PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ

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PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
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              PROJECT LETTER 02/2018
              FH OÖ CAMPUS LINZ
              Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP)

              www.fh-ooe.at/campus-linz
PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
EDITORIAL
                                                Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und
                                                Public Management
                                                Die Lehre an Fachhochschulen soll auf einer         Lernen im Projektteam
                                                fundierten wissenschaftlichen Basis stattfin-
                                                den, zugleich aber von einer berufsbezogenen        In Teams von 5-7 Studierenden geht es dar-
                                                Praxisorientierung gekennzeichnet sein. Was         um, unter Begleitung eines facheinschlägigen
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                                                bedeutet dies für ein berufsbegleitendes Mas-       Lehrenden den Projektauftrag kompetent zu
                                                terstudium, wo der Großteil der Studierenden        bearbeiten und die Ergebnisse nach Abschluss
                                                bereits berufliche Erfahrungen hat? Teilweise       des Projekts den Auftraggebern zu präsentie-
                                                haben sie ihre Berufserfahrungen in anderen         ren. Neben dem Kompetenzgewinn im fach-
                    Prof. Dr. Markus Lehner     Branchen gesammelt und wollen mit dem               lichen Bereich ergeben sich dabei zusätzliche
                    markus.lehner@fh-linz.at
                                                Studium in den öffentlichen Sektor bzw. in den      Qualifizierungschancen: Erfahrungen mit der
                                                Gesundheits- oder Sozialbereich wechseln.           praktischen Umsetzung von Methoden des
                                                Viele GSP-Studierende sind jedoch bereits in        Projektmanagements; die Förderung von Sozial-
                                                diesen Bereichen beruflich tätig und bringen ihre   kompetenz durch die zielorientierte Teamarbeit;
                                                Praxiserfahrungen in den Lehrveranstaltungen        die Übernahme von Verantwortung für Teilberei-
                                                ein.                                                che des Projekts oder der Teamleitung. All dies
                                                                                                    sind Schlüsselkompetenzen für die Karriere von
                                                Kompetenz durch Projekte                            Nachwuchs-Führungskräften.

                                                Damit die in den Lehrveranstaltungen neu er-        Networking
                                                worbenen Kompetenzen und Qualifikationen
                                                nicht nur Bücherwissen bleiben, müssen sie in       Die Akquisition der Projekte erfolgt weitgehend
                                                der Praxis erprobt und weiterentwickelt werden.     über die Netzwerke der ProfessorInnen des Stu-
                                                Dies kann natürlich jeder einzelne in seinem        diengangs GSP. In den Projekten erhalten auch
                                                beruflichen Umfeld tun - gezielt aufbauend auf      die beteiligten Studierenden Zugang zu diesen
                                                die Studieninhalte geschieht es im Rahmen von       Netzwerken, lernen Führungskräfte kennen und
                                                Praxisprojekten.                                    können sich durch eine kompetente Projekt-
                                                                                                    arbeit profilieren.
                                                Zwei zentrale Themen des Studiums GSP - In-
                                                novation und Strategie - sind deshalb nicht nur     Strategieprojekte WS 2017/18
                                                Thema von theoretischen Lehrveranstaltungen
                                                sondern auch von Praxisprojekten: Ein Projekt       Wie vielfältig die damit gegebenen beruflichen
                                                Innovationsmanagement im 2. Semester, ein           Möglichkeiten sind, zeigt der in diesem Newslet-
                                                Projekt Strategische Planung im 3. Semester.        ter vorgestellte Überblick über die Projekte des
                                                Hier sollen die in den vorangegangenen Lehrver-     Wintersemesters 2017/18. Ergänzend wird ein
                                                anstaltungen erworbenen Kenntnisse umgesetzt        Überblick über die Masterarbeitsprojekte jener
                                                werden. Die im Curriculum dafür vorgesehen          AbsolventInnen geboten, die ihr Studium im
                                                ECTS entsprechen einer Arbeitsleistung von          Herbst 2017 abgeschlossen haben.
                                                300 Stunden.

