Presseinformationen - TENNIS FÜR ALLE Bundesweite Inklusion im deutschen Tennissport - ESB Marketing Netzwerk

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Presseinformationen - TENNIS FÜR ALLE Bundesweite Inklusion im deutschen Tennissport - ESB Marketing Netzwerk
TENNIS
FÜR
ALLE
_________________

Bundesweite
Inklusion im
deutschen
Tennissport.

Presseinformationen
Presseinformationen - TENNIS FÜR ALLE Bundesweite Inklusion im deutschen Tennissport - ESB Marketing Netzwerk
Inhalt
•   Grußwort                                                  3
•   Ansprechpartner                                           4
•   Fakten & Statements zu „Tennis für Alle“                  5
•   Terminkalender Para-Tennis 2020                           7
•   Tennisdisziplinen von Menschen mit Behinderung            9
     •   Rollstuhltennis
     •   Blinden- und Sehbehindertentennis
     •   Tennis von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung
     •   Gehörlosentennis
• Informationen zu den Kooperationspartnern                   13
     • Aktion Mensch
     • Gold-Kraemer-Stiftung
     • Deutscher Tennis Bund
Presseinformationen - TENNIS FÜR ALLE Bundesweite Inklusion im deutschen Tennissport - ESB Marketing Netzwerk
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleg*innen,
Tennis ist bekanntermaßen ein Sport für alle Generationen, der in der
Regel bis ins hohe Alter betrieben werden kann. Nicht zuletzt deshalb hat
sich Tennis zu einer der beliebtesten Breitensportarten in unserem Land
entwickelt.

                                                                             GRUSSWORT
Es ist nur folgerichtig, dass sich der Tennissport nun auch für Menschen
mit Behinderung immer mehr öffnet. Ganz gleich, ob jemand eine
körperliche Einschränkung, eine Sinneseinschränkung oder eine
Lernbehinderung hat. Um Menschen mit Behinderung die Sportart zu
ermöglichen, sind oft schon kleine Regelanpassungen und einfache
Hilfsmittel ausreichend.

Der Deutsche Tennis Bund und die Gold-Kraemer-Stiftung gehen daher
mit ihrem Programm „Tennis für Alle“ bundessweit auf die Tennis-
Landesverbände sowie auf die Mitgliedsvereine zu, um über Fort- und
Weiterbildung mehr Funktionäre, Trainer*innen und Übungsleiter*innen
zu qualifizieren und fachlich zu begleiten.

„Tennis für Alle“ – die Initiative steht auch für mehr Inklusion, also für
mehr Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung in
unserer Gesellschaft insgesamt. Förderer dieses Programms ist die Aktion
Mensch.

In dieser Pressemappe möchten wir Ihnen gerne grundlegende
Informationen zum Tennis von und für Menschen mit einer Behinderung
an die Hand geben und Sie in Ihrer Berichterstattung unterstützen. Bitte
zögern Sie nicht, uns anzusprechen!

Ihr Team vom Projekt „Tennis für Alle“

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Ansprechpartner*innen
Niklas Höfken
Projektleiter
Mail: niklas.hoefken@tennis.de
Telefon: 0157 85965424

Julia Louis

                                             KONTAKT
Projektverwaltung
Mail: julia.louis@tennis.de
Telefon: 040 41178 273

Isabelle Chlosta
Stellvertretende Pressesprecherin
Deutscher Tennis Bund
Mail: Isabelle.chlosta@tennis.de
Telefon 040 41178 253

Peter Worms
Pressesprecher
Gold-Kraemer-Stiftung
Mail: peter.worms@gold-kraemer-stiftung.de
Telefon: 02234 63303 16

                                    4
Fakten zu „Tennis für Alle“
Projektlaufzeit:
01.07.2019 – 30.06.2022
Die Partner bemühen sich um eine nachhaltige Fortführung der Thematik,
auch nach Auslaufen der Aktion Mensch Förderung.

Hintergrund:
Seit 2011 existiert das Projekt „Tennis für Alle“ als Initiative der Gold-

                                                                                 FAKTEN
Kraemer-Stiftung auf lokaler Ebene. 2016 wurde die Disziplin Blindentennis
eingeführt und seit 2017 immer intensiver mit dem Deutschen Tennis Bund
zusammengearbeitet, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit
Behinderung am Tennis zu fördern. 2019 wurde dann gemeinsam von DTB
und Gold-Kraemer-Stiftung das Förderprojekt bei Aktion Mensch beantragt.

