Programm 11/12 2019 WISSEN DER DICHTUNG - Haus für Poesie
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Programm 11/12 2019 WISSEN DER DICHTUNG SAMISCHE ZEBRA POETRY DICHTUNG FILM FESTIVAL 27. OPEN MIKE
PROGR AMM SA 2.11. 19 Uhr Die goldene Schreibmaschine Geburtstagslesung mit Ginka Steinwachs Außer Haus DI 5.11. 19.30 Uhr Hier sein. Vom Ankommen, Schreiben und Verlegen Widad Nabi und Aref Hamza MI 6.11. 20 Uhr Lieder und Dichter Michael Krüger Außer Haus FR 8.11. 19.30 Uhr 27. open mike: Debütlesungen Artur Dziuk, Demian Lienhard, Saskia Warzecha Außer Haus SA 9.11. 27. open mike: Finale – Wettbewerb für junge Literatur SO 10.11. Außer Haus FR 15.11. 19.30 Uhr Akademie zur Lyrikkritik Zwischen Haltung und Unterhaltung DI 19.11. 19.30 Uhr Samische Dichtung Inger-Mari Aikio, Johan Sandberg McGuinne, Sigbjørn Skåden MI 20.11. 19.30 Uhr Lyrikline Live Kuratiert von Daniela Danz DO 21.11. 19.30 Uhr Epigraphiker des Glücks Mathias Énard MI 27.11. 19.30 Uhr Wissen der Dichtung Science und Science Fiction
DO 5.12. ZEBRA Poetry Film Festival – Deutschlandweiter Wettbewerb, SO 8.12 Focus UK, kuratiertes Hochschulprogramm Außer Haus MI 11.12. 19.30 Uhr Wissen der Dichtung Nature Writing DO 12.12. 19.30 Uhr One Lark, One Horse Marcel Beyer und Jan Wagner übersetzen Michael Hofmann FR 13.12. 19.30 Uhr Akademie zur Lyrikkritik Netz und doppelter Boden MO 16.12. 19.30 Uhr Fishing the Tiber Christian Vater und T.G. Vömel SA 21.12. 19.30 Uhr ZEBRA-POESIEFILMCLUB SPEZIAL Der Kurzfilmtag: Was wäre, wenn ... POETISCHE BILDUNG SO 24.11. 17 lyrikklub – Offener Klub für LyrikerInnen 20 Uhr MO 25.11. 17 SelbstVERSuche mit Daniel Falb – Unarchitektur im Gedicht 20 Uhr FR 29.11. 18 Die lange Nacht der guten Exposés – Deadline-Coaching mit Dr. Dorothee Schmidt 1 Uhr
SA 2.11. 19 Uhr Eintritt frei Warnitz Geburtstagslesung mit Ginka Steinwachs Dichterin, Berlin „7 x 11 oder 11 x 7 Jahre lebendiges Leben: die goldene Schreibmaschine“ „Aus diesem Bleistift, der genausogut ein Luftballon sein könnte, ersieht man wieder: meine Literatur hat unbezwinglich die Tendenz zu fliegen.“ Das meint die unwiderstehliche Literaturperformerin und Wortakrobatin Ginka Steinwachs. Und sie hat durchaus recht mit ihrer Behauptung. Ihre Worte fliegen dem Sinn davon und dem Unsinn nicht unbe- dingt entgegen, sie sind sinnlich betörend und bereiten diebisches Vergnügen beim Zuhören. „Noch eine Stunde: dann wieder in der Reihenfolge der Folge: Lampe Dusa, Lampe Diva, Lampe Dandy, Lampe Dante!“ Der Literaturkritiker Martin Lüdke schrieb: „Es gibt bis heute keine einleuchtende Erklärung dafür, wa- rum auch alle totalitären Systeme von Stalin über die Nazis bis hin zu den griechischen Obristen und den Spießern der SED stets zu Beginn ihrer Herrschaft solche Literatur ausnahmslos zu verbieten suchten.“ Ginka Steinwachs, die sich lange Zeit in Paris aufhielt, kommt nicht von ungefähr vom Surrealismus, den sie nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch studierte, sie wurde mit einer Arbeit zu André Breton promoviert. Ginka Steinwachs (geboren 1942 in Göttingen) war Lehrbeauftragte an Universitäten und Hochschulen in Paris, München, Berlin, Zürich und Hamburg. Seit 1974 ist sie als freie Schriftstellerin von Romanen, Theater- stücken und Hörspielen tätig, seit 1982 performt sie eigene Texte. Eine gemeinsame Veranstaltung der Warnitzer Lesungen mit dem Haus für Poesie Berlin Veranstaltungsort: WARNITZER LESUNGEN | Lindenallee 27 | 17291 Warnitz
DI 5.11. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Lesung und Diskussion mit Widad Nabi Dichterin, Berlin und Madjid Mohit Sujet Verlag, Bremen und Joachim von Zepelin Secession Verlag, Berlin | Aref Hamza Dichter, Buchholz | Moderation Sherko Fatah Autor, Berlin Hier sein. Vom Ankommen, Schreiben und Verlegen „Erkläre niemandem / etwas, von dem du die Gründe nicht mehr kennst, / denn als du mit einer kleinen Tasche dein Land verließest, / hast du dort zurückgelassen / alle Gründe.