QUARTAL 2017 - MERCK KGAA
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Quartalsmitteilung 1. QUARTAL 2017
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 2 In h al t sver zeich n is Inhaltsverzeichnis 03 Merck – Kompakt 04 Die Aktie 06 Grundlagen des Konzerns 06 Merck 08 Forschung und Entwicklung 12 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 12 Merck 19 Healthcare 25 Life Science 29 Performance Materials 33 Konzernkosten und Sonstiges 34 Ausblick 36 Ergänzende Finanzinformation 36 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 37 Konzerngesamtergebnisrechnung 38 Konzernbilanz 39 Konzernkapitalflussrechnung 40 Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung 42 Informationen nach Unternehmensbereichen 44 Wesentliche Ereignisse des Berichtszeitraums 45 Wesentliche Ereignisse nach dem Abschlussstichtag 47 Finanzkalender Dieses Dokument ist eine Quartalsmitteilung gemäß § 51a der Börsenordnung für die Frankfurter Wertpapierbörse. Die vorliegende Quartalsmitteilung enthält – nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) nicht bestimmte – Finanzkennzahlen wie EBITDA vor Sonderein- flüssen, Business Free Cash Flow (BFCF), Nettofinanzverbind- lichkeiten oder Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen. Diese Finanzkennzahlen sollten zur Leistungsmessung von Merck weder isoliert noch als Alternative zu den im Konzernab- schluss dargestellten und im Einklang mit den IFRS ermittel- ten Finanzkennzahlen berücksichtigt werden. Die in der vorliegenden Quartalsmitteilung dargestellten Zahlen wurden kaufmännisch gerundet. Dies kann dazu führen, dass sich einzelne Werte nicht zu dargestellten Summen addieren lassen. Der Geschäftsbericht 2016 ist in einer für mobile Endgeräte optimierten Version unter gb2016.merck.de im Internet abrufbar.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 3 M erck – Komp akt MERCK – KOMPAKT MERCK-KONZERN Kennzahlen in Mio. € Q1 2017 Q1 2016 Veränderung Umsatzerlöse 3.861 3.665 5,3 % Operatives Ergebnis (EBIT ) 755 849 –11,1 % Marge (in % der Umsatzerlöse) 19,5 % 23,2 % EBITDA 1.203 1.282 –6,2 % Marge (in % der Umsatzerlöse) 31,2 % 35,0 % EBITDA vor Sondereinflüssen 1.240 1.084 14,5 % Marge (in % der Umsatzerlöse) 32,1 % 29,6 % Ergebnis nach Steuern 523 593 –11,8 % Ergebnis je Aktie (in €) 1,20 1,36 –11,8 % Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (in €) 1,80 1,54 16,9 % Business Free Cash Flow 760 763 –0,4 % MERCK-KONZERN Umsatzerlöse nach Quartalen in Mio. € 3.861 2017 Q1 3.665 2016 12.845 Q2 3.805 12.845 Q3 3.724 12.845 Q4 3.830 Jan.–Dez. 15.024 MERCK-KONZERN EBITDA vor Sondereinflüssen nach Quartalen in Mio. € 2017 1.240 Q1 2016 1.084 12.845 Q2 1.158 12.845 Q3 1.174 12.845 Q4 1.075 Jan.–Dez. 4.490
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 4 D i e A k t ie DIE AKTIE Auf einen Blick Im 1. Quartal 2017 setzte die Merck-Aktie in einem freund behörde FDA (Food and Drug Administration) am 23. März lichen Marktumfeld ihre Aufwärtsbewegung fort. Ausgehend 2017. Zudem wirkten sich ermutigende Anzeichen zum vom Schlussstand zum 31. Dezember 2016 von 99,15 € klet- ge samtwirtschaft lichen Umfeld weltweit sowie der weiterhin terte der Aktienkurs bis zum 31. März 2017 auf seinen Höchst- anhaltende Optimismus der Marktteilnehmer bezüglich der stand im Quartal von 106,73 €, was einem Anstieg von fast künftigen konjunkturellen Aussichten in den USA im Zuge der 8 % entspricht. Im Vergleich zum DAX®, der im gleichen Zeit- Präsidentschaftswahlen im November 2016 positiv auf die raum um etwas mehr als 7 % stieg, schnitt die Aktie mit etwa Aktienmärkte aus. Davon hat auch die Merck-Aktie profitiert. 