SAG' MAL WAS 2002-2020 - MEILENSTEINE AUS 18 JAHREN SPRACHLICHER BILDUNG UND FÖRDERUNG - Baden-Württemberg Stiftung
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IMPRESSUM MEILENSTEINE AUS 18 JAHREN BILDMATERIAL SPRACHLICHER BILDUNG UND FÖRDERUNG Baden-Württemberg Stiftung: SAG’ MAL WAS 2002 – 2020 Eva Häberle, KD Busch, Daniel Bognár (Infografik, S. 16/17) HERAUSGEBERIN Baden-Württemberg Stiftung gGmbH © Dezember 2020, Stuttgart Kriegsbergstraße 42 70174 Stuttgart VERANTWORTLICH Dr. Andreas Weber, Baden-Württemberg Stiftung REDAKTION Anja Bereznai, Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg Maike Kleine-Katthöfer, Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg Julia Maier, Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg Dr. Ulrike Philipps, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, Baden-Württemberg Silja-Kristin Vogt, Baden-Württemberg Stiftung KONZEPTION UND GESTALTUNG SRP. Werbeagentur GmbH, Freiburg www.srp.de DRUCKEREI Burger Druck, Waldkirch 0 2 .
INHALT 1. EINFÜHRUNG BADEN-WÜRTTEMBERG STIFTUNG 06 2. BEGLEITUNG DURCH DAS TEAM SAG’ MAL WAS 10 3. CHRONIK DES PROGRAMMS 14 4. PRAXISPROJEKTE 18 Sprachförderung für Vorschulkinder Sprachliche Bildung für Kleinkinder Sprache macht Spaß Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit in Kinder- und Familienzentren stärken 5. F ORSCHUNG UND ENTWICKLUNG 28 Entwicklung eines Verfahrens zur Sprachstandserhebung – LiSe-DaZ® Early Steps into Science and Literacy 6. TRANSFER & IMPLEMENTATION 34 Website Newsletter Schulungen LiSe-DaZ® Netzwerk Sprache Kongresse und Tagungen 0 4 .
. / Einführung Baden-Württemberg Stiftung LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, das Programm Sag’ mal was war eine Reak- jektes definierte die Baden-Württemberg tion auf den sogenannten „PISA-Schock“. Das Stiftung das Ziel, „Kindern vor Schulbeginn unterdurchschnittliche Abschneiden deut- die Chance zu eröffnen, intensiv mit der scher Schülerinnen und Schüler bei der ers- deutschen Sprache in Kontakt zu kommen ten PISA-Studie im Jahr 2000 hat bundes- und ebenso die altersgemäße Sprachent- weit deutlich gemacht, dass der sprachlichen wicklung zu fördern und zu unterstützen.“ Bildung mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Die Baden-Württemberg Stif- Das Programm war von Beginn an als „ler- tung hat seit dem ersten Aufsichtsratsbe- nendes Programm“ angelegt, sodass diese schluss zum Thema „Sprachförderung Vor- Zielformulierung um die sprachliche Bil- schule“ am 12. November 2002 zahlreiche dung und den multilingualen Spracherwerb Projekte zur sprachlichen Bildung von Kin- der Kinder erweitert wurde. Basierend auf dern unter der Dachmarke Sag’ mal was Erkenntnissen und Erfahrungen aus den initiiert und umgesetzt. Insgesamt stattete Projekten hat die Stiftung zudem kontinu- die Baden-Württemberg Stiftung das ierlich neue Initiativen entwickelt. Von zen- Programm Sag’ mal was über die Jahre mit traler Bedeutung war dabei etwa die Ent- 36,3 Millionen Euro aus. Die zentralen Ergeb- wicklung einer eigenen Sprachförderdia- nisse und Meilensteine aus 18 Jahren Pro- gnostik „Linguistische Spracherhebung für grammarbeit haben wir in der vorliegenden Deutsch als Zweitsprache – LiSe-DaZ®“ von Broschüre zusammengestellt. Prof. Dr. Rosemarie Tracy und Prof. Dr. Petra Schulz. Von 2011 bis 2018 finanzierte die Ba- Sprachkompetenz und Ausdrucksvermögen den-Württemberg Stiftung dazu Schulun- sind zentrale Voraussetzungen für den Bil- gen. dungserfolg von Kindern. Eine erfolgreiche sprachliche Bildung, die Förderung von klein Inhaltlich hat sich das Programm nach den auf sowie die Möglichkeit für alle Kinder, Vorschulkindern den Kindern unter 3 Jahren davon zu profitieren, ebnet den Weg zu zugewandt („Sprachliche Bildung für Klein- (mehr) Bildungsgerechtigkeit. kinder“), um dann die nicht institutionell gebundene Sprachförderung durch Tagesel- Ins Leben gerufen wurde Sag’ mal was 2003 tern in den Blick zu nehmen („Sprache macht mit der Sprachförderung für Vorschulkinder, Spaß“). Später folgte die Untersuchung der einem flächendeckenden Unterstützungs- Querverbindungen zwischen Sprache und programm für Kindertageseinrichtungen in Naturwissenschaften („EASI Science-L“) und Baden-Württemberg. Zu Beginn dieses Pro- zuletzt wurde das Projekt „Sprachentwick- 0 6 . . 0 7
