PRESSETEXT TRANSFORMATIONEN - Cohaus Kloster ...
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PRESSETEXT TRANSFORMATIONEN Vom Kloster zum Cohaus - Künstler:innen interpretieren den Wandel Veranstaltet von der Cohaus Kloster Schlehdorf GmbH Kuratiert von Anna Schölß In Kooperation mit der Kunstfabrik von Rita de Muynck und Ulrike Rose, kulturräume gestalten Titelbild: Max Hänisch, byfairmeans
Eröffnung: Samstag, 31.07.2021, 16.00 Uhr Öffnungszeiten: Sa, 31.07. 16.00-22.00 So, 01.08. 14.00-19.00 Fr-So, 06.-08.08. 14.00-19.00 Fr-So, 13.-15.08. 14.00-19.00 Finissage: Sonntag, 15.08.2021 ab 17.00 Uhr Künstler:innen: Gabi Blum, Jan Erbelding, Peter Feermann, Ingrid Floss, Vanessa Hafenbrädl, Rita de Muynck, Anna Schölß, Juliane Schölß, Claudia Starkloff, Marcel Zaes Gäste: Sr. Josefa Thusbaß, Dr. Daniela Stöppel, Sascha Huth uvm. Eröffnungsprogramm 31.07.2021 Begrüßung um 16.00 Uhr Textperformance „Gustav Landauer Fanboy Text.“ von Jan Erbelding: 17.30 und 19.30, Rosengarten Videoinstallation „Mise en abyme - Der Spiegel im Spiegel“ von Vanessa Hafenbrädl: 21.30, Schwesternkapelle Gesprächsrunde zur Transformation: 01.08.2021, 15.00 Uhr, Rosengarten: Mit: Sr. Josefa Thusbaß (Missions-Dominikanerin), Ulrike Rose (Kulturmanagerin), Anna Schölß (Kuratorin) und Johannes Hochholzer (Geschäftsführer Cohaus Kloster Schlehdorf GmbH) Rahmenprogramm zu den regulären Öffnungszeiten: -Fahrten mit der „Kontemplationsschale“ von Peter Feermann auf dem Kochelsee -Besichtigung der Kunstfabrik Rita de Muynck, geöffnet Sa und So, Fr nach Vereinbarung -Rikscha-Shuttle Zur Ausstellung erscheint eine Publikation. Ausstellungsort: Cohaus Kloster Schlehdorf Kirchstr. 9 82444 Schlehdorf https://cohaus-schlehdorf.de/ http://annaschoelss.de/ Instagram: #transformationen_ausstellung https://www.instagram.com/annaschoelss/ Klostergewölbe, Foto: Anna Schölß, 2021
Kunst im Kloster – diese Verbindung zwischen Kultur und christlichen Institutionen existiert bereits seit vielen Jahrhunderten, da Klöster schon immer Pioniere und Inkubatoren u.a. für die Entwicklung ganzer Kulturräume und Kulturlandschaften waren. Mit der Ausstellung „Transformationen“ im Cohaus Kloster Schlehdorf handelt es sich um ein Projekt, das zwar auf den ersten Blick an diese altehrwürdige Tradition anknüpft, aber deutlich aus der Reihe fällt: Die Kuratorin Anna Schölß hat zeitgenössische Künstler:innen ins Klostergebäude eingeladen, um den historischen Wandel dieses Ortes aus künstlerischer Perspektive zu beleuchten und das Klostergebäude in ein Aktionsfeld für Begegnung und Diskurs zu verwandeln. Sie selbst ist seit Anfang des Probebetriebs 2018 als Künstlerin Mieterin eines dortigen Ateliers und beobachtet und dokumentiert die Wandlung des Ortes. Initiiert durch die WOGENO München, Genossenschaft für selbstverwaltetes, soziales und ökologisches Wohnen, entsteht seit 2018 im Cohaus Kloster Schlehdorf eine Gemeinschaft der besonderen Art. Die Mitwirkenden verbindet die Idee eines erfüllten Lebens an einem geschützten Ort zum Wohnen, Lernen und Arbeiten unter einem Dach. Die Auflösung und Umnutzung von Klöstern ist ein aktuelles Thema in ganz Europa. Die Transformationsprozesse des Kloster Schlehdorf sind in diesem Kontext richtungsweisend, denn bei dieser Neunutzung werden die klösterlichen Werte in eine moderne Zeit mitgetragen. Durch die Umnutzung des Gebäudes sind vielschichtige Prozesse angestoßen worden, die in gewisser Weise auch Tendenzen des aktuellen Zeitgeschehens abbilden. Die Faszination daran war für Schölß der Anlass, die Ausstellung gemeinsam