Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil - Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil - Amazon AWS
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Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Schlussbericht Projektwettbewerb 20. November 2015 Neues Wohnen am Bahnhof Flawil
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Inhaltsverzeichnis Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 1 Einleitung 4 1.1 Ausgangslage 4 1.2 Bearbeitungsgebiet 5 1.3 Aufgabenstellung 5 2 Organisation Wettbewerb 7 2.1 Veranstalter / Organisation 7 2.2 Verfahren 7 2.3 Preisgericht 7 3 Vorprüfung 9 3.1 Vorprüfung 9 3.2 Prüfungsergebnis 9 3.3 Antrag Vorprüfungsinstanz 9 3.4 Prüfung durch Preisgericht 10 4 Beurteilung 11 4.1 Vorgehen 11 4.2 Beurteilungskriterien 11 4.3 Wertungsrundgang 11 4.4 Projekte in engerer Wahl 12 4.5 Schlussbeurteilung 12 5 Rangierung 13 5.1 Rangfolge 13 5.2 Preiserteilung 13 6 Empfehlung des Preisgerichts 14 6.1 Würdigung 14 6.2 Weiterbearbeitung 14 7 Genehmigung 15 7.1 Genehmigung 15 8 Ermittlung der Projektverfasser 16 8.1 Rangierte Projekte 16 8.2 Nicht rangierte Projekte 17 Anhang 19 A1 Rangierte Projekte 20 1. Rang | 1. Preis 20 2. Rang | 2. Preis 24 3. Rang | 3. Preis 27 © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 2
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht A2 Verfasser nicht rangierter Projekte 31 Nr. 1 SUDOKU 31 Nr. 2 SCHNITTPUNKT 33 Nr. 4 AUFTAKT 35 Nr. 6 ficelle 37 Nr. 8 Dialog 39 Impressum 42 © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 3
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil 1 Einleitung Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 1.1 Ausgangslage Die «Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil» beabsichtigt die bauliche Entwicklung der Parzelle des ehemaligen Hotels / Restaurants Bahn- hof-Post an unmittelbarer Lage am Bahnhofplatz in Flawil. Geplant sind alters- gerechte Wohnungen, welche zum Zeitpunkt einer allfälligen Pflegebedürftig- keit der Bewohner nachträglich zu Pflegeplätzen umfunktioniert werden könn- ten. Ein Umzug in ein Wohn- und Pflegeheim soll nur noch in Ausnahmefällen notwendig werden. Um das innovative Projekt zu realisieren wurde auf Basis eines Studienauf- trages im Jahre 2013 der Gestaltungsplan «Überbauung am Bahnhof» erarbei- tet. Mit diesem Planungsinstrument sollte die städtebaulich und architekto- nisch hochwertige Überbauungslösung gemäss Studienauftrag gesichert wer- den. Im Rahmen der Bearbeitung eines gegen den Gestaltungsplan erhobenen Rekurses sprach das Amt für Raumentwicklung und Geoinformation (AREG) dem Gestaltungsplan die geforderte „städtebauliche Vorzüglichkeit“ ab, wel- che laut Art. 28 BauG Voraussetzung für die Genehmigung von Gestaltungs- plänen ist. Bemängelt wurde primär die Fassadengestaltung. Das Verfahren wurde vorläufig sistiert. Mit dem Projektwettbewerb «Neues Wohnen am Bahnhof Flawil» soll für das fünfgeschossige, monolithische Gebäude gemäss Gestaltungsplanvorga- ben eine hochwertige Fassadengestaltung und optimale Raumaufteilung auf- gezeigt werden. Das Siegerprojekt wird im Anschluss dem Gestaltungsplan als verbindliches Beilageprojekt mit städtebaulich vorzüglicher Gestaltung zuge- ordnet und realisiert. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 4
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 1.2 Bearbeitungsgebiet Das Grundstück Nr. 486 (roter Kreis) liegt sehr prominent gegenüber dem Bahnhofplatz und ist für die Adresse von Flawil von grosser Bedeutung. Es mar- kiert den Auftakt der neu gestalteten Bahnhofstrasse. Zudem wird mit der vor- gesehenen Neugestaltung und Aufwertung des Bahnhofplatzes die öffentliche Aussenraumqualität zukünftig nochmals deutlich erhöht werden. Die besonde- re ortsbauliche Bedeutung dieser Lage stellt im Umkehrschluss höchste Anfor- derungen an die architektonische Erscheinung einer Neuüberbauung. Abb. 1 Luftbild im Bereich Bahnhof Flawil (o. M.) rot - Lage des projektierten Gebäudes Bahnhof Bahnhofstrasse Bezirksgebäude 1.3 Aufgabenstellung Die Gebäudestellung, -form, und -grösse, das Prinzip der Umgebungsgestal- tung und die externe Erschliessung waren durch den Gestaltungsplan «Über- bauung am Bahnhof» festgelegt. Diese Elemente waren, mit Ausnahme der Erdgeschossanordnung, nicht Teil der Aufgabenstellung und galten als Rah- menbedingungen für die Wettbewerbsprojekte. Die Aufgabe umfasste somit die Gestaltung der Gebäudefassaden und die Planung des Innenraumes, na- mentlich des Raumprogrammes. An beide Bearbeitungsinhalte wurden erhöh- te Qualitätsanforderungen gestellt. Dies betraf einerseits eine hochwertige, auf den baulichen und nutzungsspezifischen Kontext abgestimmte Fassadenge- staltung. Diese hatte zwingend dem Erfordernis einer «städtebaulich vorzügli- chen Gestaltung» nach Art. 28 lit. b) Baugesetz (BauG) gerecht zu werden. An- dererseits verlangte die geplante Nutzung der Stiftung für Wohnungen mit © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 5
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Pflegeangebot ein fundiertes Fachwissen und Kreativität im Umgang mit al- tersgerechten Wohnformen. Abb. 2 Ausschnitt aus dem Gestaltungsplan «Überbauung am Bahnhof», Stand 28. Feb. 2013 Abb. 3 Modellfoto mit Blick auf die Hauptfassade und in die Bahnhofstrasse © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 6