. / Einführung Baden-Württemberg Stiftung lung und Mehrsprachigkeit in Kinder- und ingebunden waren. Dieses Gremium hat e Familienzentren stärken“ ins Leben gerufen. wesentlich dazu beigetragen, dass das Pro- gramm in die Fläche getragen und in Baden- Das ehemalige Landesinstitut für Schulent- Württemberg angenommen wurde. Für die wicklung, heute Zentrum für Schulqualität kritische Begleitung, die für das gute Gelin- und Lehrerbildung sowie Institut für Bil- gen unerlässlich war, möchten wir uns an dungsanalysen Baden-Württemberg, war dieser Stelle bedanken. Diesen Dank wollen von Beginn an mit der Programmträger- wir auch den Kolleginnen und Kollegen der schaft für Sag’ mal was beauftragt. Den Mit- L-Bank aussprechen, die mit der Organisati- arbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir on der finanziellen Abwicklung vertrauens- herzlich für die hervorragende, vertrauens- voll und effizient zum Projekterfolg beige- volle und fachlich fundierte Unterstützung tragen haben. bei der fast zwei Jahrzehnte laufenden Um- setzung des Programms, insbesondere auch Frühkindliche Sprachförderung, durchgän- bei der sorgfältigen Vorbereitung dieser Bro- gige Sprachbildung und Mehrsprachigkeit schüre. standen im besonderen Interesse des Pro- gramms Sag’ mal was. Seine Impulse werden Christoph Dahl, Geschäftsführer Dr. Andreas Weber, Abteilungsleiter Bildung Baden-Württemberg Stiftung Baden-Württemberg Stiftung Unser herzlicher Dank gilt darüber hinaus von der Baden-Württemberg Stiftung und dem wissenschaftlichen Beirat „Sprache im Land Baden-Württemberg weitergetra- und Mehrsprachigkeit in der frühkindlichen gen. Wir freuen uns daher besonders, dass Bildung“ mit seinen Expertinnen und Exper- die Elementarbildung den ihr angemesse- ten, den wir erstmals 2003 bestellt hatten. nen Stellenwert und die notwendige Sicht- 2012 haben wir den Beirat neu konstituiert, barkeit durch die Einrichtung des Forums Christoph Dahl Dr. Andreas Weber um uns weiter bei der strategischen und in- Frühkindliche Bildung erfahren hat. Denn haltlichen Weiterentwicklung zur frühkind- frühkindliche Bildung ist der Schlüssel zu lichen Sprachbildung und Sprachförderung mehr Bildungsgerechtigkeit. zu beraten. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. In den ersten 8 Jahren wurden wir insbeson- dere bei den Sprachfördermaßnahmen für Vorschulkinder von einer „Projektgruppe“ begleitet, in der die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, der Kindergartenver bände, weitere Fachleute sowie die L-Bank 0 8 . . 0 9
. / Begleitung durch das Team Sag’ mal was BEGLEITUNG DURCH DAS TEAM SAG’ MAL WAS Das Team Sag’ mal was war von Beginn an Stiftung bei der Umsetzung des Programms als Programmträger und Dienstleister an der und seiner Teilprojekte. So wirkte das Team Entwicklung und Durchführung des Pro- bei der Erstellung von Projektausschreibun- gramms beteiligt. Verortet war es zunächst gen und der Konzeptionierung und Durch- am Landesinstitut für Erziehung und Unter- führung von Fachtagungen und Netzwerk- richt (LEU) und ab 2005 am Landesinstitut für treffen mit, übernahm die Beratung und Schulentwicklung (LS). Nach Auflösung des LS Begleitung von Projekteinrichtungen und arbeitet das Team seit 2019 am neugegrün- bot den wissenschaftlichen Begleitungen deten Institut für Bildungsanalysen Baden- fachliche Anregungen und Hilfestellung. Württemberg (IBBW) sowie am Zentrum für Zudem beteiligte sich das Team an Aufbau Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL). und Pflege der Programm-Website, über- nahm die redaktionelle Betreuung der Buch- WIE HABEN SICH DIE SCHWERPUNKTE DES publikationen, verfasste die Newsletter und PROGRAMMS IM LAUFE DER 18 JAHRE VERÄNDERT? erstellte Beiträge für Programmpublikatio- nen aller Art. Grundlage für diese fachlich- Während sich Sag’ mal was zunächst auf die inhaltlichen Tätigkeiten waren fortlaufende Sprachförderung konzentrierte, nahm das Recherchen zum aktuellen Forschungsstand Programm im Laufe der Zeit die alltagsinte- und zu fachpolitischen Entwicklungen im grierte Sprachbildung in den Blick. Im Fokus Bereich der sprachlichen Bildung und Förde- standen zunächst Kinder im Vorschulalter. rung. Auch administrative Tätigkeiten Später erfolgte eine Ausweitung auf Klein- sowie die Organisation von Schulungen zu kinder unter drei Jahren, außerdem wurde LiSe-DaZ® gehörten zum Aufgabenbereich die Kindertagespflege integriert und Fami- des Teams. lien sowie der Sozialraum wurden stärker mit einbezogen. Von Beginn an war das Pro- WELCHE PROGRAMMPUNKTE SIND BESONDERS IN gramm sowohl auf Kinder mit Deutsch als ERINNERUNG GEBLIEBEN? Erstsprache als auch auf mehrsprachig auf- wachsende Kinder ausgerichtet. „Das Programm Sag’ mal was hinterlässt in vielerlei Hinsicht großen Eindruck: Neben WAS WAREN DIE TYPISCHEN AUFGABEN DES TEAMS der langen Laufzeit und der besonderen Aus- SAG’ MAL WAS ? richtung als lernendes Programm waren es vor allem die unterschiedlichen Projekte, die Zentrale Aufgabe war die fachlich-inhaltli- entlang übergeordneter Zielformulierungen che Unterstützung der Baden-Württemberg zu wichtigen Erkenntnissen geführt haben. 1 0 . . 1 1