mit der Cohaus Kloster Schlehdorf GmbH als Projektträger und unterstützt durch die Kulturmanagerin Ulrike Rose ins Leben zu rufen. Die Schau zeigt eine große Bandbreite an Denk- und Arbeitsansätzen, die die Komplexität des Transformationsprozesses widerspiegeln und gewährt den Besucher:innen einen seltenen Einblick in diesen vibrierenden Ort. Die künstlerischen Befragungen des Klosters erstrecken sich u.a. von einer Textperformance des Künstlers Jan Erbelding bis hin über Gabi Blums leicht ironische Installation „Dreckige Ecke“, der skulpturalen Intervention „Baustelle Paradies“ im Rosengarten von Claudia Starkloff, einer zeitgenössischen Interpretation sakraler Kunst von der Silberschmiede-Künstlerin Juliane Schölß oder der Living Installation „Setting #28“ des in den USA lebenden Medienkünstlers Marcel Zaes, sowie sieben weiteren Positionen. Das Rahmenprogramm bietet drei künstlerische Angebote, die das Klostergebäude und die nähere Umgebung bespielen: Die Videokünstlerin Vanessa Hafenbrädl inszeniert zur Eröffnung mithilfe eines Videomappings eine Umwandlung der Schwesternkapelle unter dem Titel „Mise en abyme – Der Spiegel im Spiegel“. Dass Schlehdorf ungeahntes künstlerisches Potential hat, können die Ausstellungsbesucher:innen mit dem Besuch der Kunstfabrik von Rita de Muynck erfahren, die ihr großes privates Kunstareal in Schlehdorf zur Besichtigung öffnet. Um das Kunsterlebnis optimal abzurunden, bietet sich zum entspannenden Schluss eine Fahrt mit Peter Feermanns „Kontemplationsschale“ auf dem wunderschönen Kochelsee an. Diese ist eine Art Rundboot, das „frei“ auf dem Wasser treibt und in dem sich die Benutzer:innen liegend aufhalten können. Nach einer gewissen Zeit lösen sich Stress und Unruhe auf, und der Benutzer kann sich zu guter Letzt der eigenen inneren Transformation hingeben…. Für eine umweltschonende Anreise ohne Auto ins Blaue Land ist der Bahnhof Kochel am See mit einem Fahrradweg an Schlehdorf angebunden, ebenso verkehrt ein Bus. Zwischen den Ausstellungsorten stellt das Team um Anna Schölß bei gutem Wetter Fahrrad-Rikscha-Shuttles zur Verfügung. Pressekontakte: Cohaus Kloster Schlehdorf: kontakt@cohaus-schlehdorf.de +49 (0)8851 / 920 837 0 Anna Schölß, Kuratorin: info@annaschoelss.de +49 (0)152 / 2841 712 0 Anja Kleer, Assistenz: anjajah@posteo.de +49 (0)151 / 2109 503 0 Mit freundlicher Unterstützung von: Bayerisches Staatsministerium, Bezirk Oberbayern, Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Schlehdorf
Texte zu den Künstler:innen „Das Kloster war schon immer ein Ort für Kunst und Kultur und es ist ausdrücklicher Wunsch, dass dies so weitergeführt werden soll.“So Schwester Josefa Thusbaß, Provinz-Prokur der Missions-Dominikanerinnen und Fotografin. Sie hat die Pionier:innen der Transformation begleitet und zeigt zur Ausstellung historische Aufnahmen des Gebäudes. Die Architektur des Klosters greift der in den USA lebende Schweizer Medienkünstler und Komponist Marcel Zaes in seiner Living Installation „Setting #28“ auf. Gefundene Klänge aus einem Innenraum werden rhythmisiert über Mobiltelefone in die Schneewelt vor der seltsam verwahrlosten, einst als Prunkstück geplanten Ostfassade des Klosters projiziert. Die Bildhauerin Elke Härtel zeigt mit ihrer neuen Skulptur „Freeze“ einen Esel, dessen Rücken mit einer großen Last von brennenden Kerzen beladen ist. Das flüssige Wachs rinnt über den Körper auf den Boden und umschließt die Hufe. Das Arbeitstier ist durch die ausgehärtete, verformte und transformierte Last plötzlich gefangen. Aus dem Leuchten wird die