Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil - Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil - Amazon AWS

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Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil - Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil - Amazon AWS
Stiftung für Wohnungen
                    mit Pflegeangebot in Flawil

Schlussbericht
                    Projektwettbewerb
20. November 2015
                    Neues Wohnen
                    am Bahnhof Flawil
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil - Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil - Amazon AWS
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil
                                                     Inhaltsverzeichnis
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

                                                     1	
       Einleitung                                                  4	
  
                                                     1.1	
      Ausgangslage                                               4	
  
                                                     1.2	
       Bearbeitungsgebiet                                        5	
  
                                                     1.3	
       Aufgabenstellung                                          5	
  

                                                     2	
   Organisation Wettbewerb                                         7	
  
                                                     2.1	
   Veranstalter / Organisation                                   7	
  
                                                     2.2	
   Verfahren                                                     7	
  
                                                     2.3	
   Preisgericht                                                  7	
  

                                                     3	
   Vorprüfung                                                   9	
  
                                                     3.1	
   Vorprüfung                                                 9	
  
                                                     3.2	
   Prüfungsergebnis                                           9	
  
                                                     3.3	
   Antrag Vorprüfungsinstanz                                  9	
  
                                                     3.4	
   Prüfung durch Preisgericht                                10	
  

                                                     4	
   Beurteilung                                                 11	
  
                                                     4.1	
   Vorgehen                                                  11	
  
                                                     4.2	
   Beurteilungskriterien                                     11	
  
                                                     4.3	
   Wertungsrundgang                                          11	
  
                                                     4.4	
   Projekte in engerer Wahl                                  12	
  
                                                     4.5	
   Schlussbeurteilung                                        12	
  

                                                     5	
   Rangierung                                                  13	
  
                                                     5.1	
   Rangfolge                                                 13	
  
                                                     5.2	
   Preiserteilung                                            13	
  

                                                     6	
   Empfehlung des Preisgerichts                                14	
  
                                                     6.1	
   Würdigung                                                 14	
  
                                                     6.2	
   Weiterbearbeitung                                         14	
  

                                                     7	
   Genehmigung                                                 15	
  
                                                     7.1	
   Genehmigung                                               15	
  

                                                     8	
   Ermittlung der Projektverfasser                             16	
  
                                                     8.1	
   Rangierte Projekte                                        16	
  
                                                     8.2	
   Nicht rangierte Projekte                                  17	
  

                                                     Anhang                                                           19	
  
                                                     A1	
   Rangierte Projekte                                        20	
  
                                                     1. Rang | 1. Preis                                               20	
  
                                                     2. Rang | 2. Preis                                               24	
  
                                                     3. Rang | 3. Preis                                               27	
  

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Schlussbericht

                                                     A2	
   Verfasser nicht rangierter Projekte                       31	
  
                                                     Nr. 1	
   SUDOKU                                                 31	
  
                                                     Nr. 2	
   SCHNITTPUNKT                                          33	
  
                                                     Nr. 4	
   AUFTAKT                                               35	
  
                                                     Nr. 6	
   ficelle                                               37	
  
                                                     Nr. 8	
   Dialog                                                39	
  

                                                     Impressum                                                       42	
  

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                                                     1 Einleitung
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

             1.1      Ausgangslage                   Die «Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil» beabsichtigt die
                                                     bauliche Entwicklung der Parzelle des ehemaligen Hotels / Restaurants Bahn-
                                                     hof-Post an unmittelbarer Lage am Bahnhofplatz in Flawil. Geplant sind alters-
                                                     gerechte Wohnungen, welche zum Zeitpunkt einer allfälligen Pflegebedürftig-
                                                     keit der Bewohner nachträglich zu Pflegeplätzen umfunktioniert werden könn-
                                                     ten. Ein Umzug in ein Wohn- und Pflegeheim soll nur noch in Ausnahmefällen
                                                     notwendig werden.
                                                         Um das innovative Projekt zu realisieren wurde auf Basis eines Studienauf-
                                                     trages im Jahre 2013 der Gestaltungsplan «Überbauung am Bahnhof» erarbei-
                                                     tet. Mit diesem Planungsinstrument sollte die städtebaulich und architekto-
                                                     nisch hochwertige Überbauungslösung gemäss Studienauftrag gesichert wer-
                                                     den. Im Rahmen der Bearbeitung eines gegen den Gestaltungsplan erhobenen
                                                     Rekurses sprach das Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (AREG)
                                                     dem Gestaltungsplan die geforderte „städtebauliche Vorzüglichkeit“ ab, wel-
                                                     che laut Art. 28 BauG Voraussetzung für die Genehmigung von Gestaltungs-
                                                     plänen ist. Bemängelt wurde primär die Fassadengestaltung. Das Verfahren
                                                     wurde vorläufig sistiert.
                                                         Mit dem Projektwettbewerb «Neues Wohnen am Bahnhof Flawil» soll für
                                                     das fünfgeschossige, monolithische Gebäude gemäss Gestaltungsplanvorga-
                                                     ben eine hochwertige Fassadengestaltung und optimale Raumaufteilung auf-
                                                     gezeigt werden. Das Siegerprojekt wird im Anschluss dem Gestaltungsplan als
                                                     verbindliches Beilageprojekt mit städtebaulich vorzüglicher Gestaltung zuge-
                                                     ordnet und realisiert.

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Schlussbericht

             1.2      Bearbeitungsgebiet                           Das Grundstück Nr. 486 (roter Kreis) liegt sehr prominent gegenüber dem
                                                                   Bahnhofplatz und ist für die Adresse von Flawil von grosser Bedeutung. Es mar-
                                                                   kiert den Auftakt der neu gestalteten Bahnhofstrasse. Zudem wird mit der vor-
                                                                   gesehenen Neugestaltung und Aufwertung des Bahnhofplatzes die öffentliche
                                                                   Aussenraumqualität zukünftig nochmals deutlich erhöht werden. Die besonde-
                                                                   re ortsbauliche Bedeutung dieser Lage stellt im Umkehrschluss höchste Anfor-
                                                                   derungen an die architektonische Erscheinung einer Neuüberbauung.

             Abb. 1   Luftbild im Bereich Bahnhof Flawil (o. M.)

                      rot - Lage des projektierten Gebäudes

                                                                                                                     Bahnhof

                                                                           Bahnhofstrasse

                                                                                                   Bezirksgebäude

             1.3      Aufgabenstellung                             Die Gebäudestellung, -form, und -grösse, das Prinzip der Umgebungsgestal-
                                                                   tung und die externe Erschliessung waren durch den Gestaltungsplan «Über-
                                                                   bauung am Bahnhof» festgelegt. Diese Elemente waren, mit Ausnahme der
                                                                   Erdgeschossanordnung, nicht Teil der Aufgabenstellung und galten als Rah-
                                                                   menbedingungen für die Wettbewerbsprojekte. Die Aufgabe umfasste somit
                                                                   die Gestaltung der Gebäudefassaden und die Planung des Innenraumes, na-
                                                                   mentlich des Raumprogrammes. An beide Bearbeitungsinhalte wurden erhöh-
                                                                   te Qualitätsanforderungen gestellt. Dies betraf einerseits eine hochwertige, auf
                                                                   den baulichen und nutzungsspezifischen Kontext abgestimmte Fassadenge-
                                                                   staltung. Diese hatte zwingend dem Erfordernis einer «städtebaulich vorzügli-
                                                                   chen Gestaltung» nach Art. 28 lit. b) Baugesetz (BauG) gerecht zu werden. An-
                                                                   dererseits verlangte die geplante Nutzung der Stiftung für Wohnungen mit

                                                                   © Strittmatter Partner AG         St. Gallen, 20. November 2015            Seite 5
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Schlussbericht

                                                                  Pflegeangebot ein fundiertes Fachwissen und Kreativität im Umgang mit al-
                                                                  tersgerechten Wohnformen.

