Präsentation der Saison 2020.2021 #1 - am 25. Juni 2020 - Schauspielhaus Graz

Die Seite wird erstellt Josefine Schumann
 
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Präsentation
        der
Saison 2020.2021 #1

  am 25. Juni 2020
Die Premieren der Spielzeit 2020.2021

- HAUS EINS -

Österreichische Erstaufführung
DRITTE REPUBLIK (EINE VERMESSUNG)
teil drei der kronlandsaga
Thomas Köck
Regie: Anita Vulesica
Premiere 11.09.2020, HAUS EINS

REINEKE FUCHS
Epos in zwölf Gesängen von Johann Wolfgang von Goethe
Regie: Mina Salehpour
Premiere 02.10.2020, HAUS EINS

DAS LICHT IM KASTEN (STRAßE? STADT? NICHT MIT MIR!)
Elfriede Jelinek
Regie: Franz-Xaver Mayr
Premiere 20.11.2020, HAUS EINS

MAKING A GREAT GATSBY
nach F. Scott Fitzgerald
Regie: Claudia Bossard
Premiere 11.12.2020, HAUS EINS

Bürger*innenbühne reloaded
WAS ZÄHLT
Ensemble-Liederabend mit Texten von Grazer Bürger*innen
Text & Regie: Miriam Tscholl
Premiere 15.01.2021, HAUS EINS

MACBETH
nach William Shakespeare von Heiner Müller
Regie: Stephan Rottkamp
Premiere 05.02.2021, HAUS EINS

DER GROßE DIKTATOR
Theaterstück nach dem Film von Charlie Chaplin
Regie: Clara Weyde
Premiere 09.04.2021, HAUS EINS

EIN SOMMERNACHTSTRAUM
Komödie von William Shakespeare
Regie: Markus Bothe
Premiere 14.05.2021, HAUS EINS
- HAUS ZWEI und DREI -

Deutschsprachige Erstaufführung
NIEMAND WARTET AUF DICH
Lot Vekemans
Aus dem Holländischen von Eva M. Pieper und Alexandra Schmiedebach
Eine mobile Produktion für die Rathäuser und Gemeindesäle in der Steiermark
Regie: Jochen Strauch
Premiere 22.09.2020, HAUS DREI, später auch mobil

Uraufführung | Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin
SCHLEIFPUNKT
Maria Ursprung
Regie: Marie Bues
Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin
Premiere am 03.10.2020 im Deutschen Theater Berlin
Premiere am 09.10.2020 in Graz, HAUS ZWEI

Uraufführung | Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
STERNTAGEBÜCHER
Nach dem Roman von Stanisław Lem
Aus dem Polnischen von Caesar Rymarowicz und für die Bühne bearbeitet
von Raphaela Möst
Regie: Raphaela Möst
Premiere in der Spielzeit 20.21 in HAUS DREI

Deutschsprachige Erstaufführung
KRASNOJARSK
Johan Harstad
Aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger
Regie: Tom Feichtinger
Premiere voraussichtlich im Oktober 2020 als VR-Film

Stückentwicklung
ZUHAUSE IST EIN BAUCHGEFÜHL
Eine Bürger*innenbühne zum Thema Kochen und Zugehörigkeit
Regie: Simone Dede Ayivi
Premiere voraussichtlich im Winter 2021 in HAUS ZWEI

Österreichische Erstaufführung
FLÜSTERN IN STEHENDEN ZÜGEN
Clemens J. Setz
Regie: Anja Michaela Wohlfahrt
Premiere voraussichtlich in HAUS ZWEI

Stückentwicklung | Uraufführung
FORST DER FINSTERNIS
Text & Regie: Nele Stuhler und Jan Koslowski
Premiere voraussichtlich in HAUS ZWEI
Deutschsprachige Erstaufführung
ZITRONEN ZITRONEN ZITRONEN
Sam Steiner
Aus dem Englischen von Stefan Wipplinger
Regie: Anne Mulleners
Premiere voraussichtlich in HAUS DREI

Stückentwicklung | Uraufführung
ICH BIN NACKT
Regie & Komposition: Marius Schötz

- FESTIVALS -

Internationales DRAMA|TIK|ER|INNEN|FEST|IVAL Graz
im Juni 2021 im Schauspielhaus Graz und an externen Spielorten

ETC – INTERNATIONAL THEATRE CONFERENCE
im Juni 2021 im Schauspielhaus Graz
EDITORIAL

WIR SPIELEN, SICHER!

Ende der Spielzeit 19.20 wollten wir in Graz gemeinsam mit Ihnen fünf Jahre Theatererfolge
gefeiert und Fragen gestellt haben: die nach den Grenzen des Zusammenlebens, die nach
Revolutionen, die nach der Entlarvung von Zukunft und die nach Heimat – denn was soll das
sein?

Dann war plötzlich die Zeit innezuhalten: Schock, Stillstand, Ratlosigkeit und die Frage „Wie
geht es jetzt weiter?“ Wir haben geplant, verworfen, geschoben, vertröstet, gehofft, gezweifelt
und dann entschieden: Wir planen so, dass wir sicher spielen werden.

Die Basis unserer Überzeugungen, mit denen wir Spielplane in Graz gestalten, sind heute wie
vor der verordneten „Spielpause“ dieselben: Wie immer interessieren uns die Reibungen, die
durch menschliche Beziehungen entstehen; aber auch jene zwischen globalen Bewegungen
und nationalen Abgrenzungsbestrebungen; die aufgeheizten Diskussionen pro und contra
Europa; die Standortfrage von Nationen im globalen Zusammenhang. Immer wieder steht die
Frage im Raum: Woher kam und kommt die Angst vor dem Fremden? Wie umgehen, mit dem
systemimmanenten Rassismus? Ist es Sorge um unseren Wohlstand, den wir gegen jede
Form von gefühlter Bedrohung sichern wollen? Oder ist es vielmehr eine Angst vor dem
Fremden in einem selbst? Auch unsere internen Diskussionen sind manchmal beflügelt,
manchmal getrieben von den aktuellen gesellschaftlichen Diskursen, manchmal auch
aufgerieben zwischen dem Ruf nach politischer Korrektheit, einer elendig grassierenden
Sprachverrohung und einer zunehmenden Ablehnung von Ambiguität.

