Programm Herbst 2018 / Januar 2019 - www.literaturhaus.li - Literaturhaus Liechtenstein

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Programm Herbst 2018 / Januar 2019

                 www.literaturhaus.li
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Herbstprogramm 2018 – Demokratische Momente im Januar 2019

Mit Uwe Timm, Stefan Zweifel und Arno Geiger konnte das Literaturhaus – in
Kooperation mit der Universität Liechtenstein – drei wahrhaft hochkarätige
Autoren für Lesungen gewinnen. Was gibt es mehr zu sagen, als dass man
sich die Gelegenheiten, diese Autoren und ihr Werk hautnah zu erleben, kei-
nesfalls entgehen lassen sollte?

Hieronymus Schädler und La Lupa bringen uns den römischen Dichter Ovid
nicht nur durch seine Texte, sondern auch musikalisch genüsslich näher.

Im Januar 2019 wartet das Literaturhaus mit einer theatralen Rauminstalla-
tion auf: Ingo Ospelt bringt die Erzählungen von Zeitgenossen, die Zeugen
von prägenden geschichtlichen Ereignissen Liechtensteins waren, nochmals
intensiv nahe. In Zusammenarbeit mit der Universität Liechtenstein und dem
TAK Theater Liechtenstein öffnen Demokratische Momente sprechende Räu-
me. Denn Geschichte muss – wider das Versickern – erzählt werden.

Wir freuen uns, zusammen mit unseren Kooperationspartnern,
auf einen literarisch eindrücklichen Herbst und auf Ihren Besuch.

Literaturhaus Liechtenstein
Programm Herbst 2018 / Januar 2019 - www.literaturhaus.li - Literaturhaus Liechtenstein
Montag, 17. September 2018 | 20 Uhr
Universität Liechtenstein, Vaduz, Auditorium
CHF 15.– / ermässigt CHF 10.– | Abendkasse (kein Vorverkauf)

                                                            Foto: Gunter Glücklich

Uwe Timm
Ikarien
Lesung
Moderation Konrad Kindle

Timms Roman Ikarien – angesiedelt in den letzten Kriegstagen von 1945 –
erzählt eine gleicher­massen erschreckende wie berührende Geschichte von
der Suche nach Alternativen zum Bestehenden und nach einem anderen
Leben. Der junge Michael Hansen kehrt als amerikanischer Offizier in sein
Geburtsland zurück und übernimmt einen Geheimdienstauftrag. Hansen
findet den Dissidenten Wagner, einen frühen Weggefährten des Eugenikers
Professor Ploetz, der ihm die Geschichte einer Freundschaft erzählt, die mit-
ten in die Auseinandersetzung um die beste gesellschaftliche Ordnung führt:
Hier ein Sozialismus nach Marx, dort das utopische Projekt Ikarien. Hansen
kommt dem faustischen Pakt des Rassenhygienikers Ploetz mit den Nazis auf
die Spur. Seine Reise durch das materiell und moralisch zerstörte Land lässt
ihn Zeuge eines die deutsche Geschichte prägenden Aufbruchs werden.

Uwe Timm, 1940 in Hamburg geboren und im Nachkriegsdeutschland aufge-
wachsen, beschäftigt sich in seinen Werken intensiv mit der Aufarbeitung der
Vergangenheit, z. B. jener Nazideutschlands (Die Entdeckung der Currywurst)
oder jener der 68er-Revolten (Heisser Sommer, Der Freund und der Fremde).
Ebenso verfasste er Kinder- und Jugendbücher. Timm studierte u. a. Philoso­
phie, Germanistik und Soziologie und ist seit 1971 freier Schriftsteller. Für
sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet,
darunter zuletzt 2009 mit dem Heinrich-Böll-Preis, 2012 mit der Carl-Zuck-
mayer-Medaille und 2018 mit dem Schillerpreis.
Programm Herbst 2018 / Januar 2019 - www.literaturhaus.li - Literaturhaus Liechtenstein
Donnerstag, 25. Oktober 2018 | 20 Uhr
Universität Liechtenstein, Vaduz, Auditorium
CHF 15.– / ermässigt CHF 10.– | Abendkasse (kein Vorverkauf)