                                                                                                    Prof. Dr. Markus Lehner
                                                                                                    Studiengangsleitung

                                  Impressum:
                                 Herausgeber:
              FH OÖ Studienbetriebs GmbH,
              A-4020 Linz, Garnisonstraße 21
                Redaktion: Dr. Markus Lehner
                    Tel.: +43 (0)50804-52410

               Seite 2                          FH OÖ Campus Linz 02/2018
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STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016
                                                 Wohngemeinschaften zwischen Jung & Alt
                                                 – Strategieentwicklung für den Verein WGE!
                                                                                                     >> Die Formulierung von strategischen Optio-
                                                                                                        nen und Handlungsempfehlungen

                                                                                                     Vorgehensweise

                                                                                                     Nach einer Literatur- und Internetrecherche
                                                                                                     wurde mittels 60 Interviews eine Wohnungs-
                                                                                                     marktanalyse durchgeführt. Als Strategie-
                                                                                                     instrument wurde eine PESTEL Analyse ge-
                                                                                                     wählt. Nähere Einblicke in das Konzept brachten
                                                                                                     Leitfadeninterviews in Wien. Auf Basis einer
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                                                                                                     Zielgruppenanalyse wurden dann 47 Studieren-
                                                                                                     de am Campus Linz der Fachhochschule OÖ
                                                                                                     und ältere Passanten in der Landstraße in Linz
                                                                                                     befragt. Nach einer Analyse von möglichen Ko-
                                                                                                     operationspartnern in Linz wurden noch einmal
             v.l.n.r. Johann Freiler, FH-Prof.   Ausgangslage                                        7 Leitfadeninterviews durchgeführt, und daraus
        Dr. Johanna Anzengruber (Projekt-
         coach), Bettina Arden-Stockinger                                                            Handlungsempfehlungen abgeleitet.
       (Stv. Projektleitung), Elke Prinz (Stv.   WGE! ist ein gemeinnütziger Verein, der im Jahr
        Projektleitung), Markus Hinterseer,      2015 in Wien gegründet wurde. Hauptanliegen         Ergebnisse
          Anna Kaiser-Mühlecker (Projekt-
           leitung), Susanne Drescher, Eva       der WGE! ist es, leerstehenden Wohnraum
        Schwarzlmüller, Katharina Schmid         innovativ zu nutzen und für Jung und Alt leistbar   Studierende, Senioren und ein Träger zeigen
                                                 zu machen. Dabei steht der Generationenaus-         heute schon Interesse am WGE! – Konzept.
                                                 tausch bzw. generationenübergreifendes Woh-         Auch diverse Multiplikatoren wie „Case- und
                                                 nen im Vordergrund.                                 Caremanager“ unterstützen das Konzept. Im
                                                 Das Konzept sieht zwei Formen des Zusam-            Blick auf die Platzsituation in den Alten- und
                                                 menlebens vor. In der ersten Wohnform leben         Pflegeheimen sowie den Studierendenheimen
                                                 Studierende gemeinsam mit Seniorinnen bzw.          und auf die rechtlichen Rahmenbedingungen
                                                 Senioren in deren Privatwohnungen zusammen          wurden eine Vorgehensweise in vier Schritten
                                                 und unterstützen diese im Alltag für mindestens     empfohlen:
                                                 fünf Stunden pro Woche. Die zweite Wohn-            >> 2018-2019: Fokussierung Kooperationsauf-
                                                 form sieht vor, dass Studierende leerstehende           bau und Marketingaktivitäten in Linz
                                                 Zimmer in Seniorenwohnhäusern privater Träger       >> 2020: Start der Vermittlung von Studieren-
                                                 (z.B. der Diakonie) bewohnen und ehrenamtlich           den, die in Privatwohnungen von Senio-
                                                 mitarbeiten. Seit Gründung des Vereins konnte           ren(innen) einziehen
                                                 die WGE! bereits Wohnraum für rund 250 Perso-       >> 2021: Start der Vermittlung von Studieren-
                                                 nen vermitteln.                                         den, die in Seniorenheimen mitwohnen
                                                                                                     >> 2022: Zielgruppenerweiterung und Koopera-
                                                 Zielsetzung                                             tion zwischen WGE! und Land OÖ