Das „Angst-Gespenst“, das seit 2015 durch Europa spukt, hat inzwischen Geschwister zur
Seite bekommen: die Angst vor der globalen Zerstörung unseres Planeten und aktuell vor eine
Pandemie im noch nie erlebten Ausmaß.

Und genau darum interessiert uns die beunruhigende Frage gerade sehr: Was wird einmal
gewesen sein? Alles scheint vorstellbar: Wird der Mensch ausgelöscht oder löscht er selbst
den Planeten Erde aus? Wird unser wunderschöner Zwergplanet in Zukunft ganz ohne uns
durch die Galaxie kreisen? Oder surfen wir selbst durch neue Universen?

Wissen wir nicht, aber wir müssen leider davon ausgehen, dass der Mensch (mit-)
verantwortlich ist für schmelzende Gletscher, brennende Wälder, neue Kontinente aus Plastik
im Meer und andere Umweltkatastrophen. Und wenn wir es für möglich halten, dass der Planet
Erde z. B. durch ein Virus aus dem Nichts heraus von uns „befreit“ werden konnte, dann nutzen
wir doch die Chance, die ein reflektiertes Innehalten bieten kann! Die Schockstarre des
Kaninchens vor der Schlange macht keinen Sinn. Nachdenken und in sich gehen schon.

Richten wir also den Blick auf uns selbst – und machen wir weiter Theater. Denn bekanntlich
bietet nichts mehr Freiheit als die Kunst: die sieht was wird, während wir nur sehen, was ist.
Schützen die großen und kleinen Diktatoren die jeweiligen Nationen vor dem Fremden in uns
und um uns herum? Feiern wir demnächst lieber weiter rauschhaft unseren Wohlstand? Wird
die Bedrohung durch ein Virus bald wieder vergessen sein? Platzt gerade für immer der
amerikanische Traum? Wachen wir nach wirren Träumen in einer heißen Sommernacht als
„neue“ Menschen wieder auf?

Da wir vieles nicht wissen, aber für Sie, liebes Publikum, sicher wieder spielen wollen, stellen
wir Ihnen an dieser Stelle den Spielplan von HAUS EINS vor und bieten Ihnen – mit Sicherheit
– Ihre Tickets. Die Stücktitel werden flankiert von Berichten und Reflexionen wie es zu diesem
Magazin gekommen ist. Über unsere Pläne für HAUS ZWEI und HAUS DREI mit Schwerpunkt
auf Gegenwartsdramatik informieren wir in einem im Oktober erscheinenden weiteren
Magazin, im Dezember dann über unsere Festivalpläne im Sommer 2021.

Besonders gefreut hat mich in diesen nicht immer leichten vergangenen Wochen die Treue
unseres Schauspielhaus-Publikums. Für Sie spielen wir und auf das Wiedersehen mit Ihnen
freuen wir uns unendlich. Danke auch dem Freundeskreis des Schauspielhauses für die
spontane und hilfreiche finanzielle Unterstützung einzelner Freier Künstler*innen unseres
Hauses.

Mit herzlichen Grüßen und Freude auf unser Wiedersehen,

Iris Laufenberg

PS: Mein Dank gilt in dieser Zeit besonders allen Mitarbeiter*innen des Schauspielhaus Graz.
Diese     Menschen        finden      Sie     unter     https://schauspielhaus-graz.buehnen-
graz.com/team/Abteilungen
SPIELZEIT 19.20
WO WIR ÜBERALL EINGELADEN WAREN
FESTIVALS

› Autorentheatertage Berlin / Lange Nacht der Autor_innen: „Schleifpunkt“ von Maria Ursprung
    (Regie: Marie Bues)
› Heidelberger Stückemarkt / Nachspielpreis: „jedermann (stirbt)“ von Ferdinand Schmalz
    (Regie: Daniel Foerster)
› Mülheimer Theatertage: „Bookpink“ von Caren Jeß (Regie: Anja Michaela Wohlfahrt)
› Ruhrfestspiele Recklinghausen: „Sterntagebücher“ von Stanisław Lem (Regie:
    Raphaela Möst)
› Ruhrfestspiele Recklinghausen in Kooperation mit FIDENA (Figurentheater der Nationen):
    „Böhm“ von Paulus Hochgatterer und Nikolaus Habjan
› Internationale Maifestspiele am Staatstheater Wiesbaden: „Böhm“ von Paulus Hochgatterer
    und Nikolaus Habjan

GASTSPIELE

› Theater am Kirchplatz Schaan, Liechtenstein sowie mehrere Vorstellungen am Burgtheater
   Wien: „Böhm“ von Paulus Hochgatterer und Nikolaus Habjan
› Theater Casino Zug, Schweiz: „The Who and the What“ von Ayad Akhtar (Regie:
   Jan Stephan Schmieding)
› Sophiensæle Berlin: „Ich, Tatortkommissarinnen“ (Eine Performance von Cora Frost, die
   Rabtaldirndln und Julia Gräfner)
› Kirchen in Oberösterreich, im Burgenland und in der Steiermark: „Judas“ von Lot Vekemans
   (Regie: Markus Kubesch)

SOWIE

› Im Wettbewerb um den Großen Diagonale-Preis in der Kategorie Spielfilm bei der
   Diagonale’20: „Die Revolution frisst ihre Kinder!“ (Regie: Jan-Christoph Gockel, Kamera:
   Eike Zuleeg)
DIGITALES THEATER
#DRAMA ZUHAUSE
Die Spielzeit 19.20 wird als besondere in Erinnerung bleiben! Nicht nur aufgrund des
Lockdowns, sondern auch, weil das Schauspielhaus bis zum abrupten Spielende einen
überwältigenden Zuspruch mit einer Auslastung von 92 % erhielt.