2 Organisation Wettbewerb Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 2.1 Veranstalter / Veranstalterin Veranstalterin des Projektwettbewerbs war die Stiftung für Wohnungen mit Organisation Pflegeangebot in Flawil, Krankenhausstrasse 5, 9230 Flawil. Organisation / Vorprüfung Die Organisation des Wettbewerbs, die Vorprüfung der eingereichten Projekte sowie die Wettbewerbsbegleitung lagen beim nachfolgenden Planungsbüro: Strittmatter Partner AG Raumplanung & Entwicklung Vadianstrasse 37 9001 St. Gallen Tel 071 222 43 43 | Fax 071 222 26 09 info@strittmatter-partner.ch www.strittmatter-partner.ch 2.2 Verfahren Wettbewerbsart Der Projektwettbewerb wurde im selektiven, anonymen Verfahren nach der SIA-Ordnung 142 für Architekturwettbewerbe (Ausgabe 2009), des schweizeri- schen Ingenieur- und Architektenvereins durchgeführt. Das Verfahren unter- steht nicht dem Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen (SR0.632.231.422: GATT-WTO Abkommen und sGS 841.32: IVöB). 2.3 Preisgericht Das Preisgericht setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Preisrichter mit Stimmrecht Sachpreisrichter – Urs Huber, Präsident Stiftungsrat – Elmar Metzger, Gemeindepräsident Flawil Fachpreisrichter – Diego Gähler, Architekt HBK/SIA/BSA, St.Gallen* – Gundula Zach, dipl. Architektin BDA/BSA, Zürich* – Michael Geschwentner, dipl. Architekt ETH/SIA, Zürich* Ersatzpreisrichter – Ignaz Mainberger, Vizepräsident Stiftungsrat – Hanspeter Woodtli, dipl. Ing. FH/SIA, Raumplaner FSU* * Fachpreisrichter nach SIA 142 © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 7
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Mitglieder mit beratender Stimme – Marianne Bargagna, Mitglied Stiftungsrat – Dominique Bätscher, Mitglied Stiftungsrat – Wolfgang Egli, Mitglied Stiftungsrat – Berta Knellwolf, Mitglied Stiftungsrat – Doris Lämmler-Metzger, Mitglied Stiftungsrat – Thomas Lanter, Mitglied Stiftungsrat – Mario Morf, Mitglied Stiftungsrat – Jakob Steingruber, Mitglied Stiftungsrat – Werner Muchenberger, Mitglied Stiftungsrat – Felix Oesch, Mitglied Stiftungsrat – Richard Hollenstein, Gemeinderat Flawil Experten – Paul Seifert-Wüst, Heimleiter WPH – Patric Koller, Pflegedienstleiter WPH – Bernadette Schläpfer, Leiterin Hotellerie WPH – René Bruderer, Bau und Infrastruktur Flawil Fachbegleitung / Moderation – Matthias Ott, BSc FH in Raumplanung © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 8
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil 3 Vorprüfung Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 3.1 Vorprüfung Allgemein Die Vorprüfung umfasste eine wertungsfreie technische Überprüfung auf die Erfüllung der Programmbedingungen und der gestellten Anforderungen. Als Grundlage der Vorprüfung dienten die Anforderungen des Wettbe- werbprogramms vom 29. Juni 2015 in Ergänzung mit der Fragenbeantwortung vom 7. August 2015. Prüfungsumfang In der Vorprüfung wurden die Wettbewerbsbeiträge auf die Erfüllung der wich- tigsten Programmbestimmungen (formelle Aspekte, generelle Einhaltung des Raumprogramms und der übrigen messbaren Randbedingungen) geprüft. Die Vorprüfung diente dem Preisgericht zur Bestimmung allfälliger Ausschlüsse von der Beurteilung. Das Ergebnis der Vorprüfung wurde im Bericht vom 21. Ok- tober 2015 zusammengefasst. 3.2 Prüfungsergebnis Formelle Anforderungen Sämtliche Projekte erfüllten die formellen Anforderungen betreffend die frist- gerechter Abgabe, der Form und Vollständigkeit der Unterlagen sowie hinsicht- lich des Anonymitätsprinzips. Materielle Kriterien Sämtliche Projekte erfüllten die gestellten Anforderungen an das Raumpro- gramm. Die Gestaltungsplanvorgaben wurden grösstenteils eingehalten. Geringfü- gige Abweichungen wiesen die Projekte Nrn. 2, 3, 5 und 6 auf. Dabei wichen diese Projekte von der Baulinie für das Erdgeschoss ab. Sie vergrösserten dieses zum Teil bis zur äusseren Mantelbaulinie. Einzelne Projekte(Nrn. 7 und 8) sahen die Ausbildung von Arkaden vor. Nach dem Gestaltungsplanentwurf sind diese Abstützungen rechtlich zulässig. Das Preisgericht befand diese Abweichungen insgesamt als nicht wesentlich. 3.3 Antrag Ausschlusskriterien Ein Wettbewerbsbeitrag wird von der Beurteilung ausgeschlossen, wenn: Vorprüfungsinstanz – er nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollständig abge- liefert wurde; – er unleserlich und damit nicht beurteilbar ist; – er unlautere Absichten vermuten lässt; – der Teilnehmer gegen das Anonymitätsgebot verstossen hat. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 9
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Feststellung Die Vorprüfungsinstanz beantragte dem Preisgericht, alle Wettbewerbsbeiträ- ge zur Beurteilung zuzulassen. 3.4 Prüfung durch Vorstellungsrunde aufgrund des Vorprüfungsberichts Dem Preisgericht wurde das Ergebnis der Vorprüfung allgemein und soweit Preisgericht Abweichungen vorlagen an den Projekten vorgestellt. Die Anträge wurden im Plenum diskutiert. Das Preisgericht traf folgende Entscheide: Entscheide des Preisgerichts: 1. Abnahme Vorprüfung: Das Preisgericht nahm das Ergebnis der Vorprüfung zur Kenntnis und entlastete damit die Vorprüfungsinstanz. 2. Zulassung zur Beurteilung: Das Preisgericht entschied einstimmig, alle Projekte zur Beurteilung zuzulassen. 3. Abweichungen Gestaltungsplan: Die Abweichungen von der innen liegenden Baulinie für das Erdge- schoss (EG) gem. Gestaltungsplan wurde als vertretbar eingestuft, da damit das Ziel des Gestaltungsplanes nicht verändert wurde. Die Aus- bildung des Einzugs im EG als Arkade mit entsprechenden Stützen ist rechtlich zulässig. 4. Das Preisgericht entschied einstimmig alle Projekte zur Preiserteilung zuzulassen. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 10