. / Begleitung durch das Team Sag’ mal was Durch die gemeinsamen Anstrengungen „Mit der Erstellung der vorliegenden Ab- DAS TEAM SAG’ MAL WAS ist es gelungen, zahlreiche Akteure für die schlussbroschüre und der Planung von Ver- Projekte zu gewinnen. Die langjährige Zu- anstaltungen gelang es mir trotz meiner sammenarbeit als Programmleitung mit kurzen Zeit im Team Sag’ mal was, einen vielen engagierten und kompetenten Kolle- guten Überblick über die gesamte Pro- ginnen und Kollegen stellt für mich eine grammlaufzeit zu bekommen. Auf diese große Bereicherung dar. Das enge Netzwerk Weise können wir zum Programmende die und die Verbindung von Wissenschaft und vielen Erfolge und Meilensteine nochmals Praxis werden auch über das Programmende Revue passieren lassen.“ hinaus wirken und die Sprachbildung weiter Julia Maier, Referentin am IBBW im Fokus haben.“ Dr. Ulrike Philipps Anja Bereznai Dr. Ulrike Philipps, Programmleitung, ZSL „Die Organisation der LiSe-DaZ®-Schulungen sowie die Korrespondenz mit Teilnehmen- „Mit seiner Bereitschaft, sich stets aufs Neue den und der Schulungsbeauftragten waren zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, lange ein wichtiger Bestandteil von Sag’ mal hat mich das Programm Sag’ mal was von was. Das große Interesse der Teilnehmenden Anfang an begeistert. Eine besondere Ehre am individuellen Sprachstand der Kinder im war es mir, im Rahmen der Koordination des Kita-Alltag sowie das Engagement im Um- Projekts SuMi-KiFaZ die Weiterentwicklung gang mit den Materialien hat mir immer der beteiligten Kinder- und Familienzentren viel Freude bereitet.“ begleiten zu dürfen.“ Maren Saltuari, Teamassistentin am IBBW Anja Bereznai, Referentin am IBBW Das Team Sag’ mal was bedankt sich an die- „Die kreativen Prozesse rund um die Orga ser Stelle ganz herzlich bei der Baden-Würt- nisation der Treffen des „Netzwerks Sprache" temberg Stiftung für die jahrzehntelange Maike Kleine-Katthöfer Julia Maier Maren Saltuari haben mich durchweg begeistert. Ich fand vertrauensvolle Kooperation. Unser Dank es besonders bereichernd, mich innerhalb gilt insbesondere Dr. Andreas Weber mit dieses lebendigen Netzwerks mit verschie- seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen Akteurinnen und Akteuren aus deren unermüdliches Engagement für die pädagogischer Praxis, Forschung und wei- sprachliche Bildung und Förderung die teren Bildungsbereichen auszutauschen und Umsetzung der zahlreichen Projekte und dadurch neue Sichtweisen zu gewinnen.“ Maßnahmen innerhalb des Programms Maike Kleine-Katthöfer, Referentin am IBBW Sag’ mal was erst ermöglicht hat. 1 2 . . 1 3
. / Praxisprojekte SPRACHFÖRDERUNG FÜR VORSCHULKINDER Als eines der ersten flächendeckenden schule zu ermöglichen. Über 2.000 Kinder- der Sprachförderkräfte in den Programmein- Sprachförderprogramme Deutschlands hat tageseinrichtungen beteiligten sich an der richtungen. Um Bedarfe abzuleiten und die PROJEKT-INFOS die Baden-Württemberg Stiftung von 2002 Durchführung des Programms, sodass fast Qualifizierungsmaßnahmen weiterzuent- bis 2010 Maßnahmen zur intensiven Sprach- 90.000 Kinder in ganz Baden-Württemberg wickeln, wurden diese von Univation – Ins- Projekttitel: förderung von Vorschulkindern angeboten. erreicht werden konnten. titut für Evaluation im Jahr 2005 evaluiert. Sag’ mal was – Sprachförderung für Vorschul- Das Programm gliederte sich in drei Teilas- Manche Einrichtungen haben die Qualifizie- kinder pekte: Sprachfördermaßnahmen in Kinder- II. AUSBILDUNG VON MULTIPLIKATORINNEN UND rung von Multiplikatorinnen und Multipli- tageseinrichtungen, Ausbildung von Multi- MULTIPLIKATOREN katoren selbstständig weitergeführt. Laufzeit: plikatorinnen und Multiplikatoren sowie 2002 – 2010 wissenschaftliche Begleitung. Im Jahr 2005 wurden von acht ausgewähl- III. WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG Zentrale Publikation: ten regionalen Fortbildungsträgern Maß- Baden-Württemberg Stiftung (2011). Sag’ mal I. SPRACHFÖRDERMASSNAHMEN nahmen zur Qualifizierung von Multiplika- Das Programm „Sprachförderung für Vor was – Sprachförderung für Vorschulkinder. torinnen und Multiplikatoren durchgeführt. schulkinder“ wurde von den Teams Roos & Tübingen: Narr Francke Attempto. Ziel des Programms war es, Kinder mit in- Die nach unterschiedlichen Konzepten aus- Schöler (PH Heidelberg) und Gasteiger-Klic- tensivem Förderbedarf beim Erwerb der gebildeten insgesamt über 200 Multiplika- pera, Knapp & Kucharz (PH Weingarten) wis- Weiterführende Informationen: deutschen Sprache zu unterstützen, um torinnen und Multiplikatoren dienten als senschaftlich begleitet. Die PH Heidelberg Neugebauer, U. & Schott, D. (o. J.). Neues in ihnen bessere Startchancen in der Grund- Anlaufstellen für die fachliche Begleitung fokussierte sich dabei auf die Städte Mann- der Sprachförderung für Vorschulkinder. heim und Heidelberg, die PH Weingarten Erkenntnisse aus der Evaluation zur Qualifi- untersuchte eine für Baden-Württemberg zierung von Multiplikatorinnen in der Sprach- repräsentative