Programm 9/10 2019 SVEN REGENER MEETS MICHAEL LENTZ POESIE UND MUSIK AUS KATALONIEN - Haus für Poesie

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Programm

                9/10
                2019

SVEN REGENER
MEETS
MICHAEL LENTZ   TEXT+KRITIK
                im Haus für Poesie

POESIE UND
                Die wilde Erbse feat.
MUSIK AUS
                Maria Cabrera
KATALONIEN
PROGR AMM

MO     2.9.    19.30 Uhr ZEBRA-POESIEFILMCLUB
                         Signalstörungen

FR     6.9.    19.30 Uhr Akademie zur Lyrikkritik
                         Kritik und die Leserin

DO     12.9.   19.30 Uhr Mit Gedichten durch die norwegische Galaxis
                         Terje Dragseth, Marte Huke, Ruth Lillegraven

MO     16.9.   19.30 Uhr Gegenwartsproof
                         Christian Saalberg

DO     26.9. 19.30 Uhr Portraits-Robots – Wovon denn bitte?
                       Michèle Métail und Christian Steinbacher

MI     2.10.   19.30 Uhr ZEBRA-POESIEFILMCLUB
                         Grenzüberschreitungen

DI     8.10.   19.30 Uhr Lyrikline Hör-Lounge
                         Nancy Hünger und Daniel Falb

DI     15.10. 19.30 Uhr 100 Jahre Paul Celan
                        Ukrainische Stimmen in Europa
                        Juri Andruchowytsch, Tanja Maljartschuk,
                        Serhij Zhadan und Ron Winkler

MO     21.10. 20 Uhr    Lieder und Dichter
Außer Haus              Nadja Küchenmeister

DO     24.10. 19.30 Uhr Sven Regener meets Michael Lentz
                        TEXT+KRITIK im Haus für Poesie

FR     25.10. 19.30 Uhr Die wilde Erbse feat. Maria Cabrera
                        Poesie & Musik aus Katalonien
POETISCHE BILDUNG

SA   21.9.   17       VII. Internationaler Literaturwettbewerb
             –        Młodzież pisze wiersze / Jugend schreibt Gedichte
             22 Uhr

MI   25.9. 18        SLAMposium mit Bas Böttcher
           –         Vorlesung ohne Vorgelesenes
           19.30 Uhr

SA   28.9. 11         SelbstVERSuche special mit Mathias Traxler
–          –          Intensivworkshop zur Improvisation
SO   29.9. 16 Uhr

SO   29.9.   17       lyrikklub
             –        Offener Klub für LyrikerInnen
             20 Uhr

MI   9.10.   17       SelbstVERSuche mit Nancy Hünger
             –        Dichten mit Körpermetaphern
             20 Uhr

MO   21.10. 9         Special zur Poetry Slam Meisterschaft
–           –         Workshop mit Tanasgol Sabbagh
MI   23.10. 15 Uhr

SO   27.10. 17        lyrikklub
            –         Offener Klub für LyrikerInnen
            20 Uhr
MO 2.9.     19.30 Uhr   6/4€   Haus für Poesie

Filmvorführung, moderiert von Alexander Gumz Dichter, Berlin |
Thomas Zandegiacomo Del Bel künstlerischer Leiter des ZEBRA Poetry
Film Festival

ZEBRA-POESIEFILMCLUB

                 Signalstörungen

Das Haus für Poesie präsentiert im Poesiefilmclub die besten Beiträge des
ZEBRA Poetry Film Festivals über die technische und zwischenmensch-
liche Kommunikation, die Sinnlichkeit und die subversive Kraft der Sprache.
Die Medien sollen uns dabei helfen, die Sprache anderer Menschen zu hören
und zu verstehen. Doch manchmal lösen sie Missverständnisse aus. Aus
diesem Grund empfiehlt es sich, Aussagen und Meinungen zu vergleichen.
Wie Missdeutungen zustande kommen oder welche Störungen verursacht
werden können, zeigen die Filme an diesem Abend.

Die Gedichte der Poesiefilme im Programm stammen u. a. von William S.
Burroughs, Antonio Fian, Alice Lyons, Daniela Seel und Gertrude Stein.

Das Haus für Poesie hat 2002 das ZEBRA Poetry Film Festival in Berlin
aus der Taufe gehoben. Es ist bis heute die größte internationale Plattform
für Kurzfilme, die auf Gedichten basieren. Das nächste ZEBRA Poetry
Film Festival findet vom 5. bis 8. Dezember 2019 im Kino in der Kultur-
brauerei statt.
FR 6.9.     19.30 Uhr      6/4€     Haus für Poesie

Pecha Kucha-Abend mit Maja-Maria Becker | Jonas-Philipp Dallmann |
Stephan Gräfe | Martina Hefter | Stefan Schmitzer | Verena Staufer |
Elisa Weinkötz | Hannah Wendt | Stefan Wieczorek | Moderation Hendrik
Jackson | Gastreferent Gregor Dotzauer

AKADEMIE ZUR LYRIKKRITIK

                   Kritik und die Leserin
In der letzten Session des zweiten Blocks der Akademie zur Lyrikkritik im
April führte Kristian Kühn (signaturen, Forum für autonome Poesie) in das
Problem der „Leserschaft“ ein: Inwieweit sollte Kritik Bücher einem Publi-
kum nahebringen, Kriterien vermitteln? Muss die Kritikerin, der Kritiker
an den Leser denken? Und inwieweit ist das möglich? Laut Statistik sind es
vor allem Leserinnen. Sollte das berücksichtigt werden? Oder ist die Kritik
nur sich selbst verpflichtet? Hartnäckige Diskussionen schlossen daran an.
Positionen wie „Kritik ist Poesie mit anderen Mitteln“ standen pragma-
tischeren wie „Kritik ist Beurteilung und Vermittlung“ momentlang fast
unversöhnlich gegenüber. Oder doch nicht? Ist alles ganz einfach? Wir
werden sehen und hören!

