Projekt-Nachrichten Energie-Projekte für Kommunen in Süddeutschland: Erfolgsbeispiele - endura kommunal
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Projekt-Nachrichten Energie-Projekte für Kommunen in Süddeutschland: Erfolgsbeispiele April/Mai 2019 Der kommunale Eigenbetrieb 2020 soll sie den Großteil des Stadtwerke Rheinfelden (Baden) Gebäudebestands beheizen. hebt seine Wärmeversorgung So können die Stadtwerke auf eine neue Stufe. CO2-Emissionen verringern und gleichzeitig attraktive Wärme- Wärme + Glasfaser: preise anbieten. Die Stadtwerke Rheinfelden wollen wachsen Förderung bereits zugesagt Die Projektidee wurde vom Bundesumweltministerium Aktuell versorgt das Bestands- ausgezeichnet und mit 1 Million netz u.a. mehrere Schulen, ein Euro gefördert. Pflegeheim, einen Kindergarten und einige Wohngebäude. Die Wärme entsteht vorwiegend in umweltfreundlichen Biomasse- heizkesseln und Blockheizkraft- werken. Das Netz wird in den nächsten Jahren deutlich wachsen, und Das neue Logo der zwar doppelt: als Wärme- und Stadtwerke Rheinfelden als Glasfasernetz. Beginnend mit dem Rathaus wird es Schritt endura kommunal begleitet für Schritt das Stadtgebiet dieses Projekt im Zuge eines erschließen. Quartierskonzepts. Ziele sind u.a. die Erhebung des Versor- Industrielle Abwärme gungspotentials und die in großem Maßstab Beratung von Bürger*innen Einzigartig im Rheinfeldener zu nachhaltiger Energiever- Wärmenetz ist die konse- sorgung. quente Nutzung industrieller Abwärme. Sie kommt von der Neben dem Quartierskonzept Evonik Industrie und verpufft unterstützt endura kommunal im Moment ungenutzt. Ab die Stadtwerke auch in ihrem Markenaufbau. Am 13. März präsentierte das Unternehmen Themen dieser Ausgabe: die Ausbaupläne und den neuen Auftritt der Presse. ▪▪ Klimaneutraler Stadtteil Dietenbach: So geht es nach dem Bürgerentscheid weiter. ▪▪ Bundesweit einzigartig: Das Ortenauer Mobilitätsnetzwerk ▪▪ Wärmerückgewinnung aus Abwasser
C arsharing, Radverkehr, verschiedene Verkehrsmittel in einer App – Appenweier, Friesenheim, Gengenbach, Kehl, Bundesweit einzigartig Lahr, Neuried, Offenburg, Rheinau, Schutter- Ortenauer Kommunen gründen ein wald und Willstätt arbeiten gemeinsam an klimafreundlicher Mobilität. interkommunales Mobilitätsnetzwerk Das Mobilitätsnetzwerk ist bundesweit das erste seiner Art. Seine Gründungskommunen teilen eine gemeinsame Vision von Mobilität. Im Ortenaukreis ergreifen viele Kommunen konkrete Maßnahmen, um Geförderte Netzwerk-Zusammenarbeit ihr Mobilitätsangebot zu verbessern. Erste Erfolge sind zum Beispiel Die Laufzeit des Mobilitätsnetzwerks ist auf Carsharing-Stationen im öffentlichen Raum oder Elektroautos im drei Jahre angelegt. Das Bundeswirtschafts- städtischen Fuhrpark. Bisher agieren die Verwaltungen allerdings im ministerium unterstützt die konzeptionelle Alleingang. Dabei endet Mobilität nicht an der Gemarkungsgrenze – im Arbeit und den Austausch in regelmäßigen Gegenteil. Netzwerktreffen, die von endura kommunal organisiert und koordiniert werden. Die Förderquote liegt bei rund 60 Prozent. Für investive Maßnahmen, etwa den Bau gemeinsamer Mobilitätsstationen, sollen zusätzliche Fördermöglichkeiten recherchiert und die Förderanträge gestellt werden. Themenschwerpunkte des Mobilitätsnetzwerks Gemeinsame Pläne ▪▪ Mobilitätsstationen im ▪▪ Zukünftig sollen in allen Netzwerkkommunen interkommunalen Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Verbund ▪▪ Gemeindeübergreifender ▪▪ Der nahtlose Wechsel zwischen ÖPNV und (E-)Radverkehr Leihrad, Lastenpedelec und Carsharing- ▪▪ Nahmobilität in einer Auto soll durch gemeinsame Buchungs- gemeinsamen App und Ausleihsysteme über Anbietergrenzen hinweg möglich werden. App-basierte Mobilitätsassistenten liefern dafür die ent- sprechenden Routenempfehlungen, die alle Verkehrsträger verbinden. ▪▪ Pendler sollen motiviert werden für ihren Darum ist Vernetzung wichtig Arbeitsweg vom Auto auf das Fahrrad zu Viele Maßnahmen verlangen interkommunale Zusammenarbeit. Dies wechseln, weil die nötige Infrastruktur, wie gilt etwa für den flächendeckenden Ausbau von Mobilitätsstationen, gut ausgebaute Radwege und Ladesäulen die einen reibungslosen Wechsel zwischen Bus, Bahn, Carsharing und für Pedelecs, vorhanden ist. Fahrrad ermöglichen. www.mobilitätsnetzwerk-ortenau.de Nun machen sich zehn Städte und Gemeinden im Ortenaukreis auf Weitere Informationen und Neuigkeiten zur den Weg, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und Synergieeffekte Arbeit des Mobilitätsnetzwerks sind online zu nutzen. Die Kommunen teilen ihre Visionen für eine Mobilität der dokumentiert unter: Zukunft im Mobilitätsnetzwerk. endura kommunal koordiniert die www.mobilitätsnetzwerk-ortenau.de interne Netzwerkarbeit und den Austausch der Beteiligten. Die Aufgaben umfassen die Organisation von Fachberatungen und den gesamten Bereich Fördermittel.
H aushalte und Industrie produzieren täglich warmes Wasser, nur um es nach Gebrauch als Abwasser zu entsorgen. Jetzt lässt sich die Restwärme nutzen. Wärmerückgewinnung aus Abwasser: Glatten prüft Potenzial Laut einer Potenzialstudie der Stadtwerke Esslingen gelten drei Bedingungen für die wirtschaftliche Nutzung von Abwasserwärme: D ornstetten war im Januar das 1. hohe Wärmebedarfsdichten um den Abwassersammler (> 100 kW) Reiseziel eines 2. kurze Entfernung zum Kanal (200 – 1000 m) Teams von 3. niedrige Rücklauftemperatur im Heizverteilsystem des Gebäudes (< 55 °C) endura kommunal. Auf der Fahrt durch den winterlichen Schwarzwald ließ man sich Praxisbeispiel: Glatten von Glatteis und verschneiten Straßen nicht Die Schwarzwald-Gemeinde Glatten (2.500 Einwohner) will langfristig aufhalten. Denn schließlich fand im Bürgersaal CO2 einsparen. Sie hat endura kommunal beauftragt, ein energetisches des Rathauses die Informations-Veranstaltung Quartierskonzept zu erstellen. Die Wärme des Abwassers wurde dabei für das energetische Quartierskonzept statt. als eine bisher ungenutzte Wärmequelle identifiziert. Stimmungsvoller Auftakt: Reicht das Potenzial? Quartierskonzept in Dornstetten Aufgrund der geringen Wärmebelegungsdichte um den Abwasser- sammler prüft endura kommunal die Wirtschaftlichkeit der Der wunderbar sanierte Bürgersaal war – trotz Wärmenutzung auf der Kläranlage selbst und im naheliegenden der schwierigen Straßenverhältnisse – bis auf Sportheim mit Gaststätte und Duschen. den letzten Platz gefüllt. Bürgermeister Haas konnte neben dem endura-Team rund 80 So wird aus Abwasser Energie interessierte Bürger*innen und die Vertreter Verbraucher Heizzentrale der Kommunalverwaltung begrüßen. Raum- Warm- heizung Heiz- Energie- Wärme- Blockheiz- wasser kessel speicher pumpe kraftwerk Anschließend ging es um die einzelnen Bausteine und den Zeitplan des Quartiers- konzepts. Das Ziel der Veranstaltung: Die Bürger*innen für das Thema Energie zu Nahwärmenetz bis 65 oC sensibilisieren und zur Mitarbeit bei der Kläranlage Datenerhebung zu motivieren. Beides ist gelungen. Bereits wenige Tage nach der Abwasserkanal Wärmetauscher