Bereits am Wochenende nach Freitag, dem 13. März, war klar: Unser Publikum soll nicht auf
Theater verzichten müssen. In Windeseile wurden Ideen entwickelt, verworfen, überarbeitet,
Konzepte erstellt und schlussendlich verschiedene Angebote geschaffen, um das Publikum
weiterhin mit darstellender Kunst und zeitgenössischer Dramatik zu versorgen – wenn auch in
digitaler Form.

Es sollte sich zeigen, dass auch unser handverlesenes Angebot von digitalem Theater auf der
Website des Schauspielhauses sowie auf seinen Facebook-, Instagram- und YouTube-
Kanälen mit einer Vielzahl an Klicks, Likes und Kommentaren überaus erfolgreich „über die
Bühne“ ging.

Davon kann man sich auch weiterhin unter www.schauspielhaus-graz.com überzeugen.

#BESTOFSCHAUSPIELHAUS
Diese Reihe ließ die beliebtesten Inszenierungen der vergangenen Spielzeiten Revue
passieren. Darüber hinaus wurden einzelne Stücke in voller Länge gestreamt – „Böhm“ von
Paulus Hochgatterer sowie „Bookpink“ von Caren Jeß.
Die Eröffnungsproduktion der Saison 2019.2020, „Vernon Subutex“ von Virginie Despentes,
wird ab 7. Juli für zwei Wochen für unser Publikum verfügbar sein. Darüber hinaus folgt
„Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand, realisiert vom Schauspielhaus Graz auf der
Schloßbergbühne Kasematten im Juni 2017, wird ebenfalls im August als Stream folgen.

#DRAMAZUHAUSE
„Noch zuhause und bald wieder im Schauspielhaus“ lautete das Motto von #dramazuhause:
In dieser Video-Reihe waren die Ensemblemitglieder im „Homeoffice“ kreativ und
interpretierten kurze Texte und Szenen aus Stücken des Spielplans neu.

#NEUESDRAMAZUHAUSE
Um zeitgenössischer Dramatik weiterhin eine Bühne zu bieten, arbeitete das Schauspielhaus
an einer Reihe mit Kurzstücken, die die Situation zwischen März und Juni kaleidoskopartig
reflektieren. Dafür sind 20 Autor*innen aus verschiedenen Ländern beauftragt worden,
„Mikrodramen aus der Krise“ zu schreiben, die, gespielt vom Ensemble, in kurzen Videos
veröffentlicht wurden.
HAUS EINS
PREMIERE | HAUS EINS

Österreichische Erstaufführung
DRITTE REPUBLIK (EINE VERMESSUNG)
teil drei der kronlandsaga
Thomas Köck
Eine Landvermesserin steigt in Wien in einen „Postzug“ und an der Endstation, nach einer
strapaziösen Fahrt durch kriegsversehrte, entvölkerte Landschaften, wieder aus. Ihr Auftrag:
die Grenze neu vermessen.

Orientierungslos irrt sie mit einem riesigen Überseekoffer voller Präzisionsmessinstrumente
durch einen Schneesturm. Bei einem einsamen Haus am Waldrand klopft sie an, ihr öffnet ein
Kutscher ohne Kutsche, der sich ihr als Weggefährte aufdrängt. Zusammen begegnen sie
skurrilen, ratlosen, verlorenen Gestalten, doch die Suche nach der zu markierenden Grenze
bleibt vergeblich …

Thomas Köck ist einer der herausforderndsten und gefragtesten Dramatiker*innen
Österreichs, der mit bildgewaltiger Sprache Phänomene und Akteur*innen der politischen
Gegenwart geschichtsmetaphorisch und höchst theatral fasst. Nicht umsonst spielt
„dritte republik“ im Titel auf die 1994 unter Jörg Haider verfasste Programmschrift „Weil das
Land sich ändern muss! Auf dem Weg in die Dritte Republik“ an, in der ein Umbau Österreichs
von einer parlamentarischen Demokratie zu einem Staat unter der quasi alleinigen Führung
eines direktgewählten Staatslenkers mit umfassenden Befugnissen skizziert wird. Doch das
ist nur eine von vielen Ebenen und popkulturellen Referenzen von Jim Jarmusch bis Arnold
Schönberg, die Köck in seinem neuesten Text kurzschließt. Was daraus entsteht, ist das
Panorama eines taumelnden Kontinents zwischen europäischem Traum und
nationalstaatlichen Sehnsüchten.

REGIE Anita Vulesica
BÜHNE & KOSTÜME Anna Brandtstätter
BÜHNENBILD & VIDEOAUFNAHMEN Frank Holldack
MUSIK Bernhard Neumaier
CHOREOGRAFIE Mirjam Klebel
DRAMATURGIE Jennifer Weiss
MIT Frieder Langenberger, Katrija Lehmann, Evamaria Salcher, Werner Strenger, Lukas
Walcher, Schauspiel-Studierenden der KUG sowie einem Kinderchor (als Tonaufnahme)
PREMIERE Fr, 11. September 2020
PREMIERE | HAUS EINS

REINEKE FUCHS
Ein Epos in zwölf Gesängen von Johann Wolfgang von Goethe
Mit 26 Jahren kam Goethe an den Weimarer Hof, arbeitete sich binnen kurzem zum Geheimen
Legationsrat und Minister hinauf, wurde geadelt und war mit 33 Jahren der wichtigste Mann
nach dem Herzog. Eine gewisse Kenntnis dessen, wie man Karriere macht und welche
Eigenschaften man als Politiker braucht, wird er also besessen haben, als er 1793 seinen
„Reineke Fuchs“ schrieb.

Dieser ist der Inbegriff des sprichwörtlich schlauen Fuchses: Zu Beginn steht er am Hofe des
Löwen-Königs Nobel als Angeklagter vor Gericht. Trotz wiederholter Vorladungen und
Verurteilungen schafft er es immer wieder, seinen Hals buchstäblich aus der Schlinge zu
ziehen – und am Ende zum Berater des Königs berufen zu werden.

