Psychische Krisen bei Kindern und Jugendlichen - Mental Crises in children and adolescents - Thieme ...

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Schwerpunkt

        Psychische Krisen bei Kindern und Jugendlichen
        Mental Crises in children and adolescents

        Michael Frey                                                                        Eltern durch eine eigene oder eine psychische Erkrankung ihres

                                                                                                                                                                   Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
        Technische Hochschule Deggendorf und Klinik und                                     Kindes in eine Überforderungssituation geraten. Im Jugendalter
        Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik                         interagieren neurobiologische Veränderungen und herausfor-
        und Psychotherapie der LMU München                                                  dernde Entwicklungsaufgaben, die eine krisenhafte Zuspitzung
                                                                                            begünstigen können. Im Hinblick auf Kriseninterventionsstra-
        ZUSA M M E N FA SS UN G                                                             tegien für diese Altersgruppen stellen sich vor allem die Fra-
        Psychische Krisen im Kindes- und Jugendalter sind geprägt                           gen, wie der Zugang zur Krisenintervention gelingt und welche
        von altersspezifischen Vulnerabilitäten. Im Kindesalter stehen                      Strategien es für die wichtigen sozialen Bezugssysteme Familie
        sie oft im Zusammenhang mit dem ausgeprägten Abhängig-                              und Schule gibt?
        keitsverhältnis gegenüber den Eltern und Situationen, in denen

Krisensituationen in Abhängigkeit vom                                                aufweisen. Der Ablösungsprozess von den Eltern hin zur
­Entwicklungsalter                                                                   sozialen Integration in die Gruppe der Gleichaltrigen und
                                                                                     die damit verbundenen Konflikte sind häufige Anlässe für
Ausgehend von einer Krisendefinition, die sich auf Ereig-                            krisenhafte Zuspitzungen. Die einzelnen Lebens- und Ent-
nisse und Lebensumstände bezieht, welche die individu-                               wicklungsphasen bringen dabei spezielle Vulnerabilitäten
ell verfügbaren Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen                                für psychische Erkrankungen mit sich.
und damit zu einem als bedrohlich erlebten seelischen Un-
gleichgewicht führen, sind sowohl Umgebungseinflüsse
                                                                                     Prävalenz
als auch in der Person liegende Faktoren zu berücksich-
tigen [1]. Im Sinne einer Wechselseitigkeit konstelliert                             Hinsichtlich der Prävalenz von psychischen Krisen im Kin-
sich bei Kindern und Jugendlichen dabei vieles in der El-                            des- und Jugendalter können nur orientierende Angaben
tern-Kind-Beziehung. Die Interaktion und Kommunikation                               herangezogen werden, da es zum einen an einer einheitli-
zwischen Eltern und ihren Kindern spielt daher im Krisen-                            chen Definition mangelt und zum anderen das Setting, in
verständnis und in der Krisenintervention bei Minderjäh-                             dem die Krisen auftreten, sehr unterschiedlich sein kann.
rigen eine wichtige Rolle und markiert einen der wesent-                             So zeigen Studien, dass in den USA ca. 7 % der in pädiatri-
lichen Unterschiede zum Erwachsenenalter.                                            schen Notaufnahmen behandelten Kinder und Jugendli-
                                                                                     chen, meist zwischen 12 und 17 Jahren, einen psychiatri-
In Bezug auf die psychosoziale Entwicklung ist ein wesent-                           schen Vorstellungsgrund hatten und die Anzahl der Kinder
licher Entwicklungsstrang für das Verständnis von psychi-                            und Jugendlichen, die sich dort mit psychischen Proble-
schen Krisen im Kindes- und Jugendalter der von der Ab-                              men, vor allem Suizidalität und Aggressivität, vorstellten,
hängigkeitsbeziehung hin zur Autonomie. Je jünger die                                sich zwischen 2000 und 2016 fast verdoppelt hatte [2, 3].
Kinder, desto größer ist das Abhängigkeitsverhältnis von                             Für Deutschland belegen Daten aus dem Jahr 2013, dass
den primären Bezugspersonen, im Regelfall den Eltern.                                ca. 40 % der Aufnahmen in kinder- und jugendpsychiatri-
Mit zunehmendem Alter wird mehr Selbstständigkeit                                    schen Kliniken ungeplant im Rahmen einer Notfallvorstel-
und Unabhängigkeit gewonnen und mit dem Einsetzen                                    lung erfolgten. Auch hier konnte über die Jahre ein deutli-
der Pubertät wird die Autonomieentwicklung zu einem                                  cher Anstieg beobachtet werden [4]. Ein weiterer Marker
der Hauptmotive in der Adoleszenz. Krisen im Kindesal-                               für Krisen- und Gefährdungssituationen sind Inobhutnah-
ter stehen daher häufig im Zusammenhang mit der gro-                                 men durch Jugendämter. Lässt man die Inobhutnahmen
ßen Abhängigkeit und der daraus resultierenden Schutz-                               der unbegleitet einreisenden Minderjährigen, die in den
bedürftigkeit, der auch die Gesellschaft durch rechtliche                            letzten Jahren sukzessiv abnimmt, außer Acht, stieg die
Vorschriften und Interventionsmöglichkeiten zum Schut-                               Anzahl der Inobhutnahmen aus anderen Gründen weiter
ze des Kindeswohls Rechnung trägt. Im Jugendalter hin-                               an, zwischen 2009 und 2019 um ca. 30 % [5]. Für die ak-
gegen dominieren meist Krisenkonstellationen, die einen                              tuelle Situation während der Pandemie zeigen die noch
Zusammenhang mit den ­alterstypischen Entwicklungsauf-                               spärlich vorliegenden Erhebungen, dass die psychische
gaben vor dem Hintergrund der Autonomieentwicklung                                   Belastung bei Minderjährigen im Vergleich zu Zeitpunk-