Stichprobe. Die Ergebnisse förderung. zeigen, dass ein früher Förderbeginn, eine ausreichende Förderzeit sowie eine Orientie- Gasteiger-Klicpera, B.; Knapp, W. & Kucharz, rung an individuellen Bedürfnissen und D. (2010). Abschlussbericht der wissenschaft- Lernvoraussetzungen empfehlenswert sind. lichen Begleitung des Programms „Sag’ mal Darüber hinaus ist der Zusammenarbeit mit was – Sprachförderung für Vorschulkinder“. den Eltern sowie der intensiven Fachkräfte- Pädagogische Hochschule Weingarten. qualifikation besondere Bedeutung beizu- messen. Die punktuelle und zeitlich be- Roos, J.; Polotzek, S. & Schöler, H. (2010). Eva- grenzte Förderung im Rahmen des Pro- luationsstudie zur Sprachförderung von Vor- gramms erschien allerdings nicht hinrei- schulkindern. Wissenschaftliche Begleitung chend, um Leistungsunterschiede zwischen der Sprachfördermaßnahmen im Programm Kindern mit und ohne Sprachförderbedarf „Sag’ mal was – Sprachförderung für Vorschul- bedeutsam zu verringern. kinder“. Pädagogische Hochschule Heidelberg. 2 0 . . 2 1
. / Praxisprojekte SPRACHLICHE BILDUNG FÜR KLEINKINDER Durch bisherige Erkenntnisse aus Praxis Hierzu wurden zwei Interventionsansätze MIT KINDERN IM GESPRÄCH und Forschung konnten Handlungsempfeh- entwickelt, erprobt und evaluiert, sowie ein PROJEKT-INFOS lungen zur Weiterentwicklung von Sprach- bereits entwickeltes und erprobtes Sprach- Das Modellprojekt der Universität Koblenz- förderprogrammen formuliert werden, wel- förderkonzept in ausgewählten Kindertages- Landau nahm gezielte Sprachförderstrate Projekttitel: che im Projekt „Sprachliche Bildung für einrichtungen implementiert. gien in den Blick, die Kinder zur sprachlichen Sag’ mal was – Sprachliche Bildung für Klein- Kleinkinder“ direkt Anwendung fanden. So Interaktion herausfordern. Die pädagogi- kinder zeichnete sich das Projekt durch einen frü- DIALOGE MIT KINDERN FÜHREN schen Fachkräfte wurden in der Identifi hen Förderbeginn, eine stärkere Berücksich- kation und Reflexion solcher Sprachförder Laufzeit: tigung der Fachkräftequalifikation sowie Das Deutsche Jugendinstitut in München strategien geschult. 2008 – 2011 eine von Beginn an eingebundene wissen- arbeitete in seinem Modellprojekt eng mit Zentrale Publikation: schaftliche Begleitung aus. Durch die Stär- Fachkräften aus der Praxis zusammen. Eine SPRACHE MACHT STARK! Baden-Württemberg Stiftung (2014). Sag’ mal kung der Handlungskompetenzen pädago offene Dialoghaltung sowie bewusste Inter- was – Sprachliche Bildung für Kleinkinder. gischer Fachkräfte sollten die sprachliche aktionen zwischen pädagogischen Fach- Das von der Universität Mannheim und der Tübingen: Narr Francke Attempto. Anregungsqualität in Kindertageseinrich- kräften und Kindern sollen die sprachliche Stadt Ludwigshafen erarbeitete Sprachför- tungen und die sprachlichen Kompetenzen Entwicklung unterstützen und fördern. derkonzept „Sprache macht stark!“ wurde in Weiterführende Informationen: von Kleinkindern positiv beeinflusst werden. mehreren Mannheimer Kindertageseinrich- Best, P.; Laier, M.; Jampert, K.; Sens, A. & Leu- tungen implementiert. Pädagogische Fach- ckefeld, K. (2011). Dialoge mit Kindern führen. kräfte erhielten dabei konkrete Handlungs- Die Sprache der Kinder im dritten Lebensjahr empfehlungen für die sprachliche Förderung beobachten, entdecken und anregen. Heraus- im pädagogischen Alltag. gegeben von der Baden-Württemberg Stif- tung. Berlin: das netz. EVALUATION Kammermeyer, G.; King, S.; Goebel, P.; Läm- Eine gemeinsame Evaluation der drei Fort- merhirt, A.; Leber, A.; Metz, A.; Papillion-Piller, bildungskonzepte erbrachte einen positiven A. & Roux, S. (2017). Mit Kindern im Gespräch. Effekt auf sprachförderliche Aspekte der Pro- Strategien zur Sprachbildung und Sprachför- zessqualität. Offenbar liegt in der Verbesse- derung von Kindern in Kindertageseinrichtun- rung sprachförderrelevanter Strukturen gen und in der Grundschule. 3 Praxisbände . und Prozesse ein Potenzial zur Förderung Augsburg: Auer. kindlicher Sprachkompetenz. Für eine statis- tisch messbare Verbesserung des kindlichen Tracy, R. & Lemke, V. (2009). Sprache macht Sprachstands bedarf es allerdings einer län- stark: Offensive Bildung. Berlin: Cornelsen gerfristig angelegten Förderung. Scriptor. 2 2 . . 2 3