Projektziele:

Information und Austausch: Aufbau eines Netzwerkes durch regelmäßige
Workshops und Schulungen, bei der im Sinne der gleichberechtigten
Partizipation auch Sportler*innen mit Behinderung eine wichtige Rolle als
Expert*innen in eigener Sache spielen. Die intensive Auseinandersetzung
und Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Behindertenhilfe, Medizin und
Reha sowie Bildungs- und Beratungseinrichtungen und den Verbänden des
Parasports rücken in den Fokus.

Qualifizierung: Initiierung einer Multiplikatorenstruktur im System des
Deutschen Tennis Bundes, um den Akteuren des deutschen Tennissports das
Wissen und Bewusstsein zur Förderung und Umsetzung von Inklusion im
Training und im Verein zu vermitteln.

Angebote und Veranstaltungen: Durch inklusive und
behinderungsspezifische Tennisevents wie Trainings und Wettkämpfe sollen
wichtige Begegnungen zwischen Sportler*innen mit und ohne Behinderung
ermöglicht werden, aber auch gezielte Nachwuchs-, Breiten- und
Leistungssportförderung betrieben werden.

Reflektion und Sicherung: Inklusion ist kein Projekt, sondern ein Prozess.
Dieser Prozess wird ständig reflektiert und an vielen Stellen wissenschaftlich
begleitet, um allen Akteuren klare Handlungsempfehlungen bereitstellen zu
können und die Arbeit zukunftsorientiert auf eine nachhaltige
Sportentwicklung auszurichten.

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Statements
„Wir freuen uns sehr über die Förderung durch die Aktion Mensch, denn
noch immer treiben viel zu wenig Menschen mit Behinderung Sport. Dabei
eignet sich gerade Tennis mit seinen verschiedenen
Anpassungsmöglichkeiten hervorragend für die unterschiedlichen
Behinderungsformen. Mithilfe der neuen Projektmittel wollen wir in
unseren Verbandsstrukturen künftig mehr Anlaufstellen, mehr Angebote

                                                                               STATEMENTS
und damit auch mehr Anreize für Menschen mit einer Beeinträchtigung
schaffen.“
DTB-Vizepräsidentin Dr. Eva-Maria Schneider

„Die Landesverbände und Tennisclubs im Deutschen Tennis Bund sind ein
zentraler Schlüssel für mehr Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung
am Vereinssport. Aufgrund der bundesweit flächendeckenden Struktur ist es
eigentlich für alle möglich, Tennis vor der eigenen Haustüre zu spielen. Wir
wollen Trainerinnen und Trainer und alle im Verein Verantwortlichen über
die Chancen von Inklusion im Tennis aufklären und zum Mitmachen
motivieren.“
Dr. Volker Anneken, Fachgeschäftsführer bei der Gold-Kraemer-Stiftung

„Wir begrüßen die Entwicklung inklusiver Strukturen in der deutschen
Tennisverbands- und Vereinslandschaft, die das gemeinsame Sporttreiben
von Menschen mit und ohne Behinderung fördert. Die Begeisterung im und
durch den Sport führt Menschen auf Augenhöhe zusammen und stärkt das
Gemeinschaftsgefühl – da wird Behinderung zur Nebensache. Der
Tennissport ist daher ein idealer Treiber für Inklusion.“
Christina Marx, Leiterin Aufklärung der Aktion Mensch

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Termine Para-Tennis 2020 (Auswahl)
Runder Tisch der Inklusion im Tennis
Regelmäßig treffen sich die Projektmitarbeiter*innen in Arbeitsgruppen mit Spieler- und
Trainer-Vertreter*innen aus allen vier Disziplinen sowie einem Netzwerk aus Verbänden
und wichtigen Projektpartnern. Hier werden Visionen entwickelt, Aktionen geplant und
Maßnahmen reflektiert.

                                                                                          TERMINPLAN
Rollstuhltennis-Breitensport-Turnierserie
Neben drei deutschen internationalen Rollstuhltennis-Turnieren für Spieler*innen mit
leistungssportlichen Ambitionen wurde eine Breitensport-Turnierserie ins Leben gerufen,
um dem Nachwuchs und dem Hobbybereich eine Plattform des Austauschs und
Wettkampfes zu bieten. Die sechs Termine sind über das Jahr und das Bundesgebiet
verteilt.