Frey M. Psychische Krisen bei Kindern und Jugendlic… Nervenheilkunde 2021; 40: 691–696 | © 2021. Thieme. All rights reserved.                                691
Schwerpunkt

           ten vor der Pandemie gestiegen ist (z. B. COPSY-Studie)                     Eine weitere häufige Konstellation, die auch in einem
           [6]. Kinder- und jugendpsychiatrische Praxen und Klini-                     sonst von psychiatrischen Erkrankungen unbelasteten
           ken berichten von einer Zunahme von krisenhaften Zu-                        Elternhaus zu Krisen führen kann, besteht, wenn Kinder
           spitzungen. Insbesondere internalisierende Störungen wie                    an externalisierenden Störungen wie ADHS (Aufmerksam-
           Ängste, Depressionen und damit einhergehende Suizida-                       keitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung) oder einer Störung
           lität sowie Essstörungen scheinen deutlich zugenommen                       des Sozialverhaltens leiden und die Eltern in ihren pädago-
           zu haben [7]. Zugleich ist der Zugang zum Hilfesystem aus                   gischen Möglichkeiten überfordert sind [11]. Ebenso kön-
           Kapazitätsgründen und pandemiebedingten Einschrän-                          nen die Besonderheiten von Kindern mit Autismusspekt-
           kungen, die sowohl installierte Jugendhilfemaßnahmen                        rumsstörungen Familien an die Grenzen ihrer Belastbar-
           beeinträchtigen als auch zu einem Wegfall von Hinweis-                      keit bringen [12]. Auch in diesen Fällen geht es neben
           gebern (z. B. Erzieher, Lehrer) im Kinderschutz führen, er-                 einer adäquaten Behandlung für die betroffenen Kinder