             Abb. 2   Ausschnitt aus dem Gestaltungsplan
                      «Überbauung am Bahnhof», Stand 28.
                      Feb. 2013

             Abb. 3   Modellfoto mit Blick auf die Hauptfassade
                      und in die Bahnhofstrasse

                                                                  © Strittmatter Partner AG        St. Gallen, 20. November 2015         Seite 6
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2 Organisation
                                                       Wettbewerb
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil
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Schlussbericht

             2.1      Veranstalter /                 Veranstalterin
                                                     Veranstalterin des Projektwettbewerbs war die Stiftung für Wohnungen mit
                      Organisation
                                                     Pflegeangebot in Flawil, Krankenhausstrasse 5, 9230 Flawil.

                                                     Organisation / Vorprüfung
                                                     Die Organisation des Wettbewerbs, die Vorprüfung der eingereichten Projekte
                                                     sowie die Wettbewerbsbegleitung lagen beim nachfolgenden Planungsbüro:

                                                     Strittmatter Partner AG
                                                     Raumplanung & Entwicklung
                                                     Vadianstrasse 37
                                                     9001 St. Gallen
                                                     Tel 071 222 43 43 | Fax 071 222 26 09
                                                     info@strittmatter-partner.ch
                                                     www.strittmatter-partner.ch

             2.2      Verfahren                      Wettbewerbsart
                                                     Der Projektwettbewerb wurde im selektiven, anonymen Verfahren nach der
                                                     SIA-Ordnung 142 für Architekturwettbewerbe (Ausgabe 2009), des schweizeri-
                                                     schen Ingenieur- und Architektenvereins durchgeführt. Das Verfahren unter-
                                                     steht nicht dem Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen
                                                     (SR0.632.231.422: GATT-WTO Abkommen und sGS 841.32: IVöB).

             2.3      Preisgericht                   Das Preisgericht setzte sich aus folgenden Personen zusammen:

                                                     Preisrichter mit Stimmrecht
                                                     Sachpreisrichter
                                                      – Urs Huber, Präsident Stiftungsrat
                                                      – Elmar Metzger, Gemeindepräsident Flawil

                                                     Fachpreisrichter
                                                      – Diego Gähler, Architekt HBK/SIA/BSA, St.Gallen*
                                                      – Gundula Zach, dipl. Architektin BDA/BSA, Zürich*
                                                      – Michael Geschwentner, dipl. Architekt ETH/SIA, Zürich*

                                                     Ersatzpreisrichter
                                                      – Ignaz Mainberger, Vizepräsident Stiftungsrat
                                                      – Hanspeter Woodtli, dipl. Ing. FH/SIA, Raumplaner FSU*
                                                     * Fachpreisrichter nach SIA 142

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Schlussbericht

                                                     Mitglieder mit beratender Stimme
                                                     – Marianne Bargagna, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Dominique Bätscher, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Wolfgang Egli, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Berta Knellwolf, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Doris Lämmler-Metzger, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Thomas Lanter, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Mario Morf, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Jakob Steingruber, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Werner Muchenberger, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Felix Oesch, Mitglied Stiftungsrat
                                                     – Richard Hollenstein, Gemeinderat Flawil

                                                     Experten
                                                      – Paul Seifert-Wüst, Heimleiter WPH
                                                      – Patric Koller, Pflegedienstleiter WPH
                                                      – Bernadette Schläpfer, Leiterin Hotellerie WPH
                                                      – René Bruderer, Bau und Infrastruktur Flawil

                                                     Fachbegleitung / Moderation
                                                      – Matthias Ott, BSc FH in Raumplanung

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                                                     3 Vorprüfung
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Schlussbericht

             3.1      Vorprüfung                     Allgemein
                                                     Die Vorprüfung umfasste eine wertungsfreie technische Überprüfung auf die
                                                     Erfüllung der Programmbedingungen und der gestellten Anforderungen.
                                                         Als Grundlage der Vorprüfung dienten die Anforderungen des Wettbe-
                                                     werbprogramms vom 29. Juni 2015 in Ergänzung mit der Fragenbeantwortung
                                                     vom 7. August 2015.

                                                     Prüfungsumfang
                                                     In der Vorprüfung wurden die Wettbewerbsbeiträge auf die Erfüllung der wich-
                                                     tigsten Programmbestimmungen (formelle Aspekte, generelle Einhaltung des
                                                     Raumprogramms und der übrigen messbaren Randbedingungen) geprüft. Die
                                                     Vorprüfung diente dem Preisgericht zur Bestimmung allfälliger Ausschlüsse
                                                     von der Beurteilung. Das Ergebnis der Vorprüfung wurde im Bericht vom 21. Ok-
                                                     tober 2015 zusammengefasst.

             3.2      Prüfungsergebnis               Formelle Anforderungen
                                                     Sämtliche Projekte erfüllten die formellen Anforderungen betreffend die frist-
                                                     gerechter Abgabe, der Form und Vollständigkeit der Unterlagen sowie hinsicht-
                                                     lich des Anonymitätsprinzips.

                                                     Materielle Kriterien
                                                     Sämtliche Projekte erfüllten die gestellten Anforderungen an das Raumpro-
                                                     gramm.
                                                         Die Gestaltungsplanvorgaben wurden grösstenteils eingehalten. Geringfü-
                                                     gige Abweichungen wiesen die Projekte Nrn. 2, 3, 5 und 6 auf. Dabei wichen
                                                     diese Projekte von der Baulinie für das Erdgeschoss ab. Sie vergrösserten dieses
                                                     zum Teil bis zur äusseren Mantelbaulinie. Einzelne Projekte(Nrn. 7 und 8) sahen
                                                     die Ausbildung von Arkaden vor. Nach dem Gestaltungsplanentwurf sind diese
                                                     Abstützungen rechtlich zulässig. Das Preisgericht befand diese Abweichungen
                                                     insgesamt als nicht wesentlich.

             3.3      Antrag                         Ausschlusskriterien
                                                     Ein Wettbewerbsbeitrag wird von der Beurteilung ausgeschlossen, wenn:
                      Vorprüfungsinstanz
                                                     – er nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollständig abge-
                                                         liefert wurde;
                                                     – er unleserlich und damit nicht beurteilbar ist;
                                                     – er unlautere Absichten vermuten lässt;
                                                     – der Teilnehmer gegen das Anonymitätsgebot verstossen hat.

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Schlussbericht

                                                     Feststellung
                                                     Die Vorprüfungsinstanz beantragte dem Preisgericht, alle Wettbewerbsbeiträ-
                                                     ge zur Beurteilung zuzulassen.