Der Kulturredakteur (Der Tagesspiegel) und Literaturkritiker Gregor
Dotzauer, Dozent für den Workshop am folgenden Samstag, wird seine
Sicht auf Lyrikkritik thesenartig vorstellen.

Pecha Kucha ist eine Vortragskunst in 20-sekündigen Textfragmenten, die
jeweils von einem Bild begleitet werden. Jedes Pecha Kucha dauert sechs
Minuten und 40 Sekunden und ist damit etwa so lang wie ein 100-zeiliger
Text in einer Zeitung. 20×20 Sekunden Bild-Texte „in nuce“, die anregen,
aufbrechen, fortführen und wieder konzentrieren. Dieses Format ist dazu
geeignet, verständlich Einblicke in laufende Prozesse zu bieten, Kurzanalysen
prägnant darzustellen, kleine poetologische Abschweifungen zu inszenieren
oder auch einfach einer Frage kurz, aber hochintensiv nachzugehen.

Die Akademie zur Lyrikkritik ist ein Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation mit der

Plattform lyrikkritik und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und durch die

Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
DO 12.9.       19.30 Uhr     6/4 €    Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Terje Dragseth Dichter, Norwegen | Marte
Huke Dichterin, Norwegen | Ruth Lillegraven Dichterin, Norwegen |
Moderation Daniela Seel Dichterin und Verlegerin, Berlin

          Mit Gedichten durch die
          norwegische Galaxis
Poesie aus Norwegen entdecken – dafür bietet der Buchmessen-Schwerpunkt
Anlass. Drei AutorInnen sind vorab zu Gast in Berlin und stellen ihre neuen
Gedichtbände vor. Sie werden für Lyrikline aufgenommen und können in
Stimme, Text und Übersetzung bald jederzeit gehört und gelesen werden.

Terje Dragseth (geboren 1955 in Kristiansand) wird als eine der wichtigsten
Stimmen seiner Generation bezeichnet. In schönster Tradition der Sci-Fi-Lyrik
bewegt sich in BELLA BLU, Handbuch für den Weltraum (Gutleut Verlag
2019, Übersetzung Tone Avenstroup und Bert Papenfuß) die Raumsonde Bella
Blu mit 17 km pro Sekunde 1299 Tage durch das Universum.

Marte Huke (geboren 1974 in Lørenskog) liest Gedichte aus ihrem Debüt
Delta (edition rugerup 2019, Übersetzung Betty Wahl und Uwe Englert). Wie
ein Fluss im Delta mäandert, bewegen sich ein Ich, ein Du und manchmal das
Wir umeinander. Nicht klassische Naturlyrik erscheint hier; die Kräfte der
Natur kommen im Menschen zum Vorschein.

Tief hinab in das Gedächtnis der Sprache, des Landes steigt Ruth Lillegraven
(geboren 1978 in Granvin). Es ist ein Vergewissern gegen die Zeit, Verankern
in der Sprache als Wissensspeicher. Sie greift in Sichel (edition rugerup 2019,
Übersetzung Klaus Anders) auf Tagebücher, Sagen, Mythen, Legenden und
Zeitungsmeldungen aus dem 19. Jahrhundert zurück.

Die Veranstaltung wird norwegisch-deutsch gedolmetscht.

Die deutschen Übersetzungen stehen zur Verfügung.

Eine gemeinsame Veranstaltung mit NORLA, Norwegian Literature Abroad und der Königlich

Norwegischen Botschaft

Mit freundlicher Unterstützung von Echoo Konferenzdolmetschen
R   OOF
   T   SP
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               Christian
               Saalberg
EN
  G

       GE

              ACH, DU BIST ES. Ich hatte lange auf
              dich gewartet, damals im Weichselland,
              bei den Hocken am Fluß. Du gingst durchs
              Getreide. Ich sah dich kommen, sah
              den Mohn auf deiner Spur. An der Kehle
              trug ich, daß wir uns nicht verfehlen,
              dein Mal. Wie leicht hätten wir uns
              finden können!

              Jetzt kenne ich dich nicht mehr.
              Du mußt mir schon die Feder aus der
              Hand schlagen, ehe ich sie gegen
              dich erhebe, Tod, und einen Strich
              durch deinen Namen ziehe.