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil 4 Beurteilung Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 4.1 Vorgehen Sitzung Preisgericht Das Preisgericht trat zur Beurteilung der eingereichten Projekte an zwei Juryta- gen, am 30.10. und am 05.11.2015 in Flawil (Lindensaal) zusammen. Projektprüfung und Wertungsrundgang Nach einer umfassenden Projektprüfung und Präsentation durch die Fachpreis- richter wurden diese in einem Wertungsrundgang, gestützt auf die Beurtei- lungskriterien gemäss Wettbewerbsprogramm, vom Preisgericht beurteilt. Die Ergebnisse wurden verglichen und anschliessend in einem Kontrollgang verifi- ziert. 4.2 Beurteilungskriterien Die Projekte wurden vom Preisgericht namentlich hinsichtlich der nachstehen- den Gesichtspunkte beurteilt. Architektonische Konzeption – Architektonischer Ausdruck der Gebäudefassaden – Übereinstimmung von Gebäudeform und Fassadengestaltung – Einfügung in städtebaulichen Kontext Organisation – Innere Organisation und Anordnung der Räume – Zweckmässigkeit der betrieblichen Abläufe – Qualität der Innenräume Wirtschaftlichkeit und Ökologie – Wirtschaftlichkeit in Erstellung, Betrieb und Unterhalt – Ökologische Aspekte der Baumaterialien Gesamteindruck 4.3 Wertungsrundgang Ausgeschiedene Projekte Aufgrund der Beurteilung durch das Preisgericht wurden im Wertungsrund- gang diejenigen Projekte ausgeschieden, welche in architektonischer und orts- baulicher Hinsicht für diese Lage und Aufgabenstellung nicht überzeugen konnten sowie solche, die in der inneren Organisation bei der Lösung des halb- öffentlichen Erdgeschosses offensichtliche Mängel aufwiesen. Folgende 5 Pro- jekte sind dabei ausgeschieden: – Nr. 1 SUDOKU – Nr. 2 SCHNITTPUNKT © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 11
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht – Nr. 4 AUFTAKT – Nr. 6 ficelle – Nr. 8 Dialog 4.4 Projekte in engerer Projekte in engerer Wahl Im Kontrollrundgang sind alle Arbeiten noch einmal durchgesehen worden. Wahl Folgende drei Projekte überzeugten durch ihre gesamthaft interessanten Lö- sungsansätze und vorhandenen Realisierungschancen, auch im Hinblick auf die verlangte städtebauliche Vorzüglichkeit gemäss Gestaltungsplan: – Nr. 3 CINEMA PARADISO – Nr. 5 HELGA – Nr. 7 MR. BOJANGLES 4.5 Schlussbeurteilung Die verbliebenen drei Projekte wurden am zweiten Jurytag anhand der Projekt- beschriebe durch die Fachpreisrichter im Detail dem Preisgericht vorgestellt. Ebenfalls wurden die Projekte einer betrieblichen Detailprüfung unterzogen und im Bezug auf den Brandschutz die feuerpolizeiliche Grobbeurteilung der Firma Wälli AG Ingenieure präsentiert. Zweiter Wertungsrundgang Aufgrund der vertieften Erkenntnisse und dem zusätzlichen Wissen aus der De- tailprüfung und einer erneuten Bewertung nach den Beurteilungskriterien, entschied das Preisgericht, dass die nachstehenden Projekte im zweiten Rund- gang trotz ihrer insgesamt grossen Qualitäten ausgeschieden wurden. – Nr. 3 CINEMA PARADISO – Nr. 5 HELGA Kontrollrundgang / Auswahl zur Rangierung Nach einem Kontrollrundgang entschied das Preisgericht, die nachstehenden Arbeiten in die Rangierung und Preiserteilung zu nehmen: – Nr. 7 MR. BOJANGLES – Nr. 3 CINEMA PARADISO – Nr. 5 HELGA © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 12
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil 5 Rangierung Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 5.1 Rangfolge Nach eingehender Diskussion hat das Preisgericht einstimmig die folgende Rangierung der Projekte festgelegt: Rang Nr. Kennwort 1. Rang 7 MR. BOJANGLES 2. Rang 3 CINEMA PARADISO 3. Rang 5 HELGA 5.2 Preiserteilung Im Anschluss an die Rangierung wurden die Preise festgelegt. Dafür stand dem Preisgericht eine Summe von CHF 60'000.- exkl. Mehrwertsteuer zur Verfü- gung. Die Preissumme wurde einstimmig wie folgt den Projekten zugeteilt: Rang Preis Nr. Kennwort Preissumme in Fr. 1. Rang 1. Preis 7 MR. BOJANGLES 25'000.- 2. Rang 2. Preis 3 CINEMA PARADISO 20'000.- 3. Rang 3. Preis 5 HELGA 15'000.- © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 13
6 Empfehlung des Preisgerichts Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 6.1 Würdigung Das Preisgericht empfiehlt der Veranstalterin einstimmig das erstrangierte Pro- jekt Nr. 7 zur Weiterbearbeitung. Das Preisgericht konnte mit Genugtuung feststellen, dass unter den einge- reichten Projekten eine grosse Anzahl Projekten von insgesamt hoher Qualität vorlag. Der selektive Projektwettbewerb hat für die Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot Flawil ein gutes Ergebnis erzielt. 6.2 Weiterbearbeitung Neben den im Projektbeschrieb enthaltenen Empfehlungen ist bei der weiteren Bearbeitung insbesondere folgendes zu beachten: – Damit der architektonische Ausdruck bei der Umsetzung des Projektes be- wahrt werden kann, ist es wichtig, dass die Materialisierung den vorge- schlagenen massiven, reliefartigen Charakter behält und der tektonische Aufbau der Fassade erhalten bleibt. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 14