                                                                                                                                                                       Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
           schwert [7].                                                                in der Regel darum, Unterstützungsmöglichkeiten für die
                                                                                       Familien zu finden, um die Eltern-Kind-Interaktion güns-
                                                                                       tig zu beeinflussen.
           Psychische Krisen im Kindesalter
           Für die Art von Gefährdungs- und Krisensituationen im Kin-
                                                                                       Krisen und psychische Erkrankungen
           desalter können vor allem statistische Angaben zu Grün-
           den von Inobhutnahmen einen Hinweis geben. Bei Inob-                        im Jugendalter
           hutnahmen von Kindern ≤ 9 Jahren im Jahr 2019 wurden                        Die Adoleszenz birgt besondere Risiken für krisenhafte
           in über der Hälfte der Fälle eine Überforderung der Eltern                  Zuspitzungen. Dabei interagieren neurobiologische Rei-
           und in mehr als einem Drittel der Fälle Anzeichen für Ver-                  fungsprozesse und für das Alter typische Entwicklungsauf-
           nachlässigung als Gründe genannt [5]. Die entwicklungs-                     gaben, die das Auftreten bestimmter psychischer Erkran-
           bedingte hohe Abhängigkeit der Kinder stellt hier einen                     kungen begünstigen. So ist die Adoleszenz die Lebenspha-
           Risikofaktor dar. Eine besonders vulnerable Gruppe sind                     se mit einer stark kumulierten Inzidenz von psychischen
           dabei Familien mit mindestens einem psychisch kranken                       Erkrankungen [13]. Inzidenzen für Abhängigkeitserkran-
           Elternteil. Vor dem Hintergrund der eigenen psychischen                     kungen und nicht suizidales selbstverletztendes Verhal-
           Belastung können die Bedarfe der Kinder durch die Eltern                    ten (NSSV) zeigen einen starken Anstieg ab der Puber-
           oftmals nicht ausreichend adressiert werden. Schätzun-                      tät, ebenso depressive Störungen, vor allem bei Mädchen
           gen zufolge wachsen in Deutschland ca. 2–3 Mio. Kinder                      [14, 15]. Auch psychotische Störungen manifestieren sich
           mit zumindest einem psychisch erkrankten Elternteil auf                     in der Regel erstmals im spätadoleszenten Alter [16, 17].
           und ca. 10–30 % der stationär psychiatrisch behandelten                     Neuropsychiatrische Erkrankungen sind weltweit der häu-
           Erwachsenen haben minderjährige Kinder [8, 9]. Kinder                       figste Grund für mit chronischen Erkrankungen und Behin-
           psychisch kranker Eltern haben selbst ein deutlich erhöh-                   derung verbrachte Jahre in der Altersgruppe zwischen 10
           tes Risiko, später eine psychische Erkrankung zu entwi-                     und 24 Jahren [13].
           ckeln [9]. Neben genetischen Faktoren spielen auch Be-
           lastungen, welche die psychische Vulnerabilität der Eltern                   Neurobiologische Reifungsprozesse der
           mit sich bringt, eine Rolle. Dabei konnte eine retrospekti-                 ­Adoleszenz
           ve qualitative Studie 4 Hauptbelastungsfaktoren heraus-                     Mit Einsetzen der Pubertät kommt es zu zerebralen Rei-
           arbeiten: Orientierungslosigkeit, da es den Kindern nicht                   fungsprozessen, die sich bis ins 25. Lebensjahr ziehen.
           immer gelingt die Verhaltensweisen der Eltern einzuord-                     Während die weiße Substanz durch sukzessive Myelini-
           nen, Schuldgefühle, da sich die Kinder für das Befinden der                 sierung von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter kon-
           Eltern verantwortlichen fühlen sowie die erlebte Verpflich-                 tinuierliche an Volumen zunimmt, ist dies bei der grauen
           tung zum Schweigen und Isolation, da Kinder den Eindruck                    Substanz anders; durch „Pruning“ kommt es in der Ado-
           haben, das Erlebte und ihre Sorgen diesbezüglich nicht au-                  leszenz zu einer massiven Abnahme der Synapsendichte
           ßerhalb der Familie besprechen zu können [10]. Die Ver-                     [16]. Zudem entsteht durch hormonelle Veränderungen
           sorgungsforschung zeigt, dass der Zugang zum Versor-                        ausgelöst ein gewisses Ungleichgewicht zwischen früher
           gungssystem insbesondere für Kinder mit einem hohen                         reifenden subkortikalen Strukturen (v. a. des limbischen
           Risiko, z. B. aufgrund von Vernachlässigung, unzureichend                   Systems) und erst deutlich später reifenden präfrontalen
           ist. Sie erhalten entweder keine Behandlung oder diese                      Arealen, die z. B. zur Emotionsregulation, Risikoabschät-
           erfolgt mit großer Verzögerung, da die Betroffenen nicht                    zung, Lenkung von Impulsen im Sinne mittel- und langfris-
           oder nicht rechtzeitig identifiziert und an die zuständige                  tiger Ziele oder sozialer Erfordernisse dienen. Diese Kon-
           Stelle weitergeleitet werden [4]. Vor diesem Hintergrund                    stellation ist die neurobiologische Grundlage der im Ju-
           kommt in dieser Altersgruppe den Behandlern und profes-                     gendalter zu beobachtenden erhöhten Empfänglichkeit
           sionellen Helfern im Rahmen von Kriseninterventionen bei                    für Belohnungsreize jeder Art, den Schwierigkeiten in der
           den Eltern eine besondere Verantwortung zu, die Kinder                      Emotionsregulation sowie einer vermehrten Impulsivi-
           und deren Bedarfe im Blick zu haben und den Eltern Unter-                   tät und ihr werden entwicklungsfördernde Eigenschaften
           stützung anzubieten, um sie in ihrer Elternrolle zu stärken.                (z. B. ausgeprägte Flexibilität, Förderung der Autonomie-

