Die deutschen Genossenschaften 2017 - Entwicklungen - Meinungen - Zahlen - Sonderthema: Das Raiffeisen-Jahr 2018 - DZ Bank

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Die deutschen Genossenschaften 2017 - Entwicklungen - Meinungen - Zahlen - Sonderthema: Das Raiffeisen-Jahr 2018 - DZ Bank
Die deutschen
Genossenschaften 2017
Entwicklungen – Meinungen – Zahlen

Sonderthema: Das Raiffeisen-Jahr 2018
Titelbild:
Verleihung der UNESCO-Urkunde zur Auszeichnung der „Idee
und Praxis der Organisation von gemeinsamen Interessen in
Genossenschaften“ als Immaterielles Kulturerbe am 11. Mai
2017 in der Skylobby der DZ BANK Berlin
v.l.n.r.:
Christoph Wulf (Vizepräsident der Deutschen UNESCO-
Kommission), Axel Viehweger (Deutsche Hermann-Schulze-
Delitzsch-Gesellschaft), Stefan Krawielicki (Ständige
Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der
UNESCO), Manfred Wilde (Stadtverwaltung Delitzsch),
Verena Metze-Mangold (Deutsche UNESCO-Kommission),
Werner Böhnke (Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-
Gesellschaft), Maria Böhmer (Auswärtiges Amt), Josef Zolk
(Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft)
Foto: David Ausserhofer
Die deutschen
Genossenschaften 2017
Entwicklungen – Meinungen – Zahlen

Sonderthema: Das Raiffeisen-Jahr 2018
Inhaltsverzeichnis

                     Die deutschen Genossenschaften

                      Impressum                                    4
                      Vorwort                                      5

                     Entwicklungen

                      Gesamtentwicklung 2016/2017                  6
                      Genossenschaftsbanken                       10
                      Ländliche Genossenschaften                  12
                      Gewerbliche Genossenschaften                14
                      Konsumgenossenschaften                      16
                      Wohnungsgenossenschaften                    17

                     Sonderthema 2017:
                      Das Raiffeisen-Jahr 2018                    18
                      Mehr Raiffeisen wagen – Die Westerwälder
                      Erklärung der Genossenschaften              24

                     Meinungen

                      Werner Böhnke, Raiffeisen-Gesellschaft      26
                      Dr. Eckhard Ott, DGRV                       29
                      Franz-Josef Holzenkamp, DRV                 32
                      Prof. Dr. Reiner Doluschitz,
                      Forschungsstelle für Genossenschaftswesen
                      der Universität Hohenheim                   35
                      Dr. Holger Martens,
                      Historiker-Genossenschaft eG                38

                     Zahlen

                      Gesamtzahlen                                41
                      Genossenschaftsbanken                       44
                      Ländliche Genossenschaften                  48
                      Gewerbliche Genossenschaften                50
                      Konsumgenossenschaften                      52
                      Wohnungsgenossenschaften                    53
                      Genossenschaftsbanken in Europa             54

                                                                   3
Impressum

Autor
Michael Stappel

Redaktion
Sandra Wienke
Redaktionsschluss 30. September 2017

Erscheinungsweise
Jährlich, jeweils im Herbst

Druck                                       Hier finden Sie Auszüge des Berichtes
Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Neuwied   „Die deutschen Genossenschaften 2017;
                                            Entwicklungen – Meinungen – Zahlen“. Der
Verlag                                      ausführliche Bericht kann in beim DG VERLAG
                                            Wiesbaden bestellt werden.
Deutscher Genossenschafts-Verlag eG
Leipziger Straße 35
65191 Wiesbaden