25./26.01. Bremen
04./05.04. Essen
11.-14.06. Leverkusen
01./02.08. Lahr
05./06.09. Köln
23.-25.10. Windhagen

Deutscher Blindentennis-Workshop & Deutscher Rollstuhltennis-Workshop
Die perfekte Gelegenheit für Kinder und Jugendliche, Einsteiger*innen und
Breitensportler*innen, um ein ganzes Wochenende lang in entspannter, aber
professioneller Atmosphäre die Tennis-Disziplin Blinden- bzw. Rollstuhltennis
kennenzulernen. Doch auch ambitionierte Spieler*innen erhalten hier ein intensives
Training auf hohem Niveau, Coaching von den Bundestrainer*innen und
Profisportler*innen inklusive.

25.-27.09. Deutscher Blindentennis-Workshop in Köln
21./22.11. Deutscher Rollstuhltennis-Workshop in Leverkusen

Nationale Blindentennis-Meisterschaften
01.-03.05. Löhne/Westfalen

Deutsche Rollstuhltennis-Meisterschaften
11.-14.06. Leverkusen

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Deutsche Gehörlosentennis-Meisterschaften
21.-23.05. Dresden

„Tennis für Alle“-Aktionen bei den Hamburg European Open
Vom 11.-19.07. findet das prestigeträchtige ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum statt.
Geplant sind Informationsveranstaltungen, Schnuppertrainings und Demo-Matches mit
Rollstuhltennis- und Blindentennis-Profis.

Internationale Rollstuhltennis-Turniere

                                                                                            TERMINPLAN
Die Elite des Rollstuhltennis trifft sich im Sommer in Deutschland. Bei den ITF-Turnieren
German Open in Berlin und MSC Open in Köln gibt es Rollstuhltennis auf Spitzenniveau.
24.-28.06. Berlin
02.-05.07. Köln

Deaf Tennis European Championships
2020 werden die Europameisterschaften im Gehörlosentennis in Hamburg ausgetragen.
Unsere deutschen Starter*innen haben dabei beste Titelchancen und garantieren für
hochklassige Tennismatches am Rothenbaum.
24.07.-01.08. Hamburg

„Tennis für Alle Championships“ - Deutschlands inklusivstes Doppelturnier
Inklusion braucht Begegnungen. Bei diesem außergewöhnlichen Format treten in ständig
neu gemischten Paarungen jeweils ein*e Tennisspieler*in mit und eine*r ohne
Beeinträchtigung gegen ein anderes Tandem-Doppel an.
10.10. Köln

Fortbildungen von Trainer*innen und Vereinen zum Thema Inklusion im Tennis
Der DTB hat ein neues Fortbildungsmodul „Inklusion im Tennis“ entwickelt, welches 2020
erstmalig angeboten wird. Es kann als Teil der B-Trainer*innen-Ausbildung oder als
einzelnes Wochenend-Modul belegt werden. Neben Grundlagen zum Thema Inklusion
werden den Teilnehmenden v.a. praktische Selbsterfahrung im Sportrollstuhl oder mit
Blindenbrille ermöglicht.

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Rollstuhltennis
„Tennis ist etwas ganz Besonders für mich. Es
hat mir geholfen, als Kind im Rollstuhl fit zu
werden und bildet seit vielen Jahren als
Leistungssportlerin meinen Lebensmittelpunkt.
Ich wünsche mir, dass immer mehr Kinder,

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Jugendliche und Erwachsene mit
Beeinträchtigung der Gehfähigkeit den Weg in
den Rollstuhl-Tennissport finden – für mich war
es damals die beste Entscheidung meines
Lebens!“
Katharina Krüger, Rollstuhltennis-Spielerin

Hintergrund
Bereits 1976 wurde die Sportart Rollstuhltennis vom Amerikaner Brad Parks entwickelt.
Mit stetigem Wachstum entstand eine dynamische und faszinierende Sportart, die
mittlerweile in über 80 Ländern auf allen Kontinenten gespielt wird. Im internationalen
Turnierkalender finden sich über 160 Events. Seit 1992 ist die Disziplin paralympisch. Sie
kann auf allen Ebenen gespielt werden, vom Nachwuchs-, über den Breiten-, bis hin zum
Leistungssport. Ein Einstieg ist immer möglich, ob man mit einer Behinderung zur Welt
kommt oder sie im Laufe des Lebens erwirbt, etwa durch einen Unfall. Sowohl Menschen,
die permanent auf einen Rollstuhl angewiesen sind, z.B. mit Querschnittlähmung, als
auch Menschen mit Beeinträchtigungen an Hüfte, Knien oder Füßen, mit verkürztem Bein
oder mit einer Amputation der unteren Gliedmaßen, können Rollstuhltennis spielen.