                                                 Ziele des Projekts waren                            Bezüglich der Preisgestaltung für die Leistungen
                                                 >> Die Attraktivität des Standortes Linz prüfen     von WGE! wurden unterschiedliche „Packages“
                                                 >> Die Identifizierung und Definition potentiel-    (Basis, Basis+ und Premium) vorgeschlagen.
                                                     ler Zielgruppen (Studierende, Seniorinnen/      Identifiziert wurden einige noch zu klärende
                                                     Senioren, Träger) und Multiplikatoren (z.B.     rechtliche Fragestellungen, z.B. die Folgen einer
                                                     „Türöffner“)                                    Wohnungsauflösung. Vorschlag war auch eine
                                                 >> Die Entwicklung einer Roadmap zur Umset-         Weiterentwicklung des „Matching-Prozesses“,
                                                     zung des WGE! -Konzeptes                        etwa in Form eines Probemonats.

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PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016
                                                     Wirkungsmessung des Lehrlingsmanage-
                                                     ments des Magistrats der Stadt Linz
                                                     Ausgangslage                                                   den regulären Arbeitsmarkt ist nach der Ausbil-
                                                                                                                    dung beim Magistrat gegeben.
                                                     Im Jahr 2004 startete der Magistrat der Stadt                  Wirkungsziel 2: Den Jugendlichen ist nach ihrer
                                                     Linz eine Lehrlingsoffensive und erhöhte seine                 Ausbildung beim Magistrat Linz durch ihre be-
                                                     Ausbildungsplätze von damals 49 auf nunmehr                    rufliche Tätigkeit ihre finanzielle Selbsterhaltung
                                                     rund 230 Stellen. Ziel dieser Ausbildungsoffensive             und eine eigenständige Bewältigung des Alltags
                                                     ist, ein breit gefächertes Lehrstellenangebot und              möglich.
                                                     eine qualifizierte Ausbildung für möglichst viele
                                                     Linzer Jugendliche – unter Rücksichtnahme auf                  Vorgehensweise
                                                     soziale Bedürfnisse, Migranten/-innen oder junge
                                                     Menschen mit besonderem Förderbedarf – anzu-                   Einen ersten wichtigen Schritt stellte die For-
                                                     bieten. Dabei bildet der Magistrat weniger für den             mulierung der Wirkungsziele in Kooperation
                                                     Eigenbedarf aus, sondern bietet Jugendlichen                   mit dem Magistrat dar. Im Zuge eines internen
                                                     durch eine fundierte Ausbildung ein Sprungbrett                Workshops und nach einer systematischen
                                                     für den gelungenen Start ins Berufsleben.                      Literaturrecherche wurden zu den definierten
                                                                                                                    Wirkungszielen Indikatoren entwickelt. In Ab-
                                                     Zielsetzung                                                    stimmung mit dem Magistrat wurden diese für
                                                                                                                    die weiterführende Erhebung in Fragen ge-
                                                     In Abstimmung mit dem Auftraggeber richtete                    gossen. Mittels Onlineerhebung befragte das
                                                     sich das leitende Projektziel auf die erstmalige               Projektteam ehemalige Lehrlinge des Magistrats
                                                     Wirkungsmessung der (seit 2004 auch inte-                      zu ihrer aktuellen Lebens- und Berufssituation.
                                                     grativen) Ausbildungsoffensive. Darüber hinaus                 Der Aufruf zur Teilnahme erfolgte durch eine
                                                     sollten etwaige Adaptionsanforderungen für                     postalische Einladung und die Nutzung sozialer
                                                     eine gelingende Zielerreichung der Ausbildungs-                Netzwerke, eine Facebook Gruppe “ehemalige
                                                     maßnahme sichtbar gemacht werden. Folgende                     Lehrlinge Magistrat Linz“. Die erhobenen Daten
                                                     konkretisierten Wirkungsziele sollten auf ihre                 sollten in einem weiteren Schritt für die an-
                                                     Verwirklichung hin untersucht werden:                          schließende Wirkungsmessung herangezogen
                                                     Wirkungsziel 1: Eine nachhaltige Integration in                werden. Auf Basis von methodischen Vorüberle-
                                                                                                                    gungen zur Wirkungsmessung wurde hierfür ein
                                                                                                                    Wirkungsmessungs-Steuerungsmodell generiert.