Dass diese „unheilige Weltbibel“ trotzdem keine moralinsaure Abrechnung mit den Abgründen
und Ungerechtigkeiten des politischen Parketts wurde, sondern ein höchst unterhaltsames und
vergnügliches Werk, liegt vor allem an der literarischen Form: der Tierfabel.

REGIE Mina Salehpour
BÜHNE Andrea Wagner
KOSTÜME Maria Anderski
MUSIK Sandro Tajouri
DRAMATURGIE Karla Mäder
MIT Lisa Birke Balzer, Henriette Blumenau, Oliver Chomik, Beatrix Doderer, Beatrice Frey,
Florian Köhler, Alexej Lochmann, Mathias Lodd, Raphael Muff, Franz Solar, Rudi Widerhofer
PREMIERE Fr, 2. Oktober 2020
PREMIERE | HAUS EINS

DAS LICHT IM KASTEN (STRAßE? STADT? NICHT MIT MIR!)
Elfriede Jelinek
Ihr sei nach einer Komödie, soll Elfriede Jelinek verkündet haben, ehe sie mit der Arbeit an
„Das Licht im Kasten (Straße? Stadt? Nicht mit mir!)“ begann. Und in der Tat ist der Text voll
komischer Pointen und doppelbödigem Sprachwitz – und zugleich (wie könnte es anders sein)
immer ganz nah am Abgründigen und Existenziellen.

Bild- und sprachgewaltig knöpft sich Jelinek das Thema Mode vor, das erklärtermaßen zu
ihren eigenen Leidenschaften zählt: „Von wenig Dingen verstehe ich so viel wie von Kleidern“,
behauptete sie einmal von sich selbst. Ihr fulminanter Streifzug durch die Welt der Mode
erzählt von schönen Oberflächen und hässlichen Kehrseiten, vom Verhüllen und Enthüllen,
von Sein und Schein, Vanitas und Vogue, Armut und Armani; vom lukrativen Geschäft mit der
Sehnsucht danach, zu werden wie die Vorbilder, die uns von Werbeflächen und aus
Leuchtkästen entgegenstrahlen; von der Unerbittlichkeit des Älterwerdens und dem
verzweifelten Anrennen gegen den Tod, der sich auch von ständigen Kostümwechseln nicht
täuschen lässt: „Sie glauben, diese Jacke könnte Sie dem Abgrund des Nichtseins entreißen?
… Träumen Sie weiter!“

Und nicht zuletzt geht es in „Das Licht im Kasten“ um die Kosten unserer Kaufentscheidungen
und eine immer schnelllebigere Modeindustrie, um Fast Fashion, Umweltzerstörung und die
wahren „Fashion Victims“: jene ausgebeuteten und vernichteten Menschenleben, die
stillschweigend in Kauf genommen werden, damit „ein Produkt, das gesät, angebaut, geerntet,
gekämmt, gesponnen, gestrickt, geschnitten und genäht, veredelt, bedruckt, etikettiert,
verpackt und transportiert werden muss, ein paar Euro kosten kann“, wie die niederländische
Trendforscherin Lidewij Edelkoort meint.

REGIE Franz-Xaver Mayr
BÜHNE & KOSTÜME Korbinian Schmidt
MUSIK Matija Schellander
DRAMATURGIE Daniel Grünauer
MIT Johanna Sophia Baader, Oliver Chomik, Beatrix Doderer, Maximiliane Haß, Florian
Köhler, Raphael Muff, Clemens Maria Riegler, Evamaria Salcher, Lukas Walcher
PREMIERE Fr, 20. November 2020
PREMIERE | HAUS EINS

MAKING A GREAT GATSBY
Nach dem Roman von F. Scott Fitzgerald
Aus dem Amerikanischen und bearbeitet von Claudia Bossard und
Barbara Juch
In seiner Villa auf Long Island veranstaltet der geheimnisvolle Jay Gatsby aufsehenerregende
Partys. Niemand weiß so genau, wie der junge Mann zu seinem Reichtum gekommen ist –
man munkelt über schmutzige Geschäftspraktiken, auch von Spionage und Mord ist die Rede.
Der unverhofft in die illustre Partygesellschaft geratende Nick Carraway wird nach und nach
zu Gatsbys Vertrautem und erfährt schließlich vom einzigen Zweck der ausschweifenden
Feste: die Aufmerksamkeit seiner Cousine Daisy zu wecken, Gatsbys großer Liebe, die
inzwischen mit einem anderen verheiratet ist. Das mit Nicks Hilfe arrangierte Wiedersehen
führt jedoch nicht zum gewünschten Ziel, sondern schnurstracks in die Katastrophe.

F. Scott Fitzgeralds Roman, erschienen 1925, gilt als ein Schlüsselroman über das
amerikanische Jazz Age, dem ein kurzzeitiger Wirtschaftsboom zu Glanz und Wohlstand
verhalf. Seine Protagonist*innen gehören einer jungen Aufsteigergeneration an, die sich von
den Fesseln des Puritanismus befreit und neue Lebensvorstellungen und Rollenbilder für sich
entdeckt. Aufgewachsen unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges, ist sie aber auch eine
„verlorene Generation“, desillusioniert und ihrer Ideale beraubt, die sich weder um romantische
Liebe noch um soziale Gerechtigkeit oder das größere gesellschaftliche Bild schert.

