Psychomotorik: Zuversicht auf Wirken, Sprache und Safe Place - und 6. Februar 2021 Universität des Saarlandes
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Psychomotorik: Zuversicht auf Wirken, Sprache und Safe Place 5. und 6. Februar 2021 Universität des Saarlandes 1
Psychomotorik: Zuversicht auf Wirken, Sprache und Safe Place Stephan Kuntz Freitag,6.03.2020 09.00 Zauberhafte Begrüssung: psychische Landschaften in Bewegung erkunden und entstehen lassen: Kern Safe Place..Bauby…Karl dreht sich..,6 Monate Innen und Aussen verbinden sich im Berühren, Blicken und Staunen: Stärkenwand und Vorstellungsrunde, Ideen und Fragen zum Modul, Organisatorisches, 10.30 Der Zauberknoten: Zuversicht auf wirken : «ich kann zaubern» – Sprache entsteht Körper-Raum-Orientierung, Dialograum innen-Safe Place, Selbstwirksamkeit15.30 17.00Die psychomotorische Idee : Steigerung des Praxisrepertoires und theoriegeleitete Praxis : Vortag und Austausch Samstag,7.03.2020: 09.00 Tanzende Federn, goldene Nasenspitzen: Innen und Aussen verbinden sich, Papier-Rausch, Zeitungsdoppelblätter , Bierdeckel,… Ziel: Steigerung des eigenen Handlungsrepertoires 11.30 Erste Worte : Joey 12.00 Mittagspause 13.15 Stille in Bewegung-Entspannungsreisen (Else Müller)- 14.00 Spiel mit dem Gleichgewicht-Rollbretter (Praxisrepertoire) 15.00 Fallbeispiele : Ursina, Safe Place, Zauberzertifikatsprüfung )16.00 Die hüpfenden Mäuse : Spiele mit dem Riesennetz 16.33 Die Zauberfeder auf der Nasenspitze- Diskussion und Ausblick 16:30 Verabschiedung 17:00 Uhr 2
Psychomotorische Förderung von Kommunikation und Sprache Inklusion erleben Safe Place : erinnerndes Vorausahnen zukünftiger Handlungen Korea, Ulsan, 2015 Universität des Saarlandes 2020-2021 3
❖„Vielleicht stimmt es, dass wir nicht wirklich existieren, bis jemand da ist, der uns existieren sieht, und dass wir nicht eigentlich sprechen können, bis jemand da ist, der versteht, was wir sagen“ ❖(A. de Botten). 4
Selbstwirksamkeit und Safe Place Das erinnernde Vorausahnen zukünftiger Handlungen und der damit verbundene Aufbau eines Schatzes an inneren Bildern (Hüther) prägt diesen inneren, sprach,- und handlungswirksamen Dialograum. 5
Aufmerksamkeit • Aufmerksamkeit verbindet im Erinnern zukünftiger Handlungen Innen- und Aussenraum in der kindlichen Entwicklung. • Aufmerksamkeit ist dabei eingebunden in das Berühren, Blicken und Staunen psychomotorischer Handlungen 6
Was ist das Besondere an der Resilienzforschung? • Die Resilienzforschung untersucht erstmals, wie Risikosituationen bewältigt werden können. • Die Resilienzforschung hat keine defizitorientierte Perspektive, sondern eine ressourcenorientierte. • Die Resilienzforschung zielt darauf ab, Kinder so früh wie möglich für Stress- und Belastungssituationen zu «stärken». 8
Wie kann Resilienz gefördert werden? • Eine sichere Beziehungsbasis • Eine gute Selbstwertschätzung (Selbstvertrauen aufgrund von Kompetenzerfahrung) • Aufbau innerer Dialogräume • Ein Gefühl der Selbstwirksamkeit, dem Einfluss und Wirken des eigenen Handelns, der eigenen Stärken und Grenzen. 9
Resilienz «resilere»,lat. abprallen «resilence» engl. Spannkraft, Widerstandsfähigkeit, Elastizität 10
Begriffsbestimmung «Resilienz ist die psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwicklungsrisiken» (Wustmann, 2004, 18) 11
Resilienz ist Stärkung der seelischen und körperlichen Widerstandskraft. Es ist ein variabler und kontextabhängiger Prozess in der Bewältigung von belastenden Lebensumständen 12
Ein resilientes Kind sagt: Ich habe… • Menschen um mich, die mir vertrauen und mich bedingungslos lieben • Menschen um mich, die mir Grenzen setzen, an denen ich mich orientieren kann, und die mich vor Gefahren schützen • Menschen um mich, die mir als Vorbilder dienen und von denen ich lernen kann, • Menschen die mich bestärken, selbstbestimmt zu handeln 13
Ein resilientes Kind sagt : Ich bin… • eine Person, die von anderen wertgeschätzt und geliebt wird. • froh, anderen helfen zu können und ihnen meine Anteilnahme zu signalisieren. • respektvoll gegenüber mir selbst und anderen. • verantwortungsbewusst fürs das was ich tue. • zuversichtlich, dass alles gut wird. 14
Ein resilientes Kind sagt : Ich kann… • mit anderen sprechen, wenn mich etwas ängstigt. • Lösungen für Probleme finden. • mein Verhalten in schwierigen Situationen kontrollieren. • spüren wenn es richtig ist, eigenständig zu handeln. • jemanden finden, der mir hilft, wenn ich Unterstützung brauche. 15