                                                                                                                    Ergebnisse

                                                                                                                    Das entwickelte adaptierbare Wirkungsmes-
                                                                                                                    sungs-Steuerungsmodell stellt das zentrale
                                                                                                                    Ergebnis des Projekts dar. Mit den enthalte-
                                                                                                                    nen Indikatoren, Schwellen- bzw. Ziel-, sowie
                                                                                                                    Istwerten ist es dem Magistrat möglich, eine
                                                                                                                    Wirkungsmessung zu verfolgen und weiter-
                                                                                                                    zuentwickeln. Darüber hinaus konnten durch
                                                                                                                    die Onlinebefragung Daten zur Lebens- und
Foto: FH OÖ

                                                                                                                    Berufssituation der ehemaligen Lehrlinge des
                                                                                                                    Magistrats Linz erhoben werden. Erfasst wurden
                                                                                                                    u.a. Daten zur aktuellen beruflichen Situation
                                                                                                                    und etwaigen Neuorientierung, zu Lücken in der
               v.l.n.r.: Katrin Kainz (Leitung Lehrlingsmanagement Magistrat Linz); Mag. Daniela Brandenberger      beruflichen Biografie, zur finanziellen Stabilität,
                (Leitung Personalauswahl- und –entwicklung Magistrat Linz); Dr. Sabine Furtner (Projektcoach);      sowie zu Weiterbildungsentscheidungen, Soft
              Susanne Zierlinger (Stv. Projektleitung); Sarah Radinger; FH-Prof. Dr. Renate Kränzl-Nagl (Projekt-
                coach), Mag. Steiner-Scheinecker (Mitarbeiter Magistrat Linz); Martina Wallner; Peter Pühringer;    Skills und fachlichen Kenntnissen.
                                                                  Sandra Strauß (Projektleitung), Jürgen Hutflesz

              Seite 4                                FH OÖ Campus Linz 02/2018
PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016
                                                     Versorgungskonzept zur integrierten Kom-
                                                     plexbehandlung geriatrischer Patienten
                                                     Ausgangslage                                                    Zielsetzung