. / Praxisprojekte SPRACHE MACHT SPASS Die Vorgängerprojekte im Programm Sag’ Landesverband Kindertagespflege Baden- wickelt. Auf diesem Wege sollen Tagespfle- mal was lieferten die Erkenntnis, dass die Württemberg e. V. mit der Entwicklung gepersonen für eine gezielte und bewusste PROJEKT-INFOS Qualität der Sprachförderung in Kinderta- eines entsprechenden Schulungskonzeptes. Gestaltung alltagsintegrierter sprachför- geseinrichtungen positiv durch die Qualifi- dernder Angebote qualifiziert werden. Zu- Projekttitel: zierung pädagogischer Fachkräfte beein- CURRICULUM sätzlich wurde eine Schulung für Fortbild- Sprache macht Spaß flusst wird. Um die Themen Sprache, Sprach- nerinnen und Fortbildner entwickelt. entwicklung, Mehrsprachigkeit sowie Auf der Grundlage wissenschaftlicher Er- Laufzeit: Sprachförderung von Kindern unter drei Jah- kenntnisse und praktischer Erfahrungen Zentrale Inhalte des Curriculums sind die 2012 – 2014 ren auch in der Fortbildung von Tagespflege- wurde ein modulares Fortbildungsangebot Vermittlung theoretischen Wissens und die Zentrale Publikation: personen stärker zu berücksichtigen, beauf- zum Spracherwerb und zur sprachlichen Aneignung praktischer Fähig- und Fertigkei- Baden-Württemberg Stiftung (2014). Sprache tragte die Baden-Württemberg Stiftung den Bildung von Kindern unter drei Jahren ent- ten. Zusätzlich befasst sich das Curriculum macht Spaß. Curriculare Grundlage: Sprach mit der Stärkung der Sozial- und Selbstkom- erwerb und Sprachentwicklung von Kindern petenzen der Tagespflegepersonen. Es um- unter drei Jahren in der Kindertagespflege . fasst 40 Unterrichtseinheiten und 10 thema- Metzingen: ce-print Offset GmbH. tische Module. Weiterführende Informationen: Das Curriculum wurde mit den Tageseltern- www.kindertagespflege-bw.de/projekte/ vereinen Landkreis Freudenstadt e. V. und sprache-macht-spass/ Waiblingen e. V. erprobt, qualitativ analy- siert und weiterentwickelt. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse zeigten eine über- aus positive Haltung der Teilnehmenden zum Fortbildungsangebot. Das Qualifizie- rungskonzept wird vom Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg e. V. explizit empfohlen und findet bis heute Verwendung im Fortbildungsprogramm für Tagespflegepersonen. 2 4 . . 2 5
. / Praxisprojekte SPRACHENTWICKLUNG UND MEHRSPRACHIGKEIT IN KINDER- UND FAMILIENZENTREN STÄRKEN Kinder- und Familienzentren (KiFaZe) stel- Stiftung im Jahr 2016 das Projekt „Sprach- Dr. Roux (†) wurde mit der wissenschaftli- len durch ihre familien- und sozialraumori- entwicklung und Mehrsprachigkeit in chen Begleitung des Projekts beauftragt. Im PROJEKT-INFOS entierten Angebote eine niederschwellige Kinder- und Familienzentren stärken“ Mittelpunkt der prozessbegleitenden Eva Kontakt- und Kommunikationsstätte dar. Sie (SuMi-KiFaZ) ins Leben gerufen. Ziel war luation stand die Weiterentwicklung der Projekttitel: zeichnen sich nicht nur durch Angebote der der Auf- und Ausbau von Sprachbildungs- KiFaZe im Hinblick auf sprachentwicklungs- Sprachentwicklung und Mehrsprachigkeit in Erziehung, Bildung und Betreuung aus, son- netzwerken in ausgewählten KiFaZen und stärkende und familienorientierte (Sprach-) Kinder- und Familienzentren stärken dern auch durch Beratung, Unterstützung deren Ausbau zu Leuchtturmeinrichtungen. Bildungsangebote im sozialräumlichen Kon- und Begegnungsmöglichkeiten für Eltern Drei Einrichtungen in unterschiedlichen text. Aus jeder Einrichtung wurde ein drei- Laufzeit: und Familien – unabhängig von Herkunft, Regierungsbezirken nahmen am Gesamt- köpfiges Projektteam (weiter-)qualifiziert. 2016 – 2019 Sprache, Bildung und sozialem Status. projekt teil. Im Rahmen der Qualifizierung wurden die Zentrale Publikation: Angebote der KiFaZe reflektiert und neue Baden-Württemberg Stiftung (2020). Sprach- DAS PROJEKT EVALUATION Lern- und Entwicklungsprozesse auf Fach- entwicklung und Mehrsprachigkeit in Kinder- kraft-, Team- und sozialräumlicher Ebene und Familienzentren stärken. Tübingen: Narr Um den familiären Kontext stärker zu be- Ein Team der Pädagogischen Hochschule angestoßen. Francke Attempto. rücksichtigen, hat die Baden-Württemberg Weingarten unter Leitung von Frau Prof. FAZIT Sowohl die Fachkräfte als auch die Familien konnten von SuMi-KiFaZ profitieren. Quali- KONTAKT tative Weiterentwicklungen zeigten sich FR AU JOINER, MANNHEIM: insbesondere bei Angeboten zur Vernetzung KITA-ST.THERESIA@KATH-MA-NECKARSTADT.DE im Sozialraum sowie bei Angeboten für und FR AU KLEIN, LUDWIGSBURG: mit Kindern und Eltern im Bereich Sprache KIGA.ST.MARTIN@K ATH-KIRCHE-LB.DE und Mehrsprachigkeit. Besonders förderlich FR AU WERZ, HEILBRONN: für den Projektverlauf waren die lange Lauf- KIGA.HABAKUK@KITAHN.DE zeit, die intensive Begleitung der KiFaZe FR AU SECHTIG, WIS SENSCHAF TLICHE sowie der starke Praxisbezug des Projekts. BEGLEITUNG: SECHTIG@PH-WEINGARTEN.DE 2 6 . . 2 7
5. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG 2 8 . . 2 9