Was kennzeichnet resiliente Kinder Personale Ressourcen: • Positive Temperamentseigenschaften • Problemlösefähigkeiten • Hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung • Hohes Selbstwertgefühl • Realistische Kontrollüberzeugung • Empathie und Verantwortungsbewusstsein • Optimistische, Zuversichtliche Lebenseinstellung • Aktives und flexibles Bewältigungsverhalten 16
Was kennzeichnet resiliente Kinder Soziale Ressourcen: • Mindestens eine stabile Bezugsperson • Wertschätzendes Erziehungsklima • Konstruktive Kommunikation in der Familie • Fürsorgliche Erwachsene ausserhalb der Familie • Wertschätzendes Klima in den Bildungsinstitutionen • Schule als «zweites Zuhause» • Religiöser Glaube in der Familie 17
Selbstwirksamkeit ist einer der zentralen Schutzfaktoren im Aufbau resilienten Verhaltens. In Längsschnittstudien konnten empirisch insgesamt 6 in schwierigen Lebenssituationen wirksame Schutz,- oder Resilienz-Faktoren identifiziert werden: 18
6 Resilienz-Faktoren 1. Selbst-und Fremdwahrnehmung 2. Selbststeuerung 3. Selbstwirksamkeit und Safe Place 4. Soziale Kompetenzen 5. Umgang mit Stress 6. Problemlösen 19
Angemessene Selbst- und Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung Informations- Verarbeitung Regulation von Gefühlen Selbststeuerung und Erregung: B Aktivierung oder Beruhigung E Erinnerndes Vorausahnen W Entwicklungs- Selbstwirksamkeit zukünftiger Handlungen, Ä Safe Place Dialogräume aufbauen L aufgaben, aktuelle T Anforderungen, Unterstützung holen, I Krisen.. Soziale Kompetenzen Selbstbehauptung, herausfordernd Konfliktlösung G es Verhalten U Fähigkeit zur Realisierung vorhandener N Umgang mit Stress Kompetenzen in der G Situation Allg. Strategien zur Analyse und zum Problemlösen Bearbeiten von 20 Problemen
Safe Place „ Die Stille die auf der Landschaft liegt schafft viel Raum Weite wird geboren Hier ist Luft zum Atmen Halt die Stille aus, aus ihr werden die Wege geboren die du gehen kannst. Sie wölbt sich wie ein Dom über dir, sie kann dein Zuhause werden.“ (Schaffer 1993, aus Katz- Bernstein, 1996, 13) 21
Selbstwirksamkeit und Safe Place Das erinnernde Vorausahnen zukünftiger Handlungen und der damit verbundene Aufbau eines Schatzes an inneren Bildern (Hüther) prägt diesen inneren, sprach,- und handlungswirksamen Dialograum. 22
Safe Place Der Safe Place ist ein innerer Dialograum. Er ist eingebunden in die Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Er ist gleichzeitig der Ort der Entstehung der Sprache. Ein symbolisch, seelischer Schutzraum. 23
Grenzen Grenzen „Ursina (5 Jahre) sitzt mutistisch und stumm bei ihrer Mutter, ihr Bärchen an sich gedrückt und möchte mit mir nicht kommunizieren. Jeglicher Versuch, mit ihr Kontakt herzustellen, hat zur Folge, dass sie sich noch mehr an die Mutter anschmiegt und ihr Gesicht in ihrem Schoss vergäbt. Ich spreche den Bären an und schlage ihm vor, ihm eine Hütte zu bauen, wo er sich verstecken kann. Bei jeglichem Bauschritt berate ich mich mit dem Bären, interpretiere die minimalen Neugiersignale von Ursina als eine positive Antwort vom Bären zum Weiterbau. Am Schluss der Stunde liegt der Bär in der Hütte. Von da an gestaltet sie aktiv die Gestaltung der Hütte, schmeisst vorhandene Gegenstände heraus und gibt – zunächst mit Gesten, jedoch noch stumm – Anweisungen, andere zu holen. In den späteren Therapiesitzungen imitiert sie Aktionen und Sprechinteraktionen, die sie mit mir und dem Bären beobachten konnte, alleine mit dem Bären in der Hütte. Mit halblauter Stimme berät sie sich mit ihm, ob sie mich in die Hütte einladen soll und was sie sich von mir wünschen würde. Diese Art der Sprachgestaltung, die auf eine Fähigkeit zur Triangulierung, zum Positionenwechsel und zur Bildung eines inneren Dialoges hinweist, hatte sie zuvor nicht beherrscht“ (Katz-Bernstein,1996,131). 24
6 Resilienz-Faktoren 1. Selbst-und Fremdwahrnehmung 2. Selbststeuerung 3. Selbstwirksamkeit und Safe Place 4. Soziale Kompetenzen 5. Umgang mit Stress 6. Problemlösen 25
Safe Place „ Die Stille die auf der Landschaft liegt schafft viel Raum Weite wird geboren Hier ist Luft zum Atmen Halt die Stille aus, aus ihr werden die Wege geboren die du gehen kannst. Sie wölbt sich wie ein Dom über dir, sie kann dein Zuhause werden.“ (Schaffer 1993, aus Katz- Bernstein, 1996, 13) 26
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