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil 7 Genehmigung Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 7.1 Genehmigung Das Preisgericht erklärt sich mit dem Beurteilungsbericht einverstanden, hat diesen am 5. Novemeber 2015 im Grundsatz genehmigt und redaktionelle Er- gänzungen und Korrekturen auf dem Korrespondenzweg nach der Jurierung gutgeheissen. Preisgericht Sachpreisrichter Urs Huber, Präsident Stiftungsrat .............................................................. Elmar Metzger, Gemeindepräsident .............................................................. Fachpreisrichter Diego Gähler, Architekt HBK/SIA/BSA .............................................................. Gundula Zach, Dipl. Architektin BDA/BSA .............................................................. Michael Geschwentner, Dipl. Architekt ETH/SIA .............................................................. Ersatzpreisrichter Ignaz Mainberger, Vizepräsident Stiftungsrat .............................................................. Hanspeter Woodtli, dipl. Ing. FH/SIA, Raumplaner FSU ……............................................………… © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 15
8 Ermittlung der Projektverfasser Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Nach Abschluss der Beurteilung, Rangierung und Genehmigung dieses Berichts erfolgte die Ermittlung der Projektverfasser durch die Öffnung der Verfasser- couverts. Daraus ergeben sich in der Reihenfolge der Rangierung bzw. in nume- rischer Reihenfolge nach Ausscheidungsrundgang die folgenden Namen der Projektverfasser: 8.1 Rangierte Projekte 1. Rang | 1. Preis Nr. 7 MR. BOJANGLES Architekt Brechbühler Walser Architekten, Zürich Projektleiter Hanae Pfändler Mitarbeit Barbara Brechbühler Patrick Walser Spezialist ATP Ingenieure GmbH (Bauingenieur), Zürich 2. Rang | 2. Preis Nr. 3 CINEMA PARADISO Architekt Igual&Guggenheim GmbH, Zürich Projektleiter Sancho Igual Mitarbeit Yves Guggenheim Nicole Bucher Tudor Munteanu Spezialist Edelmann Energie, Zürich 3. Rang | 3. Preis Nr. 5 HELGA Architekt Joos & Mathys Architekten, Zürich Projektleiter Peter Joos, Christoph Mathys Mitarbeit Nicolas Mentha Stephan Jin Faust Cihan Kuyucu Spezialist Ferrari Gartmann AG (Bauingenieur), Chur Spezialist Balzer Ingenieure AG (HLKKS Ingenieur), Winterthur Spezialist Zender & Kälin AG (Bauphysik), Winterthur © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 16
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 8.2 Nicht rangierte Die Verfasser der nicht rangierten Projekte, welche in einem früheren Rund- gang ausgeschieden sind, sind in den nachfolgenden Kapiteln aufgeführt: Projekte – Nr. 1 SUDOKU – Nr. 2 SCHNITTPUNKT – Nr. 4 AUFTAKT – Nr. 6 ficelle – Nr. 8 Dialog © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 17
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 18
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Anhang Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht A1 Verfasser und Projektbeschriebe rangierter Projekte A2 Verfasser nicht rangierter Projekte © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 19
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil A1 Rangierte Projekte Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 1. Rang | 1. Preis Projekt Nr. 7: MR. BOJANGLES Architekt: Brechbühler Walser Architekten, Zürich Projektleiter: Hanae Pfändler Mitarbeiter: Barbara Brechbühler Patrick Walser Spezialisten: ATP Ingenieure GmbH, Zürich Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz Konstruktionsschnitt Grundriss Erdgeschoss © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 20
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Grundriss Wohngeschoss (4. Obergeschoss) Würdigung Die Projektverfasser schlagen eine aus vorfabrizierten Betonelementen kon- struierte Fassade vor, um die Körperhaftigkeit des Volumens zu betonen und den repräsentativen Charakter des Hauses am Bahnhofplatz zu unterstreichen. Der Baukörper ruht auf einem Sockelgeschoss, welches den Bezug zu den Häu- sern an der Bahnhofstrasse herstellt. Der im Gestaltungsplan vorgeschriebene Gebäuderücksprung im Erdgeschoss wird mit einer Arkade aufgefangen und auf diese Weise in die Gesamterscheinung der Fassade eingebunden. Das ober- ste Geschoss wird mit einem umlaufenden Gurtgesimse hervorgehoben und von einem vorspringenden Dachrand bekrönt. Es bildet den oberen Abschluss des Baukörpers und nimmt die Traufhöhe der bestehenden Gebäude auf. Mit diesen einfachen und wirkungsvollen Operationen wird das Haus auf selbst- verständliche Art und Weise in den Kontext eingeschrieben. Die Profilierung der Betonelemente verstärkt die Plastizität der Fassade und führt zu einem op- tisch reichhaltigen, feingliedrigen Ausdruck, der sich gut in die kleinteilige Um- gebung einfügt. Den Projektverfassern gelingt es, dem Haus an diesem zentra- len Ort einen angemessenen städtischen Auftritt zu verleihen, ohne seine im © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 21