“ schreibt Widad Nabi in ihrem Gedicht Erkläre niemandem. Die Fluchterfahrung, das Ankommen in einer Frem- de prägt ihr Schreiben wie das von Aref Hamza. An diesem Abend lesen sie ihre Texte und sprechen mit ihren Verlegern über ihre Erfahrungen im deut- schen Literaturbetrieb, über ungeahnte Schwierigkeiten und neue Chancen. Die kurdisch-syrische Lyrikerin Widad Nabi (geboren 1985 in Kobani in Syrien) schreibt für zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen. 2013 erschien ihr Buch Zeit für Liebe, Zeit für Krieg, 2016 folgte Syrien und die Sinn- losigkeit des Todes. In Deutschland wurden erste Texte in der Anthologie Weg sein – hier sein (Secession Verlag 2016) veröffentlicht. Anfang 2019 erschien ihr erstes Buch in deutscher Sprache, Frühling (Sujet Verlag Bremen, Übersetzung Suleman Taufiq). Aref Hamza (geboren 1974 in Al-Hasakeh in Syrien) gilt in der arabisch- sprachigen Welt als eine der bedeutendsten lyrischen Stimmen seiner Ge- neration. Von ihm sind bislang sieben Gedichtbände in arabischer Sprache erschienen. Wie Widad Nabi veröffentlichte er 2016 in der Anthologie des Secession Verlags, 2018 folgte im selben Verlag sein erster deutscher Gedichtband Du bist nicht allein (Übersetzung Sandra Hetzl). Sherko Fatah (geboren 1964 in Berlin) wuchs in der DDR als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen auf. Er hat sechs Romane veröffent- licht, zuletzt Schwarzer September (Luchterhand Literaturverlag 2019). Die gelesenen Texte stehen in deutscher Übersetzung zur Verfügung. Die Veranstaltung wird arabisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
MI 6.11. 20 Uhr 16/8 € Deutsche Oper Berlin Lesung und Konzert mit Michael Krüger Autor, München | Philipp Jekal Bariton, Berlin | Meechot Marero Sopran, Berlin | Gideon Poppe Tenor, Berlin | John Parr Pianist, Berlin LIEDER UND DICHTER Schöne Wiege meiner Leiden Ohne Robert Schumann ist die Ent- wicklung des deutschen Lieds im 19. und 20. Jahrhundert undenkbar. In ihrer radikalen Verschmelzung von Wort und Ton zu einem poeti- schen Ganzen sind seine Lieder bis heute Vorbild für die unterschied- lichsten Komponisten. Deshalb stellt der zweite Abend von Lieder und Dichter dem ersten Lieder zyklus Schumanns, dem Liederkreis Opus 24, Werke von zwei Kompo- nisten gegenüber, in deren Schaffen diese Beziehung besonders stark zur Geltung kommt: einerseits die extrem verdichteten Miniaturen Hugo Wolfs, andererseits Lieder von Aribert Reimann, der sich zeitlebens immer wieder mit Schumanns Werk auseinandersetzte und auch Bearbeitungen seiner Lieder erstellte. Michael Krüger (geboren 1943 in Wittgendorf), Dichter, Romancier und sicherlich eine der bedeutendsten Verlegerpersönlichkeiten Deutschlands, der vor kurzem mit Mein Europa. Gedichte aus dem Tagebuch (Haymon Verlag 2019) seinen jüngsten Band vorlegte, reagiert mit eigenen Texten auf das Liedprogramm des Abends. Eine gemeinsame Veranstaltung von Deutsche Oper Berlin und Haus für Poesie Tickets: Deutsche Oper Berlin Tel.: 030.343 84 343 deutscheoperberlin.de
FR 8.11. 19.30 Uhr 6/4€ Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Straße 141 Lesung und Gespräch mit Artur Dziuk Autor, Hamburg und Susanne Stark Programmleiterin, dtv bold | Demian Lienhard Autor, Baden/CH und Nadya Hartmann Lektorin, Frankfurter Verlagsanstalt | Saskia Warzecha Autorin, Berlin und Andreas Rötzer Verleger, Matthes&Seitz | Moderation Chris Möller Literaturvermittlerin, Berlin 27. Auftakt: Debütlesungen Bevor beim open mike wieder junge Autorinnen und Autoren um die Wet- te lesen, stellen mit Artur Dziuk, Demian Lienhard und Saskia Warzecha drei open-mike-FinalistInnen der letzten Jahre ihre frisch erschienenen lite- rarischen Debüts vor. Begleitet werden sie von ihren VerlegerInnen und LektorInnen, die ihre DebütantInnen vorstellen und Einblick in ihre verle- gerische Arbeit geben. Artur Dziuk war 2013 im Finale des open mike. Jetzt erschien sein De- bütroman Das Ting (dtv bold). Lektorin Susanne Stark präsentiert ihren Autor. Demian Lienhard war gleich zweimal im Finale des open mike, im März diesen Jahres erschien sein vielgelobter Debütroman Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat (Frankfurter Verlagsanstalt). Er wird von seiner Lektorin Nadya Hartmann begleitet und befragt. Saskia Warzecha war 2016 Finalistin des open mike. Im Herbst 2019 erscheint ihr Lyrikdebüt Approximanten (Matthes & Seitz). Verleger Andreas Rötzer wird die Autorin vorstellen. Der open mike ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Hauses für Poesie und der Crespo Foundation in Kooperation mit dem Heimathafen Neukölln und dem Allitera Verlag. Präsentiert von taz. die tageszeitung, Deutschlandfunk Kultur und Bücher Magazin.