Aus Christian Saalberg: In der dritten Minute der Morgenröte, Schöffling & Co. 2019
MO 16.9.     19.30 Uhr   6/4€     Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Mirko Bonné Autor, Hamburg | Michael
Krüger Autor, München | Viola Rusche bildende Künstlerin und Filme-
macherin, Berlin

GEGENWARTSPROOF:

                                Christian Saalberg
                                       Der Dichter Christian Saalberg (gebo-
                                       ren 1926 in Hirschberg, gestorben
                                       2006 in Kronshagen), der sich nach
                                       einem Ort seiner Kindheit im heute
                                       polnischen Teil des schlesischen Riesen­
                                       gebirges benannte, war ein Verspä-
                                       teter. Zu seinem eigenen Ton, dem
                                       typischen Saalberg-Sound, ein zwi-
                                       schen Opulenz und Lakonie changie-
                                       rendes Parlando mit einem Zug ins
                                       Resignative, fand er erst in seiner
                                       mittleren Schaffensperiode. Da war er
                                       bereits über 60 Jahr alt. Sein Meister-
werk, der siebenteilige Zyklus Ich küsse die Augen der Vögel, eine
kunstvoll-poetische Permutation, die auf der Wiederholung und Rekombi-
nation weniger Bildelemente beruht, erschien nur drei Jahre vor seinem Tod
in dem Buch Hier wohnt keiner. Es ist der vorletzte Gedichtband von insge-
samt dreiundzwanzig, die in doppelt so vielen Lebensjahren entstanden. Hinzu
kam der posthum erschienene Band An diesem schönen Todestag im Mai.

Saalberg war vom Brotberuf Anwalt und Notar, als Dichter suchte er schon
früh Anschluss an die französische Moderne. Alle seine Texte mit ihren auf
Vieldeutigkeit hin angelegten Sprachbildern sind ästhetisch in der Nähe zum
Surrealismus entstanden. Worte waren für ihn „ausgeackerte“ Findlinge, die
ihren langen Schatten auf dem Papier hinterließen, und das Gedicht selbst
beschrieb er als „das Protokoll einer gelungenen Flucht“.

Mit In der dritten Minute der Morgenröte (Schöffling & Co. 2019) liegt
nun eine großzügige Werk-Auswahl vor, die dem Dichter auf dieser Flucht
durch die Jahrzehnte folgt. Der Saalberg-Bewunderer Michael Krüger spricht
mit den Herausgebern Mirko Bonné und Viola Rusche, Filmemacherin und
Tochter von Christian Saalberg.
POETISCHE BILDUNG

SA 21.9.       17–22 Uhr      Eintritt frei      Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit den GewinnerInnen

moderiert von Celina Muza Schauspielerin und Sängerin, Berlin

                 VII. Internationaler
                Literaturwettbewerb

Młodziez pisze wiersze /
              Jugend schreibt Gedichte

Serdecznie zapraszamy und herzlich willkommen! Młodziez pisze wiersze/
Jugend schreibt Gedichte ist ein europaweiter und grenzüberschreitender
Literaturwettbewerb für junge Polnischsprechende sowie polnische Mutter-
sprachlerInnen. Die PreisträgerInnen aus sieben Städten Europas präsen-
tieren ihre Texte, das Publikum erwartet ein Abend mit Lesungen, Musik,
Gesprächen und polnischen Spezialitäten.

Insgesamt 192 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Polen, Dänemark,
Luxemburg und Island haben dieses Jahr wieder ihre eigenen Gedichte
in polnischer Sprache sowie Übersetzungen polnischer und deutscher
Gedichte eingereicht. Eine 13-köpfige deutsch-polnische Jury (u.a. mit
Dorota Danielewicz, Łukasz Szopa und Urszula Czerska) wählte die Ge-
winnerInnen aus. Organisiert wird der Wettbewerb von den Berliner Vereinen
Oświata (Verein für polnische Schulen) und POLin Polnische Frauen in
Wirtschaft und Kultur e.V.

Der VII. Internationale Literaturwettbewerb Młodzież pisze wiersze/Jugend schreibt Ge-

dichte wird dank der finanziellen Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für

Kultur und Medien, der Botschaft der Republik Polen sowie privater Sponsoren ermöglicht.

Ein Begleitheft mit den Texten ist erhältlich.

Die Veranstaltung findet in polnischer Sprache statt.

Anmeldungen erbeten unter:
         info@pol-in.eu
POETISCHE BILDUNG

MI 25.9.    18–19.30 Uhr    Eintritt frei   Haus für Poesie

Vorlesung ohne Vorgelesenes

mit Bas Böttcher Spoken-Word-Artist, Berlin

                               SLAMposium!

Wie werden Katzen mit Augen zu Reflektoren? Wie der Rollmops zur
Mopsrolle? Wie klingt ein Liebesgedicht auf Denglisch, und kann man
Deutsch sprechen wie Chinesisch? Können Wörter übereinanderstolpern
oder miteinander Versteckspielen? Und wie wird daraus Poesie?

Bas Böttchers SLAMposium! ist eine Vorlesung ohne Vorgelesenes für alle
zwischen 15 und 20 Jahren, eine Sprach-Zauber-Schau im komprimierten
Lyrikformat. Mit der musikalischen Präzision einer Jazz-Band werden
Worte zum Tanzen gebracht, gereimt, gegen den Strich gebürstet, auseinander-
genommen, jongliert und wieder zusammengesetzt. Spaß und Wortkunst
nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch das Universum der Sprache,
linguistische Tricks und überraschende Wortwunder führen ein ums andere
Mal zu Aha-Effekten. „Denn wenn ich denke, ich spreche jetzt hier über
die Sprache, dann spricht die Sprache eigentlich viel mehr noch über mich.“
(B.B.)

Der Spoken-Word-Artist und Dichter Bas Böttcher trat bereits im Pariser
Centre Pompidou sowie auf den Buchmessen von Peking, London und Neu
Dehli auf. Als Pionier der Poetry-Slam-Bewegung prägte er entscheidend
den Stil einer neuen Live-Literatur, die explizit für die Bühne verfasst wird.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
       mitmachen@haus-fuer-poesie.org
DO 26.9.       19.30 Uhr     6/4€    Haus für Poesie

Lesung und Performance mit Michèle Métail Dichterin, Frankreich |
Christian Steinbacher Dichter, Österreich

Portraits-Robots –
Wovon denn bitte?
Michèle Métail und Christian Steinbacher präsentieren ein österreichisch-­
französisches Sprach-Duett, das von gegenseitiger Aneignung und Über-
setzung, vom Vergnügen am Text des Anderen zeugt, ein Konzert zu zwei
Stimmen, Poesie in drei Dimensionen.