             3.4      Prüfung durch                  Vorstellungsrunde aufgrund des Vorprüfungsberichts
                                                     Dem Preisgericht wurde das Ergebnis der Vorprüfung allgemein und soweit
                      Preisgericht
                                                     Abweichungen vorlagen an den Projekten vorgestellt. Die Anträge wurden im
                                                     Plenum diskutiert. Das Preisgericht traf folgende Entscheide:

                                                     Entscheide des Preisgerichts:
                                                     1.    Abnahme Vorprüfung:
                                                           Das Preisgericht nahm das Ergebnis der Vorprüfung zur Kenntnis und
                                                           entlastete damit die Vorprüfungsinstanz.
                                                     2.    Zulassung zur Beurteilung:
                                                           Das Preisgericht entschied einstimmig, alle Projekte zur Beurteilung
                                                           zuzulassen.
                                                     3.    Abweichungen Gestaltungsplan:
                                                           Die Abweichungen von der innen liegenden Baulinie für das Erdge-
                                                           schoss (EG) gem. Gestaltungsplan wurde als vertretbar eingestuft, da
                                                           damit das Ziel des Gestaltungsplanes nicht verändert wurde. Die Aus-
                                                           bildung des Einzugs im EG als Arkade mit entsprechenden Stützen ist
                                                           rechtlich zulässig.
                                                     4.    Das Preisgericht entschied einstimmig alle Projekte zur Preiserteilung
                                                           zuzulassen.

                                                     © Strittmatter Partner AG         St. Gallen, 20. November 2015          Seite 10
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                                                     4 Beurteilung
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

             4.1      Vorgehen                       Sitzung Preisgericht
                                                     Das Preisgericht trat zur Beurteilung der eingereichten Projekte an zwei Juryta-
                                                     gen, am 30.10. und am 05.11.2015 in Flawil (Lindensaal) zusammen.

                                                     Projektprüfung und Wertungsrundgang
                                                     Nach einer umfassenden Projektprüfung und Präsentation durch die Fachpreis-
                                                     richter wurden diese in einem Wertungsrundgang, gestützt auf die Beurtei-
                                                     lungskriterien gemäss Wettbewerbsprogramm, vom Preisgericht beurteilt. Die
                                                     Ergebnisse wurden verglichen und anschliessend in einem Kontrollgang verifi-
                                                     ziert.

             4.2      Beurteilungskriterien          Die Projekte wurden vom Preisgericht namentlich hinsichtlich der nachstehen-
                                                     den Gesichtspunkte beurteilt.

                                                     Architektonische Konzeption
                                                      – Architektonischer Ausdruck der Gebäudefassaden
                                                      – Übereinstimmung von Gebäudeform und Fassadengestaltung
                                                      – Einfügung in städtebaulichen Kontext

                                                     Organisation
                                                      – Innere Organisation und Anordnung der Räume
                                                      – Zweckmässigkeit der betrieblichen Abläufe
                                                      – Qualität der Innenräume

                                                     Wirtschaftlichkeit und Ökologie
                                                      – Wirtschaftlichkeit in Erstellung, Betrieb und Unterhalt
                                                      – Ökologische Aspekte der Baumaterialien

                                                     Gesamteindruck

             4.3      Wertungsrundgang               Ausgeschiedene Projekte
                                                     Aufgrund der Beurteilung durch das Preisgericht wurden im Wertungsrund-
                                                     gang diejenigen Projekte ausgeschieden, welche in architektonischer und orts-
                                                     baulicher Hinsicht für diese Lage und Aufgabenstellung nicht überzeugen
                                                     konnten sowie solche, die in der inneren Organisation bei der Lösung des halb-
                                                     öffentlichen Erdgeschosses offensichtliche Mängel aufwiesen. Folgende 5 Pro-
                                                     jekte sind dabei ausgeschieden:
                                                       – Nr. 1     SUDOKU
                                                       – Nr. 2     SCHNITTPUNKT

                                                     © Strittmatter Partner AG          St. Gallen, 20. November 2015           Seite 11
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Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

                                                      – Nr. 4          AUFTAKT
                                                      – Nr. 6          ficelle
                                                      – Nr. 8          Dialog

             4.4      Projekte in engerer            Projekte in engerer Wahl
                                                     Im Kontrollrundgang sind alle Arbeiten noch einmal durchgesehen worden.
                      Wahl
                                                     Folgende drei Projekte überzeugten durch ihre gesamthaft interessanten Lö-
                                                     sungsansätze und vorhandenen Realisierungschancen, auch im Hinblick auf
                                                     die verlangte städtebauliche Vorzüglichkeit gemäss Gestaltungsplan:

                                                      – Nr. 3          CINEMA PARADISO
                                                      – Nr. 5          HELGA
                                                      – Nr. 7          MR. BOJANGLES

             4.5      Schlussbeurteilung             Die verbliebenen drei Projekte wurden am zweiten Jurytag anhand der Projekt-
                                                     beschriebe durch die Fachpreisrichter im Detail dem Preisgericht vorgestellt.
                                                     Ebenfalls wurden die Projekte einer betrieblichen Detailprüfung unterzogen
                                                     und im Bezug auf den Brandschutz die feuerpolizeiliche Grobbeurteilung der
                                                     Firma Wälli AG Ingenieure präsentiert.

                                                     Zweiter Wertungsrundgang
                                                     Aufgrund der vertieften Erkenntnisse und dem zusätzlichen Wissen aus der De-
                                                     tailprüfung und einer erneuten Bewertung nach den Beurteilungskriterien,
                                                     entschied das Preisgericht, dass die nachstehenden Projekte im zweiten Rund-
                                                     gang trotz ihrer insgesamt grossen Qualitäten ausgeschieden wurden.

                                                      – Nr. 3          CINEMA PARADISO
                                                      – Nr. 5          HELGA

                                                     Kontrollrundgang / Auswahl zur Rangierung
                                                     Nach einem Kontrollrundgang entschied das Preisgericht, die nachstehenden
                                                     Arbeiten in die Rangierung und Preiserteilung zu nehmen:

                                                      – Nr. 7          MR. BOJANGLES
                                                      – Nr. 3          CINEMA PARADISO
                                                      – Nr. 5          HELGA

                                                     © Strittmatter Partner AG           St. Gallen, 20. November 2015       Seite 12
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Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

             5.1      Rangfolge                      Nach eingehender Diskussion hat das Preisgericht einstimmig die folgende
                                                     Rangierung der Projekte festgelegt:

                                                     Rang                 Nr.        Kennwort

                                                     1. Rang              7          MR. BOJANGLES
                                                     2. Rang              3          CINEMA PARADISO
                                                     3. Rang              5          HELGA

             5.2      Preiserteilung                 Im Anschluss an die Rangierung wurden die Preise festgelegt. Dafür stand dem
                                                     Preisgericht eine Summe von CHF 60'000.- exkl. Mehrwertsteuer zur Verfü-
                                                     gung. Die Preissumme wurde einstimmig wie folgt den Projekten zugeteilt:

                                                     Rang                 Preis          Nr.    Kennwort                       Preissumme in Fr.