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entwicklung, Offenheit für Neues) nachgesagt. Sie bringt                             höchste Risiko dafür bestand in den ersten 1–4 Wochen
jedoch auch eine besondere Vulnerabilität für psychiatri-                            nach der Entlassung aus einem stationären psychiatrischen
sche Erkrankungen und dysfunktionale Verhaltensweisen                                Setting [27]. Als 3 der wichtigsten Risikofaktoren für Sui-
mit sich, z. B. für Abhängigkeitserkrankungen aufgrund                               zidversuche und vollendete Suizide im Jugendalter sind zu
der großen Empfänglichkeit für Belohnungsreize oder für                              nennen: eine psychiatrische Erkrankung (v. a. Depression,
NSSV, als dysfunktionale Strategie zur Emotionsregulati-                             Angststörungen und Substanzabusus), Suizidversuche in
on [16, 18, 19].                                                                     der Vorgeschichte und NSSV [23]. Aber auch ein fehlen-
                                                                                     des soziales Zugehörigkeitsgefühl und familiäre Konflikte
Entwicklungsaufgaben der Adoleszenz                                                  stellen einen der nicht zu unterschätzenden Risikofakto-
Beginnend mit der Pubertät sehen sich Jugendliche und                                ren für Suizidalität im Jugendalter dar [27]. Insbesondere
ihr Umfeld konfrontiert mit teils massiven Veränderungen                             in der Situation der Corona-Pandemie ist zu beobachten,

                                                                                                                                                          Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
und Entwicklungsimpulsen. Neben den körperlichen Ver-                                dass die erzwungene Nähe der Familien (Homeschooling,
änderungen, die den Boden bereiten für erste psychose-                               Ausgangssperren etc.) auch dazu beiträgt, dass familiä-
xuelle Erfahrungen, sind die Themen Identität und Auto-                              re Konflikte vermehrt eskalieren, bis hin zu körperlichen
nomie gewissermaßen Leitmotive der Entwicklung. Die                                  Übergriffen, worauf auch erste internationale Studien hin-
Identitätsentwicklung interagiert mit der Ablösung vom                               weisen [28, 29]. Zeitgleich sind die Kontaktmöglichkeiten
Elternhaus und der vermehrten Hinwendung zu einer                                    zu Gleichaltrigen eingeschränkt. Die COPSY-Studie zeigte
Gruppe Gleichaltriger. Die damit einhergehenden Abgren-                              für Deutschland, dass sich die Lebensqualität der Kinder
zungsversuche von den Eltern einerseits und das Bedürf-                              und Jugendlichen verschlechtert und die Anzahl von psy-
nis nach Zugehörigkeit und Akzeptanz zu einer Gruppe                                 chischen Auffälligkeiten im Vergleich mit den Ergebnis-
Gleichaltriger andererseits sind dabei Herausforderungen,                            sen der BELLA-Studie vor der Pandemie ca. verdoppelt hat.
an denen auch immer ein Scheitern möglich ist und was                                Auch hier zeigte sich, dass Konflikte in der Familie zunah-
zu einer krisenhaften Zuspitzung führen kann. Erlebnisse                             men und häufiger eskalierten [6].
und Lebensereignisse, die aus Erwachsenenperspektive
ggf. nicht die verstörende Tragweite haben, können für
                                                                                      Besonderheiten in der
Jugendliche existenziell bedrohlich wirken, da vieles „das
erste Mal“ ist und ein biografischer Erfahrungshorizont,                             ­Krisenintervention
vor dem das Erlebte relativiert werden könnte, fehlt. Ein                            Mit Blick auf die Krisenintervention stellen sich vor allem
besonders sensibler Entwicklungsbereich ist dabei die so-                            2 Fragen: Wie ist der Zugang zu professioneller Hilfe und
ziale Integration. Das Fehlen eines Zugehörigkeitsgefühls                            welche Vorgehensweisen in der Krisenintervention haben
ist vor allem im Jugendalter ein wesentlicher Risikofaktor                           sich bewährt? Mit Blick auf evidenzbasierte Ansätze zur Kri-
für psychische Krisen und psychiatrische Erkrankungen.                               senintervention bedarf es einer Differenzierung hinsicht-
Netzwerkanalysen zeigen beispielsweise, dass im Gegen-                               lich der Indikation und des Settings. So besteht für spezi-
satz zu Erwachsenen bei Jugendlichen empfundene „Ein-                                elle Indikationen wie z. B. PTBS, Suizidalität oder NSSV ei-
samkeit“ ein zentrales Symptom in der Psychopathologie                               nige Evidenz für spezielle therapeutische Ansätze [30, 31].
depressiver Erkrankungen ist und Ausgrenzungserfahrun-                               Hinsichtlich des Settings gibt es dabei vor allem Studien zu
gen wie Mobbing und Cyberbullying erhöhen das Suizid-                                Kriseninterventionen in einem zumindest einige Termine
risiko bei Minderjährigen beträchtlich; eine Metaanalyse                             umfassenden therapeutischen Rahmen sowie schulbasier-
zeigte eine Verdoppelung des Risikos für Suizidgedanken                              te Interventionen. Wenig Evidenz gibt es für Settings, die
und Suizidversuche [20, 21].                                                         mit sehr heterogenen Krisenformen konfrontiert sind und
                                                                                     eine sehr kurze Interventionsdauer vorsehen, z. B. in pädi-
Suizidalität im Jugendalter                                                          atrischen Notaufnahmen oder Interventionen vor Ort [3].
Suizidalität als Ausdruck einer existenziellen Zuspitzung                            Im Folgenden soll nach der Frage, wie die Zugangswege zu
einer psychischen Krise spielt insbesondere im Jugendalter                           professioneller Hilfe aussehen, kurz auf 2 der kinder- und
eine wesentliche Rolle. Wenngleich die Suizidprävalenz bei                           jugendspezifischen Aspekte von Krisenintervention eige-
Minderjährigen mit ca. 200 Suiziden/Jahr in Deutschland                              gangen werden: schulbasierte Ansätze und die Einbezie-
niedrig ist, stellt Suizid in den meisten westlichen Ländern                         hung der Eltern bzw. Familie.
die zweit- bis dritthäufigste Todesursache bei Jugendlichen
dar [22–24]. In deutschen Schulstudien geben fast ein                                Zugang zu professioneller Hilfe
Fünftel der jugendlichen Mädchen an, jemals Suizidgedan-                             Die Möglichkeiten des Zuganges zu professioneller Hilfe
ken gehabt zu haben und ein Zehntel einen Suizidversuch                              sind altersabhängig. Im Kindesalter ist es die Verantwor-
in der Vergangenheit unternommen zu haben; Jungen je-                                tung der Eltern, die Probleme ihrer Kinder zu erkennen,
weils halb so häufig [25]. Eine großangelegte europäische                            einzuordnen und ggf. die notwendige professionelle Hilfe
Studie, die Jugendliche (15–16 Jahre) zu Suizidversuchen in                          hinzuzuziehen. In Fällen, in denen Eltern nicht dazu in der
der Vorgeschichte befragte, berichtet einen Median der Le-                           Lage oder willens sind, kommt dem Kinderschutz eine zen-
benszeitprävalenz von 10,5 % [26]. 15–30 % unternahmen                               trale Bedeutung bei und damit auch Vertrauenspersonen
innerhalb eines Jahres einen erneuten Suizidversuch. Das                             und potenziellen Hinweisgebern in Gefährdungssituati-