Bestellnummer
961 200 Einzelverkauf
961 206 Abonnement

ISSN 1434-3533 Bericht 2017

4
Vorwort

Raiffeisen-Jahr 2018                                Immaterielles Kulturerbe

Im März 2018 feiern wir den 200. Geburtstag         Dass die Genossenschaftsidee aktueller denn je
von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Noch heute ist    ist, zeigt auch die Aufnahme in die „Repräsen-
Raiffeisen in aller Munde. Zahlreiche Genossen-     tative Liste des Immateriellen Kulturerbes der
schaften tragen seinen Namen und es gibt kaum       Menschheit“ durch die UNESCO. Nach Ansicht
einen Ort in Deutschland, der nicht wenigsten       von Werner Böhnke, dem Vorsitzenden der Deut-
eine Straße oder einen Platz nach ihm benannt       schen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft,
hat. Grund genug, sich mit dem Sozialreformer       würdigt die UNESCO mit der Anerkennung nicht
und Modernisierer der deutschen Landwirtschaft      nur all diejenigen, die sich in Genossenschaften
intensiver auseinanderzusetzen.                     engagieren. Mit der Anerkennung sollen auch die
                                                    vielen genossenschaftlichen Initiativen weltweit
Im vorliegenden Genossenschaftsbericht 2017         gestärkt werden.
wollen wir unseren Blick aber nicht nur in die
Zeit richten, in der Raiffeisen lebte und wirkte,   Unterstützung durch die Verbände
sondern vor allem auf das Jetzt und Morgen.
Dabei wollen wir der Frage nachgehen, warum         Mit diesen und weiteren Themen setzen wir uns
die Genossenschaftsidee heute moderner denn je      im neuen Genossenschaftsbericht auseinander.
ist, und welche Perspektiven sie im Hinblick auf    Ohne die bewährte Zusammenarbeit mit den ge-
die gegenwärtigen Herausforderungen für Wirt-       nossenschaftlichen Verbänden wäre das Erschei-
schaft und Gesellschaft bietet.                     nen dieses Berichtes, der als einziger regelmäßig
                                                    über sämtliche Sektoren des Genossenschaftswe-
Westerwälder Erklärung                              sens informiert, nicht möglich. Für die Bereitstel-
                                                    lung statistischer Informationen, für Interviews
Führende Vertreter der deutschen Genossen-          und sonstige Anregungen sagen wir allen Betei-
schaften haben den bevorstehenden 200. Ge-          ligten herzlichen Dank!
burtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zum
Anlass genommen, die „Westerwälder Erklärung“       Frankfurt am Main, 30. September 2017
abzugeben. Dabei haben sie sich auf gemeinsame
gesellschaftliche Ziele verständigt, wie:             Michael Stappel
– die soziale Marktwirtschaft zu erhalten
– die mittelständische Wirtschaft zu stärken
– den mündigen Verbraucher zu fördern
– eine intakte Daseinsvorsorge zu erhalten
– die demokratische Kultur zu beleben
– den eigenverantwortlichen Bürger auszubilden
– die Not der Ärmsten zu bekämpfen

Zu diesen Zielen können bestehende Genossen-
schaften sowie neue Formen der Umsetzung der
Genossenschaftsidee wertvolle Beiträge liefern.