                                                     1. Rang              1. Preis       7      MR. BOJANGLES                          25'000.-
                                                     2. Rang              2. Preis       3      CINEMA PARADISO                        20'000.-
                                                     3. Rang              3. Preis       5      HELGA                                   15'000.-

                                                     © Strittmatter Partner AG                 St. Gallen, 20. November 2015                 Seite 13
6 Empfehlung des
                                                       Preisgerichts
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Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

             6.1      Würdigung                      Das Preisgericht empfiehlt der Veranstalterin einstimmig das erstrangierte Pro-
                                                     jekt Nr. 7 zur Weiterbearbeitung.
                                                         Das Preisgericht konnte mit Genugtuung feststellen, dass unter den einge-
                                                     reichten Projekten eine grosse Anzahl Projekten von insgesamt hoher Qualität
                                                     vorlag. Der selektive Projektwettbewerb hat für die Stiftung für Wohnungen
                                                     mit Pflegeangebot Flawil ein gutes Ergebnis erzielt.

             6.2      Weiterbearbeitung              Neben den im Projektbeschrieb enthaltenen Empfehlungen ist bei der weiteren
                                                     Bearbeitung insbesondere folgendes zu beachten:
                                                     – Damit der architektonische Ausdruck bei der Umsetzung des Projektes be-
                                                        wahrt werden kann, ist es wichtig, dass die Materialisierung den vorge-
                                                        schlagenen massiven, reliefartigen Charakter behält und der tektonische
                                                        Aufbau der Fassade erhalten bleibt.

                                                     © Strittmatter Partner AG         St. Gallen, 20. November 2015          Seite 14
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                                                     7 Genehmigung
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

             7.1      Genehmigung                    Das Preisgericht erklärt sich mit dem Beurteilungsbericht einverstanden, hat
                                                     diesen am 5. Novemeber 2015 im Grundsatz genehmigt und redaktionelle Er-
                                                     gänzungen und Korrekturen auf dem Korrespondenzweg nach der Jurierung
                                                     gutgeheissen.

                                                     Preisgericht

                                                     Sachpreisrichter
                                                     Urs Huber, Präsident Stiftungsrat                                 ..............................................................

                                                     Elmar Metzger, Gemeindepräsident                                  ..............................................................

                                                     Fachpreisrichter
                                                     Diego Gähler, Architekt HBK/SIA/BSA                               ..............................................................

                                                     Gundula Zach, Dipl. Architektin BDA/BSA                           ..............................................................

                                                     Michael Geschwentner, Dipl. Architekt ETH/SIA ..............................................................

                                                     Ersatzpreisrichter
                                                     Ignaz Mainberger, Vizepräsident Stiftungsrat                      ..............................................................

                                                     Hanspeter Woodtli, dipl. Ing. FH/SIA, Raumplaner FSU

                                                                                                                       ……............................................…………

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8 Ermittlung der
                                                       Projektverfasser
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Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

                                                     Nach Abschluss der Beurteilung, Rangierung und Genehmigung dieses Berichts
                                                     erfolgte die Ermittlung der Projektverfasser durch die Öffnung der Verfasser-
                                                     couverts. Daraus ergeben sich in der Reihenfolge der Rangierung bzw. in nume-
                                                     rischer Reihenfolge nach Ausscheidungsrundgang die folgenden Namen der
                                                     Projektverfasser:

             8.1      Rangierte Projekte                             1. Rang | 1. Preis
                                                     Nr. 7           MR. BOJANGLES

                                                     Architekt       Brechbühler Walser Architekten, Zürich

                                                     Projektleiter   Hanae Pfändler
                                                     Mitarbeit       Barbara Brechbühler
                                                                     Patrick Walser
                                                     Spezialist      ATP Ingenieure GmbH (Bauingenieur), Zürich

                                                                     2. Rang | 2. Preis
                                                     Nr. 3           CINEMA PARADISO

                                                     Architekt       Igual&Guggenheim GmbH, Zürich

                                                     Projektleiter   Sancho Igual
                                                     Mitarbeit       Yves Guggenheim
                                                                     Nicole Bucher
                                                                     Tudor Munteanu
                                                     Spezialist      Edelmann Energie, Zürich

                                                                     3. Rang | 3. Preis
                                                     Nr. 5           HELGA

                                                     Architekt       Joos & Mathys Architekten, Zürich

                                                     Projektleiter   Peter Joos, Christoph Mathys
                                                     Mitarbeit       Nicolas Mentha
                                                                     Stephan Jin Faust
                                                                     Cihan Kuyucu
                                                     Spezialist      Ferrari Gartmann AG (Bauingenieur), Chur
                                                     Spezialist      Balzer Ingenieure AG (HLKKS Ingenieur), Winterthur
                                                     Spezialist      Zender & Kälin AG (Bauphysik), Winterthur

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Schlussbericht

             8.2      Nicht rangierte                Die Verfasser der nicht rangierten Projekte, welche in einem früheren Rund-
                                                     gang ausgeschieden sind, sind in den nachfolgenden Kapiteln aufgeführt:
                      Projekte
                                                      – Nr. 1      SUDOKU
                                                      – Nr. 2      SCHNITTPUNKT
                                                      – Nr. 4      AUFTAKT
                                                      – Nr. 6      ficelle
                                                      – Nr. 8      Dialog

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                                                     Anhang
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

                                                     A1       Verfasser und Projektbeschriebe rangierter Projekte
                                                     A2       Verfasser nicht rangierter Projekte

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                                                     A1 Rangierte Projekte
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Schlussbericht

            1. Rang | 1. Preis                       Projekt Nr. 7: MR. BOJANGLES

            Architekt:       Brechbühler Walser
                             Architekten, Zürich
            Projektleiter:   Hanae Pfändler
            Mitarbeiter:     Barbara Brechbühler
                             Patrick Walser
            Spezialisten:    ATP Ingenieure GmbH,
                             Zürich

                                                     Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz

             Konstruktionsschnitt
                                                         Grundriss Erdgeschoss

                                                     © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 20
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Schlussbericht

                                                     Grundriss Wohngeschoss (4. Obergeschoss)

                                                     Würdigung
                                                     Die Projektverfasser schlagen eine aus vorfabrizierten Betonelementen kon-
                                                     struierte Fassade vor, um die Körperhaftigkeit des Volumens zu betonen und
                                                     den repräsentativen Charakter des Hauses am Bahnhofplatz zu unterstreichen.
                                                     Der Baukörper ruht auf einem Sockelgeschoss, welches den Bezug zu den Häu-
                                                     sern an der Bahnhofstrasse herstellt. Der im Gestaltungsplan vorgeschriebene
                                                     Gebäuderücksprung im Erdgeschoss wird mit einer Arkade aufgefangen und
                                                     auf diese Weise in die Gesamterscheinung der Fassade eingebunden. Das ober-
                                                     ste Geschoss wird mit einem umlaufenden Gurtgesimse hervorgehoben und
                                                     von einem vorspringenden Dachrand bekrönt. Es bildet den oberen Abschluss
                                                     des Baukörpers und nimmt die Traufhöhe der bestehenden Gebäude auf. Mit
                                                     diesen einfachen und wirkungsvollen Operationen wird das Haus auf selbst-
                                                     verständliche Art und Weise in den Kontext eingeschrieben. Die Profilierung
                                                     der Betonelemente verstärkt die Plastizität der Fassade und führt zu einem op-
                                                     tisch reichhaltigen, feingliedrigen Ausdruck, der sich gut in die kleinteilige Um-
                                                     gebung einfügt. Den Projektverfassern gelingt es, dem Haus an diesem zentra-
                                                     len Ort einen angemessenen städtischen Auftritt zu verleihen, ohne seine im

                                                     © Strittmatter Partner AG            St. Gallen, 20. November 2015          Seite 21
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Schlussbericht

                                                     Grunde genommen gewöhnliche Funktion zu verbergen. Im Gegenteil schöpft
                                                     das Projekt seine Kraft aus der Überlagerung der kleinteiligen Wohnnutzung
                                                     mit einer repräsentativen Fassadengestaltung.