                                                     Aufgrund der demographischen Entwicklung                        Primär wurde der Fokus auf die Erstellung eines
                                                     und einer Zunahme der Multimorbidität im Alter,                 regionalen Versorgungskonzepts Geriatrie sowie
                                                     welche einen gesteigerten Bedarf an medi-                       auf die Ableitung von zielführenden Hand-
                                                     zinischer und pflegerischer Behandlung mit                      lungsempfehlungen für die Ausgestaltung und
                                                     sich bringt, ist es von großer Notwendigkeit,                   Organisation eines übergreifenden geriatrischen
                                                     adäquate Versorgungsangebote zu entwickeln.                     Versorgungsnetzwerks für den Raum Sierning
                                                     Davon ist auch der Auftraggeber des Projekts,                   gelegt. Hierbei wurden sowohl die limitierenden
                                                     die Kreuzschwestern Sierning GmbH, überzeugt.                   Faktoren als auch die vorhandenen Strukturen
                                                     Aus diesem Grund wurde eine Projektgruppe                       sowie bestehenden Wertvorstellungen der in-
                                                     von acht Studierenden des Masterstudiengangs                    volvierten Akteure berücksichtigt.
                                                     Gesundheits-, Sozial- und Public Management
                                                     der Fachhochschule OÖ beauftragt, ein regiona-                  Vorgehensweise
                                                     les Versorgungskonzept Geriatrie zur integrierten
                                                     Komplexbehandlung geriatrischer Patienten für                   Um die Rahmenbedingungen für das Projekt zu
                                                     den Raum Sierning zu entwickeln. Dabei sollte                   klären, fand zu Beginn ein Kick-Off-Meeting mit
                                                     der Fokus auf eine berufs- und fächerübergrei-                  den relevanten Akteuren statt. Ferner wurden
                                                     fende Kooperation sowie auf eine Vernetzung                     eine Literaturrecherche sowie ein Leitfaden-
                                                     des intra- und extramuralen Bereiches gelegt                    interview durchgeführt, um IST-Prozesse zu
                                                     werden.                                                         erheben sowie relevante Herausforderungen zu
                                                                                                                     identifizieren. Beim darauffolgenden Workshop
                                                                                                                     wurden sowohl die IST-Prozesse der patienten-
                                                                                                                     bezogenen Versorgung kritisch betrachtet als
                                                                                                                     auch mögliche sinnvolle SOLL-Prozesse der
                                                                                                                     integrierten geriatrischen Komplexbehandlung
                                                                                                                     abgeleitet.

                                                                                                                     Ergebnisse

                                                                                                                     Basierend auf den Informationen des Experten-
                                                                                                                     interviews, entwickelte die Projektgruppe fünf
                                                                                                                     Personas (Nutzermodelle), welche typische
                                                                                                                     Patienten- bzw. Bewohnerprofile als adressierte
                                                                                                                     Zielgruppen in ihren Merkmalen charakterisie-
                                                                                                                     ren. Die visualisierten IST-Prozesse stellen somit
Foto: FH OÖ

                                                                                                                     die Patientenkarrieren der einzelnen Personas
                                                                                                                     innerhalb eines übergreifenden geriatrischen
                                                                                                                     Versorgungsnetzwerks da. Sowohl die IST-Pro-
                                                                                                                     zesse, als auch die Personas wurden im Zuge
                                                                                                                     des Workshops mit Fachexperten analysiert und
          v.l.n.r.: FH-Prof. Dr. Johannes Kriegel (Projektcoach), Mag. Norbert Mürzl (Sportwissenschaftliche und
                                                                                                                     entsprechend der Expertenmeinungen adaptiert.
          Organisatorische Leitung Cardio Vital Wels/Lunge Vital Wels), Maria Schürz, Anna Roller (Stv. Projekt-
           leitung), Juliane Steiner (Projektleitung), Bernadette Koblmüller, Dr. Irmtraud Ehrenmüller (Geschäfts-   Darauf aufbauend wurde, neben der Ableitung
         führung Kreuzschwestern Sierning GmbH), Prim. Dr. Michael Berger (Ärztliche Leitung) Nicht am Foto:         möglicher SOLL-Prozesse, ein regionales Versor-
                                            Alina Fürholzer, Lisa Gerstmayr, Luisa Hemetsberger, Natasa Neuhold
                                                                                                                     gungskonzept Geriatrie zur integrierten Komplex-
                                                                                                                     behandlung geriatrischer Patienten für den Raum
                                                                                                                     Sierning skizziert sowie zielführende Handlungs-
                                                                                                                     empfehlungen zu dessen Realisierung formuliert.

              Seite 5                                FH OÖ Campus Linz 02/2018
PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016
                                               Bedarfsgerechte Alternativen zum
                                               Alten- und Pflegeheim
                                                                                                   geführt. Zudem wurden bestehende alternative
                                                                                                   Wohnformen und ihr Leistungsangebot in OÖ,
                                                                                                   national mit Fokus auf Vorarlberg, und interna-
                                                                                                   tional recherchiert.