40 Basispunkten geringfügig besser ab. Die Aktie entwickelte Das Management und das Investor-Relations-Team von sich auch jeweils knapp 2 Prozentpunkte besser als der rele- Merck führten im 1. Quartal mit mehr als 160 Investoren aus- vante Vergleichsindex für die Chemieindustrie und der für den führliche Gespräche im Rahmen zahlreicher Investoren kon Bereich Pharma. ferenzen am Jahresanfang sowie Roadshows oder Telefonkon- Die zu Mitte des 4. Quartals 2016 einsetzende positive Ent- ferenzen. Durch die Teilnahme weiterer Mitglieder der wicklung der Aktie hielt damit auch im 1. Quartal 2017 an. Merck-Geschäftsleitung an Terminen mit Investoren und Nachdem die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016 und der Aus- Analysten konnte unsere Präsenz bei den Finanzmarktteil blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung für das Jahr nehmern gegenüber dem Vorjahr noch einmal leicht ausge- 2017 von den Investoren und Analysten noch verhalten auf- baut werden. genommen wurden, setzte die Aktie ab Mitte März zu einer Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen der sichtbaren Aufholbewegung an. Diese lag unter anderem an Merck-Aktie sank gegenüber dem Vorjahr deutlich um etwa der Markt zulassung unseres Immuntherapie-Produkts Bave- 20 %, von etwa 518.000 Aktien auf 412.000 Stück im 1. Quar- nico (Avelumab) zur Behandlung des metastasierten Merkel- tal 2017, bewegt sich aber im Rahmen des Niveaus der voran- zellkarzinoms (mMCC) durch die amerikanische Zulassungs- gegangenen zwei Quartale. • Merck • MSCI European Pharma Index • DAX® • Dow Jones European Chemical Index DIE MERCK-AKTIE Kursentwicklung vom 1. Januar 2017 bis 31. März 2017 in % 10 • 7,6 % 8 • 7,3 % • 6,0 % • 5,7 % 6 4 2 0 –2 –4 Januar Februar März Quelle: Bloomberg (Schlusskurse)
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 5 G r undla ge n de s Ko n zerns Merc GRUNDLAGEN DES KONZERNS Merck Wir sind ein global tätiges Wissenschafts- und Technologie strategischen Ausrichtung gliedert sich Merck in die drei unternehmen mit Sitz in Darmstadt. Wir haben die weltwei- Unternehmensbereiche Healthcare, Life Science und Perfor- ten Rechte an dem Namen und der Marke Merck und treten mance Materials. einheitlich als Merck auf – Ausnahmen sind lediglich Kanada Zum 31. März 2017 beschäftigte Merck weltweit 51.480 und die USA. Hier sind wir im Biopharma-Geschäft als EMD Mitarbeiter. Am 31. März 2016 waren es 50.262 Mitarbeiter. Serono, im Life-Science-Geschäft als MilliporeSigma und im Material-Geschäft als EMD Performance Materials tätig. Eine ausführliche Beschreibung von Merck und seinen Mit einer fast 350-jährigen Geschichte sind wir das älteste Unternehmensbereichen findet sich im Geschäftsbericht pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Unsere 2016 ab Seite 47. Dieses Kapitel der vorliegenden Quar- Produktpalette reicht von innovativen Pharmazeutika und Bio- talsmitteilung fasst wesentliche Entwicklungen des pharmazeutika über Life-Science-Tools und Spezialchemika- 1. Quartals 2017 bei Merck zusammen. lien bis hin zu Hightech-Materialien. Entsprechend unserer MERCK-KONZERN MERCK-KONZERN Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen – Q1 2017 EBITDA vor Sondereinflüssen in Mio. € / % der Umsatzerlöse nach Unternehmensbereichen – Q1 2017 in Mio. € / in % 17 % 20 % Performance Materials Performance Materials 645 263 45 % 47 % Healthcare Healthcare 1.735 633 38 % 33 % Life Science Life Science 1.481 445 Nicht dargestellt: Minderung des Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen um –101 Mio. € durch Konzernkosten und Sonstiges.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 6 G r u ndla ge n de s Ko nze r ns Merc MERCK-KONZERN MERCK-KONZERN Business Free Cash Flow Verteilung der Mitarbeiter nach Regionen zum 31.3.2017 nach Unternehmensbereichen – Q1 2017 Anzahl / in % in Mio. € / in % 8% 2% 27 % Lateinamerika Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) Performance Materials 4.159 1.077 233 41 % Healthcare 21% Asien-Pazifik (APAC ) 49 % 356 Europa 10.918 25.053 32 % Life Science 20 % Nordamerika 281 10.273 Nicht dargestellt: Minderung des Konzern-Business Free Cash Flow um –111 Mio. € durch Konzernkosten und Sonstiges. sefähigkeiten des Unternehmens, um neue Produkte schneller Healthcare auf den Markt zu bringen und Behandlungsergebnisse für die Patienten zu verbessern. Im ersten Schritt werden wir die Der Unternehmensbereich Healthcare