Internet:
www.dgverlag.de
www.genobuy.de
www.genossenschaften.de

                                                                                                      5
Gesamtentwicklung 2016/2017

Beschleunigtes Wirtschaftswachstum                         schiebt. Die äußerst dynamischen Wohnungsbau-
                                                           aktivitäten werden auch von den Wohnungsbau-
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich            genossenschaften mitgetragen. Wie aus einer
im ersten Halbjahr 2017 spürbar beschleunigt.              Befragung des GdW Bundesverband deutscher
So legte das Bruttoinlandsprodukt im ersten                Wohnungs- und Immobilienunternehmen hervor-
Quartal um beachtliche 0,7 Prozent und im zwei-            geht, planen Wohnungsgenossenschaften und
ten Quartal um 0,6 Prozent zu.                             weitere GdW-Mitgliedsunternehmen 23,4 Prozent
                                                           höhere Neubauinvestitionen für 2017.
Für das Gesamtjahr 2017 kann mit einem realen
Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet werden,                 Von der guten Wohnungsbaukonjunktur profitie-
das 2018 dann wieder etwas niedriger ausfällt.             ren auch die im Bau- und Ausbaugewerbe aktiven
Erfreulich ist dabei vor allem, dass sich der An-          Handwerkergenossenschaften. Allerdings wird
stieg der Investitionen beschleunigen dürfte.              der dringend erforderliche Wohnungsneubau
Vor diesem Hintergrund sollte die Beschäftigung            durch knappes Bauland, unflexible Standards und
weiter zunehmen und die Arbeitslosenquote auf              langwierige Genehmigungsverfahren behindert.
unter sechs Prozent fallen. Die Inflation dürfte in
diesem und im nächsten Jahr zwar deutlich höher            Die Rahmenbedingungen für die Landwirte,
ausfallen als 2016, im historischen Vergleich je-          Obstbauern sowie Winzer und ihre Genossen-
doch immer noch niedrig bleiben.                           schaften entwickeln sich unterschiedlich. Wäh-
                                                           rend sich die Erzeugerpreise für pflanzliche und
Stabile Genossenschaftsentwicklung                         tierische Produkte – und hierunter vor allem auch
                                                           für Milch – wieder etwas erholt haben, sorgten
Die verbesserte gesamtwirtschaftliche Wachs-               starke Frühjahrsfröste und weitere Wetterpro­
tumsdynamik bei immer noch relativ niedriger               bleme für Ernterückgänge bei Getreide und Raps
Inflation und verstärkten Investitionen bietet             sowie zum Teil recht hohe Ausfälle bei Obst und
den Genossenschaften in Deutschland ein posi-              Wein.
tives konjunkturelles Umfeld. Vom anhaltenden
Wachstum des privaten Verbrauchs bei wieder
stärker steigenden Preisen sollten vor allem die
Genossenschaften des Facheinzelhandels und die
                                                           Konjunkturprognose für Deutschland
Genossenschaften des Lebensmitteleinzelhandels
und des Lebensmittelhandwerks sowie die Kon-               Wachstum		Prognose                            Prognose
sumgenossenschaften profitieren.                           in Prozent 2016 2017                              2018
                                                           Bruttoinlandsprodukt       1,9         2,0         1,8
Die Kreditgenossenschaften können mit einer                 Privater Verbrauch        2,1         1,8         1,6
anhaltend hohen Nachfrage nach Immobilien-                  Investitionen             3,1         3,5         3,2
krediten rechnen, obwohl die Wohnungsbauge-
                                                           Inflationsrate (HVPI)     0,4           1,7        1,5
nehmigungen im ersten Halbjahr 2016 zurück-
gegangen sind. Hierfür sorgt vor allem der hohe            Arbeitslosenquote          6,1         5,8         5,9
Auftragsbestand, den die Bauindustrie angesichts           Prognose: DZ BANK Volkswirtschaft, 30.09.2017.
zunehmender Kapazitätsengpässe vor sich her-

Internet:
www.dgrv.de (Links zu allen regionalen Prüfungsverbänden
und Fachprüfungsverbänden im DGRV)

6
Mehr Raiffeisen wagen – Die Wester­wälder
Erklärung der Genossenschaften
Berlin/Frankfurt am Main/Düsseldorf, 24. Januar 2017