SA 9.11. 14–19 Uhr Eintritt frei SO 10.11. 11 Uhr Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Straße 141 FinalistInnen Sina Ahlers, Berlin Simon Liening, Köln Sebastian Behr, Leipzig Katrin Pitz, Darmstadt Hannah Bründl, Wien Laetizia Praiss, Dresden Annina Haab, Basel Nadine Sieger, Leipzig Carla Hegerl, Leipzig Fiona Sironic, Wien Clara Heinrich, Berlin Alexandra Stahl, Berlin Manon Hopf, München Friedrich Stockmeier, Heidelberg Lasse Jürgensen, Berlin Mascha Unterlehberg, Ludwigsburg Lisa Krusche, Braunschweig Angie Volk, Berlin Sarah Kuratle, Wien Elisa Weinkötz, Berlin Nora Lassahn, Berlin Zarah Weiss, Wien 27. „Das ist literarische Völlerei.“ (taz) 22 junge AutorInnen, ausgewählt aus 600 eingesandten Texten, übernehmen zwei Tage lang die Bühne im Heimathafen Neukölln und lesen um den Gewinn des open mike. Jede(r) hat 15 Minuten Zeit, um das Publikum und die Jury zu überzeugen, dann klingelt der Wecker. Am Ende entscheidet die Jury – Thomas Meinecke, Clemens Meyer und Uljana Wolf küren am Sonntag gegen 15.30 drei PreisträgerInnen. Ein Preis wird für Lyrik verliehen. Dotiert ist der open mike mit insgesamt 7.500 Euro. Die taz-Publikums- jury zeichnet überdies einen Text mit dem Publikumspreis aus. Die Wettbewerbstexte erscheinen als Anthologie im Allitera Verlag und sind ab dem 7.11. exklusiv in den Buchhandlungen Anakoluth im Prenzlauer Berg anakoluth.de und Leseglück in Kreuzberg leseglueck-berlin.de erhältlich, danach im Buch- handel oder unter allitera.de. Am 17.11.2019 um 22.05 Uhr sendet Deutschlandfunk Kultur eine Reportage zum 27. open mike.
FR 15.11. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Pecha Kucha-Abend mit Irina Bondas | Eric Ehrhardt | Jan Kuhlbrodt | Regina Menke | Patty Nash | Marcus Neuert | Florian Neuner | M ichael Wolf | Thomas Hashemi | Moderation Hendrik Jackson | Gastreferentin Beate Tröger AKADEMIE ZUR LYRIKKRITIK Zwischen Haltung und Unterhaltung: Der Kritiker als Journalist, Spezialist und Zirkulationsagent Im September-Workshop unter der Leitung des Kritikers Gregor Dotzauer standen eine Rezension von Gerhard Falkners aktuellem Gedichtband Schorfheide: Gedichte en plein air (Berlin Verlag 2019) und Alice Oswalds 46 Minuten im Leben der Dämmerung (S. Fischer 2018) zur Auswahl. Kritiken schreibend, ging es um die Frage, welchen Anforderungen ein Rezensent, eine Rezensentin zu genügen hat: Sind es Anforderungen, die von außen an sie herangetragen werden oder innere Kriterien? Ist er Zirkulationsagent und Jongleur inmitten von Umwälzungen der Medien- landschaft? Zwischen Haltung und Unterhaltung schält sich die pointierte Kritik hervor, die dann von den TeilnehmerInnen in ein Pecha-Kucha-Format übertragen wurde, das Text und Bild verbindet. In seiner Textlänge entspricht es dem gängigen Rezensionsformat. So entstehen interessante Reibungen zwischen den Formaten. Zudem gibt Beate Tröger einen pointierten Ausblick auf den kommenden Workshop: Kritik zwischen Wertung und Auslegung. Die Akademie zur Lyrikkritik ist ein Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation mit der Plattform lyrikkritik und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
DI 19.11. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Inger-Mari Aikio Dichterin, Finnland | Johan Sandberg McGuinne Dichter, Schweden | Sigbjørn Skåden Dichter, Norwegen | Moderation Per Bergström Rámus förlag, Schweden und Laura Serkosalo Nuoren Voiman Liitto, Finnland Samische Dichtung Lyrikline feiert in diesem Jahr den 20. Geburtstag, und die Länderpartner, die zu diesem großen Online-Archiv für internationale Poesie beitragen, feiern mit. Im November kommen die Partner der finnischen Organisation Nuoren Voiman Liitto und des schwedischen Rámus förlag nach Berlin. Die Samen sind ein indigenes Volk mit eigenständiger Kultur und eigen- ständiger Sprache, die zur Familie der uralischen Sprachen zählt und eine Verwandtschaft mit dem Finnischen und Ungarischen aufweist. Sie leben unter anderem in den nördlichen Teilen Schwedens, Norwegens und Finn- lands. Aufgrund der Kolonisation der traditionellen Sami-Gebiete kam es zu Umsiedlungen und zur Diskriminierung der samischen Sprache und ihrer Sprecher, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts anhielt. Die vorherrschende Gattung der samischen Literatur ist seit jeher die Lyrik. Dass diese Tradition bis heute lebendig ist, wird dieser Abend zeigen. Ein- geladen sind drei DichterInnen aus Schweden, Norwegen und Finnland, die ihre Texte lesen und über die samische Dichtung diskutieren: Johan Sandberg McGuinne, Sigbjørn Skåden und Inger-Mari Aikio. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit den finnischen und schwedischen Lyrikline- Partnern Rámus förlag und Nuoren Voiman Liitto, dem Finnland-Institut sowie den Nor- dischen Botschaften, die im Oktober 2019 ebenfalls ihr 20-jähriges Jubiläum feiern. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