REGIE Claudia Bossard
BÜHNE & KOSTÜME Frank Holldack, Elisabeth Weiß
CHOREOGRAFIE Nina Stadler
DRAMATURGIE Franziska Betz
PREMIERE Fr, 11. Dezember 2020
PREMIERE | HAUS EINS

WAS ZÄHLT
Ein Ensemble-Liederabend mit Texten von Grazer Bürger*innen
Wir stecken immer noch mitten in einer beispiellosen Zeit, die unser aller Leben auf den Kopf
stellt. Dieser Ausnahmezustand wirkt auch in das Theater hinein: Neue Formen des
Miteinanders, des Arbeitens und des Probens werden gerade gesucht und gefunden. Von
diesen Herausforderungen bleibt auch die Bürger*innenbühne nicht unberührt, die in ihrer
dritten Spielzeit neue künstlerische Wege beschreiten wird. Wir sehen in der aktuellen Krise
auch eine Chance, die angestammten Pfade zu verlassen und gemeinsam mit unserem
Ensemble und zahlenaffinen Menschen vor Ort alternative Formen der Bürger*innenbühne
auszuprobieren.

Miriam Tscholl wird gemeinsam mit dem Komponisten Michael Emanuel Bauer und
Ensemblemitgliedern des Schauspielhaus Graz aus den vielfältigen Stimmen von
Grazer*innen einen Liederabend entwickeln, der sich und uns die Frage stellt: „Was zählt?“
Dieses Mal werden also nicht Menschen aus Graz und der Steiermark selbst auf der Bühne
stehen, sondern ihre Geschichten, Erfahrungen und Expertisen werden von der Inszenierung
zum Klingen gebracht.

Um einen nobelpreisgekürten Liedermacher unserer Gegenwart zu zitieren: „The Times They
Are a-Changin’“, „die Zeiten verändern sich“ – und wir uns mit ihnen.

Noch nie waren so viele Statistiken, Modelle und Zahlen im Umlauf wie heute. Gerade
in Krisenzeiten begegnen wir ihnen überall: Fallzahlen in der Corona-Krise, benötigte
Investitionen in einer Wirtschaftskrise oder Grad Celsius in der Klimakrise.

In den vergangenen Monaten haben wir die Bedeutung von Zahlen in besonderer Weise zu
spüren bekommen: Rechenmodelle, Infektionsraten und Reproduktionszahlen, die Reichweite
von Aerosolen, Abstandsmessungen und Personenhöchstgrenzen – Zahlen bestimmen
maßgeblich, wie wir leben, wie wir uns fortbewegen, wie wir den öffentlichen Raum nutzen und
erfahren. Zahlen mögen auf den ersten Blick „kalt“ erscheinen, aber sie erhitzen unsere
Gemüter und befeuern unsere Ängste, rufen zu Folgsamkeit oder Widerspruch auf, verwirren,
verärgern oder beruhigen, werden diskutiert, in Frage gestellt oder geleugnet.

Zu keiner Zeit waren Zahlen einfach „da“. Sie wurden erfunden, um Ordnung und
Übersichtlichkeit in die Welt zu bringen. Sie helfen uns, Schlüsse zu ziehen aus Phänomenen,
die uns überfordern, und Prognosen für die Zukunft zu erstellen. Wir verlassen uns auf
Expert*innen, die sie für uns interpretieren. Aber Zahlen lassen sich ebenso gut manipulieren.
„Wer die entscheidenden Zahlen kennt, gar mit ihnen zu manipulieren versteht, hat das letzte,
das alles bestimmende Wort. Jenes Wort, das in den Augen aller anderen zählt“, sagt der
Mathematiker Rudolf Taschner.
Welche Geschichten, Schicksale, Wendepunkte verbergen sich hinter diesen abstrakten
mathematischen Objekten? Welche Konsequenzen ziehen wir aus Zahlen und welchen Wert
haben sie für uns und unsere Zukunft? Und vor allem: Was zählt im Leben wirklich?

Wir befragen Menschen aus Graz nach „ihren“ Zahlen und deren Bedeutung für ihr Leben und
für unseres und verwandeln ihre Antworten in Musik. Denn während die Welt der kalten Zahlen
nur wenige begeistern kann, hat Musik das Potenzial uns alle zu berühren. Dabei ist sie in
ihrem Kern reine Mathematik!

WIR SUCHEN
Geschichten von Broker*innen, Buchhalter* innen, Historiker*innen, Kassierer*innen,
Klimaforscher*innen, Mathematiker*innen, Naturwissenschaftler*innen, Philosoph*innen,
Schulkindern, Sozialhilfeempfänger*innen, Statistiker*innen, Virolog*innen, Zahlen-
mystiker*innen und anderen Menschen, in deren Leben Zahlen eine besondere Rolle spielen.

Sie fühlen sich angesprochen und wollen Ihre Zahlen-Geschichte mit uns teilen?
Bitte kontaktieren Sie: timo.staaks@schauspielhaus-graz.com

TEXT & REGIE Miriam Tscholl
KOMPOSITION Michael Emanuel Bauer
BÜHNE Bernhard Siegl
KOSTÜME Belén Montoliú
VIDEO David Campesino
DRAMATURGIE Elisabeth Tropper
THEATERPÄDAGOGIK Timo Staaks
PREMIERE Fr, 15. Jänner 2021
PREMIERE | HAUS EINS

MACBETH
nach William Shakespeare von Heiner Müller
Er ist einer der berühmtesten Könige der Dramengeschichte, der vom treuen Lehnsmann und
tapferen Feldherrn zum erbarmungslosen Schlächter und zur Geißel Schottlands wird. Doch
was treibt den edlen Macbeth auf seinen blutigen Pfad zu unstillbarer Machtgier und zu
Königsmord? Ist es sein eigener Ehrgeiz? Sind es die Ambitionen seiner Frau, einer
schillernden Figur, die als Mittäterin schließlich dem Wahnsinn verfällt? Oder sind es die
Prophezeiungen der drei Schicksalsschwestern, die Macbeth gekonnt mithilfe der Wahrheit
täuschen, ihm schlaflose Nächte und Wahnvorstellungen bescheren?