Frey M. Psychische Krisen bei Kindern und Jugendlic… Nervenheilkunde 2021; 40: 691–696 | © 2021. Thieme. All rights reserved.                       693
Schwerpunkt

           onen. Dies betrifft vor allem Erzieher und Lehrer. Die Si-                  Damit sind die familiären Bezüge auch ein wesentlicher
           tuation der Corona-Pandemie, in der die Kinder auf ihr                      Bestandteil von Kriseninterventionen in dieser Altersgrup-
           häusliches Umfeld zurückgeworfen sind, stellt daher ge-                     pe. Leider ist die Studienlage dazu sehr überschaubar und
           rade für die besonders gefährdeten Kinder ein hohes Risi-                   die meisten Untersuchungen liegen zum Thema Suizidali-
           ko dar, dass notwendige Hilfen nicht in Anspruch genom-                     tät vor. Es kann unterschieden werden zwischen Ansätzen,
           men werden. Das wahre Ausmaß dieser Problematik wird                        die sich primär auf die Eltern bzw. Eltern-Kind-Interaktion
           wahrscheinlich erst nach den pandemisch bedingten Ein-                      beziehen und Interventionen, welche die gesamte Fami-
           schränkungen sichtbar werden.                                               lie in den Blick nehmen. Beide Vorgehensweisen erwiesen
                                                                                       sich in Studien als erfolgreich. So konnten zur Suizidprä-
           Im Jugendalter verändern sich die Zugangswege und dem                       vention bei Jugendlichen positive Effekte für Interventi-
           Hilfesuchverhalten der Jugendlichen selbst kommt eine                       onen belegt werden, welche die Eltern-Kind-Interaktion