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Grunde genommen gewöhnliche Funktion zu verbergen. Im Gegenteil schöpft das Projekt seine Kraft aus der Überlagerung der kleinteiligen Wohnnutzung mit einer repräsentativen Fassadengestaltung. Das Erdgeschoss reagiert geschickt auf die unterschiedlichen Seiten des Hau- ses. Das Restaurant richtet sich zusammen mit der Arkade auf den Bahnhof- platz und bildet dadurch eine öffentliche Adresse zum städtischen Raum. Der Wohnungseingang liegt an der geschützten Seite der Oberdorfstrasse. Zur Bahnhofstrasse gerichtet befinden sich ein Ladenlokal und der separate Ein- gang des Restaurants. Die Zusatzräume der Alterswohnungen und die Perso- nalbereiche bespielen die Fassade zur Rösslistrasse, während die Anlieferung und die Gastroküche einen Rücken zum anschliessenden Haus bilden. Die klare und präzise Organisation des Erdgeschosses nimmt Rücksicht auf die unter- schiedlichen Situationen und kommuniziert durch die Anordnung der Nutzun- gen mit dem öffentlichen Raum. Die Ausstrahlung des Erdgeschosses schafft einen deutlichen Mehrwert für den Ort. Die hohen Anforderungen an die Ein- fügung in den städtebaulichen Kontext werden auf überzeugende Weise ein- gelöst. Die innere Erschliessung wird als zusammenhängende Raumfigur vom Erdge- schoss bis zum obersten Wohngeschoss entwickelt. Der Eingang mündet in ei- ne gut proportionierte Halle, die gleichzeitig als Verteilraum für die wohnungs- internen Nutzungen dient. Eine Oberlichtöffnung reicht bis zum Dach und ver- sorgt die Eingangshalle mit Tageslicht. In den Wohngeschossen wird die zen- trale Erschliessungsfigur mit einer zweiten Raumkammer ergänzt. Die diagona- le Versetzung schafft eine grosszügig wirkende perspektivische Weite. Die Nachbarschaft der Wohnungseingänge wird auf dem Geschoss in zwei kleine- re, überschaubare Einheiten portioniert. Eine schöne Idee ist die Anordnung des Mehrzweckraums auf dem Dachgeschoss. Er schafft einen attraktiven gemein- schaftlichen Ort mit Aussicht und bildet auf elegante Weise den Abschluss der Erschliessungsfigur. Die Wohnungen sind ringförmig um den zentralen Erschliessungsraum ange- ordnet. Die Eckwohnungen entwickeln sich entlang einer Abfolge von Entrée, Wohnraum und Küche, die sich diagonal bis zur Fassade erstreckt. An einigen Stellen entstehen auf Kosten des Wohnraums grosse Erschliessungszonen. Die einseitig orientierten Wohnungen folgen jeweils einem ähnlichen Prinzip. Über ein geräumiges Entrée betritt man den L-förmigen Hauptraum, der durch die Loggia in einen Küchen- und Wohnbereich aufgeteilt wird. Insgesamt handelt es sich um ein sorgfältig in den Kontext eingefügtes Projekt, welches gekonnt die Balance zwischen einem der kleinteiligen Umgebung an- gemessenen Auftritt und einer selbstbewussten urbanen Haltung findet. Das © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 22
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht gut organisierte Erdgeschoss mit seinen öffentlichen Nutzungen bildet am Bahnhofplatz eine starke Adresse mit Ausstrahlung in den öffentlichen Raum. Die Erschliessungsfigur bildet eine räumlich attraktive innere Adresse mit einer übersichtlich gegliederten Nachbarschaft. Die Grundrisse erfüllen die Anforde- rungen für ein altersgerechtes Wohnen und bieten den erwünschten hohen Wohnwert. Angesichts der vorgeschlagenen Betonfassade sind die Erstellungs- kosten der Gebäudehülle eher überdurchschnittlich zu bewerten. Demgegen- über steht die Langlebigkeit und Robustheit der massiven Fassadenkonstrukti- on. Damit der architektonische Ausdruck bei der Umsetzung des Projektes be- wahrt werden kann, ist es wichtig, dass die Materialisierung den vorgeschlage- nen massiven, reliefartigen Charakter behält und der tektonische Aufbau der Fassade erhalten bleibt. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 23
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 2. Rang | 2. Preis Projekt Nr. 3: CINEMA PARADISO Architekt: Igual&Guggenheim GmbH, Zürich Projektleiter: Sancho Igual Mitarbeiter: Yves Guggenheim Nicole Bucher Tudor Munteanu Spezialisten: Edelmann Energie, Zürich Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz Konstruktionsschnitt Grundriss Erdgeschoss © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 24
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschoss) Würdigung Ein präziser, eleganter Baukörper mit vollständig regelmässigen Fenstern in den 4 Obergeschossen und scharf eingeschnittenem Erdgeschoss steht vis à vis des Bahnhofs. Er übernimmt im Erdgeschoss sowohl die Gebäudeflucht der Bahnhofstrasse als auch die der Oberdorfstrasse. Dem einzigen Gebäudeein- schnitt zum Bahnhof kommt in seiner Ausbildung dadurch eine soghafte Wir- kung zu. Die Verfasser beziehen sich in der Erscheinung des Gebäudes auf die lokale Tradition der Lochfassaden mit schlanken hochstehenden zweiflügeligen Fen- stern und eingefassten, prägnanten Leibungen. Gleichwohl erinnert das Ge- bäude in seiner Eleganz, Fensterreihung und – ausbildung, Materialität und Farbgebung an Geschäfts- oder Apartmenthäuser der 50er Jahre. Diese Gleichmässigkeit der französischen Fenster über alle Himmelsrichtun- gen, sämtliche Zimmer und Loggien hinweg wirkt ruhig und gleichzeitig stolz und erhaben. In der perspektivischen Verkürzung werden sie mit ihren tiefen Leibungen zur regelmässig strukturierten Wand. Das öffentliche Erdgeschoss wird durch die Verkleidung mit Kunststein aufge- wertet, die aussenbündigen Fenster betonen die Sockelwirkung. Die verputzten Obergeschosse sind farblich auf den Kunststeinsockel abgestimmt und verbin- den sich so zu der einheitlichen Gesamterscheinung. An der tiefsten Stelle des Rücksprungs liegt der Zugang zum Wohnhaus und Restaurant, die über ein gemeinsamen Windfang erschlossen werden. Die star- © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 25