In jedem Fall bestätigt die tragische Geschichte von Aufstieg und Fall des Tyrannen Sigmund
Freuds ernüchternde Einsicht, dass unter dem dünnen Lack von Zivilisation, der die Menschen
umhüllt, eine Rotte von Mördern steckt. Der fatale Glaube an das Recht des Stärkeren, das
zerstörerische Potenzial des Aberglaubens, die Verführbarkeit durch die Macht und die
dahinterliegenden menschlichen Abgründe beider Geschlechter – Themen, die in diesem
zentralen Werk Shakespeares bis heute faszinieren.

REGIE Stephan Rottkamp
BÜHNE Robert Schweer
KOSTÜME Esther Geremus
DRAMATURGIE Jan Stephan Schmieding
MIT Henriette Blumenau, Oliver Chomik, Maximiliane Haß, Florian Köhler, Frieder
Langenberger, Alexej Lochmann, Sarah Sophia Meyer, Raphael Muff
PREMIERE Fr, 5. Februar 2021
PREMIERE | HAUS EINS

DER GROßE DIKTATOR
Ein Theaterstück nach dem Film von Charlie Chaplin
1940 kam Charlie Chaplins erster Tonfilm in die Kinos. Gegen alle Widerstände realisiert,
wurde „Der große Diktator“ zu einem seiner größten Erfolge. In der Doppelrolle als
megalomaner Diktator und liebenswürdiger jüdischer Friseur, der aufgrund seiner physischen
Ähnlichkeit mit dem „Führer“ verwechselt wird, entzauberte Chaplin die demagogischen
Strategien Hitlers und gab dessen größenwahnsinnige Ambitionen der Lächerlichkeit preis.

„Hätte ich etwas von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst“, wird
Chaplin später in seiner Autobiografie einräumen, „ich hätte ‚Der große Diktator‘ nicht zustande
bringen, hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können.“

REGIE Clara Weyde
BÜHNE Anna Bergemann
KOSTÜME Clemens Leander
MUSIK Thomas Leboeg
DRAMATURGIE Franziska Betz
MIT u. a. Julia Gräfner
PREMIERE Fr, 9. April 2021
PREMIERE | HAUS EINS

EIN SOMMERNACHTSTRAUM
William Shakespeare
Nach dem im wahrsten Sinne des Wortes blutigen „Macbeth“ beschließt passend zur
Jahreszeit Markus Bothe („Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand auf den Kasematten,
„Der Struwwelpeter“ und „Lulu“ von den Tiger Lillies) mit Shakespeares „Sommernachtstraum“
eine Spielzeit, in der manches anders sein wird als gewohnt. Genau wie in Shakespeares
Komödienwelt:

In Athen will bekanntlich König Theseus die Amazone Hippolyta heiraten. Doch im Schatten
des Staatsaktes bahnt sich eine Liebestragödie an, die vier junge Leute in einen Wald fliehen
lässt, in dem sie bald in heilloser Verwirrung umherirren. Insbesondere, nachdem der Kobold
Puck Ordnung in die verwirrten Gefühle bringen wollte, aber leider alles nur noch schlimmer
gemacht hat.

Anlass für Pucks Eingreifen ist eine Auseinandersetzung zwischen dem Königspaar des
Elfenreichs, Oberon und Titania. Der leidenschaftliche Streit der beiden Waldherrscher droht
die friedliche Natur ins Chaos zu stürzen. Liebe ist auch das Thema des Stücks, das eine
Gruppe von Handwerkern nachts im Wald probt, um es bei der Fürstenhochzeit aufzuführen.
Am Morgen ist der ganze Spuk vorbei, alle Paare sind glücklich vereint, nur in der Aufführung
der redlich bemühten Laiendarsteller findet sich noch eine leise Ahnung von den dramatischen
Ereignissen der Sommernacht.

In dieser hat ein anarchischer Eros Besitz von den Figuren genommen und sie in einen Taumel
aus geheimen Sehnsüchten und Leidenschaften gestürzt. Partnerwechsel, Homoerotik, die
Liebe einer Frau zu einem Esel – all dies ist möglich in dieser Synthese aus Sage,
Naturmythos, Märchen und Liebesgeschichte.

„Ein Sommernachtstraum“ gilt als Höhepunkt in Shakespeares Komödienschaffen und wird
am Ende einer hoffentlich heiter-turbulenten Spielzeit einen ebensolchen Saisonabschluss
bilden.

REGIE Markus Bothe
BÜHNE Robert Schweer
DRAMATURGIE Elisabeth Tropper
PREMIERE Fr, 14. Mai 2021
HAUS ZWEI
HAUS DREI
ZEITGENÖSSISCHE DRAMATIK
Uns ist es ein besonderes Anliegen, mit der Arbeit am Schauspielhaus Graz zum Ruf der Stadt
als „Literaturhauptstadt Österreichs“ etwas beizutragen. Und so sehen wir seit fünf Jahren
konkret unsere Arbeit darin, zeitgenössische Autor*innen zu fördern, indem wir sie aufführen.
Inzwischen nehmen diese auf allen drei Bühnen mehr als die Hälfte des Raums ein und die
Statistik gibt uns Recht: In der aktuellen Spielzeit hatten wir in HAUS ZWEI und HAUS DREI,
wo ausschließlich aktuelle Dramatik gezeigt wird, eine Auslastung von rund 95%: Es gibt also
ein Publikum in Graz, das sich für Theatertexte und theatrale Experimente interessiert, die das
Hier und Jetzt am Puls der Zeit reflektieren.

Am Ende der Spielzeit wird die Gegenwartsdramatik mit einem eigenen Festival gewürdigt.
Das internationale DRAMA|TIK|ER|INNEN|FEST|IVAL Graz, das wir zusammen mit dem
DRAMA FORUM von uniT und dem Deutschen Literaturfonds in Darmstadt veranstalten, wird
in der kommenden Spielzeit wieder im Juni stattfinden, zusammen mit der Konferenz der
European Theatre Convention, die für den Juni 2020 aus bekannten Gründen abgesagt
werden musste.