Portraits-Robots nennt Michèle Métail (geboren 1950 in Paris), die
Meisterin der französischen poésie sonore, ihren Lebenstext, das nicht en-
dende Gedicht, an dem sie seit 40 Jahren immer wieder schreibt. Porträts
von Marseille oder Voltaire: Jede Vignette besteht aus zehn Versen, es sind
knappe Erinnerungsspeicher, freundliche Beschwörungen, gemacht für
ihre Stimme im Raum. Für Michèle Métail ist die öffentliche Lesung eine
dem Buch gleichberechtigte Publikationsform.

Christian Steinbacher (geboren 1960 in Oberösterreich), Könner der For-
men und Metren, der Komik und des hohen Falles durch Profanierung, des
Reingrätschens und der Abseitsfalle, hat mit Wovon denn bitte? Gedichte
und Risse (Czernin Verlag 2019) aufs Neue alle Sprach-Sinne angesprochen.
Da wird anagrammatisch umgemünzt, fremde Sprachen werden umge-
schichtet und Tankas umgeleitet.

In Zusammenarbeit mit Kunsttempel Kassel, mit freundlicher Unterstützung durch das

Österreichische Kulturforum Berlin
Christian
           Steinbacher

              AUF DIE ELF!
              Vorratspackung mit Zählwerk
         Cremissimo wie Fleischlichkeit? Ein Zweier-
         pack sei’s: Wenn du ein Parkschild hängst, sei’s längst schon
         begossen. Könnte Re-Aktion auch dorthin
         erstrecken sich? Darf’s Packeis man verfeuern?

         Darauf nehmt Pulver, jetzt erst, wo du loslässt
         davon, nur eigens noch was aufzutischen,
         erstarkst du. Und schon scheute man rein nichts mehr,
         auf Schongang setzt‘ nicht Glanz noch Überwuchern.

         Scheuermittel und Pranke. Schon wieder zwei?!
         Endecasillabo mag halt Dekanter
         um nichts weniger als Kassiber! Passwerk
         wurde hier jedoch ungezählt vorgesehen

         nicht. Silberlinge löst aus es stets elf, die,
         von Puffern gehalten, bestimmungsfrei schwir-
         ren, zusehends seufzt man schon: „Auch nicht grad gleich!“

Aus Christian Steinbacher: Wovon denn bitte? Gedichte und Risse, Czernin Verlag, 2019
POETISCHE BILDUNG

SA 28.9.–SO 29.9.     11–16 Uhr   50/40 €     Haus für Poesie

Intensivworkshop zur Improvisation im Lyrikvortrag
                                            Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

mit Mathias Traxler Autor, Berlin

SelbstVERSuche
special

Die Poesie des Plötzlichen

Heutzutage dominiert im literarischen Betrieb eine Praxis, in der sich das
Lesen meist in mehr oder weniger sorgfältig geübter Textwiedergabe er-
schöpft. Dabei wäre es in Rückbesinnung und Hinwendung zu den oralen
Traditionen der Lyrik für Dichter und Dichterinnen eine wichtige Grundlage,
sich der Bedeutung klanglicher und inhaltlicher Impulse im eigenen Vortrag
bewusster zu werden, den Sinn für die musikalischen Mittel der eigenen
Dichtung zu schärfen, die Suggestionen des poetischen Materials zu ent-
decken, das poetische Spiel zu erweitern und Vertrauen in die eigene Stimme
zu entwickeln.

Nicht jeder Ton einer Improvisation entsteht spontan. Improvisierende
Musiker bedienen sich immer wieder verschiedener Tonfolgen, die in ihre
Improvisationen eingebracht werden und die dem Spieler Zeit und Raum
geben, an bestimmten Stellen tatsächlich Neues zu entdecken bzw. zu er-
finden. Die Vokabeln der Improvisation sind die sogenannten Licks, vorab
einstudierte Tonfolgen. Zusammen mit „erimprovisiertem“ Material und
Zitaten sind sie als Techniken auch für das eigene poetische Schreiben und
Sprechen interessant.

Der Dichter und Übersetzer Mathias Traxler führt in diesem Workshop ins
Thema ein, beantwortet Fragen und bietet in gemeinsamen Leseexperimenten
die Gelegenheit, Ausdruck zu finden für Freiheiten und Grenzen der Freiheit
in der Improvisation und die Kunst, den Moment zum Verweilen zu bringen.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
       mitmachen@haus-fuer-poesie.org
MI 2.10.    19.30 Uhr   6/4€    Haus für Poesie

Filmvorführung, moderiert von Alexander Gumz Dichter, Berlin |
Thomas Zandegiacomo Del Bel künstlerischer Leiter des ZEBRA Poetry
Film Festival

ZEBRA-POESIEFILMCLUB

Grenzüberschreitungen

30 Jahre Mauerfall – ein Ereignis, das weltweit große Anteilnahme ausgelöst
hat. Anlässlich dieses historischen Jubiläums befasst sich der Poesiefilmclub
mit Protesten, Mauern und Grenzen. Das Haus für Poesie präsentiert die
besten Beiträge des ZEBRA Poetry Film Festivals, die das Konzept der
Grenze untersuchen. Dies müssen nicht immer staatliche, sondern können
auch persönliche Barrieren sein. Die Übertretung einer Grenze kann einen
Wendepunkt markieren. Drei Jahrzehnte nach der Wende collagieren die
Filme den kollektiven Bilderschatz einer Generation und konfrontieren uns
mit dem aktuellen Geschehen an den Grenzen Europas.