. / Forschung und Entwicklung ENTWICKLUNG EINES VERFAHRENS ZUR SPRACHSTANDSERHEBUNG – LiSe-DaZ® Um Förderbedarfe erkennen und individuel- seit 2011 ein wissenschaftliches und nor- ein- und mehrsprachige Kinder untersucht. le Förderinhalte ableiten zu können, ist eine miertes Verfahren zur Erfassung des Sprach- Anhand der erstellten Normtabellen können PROJEKT-INFOS fundierte Diagnostik unerlässlich. Insbeson- stands von Kindern mit und ohne Migrati- die Testergebnisse eines Kindes in Abhän- dere für die Sprachstandserhebung bei onshintergrund im Alter von 3 bis 7 Jahren gigkeit vom Alter und der Kontaktdauer mit Projekttitel: mehrsprachigen Kindern lag jedoch lange zur Verfügung. der Zweitsprache Deutsch interpretiert und Linguistische Sprachstandserhebung – Zeit kein geeignetes Diagnoseverfahren vor. mit einer Normstichprobe in Beziehung ge- Deutsch als Zweitsprache Um diese Lücke zu schließen, beauftragte die ENTWICKLUNG setzt werden. In abschließenden Untersu- Baden-Württemberg Stiftung Prof. Dr. Petra chungen zur Testgüte konnten die gute Laufzeit: Schulz und Prof. Dr. Rosemarie Tracy mit der LiSe-DaZ® wurde über einen Zeitraum von Objektivität, Reliabilität sowie Validität be- 2005 – 2010 Entwicklung eines geeigneten Instruments. etwa drei Jahren entwickelt und an über stätigt werden. Zentrale Publikation: Mit LiSe-DaZ®, „Linguistische Sprachstands 1.000 Kindern erprobt. Für die anschließende Schulz, P. & Tracy, R. (2011). LiSe-DaZ®. Lingu- erhebung – Deutsch als Zweitsprache“, steht Normierung der finalen Version wurden 912 DAS TESTINSTRUMENT istische Sprachstandserhebung – Deutsch als Zweitsprache . In Verbindung mit der Baden- LiSe-DaZ® ist bis heute das einzige Verfah- Württemberg Stiftung. Göttingen: Hogrefe. ren, das eigene Normen für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache anbietet. Mithilfe Weiterführende Informationen: des ökonomischen standardisierten Ver- www.testzentrale.de/shop/linguistische- fahrens kann der sprachliche Entwicklungs- s p r a c h s t a n d s e r h e b un g - d e u t s c h - a l s - stand insbesondere von Kindern mit zweitsprache.html Deutsch als Zweitsprache verlässlich ein geschätzt werden. In 7 Untertests werden sowohl die Sprachproduktion als auch das Sprachverständnis überprüft. Im Fokus stehen hierbei für den Aufbau von Satz- strukturen relevante lexikalische Klassen. Anhand der Testergebnisse können konkrete Förderentscheidungen für eine systema tische Sprachförderung abgeleitet werden. 3 0 . . 3 1
. / Forschung und Entwicklung EARLY STEPS INTO SCIENCE AND LITERACY Das Forschungsprojekt „EASI Science-L“ Kindern in naturwissenschaftlichen Lehr- FORSCHUNGSERGEBNISSE (Early Steps into Science and Literacy) wurde Lern-Situationen. An der Untersuchung PROJEKT-INFOS von der Baden-Württemberg Stiftung ge- nahmen 58 pädagogische Fachkräfte und Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Fach- meinsam mit der Stiftung „Haus der kleinen 222 Vorschulkinder teil. Die pädagogischen kräfte aus Kitas mit naturwissenschaftli- Projekttitel: Forscher“ und der Siemens Stiftung gefördert. Fachkräfte gestalteten unter standardisier- chem Bildungsschwerpunkt eine höhere Early Steps into Science and Literacy Die Projektleitung hatten Prof. Dr. Astrid ten Bedingungen eine naturwissenschaft sprachliche Anregungsqualität realisieren Rank (Universität Regensburg), Prof. Dr. Anja liche Experimentiereinheit zum Thema konnten. Außerdem wirkten sich Fortbil- Laufzeit: Wildemann (Universität Koblenz-Landau), „Schwimmen und Sinken“, welche im Hin- dungsbesuche der Fachkräfte zu naturwis- 2013 – 2016 Prof. Dr. Andreas Hartinger (Universität blick auf die sprachliche Anregungsqualität senschaftlichen Themen positiv auf die Zentrale Publikation: Augsburg) und Prof. Dr. Sabina Pauen (Uni- durch die pädagogischen Fachkräfte sowie sprachliche Anregungsqualität in Lehr-Lern- Stiftung Haus der kleinen Forscher (Hrsg.) versität Heidelberg) inne. Im Mittelpunkt sprachliche und naturwissenschaftliche Situationen aus; nach Besuch einer kombi- (2018). Wirkungen naturwissenschaftlicher der Untersuchung standen Interaktionen Fähigkeiten der Kinder eingeschätzt wurde. nierten Fortbildung zu Naturwissenschaf- Bildungsangebote auf pädagogische Fach- zwischen pädagogischen Fachkräften und ten und Sprache zeigte sich auch eine höhere kräfte und Kinder. Wissenschaftliche Unter- bildungssprachliche Performanz auf Seiten suchungen zur Arbeit der Stiftung „Haus der der Kinder. Den stärksten Einfluss auf die kleinen Forscher“ (Band 10). Opladen, Berlin, Sprachfähigkeiten der Kinder haben aller- Toronto: Verlag Barbara Budrich. dings individuelle Merkmale wie Intelli- genz, Alter und Geschlecht. Weiterführende Informationen: w w w.haus-der-kleinen-forscher.de/de/ FAZIT wissenschaftliche-begleitung/externe-studien/ abgeschlossene-studien/studienprojekt-easi- Die Studie „EASI Science-L“ konnte in einem science-l experimentellen und stark standardisierten Setting zeigen, dass Kinder bereits im Vor- schulalter bildungssprachliche Mittel ver- wenden und Fachkräfte zeigen eine höhere sprachliche Anregungsqualität, wenn sie an KONTAKT mindestens einer naturwissenschaftlichen DR. ELENA HARWARDT-HEINECKE, Fortbildung teilgenommen haben. Die frühe STIF TUNG „HAUS DER KLEINEN FORSCHER“: naturwissenschaftliche Bildung bietet somit ELENA.HEINECKE@HAUS-DER-KLEINEN- eine gute Möglichkeit für eine integrierte FORSCHER.DE Sprachförderung. Diese Erkenntnisse kön- nen für die Gestaltung sprachsensibler Lehr-Lern-Situationen genutzt werden. 3 2 . . 3 3