                                                                                                   Ergebnisse

                                                                                                   In der Befragung der KBP wurden 7 typische
                                                                                                   Fälle identifiziert, welche derzeit mit Pflegestufe
                                                                                                   3 in APHs aufzufinden sind (z.B. Menschen mit
                                                                                                   Demenzerkrankung). In einem nächsten Schritt
Foto: FH OÖ

                                                                                                   wurden die Unterstützungsbedarfe dieser Fälle
                                                                                                   (insgesamt mehr als 50 Personen) mit Hilfe eines
                                                                                                   eigens entwickelten Erhebungsinstruments
                                                                                                   identifiziert und auf einem Kontinuum zwischen
                                                                                                   langfristig planbaren Leistungen zu kurzfristigen,
        v.l.n.r.: Angelika Zwicklhuber, Me-    Ausgangslage                                        unkoordinierbaren Leistungen zugeordnet. Diese
        lanie Pirklbauer, Romana Pehmer,
        Stefan Huber, Sylvia Brandstätter,                                                         wurden dann den aktuell verfügbaren Wohnan-
     Martina Bachmaier (Projektleitung),       Der durch die demographische Entwicklung stei-      geboten für ältere Menschen in Oberösterreich
               Jutta Stumbauer, David Um-      gende Anteil an Pflegebedürftigen in OÖ sowie       gegenübergestellt. Die damit entwickelte Be-
     bauer, FH-Prof. Dr. Brigitta Nöbauer
      (Projektcoach), Belinda Ortner (Stv.     der Wegfall des Pflegeregresses lassen eine er-     darfs- und Betreuungsmatrix zeigt, wo der Be-
                             Projektleitung)   höhte Nachfrage nach Alten- und Pflegeheimen        darf gedeckt ist und wo noch Lücken bestehen.
                                               (APHs) erwarten. Dennoch werden APHs, u.a.          Es zeigen sich schwerpunktmäßig Defizite beim
                                               aufgrund der hohen Kosten, nicht weiter ausge-      privaten und organisierten Wohnen („Betreutes
                                               baut. Der angespannten Situation wird u.a. durch    Wohnen“) hinsichtlich der nächtlichen Ver-
                                               striktere Aufnahmekriterien begegnet. Nach          sorgung, bei nicht planbaren täglichen Hilfs-,
                                               §3a (6) Pflegefondsgesetz sollen Länder bewir-      Betreuungs- und Pflegeleistungen und bei nicht
                                               ken, dass stationäre Langzeitpflegeversorgung       planbaren tagesstrukturierenden Leistungen.
                                               erst ab Pflegestufe 4 erfolgt. Zahlen belegen,      Letztere erfordern meist die durchgehende
                                               dass Ende 2015 29,9% der oö. APH-Bewohner           Anwesenheit einer Betreuungsperson oder
                                               eine geringere Pflegestufe als 4 aufwiesen.         wenigstens eine regelmäßige Nachschau/rasche
                                                                                                   Erreichbarkeit. Diese ungedeckten Bedarfe kön-
                                               Zielsetzung                                         nen durch die Nutzung von Synergien zwischen
                                                                                                   bestehenden Angeboten (wie z.B. die Öffnung
                                               Ziel dieses Projekts war, die Ursachen und Be-      von APHs – heimgebundene Betreute Wohn-
                                               darfe, die einem Heimeintritt mit Pflegestufe 0-3   formen), das Anreichern/Erweitern bestehender
                                               zugrundliegen, zu ermitteln. Auf Basis dieser       Wohnangebote (z.B. mit Präsenz einer Betreu-
                                               Ergebnisse wurden bestehende Angebote ana-          ungsperson) bzw. durch die Professionalisierung
                                               lysiert, Alternativen zum APH eruiert und für den   der Kurzzeitpflege abgedeckt werden. Dies
                                               Auftraggeber, die Sozialabteilung des Landes        waren auch die wichtigsten Empfehlungen um
                                               Oberösterreich, Entwicklungsrichtungen auf-         den Anteil an Menschen mit Pflegestufe 0-3 in
                                               gezeigt.                                            APHs zu verringern. Das private Wohnen bietet
                                                                                                   die geringsten Chancen für eine gute Betreuung
                                               Vorgehensweise                                      der untersuchten Zielgruppe.
                                                                                                   Darüber hinaus sollte auch eine verstärkte Integ-
                                               Neben einer Literaturrecherche wurden Doku-         ration von KBPs in die Sozialplanung angedacht
                                               mentenanalysen und qualitative Leitfadeninter-      werden, da diese über wichtige planungsrele-
                                               views mit Koordinatorinnen für Betreuung und        vante Informationen verfügen.
                                               Pflege (KBPs) in sieben oö. Bezirken durch-