MI 20.11. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Heinrich Detering Autor, Göttingen | Steffen Mensching Autor, Rudolstadt | Ralf Meyer Autor, Halle | André Schinkel Autor, Halle | Moderation Daniela Danz Autorin, Kranichfeld Jahre 20 Lyrikli Lyrikline Live ne Lyrikline, ein Herzstück des Hauses für Poesie, wird 20 Jahre alt: Mit yrikline Live startete die Veranstaltungsreihe, mit der das Haus das Ju- L biläum begeht, ins Jahr. Mit Lyrikline Live endet sie jetzt. Vier Dichter, die auf der Online-Plattform mit ihren Stimmen und Texten noch nicht vertreten sind, kommen ins Haus für Poesie. Benannt wurden sie diesmal von der Dichterin Daniela Danz (geboren 1976 in Eisenach), die 2019 als Gastkuratorin agiert. Ihre Wahl fiel auf: Heinrich Detering (geboren 1959 in Neumünster), Steffen Mensching (geboren 1958 in Ost-Berlin), Ralf Meyer (geboren 1970 in Eisleben) und André Schinkel (geboren 1972 in Eilenburg). Daniela Danz stellt an diesem Abend die Autoren mit ihren Werken vor. Bei dieser Gelegenheit werden sie ins Auf- nahmestudio von Lyrikline eingeladen. Lyrikline ist ein vielsprachiges Weltarchiv der Dichtung in Wort, Ton und Bild, das stetig erweitert wird. Mehr als 1.400 DichterInnen, 12.500 Ge- dichte, 85 Sprachen und annähernd 19.000 Übersetzungen sind derzeit hier zu lesen und zu hören.
DO 21.11. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Mathias Énard Autor, Barcelona | M oderation Lothar Müller Literaturkritiker, Berlin Epigraphiker des Glücks: Mathias Énard Der mit dem Prix Goncourt ausge- zeichnete Romancier Mathias Énard (geboren 1972 in Niort) ist weltweit bekannt geworden mit Erzählungen über die wechselseitige Durchdrin- gung von Orient und Okzident, mit Romanen über Söldner im Balkan- krieg, über Diebe und Prostituierte in der Straße der Diebe und mit einem historischen Capriccio, das Michel angelo als Brückenbauer zum osma- nischen Sultan ans Goldene Horn führt. Jetzt liegen mit Letzte Mitteilung an die Proust-Gesellschaft von Bar- celona (Hanser Berlin 2019, aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller) zum ersten Mal Gedichte von ihm vor. Der Band versam- melt in einer Art poetischem Logbuch Texte aus 20 Jahren, die den Autor an alte Wirkungsstätten führen: nach Beirut, Damaskus und Teheran, an die Schwarzmeere und auf das Dach der Welt, zuletzt zum Trinken nach Lissabon und in das Proust’sche Korkzimmer am Boulevard Haussmann. Es sind globetrottende Gedichte, frei von exotistischem Kitsch, durch die ein großer Atem geht. Énard, der sich hier selbst als „Epigraphiker des Glücks“ bezeichnet, wandelt auf den Spuren von Hafis, Rumi und Wilhelm von Aquitanien. Sein Buch ist eine Ermutigung zum stetigen Aufbruch in die Welt. Die Veranstaltung wird französisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen Eine gemeinsame Veranstaltung mit Hanser Berlin
POETISCHE BILDUNG MO 25.11. 17–20 Uhr 8/6€ Haus für Poesie Lyrikwerkstatt für alle von 18–99 Vorkenntnisse sind nicht erforderlich mit Daniel Falb Dichter, Berlin SelbstVERSuche auf dem werksgelände leben. Unarchitektur im Gedicht Beinahe unser ganzes Leben verbringen wir in gebauten Strukturen – Ar- chitekturen, in denen wir wohnen und arbeiten, Infrastrukturen, die uns mit Ressourcen, Information und Mobilität versorgen. Wandeln wir einen Vers der Dichterin Sabine Scho ab, erkennen wir uns selbst als „Tiere in Architektur“. Nicht nur Gebäude aus Stahl und Stein, ebenso Gedanken gebäude sind unser Habitat, und nicht zuletzt das Gedicht lässt sich mit Emily Dickinson als Bauwerk besonderer Art begreifen – als „house of possibility“ mit reichlich Türen und Fenstern und einem offenen Dach. Was aber geschieht, wo uns gebaute Strukturen weniger beherbergen als ausgrenzen, uns Zugang weniger ermöglichen als entziehen? Was passiert an den Rändern der Infrastrukturen, entlang ihrer Zäune, bewachten Nadel öhre, ihrer Halden, Brachen, unwirtlichen Zonen, in denen nichts geplant ist und sich alles Abgestoßene sammelt? Wie man diesen „Unarchitekturen“ im Gedicht Raum geben, sie schreibend erfassen und verarbeiten kann, dem spüren wir im Workshop gemeinsam nach. Der Dichter und Philosoph Daniel Falb führt in diesem Workshop ins Thema ein, beantwortet Fragen und bietet in gemeinsamen Schreibexperimenten die Gelegenheit, Ausdruck zu finden für offene Reservate und innere Werksgelände. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter mitmachen@haus-fuer-poesie.org