umfasst die Geschäfte Technologie von Palantir im Bereich der Krebstherapie und Biopharma, Consumer Health, Biosimilars und Allergo- Patientenversorgung einsetzen. pharma. Der Anteil von Healthcare am Konzernumsatz Darüber hinaus haben wir eine Lizenzvereinbarung mit betrug im 1. Quartal 2017 45 % und der Anteil am EBITDA Vertex Pharmaceuticals mit Sitz in Boston, Massachusetts vor Sondereinflüssen (ohne Konzernkosten und Sonstiges) (USA) geschlossen. Gegenstand ist die weltweite Entwicklung 47 %. und Vermarktung von vier vielversprechenden Forschungs- und Entwicklungsprogrammen zu neuartigen Ansätzen bei der BIOPHARMA Krebstherapie. Merck erhält zwei klinische Onkologiepro- Neurologie/Immunologie gramme, die an der DNA-Reparatur ansetzen, sowie zwei wei- Im Februar haben wir die Veröffentlichung der Ergebnisse tere neuartige Forschungsprogramme. einer Post-hoc-Analyse der Phase-III-Studie CLARITY im Mul- Mit dem MD Anderson Cancer Center der University of tiple Sclerosis Journal bekannt gegeben. Texas haben wir zudem einen strategischen Kollaborationsver- trag über drei Jahre geschlossen. Im Rahmen der Zusammen- Fertilität arbeit erhalten wir Zugang zu einer Forschungsplattform, mit Im Januar haben wir unser erstes Exzellenzzentrum für Ferti- der die Langzeiterfassung von Daten zur Krankengeschichte lität eröffnet. Das hochmoderne international ausgerichtete der Patienten und von Gewebeproben standardisiert wird. Zentrum dient der professionellen Schulung von medizini- Gegenstand der Kollaboration sind sowohl eine auf Biomarker schem Fachpersonal wie Ärzten und Embryologen, um die kli- ausgerichtete präklinische Forschung als auch klinische Stu- nische Praxis, Protokolle und klinische Therapieergebnisse zu dien zu bestimmten Tumorarten. verbessern. Im März haben wir die Einführung von zwei fortgeschritte- BIOSIMILARS nen Fertilitätstechnologien bekannt gegeben: Eeva® Test 3.0 Am 9. März haben wir mitgeteilt, dass wir uns in fortgeschrit- und Produkte der Geri™-Plattform zur Feuchtinkubation für tenen Verhandlungen zur Veräußerung der Biosimilars-Ge- eine höhere Effizienz bei der assistierten Reproduktionsbe- schäftsaktivitäten befinden. Am 24. April 2017 haben wir die handlung (ART). Durch diese neuartigen Technologien erhal- Veräußerung des Biosimilars-Geschäfts an Fresenius bekannt ten Embryologen umfassende Informationen und Kontrolle gegeben. Die Entscheidung erfolgte im Einklang mit der Stra- über die Wachstumsumgebung des Embryos, um die Embryo- tegie des Unternehmensbereichs Healthcare, den Fokus auf nenentwicklung optimal zu unterstützen und besser beurteilen die Pipeline innovativer Arzneimittel zu legen. zu können. ALLERGOPHARMA Kooperationen Im März hat unser Allergiegeschäft Allergopharma eine neue Im Januar gaben wir mehrere Kooperations- und Kollaborati- Anlage für die biopharmazeutische Produktion am Standort onsvereinbarungen bekannt. Die Kooperation mit Palantir Reinbek bei Hamburg in Betrieb genommen. Die Investition in Technologies Inc. mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien (USA), Höhe von 42 Mio. € ist Teil unserer globalen Expansion und ermöglicht uns die Nutzung der hochentwickelten Datenanaly- unterstützt unser wachsendes Geschäft im Allergiemarkt.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 7 G r undla ge n de s Ko n zerns Merc Life Science Wir haben im 1. Quartal 2017 unsere Marktposition als welt- weiter Markt- und Technologieführer bei etablierten Flüssig- Im 1. Quartal 2017 betrug der Anteil des Unternehmensbe- kristalltechnologien verteidigt – auch wenn der Wettbewerb in reichs Life Science am Konzernumsatz 38 % und der Anteil am diesem Segment zugenommen hat. Moderne energieeffiziente EBITDA vor Sondereinflüssen 33 %. Technologien wie UB-FFS (Ultra-Brightness Fringe Field Swit- Während wir die Integration von Sigma-Aldrich weiterhin ching) haben sich weiter am Markt etabliert. Neue Anwen- konsequent vorantreiben, konzentrieren wir uns zugleich dar- dungsmöglichkeiten für Flüssigkristalle (Liquid Crystals, LC) auf, unseren