6. TRANSFER & IMPLEMENTATION 3 4 . . 3 5
. / Transfer & Implementation WEBSITE NEWSLETTER Auf der seit 2004 angebotenen Website dung, Sprachförderung und Mehrsprachig- Der seit 2013 regelmäßig erscheinende Insgesamt sind seit 2013 dreizehn Newsletter www.sagmalwas-bw.de werden diverse keit zu informieren, wurden auf der Website Newsletter stellt Informationen zu den The- an einen breiten Adressatenkreis bestehend Informationen und Materialien rund um Empfehlungen für aktuelle Fachliteratur men Sprache, Sprachbildung, Sprachförde- aus pädagogischer Praxis, Verwaltung sowie das Programm Sag’ mal was für eine breite und Filme, Tipps und Materialien zur rung und Mehrsprachigkeit schnell und Interessierten aus Forschung und Wissen- Zielgruppe bereitgestellt. Alle Projekte, wel- Sprachförderung sowie Veranstaltungs unkompliziert zur Verfügung. Aktuelle Mel- schaft versandt worden. Die Öffnungsraten che im Rahmen von Sag’ mal was realisiert hinweise gegeben. dungen werden für verschiedene Rubriken von ungefähr 40 Prozent belegen nachweis- wurden, werden hier vorgestellt und doku- aufbereitet und dadurch einer breiten Adres- lich das große Interesse der Zielgruppe. mentiert. Außerdem finden sich Informa RESONANZ satengruppe von momentan knapp 1.300 tionen zu den Berichten der wissenschaft Abonnentinnen und Abonnenten verfügbar Die Newsletter der letzten Jahre sind auf lichen Begleitung sowie den Publikationen Aufgrund der großen Informationsbreite gemacht. der folgenden Programmwebsite abrufbar: der Baden-Württemberg Stiftung, welche lohnt sich ein Klick auf die Website für alle www.sagmalwas-bw.de. aus den verschiedenen Projekten hervor an der Sprachbildung und -förderung betei- Die aufgenommenen Rubriken umfassen gingen. Auf der Website finden sich außer- ligten Akteurinnen und Akteure. Eine posi- Informationen zu aktuellen Forschungser- dem detaillierte Informationen zum lingu- tive Resonanz zeigt sich in der Zahl der Sei- gebnissen, Materialien für die pädagogische istischen Sprachstandserhebungsverfahren tenaufrufe. Die Programmwebsite von Sag’ Praxis, Veranstaltungsberichte sowie Hin- LiSe-DaZ®, welches im Auftrag der Baden- mal was gehört zu einer der am häufigsten weise auf Fachliteratur. Württemberg Stiftung entwickelt wurde. besuchten Websites der Baden-Württem- Neben ausführlichen Beschreibungen aller berg Stiftung. Die Website bleibt auch nach Projekte wird auf der Website auch über Programmende erhalten und die Informati- vergangene Veranstaltungen berichtet, onen bleiben abrufbar. welche im Rahmen von Sag’ mal was statt- fanden. Hierzu gehören neben den Fach tagungen auch die Treffen des „Netzwerks Sprache“. Um laufend über aktuelle Entwick- WEBSITE lungen im Themenfeld Sprache, Sprachbil- W W W.SAGMALWAS-BW.DE 3 6 . . 3 7
. / Transfer & Implementation SCHULUNGEN LiSe-DaZ® Mit der Entwicklung von LiSe-DaZ®, „Lingu- oretische Aspekte zu den Themen Spracher- Heilpädagoginnen und Heilpädagogen so istische Sprachstandserhebung – Deutsch werb, Sprachverhalten und Sprachförderung wie Multiplikatorinnen und Multiplika PROJEKT-INFOS als Zweitsprache“, steht erstmalig ein öko- sowie methodische Inhalte zur Durchfüh- toren für den Einsatz von LiSe-DaZ® in der nomisches, reliables und valides Erhebungs- rung und Auswertung des Diagnoseverfah- pädagogischen Praxis geschult werden. Projekttitel: instrument zur Verfügung, mit dem auch rens vermittelt. Linguistische Sprachstandserhebung – der sprachliche Entwicklungsstand mehr- DURCHFÜHRUNG DER SCHULUNGEN Deutsch als Zweitsprache sprachiger Kinder erhoben werden kann. Im Zeitraum von 2011 bis 2018 haben über Um Fachkräfte im Umgang mit den Testma- 1.200 Personen aus ganz Baden-Württem- Die Schulungen zu LiSe-DaZ® wurden in- Laufzeit: terialien und dem Testmanual zu schulen, berg an insgesamt 94 Schulungen zu LiSe- haltlich vom Mannheimer Zentrum für 2011 – 2018 hat die Baden-Württemberg Stiftung von DaZ® teilgenommen. So konnten zahlreiche Empirische Mehrsprachigkeitsforschung 2011 bis 2018 entsprechende Schulungen an- pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte, Fach- (MAZEM) konzipiert und durchgeführt. Das Zentrale Publikation: geboten. Hierbei wurden grundlegende the- beratungen, Logopädinnen und Logopäden, Landesinstitut für Schulentwicklung (heute: Schulz, P. & Tracy, R. (2011). LiSe-DaZ®. Lingu- Institut für Bildungsanalysen Baden-Würt- istische Sprachstandserhebung – Deutsch als temberg) war für die Organisation der Schu- Zweitsprache . In Verbindung mit der Baden- lungen zuständig. Bis 2018 übernahm die Württemberg Stiftung. Göttingen: Hogrefe. Baden-Württemberg Stiftung die Kosten für die Referentin. Das MAZEM bietet auch weiterhin Kurse zur Sprachstandsdiagnostik mit LiSe-DaZ® an, um pädagogisches Personal für den Umgang mit dem Diagnoseinstrument zu schulen. 3 8 . . 3 9