Die Gedichte der Poesiefilme im Programm stammen u. a. von Jan Baeke,
Stefan Döring, Gerhard Falkner, Moritz Gause, Nicholas Hogg, Hendrik
Marsman, Arne Rautenberg und Rens van Meegen.

Das Haus für Poesie hat 2002 das ZEBRA Poetry Film Festival in Berlin
aus der Taufe gehoben. Es ist bis heute die größte internationale Plattform
für Kurzfilme, die auf Gedichten basieren. Das nächste ZEBRA Poetry
Film Festival findet vom 5. bis 8. Dezember 2019 im Kino in der Kultur-
brauerei statt.
DI 8.10.   19.30 Uhr   6/4€    Haus für Poesie

 Lesung und Gespräch mit Nancy Hünger Dichterin, Erfurt | Daniel
 Falb Dichter, Berlin | Heiko Strunk Projektleiter Lyrikline, Berlin

                                                          Jahre
                                                           20

                                                                     Lyrikli
Lyrikline Hör-Lounge
                                                                 ne
 Nancy Hünger und Daniel Falb gehen mit Lyrikline durch die Jahrzehnte
 und ergründen die Tiefe und immer äußerst private Verbindung zwischen
„lyrics“ und „Lyrik“. Welche Songs hat man gehört, als man das erste
 Mal Oskar Pastior las? War es Red Krayola oder vielleicht doch eher
 Throbbing Gristle? Lief die musikalische Sozialisation parallel zu der li-
 terarischen oder ging die Musik nicht schon immer der Dichtung voraus?
 Bleibt der jamaikanische Posaunist Don Drummond, der zur Urbesetzung
 der Skatalites gehörte, für immer mit Marcel Beyer verbunden, weil dieser
 über ihn den Gedichtzyklus Don Cosmic schrieb? Möglicherweise sucht
 man auf Lyrikline nach dem Dichter Léonce W. Lupette, weil dieser gerade
 die Texte von Leonard Cohen übersetzt hat. Ein anderer hört Elvis Presley,
 weil Judith Zander einen Song von ihm in dem Motto zu ihrem Gedicht
 fooled. I know zitiert, und war es nicht Monika Rinck, die irgendwo eine
 Zeile von The Magnetic Fields einfließen ließ? Bei Bert Papenfuß denkt
 mancher Lyrikline-Besucher an Soft Machine oder The Melvins, bei dem
 Dichter Sjón natürlich an Björk.

Nancy Hünger und Daniel Falb erzählen an diesem Abend ihre lyrics/Lyrik-
Geschichten, Heiko Strunk legt dazu Platten auf und spielt Gedichte ein.
POETISCHE BILDUNG

MI 9.10.    17–20 Uhr   8 /6 €   Haus für Poesie

Lyrikwerkstatt für alle von 18–99     Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

mit Nancy Hünger Dichterin, Erfurt

SelbstVERSuche
In meinem Körper wächst
ein Straßenverkehrsamt

Dichten mit Körpermetaphern

Weiter geht es mit dem schier unerschöpflichen Themenfeld rund um Körper
und Sprache. Aus welchen Körperteilen besteht eigentlich das Lyrische
Ich? Die metaphorische Übertragung körper­eigener Begriffe und Sprachen
auf die Bereiche Gesellschaft, Politik und Geschichte lässt sich bis in die
Antike zurückverfolgen.

Platon etwa versteht in Politeia und im Timaios den menschlichen Körper
als ein Abbild des Staates. Titus Livius erzählt im Zusammenhang mit der
Sezession der Plebejer 494 v. Chr. die Fabel vom Bauch und den rebellischen
Gliedern, die dem Bauch den Dienst verweigern. Zu den Erträgen von
Goethes italienischer Reise gehört jene Poetik, die in der erotischen Dich-
tung im Kontext der ewigen Stadt Rom entfaltet wird. Zum Thema wird
der Körper nicht nur, weil er in einem so zwingenden wie spannungsreichen
Verhältnis zur Poesie steht, Körper haben eine selbstreflexive poetologische
Dimension, und in ihrer Behandlung spricht die Dichtung zugleich über die
körperlichen Bedingungen ihrer Möglichkeit. Mit Marie Louise Kaschnitz
begeben wir uns auf eine Spurensuche nach Körpermetaphern im eigenen
Werk. Hände und Herzen werden uns hier häufig begegnen, aber wer außer
Joseph Beuys denkt schon mit seinem lyrischen Knie?