                                                     Das Erdgeschoss reagiert geschickt auf die unterschiedlichen Seiten des Hau-
                                                     ses. Das Restaurant richtet sich zusammen mit der Arkade auf den Bahnhof-
                                                     platz und bildet dadurch eine öffentliche Adresse zum städtischen Raum. Der
                                                     Wohnungseingang liegt an der geschützten Seite der Oberdorfstrasse. Zur
                                                     Bahnhofstrasse gerichtet befinden sich ein Ladenlokal und der separate Ein-
                                                     gang des Restaurants. Die Zusatzräume der Alterswohnungen und die Perso-
                                                     nalbereiche bespielen die Fassade zur Rösslistrasse, während die Anlieferung
                                                     und die Gastroküche einen Rücken zum anschliessenden Haus bilden. Die klare
                                                     und präzise Organisation des Erdgeschosses nimmt Rücksicht auf die unter-
                                                     schiedlichen Situationen und kommuniziert durch die Anordnung der Nutzun-
                                                     gen mit dem öffentlichen Raum. Die Ausstrahlung des Erdgeschosses schafft
                                                     einen deutlichen Mehrwert für den Ort. Die hohen Anforderungen an die Ein-
                                                     fügung in den städtebaulichen Kontext werden auf überzeugende Weise ein-
                                                     gelöst.

                                                     Die innere Erschliessung wird als zusammenhängende Raumfigur vom Erdge-
                                                     schoss bis zum obersten Wohngeschoss entwickelt. Der Eingang mündet in ei-
                                                     ne gut proportionierte Halle, die gleichzeitig als Verteilraum für die wohnungs-
                                                     internen Nutzungen dient. Eine Oberlichtöffnung reicht bis zum Dach und ver-
                                                     sorgt die Eingangshalle mit Tageslicht. In den Wohngeschossen wird die zen-
                                                     trale Erschliessungsfigur mit einer zweiten Raumkammer ergänzt. Die diagona-
                                                     le Versetzung schafft eine grosszügig wirkende perspektivische Weite. Die
                                                     Nachbarschaft der Wohnungseingänge wird auf dem Geschoss in zwei kleine-
                                                     re, überschaubare Einheiten portioniert. Eine schöne Idee ist die Anordnung des
                                                     Mehrzweckraums auf dem Dachgeschoss. Er schafft einen attraktiven gemein-
                                                     schaftlichen Ort mit Aussicht und bildet auf elegante Weise den Abschluss der
                                                     Erschliessungsfigur.

                                                     Die Wohnungen sind ringförmig um den zentralen Erschliessungsraum ange-
                                                     ordnet. Die Eckwohnungen entwickeln sich entlang einer Abfolge von Entrée,
                                                     Wohnraum und Küche, die sich diagonal bis zur Fassade erstreckt. An einigen
                                                     Stellen entstehen auf Kosten des Wohnraums grosse Erschliessungszonen. Die
                                                     einseitig orientierten Wohnungen folgen jeweils einem ähnlichen Prinzip. Über
                                                     ein geräumiges Entrée betritt man den L-förmigen Hauptraum, der durch die
                                                     Loggia in einen Küchen- und Wohnbereich aufgeteilt wird.

                                                     Insgesamt handelt es sich um ein sorgfältig in den Kontext eingefügtes Projekt,
                                                     welches gekonnt die Balance zwischen einem der kleinteiligen Umgebung an-
                                                     gemessenen Auftritt und einer selbstbewussten urbanen Haltung findet. Das

                                                     © Strittmatter Partner AG         St. Gallen, 20. November 2015           Seite 22
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Schlussbericht

                                                     gut organisierte Erdgeschoss mit seinen öffentlichen Nutzungen bildet am
                                                     Bahnhofplatz eine starke Adresse mit Ausstrahlung in den öffentlichen Raum.
                                                     Die Erschliessungsfigur bildet eine räumlich attraktive innere Adresse mit einer
                                                     übersichtlich gegliederten Nachbarschaft. Die Grundrisse erfüllen die Anforde-
                                                     rungen für ein altersgerechtes Wohnen und bieten den erwünschten hohen
                                                     Wohnwert. Angesichts der vorgeschlagenen Betonfassade sind die Erstellungs-
                                                     kosten der Gebäudehülle eher überdurchschnittlich zu bewerten. Demgegen-
                                                     über steht die Langlebigkeit und Robustheit der massiven Fassadenkonstrukti-
                                                     on. Damit der architektonische Ausdruck bei der Umsetzung des Projektes be-
                                                     wahrt werden kann, ist es wichtig, dass die Materialisierung den vorgeschlage-
                                                     nen massiven, reliefartigen Charakter behält und der tektonische Aufbau der
                                                     Fassade erhalten bleibt.

                                                     © Strittmatter Partner AG          St. Gallen, 20. November 2015          Seite 23
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Schlussbericht

            2. Rang | 2. Preis                          Projekt Nr. 3: CINEMA PARADISO

            Architekt:       Igual&Guggenheim GmbH,
                             Zürich
            Projektleiter:   Sancho Igual
            Mitarbeiter:     Yves Guggenheim
                             Nicole Bucher
                             Tudor Munteanu
            Spezialisten:    Edelmann Energie, Zürich

                                                        Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz

             Konstruktionsschnitt

                                                        Grundriss Erdgeschoss

                                                        © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 24
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Schlussbericht

                                                     Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschoss)

                                                     Würdigung
                                                     Ein präziser, eleganter Baukörper mit vollständig regelmässigen Fenstern in
                                                     den 4 Obergeschossen und scharf eingeschnittenem Erdgeschoss steht vis à vis
                                                     des Bahnhofs. Er übernimmt im Erdgeschoss sowohl die Gebäudeflucht der
                                                     Bahnhofstrasse als auch die der Oberdorfstrasse. Dem einzigen Gebäudeein-
                                                     schnitt zum Bahnhof kommt in seiner Ausbildung dadurch eine soghafte Wir-
                                                     kung zu.