Regeln und Material
Zusätzlich zur Kontrolle von Schläger und Ball, kommt hier das Beherrschen des
Sportrollstuhls dazu, der für Anfänger*innen, über Breiten- und bis zum
Hochleistungssport Tennisspielen möglich macht. Der einzige Unterschied im Regelwerk
ist, dass beim Rollstuhltennis der Ball zwei Mal aufspringen darf, wobei der erste Kontakt
im regulären Feld stattfinden muss. Die Sportart kann auf allen gängigen Tennisplatz-
Belägen gespielt werden. Die Wettkampfklassen bestehen aus Konkurrenzen für
Junior*innen, für Damen und Herren sowie einer separaten Klasse, die sogenannten
„Quads“, für Menschen mit einer zusätzlichen Beeinträchtigung der oberen Extremitäten,
z.B. Spastiken in den Händen und Armen, Einschränkungen in der Greiffähigkeit der
Schlaghand oder im Schultergelenk. Trainiert wird entweder in exklusiven Gruppen mit
anderen Rollstuhltennis Spielenden oder auch in inklusiven Settings mit laufenden
Spieler*innen.

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Blinden- & Sehbehindertentennis
„Durch das Tennis eröffnet sich mir als
Vollblinder eine spannende, neue Welt. Es tut
mir gut, mich auf dem Tennisplatz frei und ohne
Risiken bewegen zu können, hilft meinen
koordinativen Fähigkeiten und generell Körper

                                                                                            DISZIPLINEN
und Geist. Hier kann ich mich auspowern und
lerne neue Leute kennen. Das tolle an der
Disziplin ist, dass nicht alle vollblind gemacht
werden, sondern in den jeweiligen
Sehbeeinträchtigungen angepassten Startklassen
gespielt wird. “
Michael Wahl, Blindentennis-Spieler

Hintergrund
Blindentennis ist die Möglichkeit für Blinde oder Menschen mit Sehbehinderung, Tennis
zu spielen. Die bereits Ende der 1980er Jahre in Japan entwickelte Disziplin wurde 2016
auch in Deutschland eingeführt. Daher sind die Strukturen zwar noch sehr jung, aber die
Anzahl an Spieler*innen und Angeboten wächst stetig. Seit 2017 werden Nationale
Meisterschaften ausgespielt und durch ihre Teilnahme an den jährlichen „Blind Tennis
World Championships“ der International Blind Tennis Association sind sogar deutsche
Spieler*innen in der Blindentennis-Weltrangliste vertreten.

Regeln und Material
Blindentennis funktioniert mit rasselndem Ball und fühlbaren Linien. Ansonsten ist es von
den Regeln, Schlägern oder Feldern extrem nah am Tennis der Sehenden. Angetreten
wird in vier unterschiedlichen Disziplinen, B1 bis B4, die sich jeweils nach der Sehrest-
Fähigkeit der Teilnehmenden richten. Je mehr die Spieler*innen noch sehen, desto
größer ist das Spielfeld und desto weniger darf der Rasselball aufspringen. Andersherum
spielen Vollblinde im Kleinfeld mit dreimaligem Aufspringen des Balls. Alle Kategorien
werden in Damen und Herren unterteilt und neben dem Einzel ist auch das Spielen eines
Doppels möglich. Trainiert wird entweder in den Startklassen angepassten Gruppen oder
auch in breitensportlichen inklusiven Settings mit sehenden Sportler*innen.

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Gehörlosentennis
„Von Geburt an bin ich gehörlos und habe schon
mit vier Jahren mit dem Tennis angefangen. Es
waren und sind große Momente dabei, die mich
sehr stark geprägt und auch zu meiner
Persönlichkeitsentwicklung beigetragen haben. In

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Sachen Motivation oder dem Umgang mit Siegen
und Niederlagen, aber auch bei der
Kommunikation mit der Welt der Hörenden hat
mich Tennis stets begleitet und weitergebracht."
Heike Albrecht, Gehörlosentennis-Spielerin

Hintergrund
Unter dem Begriff Gehörlosentennis wird in Deutschland der Tennissport aller Menschen
mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Hörfähigkeit zusammengefasst.
Alle Gehörlosensportarten sind in Deutschland im Deutschen Gehörlosen Sportverband
(DGS) organisiert, der schon 1918 gegründet wurde. Hier gibt es eine Tennissparte und
die deutschen Gehörlosen-Tennisspieler*innen sind seit Jahren auch international
überaus erfolgreich. Neben Wettbewerben im Gehörlosensport, wie den als Highlight
geltenden Deaflympics, nehmen viele von ihnen am regulären Spielbetrieb der Hörenden
teil.