              Seite 6                          FH OÖ Campus Linz 02/2018
PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
STRATEGIEPROJEKT GSP JG 2016
                                                    Sozialökonomische Wirkungsevaluation
                                                    der Medienwerkstatt Linz
                                                    Ausgangslage                                                   Zielsetzung

                                                    Der „Verein Medienwerkstatt Linz“ (MWL) ver-                   Das Projektteam wurde beauftragt, den Benefit
                                                    folgt das Ziel, in breiten Bevölkerungskreisen,                dieser Dienstleistungen für die Träger - insbe-
                                                    besonders aber bei Jugendlichen und Kindern,                   sondere die Stadt Linz - darzustellen, um die
                                                    einen kritischen Umgang mit Medien verschie-                   wirkungsorientierte Verwendung der eingesetz-
                                                    denster Art zu fördern und Kompetenzen in der                  ten Mittel argumentieren zu können. Ein weite-
                                                    Verwendung von Medien zu vermitteln. Dies wird                 res Ziel des Projekts war die Erstellung eines
                                                    durch Kurs-, Seminar- und bildungsähnliche                     Wirkungsmodells und einer Impact Map.
                                                    Maßnahmen gewährleistet. Zu den Kursangebo-
                                                    ten zählen vor allem TV- und Radio-Schnupper-                  Vorgehensweise

                                                                                                                   Das Projekt startete mit einem Auftraggeberge-
                                                                                                                   spräch, in dem die wesentlichen Projektinhalte
                                                                                                                   und Projektziele besprochen und anschließend
                                                                                                                   formuliert wurden. Nach einem ausführlichen
                                                                                                                   Literaturstudium teilten sich die Studierenden in
                                                                                                                   zwei Gruppen: Die Wirkungsgruppe erarbeitete
                                                                                                                   mithilfe einer Dokumentenanalyse und einem
                                                                                                                   Mitarbeiter-Workshop Wirkungstreppen nach
                                                                                                                   Phineo. Im Anschluss wurden Wirkungssteue-
                                                                                                                   rungszusammenhänge erarbeitet. Die Evalua-
                                                                                                                   tionsgruppe führte qualitative Interviews mit
                                                                                                                   Mitgliedern des Vorstands der Medienwerkstatt
Foto: FH OÖ

