUFEL   1982   KAMIKAZE 1989 von Wolf Gremm
1982   DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS      1974   FAUSTRECHT DER FREIHEIT von Rainer Werner Fassbinder
1981   LOLA                                 1973   ANGST ESSEN SEELE AUF von Rainer Werner Fassbinder
1980   BERLIN ALEXANDERPLATZ                1970   MATHIAS KNEIßL von Reinhard Hauff
1980   LILI MARLEEN                         1970   BAAL von Volker Schlöndorff
1978   IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN          1967   TONYS FREUNDE Von Paul Vasil
1978   DIE EHE DER MARIA BRAUN
1976   SATANSBRATEN                         THEATER AUSWAHL
1974   FONTANE EFFI BRIEST
1974   MARTHA                               1975   DER MÜLL, DIE STADT UND DER TOD
1973   ANGST ESSEN SEELE AUF                1971   BREMER FREIHEIT
1973   WELT AM DRAHT                        1970   DAS BRENNENDE DORF
1971   HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN        1969   DAS KAFFEEHAUS
1970   WHITY                                1966   TROPFEN AUF HEIßE STEINE
1969   LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD         1965   NUR EINE SCHEIBE BROT
OLIVER MASUCCI
Der deutsche Schauspieler Oliver Masucci wuchs in Bonn auf. Das Schauspielstudium
absolvierte er an der Universität der Künste in Berlin und startete danach eine
erfolgreiche Theaterkarriere: Von Basel (1995) über das Schauspielhaus Hamburg
(1996–2002), die Münchener Kammerspiele (2001), das Schauspiel Hannover (2000–
2005), das Schauspielhaus Bochum (2003-2005), das Schauspielhaus Zürich (2005-
2009) und die Salzburger Festspiele (1999 und 2007) gelangte er an das Wiener
Burgtheater. Hier war Masucci von 2009 bis 2015 festes Ensemblemitglied.

Seinen Kinodurchbruch hatte der charismatische Schauspieler 2015 in der
satirischen Rolle als Adolf Hitler in der Bestsellerverfilmung ER IST WIEDER DA von
David Wnendt. Nicht nur an den Kinokassen feierte die Komödie Erfolge, auch
Kritiker lobten den Film, und Oliver Masucci konnte sich über eine Nominierung für
den Deutschen Filmpreis freuen.

Zuletzt war Masucci in Caroline Links Jugendbuchverfilmung ALS HITLER DAS ROSA
KANINCHEN STAHL (2019) im Kino zu sehen. Zuvor spielte er neben Tom Schilling,
Paula Beer und Sebastian Koch in dem Oscar®-nominierten Drama WERK OHNE
AUTOR (2018) von Florian Henckel von Donnersmarck. Zeitgleich spielte er
außerdem in den Kinofilmen SPIELMACHER (2018) von Timon Modersohn mit
Frederick Lau und Antje Traue sowie in HERRLICHE ZEITEN (2018) von Oskar
Roehler, wofür er abermals für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde.

Im Fernsehen übernahm Oliver Massucci 2016 die Rolle des Ugly Joey in Phillip
Stölzls aufwändiger dreiteiliger Winnetou-Neuauflage WINNETOU – DER MYTHOS
LEBT und war in Sherry Hormanns zweiteiligem Politthriller TÖDLICHE
GEHEIMNISSE zu sehen. Für die preisgekrönte deutsche Fernsehserie 4 BLOCKS stand
er 2017 und 2018 vor der Kamera. Seit 2017 begeistert Masucci die Serien-Fans als
einer der Hauptdarsteller in DARK von Baran bo Odar, der ersten deutschen Netflix-
Serie. Später spielte Masucci u.a. in dem ZDF-Dreiteiler PREIS DER FREIHEIT (2019)
neben Nadja Uhl, Barbara Auer und Nicolette Krebitz, in dem Fernsehfilm PLAY
(2019) von Philip Koch und übernahm eine Episoden-Hauptrolle in der erfolgreichen
Serie SCHULD (2015-2019) mit Moritz Bleibtreu. Aktuell steht Oliver Masucci für DIE
SCHACHNOVELLE unter der Regie von Phillip Stölzl vor der Kamera.
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