                                                                                                                                                                       Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
           zunehmend große Bedeutung bei. Dabei zeigen Studien,                        als wesentliches Element beinhalteten oder als familien-
           dass insbesondere Jugendliche mit internalisierenden Stö-                   basierte Kriseninterventionen angelegt waren [27, 31,
           rungen nur zu einem geringen Teil (18–34 %) eine adäqua-                    39]. Die Interventionen basieren dabei auf unterschied-
           te Behandlung erhielten [32]. Eine britische Studie zu NSSV                 lichen theoretischen Hintergründen von systemischen
           ergab, dass ca. die Hälfte der betroffenen Jugendlichen Un-                 über bindungstheoretischen bis hin zu kognitiv-verhal-
           terstützung zunächst bei Freunden suchte und an zweiter                     tens-therapeutischen Konzepten [40]. Die Studienlage
           Stelle, mit jedoch nur 10–20 %, bei den Eltern [33]. Profes-                zu Wirkfaktoren ist unzureichend. Häufig adressieren die
           sionelle Unterstützung wurde von Jugendlichen selbst in                     Interventionen jedoch Kommunikation und Interaktion
           unter 10 % der Fälle gesucht [33]. Hürden Hilfe in Anspruch                 der Familienmitglieder, beinhalten psychoedukative Ele-
           zu nehmen, bestehen vor allem in der Angst vor Stigma-                      mente und beschäftigen sich mit Konflikt- und Problem-
           tisierung und Scham, unzureichendem Wissen über psy-                        lösungsstrategien [40]. Auch die S2k-Leitlinie zu Suizida-
           chische Erkrankungen und dem Wunsch nach Autonomie                          lität im Kindes- und Jugendalter (2016) empfiehlt, dass
           und Eigenständigkeit [32].                                                  psychotherapeutische Interventionen die Familie mit ein-
                                                                                       beziehen sollen [23].
           Schulbasierte Ansätze
           Schule als zentraler Bestandteil der Lebenswelt von Kin-
                                                                                           FA ZIT F Ü R DI E PR A XI S
           dern und Jugendlichen ist mit Blick auf psychische Erkran-
           kungen und Krisen in diesem Alter auch ein Ort für Auf-                         Im Kindesalter stehen Überforderungssituationen
           klärung, Prävention und Krisenintervention. Ein Teil der                        der Eltern als Grund für akute Krisen im Vorder-
           Angebote adressiert dabei die genannten Hürden zur                              grund. Eine besonders gefährdete Gruppe sind
           Inanspruchnahme professioneller Hilfen z. B. durch In-                          Kinder psychisch kranker Eltern. Damit kommt den
           formationsvermittlung und Aufklärung zu psychischen                             professionellen Helfern der erkrankten Eltern eine
           Erkrankungen und Suizidalität. Beides erwies sich in                            zentrale Rolle im Kinderschutz zu. Entwicklungsbe-
           Studien als zielführend [34, 35]. Sekundärpräventive An-                        dingt sind Adoleszente besonders anfällig für die
           sätze, wie die Schulung sogenannter „Gatekeeper“ oder                           Erstmanifestation psychischer Erkrankungen und kri-
           „Screening“-Maßnahmen z. B. zu Suizidalität, um Betrof-                         senhafte Zuspitzungen bis hin zu akuter Suizidalität.
           fene zu identifizieren und mit professioneller Hilfe in Kon-                    Familiäre Konflikte spielen dabei oft eine zentrale
           takt zu bringen, zeigen bei heterogener Studienlage eher                        Rolle. Die Angst vor Stigmatisierung und unzurei-
           unzureichende Effekte [23, 34, 36]. Zudem stellen sich vor                      chendes Wissen über psychische Erkrankungen kön-
           allem vor dem Hintergrund der oft niedrigen Spezifität                          nen eine Hürde für die Inanspruchnahme professio-
           der Screening-Instrumente auch ethische Fragen. Für res-                        neller Hilfe sein. Als hilfreich haben sich – vor allem
           sourcenorientiert angelegte Vorgehensweisen, die z. B.                          zur Suizidprävention – daher u. a. Ansätze erwiesen,
           das Verbundenheitsgefühl mit der Schule und soziale Kom-                        welche die familiäre Interaktion und Kommunikation
           petenzen fördern, konnte eine Reduktion von Suizidge-                           bzw. die Hürden zur Inanspruchnahme professionel-
           danken und Suizidversuchen bei Schülern belegt werden                           ler Hilfe adressieren.
           [37]. Eine wichtige Rolle, vor allem auch wegen des aus-
           geprägten „Werther-Effektes“ bei Jugendlichen, kommt
           auch der Postvention bei erfolgten Suiziden an Schulen
           zu. Dabei fehlt es an evidenzbasierten Vorgehensweisen,
           aber es existieren auf Expertenkonsens beruhende Emp-
           fehlungen [38].

           Familienbasierte Ansätze
           Wie zuvor anhand einiger Aspekte dargestellt, ist die Be-
           deutung des familiären Umfeldes und der Eltern-Kind-Be-
           ziehung für Krisen im Kindes- und Jugendalter essentiell.