                                                     Die Verfasser beziehen sich in der Erscheinung des Gebäudes auf die lokale
                                                     Tradition der Lochfassaden mit schlanken hochstehenden zweiflügeligen Fen-
                                                     stern und eingefassten, prägnanten Leibungen. Gleichwohl erinnert das Ge-
                                                     bäude in seiner Eleganz, Fensterreihung und – ausbildung, Materialität und
                                                     Farbgebung an Geschäfts- oder Apartmenthäuser der 50er Jahre.
                                                     Diese Gleichmässigkeit der französischen Fenster über alle Himmelsrichtun-
                                                     gen, sämtliche Zimmer und Loggien hinweg wirkt ruhig und gleichzeitig stolz
                                                     und erhaben. In der perspektivischen Verkürzung werden sie mit ihren tiefen
                                                     Leibungen zur regelmässig strukturierten Wand.
                                                     Das öffentliche Erdgeschoss wird durch die Verkleidung mit Kunststein aufge-
                                                     wertet, die aussenbündigen Fenster betonen die Sockelwirkung. Die verputzten
                                                     Obergeschosse sind farblich auf den Kunststeinsockel abgestimmt und verbin-
                                                     den sich so zu der einheitlichen Gesamterscheinung.

                                                     An der tiefsten Stelle des Rücksprungs liegt der Zugang zum Wohnhaus und
                                                     Restaurant, die über ein gemeinsamen Windfang erschlossen werden. Die star-

                                                     © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 25
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                                                     ke Präsenz des Restaurants am Bahnhofplatz wird betrieblich positiv gewertet.
                                                     Die öffentlichen Nutzungen Eingang, Restaurant, Mehrzweckraum und zusätz-
                                                     licher Gewerberaum werden durch die zwei ähnlich grossen Raumeinheiten
                                                     Verwaltung und Küche ansprechend gegliedert und beleben den Aussenraum
                                                     auf allen Seiten. Der Gemeinschaftraum ist dabei nicht aus dem Wohnfoyer
                                                     erreichbar, betrieblich zu abgelegen und an der Bahnhofstrasse zu prominent.
                                                     Die Anlieferung für Küche und Pflege ist noch nicht gelöst.

                                                     Das Wohnhausfoyer wird wirkungsvoll über einen zentralen Lichthof belichtet
                                                     und bildet einen gelungenen Auftakt für die Wohnungen. Die Wohngeschosse
                                                     überzeugen gleichermassen in der klaren Ringstruktur parallel zur Gebäudefas-
                                                     sade und der Qualität der unterschiedlichen Wohnungen. Der Regelgrundriss
                                                     der 2.5 Zimmer Wohnungen zeigt ein räumlich gefasstes Entrée, abtrennbare
                                                     Küchen zum Lichthof, Badezimmer die sowohl vom Schlafzimmer aus als auch
                                                     vom Entrée begangen werden und Loggien als Aussenzimmer, die je nach Jah-
                                                     reszeit offen oder geschlossen genutzt werden können.
                                                     Neben den geforderten 28 2.5 und 3.5 Zimmerwohnungen werden zusätzlich 8
                                                     1.5 Zimmerwohnungen angeboten. Diese bilden neben dem zusätzlichen
                                                     Wohnraum ein willkommenes Raumangebot für zb. Personalräume oder Pfle-
                                                     gebad in den Obergeschossen.

                                                     Die flachgeneigten Dächer schliessen das Gebäude stimmig nach oben ab. Die
                                                     Verfasser schlagen die Integration von Photovoltaik und Solarkollektoren für
                                                     die Warmwassererwärmung vor.

                                                     Der Gestaltungsplan für den Neubau am Bahnhof bedeutet grundsätzlich ei-
                                                     nen grossen Massstabssprung für Flawil. "Cinema Paradiso" steht selbstbe-
                                                     wusst zu diesem Sprung und schlägt ein in sich stimmiges starkes und quali-
                                                     tätvolles Gebäude vor. Ein Gebäude, das jedoch für den konkreten Ort Flawil
                                                     nicht vollständig überzeugt: Die städtische, elegante Erscheinung mit der
                                                     Gleichmässigkeit der Fenster und der Ausdruck der Fassade der eher an ein Ge-
                                                     schäftshaus als an ein Wohnhaus erinnert, trifft nicht ganz den "richtigen Ton"
                                                     und erscheint abschliessend nicht wirklich angemessen für Flawil.

                                                     © Strittmatter Partner AG         St. Gallen, 20. November 2015           Seite 26
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            3. Rang | 3. Preis                            Projekt Nr. 5: HELGA

            Architekt:       Joos & Mathys Architekten,
                             Zürich
            Projektleiter:   Peter Joos
                             Christoph Mathys
            Mitarbeiter:     Nicolas Mentha
                             Stephan Jin Faust
                             Cihan Kuyucu
            Spezialisten:    Ferrari Gartmann AG, Chur
                             Balzer Ingenieure AG,
                             Winterthur
                             Zender & Kälin AG,
                             Winterthur

                                                          Visualisierung mit Blick vom Bahnhof

             Konstruktionsschnitt

                                                              Grundriss Erdgeschoss

                                                          © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 27
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Schlussbericht

                                                     Grundriss Wohngeschoss (1. und 2. Obergeschoss)

                                                     Würdigung
                                                     Die Interpretation der Fassadengestaltung des Neubaus entspricht der expo-
                                                     nierten Lage direkt am Bahnhofplatz sowie der kubischen Vorgabe des Gestal-
                                                     tungsplanes. Die Gebäudehülle entspricht aufgrund seiner feingliedrigen, viel-
                                                     schichtigen Fassadengestaltung einem vornehmen Stadthaus. Die unterschied-
                                                     lich akzentuierten Fassaden werden aus einer präzisen, räumlichen Ortsanalyse
                                                     nachvollziehbar abgeleitet. Der differenzierte, subtile Umgang manifestiert
                                                     sich in den Gesimsen, Faschen und Lisenen, deren Anwendung auf die jeweili-
                                                     gen Aussenbereiche und Nachbarbauten reagiert. Dadurch wird im Sinne eines
                                                     fliessenden Überganges zu den bestehenden Strassenfluchten die ortsbauliche
                                                     Einbindung des Baukörpers gestärkt. Der rückspringende Sockelbereich sowie
                                                     die höhere Konzentration der Loggien hin zum Bahnhofplatz unterstützen die
                                                     Absicht einer Hauptfassade mit klarer Ausrichtung. Bei der Komposition der
                                                     Fassadenstruktur wird darauf geachtet, dass die Massstäblichkeit der umlie-

                                                     © Strittmatter Partner AG             St. Gallen, 20. November 2015     Seite 28
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Schlussbericht

                                                     genden Häuser innerhalb des Fassadenbildes des Neubaus ihre Entsprechung
                                                     finden. Diese Thematik erfährt mit den bewusst andersfarbigen Extraktionen
                                                     des Sockels und der Loggien eine Steigerung. Mittels all diesen Massnahmen
                                                     erfährt der Bahnhofplatz eine besondere Huldigung. Ob das Fallrohr des Dach-
                                                     wassers als Blickfang in der Fassadenmitte den hohen ästhetischen Ansprü-
                                                     chen gerecht wird, ist in Frage zu stellen.