Kunden ein breiteres, umfangreicheres Portfolio zu erschließen, bleibt wichtiger Fokus unserer strategischen anzubieten. Wir bauen die mit Sigma-Aldrich übernommene Initiative LC 2021. Dazu zählt allen voran die Entwicklung der E-Commerce-Plattform (www.sigmaaldrich.com) weiter aus Flüssigkristallfenster-Technologie, die wir im Januar 2017 sehr und ergänzen sie um eine Vielzahl von Hauptprodukten aus erfolgreich auf der BAU, der Weltleitmesse für Architektur, dem ehemaligen Portfolio von Merck Millipore. Insgesamt Materialien und Systeme, präsentiert haben. Um eine schnel- haben wir zum Nutzen unserer Kunden der Plattform bisher lere Marktdurchdringung der neuen Technologie zu erreichen, über 75 % des bestellbaren Portfolios hinzugefügt. Wir ver- investieren wir rund 15 Mio. € in eine Produktionsanlage für zeichnen infolgedessen einen Anstieg der Seitenaufrufe und Flüssigkristallfenster-Module mit Standort in Veldhoven in den Umsätze. Niederlanden. Die Herstellung dieser schaltbaren Module soll Im Januar haben wir die Übernahme von BioControl Sys- dort Ende 2017 beginnen. tems Inc. bekanntgegeben, einem globalen Marktführer im Integrated Circuit Materials, die zweitgrößte Geschäfts- Bereich der Lebensmitteltestung. Die etablierte Schnelltest- einheit von Performance Materials, verzeichnete als wichtiger technologie und die extern zertifizierten Testplattformen von Partner global führender Elektronikhersteller im 1. Quartal BioControl ergänzen unser Life-Science-Portfolio an Geräten weiter starkes Wachstum und gewann Marktanteile – bei einer und Verbrauchsmaterialien der Geschäftseinheit Applied Solu- insgesamt positiven Entwicklung des Halbleitermarktes. tions, die den Arbeitsablauf bei der Testung von Lebensmitteln Die Geschäftseinheit Pigments & Functional Materials bie- auf Krankheitserreger unterstützen. Die Übernahme steht in tet seit Anfang 2017 für Lackanwendungen als neues Produkt Einklang mit der Strategie unseres Unternehmensbereichs Life Xirallic® NXT Cougar Red an. Es gehört zur verbesserten Pro- Science, in Schlüsselregionen zu expandieren und Kunden aus duktgeneration der bekannten Hightech-Effektpigmente und Anwendungslabors (u. a. bei Tests zur Lebensmittel- und besticht durch einen attraktiven blaustichigen Rotton und Getränkesicherheit) ein differenziertes Angebot zur Verfügung außergewöhnliche Glitzer-Intensität. In das Portfolio unserer zu stellen. Fluortenside haben wir Anfang des Jahres Tivida® FL 3000 auf- Life Science hat sein Angebot an Biodevelopment Centern in genommen. Es hebt es sich aufgrund seines positiven ökotoxi- Nordamerika, China und Europa erweitert, um der weltweit kologischen Profils von den Mitbewerbern ab und bewirkt steigenden Nachfrage nach Komplettlösungen für die Prozess schon in sehr geringen Konzentrationen eine signifikante Ver- entwicklung gerecht zu werden. Der Ausbau, im Zuge dessen besserung des Verlauf- und Benetzungsverhaltens von zwei neue Prozessentwicklungszentren in den USA und China Lacksystemen. Neben den Materialien für technische Anwen- eröffnet wurden, erfolgte aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs dungen arbeiten wir an innovativen Materialien für die Kosme- des Biodevelopment Centers von Merck in Martillac, Frankreich. tik, wo zwei neue Rohstoffe unser Portfolio ergänzen: Rona- In diesem vollständig GMP-konformen Einweg-Betrieb erfolgt Care® Pristine Bright liquid, eine flüssige Variante eines die Herstellung von Prüfpräparaten für klinische Studien. Wirkstoffs, der den Teint natürlich heller erscheinen lässt, sowie eine alkoholfreie Variante des Anti-Aging-Wirkstoffes RonaCare® CP5. Performance Materials Die Geschäftseinheit Advanced Technologies investierte im 1. Quartal weiter insbesondere in zukunftsträchtige Forschung In unserem Unternehmensbereich Performance Materials bün- und Entwicklung im Bereich Performance Materials. Ein sehr deln wir das gesamte Spezialchemikaliengeschäft von Merck. gutes Beispiel hierfür sind unsere Materialien für organische Er gliedert sich in die vier