Stefan Zweifel
Marcel Proust: Das Flimmern des Herzens
Lesung
Moderation Hansjörg Quaderer

Über eineinhalb Jahrzehnte lang schrieb Marcel Proust an dem Monumental-
werk, dessen erster Teil 1913 unter dem Titel Auf der Suche nach der verlorenen
Zeit erschien und in seinem ganzen Umfang bis 1927 ein Jahrhundertwerk
werden sollte. Ungeheuer komplex ist nicht nur sein Inhalt und kompromiss-
los seine literarische Methode. Schwierig ist auch seine Entstehungsgeschich-
te, zu der Proust durch ein nicht enden wollendes Überarbeiten beigetragen
hatte. Dabei veränderte und verwandelte er kein Kapitel so oft wie das ers-
te des ersten Bandes, der ursprünglich den Titel Das Flimmern des Herzens
trug. Stefan Zweifel hat die bislang verschollene Version der Urfassung die-
ses ersten Bandes erstmals ins Deutsche übersetzt. Er stellt die beiden Ver-
sionen des Romans einander gegenüber und zeigt einen Ausgangspunkt für
das Denken und Schreiben Prousts und das Spektakuläre dieses modernen
Werks.

Stefan Zweifel, geb. 1967, studierte Philosophie, Ägyptologie und Kompara­
tistik in Zürich. Bekannt wurde er durch seine Neuübersetzung der Haupt-
werke von Marquis de Sade mit Michael Pfister. Neben der Organisation von
Ausstellungen über den Dadaismus und Surrealismus war Zweifel 2007 bis
2014 Mitglied der Sendung «Literaturclub» im Schweizer Fernsehen, zuletzt
als Moderator. Er ist als Übersetzer tätig, schreibt u. a. für die NZZ und leitete
2015 mit Juri Steiner den Salon Suisse an der Kunstbiennale in Venedig.
Programm Herbst 2018 / Januar 2019 - www.literaturhaus.li - Literaturhaus Liechtenstein
Freitag, 16. November 2018 | 19.30 Uhr
Universität Liechtenstein, Vaduz, H6
CHF 15.– / ermässigt CHF 10.– | Abendkasse (kein Vorverkauf)

                                                                  Foto: Heribert Corn

Arno Geiger
Unter der Drachenwand
Lesung
Moderation Verena Bühler

Veit Kolbe – Soldat auf Urlaub – verbringt 1944 ein paar Monate am Mond-
see, unter der Drachenwand, und trifft hier zwei junge Frauen. Die drei teilen
die Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Der Weltkrieg ist
verloren, doch wie lang dauert er noch? Geiger erzählt von Veits Alpträumen
und von der seltsamen Normalität in diesem Dorf in Österreich – und von
der Liebe. Ein herausragender Roman über den einzelnen Menschen und die
Macht der Geschichte, das Persönlichste und den Krieg, die Toten und die
Überlebenden.

Arno Geiger, geboren 1968, studierte Deutsche Philologie, Alte Geschichte
und Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. Von ihm er-
schienen ist u. a. Alles über Sally, Der alte König in seinem Exil und Selbstport-
rät mit Flusspferd. Geiger erhielt den Hebel-Preis (2008), den Hölderlin-Preis
(2011), den Literaturpreis der Adenauer-Stiftung (2011), den Alemannischen
Literaturpreis (2017) und den ersten Deutschen Buchpreis (2005) für Es geht
uns gut. 2018 wird Arno Geiger der hochdotierte Joseph-Breitbach-Preis für
sein literarisches Gesamtwerk verliehen.