Regeln und Material
Nicht jede*r Gehörlose hat überhaupt keine Geräuschwahrnehmung. Es existieren viele
unterschiedliche Ausprägungen. Hörschädigungen können vor, während oder nach der
Geburt entstehen. Als hörgeschädigt gelten Menschen, die einen Hörverlust auf dem
besser hörenden Ohr von mindestens 20 Dezibel aufweisen und diese Beeinträchtigung
den durchschnittlichen Frequenzbereich von 500, 1.000, 2.000 und 4.000 Herz betrifft,
der als Hauptbereich für menschliche Sprache gilt. Wie auch bei den „Hörenden“ gelten
im Gehörlosentennis die offiziellen ITF-Regeln. Bei Wettkämpfen im exklusiven
Gehörlosensport ist allerdings das Tragen von Hörhilfen verboten. Ansonsten kommt das
reguläre Material, also alters- und leistungsangemessene Bälle, Schläger und Feldgrößen
zum Einsatz. Da also keine Veränderungen im Regelwerk notwendig sind, hat der Sport
mit Gehörlosen besonders großes inklusives Potenzial.

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Tennis von Menschen mit
geistiger Beeinträchtigung
                             „Schon seit klein auf spiele ich Tennis. Ohne
                             kann ich mir mein Leben gar nicht mehr

                                                                                         DISZIPLINEN
                             vorstellen. Das Schönste ist, jede Woche im
                             Verein meine ganzen Freunde zu treffen. Aber
                             auch Turniere zu spielen und mich mit anderen
                             Spielern zu messen, mag ich wirklich gerne!“
                             Christoph Trübenbach, Tennisspieler mit
                             geistiger Beeinträchtigung

Hintergrund
Menschen mit geistiger Beeinträchtigung können ganz regulär Tennis spielen. Den
größten organisierten Anteil am Sport von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung hat
die internationale Bewegung „Special Olympics“, die sich seit 1991 auch in Deutschland
engagiert. Es existieren exklusive Wettbewerbe nur für Sportler*innen mit geistiger
Beeinträchtigung, etwa die Landes- oder Weltspiele von Special Olympics, aber auch im
Tennisbetrieb der Spieler*innen ohne Beeinträchtigung, z.B. bei
Mannschaftswettbewerben oder Turnieren, starten immer wieder Menschen mit
geistiger Beeinträchtigung und machen sie somit zu einem inklusiven Erlebnis.

Regeln und Material
Die üblichen Regeln, Materialien und Feldgrößen bilden auch die Grundlage für den
Tennissport von Menschen mit geistiger Behinderung. Durch die Verschiedenheit an
Voraussetzungen, ist die Zielgruppe der Sportler*innen mit geistiger Behinderung sehr
heterogen. In Deutschland bezeichnet der Begriff Lernbehinderung eine Beeinträchtigung
im IQ-Bereich von 50/55 bis 70/75 und geistige Behinderung für Ausprägungen ab einem
IQ-Wert unter 50/55. Ursachen können Vergiftungen und Infektionen,
Chromosomenabnormitäten wie Trisomie 21, Traumata oder Stoffwechselstörungen sein.
Die Ausprägung einer geistigen Behinderung hängt unter anderem aber auch stark mit
der Sozialisation und pädagogischen Förderung der Einzelnen ab.

                                           12
Gold-Kraemer-Stiftung
Die Gold-Kraemer-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung privater
Initiative. Sie fördert die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am
gesellschaftlichen Leben und deren Selbstbestimmung. Sie ist das