                                                                                                                   Linz, um ihre Wahrnehmung des Vereins sowie
                                                                                                                   von Nutzen und Qualität der Dienstleistungen
                                                                                                                   zu erfahren. Darüber hinaus wurden auch die
                                                                                                                   Klubmitglieder mittels qualitativer Erhebungen -
        v.l.n.r: Daniela Wetzelhütter (Projektcoach), Thomas Prinz (Projektcoach), Birgit Lopez, Doris Aumüller,
                                                                                                                   Fokusgruppe - befragt.
        Christina Pree (Stv. Projektleitung), Bernd Edelmayer, Ute Schachner (Projektleitung), Martin Mitterleh-   In einem nächsten Schritt wurden die Ergeb-
         ner, Anja Plöchl, Marina Zauner, Harald Wildfellner (Geschäftsführer MWL), Hilde Zauner (AK), Regina      nisse beider Gruppen in einem internen Ergeb-
          Fischer (Organisation MWL), Walter Sturm (AK), Hildegard Griebl-Shehata (Leitung TV Bereich MWL)
                                                                                                                   nisworkshop zusammengetragen und diskutiert.
                                                                                                                   Daraus entwickelten die Studierenden Hand-
                                                                                                                   lungsempfehlungen und ein Fazit.
                                                    tage für Einsteiger sowie Seminare für Schnitt,
                                                    Kamera, Studioarbeit, Interviewführung und                     Ergebnisse
                                                    Sprechtechnik. Außerdem bietet die MWL die
                                                    Möglichkeit, Mitglied im TV- oder Radioklub zu                 Eines der zentralen Ergebnisse ist, dass die
                                                    werden.                                                        MWL ihr statutarisches Ziel - Medienkompetenz
                                                    Die Finanzierung der MWL erfolgt zu gleichen                   - in einem professionellen und qualitativ hoch-
                                                    Teilen von der Stadt Linz und von der Arbeiter-                wertigen Rahmen vermittelt, woraus Argumente
                                                    kammer. 2017 beschloss die Stadt Linz aufgrund                 zur Legitimation der MWL gegenüber Geldge-
                                                    von Sparmaßnahmen, die städtischen Subven-                     bern abgeleitet wurden. Zusätzlich wurde ein
                                                    tionen 2018 einzustellen.                                      Wirkungssteuerungsmodell entwickelt, das als
                                                                                                                   Grundlage für eine Weiterentwicklung dient.

              Seite 7                               FH OÖ Campus Linz 02/2018
PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
MASTERARBEITSPROJEKTE STUDIENJAHR 2016/17
                            Gesundheits-, Sozial- und
                            Public Management
                            Im Folgenden ein Überblick über die Masterarbeiten, die in der zweiten Hälfte des Jahres 2017 ab-
                            geschlossen wurden. Für die Öffentlichkeit freigegebene Arbeiten können über die FH-Bibliothek im
                            Volltext downgeloadet werden:
                            https://search-fho.obvsg.at/primo_library/libweb/action/search.do?vid=FHO

                              AbsolventIn        Titel der Masterarbeit
Foto: © Fotolia

                              Blümel Marion      Supervision als Instrument im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung

                              Braumann           Veränderungen im Service-Portfolio von Betriebsräten bei Zusammenführun-
                              Bettina            gen von Expertenorganisationen am Beispiel des Kepler Universitätsklinikums

                              Kienbauer
                                                 Versorgungsstrukturen von wohnungslosen Menschen in Linz
                              Verena

                                                 Zentrales Belegungsmanagement - Einführung und Umsetzung in ausgewähl-
                              Puffer Simone
                                                 ten Kliniken

                                                 Zielgruppengerechte Gesundheitskommunikation und Stärkung der Gesund-
                              Vallone Raffael
                                                 heitskompetenz am Beispiel eines österreichischen Sozialversicherungsträgers

                                                 Evaluierung eines innovativen Spendensystems - Social Marketing am Beispiel
                              Wilfinger Denise
                                                 des Webshops „Schenken mit Sinn“ der Caritas Österreich

                                                 Strategien bei Beschaffung und Disposition am Beispiel österreichischer Pro-
                              Zauner Anita
                                                 duktionsunternehmen - Ableitung potentieller Outsourcing-Felder

                  Seite 8   FH OÖ Campus Linz 02/2018
PROJECT LETTER 02/2018 - FH OÖ CAMPUS LINZ Masterstudium Gesundheits-, Sozial- und Public Management (GSP) - FH OÖ
SPONSION GSP, NOVEMBER 2017
          Herzlichen Glückwunsch!

          Sieben Studierende des Masterstudiums „Gesundheits-, Sozial- und Public Management“ haben
          im September und November 2016 das Studium erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren zum
          „Master of Arts in Business“ und wünschen weiterhin alles Gute und viel Erfolg!
           Foto: © Land Oberösterreich

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