                                                     Über einen mit Mauern eingefassten, halböffentlichen, dem Bahnhof zuge-
                                                     wandten Aussenbereich, der das Strassenrestaurant beherbergt, betritt man
                                                     ein grosszügiges Foyer. Dieses dient als zentraler Erschliessungsbereich für die
                                                     im Erdgeschoss liegenden Infrastrukturräume der Alterswohnungen sowie für
                                                     den Restaurationsbetrieb. Vom Foyer aus wird die vertikale Erschliessung über
                                                     zwei Lift- und Treppenanlagen in die Obergeschosse mit den Alterswohnungen
                                                     sichergestellt. Ob die vorgeschlagene Erschliessung, über ein gemeinsames Fo-
                                                     yer, für das öffentliche Restaurant und sämtliche den Alterswohnungen zuge-
                                                     hörigen Räumlichkeiten sinnvoll ist, wird aus betrieblicher Sicht in Frage ge-
                                                     stellt. Der Gastraum des Restaurants ist dreiseitig orientiert und erstreckt sich
                                                     folgerichtig übereck entlang der Bahnhofstrasse, hin zum Bahnhofplatz. Dass
                                                     der Gemeinschaftsraum nur über das Restaurant erreichbar ist, ist für die Be-
                                                     wohner nachteilig. Die Situierung des Mehrzweckraumes, der rückwärtigen
                                                     Küchenanlieferung sowie der Produktionsküche mit den Nebenräumen, ist
                                                     sinnvoll angeordnet. Um eine privatere Zugänglichkeit zu wahren, sollte das
                                                     Pflegebad in einem der Wohngeschosse integriert werden.

                                                     In den Grundrissen der Wohngeschosse überzeugen die klar ablesbaren Raum-
                                                     abfolgen. Die äussere Gebäudeform wird konsequent über umlaufende Raum-
                                                     schichten bis ins Innere des Gebäudes getragen. In der äussersten Schicht, ent-
                                                     lang der Fassade, ideal belichtet, sind sämtliche Wohnräume mit den Loggien
                                                     organisiert. In der zweiten Schicht, hin zum Korridor, sind die Eingangsdielen,
                                                     die Bäder und die Reduiträume angeordnet. Der zentrale Raumkörper mit den
                                                     Vertikalerschliessungen, wird von einem Erschliessungskorridor umfasst. Seine
                                                     räumliche Ausformulierung mit seinen beidseitigen, nischenartigen Raum-
                                                     buchten wird im Quervergleich mit anderen Projekten als einengend und un-
                                                     übersichtlich eingestuft.

                                                     Der gewählte architektonische Ausdruck mit dem verputzten Einsteinmauer-
                                                     werk ist für den Ort angemessen. Der Konstruktionsaufbau mit den umlaufen-
                                                     den Gesimsen in Kunststein, ist im Bereich der Loggien stimmig. Ob der Rück-
                                                     sprung des Sockelgeschosses, wie auch die Achsverschiebung der Fenster in
                                                     den Obergeschossen, der konstruktiven Logik des diffizilen Einsteinmauerwerk
                                                     entspricht, wird allerdings bezweifelt. Die tektonisch fein gegliederte Fassade
                                                     sorgt im Zusammenspiel mit der angestrebten Materialisierung, trotz der kla-
                                                     ren Gebäudestruktur dafür, dass die Erstellungskosten des Neubaus über dem

                                                     © Strittmatter Partner AG          St. Gallen, 20. November 2015           Seite 29
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                                                     Durchschnitt der eingereichten Projekte zu liegen kommt. Die nachhaltige
                                                     Massivbauweise bildet, hinsichtlich des Unterhaltes, eine betrieblich interes-
                                                     sante Ausgangslage.

                                                     Insgesamt handelt es sich um einen sorgfältig entwickelten Projektvorschlag
                                                     mit, in Grundzügen, hohen innen- und aussenräumlichen Qualitäten. Aus der
                                                     sorgfältig vorgetragenen Analyse des Ortes wird eine äusserst interessante
                                                     Fassadenthematik abgeleitet, die differenziert auf die vorgelagerten Aussen-
                                                     räume und die Bestandesbauten eingeht. Die leicht irritierende Achsverschie-
                                                     bung innerhalb des Fenstergefüges und der Loggien der Obergeschosse er-
                                                     zeugt viel Spannung und bewirkt, dass die Morphologie der Fassade leicht ma-
                                                     nieristische Züge annimmt. Die Innenraumqualität der einengenden, umlau-
                                                     fenden Korridore in den Wohngeschossen vermag leider nicht in gleichem
                                                     Masse zu überzeugen.

                                                     © Strittmatter Partner AG          St. Gallen, 20. November 2015           Seite 30
A2 Verfasser nicht
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            Nr. 1            SUDOKU                       Das Gebäude tritt mit einer bescheidenen aber selbstsicheren Eleganz in Er-
                                                          scheinung. Das monolithische Volumen erhält durch die klassische, horizontale
                                                          Gliederung und die strenge Fenstereinteilung eine zurückhaltende Hülle. Der
                                                          Sockel tritt prägnant auf und reagiert auf den umgebenden städtischen Raum.
                                                              Das Projekt weist eine grossformatige Lochfassade mit stark aufgelöstem
                                                          Raster auf. Durch die Anordnung von Eckloggias löst sich dieser weiter auf. Das
                                                          ortstypische murale Erscheinungsbild fehlt und damit der Bezug zum ortsbau-
                                                          lichen Umfeld.

            Architekt:       Stutz Bolt Partner
                             Architekten AG
            Projektleiter:   Cyril Kramer
            Mitarbeiter:     Alexander Ehrat
            Spezialisten:    Oberli Ingenieur AG,
                             Winterthur
                             HL-Technik AG, Zürich
                             Brogle Rüeger Landschafts-
                             architekten, Winterthur

                                                          Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz

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             Abb.: Konstruktionsschnitt
                                                     Grundriss Erdgeschoss

                                                     Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschoss)

                                                     © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 32
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            Nr. 2            SCHNITTPUNKT             Die Fassadengestaltung folgt klassischen Mustern: ein Sockelgeschoss in Be-
                                                      ton, mit grossflächigen Öffnungen, betont die Öffentlichkeit der Nutzungen im
                                                      Erdgeschoss. Darüber liegen geschichtet vier Wohngeschosse mit eingezoge-
                                                      nen Balkonen. Die Fassade tritt mit horizontalen Betonbändern, verwoben mit
                                                      vertikalen Holzlammellen-Elementen und Fenstern in stehenden, sich wieder-
                                                      holenden Formaten in Erscheinung; mit der Verwebung von Beton- und Holz-
                                                      elementen wird die Öffentlichkeit des Gebäudes mit seiner innenliegenden
                                                      Wohnlichkeit architektonisch in Verbindung gebracht.
                                                         Entgegen dem Projekt des Gestaltungsplans werden sämtliche Ecken des
                                                      Volumens geschlossen, was dem Gebäude mehr Selbstverständlichkeit und
                                                      Klarheit verleihen soll. Allerdings geht damit auch der Bezug zur Ober-
                                                      dorfstrasse verloren. Der geschlossene Sockel und die architektonischen Gestal-
                                                      tung verleihen dem Haus einen massiven, hermetischen Eindruck. Die Ausrich-
                                                      tung des Erdgeschosses auf den öffentlichen Raum ist zu schwach.