MI 27.11. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Aase Berg Autorin, Stockholm | Oswald Egger Autor, Wien | Moderation Asmus Trautsch Autor, Berlin WISSEN DER DICHTUNG Science und Science Fiction Der Auftakt von Teil II der Veranstaltungsreihe Wissen der Dichtung be- ginnt in der Zukunft, in einem Grenzbereich zwischen Dichtung und exakter Wissenschaft. Es treffen zwei Dichter aufeinander, die sich in ihrem Werk zwischen Science und Science Fiction bewegen. Es ist ein Weiterdenken der Wissenschaft mit anderen Mitteln, eine poetische Extrapolation auf Grund- lage sorgfältig erhobener Daten. Oswald Egger (geboren 1963 in Tscherms, Südtirol) ist ein solcher „Grenz- gänger zwischen Literatur und Wissenschaft, zwischen bildender Kunst und Klangkunst“ (Tobias Lehmkuhl, Süddeutsche Zeitung). In seinen Gedichten durchstreift er eine Natur, die sich in einer biologisch-phantas- tischen Taxonomie allmählich auflöst. In anderen Texten betreibt er Grundlagenforschung zu den zahlreichen Wechelbeziehungen zwischen Poesie und Mathematik, die er als verwandte Denkarten auffasst. Aase Bergs (geboren 1967) Dichtung entsteht im Rückgriff auf Strategien der Genre-Literatur: Science-Fiction, Dystopien, Horror und Trash verbinden sich mit physikalischen Theorien über die Entstehung des Universums. Ihr episches Gedicht Dark Matter ist eine Phantasmagorie voller Verwandlungen und futuristischer Permutationen. Es ist auch eine Verbeugung vor dem schwedischen Nobelpreisträger Harry Martinson (geboren 1904 in Jämshög, Südschweden, gestorben 1978 in Stockholm), der für sein futuristisches Versepos Aniara 1974 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Aase Berg und Oswald Egger lesen Gedichte und sprechen mit Asmus Trautsch über die Zukunft der Dichtung, die möglicherweise gleichzeitig die Zukunft der Wissenschaft ist. Die Veranstaltung wird schwedisch-deutsch gedolmetscht. Gefördert aus Mitteln der Stiftung Preußische Seehandlung Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
POETISCHE BILDUNG FR 29.11. 18–1 Uhr Eintritt frei Haus für Poesie Deadline-Coaching für alle von 18–99 Vorkenntnisse sind nicht erforderlich mit Dr. Dorothee Schmidt Hille & Schmidt Literatur- und Medienagentur Nachtschicht Die Lange Nacht der guten Exposés Ein gutes Exposé ist oft mitentscheidend für den Publikationserfolg. Was aber macht ein gutes Exposé aus? Welche Anforderungen stellen Verlage an AutorInnen? Welches Stipendium oder Projekt auch immer Dich gerade antreibt, ob Du Profi bist oder Anfänger: Nimm die letzten Tage vor Weih- nachten zum Anlass, gemeinsam mit Gleichgesinnten Deine Unterlagen auf Hochglanz zu polieren, um gut vorbereitet ins neue Lyrikjahr zu starten! Zur Einführung stimmt Dorothee Schmidt, offizieller Deadline Sprint-Coach von der Hille & Schmidt Literatur- und Medienagentur, mit Tipps für professionelles Arbeiten an Exposés auf die Nacht ein. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldungen bitte unter mitmachen@haus-fuer-poesie.org
DO 5.12–SO 8.12. Kino in der Kulturrauerei + Haus für Poesie 10. Lyrik und Kurzfilm kulminieren im Poesiefilm zu einem neuen, aufregenden Genre, das einlädt zu audiovisuellen Experimenten und fantasiereichen Höhenflügen. Den Wettbewerb der besten Poesiefilme Deutschlands präsen- tiert das diesjährige ZEBRA Poetry Film Festival. Aus 500 Einsendungen wählte eine Programmkommission die Wettbewerbsfilme aus, die Ge- winnerInnen werden am Ende des Festivals von einer internationalen Jury aus Film-, Lyrik- und MedienexpertInnen gekürt. Neben dem Wettbewerb gibt es ein vielseitiges Programm mit Film- screenings, Lesungen, Workshops und einem Kolloquium, das einen Einblick in das breite Spektrum des Poesiefilms gibt. Dabei stehen die Poesiefilmszene aus UK und die neue Generation junger PoesiefilmproduzentInnen aus den deutschen Hochschulen im Fokus. Im ZEBRINO-Wettbewerb wählen Kinder und Jugendliche ihren Lieblingspoesiefilm, und für Berliner SchülerInnen gibt es ein buntes Workshop- und Filmprogramm. Dem Aufruf des ZEBRA folgend haben FilmemacherInnen das diesjährige Festivalgedicht [dieses regionale getreide] von Daniel Falb verfilmt und präsentieren ihre Ergeb- nisse auf dem Festival. Lesungen mit DichterInnen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich runden das Programm ab. Weitere Informationen und das vollständige Programm unter haus-fuer-poesie.org Das ZEBRA Poetry Film Festival wird veranstaltet vom Haus für Poesie in Kooperation mit dem Kino in der KulturBrauerei. Gefördert aus Mitteln des Landes Berlin / Senatsver- waltung für Kultur und Europa, British Council und mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts, des Goethe-Instituts, der Alfred Ritter GmbH & Co. KG und interfilm Berlin. Präsentiert von taz und ASK HELMUT.