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht ke Präsenz des Restaurants am Bahnhofplatz wird betrieblich positiv gewertet. Die öffentlichen Nutzungen Eingang, Restaurant, Mehrzweckraum und zusätz- licher Gewerberaum werden durch die zwei ähnlich grossen Raumeinheiten Verwaltung und Küche ansprechend gegliedert und beleben den Aussenraum auf allen Seiten. Der Gemeinschaftraum ist dabei nicht aus dem Wohnfoyer erreichbar, betrieblich zu abgelegen und an der Bahnhofstrasse zu prominent. Die Anlieferung für Küche und Pflege ist noch nicht gelöst. Das Wohnhausfoyer wird wirkungsvoll über einen zentralen Lichthof belichtet und bildet einen gelungenen Auftakt für die Wohnungen. Die Wohngeschosse überzeugen gleichermassen in der klaren Ringstruktur parallel zur Gebäudefas- sade und der Qualität der unterschiedlichen Wohnungen. Der Regelgrundriss der 2.5 Zimmer Wohnungen zeigt ein räumlich gefasstes Entrée, abtrennbare Küchen zum Lichthof, Badezimmer die sowohl vom Schlafzimmer aus als auch vom Entrée begangen werden und Loggien als Aussenzimmer, die je nach Jah- reszeit offen oder geschlossen genutzt werden können. Neben den geforderten 28 2.5 und 3.5 Zimmerwohnungen werden zusätzlich 8 1.5 Zimmerwohnungen angeboten. Diese bilden neben dem zusätzlichen Wohnraum ein willkommenes Raumangebot für zb. Personalräume oder Pfle- gebad in den Obergeschossen. Die flachgeneigten Dächer schliessen das Gebäude stimmig nach oben ab. Die Verfasser schlagen die Integration von Photovoltaik und Solarkollektoren für die Warmwassererwärmung vor. Der Gestaltungsplan für den Neubau am Bahnhof bedeutet grundsätzlich ei- nen grossen Massstabssprung für Flawil. "Cinema Paradiso" steht selbstbe- wusst zu diesem Sprung und schlägt ein in sich stimmiges starkes und quali- tätvolles Gebäude vor. Ein Gebäude, das jedoch für den konkreten Ort Flawil nicht vollständig überzeugt: Die städtische, elegante Erscheinung mit der Gleichmässigkeit der Fenster und der Ausdruck der Fassade der eher an ein Ge- schäftshaus als an ein Wohnhaus erinnert, trifft nicht ganz den "richtigen Ton" und erscheint abschliessend nicht wirklich angemessen für Flawil. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 26
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht 3. Rang | 3. Preis Projekt Nr. 5: HELGA Architekt: Joos & Mathys Architekten, Zürich Projektleiter: Peter Joos Christoph Mathys Mitarbeiter: Nicolas Mentha Stephan Jin Faust Cihan Kuyucu Spezialisten: Ferrari Gartmann AG, Chur Balzer Ingenieure AG, Winterthur Zender & Kälin AG, Winterthur Visualisierung mit Blick vom Bahnhof Konstruktionsschnitt Grundriss Erdgeschoss © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 27
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Grundriss Wohngeschoss (1. und 2. Obergeschoss) Würdigung Die Interpretation der Fassadengestaltung des Neubaus entspricht der expo- nierten Lage direkt am Bahnhofplatz sowie der kubischen Vorgabe des Gestal- tungsplanes. Die Gebäudehülle entspricht aufgrund seiner feingliedrigen, viel- schichtigen Fassadengestaltung einem vornehmen Stadthaus. Die unterschied- lich akzentuierten Fassaden werden aus einer präzisen, räumlichen Ortsanalyse nachvollziehbar abgeleitet. Der differenzierte, subtile Umgang manifestiert sich in den Gesimsen, Faschen und Lisenen, deren Anwendung auf die jeweili- gen Aussenbereiche und Nachbarbauten reagiert. Dadurch wird im Sinne eines fliessenden Überganges zu den bestehenden Strassenfluchten die ortsbauliche Einbindung des Baukörpers gestärkt. Der rückspringende Sockelbereich sowie die höhere Konzentration der Loggien hin zum Bahnhofplatz unterstützen die Absicht einer Hauptfassade mit klarer Ausrichtung. Bei der Komposition der Fassadenstruktur wird darauf geachtet, dass die Massstäblichkeit der umlie- © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 28
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht genden Häuser innerhalb des Fassadenbildes des Neubaus ihre Entsprechung finden. Diese Thematik erfährt mit den bewusst andersfarbigen Extraktionen des Sockels und der Loggien eine Steigerung. Mittels all diesen Massnahmen erfährt der Bahnhofplatz eine besondere Huldigung. Ob das Fallrohr des Dach- wassers als Blickfang in der Fassadenmitte den hohen ästhetischen Ansprü- chen gerecht wird, ist in Frage zu stellen. Über einen mit Mauern eingefassten, halböffentlichen, dem Bahnhof zuge- wandten Aussenbereich, der das Strassenrestaurant beherbergt, betritt man ein grosszügiges Foyer. Dieses dient als zentraler Erschliessungsbereich für die im Erdgeschoss liegenden Infrastrukturräume der Alterswohnungen sowie für den Restaurationsbetrieb. Vom Foyer aus wird die vertikale Erschliessung über zwei Lift- und Treppenanlagen in die Obergeschosse mit den Alterswohnungen sichergestellt. Ob die vorgeschlagene Erschliessung, über ein gemeinsames Fo- yer, für das öffentliche Restaurant und sämtliche den Alterswohnungen zuge- hörigen Räumlichkeiten sinnvoll ist, wird aus betrieblicher Sicht in Frage ge- stellt. Der Gastraum des Restaurants ist dreiseitig