Mitveranstalter des Anlasses:
Die Stiftung Joseph Breitbach mit Sitz in Vaduz sowie der Carl Hanser Verlag
Programm Herbst 2018 / Januar 2019 - www.literaturhaus.li - Literaturhaus Liechtenstein
Freitag, 30. November 2018 | 20 Uhr
Universität Liechtenstein, Vaduz, H6
CHF 15.– / ermässigt CHF 10.– | Abendkasse (kein Vorverkauf)

Hieronymus Schädler + La Lupa
Ars Amandi
Theaterprojekt mit Musik

Ars Amandi – Die Kunst des Liebens nach Ovid: Die meisterlichen Verse des
römischen Dichters Ovid über die Kunst der Verführung und der Liebe sind
poetisch-erotische Texte, die sich charmant und ironisch, galant und graziös
dem Erreichen des gemeinsamen Glücks zweier Menschen widmen. La Lupa
präsentiert einen mit Liedern durchwobenen Monolog und bringt durch ihre
Bühnenpräsenz dem Publikum Literatur, Kultur und Musik nahe. Der Triesen-
berger Profimusiker und Flötist Hieronymus Schädler begleitet sie mit eigens
für Ars Amandi komponierten und arrangierten Stücken.

La Lupa übersetzte und kürzte eine italienische Fassung des lateinischen Ori-
ginals, übertrug sie in ihre eigene, heutige Sprache und kombinierte sie für
die Theaterfassung zum Teil neu. Dazu komponierte Hieronymus Schädler
die passende Musik.
Produktion, Performance: La Lupa; musikalische Komposition/Arrangements:
Hieronymus Schädler; erstmalige Regie: Erica Hänssler; Licht: Roland Brand;
Kostüm: Adam Brody; Kopfschmuck: Sonja Rieser
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Samstag, 19. Januar 2019 | Sonntag, 20. Januar 2019 | jeweils 20 Uhr
Universität Liechtenstein, Vaduz, Auditorium
CHF 15.– / ermässigt CHF 10.– | Abendkasse (kein Vorverkauf)

                                         Foto: Alfons Kieber (5. März 1971, Protestkund­
                                       gebung nach Ablehnung des Frauenstimmrechts)

Ingo Ospelt
Demokratische Momente
Eine theatrale Rauminstallation

Zehn Textmontagen aus dem Buch Liechtenstein erzählen; Demokratische
Momente sind Ausgangspunkt für eine theatrale Rauminstallation von Ingo
Ospelt und Evelyne Ratering in zehn Lesestationen. Architekturstudierende
der Universität Liechtenstein realisieren diese Lesestationen/Enviroments
für Erinnerungen von Zeitgenossen anhand zweier neuralgischer Ereignis-
se der jüngeren liechtensteinischen Geschichte: Der Prostestmarsch am 5.
März 1971 nach der knappen Ablehnung des Frauenstimmrechts (Auftakt
eines mühseligen politischen Prozesses, bis schliesslich 1984 nach zähem
Ringen das Frauenstimmrecht eingeführt wurde) sowie die Demonstration
am 28. Oktober 1992, bei der es um die Stärkung der Position des Liechten-
steiner Landtags gegenüber den Einflussmöglichkeiten des Fürsten, um die
Deutungshoheit über die Verfassung, letztlich um die Kompetenzen von Fürst
und Volksvertretern ging. Beide Ereignisse waren Initialzündungen für eine
Demokratiebewegung in Liechtenstein mit Erfolgen und Rückschlägen. Die
Demokratisierung in Liechtenstein befindet sich weiterhin in einem offenen,
unfertigen Prozess. Es geht um die Gestaltung demokratischen öffentlichen
Raums, um das andere Parlament, als welches das Theater betrachtet wird.
Die zehn Texte werden in zehn von Studierenden erarbeiteten «Bühnenbil-
dern» inszeniert.
Mit Ingo Ospelt (Schauspiel) und Evelyne Ratering (Regie).
Eine Kooperation des Literaturhauses mit dem
TAK Theater Liechtenstein und der Universität Liechtenstein.
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FL 9495 Triesen
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