. / Transfer & Implementation NETZWERK SPRACHE schiedlichen Themenschwerpunkten statt. Die stetig hohen Teilnehmerzahlen aus un- dass das Format eine Lücke füllte und die Möglichkeit zur Vernetzung von der ange- terschiedlichen Arbeitsbereichen zeigten, strebten Zielgruppe intensiv genutzt wurde. 16.07.2014 AUFTAKTTREFFEN: KONSTITUIERENDE SITZUNG MIT ÜBER 60 TEILNEHMENDEN Sprachliche Bildung braucht Vernetzung – te es einen Informationsaustausch und Wis- 20.11.2014 „ZUSAMMENARBEIT MIT ELTERN IM BEREICH SPRACHLICHE BILDUNG/SPRACHFÖRDE- aus diesem Grund hat die Baden-Württem- senstransfer zwischen unterschiedlichen RUNG/MEHRSPRACHIGKEIT“ berg Stiftung im Jahr 2014 das „Netzwerk Akteurinnen und Akteuren der frühkindli- Sprache“ ins Leben gerufen, das sich mit den chen Bildung. Aktuelle Erkenntnisse und 21.07.2015 „MEHRSPRACHIGKEIT UND SPRACHFÖRDERUNG IM SOZIALRAUM UND IN FAMILIEN- Themenbereichen Sprache, Sprachbildung, Erfahrungen konnten so einer heterogenen ZENTREN“ Sprachförderung und Mehrsprachigkeit be- Zielgruppe zugänglich gemacht werden. fasst. 27.06.2017 „MEHRSPRACHIGKEIT WERTSCHÄTZEN: SPRACHBILDUNG UND ERZIEHUNGSPARTNER- NETZWERKTREFFEN SCHAFT MIT DEN FAMILIEN“ Das „Netzwerk Sprache“ stellte eine landes- weite Plattform für den offenen Dialog In den Jahren 2014 bis 2019 fanden in den 08.05.2018 „MEHRSPRACHIGKEIT UND BILDUNGSGERECHTIGKEIT“ zwischen Wissenschaft, Praxis, Verwaltung Räumen der Baden-Württemberg Stiftung und Politik dar. Auf diese Weise ermöglich- insgesamt sechs Netzwerktreffen mit unter- 26.06.2019 „SPRACHLICHE BILDUNG BRAUCHT VERNETZUNG“ 4 0 . . 4 1
. / Transfer & Implementation KONGRESSE UND TAGUNGEN 05.-06.10.2006 KONGRESS „FRÜHE MEHRSPRACHIGKEIT: MYTHEN, RISIKEN, CHANCEN“ 11.05.2012 FACHTAGUNG LiSe-DaZ® Im Zentrum des Kongresses standen aktuelle Forschungsergebnisse, Im Rahmen einer Fachtagung stellte die Baden-Württemberg Stiftung Handlungsbedarfe und Handlungsmöglichkeiten zur frühen Mehrspra- das neu entwickelte Sprachstandserhebungsverfahren LiSe-DaZ® vor. chigkeit. An der Veranstaltung nahmen fast 300 Personen teil. Die elf Über 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Praxis, Wissenschaft und Ver- zentralen inhaltlichen Thesen des Kongresses wurden in der „Mannhei- waltung nutzten die Möglichkeit für Fragen und Austausch und infor- mer Erklärung zur frühen Mehrsprachigkeit“ festgehalten. mierten sich über Ziele, Herausforderungen und Unterstützungsange- bote zu LiSe-DaZ®. 29.-30.04.2009 FACHTAGUNG „SAG’ MAL WAS: SPRACHFÖRDERUNG IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND PRAXIS“ 03.-04.03.2015 FRANKFURTER FACHFORUM „SPRACHE UND NATURWISSENSCHAFTEN“ Die Fachtagung diente der Ergebnispräsentation und -diskussion der wis- Die Baden-Württemberg Stiftung lud gemeinsam mit der Metzler-Stif- senschaftlichen Begleitung zum Programm „Sag’ mal was – Sprachförde- tung, der Siemens Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ rung für Vorschulkinder“. Anhand der Ergebnisse konnten Schlussfolge- zu einem interdisziplinären Austausch ein. Projekte zur kombinierten rungen und Empfehlungen für weiterführende Sprachfördermaßnahmen Förderung von Sprache und Naturwissenschaften bei Kindern wurden abgeleitet werden. vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse des Fachforums wurden in der „Frankfurter Erklärung zur frühen sprachlichen und naturwissenschaft- lichen Bildung“ zusammengefasst. 15.07.2016 FACHTAGUNG „FRÜHE MEHRSPRACHIGKEIT: CHANCEN UND PERSPEKTIVEN IM BLICK“ Die Fachtagung diente einer Reflexion der Entwicklungen in Forschung und Praxis in den Jahren 2006-2016. Es wurden vier Thesen zu Handlungs- feldern der frühen Mehrsprachigkeit formuliert, die als „Stuttgarter Er- klärung“ die elf Thesen der „Mannheimer Erklärung zur frühen Mehr- sprachigkeit“ ergänzen. 01.10.2020 VIRTUELLE VERANSTALTUNG „SPRACHLICHE BILDUNG VERNETZT – NEUE WEGE ZUM FACHDIALOG!“ Während der COVID-19-Pandemie ermöglichte der virtuelle Fachdialog einen Austausch verschiedener Akteurinnen und Akteure aus dem Be- reich der frühkindlichen Sprachförderung und Sprachbildung. An der virtuellen Veranstaltung nahmen Personen aus dem gesamten Bundes- gebiet teil. 17.06.2021 ABSCHLUSSVERANSTALTUNG ZUM PROGRAMMENDE 4 2 . . 4 3
DIE BADEN-WÜRTTEMBERG STIFTUNG setzt sich für ein lebendiges und lebens- wertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger. Baden-Württemberg Stiftung gGmbH Kriegsbergstraße 42, 70174 Stuttgart Tel +49 (0) 711 248 476-0 · Fax +49 (0) 711 248 476-50 info@bwstiftung.de · www.bwstiftung.de
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