Am 30. März 2018 jährt sich der Geburtstag von        Ihre Stärken spielen sie besonders in zukunftswei-
Friedrich Wilhelm Raiffeisen zum 200. Mal. Der        senden Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen
im Westerwald geborene Genossenschaftsgrün-           aus.
der ist einer der großen Sozialreformer unserer
Geschichte. In seiner Heimat entwickelte er seine     Wir Genossenschaften sind stolz auf unsere
Grundidee des modernen Genossenschaftswe-             Geschichte und wir freuen uns darüber, dass die
sens, einer weit reichenden organisatorischen In-     UNESCO Ende November 2016 in Addis Abeba die
novation. Das Jubiläum fällt in eine Zeit, die auch   genossenschaftliche Idee in die „Repräsentative
uns Genossenschaften tief bewegt und in der wir       Liste des Immateriellen Kulturerbes der Mensch-
uns als nachhaltig erfolgreiche Wirtschaftskraft      heit“ aufgenommen hat. Den damit verbunde-
zum Handeln veranlasst sehen. Gemeinsam sagen         nen gesellschaftspolitischen Auftrag nehmen wir
wir: »Mensch Raiffeisen. Starke Idee!«. Auch          gerne an. Die Entscheidung der UNESCO stärkt
Deutschland – im Herzen Europas gelegen – sieht       die Genossenschaftsidee. Selbsthilfe, Selbstver-
sich 200 Jahre nach Raiffeisen vor zahlreiche neue    waltung und Selbstverantwortung sind ebenso
Herausforderungen gestellt. Europa kämpft um          wie Solidarität und Achtung vor der Würde des
seinen Zusammenhalt und muss zugleich darauf          anderen jene Werte, die das Genossenschaftswe-
hinwirken, für seine Bürger attraktiv zu bleiben.     sen prägen. Wir wollen dazu beitragen, den so-
Eine angemessene Teilhabe an Wachstum und             zialen Frieden und den Zusammenhalt in unserer
Wohlstand ist dabei eine Kernforderung. Dies gilt     Gesellschaft zu stärken, zu bewahren und auch zu
im Zeitalter der Globalisierung umso mehr. Wir        erneuern. Deshalb wollen wir noch mehr Men-
Genossenschaften vernetzen mit unserer Idee           schen für die Idee des gemeinschaftlichen Wirt-
Menschen in Wirtschaft und Gesellschaft – re-         schaftens mit ihrem großen gesellschaftlichen
gional, national, europäisch und zu guter Letzt       Nutzen gewinnen.
auch global. In einer Zeit, in der viele Menschen
mit großer Verunsicherung in die Zukunft schau-       Die Genossenschaften in Deutschland nehmen
en, sagen wir: Teilhaben eröffnet die Chance auf      den 200. Geburtstag Raiffeisens zum Anlass, sich
mehr demokratische Mitwirkung, Verlässlichkeit        auf gemeinsame gesellschaftliche Ziele zu ver-
und nachhaltige Ergebnisse. Die Mitgliedschaft in     ständigen. Für diese Ziele wollen wir arbeiten und
einer Genossenschaft ermöglicht diese Teilhabe        die Menschen begeistern. Raiffeisens Geschichte
und bringt allen, die bereit sind Verantwortung       hat gezeigt: Soziale Innovation kommt aus der
zu übernehmen, klare Vorteile: Sicherheit, Prob-      Mitte der Gesellschaft. Die Zeit dafür ist reif! Auf
lemlösung und wirtschaftlichen Erfolg.                uns alle kommt es an!

Darum ist der Geburtstag des Mannes, der mit          Genossenschaften können viel erreichen
seiner Idee die Welt verändert hat, so bedeutend:     – unsere Ziele:
Friedrich Wilhelm Raiffeisen war – ebenso wie
auch Hermann Schulze-Delitzsch – ein Mensch           I. Die Soziale Marktwirtschaft erhalten
mit einer starken Idee. Mehr als 22 Mio. Deutsche     Das übersteigerte und oftmals isolierte Streben
sind heute Mitglied einer Genossenschaft – fast       nach Rendite hat allzu oft den einzelnen Men-
800 Mio. sind es weltweit. Sie haben das Modell       schen aus dem Blick verloren. Dem System des
des »gemeinschaftlichen Wirtschaftens« und der        Shareholder Value stellen wir das Modell des
vernetzten Wertschöpfung bereits für sich ent-        Member Value gegenüber. In Genossenschaften
deckt. Allesamt organisieren sie in gemeinsamen       werden Gewinne nicht an anonyme Investoren
Unternehmen Lösungen für Waren-, Dienstleis-          ausgeschüttet, sondern im Sinne der Mitglieder
tungs- und Geldgeschäfte aller Art; dazu gehören      in das wirtschaftliche Fundament der Genos-
auch Kranken- und Altenbetreuung, der Bil-            senschaft investiert. Wir wollen zu einer Wirt-
dungs- und Sozialbereich und der Energiesektor.       schaftsordnung beitragen, in der viele und nicht