orientiert und erstreckt sich folgerichtig übereck entlang der Bahnhofstrasse, hin zum Bahnhofplatz. Dass der Gemeinschaftsraum nur über das Restaurant erreichbar ist, ist für die Be- wohner nachteilig. Die Situierung des Mehrzweckraumes, der rückwärtigen Küchenanlieferung sowie der Produktionsküche mit den Nebenräumen, ist sinnvoll angeordnet. Um eine privatere Zugänglichkeit zu wahren, sollte das Pflegebad in einem der Wohngeschosse integriert werden. In den Grundrissen der Wohngeschosse überzeugen die klar ablesbaren Raum- abfolgen. Die äussere Gebäudeform wird konsequent über umlaufende Raum- schichten bis ins Innere des Gebäudes getragen. In der äussersten Schicht, ent- lang der Fassade, ideal belichtet, sind sämtliche Wohnräume mit den Loggien organisiert. In der zweiten Schicht, hin zum Korridor, sind die Eingangsdielen, die Bäder und die Reduiträume angeordnet. Der zentrale Raumkörper mit den Vertikalerschliessungen, wird von einem Erschliessungskorridor umfasst. Seine räumliche Ausformulierung mit seinen beidseitigen, nischenartigen Raum- buchten wird im Quervergleich mit anderen Projekten als einengend und un- übersichtlich eingestuft. Der gewählte architektonische Ausdruck mit dem verputzten Einsteinmauer- werk ist für den Ort angemessen. Der Konstruktionsaufbau mit den umlaufen- den Gesimsen in Kunststein, ist im Bereich der Loggien stimmig. Ob der Rück- sprung des Sockelgeschosses, wie auch die Achsverschiebung der Fenster in den Obergeschossen, der konstruktiven Logik des diffizilen Einsteinmauerwerk entspricht, wird allerdings bezweifelt. Die tektonisch fein gegliederte Fassade sorgt im Zusammenspiel mit der angestrebten Materialisierung, trotz der kla- ren Gebäudestruktur dafür, dass die Erstellungskosten des Neubaus über dem © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 29
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Durchschnitt der eingereichten Projekte zu liegen kommt. Die nachhaltige Massivbauweise bildet, hinsichtlich des Unterhaltes, eine betrieblich interes- sante Ausgangslage. Insgesamt handelt es sich um einen sorgfältig entwickelten Projektvorschlag mit, in Grundzügen, hohen innen- und aussenräumlichen Qualitäten. Aus der sorgfältig vorgetragenen Analyse des Ortes wird eine äusserst interessante Fassadenthematik abgeleitet, die differenziert auf die vorgelagerten Aussen- räume und die Bestandesbauten eingeht. Die leicht irritierende Achsverschie- bung innerhalb des Fenstergefüges und der Loggien der Obergeschosse er- zeugt viel Spannung und bewirkt, dass die Morphologie der Fassade leicht ma- nieristische Züge annimmt. Die Innenraumqualität der einengenden, umlau- fenden Korridore in den Wohngeschossen vermag leider nicht in gleichem Masse zu überzeugen. © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 30
A2 Verfasser nicht rangierter Projekte Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Nr. 1 SUDOKU Das Gebäude tritt mit einer bescheidenen aber selbstsicheren Eleganz in Er- scheinung. Das monolithische Volumen erhält durch die klassische, horizontale Gliederung und die strenge Fenstereinteilung eine zurückhaltende Hülle. Der Sockel tritt prägnant auf und reagiert auf den umgebenden städtischen Raum. Das Projekt weist eine grossformatige Lochfassade mit stark aufgelöstem Raster auf. Durch die Anordnung von Eckloggias löst sich dieser weiter auf. Das ortstypische murale Erscheinungsbild fehlt und damit der Bezug zum ortsbau- lichen Umfeld. Architekt: Stutz Bolt Partner Architekten AG Projektleiter: Cyril Kramer Mitarbeiter: Alexander Ehrat Spezialisten: Oberli Ingenieur AG, Winterthur HL-Technik AG, Zürich Brogle Rüeger Landschafts- architekten, Winterthur Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 31
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Abb.: Konstruktionsschnitt Grundriss Erdgeschoss Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschoss) © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 32
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Nr. 2 SCHNITTPUNKT Die Fassadengestaltung folgt klassischen Mustern: ein Sockelgeschoss in Be- ton, mit grossflächigen Öffnungen, betont die Öffentlichkeit der Nutzungen im Erdgeschoss. Darüber liegen geschichtet vier Wohngeschosse mit eingezoge- nen Balkonen. Die Fassade tritt mit horizontalen Betonbändern, verwoben mit vertikalen Holzlammellen-Elementen und Fenstern in stehenden, sich wieder- holenden Formaten in Erscheinung; mit der Verwebung von Beton- und Holz- elementen wird die Öffentlichkeit des Gebäudes mit seiner innenliegenden Wohnlichkeit architektonisch in Verbindung gebracht. Entgegen dem Projekt des Gestaltungsplans werden sämtliche Ecken des Volumens geschlossen, was dem Gebäude mehr Selbstverständlichkeit und Klarheit verleihen soll. Allerdings geht damit auch der Bezug zur Ober- dorfstrasse verloren. Der geschlossene Sockel und die architektonischen Gestal- tung verleihen dem Haus einen massiven, hermetischen Eindruck. Die Ausrich- tung des Erdgeschosses auf den öffentlichen Raum ist zu schwach. Architekt: Aschwanden Schürer Architekten AG, Zürich Projektleiter: Theres Aschwanden Mitarbeiter: Daniel Schürer Martino Pedroli Markus Bosshard Ferruh Kadigiller Visualisierung mit Blick von der Oberdorfstrasse © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 33