Lähmung. Die Kunsthistorikerin Dr. Daniela Stöppel hat sich während ihrer Zeit im Cohaus Kloster Schlehdorf von 2018 bis 2020 intensiv mit der Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudes befasst. In diesem Kontext ist eine Reihe von Fotografien in der so genannten Krankenstation entstanden, wo bettlägerige Ordensschwestern gepflegt wurden. „Verwandlungen im Numinosen sind zwar intuitiv erfahrbar, doch schwer in Worte zu fassen. Man muss sich einfach hineinbegeben“, meint die belgische Malerin Rita de Muynck. Weitere ihrer Arbeiten werden auch parallel zur Ausstellung in ihrer Schlehdorfer Kunstfabrik zu sehen sein, die die Ausstellungsbesucher:innen im Rahmen eines Kunstspaziergang aufsuchen können. Den Aspekt zur Transformation von Natur veranschaulicht die Malerin Ingrid Floss mit ihrem Werkzyklus „Sur En“. Die äußere Natur fand in ihrem Inneren einen Widerhall, wurde über die Farbe und den Gestus transformiert, bis ein Aquarell Zyklus entstand, der mit diesem Ort und seiner Natur verbunden ist. Juliane Schölß beschäftigt sich als Silberschmiedin und Formforscherin mit profanen und sakralen Gefäßen. In ihren freien Arbeiten verwendet sie sehr dünne Materialstärken und lotet die Grenzen zwischen Funktionalität und Ästhetik aus. Die gezeigten Kelche aus Silber sind profane Gefäße und in Formensprache und Erscheinungsbild dem sakralen Kontext angelehnt. Mit dem „schwammigen“ Begriff von Mystik und Spiritualität beschäftigt sich Jan Erbelding, dessen künstlerische Praxis textbasiert ist und sich vor allem durch seine Performances/Lesungen vermittelt. Zur Ausstellungseröffnung liest er die Arbeit „Gustav Landauer Fanboy Text.“ Claudia Starkloff, bekannt für ihre Zeitsammlungen im klösterlichen Kontext, bezieht sich mit ihrem Projekt „Baustelle Paradies“ auf die Geschichte des klösterlichen Rosengartens als „hortus conclusus“ und seinen Stellenwert als Raum der Kontemplation. Die möglichen „Schattenseiten“ der Neunutzung des Klostergebäudes beleuchtet die Münchener Künstlerin Gabi Blum leicht ironisch mit ihrer kulissenhaften Installation „Dreckige Ecke“, die eine x-beliebige, aber vor allem dreckige und unrenovierte Hausecke zur Ausstellung nach Schlehdorf bringt und das Dorf auf seine „Metropoltauglichkeit“ hin überprüft. Anna Schölß’ künstlerische Praxis entwickelt sich innerhalb eines Spannungsbogens zwischen Rauminstallation und Malerei. Sie zeigt unter dem Titel „Memory Traces“ eine aus Klosterrelikten und Fotografien konstruierte Umgebung, die gleichzeitig Erinnerungsraum und Zukunftsvision aufspannt und allerlei skurrile wie assoziative Zwischenstadien zulässt. Der Cohaus-Bewohner Sascha Huth öffnet zur Ausstellung sein Atelier und Tonstudio und bietet den Besucher*innen einen Einblick in die aktuell vermieteten Studioräume. Der Raum diskutiert unter dem Titel „Der Möglichkeitsort || Transformation“ auf mehreren Ebenen die Kontroversen im Wandlungsprozess gestalterisch und akustisch. Objekte und Klänge oszillieren zwischen Divergenz und Konvergenz. Bildcredits: Claudia Starkloff: Baustelle Paradies; Lehm, Samen, Erde, 2021, Foto: Claudia Starkloff Juliane Schölß: Kelche profan; schwarz gold silber, 2016, Foto: Eva Jünger Ingrid Floss: Nairs, Aquarell auf Büttenpapier, 75 x 56 cm , 2019, Foto: Ingrid Floss Marcel Zaes: Setting #28, Videostill, 2021; Foto: Krisitjan Kolak
Claudia Starkloff: Baustelle Paradies; Lehm, Samen, Erde, 2021; Foto: Claudia Starkloff Juliane Schölß: Kelche profan; schwarz gold silber, 2016 Foto: Eva Jünger
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