24
nur wenige von Wachstum und wirtschaftlichem         hand eigener Ideen und Vorstellungen zu ver-
Erfolg profitieren.                                  bessern. Schülerzeitungen, soziale Projekte oder
                                                     Fragen rund um eine gesunde Ernährung werden
II. Die mittelständische Wirtschaft stärken          gemeinsam organisiert. Wir wollen dazu beitra-
Mittelständische Unternehmen sind das starke         gen, den Nachwuchs zu eigenverantwortlichen
und prägende Rückgrat unserer Wirtschaft und         Bürgern heranzubilden und das bürgerschaftliche
Gesellschaft. Ihre Position wollen wir im globalen   Engagement zu stärken.
Wettbewerb stärken. Ob in den Bereichen von
Handwerk oder Handel, Landwirtschaft oder            VII. Die Not der Ärmsten bekämpfen
Finanzwirtschaft: Genossenschaften unterstüt-        Das Prinzip von »Hilfe zur Selbsthilfe« hat in
zen ihre Partner darin, die Herausforderungen        Deutschland Menschen den Weg aus bitterster
in ihren jeweiligen Märkten zu bewältigen. Sie       Armut eröffnet. Heute wollen wir damit auch die
bewähren sich besonders in Zeiten tiefgreifender     Not in Entwicklungsländern bekämpfen. Schon
Reformen und rascher Veränderungen.                  gegenwärtig versorgen sich viele Menschen in
                                                     den Entwicklungsländern Dank der Arbeit in
III. Den mündigen Verbraucher fördern                Genossenschaften weitgehend selbst. Wir wollen,
Verbraucher sind zunehmend kritisch und selbst-      dass noch mehr Regionen, in denen Armut und
bewusst. Sie fragen nach und wägen ab, bevor sie     Hungersnot herrschen, die Befriedigung ihrer
entscheiden. Sie wollen vertrauen können. Gera-      Grundbedürfnisse genossenschaftlich organisie-
de dem Bild des mündigen Bürgers entspricht die      ren.
Genossenschaftsidee. Partnerschaft und das Ziel
einer fairen langfristigen Verbindung stehen im      Die Genossenschaften sind Deutschlands stärks-
Vordergrund.                                         te Wirtschaftskraft – sie werden von mehr als
                                                     22 Millionen Mitgliedern getragen. Keine andere
IV. Eine intakte Daseinsvorsorge erhalten            Unternehmensform in unserer Gesellschaft hat
Die Lebensmodelle sind in einer offenen, libe-       eine derart breite Akzeptanz. Daraus erwächst
ralen Gesellschaft vielfältiger geworden. Die        Verantwortung. Wir wollen einen entscheiden-
Veränderung der Familienstrukturen, die beruf-       den Beitrag dazu leisten, die Herausforderungen
liche Mobilität und der soziale Wandel fordern       unserer Zeit zu meistern. Wir wollen das anste-
uns in früher nicht gekannter Weise. Mit Ge-         hende Raiffeisen-Jahr 2018 nutzen, um Deutsch-
nossenschaften können Menschen soziale Infra-        lands Genossenschaftsbewegung umfassend zu
strukturen wie Wohnungen, Seniorenheime oder         präsentieren, ihr breit gefächertes Wirken zu
Kitas betreiben. Wir wollen, dass Menschen ohne      veranschaulichen und sie zugleich durch konkre-
Zukunftsängste leben – egal ob in der Metropole      tes Handeln in den Mittelpunkt rücken.
oder auf dem Land. Genossenschaften werten
Wirtschafts- und Lebensräume auf.

V. Die demokratische Kultur beleben
Demokratie ist jene Form des Zusammenlebens,
die immer wieder fördernder Impulse bedarf.
In Zeiten wie diesen wollen wir wieder Lust auf
Demokratie und konkrete Teilhabe wecken. In
Genossenschaften können Menschen die Lösung          U. Fröhlich, BVR – Bundesverband der Deutschen
lokaler Probleme in die eigene Hand nehmen.          Volksbanken und Raiffeisenbanken e. V.
Wir wollen, dass Menschen demokratische Mei-
nungsbildung vor Ort erfahren und durch Selbst-      E. Ott, DGRV – Deutscher Genossenschafts-
hilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung      und Raiffeisenverband e. V.
neue Chancen der Partizipation nutzen können.
                                                     M. Nüssel, DRV – Deutscher
VI. Den eigenverantwortlichen Bürger ausbilden       Raiffeisenverband e. V.
Junge Menschen werden heute in einer Versor-
gungs-Gesellschaft groß. Ihnen wollen wir den        W. Kirsch, DZ BANK Gruppe
Wert der Eigenverantwortung näher bringen. In
Schüler-Genossenschaften können Jugendliche          R. W. Barkey, RWGV – Rheinisch-
lernen, ihr Schul-Leben mitzugestalten und an-       Westfälischer Genossenschaftsverband e. V.

                                                                                                   25
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