Veranstaltung trafen die ersten Fragebögen perfekt ausgefüllt bei endura kommunal ein. Die Idee: Die Temperaturabsenkung des Abwassers durch die Wärme- entnahme könnte die Biologie der Kläranlage beeinträchtigen. Darum wird im Fall von Glatten der Wärmetauscher im Vorfluter, also zwischen Kläranlage und dem Bach eingebaut. Die über den Wärmetauscher entzogene Wärme wird mit einer Wärmepumpe auf ein ausreichendes Temperaturniveau gehoben. So können zukünftig der Ölkessel in der Kläranlage zur Beheizung des Fermenters und die alte Ölheizung des nahegelegenen Sportheims ersetzt werden. Die Wärmepumpe kann mit Strom aus einer PV-Anlage Kurzmeldung gespeist werden. Die eea-Kommunen Ebhausen und Alten- Könnte man beide Wärmeabnehmer über die Abwasserwärme energetisch steig haben wieder den European Energy versorgen, würde das rund 27.000 Liter Heizöl bzw. 85 t CO2 sparen. Award erhalten. Ebhausen rückt mit 74,2 % als vorbildliche Gemeinde in die Nähe der Gold-Zertifizierung (ab 75 %). Umweltminister Untersteller überreichte der Stadt Alten- steig die mit 61,8 % ebenfalls verdiente Auszeichnung. Beide Kommunen werden von endura kommunal betreut. Minister Untersteller überreicht den eea-Award an die Bürgermeister von Altensteig.
A m 24. Februar um 18:30 Uhr war die Hälfte der Stimmen im Bürgerentscheid ausgezählt. Schon zu diesem Zeitpunkt stand fest: Auf dem Freiburger Dietenbachgelände entsteht Wohnraum für 15.000 Menschen. Am Ende stimmten 60 % der Freiburger*innen für den neuen Stadtteil. Freiburg entscheidet sich für einen neuen Stadtteil „Soll das Dietenbach-Gebiet unbebaut bleiben?“ So lautete die Frage des Bürgerentscheids, den Natur- und Landschaftsschutzverbände, Landwirte und Öko-Gruppen erfolgreich gefordert hatten. Die – zugegeben – etwas ungelenke Fragestellung entsprach dem Gemeinderatsbeschluss, auf den sich die Abstimmung bezog. Wer sich also für den neuen Stadtteil aussprechen wollte, musste dies mit einer „NEIN“-Stimme tun. Nicht die einzige Frage, bei der Klärungsbedarf bestand. Dem Bürgerentscheid ging eine z.T. sehr hitzige, aber fair geführte Debatte voraus. Sowohl die Stadt Freiburg als auch private und kirchliche Institutionen organisierten Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Drei Themenkreise haben die Debatte geprägt: ▪ Mietpreisbindung ▪ Landschaftsverbrauch ▪ Umwelt- und Klimaschutz Auch Umwelt- und Klimaschutz sprechen für den neuen Stadtteil Ein Gedankenspiel: Was wäre geschehen, wenn 15.000 zukünftige „Dietenbacher“ in Umlandgemeinden hätten ausweichen müssen? Die Klimagas-Emissionen hätten sich erhöht; nicht nur wegen der langen Pendlerwege, sondern auch weil die CO2-neutrale Energie- versorgung, die in den Planungen für den Stadtteil fest integriert ist, sich nicht in allen Gemeinden realisieren lässt. Darüber hinaus sorgt das Stadtplanungskonzept für eine sehr kompakte Bebauung. Wohngebiete im Umland verbrauchen oft das Fünffache der Fläche. Die Diskussionen im Rahmen des Bürgerentscheids zeigen, dass soziale und ökologische Kriterien in Zukunft nicht nur eine größere Rolle in der Stadtplanung spielen müssen. Sie müssen im Dialog mit den Bürger*innen auch offen kommuniziert werden. endura kommunal geht nun mit den Partnerbüros Stahl & Weiß, Envenion und ageff an die Detailplanung des Energiekonzepts für Dietenbach. endura kommunal GmbH Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg Tel. +49 761 386 909 80, info@endura-kommunal.de V. i. S. d. P. Rolf Pfeifer endura-kommunal.de
Sie können auch lesen