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Interessenkonflikt                                                                   [11] Theule J, Wiener J, Tannock R et al. Parenting stress in
                                                                                          families of children with ADHD: A meta-analysis. Journal of
                                                                                          Emotional and Behavioral Disorders 2013; 21: 3–17
      Erklärung zu finanziellen Interessen
                                                                                     [12] Hayes SA, Watson SL. The impact of parenting stress: A
      Forschungsförderung erhalten: nein; Honorar/geldwerten                              meta-analysis of studies comparing the experience of par-
      Vorteil für Referententätigkeit erhalten: nein; Bezahlter                           enting stress in parents of children with and without autism
      Berater/interner Schulungsreferent/Gehaltsempfänger: nein;                          spectrum disorder. Journal of autism and developmental
      Patent/Geschäftsanteile/Aktien (Autor/Partner, Ehepartner,                          disorders 2013; 43: 629–642
      Kinder) an Firma (Nicht-Sponsor der Veranstaltung): nein;
                                                                                     [13] Gore FM, Bloem PJ, Patton GC et al. Global burden of disease
      Patent/Geschäftsanteile/Aktien (Autor/Partner, Ehepartner,
                                                                                          in young people aged 10–24 years: a systematic analysis.
      Kinder) an Firma (Sponsor der Veranstaltung): nein.
                                                                                          The Lancet 2011; 377: 2093–2102
      Erklärung zu nicht finanziellen Interessen
                                                                                     [14] Frey M, Obermeier V, von Kries R et al. Age and sex specific

                                                                                                                                                                   Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
      Der Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.                            incidence for depression from early childhood to adoles-
                                                                                          cence: A 13-year longitudinal analysis of German health
                                                                                          insurance data. Journal of psychiatric research 2020; 129:
                                                                                          17–23
                                                                                     [15] Gillies D, Christou MA, Dixon AC et al. Prevalence and
Korrespondenzadresse                                                                      characteristics of self-harm in adolescents: meta-analyses
                                                                                          of community-based studies 1990–2015. Journal of the
                                                                                          American Academy of Child & Adolescent Psychiatry 2018;
      Prof. Dr. med. Michael Frey                                                         57: 733–741
      Technische Hochschule Deggendorf
                                                                                     [16] Paus T, Keshavan M, Giedd JN. Why do many psychiatric
      Dieter-Görlitz-Platz 1, 94469 Deggendorf, Deutschland
                                                                                          disorders emerge during adolescence? Nature reviews neu-
      Tel. 0991/3615120
                                                                                          roscience 2008; 9: 947
      michael.frey@th-deg.de
                                                                                     [17] Kessler RC, Avenevoli S, Costello EJ et al. Prevalence,
                                                                                          persistence, and sociodemographic correlates of DSM-IV
                                                                                          disorders in the National Comorbidity Survey Replication
Literatur                                                                                 Adolescent Supplement. Archives of general psychiatry
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                                                                                     [18] Casey B, Duhoux S, Cohen MM. Adolescence: what do
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      Publikationen/Downloads-Kinder-und-Jugendhilfe/vorlaeufi-
                                                                                     [23] DGKJP. S2k Leitlinie Nicht-suizidales selbstverletzendes Verh-
      ge-schutzmassnahmen-​5225203197004.pdf?__blob=publi-
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      cationFile; Stand: 29.05.2021
                                                                                     [24] Bundesamt für Statistik. Todesursachen – Suizide 2019.
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      Gesundheit und psychische Belastungen von Kindern und
                                                                                          sellschaft-Umwelt/Gesund​heit/Todesursachen/Tabellen/
      Jugendlichen in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie–
                                                                                          suizide.html; Stand: 29.05.2021
      Ergebnisse der COPSY-Studie. Bundesgesundheitsblatt-Ge-
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      Familie. Corona und die Folgen nicht einfach nur hinnehmen.
      Nervenheilkunde 2021; 40: 287–293                                              [26] Kokkevi A, Rotsika V, Arapaki A et al. Adolescents’ self-re-
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                                                                                          correlates across 17 ­European countries. Journal of Child
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                                                                                     [27] Brent DA, McMakin DL, Kennard BD et al. Protecting ad-
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                                                                                          olescents from self-harm: a critical review of intervention
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                                                                                     [28] Cluver L, Lachman JM, Sherr L et al. Parenting in a time of
                                                                                          COVID-19. Lancet 2020; 395

Frey M. Psychische Krisen bei Kindern und Jugendlic… Nervenheilkunde 2021; 40: 691–696 | © 2021. Thieme. All rights reserved.                                695
Schwerpunkt