MI 11.12. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Gerhard Falkner Autor, Berlin | Alice Oswald Autorin, Devon | Sjón Autor, Reykjavík | Moderation Asmus Trautsch Autor, Berlin WISSEN DER DICHTUNG Nature Writing Die zweite Veranstaltung der Reihe Wissen der Dichtung widmet sich dem Nature Writing. Es geht um das Spannungsfeld zwischen Naturwissen- schaft und Naturlyrik im Zeitalter des Anthropozäns, in dem der Mensch erstmalig zum entscheidenden geologischen Faktor in der Erdentwicklung wurde. Alice Oswald (geboren 1966 in Reading) folgt in ihrem Langgedicht Dart (Faber & Faber 2002), einem der kanonischen Texte des Nature Writing, dem Lauf des gleichnamigen Flusses in der Grafschaft Devon, der bei Dart- moor entspringt und bei Dartmouth in den Ärmelkanal mündet. Der Text ist eine kunstvolle, polyperspektivische Feldforschung mit Bodenproben und O-Tönen der Anrainer. Der Autor und Künstler Sjón (geboren 1962 in Reykjavik) legt mit seinem Band bewegliche berge (Edition Rugerup 2018, Übersetzung Betty Wahl und Tina Flecken) ungewöhnliche Naturgedichte vor, in denen eine Schöpfergöttin in Schwermut versinkt, weil das Gesicht der Welt vor ihren Augen ein anderes wird. Erzählt wird von einer Zeit, „bevor wir den eis- bären und den weißen falken verloren / als wir noch hörten das krächzen weißer raben“. „Hinaus in die verzwickte Natur!“, heißt es bei Gerhard Falkner (geboren 1951 in Schwabach) in dessen jüngstem Band Schorfheide: Gedichte en plein air (Berlin Verlag 2019), der den Leser in das glazial geprägte Bio sphärereservat gleichen Namens entführt. Er unternimmt darin den Versuch, den naturpoetischen Grundwortschatz, der sich in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts selbst erledigte, auf den neuesten Stand zu bringen. Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Gefördert aus Mitteln der Stiftung Preußische Seehandlung Mit freundlicher Unterstützung durch den British Council und ECHOO Konferenzdolmetschen
DO 12.12. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Marcel Beyer Autor, Dresden | Michael Hofmann Autor, London | Jan Wagner Autor, Berlin One Lark, One Horse: Marcel Beyer und Jan Wagner übersetzen Michael Hofmann „Ich habe vergessen, was ein Gedicht ist – oder schlimmer, habe nur noch eine Erinnerung daran“, bekannte 2005 der deutsch-englische Schriftsteller Michael Hofmann (geboren 1957 in Freiburg), bevor er als Dichter ver- stummte. Zwischen 1983 und 1999 veröffentlichte er vier Gedichtbände. In dieser Zeit schrieb er neben Hugo Williams die vielleicht schönsten Vater- Gedichte in englischer Sprache. (Hofmann ist der Sohn des deutschen Schriftstellers Gert Hofmann.) Mit Feineinstellungen (DuMont 2001) erschien eine großzügige Auswahl seines Werks in einer Übersetzung von Marcel Beyer. Jetzt, nach einem Schweigen von nahezu zwei Jahrzehnten, gibt es neue Gedichte in One Lark, One Horse (Faber & Faber 2018). Die Texte darin sind – wie die des bewunderten Dichters Robert Lowell – nah an der eigenen Biographie geschrieben: ein Selbstporträt des Dichters in mittleren Jahren. An diesem Abend treffen drei Freunde, drei Dichter, drei Übersetzer aufein- ander. Hofmann selbst hat unter anderem Franz Kafka, Joseph Roth und Wolfgang Koeppen ins Englische gebracht. Marcel Beyer und Jan Wagner übersetzen eigens für diese Veranstaltung dieselben Texte aus One Lark, One Horse. Gemeinsam tragen sie die Ergeb- nisse vor, vergleichen die Fassungen und diskutieren die unterschiedlichen Ansätze mit Michael Hofmann. Mit freundlicher Unterstützung durch den British Council
FR 13.12. 19.30 Uhr 6/4€ Haus für Poesie Pecha Kucha-Abend mit Irina Bondas | Eric Ehrhardt | Jan Kuhlbrodt | Regina Menke | Patty Nash | Marcus Neuert | Florian Neuner | Michael Wolf | Thomas Hashemi | Alexander Estis | Moderation Hendrik Jackson | Gastreferentin Daniela Strigl AKADEMIE ZUR LYRIKKRITIK Netz und doppelter Boden: Kritik zwischen Wertung und Auslegung Literaturkritik ist Dienst an den Lesenden, orientierend, informierend, wertend. Sie ist aber auch eine Auseinandersetzung des Kritikers mit seinem Gegenstand, versprachlichter Ausdruck ästhetischer Erfahrung und ihrer Reflexion. Sie bringt Membranen hervor, die Schwingungen aufnehmen. Im Sinn der Etymologie des Wortes Text (von lat. textus = Gewebe, Geflecht) setzen sie sich aber zudem mit dem Umstand auseinander, dass jeder Text nicht nur aus