Die Dichterin Nancy Hünger führt in diesem Workshop ins Thema ein,
beantwortet Fragen und bietet in gemeinsamen Schreibexperimenten die
Gelegenheit, Ausdruck zu finden für vollverwaiste Hüften und tief im Inneren
scheppernde Radkappen.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
       mitmachen@haus-fuer-poesie.org
DI 15.10.      19.30 Uhr    Eintritt frei     Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Juri Andruchowytsch Autor, Ivano-Frankivsk |
Tanja Maljartschuk Autorin, Wien/Ivano-Frankivsk | Ron Winkler Autor,
Berlin | Serhij Zhadan Autor, Charkiw | Moderation Evgenia Lopata
Lyrikfestival Meridian Czernowitz

100 Jahre Paul Celan
Ukrainische Stimmen in Europa
Drei bekannte AutorInnen aus der Ukraine lesen ihre Texte und sprechen
mit Evgenia Lopata und Ron Winkler, der 2013 Gast des Internationalen
Lyrikfestivals MERIDIAN CZERNOWITZ war, über die aktuelle Lage der
ukrainischen Literatur sowie über Paul Celan und sein Werk.

Karpatenkarneval (Suhrkamp 2019, Übersetzung Sabine Stöhr) ist der
legendäre Bilderstürmertext des Lyrikers und Performance-Künstlers Juri
Andruchowytsch. Damals ein Skandal, ist er jetzt erstmals auf Deutsch zu
bestaunen – als genialer Auftakt zu den berühmten Prosawerken des Autors:
Moscoviada (1993), Perversion (1999) und Zwölf Ringe (2003).

Tanja Maljartschuk erhielt für ihren Text Frösche im Meer, in dem ein
Mensch mitten in Europa aus Verzweiflung seine eigene Identität vernich-
tet, den Ingeborg-Bachmann-Preis 2018. Ihr neuer Roman Blauwal der
Erinnerung (Kiepenheuer & Witsch 2019, Übersetzung Maria Weissenböck)
zeigt, was es heißt, wenn die Antwort auf die Frage nach dem eigenen Ich
aus Angst, Gehorsamkeit und Vergessen besteht.

Serhij Zhadans Roman Internat (Suhrkamp 2018, Übersetzung Sabine Stöhr
und Juri Durkot) setzt sich mit dem Krieg im Donbass auseinander. Der
Roman wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018 in der Kategorie
Übersetzung ausgezeichnet.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „Paul Celan 100“ in deutscher Sprache

statt.

Die Veranstaltung wird von der Internationalen Literaturkorporation MERIDIAN CZERNO-

WITZ und dem Paul-Celan-Literaturzentrum Czernowitz in Kooperation mit Freie Ukraine

Braunschweig e.V. organisiert und findet statt mit Unterstützung durch das Auswärtige

Amt Deutschland und die Ukrainian Cultural Foundation.
MO 21.10.       20 Uhr    16/8 €    Deutsche Oper Berlin

Lesung und Konzert mit Nadja Küchenmeister Dichterin, Berlin |
Thomas Lehmann Bariton, Berlin | Annika Schlicht Mezzosopran, Berlin |
Flurina Stucki Sopran, Berlin | John Parr Pianist, Berlin

LIEDER UND DICHTER

         Als flöge sie nach Haus’

Auf dem Spielplan steht diesmal einer der berühmtesten deutschen Lieder-
zyklen: Robert Schumanns Liederkreis Op. 39., eine kongeniale Vertonung
von zwölf Eichendorff-Gedichten. Der Zyklus entstand 1840 während
eines Schaffensrausches. Schumann schrieb gut die Hälfte seiner gesamten
Vokalmusik in diesem einen Jahr. Er selbst nannte das Werk sein „aller
Romantischstes“. Es sind gefühlvolle Nachtstücke, in denen die Einsamkeits-­
Topoi der Zeit so kunstvoll variiert werden, dass sie zwischen Dämonie
und der ewig ungestillten Sehnsucht nach Geborgenheit oszillieren. „Ich
möchte mich todt singen wie eine Nachtigall“, schrieb der Komponist
damals an seine zukünftige Frau Clara. Der Dichter Eichendorff wurde für
                                      Schumann dabei das, was Wilhelm
                                      Müller für Schubert war. Auf dem
                                      Programm stehen außerdem einige
                                      ausgewählte Lieder und Duette von
                                      Johannes Brahms.

                                          Die Dichterin Nadja Küchenmeister
                                          (geboren 1981 in Berlin), die mit ih-
                                          ren Bänden Alle Lichter und Unter
                                          dem Wacholder (Schöffing & Co.
                                          2010 bzw. 2014) Bekanntheit erlang-
                                          te, reagiert mit Texten, die eigens für
                                          diesen Abend geschrieben wurden.

Eine gemeinsame Veranstaltung von Deutsche Oper Berlin und Haus für Poesie

Tickets: Deutsche Oper Berlin Tel.: 030.343 84 343
        deutscheoperberlin.de
POETISCHE BILDUNG

MO 21.10. – MI 23.10.           9–15 Uhr      Eintritt frei      Haus für Poesie

Workshop aus Anlass der deutschsprachigen Poetry Slam
Meisterschaft 2019            Vorkenntnisse sind nicht erforderlich

mit Tanasgol Sabbagh Spoken-Word-Artist, Berlin

Trainingslager für Wort-
Sportler

Anlässlich der deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaft wird im Haus
für Poesie ein dreitägiges Trainingslager für die neue Generation von
Wort-Sportlern und Text-Athletinnen eingerichtet. Dieses Jahr ist Berlin
vom 21. bis 23. Oktober Austragungsort der Meisterschaft, die zu den größ-
ten Festivals für Bühnenliteratur in Europa gehört. Drei Tage vor dem Start
sollen interessierte Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren – auch ohne
Vorwissen – die Chance erhalten, mit Profi-Slammern und Slammerinnen
gemeinsam ihre Talente und eigene Möglichkeiten von Wort und Bühne zu
entdecken.