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                                                                                                                                                                            Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
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                review. Crisis: The Journal of Crisis Intervention and Suicide
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696                                         Frey M. Psychische Krisen bei Kindern und Jugendlic… Nervenheilkunde 2021; 40: 691–696 | © 2021. Thieme. All rights reserved.
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        VNR 2760512021160211193

                                                                                                                                                Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
Frage 1                                                                    Frage 5
Für welche psychische Störung im Kindes- und Jugendalter gibt              Was zählt zu den 3 wichtigsten Risikofaktoren für einen Suizid­
es Hinweise, dass diese während der COVID-19-Pandemie zuge-                versuch im Jugendalter?
nommen hat?                                                                A   Schulabsentisums
A   Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)                  B   Suizidversuche in der Vorgeschichte
B   Autismusspektrumsstörungen                                             C   Broken-Home-Situation
C   Essstörungen                                                           D   Cannabisabhängigkeit
D   Somatoforme Störungen                                                  E   Leistungsknick in der Schule
E   Dissoziative Störungen
                                                                           Frage 6
Frage 2                                                                    Was ist für Jugendliche mit psychischen Erkrankungen eine häufige
Was ist unter den genannten Gründen der häufigste Grund für                Hürde für die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe?
­Inobhutnahmen bei Kindern ≤ 9 Jahre?                                      A   Angst vor Stigmatisierung
A   Sexueller Missbrauch                                                   B   Fehlinformation durch Gleichaltrige
B   Gefährdende Wohnverhältnisse                                           C   Abhängigkeitsverhältnis zu den Eltern
C   Durch Eltern begangene Straftaten                                      D   Fehlen passender Hilfsangebote
D   Drastische Beziehungsprobleme der Eltern                               E   Hohe Anzahl an Komorbiditäten
E   Überforderung der Eltern
                                                                           Frage 7
Frage 3                                                                    Welche Maßnahmen an Schulen zur Suizidprävention sind in ihrer
In welchem Alter sind die neurobiologischen Reifungsprozesse des           Wirksamkeit gut durch Studien belegt?
Gehirns abgeschlossen?                                                     A Schulung und Einsatz von Gatekeepern
A   12 Jahre                                                               B Screening-Maßnahmen für psychische Erkrankungen und
B   14 Jahre                                                                 ­Suizidalität
C   18 Jahre                                                               C Aufklärung zu psychischen Erkrankungen und Suizidalität
D   25 Jahre                                                               D Internetforen für Schüler zum Thema psychische
E   30 Jahre                                                                  ­Erkrankungen
                                                                           E Serious Games zum Thema psychische Erkrankungen
Frage 4
Was ist die ungefähre Lebenszeitprävalenz von Suizidversuchen bei          Frage 8
jugendlichen Mädchen?                                                      Was ist ein häufiger Belastungsfaktor für Kinder psychisch kranker
A   0,1 %                                                                  Eltern?
B   1%                                                                     A   Erlebte Verpflichtung zum Schweigen
C   2%                                                                     B   Unterernährung
D   5%                                                                     C   Konflikte in der Peergroup
E   10 %                                                                   D   Geschwisterrivalität
                                                                           E   Fehlende Routinen im Alltag

                                                                           ▶Weitere Fragen auf der folgenden Seite …

Nervenheilkunde 2021; 40: 697–698 | © 2021. Thieme. All rights reserved.                                                                697
CME-Fortbildung

      Punkte sammeln auf CME.thieme.de
      Fortsetzung …

Frage 9                                                            Frage 10
Welcher Kombination an neurobiologisch zeitlich versetzt reifen-   Welche psychiatrischen Erkrankungen im Kindesalter sind ein
den Strukturen wird eine Förderung der Eigenschaften „Flexibili-   ­häufiger Anlass für krisenhafte Zuspitzungen aufgrund einer Über-

                                                                                                                                                          Dieses Dokument wurde zum persönlichen Gebrauch heruntergeladen. Vervielfältigung nur mit Zustimmung des Verlages.
tät“ und „Offenheit für Neues“ in der adoleszenten Entwicklung      forderung der Eltern?
nachgesagt?                                                        A   Enkopresis und Enuresis
A   Anteriorer zingulärer Kortex und Hypothalamus                  B   Schizophrenie
B   Limbisches System und präfrontaler Kortex                      C   ADHS
C   Hippocampus und Amygdala                                       D   Dissoziative Störungen
D   Fornix und Nucleus accumbens                                   E   Parasomnien
E   Präfrontaler Kortex und Inselrinde

698                                                                            Nervenheilkunde 2021; 40: 697–698 | © 2021. Thieme. All rights reserved.
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