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Grundriss Erdgeschoss Konstruktionsschnitt 1. Obergeschoss © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 34
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Nr. 4 AUFTAKT Das Projekt weist eine feingliedrige Lochfassade mit aufgelöstem, arhythmi- schem Anordnungsraster auf. In Adaption zu den historischen Stickerhäuser in der Umgebung sind der Sockel und das oberste Geschoss differenziert gestal- tet. Die Fassade ist entsprechend mit profilierten Faserzementplatten materia- lisiert. Die Grundrisse der Wohnungsgeschosse sind gut organisiert und flä- cheneffizient. Das Erdgeschoss weist zwei separierte Gebäudezugänge für Be- wohner und Besucher des Restaurants, mit unterschiedlichen Adressen, auf. Die aufgelöste Fassade entspricht nur bedingt dem ortbaulichen Umfeld. Die Rhythmik der Fenstergrössen erscheint zudem beliebig. Die grossen Eter- nitplatten vermögen leider nicht den Bezug zu den kleinteiligen Eternitschin- delfassaden der Stickerhäuser herzustellen. Architekt: Zimmer Schmidt Architekten, Zürich Projektleiter: Daniela Zimmer Mitarbeiter: Pauline Bach Anna Droege Marta Lozo Tilmann Schmidt Spezialisten: Pfyl Partner AG, Zürich 3-Plan Haustechnik AG, Winterthur Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 35
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Grundriss Erdgeschoss Konstruktionsschnitt Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschosse) © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 36
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Nr. 6 ficelle Die volumetrische Ausprägung des Gebäudes wird so entwickelt, dass der ein- geschossige, teilweise zurückspringende Sockel klar von den vier regelmässigen Obergeschossen unterschieden wird. Die Fassade bildet ein umlaufendes Band, die liegenden und die stehenden Elemente werden so miteinander verwoben, dass die übereinander liegenden Balkone und die durchgehende Befensterung der Geschosse zueinander in ein ausgeglichenes Verhältnis treten und dem Gebäude einen ruhigen und gelassenen Ausdruck vermitteln sollen. Das breite, zusammenfassende Band der Obergeschosse wird im Erdgeschoss mit einem zweiten Band ergänzt, das aus filigranen Stützen gebildet wird. Als Ziel verfolgt die klare Gebäudestruktur die Verbindung einer wirtschaftlich günstigen Bau- weise mit dem Angebot angemessener Flexibilität in der inneren Aufteilung. Die Grundrissaufteilung reagiert im Erdgeschoss durch separate Zugänge für Wohnen und Restaurant auf die unterschiedlichen Öffentlichkeitsgrade der Nutzungen. Die Korridorausbildung in den Wohngeschossen erinnert eher an ein Pflegeheim. Die scharfe Trennung zwischen verglastem Erdgeschoss und massiv wir- kenden Obergeschossen lässt das Gebäude seltsam schweben. Gesamthaft lei- sten die Fassaden nicht den gewünschten Beitrag zur prominenten Lage am Bahnhofplatz. Architekt: Ackermann Architekt BSA SIA AG, Basel Projektleiter: Matthias Ackermann Mitarbeiter: Joyce Hürzeler Okan Uluc Fassadenansicht mit Blick vom Bahnhofplatz © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 37
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Konstruktionsschnitt Grundriss Erdgeschoss Grundriss Wohngeschoss (3. Obergeschoss) © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 38
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Nr. 8 Dialog Der prominenten Lage am Bahnhof entsprechend soll das Gebäude einen städ- tischen Ausdruck erhalten. Es soll der Wohnnutzung entsprechen und über das Restaurant und den Laden im Erdgeschoss eine gewisse Öffentlichkeit reprä- sentieren. Um das grossformatige Volumen möglichst gut in die Umgebung einzubinden, wird vorgeschlagen, die Fassade mittels unterschiedlicher Farb- gebung zu gliedern und so optisch Teilvolumen zu bilden, also eine kleinteilige- re Gliederung zu erwirken. Auf diese Weise sucht der Neubau den Dialog mit den Nachbargebäuden. Die Farbigkeit der Fassaden ist gerade bei den alten Häusern des Stickerquartiers ein typisches Merkmal. Die Fassade wird klassisch gegliedert in ein Sockelgeschoss mit dunklen Steinzeugplatten und die farbig gefassten Obergeschosse. Ornamentale Ge- länder deuten auf die Wohnnutzung und schützen bei den Loggias vor Einblick. Die Gestaltung hinterlässt allerdings den Eindruck einer Mehrfamilienhausbe- bauung und nimmt noch zu wenig Bezug zum prominenten öffentlichen Bahnhofplatz. Architekt: Herter Architekt, Erlenbach Projektleiter: Alex Herter Visualisierung mit Blick vom Bahnhofplatz © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 39
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Konstruktionsschnitt Grundriss Erdgeschoss Grundriss Wohngeschoss (1. bis 4. Obergeschoss) © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 40
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 41
Stiftung für Wohnungen mit Pflegeangebot in Flawil Impressum Projektwettbewerb Neues Wohnen am Bahnhof Flawil Schlussbericht Strittmatter Partner AG Vadianstrasse 37 9001 St. Gallen T: +41 71 222 43 43 F: +41 71 222 26 09 www.strittmatter-partner.ch Projektleitung Hanspeter Woodtli dipl. Ing. FH SIA, Raumplaner FSU Mitglied der Geschäftsleitung Fachbearbeitung Matthias Ott BSc FH in Raumplanung 433:725:300:340:Schlussbericht_151120.docx © Strittmatter Partner AG St. Gallen, 20. November 2015 Seite 42
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