            Architekt:       Aschwanden Schürer
                             Architekten AG, Zürich
            Projektleiter:   Theres Aschwanden
            Mitarbeiter:     Daniel Schürer
                             Martino Pedroli
                             Markus Bosshard
                             Ferruh Kadigiller

                                                      Visualisierung mit Blick von der Oberdorfstrasse

                                                      © Strittmatter Partner AG                St. Gallen, 20. November 2015   Seite 33
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                                                     Grundriss Erdgeschoss
             Konstruktionsschnitt

                                                     1. Obergeschoss

                                                     © Strittmatter Partner AG   St. Gallen, 20. November 2015   Seite 34
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            Nr. 4            AUFTAKT                   Das Projekt weist eine feingliedrige Lochfassade mit aufgelöstem, arhythmi-
                                                       schem Anordnungsraster auf. In Adaption zu den historischen Stickerhäuser in
                                                       der Umgebung sind der Sockel und das oberste Geschoss differenziert gestal-
                                                       tet. Die Fassade ist entsprechend mit profilierten Faserzementplatten materia-
                                                       lisiert. Die Grundrisse der Wohnungsgeschosse sind gut organisiert und flä-
                                                       cheneffizient. Das Erdgeschoss weist zwei separierte Gebäudezugänge für Be-
                                                       wohner und Besucher des Restaurants, mit unterschiedlichen Adressen, auf.
                                                            Die aufgelöste Fassade entspricht nur bedingt dem ortbaulichen Umfeld.
                                                       Die Rhythmik der Fenstergrössen erscheint zudem beliebig. Die grossen Eter-
                                                       nitplatten vermögen leider nicht den Bezug zu den kleinteiligen Eternitschin-
                                                       delfassaden der Stickerhäuser herzustellen.

            Architekt:       Zimmer Schmidt
                             Architekten, Zürich
            Projektleiter:   Daniela Zimmer
            Mitarbeiter:     Pauline Bach
                             Anna Droege
                             Marta Lozo
                             Tilmann Schmidt
            Spezialisten:    Pfyl Partner AG, Zürich
                             3-Plan Haustechnik AG,
                             Winterthur

                                                       Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz

                                                       © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015     Seite 35
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Schlussbericht

                                                     Grundriss Erdgeschoss

             Konstruktionsschnitt

                                                     Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschosse)

                                                     © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 36
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Schlussbericht

            Nr. 6            ficelle                 Die volumetrische Ausprägung des Gebäudes wird so entwickelt, dass der ein-
                                                     geschossige, teilweise zurückspringende Sockel klar von den vier regelmässigen
                                                     Obergeschossen unterschieden wird. Die Fassade bildet ein umlaufendes Band,
                                                     die liegenden und die stehenden Elemente werden so miteinander verwoben,
                                                     dass die übereinander liegenden Balkone und die durchgehende Befensterung
                                                     der Geschosse zueinander in ein ausgeglichenes Verhältnis treten und dem
                                                     Gebäude einen ruhigen und gelassenen Ausdruck vermitteln sollen. Das breite,
                                                     zusammenfassende Band der Obergeschosse wird im Erdgeschoss mit einem
                                                     zweiten Band ergänzt, das aus filigranen Stützen gebildet wird. Als Ziel verfolgt
                                                     die klare Gebäudestruktur die Verbindung einer wirtschaftlich günstigen Bau-
                                                     weise mit dem Angebot angemessener Flexibilität in der inneren Aufteilung.
                                                     Die Grundrissaufteilung reagiert im Erdgeschoss durch separate Zugänge für
                                                     Wohnen und Restaurant auf die unterschiedlichen Öffentlichkeitsgrade der
                                                     Nutzungen. Die Korridorausbildung in den Wohngeschossen erinnert eher an
                                                     ein Pflegeheim.
                                                         Die scharfe Trennung zwischen verglastem Erdgeschoss und massiv wir-
                                                     kenden Obergeschossen lässt das Gebäude seltsam schweben. Gesamthaft lei-
                                                     sten die Fassaden nicht den gewünschten Beitrag zur prominenten Lage am
                                                     Bahnhofplatz.

            Architekt:       Ackermann Architekt
                             BSA SIA AG, Basel
            Projektleiter:   Matthias Ackermann
            Mitarbeiter:     Joyce Hürzeler
                             Okan Uluc

                                                     Fassadenansicht mit Blick vom Bahnhofplatz

                                                     © Strittmatter Partner AG             St. Gallen, 20. November 2015        Seite 37
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Schlussbericht

             Konstruktionsschnitt

                                                     Grundriss Erdgeschoss

                                                     Grundriss Wohngeschoss (3. Obergeschoss)

                                                     © Strittmatter Partner AG            St. Gallen, 20. November 2015   Seite 38
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Schlussbericht

            Nr. 8            Dialog                  Der prominenten Lage am Bahnhof entsprechend soll das Gebäude einen städ-
                                                     tischen Ausdruck erhalten. Es soll der Wohnnutzung entsprechen und über das
                                                     Restaurant und den Laden im Erdgeschoss eine gewisse Öffentlichkeit reprä-
                                                     sentieren. Um das grossformatige Volumen möglichst gut in die Umgebung
                                                     einzubinden, wird vorgeschlagen, die Fassade mittels unterschiedlicher Farb-
                                                     gebung zu gliedern und so optisch Teilvolumen zu bilden, also eine kleinteilige-
                                                     re Gliederung zu erwirken. Auf diese Weise sucht der Neubau den Dialog mit
                                                     den Nachbargebäuden. Die Farbigkeit der Fassaden ist gerade bei den alten
                                                     Häusern des Stickerquartiers ein typisches Merkmal.
                                                         Die Fassade wird klassisch gegliedert in ein Sockelgeschoss mit dunklen
                                                     Steinzeugplatten und die farbig gefassten Obergeschosse. Ornamentale Ge-
                                                     länder deuten auf die Wohnnutzung und schützen bei den Loggias vor Einblick.
                                                     Die Gestaltung hinterlässt allerdings den Eindruck einer Mehrfamilienhausbe-
                                                     bauung und nimmt noch zu wenig Bezug zum prominenten öffentlichen
                                                     Bahnhofplatz.

            Architekt:       Herter Architekt,
                             Erlenbach
            Projektleiter:   Alex Herter

                                                     Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz

                                                     © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015      Seite 39
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             Konstruktionsschnitt

                                                     Grundriss Erdgeschoss

                                                     Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschoss)

                                                     © Strittmatter Partner AG              St. Gallen, 20. November 2015   Seite 40
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Schlussbericht

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                                                          Impressum
Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Schlussbericht

            Strittmatter Partner AG
            Vadianstrasse 37
            9001 St. Gallen

            T: +41 71 222 43 43
            F: +41 71 222 26 09

            www.strittmatter-partner.ch

            Projektleitung
            Hanspeter Woodtli
            dipl. Ing. FH SIA, Raumplaner FSU
            Mitglied der Geschäftsleitung

            Fachbearbeitung
            Matthias Ott
            BSc FH in Raumplanung

            433:725:300:340:Schlussbericht_151120.docx

                                                         © Strittmatter Partner AG   St. Gallen, 20. November 2015   Seite 42
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