Textlich wird ein breites Spektrum von alltäglichen Sonderbarkeiten unter
die Lupe genommen. Ideen der Teilnehmenden werden aus neuen Blick-
winkeln betrachtet, so dass sich Altbekanntes in Überraschendes verwandelt.
Ziel des Projektes ist, das Bewusstsein für Sprache zu schärfen und auch
die Wirkung des eigenen gesprochenen Wortes auf Publikum zu erforschen.

Tanasgol Sabbagh ist eine Spoken-Word-Performerin aus Friedberg und
seit 2013 deutschlandweit auf Poetry-Slam-Bühnen unterwegs. Sie zeichnet
sich durch eine ruhige, melodische Vortragsweise und komplexe, gefühl-
volle Reime aus. Thematisch beschäftigt sie sich oft mit gesellschaftlichen
Konflikten, zu denen sie immer einen persönlichen Bezug herstellt. Ihre
YouTube-Clips erreichen fünfstellige Klickzahlen.

Das Projekt ist eine Kooperation vom Friedrich-Boedecker-Kreis Berlin, dem Haus für Poesie

und der Max-Beckmann-Oberschule.

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter
        mitmachen@haus-fuer-poesie.org
DO 24.10.       19.30 Uhr    6/4 €    Haus für Poesie

Lesung und Gespräch mit Michael Lentz Autor, Berlin | Sven Regener
Musiker und Autor, Berlin | Moderation Stefan Greif Literaturwissen-
schaftler, Kassel und Jan Wilm Literaturwissenschaftler, Essen

 Regener meets Lentz:
       TEXT+KRITIK im Haus für Poesie

 Auf den ersten Blick könnten sie unterschiedlicher kaum sein: Sven Regener
 und Michael Lentz. In diesem Jahr erscheinen zwei TEXT+KRITIK-Ausgaben
 über die beiden Vortragskünstler von Gnaden. Der eine ein lässiger Anti-
 pathetiker, der das Beiläufige in einer Sprache preist, die kein Literaturfett
 ansetzt. Er singt Lieder über verschusselte Träume und sich verfusselnde
 Zeit, „Kaffee und Karin, Birgit und Bier“. Die Schauplätze seiner Songs
 sind die Ränder der Stadt, Mehrzweckbecken und ein Graben hinter
 Huchting. Der andere ist ein Artist, dem die historischen Avantgarden
 in Fleisch und Blut übergegangen sind. Er schreibt Gedichte in einer
„steckschlosssprache“, „glossolall“ und durchsetzt mit Archaismen und
 Neologismen. In ihnen ergründet er den „fieberton einer mücke“, und übt
 sich in Etüden über ins Kaffeelicht getauchte Zuckerlöffel.

An diesem Abend begegnen sich die beiden. Sie werden von den Heraus-
gebern der TEXT+KRITIK-Hefte befragt, lesen ihre Texte und spielen ihre
Musik.

 In Kooperation mit TEXT+KRITIK und mit freundlicher Unterstützung von Villa Aurora &

 Thomas Mann House e.V.
FR 25.10.      19.30 Uhr     6/4 €     Haus für Poesie

Lesung und Konzert mit Maria Cabrera Dichterin, Barcelona und der
Band El pèsol feréstec

                                                                    Jahre
                                                                     20

                                                                                   Lyrikli
Die wilde Erbse                                                            ne
    feat. Maria Cabrera
                           Poesie & Musik
                                    aus Katalonien

                                            Lyrikline feiert in diesem Jahr den
                                            20. Geburtstag, und die Länderpart-
                                            ner, die zu diesem großen Online-­
                                            Archiv für internationale Poesie bei-
                                            tragen, feiern mit. Im Oktober bringt
                                            die katalanische Parterorganisation,
                                            das Institut Ramon Llull, Musik
                                            und Poesie aus Katalonien nach Ber-
                                            lin und lädt zu einer Entdeckungs-
                                            reise durch die katalanische Poesie
                                            der letzten 100 Jahre ein.

Die Band El pèsol feréstec (Die wilde Erbse) wurde 2003 gegründet und
kombiniert Pop, Rock und Folk mit Gedichten klassischer und aktueller
katalanischer Autoren. Die Dichterin Maria Cabrera (geboren 1983 in
Girona) ist die Frontfrau der Band. Sie trägt die Texte mit ihrer tiefen
markanten Stimme vor. Für den jüngsten ihrer drei Gedichtbände La ciutat
cansada (Editorial Proa 2017) wurde sie mit dem Carles Riba-Preis aus-
gezeichnet, dem wichtigsten Lyrikpreis Kataloniens.

Die Texte liegen in deutscher bzw. englischer Übersetzung vor.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Hauses für Poesie und des Institut Ramon Llull
Aktuelles

lyrikklub – Komm‘ zur Sprache!
Neunmal im Jahr, jeweils am letzten Sonntag im Monat, trifft sich von
17-20 Uhr der lyrikklub. Wir besprechen frische Texte, lesen Lieblings-
gedichte und Neuerscheinungen, tauschen uns zu wichtigen Themen
der Lyrik und des Lyrikbetriebs aus und aktualisieren unser Schreiben.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Bitte Snacks und Getränke
mitbringen.

Termine: SO 29.9. | SO 27.10. | 17–20 Uhr | Haus für Poesie

Das Haus für Poesie auf der Frankfurter Buchmesse
Auf der Buchmesse in Frankfurt präsentiert das Haus für Poesie
verschiedene Lesungen mit namhaften Autorinnen und Autoren.
Alle aktuellen Infos entnehmen Sie bitte unserer Website.