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Lebenswerk des Unternehmer-Ehepaares Paul R. und Katharina
Kraemer. Die Inhaber der Juwelierkette Gold Kraemer gründeten sechs
Jahre nach dem Tod ihres schwerbehinderten Sohnes im Jahr 1972 die
Gold-Kraemer-Stiftung. Mit ihr bündelten sie ihr vielfältiges karitatives
Engagement. Nach dem Willen der Eheleute wurde die Gold-Kraemer-
Stiftung Alleinerbin ihres unternehmerischen und privaten Vermögens.
Die Juwelierkette Gold Kraemer, zu der auch die Geschäfte von Juwelier
Pletzsch gehören, ist somit heute Teil der Gold-Kraemer-Stiftung. Sie ist
als operative Stiftung gesellschaftlich vielfältig engagiert. Inklusion im
und durch Sport ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Im Rahmen des Projektes „Tennis für Alle“ werden bereits seit 2011
Rollstuhltennis, seit 2013 Tennis für Menschen mit geistiger
Behinderung und seit 2016 Tennis für Menschen mit
Sinneseinschränkung, wie zum Beispiel Tennis für seheingeschränkte
und blinde Menschen, in lokalen Initiativen angeboten. Im Vordergrund
stehen der Spaß an der Bewegung und die Gemeinschaft unter den
Sporttreibenden. Neben dem sportlichen Anreiz geht es aber auch um
neue Perspektiven für eine aktive Lebensgestaltung, die Steigerung des
Selbstwertgefühls und die soziale Teilhabe. Somit wurde „Tennis für
Alle“ im Laufe der vergangenen Jahre zu einem wichtigen Knotenpunkt
im Bereich des Tennissports von Menschen mit Beeinträchtigungen.

                                      13
Aktion Mensch
Die Aktion Mensch ist eine 1964 auf Initiative des Zweiten Deutschen
Fernsehens (ZDF) entstandene deutsche Sozialorganisation, die sich
durch Lotterieeinnahmen finanziert. Sie setzt sich mit ihrer

                                                                             KOOPERATIONSPARTNER
erfolgreichen Soziallotterie, ihrer Förderung und ihrer Aufklärung für die
Umsetzung von Inklusion, das heißt der gleichberechtigten Teilhabe
aller Menschen an der Gesellschaft, ein.

Die von der Aktion Mensch betriebene Soziallotterie, an der sich
regelmäßig 4,6 Millionen Menschen beteiligen, unterstützt jeden Monat
bis zu 1000 Projekte für Menschen mit Behinderung, Kinder und
Jugendliche. Sie ist die größte Soziallotterie in Deutschland. Seit
Vereinsgründung hat sie rund 3,7 Milliarden Euro an Projekte
weitergegeben.

Im Mittelpunkt der Arbeit der Aktion Mensch steht das Engagement für
Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche. Sie setzt sich für
die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ein und engagiert sich für
die Verwirklichung von Inklusion, dem selbstverständlichen Miteinander
von Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen. Mit
ihren Kampagnen und Aktionen bringt sie das Thema Inklusion in die
Öffentlichkeit, um zu zeigen, dass Vielfalt einen besonderen Wert in
unserem Zusammenleben darstellt.

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Deutscher Tennis Bund
Der Deutsche Tennis Bund ist mit rund 1,4 Millionen Mitgliedern der
größte Tennisverband der Welt und der drittgrößte Fachverband unter
dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes. Der DTB wird von

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17 Landesverbänden getragen. Zu den zentralen Aufgaben des DTB
gehören die Förderung des Nachwuchses, die Vertretung nationaler
Interessen in internationalen Gremien, der Einsatz der
Nationalmannschaften und die Spitzensportförderung, die Pflege der
nationalen Turnierlandschaft, die Integration von Sportwissenschaft,
Ausbildung von Trainern sowie der Bereich Sportentwicklung, durch
deren Tätigkeiten der Sport in seiner politischen, gesellschaftlichen und
sozialen Dimension verortet wird. Das Ziel des DTB ist also, Menschen
für den Tennissport zu begeistern und die Entwicklung sowie das
Wachstum der Sportart zu fördern.

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) setzt sich als drittgrößter Sportverband
Deutschlands ausdrücklich dafür ein, gemeinsam mit seinen Mitgliedern
Inklusion im Sport zu stärken. Inklusion bedeutet für den DTB, dass sich
die Vielfalt unserer Gesellschaft in allen Teilbereichen, also auch auf
dem Tennisplatz, widerspiegelt. Tennis ist eine ideale Plattform für ein
respektvolles Miteinander, wo Verschiedenheit normal ist und
individuelle Stärken und Schwächen als Chance gesehen werden. Der
DTB führt regelmäßig in seinen Landesverbänden im Rahmen der Aus-
und Fortbildung der Trainer eine Qualifizierungsmaßnahme in Theorie
und Praxis durch. Er unterstützt die Akteure dabei, inklusive Strukturen
aufzubauen und eine eigene Inklusions-Philosophie zu entwickeln.

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