Wir beginnen die Saison 2020.2021 programmatisch in HAUS EINS mit einem
zeitgenössischen Stück von Thomas Köck, dicht gefolgt von Elfriede Jelinek. Allerdings
können wir momentan leider noch nicht abschätzen, wann bzw. unter welchen Bedingungen
wir in den kleineren Spielstätten HAUS ZWEI und HAUS DREI werden spielen können. Für
uns heißt es abzuwarten und ggf. flexibel auf die von der Politik vorgegebenen Maßnahmen
zu reagieren; für das Publikum heißt es Website und Leporello scharf im Auge zu behalten.

Herzensprojekte und Pläne zu deren Umsetzung gibt es genug in der Schublade; zumal die
Regisseur*innen, einmal aus dem Schock erwacht, geradezu lustvoll-kreativ ein Feuerwerk an
Ideen zündeten, in denen sie ihre nun erst mal auf die Warteliste gerutschten Produktionen
auch unter verschärften Bedingungen gerne umsetzen würden: von site-specific-
Inszenierungen, Audiowalks, 3D-Filmen, Autokino-Inszenierungen, drive-through-Theater,
Inszenierungen im öffentlichen Raum für eine Handvoll Zuschauer*innen etc. …

Bereits vorgeprobt – digital im Internet bzw. analog mit Abstandsregeln – wurden zwei
Produktionen, die im Herbst garantiert zur Premiere kommen werden: Lot Vekemans
„Niemand wartet auf dich“, das im Laufe der Spielzeit auch als mobile Produktion durch
Rathäuser und Gemeindesäle in der Steiermark touren soll, und Maria Ursprungs
„Schleifpunkt“, das wir im Oktober als Uraufführung im Rahmen der Autorentheatertage am
Deutschen Theater in Berlin herausbringen dürfen.

Welche Stücke darüber hinaus realisiert und welche Orte wir ab Herbst bespielen dürfen, bleibt
abzuwarten (mehr dazu in Magazin #2).
GEPLANT, ABER UNTER VORBEHALT
Deutschsprachige Erstaufführung
NIEMAND WARTET AUF DICH
Lot Vekemans
Aus dem Holländischen von Eva M. Pieper und Alexandra Schmiedebach
REGIE Jochen Strauch
MIT Susanne Konstanze Weber
Eine mobile Produktion mit moderiertem Nachgespräch für die Rathäuser und Gemeindesäle
in der Steiermark über den Spielraum, den jede*r einzelne als politisches Subjekt hat.
PREMIERE am 22. September 2020 in HAUS DREI, später auch mobil

Uraufführung | Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin
SCHLEIFPUNKT
Maria Ursprung
REGIE Marie Bues
Ein atmosphärisches Kammerspiel und ein Porträt einer Frau am Scheideweg, das seine
Uraufführung im Rahmen der Langen Nacht der Autor_innen am Deutschen Theater Berlin
feiern wird.
PREMIERE am 3. Oktober 2020 im Deutschen Theater Berlin; am 9. Oktober 2020 in Graz,
HAUS ZWEI

Uraufführung | Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
STERNTAGEBÜCHER
Nach dem Roman von Stanisław Lem
Aus dem Polnischen von Caesar Rymarowicz und für die Bühne bearbeitet von Raphaela Möst
REGIE Raphaela Möst
Die „Sterntagebücher“ des legendären polnischen Futurologen Stanisław Lem bieten eine
ideale Startrampe für eine unterhaltsam-hintergründige Zeitreise durch die unendlichen Weiten
des Weltalls.
PREMIERE in der Spielzeit 20.21 in HAUS DREI

Deutschsprachige Erstaufführung
KRASNOJARSK
Johan Harstad
Aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger
REGIE Tom Feichtinger
Ein Forscher, der in einer entvölkerten Zukunft und in sibirischer Einsamkeit auf eine Frau trifft,
die in einem Koffer Aufzeichnungen der schönsten Erlebnisse der untergegangenen
Menschheit bewahrt.
PREMIERE voraussichtlich im Oktober 2020 als VR-Film

Stückentwicklung
ZUHAUSE IST EIN BAUCHGEFÜHL
Eine Bürger*innenbühne zum Thema Kochen und Zugehörigkeit
REGIE Simone Dede Ayivi
In der fünften Bürger*innenbühne erzählen Grazer Bürger*innen mit Wurzeln anderswo beim
Kochen von kulinarischen Sehnsüchten und geschmacklichen Heimaten.
PREMIERE voraussichtlich im Winter 2021 in HAUS ZWEI
Österreichische Erstaufführung
FLÜSTERN IN STEHENDEN ZÜGEN
Clemens J. Setz
REGIE Anja Michaela Wohlfahrt
Das neueste Stück des gefeierten Grazer Autors, das von der Einsamkeit nächtlicher
Call Center-Anrufe in einer globalisierten, digitalisierten Welt erzählt.
PREMIERE voraussichtlich in HAUS ZWEI

Stückentwicklung | Uraufführung
FORST DER FINSTERNIS
Nele Stuhler und Jan Koslowski
TEXT & REGIE Nele Stuhler und Jan Koslowski
Ein Stück über das lebensspendende Ökosystem Wald, modische Erlösungsideen wie
Selbstversorgung und Veganismus, privates und institutionelles Greenwashing – und den
Spaß am Protest.
PREMIERE voraussichtlich in HAUS ZWEI

Deutschsprachige Erstaufführung
ZITRONEN ZITRONEN ZITRONEN
Sam Steiner
Aus dem Englischen von Stefan Wipplinger
REGIE Anne Mulleners
Eine (sprach)philosophische Fantasie über „Redefreiheit“ und was es politisch und privat
heißen könnte, wenn jeder Mensch pro Tag nur noch 140 Wörter zur Verfügung hätte.
PREMIERE voraussichtlich in HAUS DREI

Stückentwicklung | Uraufführung
ICH BIN NACKT
REGIE & KOMPOSITION Marius Schötz
„Am besten bin ich, wenn ich nur reagiere“, sagt Marius Schötz, der auch ausgebildeter Sänger
und Komponist ist und am liebsten eine Carte Blanche hat. Voilà, genau das Richtige in dieser
Situation.