FR 18.–SO 20.10. | Messe Frankfurt

VERSschmuggel auf Reisen | PŘEKLADIŠTĚ NA CESTÁCH
Mit Léonce W. Lupette, Pavel Novotný, Lena Dorn |
Moderation: Jonáš Hájek
Sechs tschechische und sechs deutsche Dichter*innen trafen sich im
Sommer 2018 beim poesiefestival berlin zur Übersetzungswerkstatt
VERSschmuggel. Die zweisprachige, in beiden Ländern erscheinende
Anthologie (Wunderhorn 2019) geht mit den Beteiligten noch bis zum
Ende des Jahres in Deutschland und Tschechien auf Lesereise. Mehr:
       prekladiste-versschmuggel.cz

MI 23.10. | 19-20 Uhr | Dresden, Literaturhaus Villa Augustin,
Antonstraße 1

Ausblick
Open Mike – Wettbewerb für junge Literatur
FR 8.11.–SO 10.11. | Heimathafen Neukölln

ZEBRA Poetry Film Festival
DO 5.12.–SO 8.12. | CineStar Kino in der KulturBrauerei
Impressum

Haus für Poesie
Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei)           |   10435 Berlin

Tel +49. 30. 48 52 45-0                        mail@haus-fuer-poesie.org
Fax +49. 30. 48 52 45-30		                     www.haus-fuer-poesie.org

   hausfuerpoesie                         hausfuerpoesie

   hausfuerpoesie                         hausfuerpoesie

   hausfuerpoesie

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Verkehrsanbindung: U2        |   Tram 12   |   M1   |   M10 Eberswalder Straße

Unsere BesucherInnen mit Berlinpass erhalten Karten zum Preis von 3€.
Geflüchtete erhalten freien Eintritt. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei.

Das Haus für Poesie wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa
des Landes Berlin.

Das Haus für Poesie empfiehlt: Hotel Jurine Schwedter Str. 15 | 10119 Berlin
Buchhandlung Die Insel Greifswalder Str. 41 | 10405 Berlin
Echoo Konferenzdolmetschen www.echoo.de

REDAKTION

Silvia Halfter   |   Matthias Kniep   |   Christiane Lange     |   Karla Reimert Montasser   |
Thomas Wohlfahrt (V.i.S.d.P)
                                  www.studio-stg.com
ART DIRECTION studio stg
DRUCK Fata Morgana

HINWEIS ZU FILM-, FOTO- UND TONAUFNAHMEN
Die Veranstaltungen des Hauses für Poesie werden zu Dokumentations- und Werbezwecken
gefilmt und fotografiert. Eine Auswahl an Fotos und kurzen Videos wird auf der Website
www.haus-fuer-poesie.org und in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das Haus für Poesie
macht von jeder Veranstaltung eine Audioaufnahme. Ausgewählte Audioaufnahmen werden
als Gespräch des Monats auf der Website des Hauses für Poesie publiziert sowie auf der
Plattform www.soundcloud.com hochgeladen und über facebook geteilt. Die Film-, Foto-
und Tonaufnahmen werden im Archiv des Hauses für Poesie gespeichert. Weitere Informa-
tionen zum Datenschutz finden Sie auf                        www.haus-fuer-poesie.org

BILDNACHWEIS
Cover: Métail: Louis Roquin | Lyons: The polish language | Saalberg: privat | Boettcher:
Ben Lichtenberg | Steinbacher: Katharina Roßboth | Métail: Louis Roquin | Traxler: Robert
Golinski | Reynolds: Letzter Tag der Republik | Falb: privat | Hünger: Felix Wilhelm |
Hünger: Felix Wilhelm | Küchenmeister: Dirk Skiba | Sabbagh: Ken Yamamoto | Lentz:
gezett | Regener: Charlotte Goltermann | Cabrera: María Días
ikline                    Aus dem dominikanischen Spanisch von Timo Berger
u auf L   yr

                    Frank
                    Báez                                                 Jahre
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                                                                          20

                                                                                     Lyrikli
                        Anoche soñé
                        que era un DJ /                                          ne
                        Heute Nacht träumte ich,
                        ich wäre ein DJ
                  Die Frage ist doch, ob sich Dichter und DJs
                  vertragen können.
                  Ob sie eins sein können,
                  ob es möglich ist, mit der einen Hand Gedichte zu schreiben
                  und mit der anderen Platten aufzulegen,
                  ob man halb Dichter, halb DJ sein kann,
                  ob ich vom Bauchnabel nach oben Dichter
                  und vom Bauchnabel nach unten DJ bin
                  oder umgekehrt
                  oder vielleicht verwandeln sich Dichter
                  in Vollmondnächten in DJs
                  oder – vielleicht übertreibe ich –
                  will jeder DJ im Grunde doch Dichter sein
                  und jeder Dichter DJ.

                  Man erzählt sich, dass einmal ein DJ und ein Dichter
                  in eine tiefe Grube fielen.
                  Sie schrien so lange bis
                  ein Mann erschien und ihnen ein Seil
                  zuwarf, um sie langsam nach oben zu ziehen.
                  Der DJ kam zuerst heraus und als sie das Seil
                  zu dem Dichter hinunterließen, schrie der, er wolle unten bleiben
                  der Mann und der DJ erfüllten seinen Wunsch
                  warteten schweigend ein Weilchen und gingen dann.

 Auszug

                                                                www.lyrikline.org

                    listen to the poet
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