Fäden, sondern immer auch aus Löchern besteht. Das Ver- stehbare, Benenn- und Beschreibbare steht neben dem, was dem eigenen Verständnis entzogenen ist. Der Workshop unter Beate Tröger stellte Fragen der Wertung in den Vordergrund – ästhetische Erfahrung trat dabei in den Hintergrund: Kritik ist Gespräch mit dem Text, mit der Sprache. Dieser Prozess ist prinzipiell unabschließbar. Darauf beziehen sich die Pecha Kuchas. Daniela Strigl gibt überdies einen Ausblick auf den kommenden Workshop: Kritik innerhalb und außerhalb der „Szenen“. Die Akademie zur Lyrikkritik ist ein Projekt des Hauses für Poesie in Kooperation mit der Plattform lyrikkritik und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
MO 16.12. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Lesung und Gespräch mit Christian Vater Autor, Berlin | T.G. Vömel Autor, Berlin | Moderation Sven Grünwitzky Kunstwissenschaftler, Berlin Die Stadt schreiben: FISHING THE TIBER Kaum ein anderer Ort als Rom, die Ewige, lässt sich besser als Palimpsest, als immer wieder überschriebene Stadt lesen: Ständig überformt, schreibt sich ihre Geschichte in unzählige Überlagerungen ein. Sie entstehen aus Zeit, Verwitterung und Vernachlässigung, aus Zerstörung, Verdrängung, aus Neuem, das Altes ersetzt – oder aus einer Idee heraus. Eine künstlerische Überschreibung hat 2008 der Literaturwissenschaftler und vorzügliche Romkenner Filippo Bettini initiiert: Texte aus aller Welt, die den Tiber zum Thema haben, wurden auf 26 Glasplatten am Flussufer auf- gestellt. Acht Jahre später, die Platten waren mittlerweile in einem desolaten Zustand, entdeckten die Künstler T.G. Vömel und Christian Vater diesen verlorenen Raum und rückten die Platten mit ihren Schrunden, Kratzern, mit den Graffiti, dem Unkraut und allen anderen Spuren, die die Zeit, die Menschen und das Wetter eingeschrieben hatten, in ihre künstlerische Auseinandersetzung. Fishing the Tiber: 13 römische Palimpseste (vauvau-verlag für inter- aktive Lyrik, 2018) ist ein Weiter-Schreiben und Transportieren in ein anderes Medium, in Grafik und Buch. Was immobil war, wird beweglich, was Glas war, wird Papier – aller Glanz und Schmutz, alle Spuren werden mitgenommen. Gilda Bettini, die sich heute für die Kunstaktion am Tiber-Ufer engagiert, wird zu Gast sein. Die Texte, die am Tiber ausgestellt wurden, werden auf Italienisch und Deutsch gelesen. Eine gemeinsame Veranstaltung des Hauses für Poesie und des Istituto Italiano di Cultura Berlino
SA 21.12. 19.30 Uhr 6/4 € Haus für Poesie Moderation Alexander Gumz Dichter, Berlin | Thomas Zandegiacomo Del Bel künstlerischer Leiter des ZEBRA Poetry Film Festival ZEBRA-POESIEFILMCLUB SPEZIAL ZUM KURZFILMTAG Was wäre, wenn … Einmal im Jahr – in der längsten Nacht des Jahres, am 21. Dezember – ruft die AG Kurzfilm bundesweit dazu auf, eigene Kurzfilmveranstaltungen zu organisieren. Aus diesem Anlass zeigt das Haus für Poesie die besten Beiträge des ZEBRA Poetry Film Festivals, die Mögliches und Unmögliches thematisieren. Was wäre, wenn das Unheimliche vor unserer Tür lauern würde? Fänden wir es anziehend oder abschreckend? Die Filme entführen den Betrachter in surreale Welten, heraus aus dem Alltag und hinein in teils gespenstisch teils absurde Bilderwelten. Die Gedichte der Poesiefilme im Programm stammen u. a. von Paul B ogaert, Billy Collins, Andres Ehin, J. K. Ihalainen, Rainer Maria Rilke und Tuija Välipakka. Der bundesweite KURZFILMTAG findet seit 2012 statt. Er ist inspiriert von der französischen Version Le Jour Le Plus Court, die ihre Premiere 2011 erlebte. Inzwischen feiern auch viele andere Länder den KURZFILMTAG. Weitere Informationen zum Kurzfilmtag unter kurzfilmtag.com
Aktuelles Netzwerktreffen Das Netzwerk Lyrik trifft sich vom FR 22.–SO 24.11. in Halle/Saale. Schwerpunkte werden das Verlegen und das Übersetzen von Lyrik sein. lyrikklub – Komm zur Sprache! Wir besprechen frische Texte, lesen Lieblingsgedichte und Neuer- scheinungen, tauschen uns zu wichtigen Themen der Lyrik und des Lyrikbetriebs aus und aktualisieren unser Schreiben. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. SO 24.11. | 17-20 Uhr | Haus für Poesie Lesung der open mike-PreisträgerInnen Die GewinnerInnen des open mike lesen am MI 27.11. im Hessischen Literaturforum im Mousonturm in Frankfurt am Main ( www.hlfm.de) aus ihren prämierten Texten. Für 2020 sind Lesungen in Wien und Bern geplant. Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Haus für Poesie und der Crespo Foundation in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm. VERSschmuggel auf Reisen | PŘEKLADIŠTĚ NA CESTÁCH Der tschechisch-deutsche VERSschmuggel ist zu Gast bei den Baden- Württembergischen Übersetzertagen. Mit Tom Bresemann | Jan Škrob | Martina Lisa Mehr zum Projekt: prekladiste-versschmuggel.cz SO 24.11. | 19-20 Uhr | Kehl | La Cita, Kinzigstraße 35 Ausschreibung Workshops Young & Open Poems Autorinnen und Autoren von 18 bis 27 Jahren sind eingeladen, mit den Dichterinnen Uljana Wolf und Birgit Kreipe an eigenen Texten zu arbeiten. Von Januar bis Mai 2020 werden einmal im Monat gemeinsam Gedichte diskutiert; ergänzend werden Textherstellungsmanöver und Übersetzun- gen erprobt, zeitgenössische Poetiken unter die Lupe genommen und auf der Bühne gelesen. Workshoptermine 2020: FR 31.1. | FR 28.2. | FR 27.3. | FR 24.4. Lesungen: SA 16.5. Haus für Poesie | SO 7.6. poesiefestival berlin Anmeldung bis zum 17.12.2019 unter mitmachen@haus-fuer-poesie.org
Impressum Haus für Poesie Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei) | 10435 Berlin Tel +49. 30. 48 52 45-0 mail@haus-fuer-poesie.org Fax +49. 30. 48 52 45-30 www.haus-fuer-poesie.org hausfuerpoesie hausfuerpoesie hausfuerpoesie hausfuerpoesie hausfuerpoesie Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter: haus-fuer-poesie.org/de/newsletter Verkehrsanbindung: U2 | Tram 12 | M1 | M10 Eberswalder Straße Tickets erhalten Sie an online oder an der Abendkasse. Keine Reservierungen. Unsere BesucherInnen mit Berlinpass erhalten Karten zum Preis von 3€. Geflüchtete erhalten freien Eintritt. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei. Das Haus für Poesie wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin. Das Haus für Poesie empfiehlt: Hotel Jurine Schwedter Str. 15 | 10119 Berlin Buchhandlung Die Insel Greifswalder Str. 41 | 10405 Berlin ECHOO Konferenzdolmetschen www.echoo.de REDAKTION Silvia Halfter | Matthias Kniep | Christiane Lange | Karla Reimert Montasser | Thomas Wohlfahrt (V.i.S.d.P) www.studio-stg.com ART DIRECTION studio stg DRUCK Fata Morgana Änderungen vorbehalten HINWEIS ZU FILM-, FOTO- UND TONAUFNAHMEN Die Veranstaltungen des Hauses für Poesie werden zu Dokumentations- und Werbezwecken gefilmt und fotografiert. Eine Auswahl an Fotos und kurzen Videos wird auf der Website www.haus-fuer-poesie.org und in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Das Haus für Poesie macht von jeder Veranstaltung eine Audioaufnahme. Ausgewählte Audioaufnahmen werden als Gespräch des Monats auf der Website des Hauses für Poesie publiziert sowie auf der Plattform www.soundcloud.com hochgeladen und über facebook geteilt. Die Film-, Foto- und Tonaufnahmen werden im Archiv des Hauses für Poesie gespeichert. Weitere Informa- tionen zum Datenschutz finden Sie auf www.haus-fuer-poesie.org BILDNACHWEIS Cover: Berg: Sara Mac Key | Steinwachs: gezett | Krüger: Peter Hassiepen | Motiv open mike: studio stg | Aikio: Jaime Mejía | Sandberg: Lotta Watia | Skåden: Tanya Busse | Detering: Maren Ermisch | Mensching: Lisa Stern | Meyer: Conny Klar | Schinkel: Tina Peißker | Enard: Pierre Marquès | Falb: privat | Motiv ZEBRA: studio stg | Beyer: gezett | Hofman: Barbara Hoffmeister | Wagner: Nadine Kunath | Fishing the Tiber: Christian Vater | Taimne direktor: Priit Tender
ikline u auf L yr Golan Haji Jahre Ne 20 Lyrikli Halbmond ne Du hast deinen Schmerz verschmälert. Als Junge an der Grenze legtest du ihn unter die Zugräder wie einen Piaster und ein Mädchen, das du liebtest, trug ihn auf den Feldern als Halskette Schmuggler brachten dir bei, wie du ihn sachte, sachte schlägst nachts mit den Hämmern von Dieben und die Abdrücke deiner Finger vor ihm verbirgst, vor den anderen. Du hast ihn verschmälert durch Schweigen, lange Wege bis er transparent war und hart wie ein abgeschnittener Nagel, der im Zeitteppich verschwand. Und als du ihn fandest war er ein Mond, den die Liebe ausgehungert hat du hängtest ihn an den Himmel deiner Seele und durchwachtest die Nacht allein, wartend auf den Ruf zum Festtag. Die deutsche Fassung von Sonja vom Brocke entstand während des deutsch-arabischen Übersetzungsworkshops Nahost trifft Europa auf dem poesiefestival berlin 2019. www.lyrikline.org listen to the poet
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