... SOWIE NACH MÖGLICHKEIT WEITERE PROJEKTE!
MÖGLICHE WIEDERAUFNAHMEN
› „jedermann (stirbt)“ von Ferdinand Schmalz, Regie: Daniel Foerster
› „Judas“ von Lot Vekemans, Regie: Markus Kubesch
› „Welche Droge passt zu mir?“ von Kai Hensel, Regie: Elena Bakirova
› „Vögel“ von Wajdi Mouawad, Regie: Sandy Lopičić
› „Böhm“ von Paulus Hochgatterer, Regie & mit Nikolaus Habjan
› „Josef und Maria“ von Peter Turrini, Regie: Michael Schilhan
› „Heldenplatz“ von Thomas Bernhard, Regie: Franz-Xaver Mayr
› „Bist Du GAK oder STURM?“ Eine Bürger*innenbühne über Liebe, Stolz und Fan-Sein,
    Regie: Ed. Hauswirth
› „The Hills are Alive“ von & mit Nikolaus Habjan und Neville Tranter
› „The Who and the What“ von Ayad Akhtar, Regie: Jan Stephan Schmieding
› „All das Schöne“ von Duncan Macmillan, Regie: Cara-Sophia Pirnat
SCHAUSPIELHAUS
AKTIV
Im Hinterhaus, zwischen Kopierer, Bühnenbildatelier, Öffentlichkeitsarbeitsbüro und
Gästewohnungen hat die theaterpädagogische Abteilung ihr Labor aufgeschlagen. Hier
werden neue Formate und Angebote erfunden und alte verfeinert, die es Ihnen und Euch
ermöglichen sollen MITZUMACHEN: Die Welt unseres Theaters hautnah mitzuerleben, zu
verstehen, genauer einzutauchen und selbst aktiv zu werden durch Workshops,
Infoveranstaltungen, Spiel- und Schauklubs, bei uns im und ums Theater, in der Stadt, der
Schule, der Uni und in diesen verrückten Zeiten jetzt auch von zuhause aus.

In den vergangenen Monaten haben wir die Zeit in unserem Labor dazu genutzt, unser
Angebot neu zu denken und freuen uns, Ihnen und Euch hier einen ersten Ausblick auf die
neue Spielzeit zu geben.

Dabei sind wir jedoch noch nicht am Ende angekommen. Unser Angebot wird ständig erweitert
und wir sind immer ‚under construction‘. Es lohnt sich also, regelmäßig auf unserer Website
unter www.schauspielhaus-graz.com/schauspiel-aktiv vorbeizuschauen, um genauere
Informationen, Zeiten und auch Infos zu ganz neuen Projekten und dem gesamten MITSPIEL-
Angebot zu bekommen.

Auf Folgendes kann man sich jetzt schon freuen:

MITLESEN: DIE LESEPROBE
In unserer Mitmach-Leseprobe bieten wir die Möglichkeit, in die Geschichten und Figuren
unserer Produktionen und anderer Werke einzutauchen – gemeinsam im Schauspielhaus oder
von zuhause aus. In dieser szenischen Lesung habt Ihr dabei die Wahl, einer der Figuren
selbst Eure Stimme zu leihen oder Euch zurückzulehnen und einfach nur zuzuhören.
> Weitere Informationen, eine Übersicht der Stücke und Termine auf der Website.

MITLERNEN: ANGEBOTE FÜR SCHULEN
Auch in der nächsten Spielzeit bieten wir wieder unser breites Angebot an Begleitmaterialien
und Workshops für Lehrende an. Wir sind für Euch da!
Darüber hinaus sind wir im Austausch mit anderen österreichischen Theaterpädagog*innen
und entwickeln in Zusammenarbeit mit Lehrer*innen und Lehrerverbänden Konzepte und
Vorschläge dafür, wie in der aktuellen Situation kulturelle Bildung an Schulen, Universitäten
und anderen Institutionen stattfinden kann. Wenn Sie Fragen oder Anregungen diesbezüglich
haben, zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen!
› Theaterpädagogische Workshops
› „Back to school“-, inszenierungsvor- und -nachbereitende Workshops
› Theaterdialoge
› Textimpulse
› Newsletter für Pädagog*innen
› Lehrer*innenauftakt
› Lehrer*innenprobe
> Weitere Informationen auf der Website.
MITSCHAUEN: SCHAUKLUB 20.21
Auch in der neuen Saison geht der Schauklub in eine nächste Runde. Mit einer Gruppe
Theaterbegeisterter, die Inszenierungen in HAUS EINS besuchen, sich vorher gemeinsam auf
den Besuch vorbereiten, in die Rollen schlüpfen, neue Blickwinkel auf das Stück entdecken
und sich nach dem Stückbesuch mit den anderen Besucher*innen und den beteiligten
Künstler*innen austauschen.
> Weitere Informationen, den Link zur Anmeldung, zu Kosten und die Termine auf der Website.

Das Team von Schauspielhaus Aktiv freut sich auf das MITEINANDER mit Ihnen, Euch und
dem Theater, ob im Schauspielhaus, online oder in der Schule und Universität!

Julia Gratzer, Marcus Harms, Timo Staaks und Viola Novak (derzeit in Karenz)

KONTAKT

SCHAUSPIELHAUS AKTIV
TEL +43 (0) 316 8008 3333
E-MAIL schauspielhaus-aktiv@schauspielhaus-graz.com
www.schauspielhaus-graz.com/schauspiel-aktiv

Mag. Julia Gratzer, B.A., M.A.
MOBIL +43 (0) 664 81 85 658
E-MAIL julia.gratzer@schauspielhaus-graz.com

Timo Staaks, B.A., M.Ed.
MOBIL +43 (0) 664 81 85 660
E-MAIL timo.staaks@schauspielhaus-graz.com
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