Geschäftseinheiten Display Materi- Leuchtdioden (Organic Light Emitting Diodes, kurz OLED). Das als, Integrated Circuit Materials, Pigments & Functional Mate- Geschäft mit OLED-Materialien ist eines unserer am schnells- rials und Advanced Technologies. Der Anteil von Performance ten wachsenden Geschäfte. Im Januar erhielten wir für unsere Materials an den Umsatzerlösen des Konzerns lag im 1. Quar- in Zusammenarbeit mit Belectric OPV entwickelten organi- tal 2017 bei 17 % und der Anteil am EBITDA vor Sonderein- schen Photovoltaikmodule den Innovationspreis Architecture + flüssen (ohne Konzernkosten und Sonstiges) betrug 20 %. Die Building auf der BAU 2017. EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 40,9 % der Umsatzerlöse.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 8 G r u ndla ge n de s Ko nze r ns Fo r s c h u n g u n d E n t w icklung Forschung und Entwicklung Wir erforschen und entwickeln weltweit Wege und Lösun- handelt es sich um einen seltenen, aggressiven Hautkrebs. gen, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern Weniger als die Hälfte der erkrankten Patienten überlebt län- und die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen. Dabei sind ger als ein Jahr und weniger als 20 % länger als fünf Jahre. wir stets darauf bedacht, Relevanz und Effizienz unserer Avelumab wurde in unseren Labors entdeckt und untermauert Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter zu opti- unseren Anspruch, für Patienten mit schwierig zu behandeln- mieren – ob im Alleingang oder in Kooperation mit Dritten. den Krebserkrankungen etwas Entscheidendes bewirken zu wollen. Wir forschen nach Innovationen, mit denen wir die langfris Am 28. Februar haben wir bekannt gegeben, dass die tigen Gesundheits- und Technologietrends sowohl in den eta- US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA den Antrag auf blierten Märkten als auch in den Wachstumsmärkten bedienen Zulassung des Biologikums Avelumab als Behandlung für Pati- können. Im 1. Quartal 2017 haben wir 495 Mio. € für For- enten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Uro- schung und Entwicklung (F&E) ausgegeben. Wir setzen dabei thelkarzinom (mUC) und Krankheitsprogression unter oder sowohl auf Eigenforschung als auch auf externe Kooperatio- nach platinbasierter Chemotherapie zur Prioritätsprüfung nen. Die Aufstellung unserer Forschungs- und Entwicklungs- angenommen hat. Als Zieldatum für den anvisierten Abschluss aktivitäten folgt der Struktur von Merck mit drei Unterneh- der Prüfung von Avelumab in dieser Indikation, dem soge- mensbereichen. nannten PDUFA (Prescription Drug User Fee Act)-Datum, hat Eine Beschreibung unserer Forschungs- und Entwicklungs- die FDA den 27. August 2017 festgelegt. Wir untersuchen aktivitäten findet sich im Geschäftsbericht 2016 ab Seite 72. Avelumab weiterhin bei Krebserkrankungen wie dem metas- Dieses Kapitel der vorliegenden Quartalsmitteilung fasst tasierten oder lokal fortgeschrittenen Urothelkarzinom, für die wesentliche Entwicklungen des 1. Quartals 2017 in Forschung es derzeit nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt, um & Entwicklung zusammen. Patienten hoffentlich neue Therapieoptionen zur Bekämpfung ihrer Erkrankung bereitstellen zu können. Trotz der erzielten Fortschritte bei der Behandlung des Urothelkarzinoms ist die Healthcare Prognose für die Patienten nach wie vor schlecht. Dies ist vor allem im metastasierten Erkrankungsstadium der Fall. Bei BIOPHARMA circa 90 % der Urothelkarzinome handelt es sich um Harnbla- Immunonkologie/Onkologie senkrebs als sechst häufigste Krebserkrankung in den USA. Am 23. März haben wir mitgeteilt, dass die US-amerikanische Im Januar gaben wir zudem den Abschluss eines Kollabo- Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) die rations- und Lizenzvertrags mit Domain Therapeutics aus Marktzulassung für Avelumab 20 mg/ml Injektion (Handels- Straßburg (Frankreich) bekannt. Domain ist spezialisiert auf name: Bavencio®) zur intravenösen Verabreichung für die die Entdeckung und Entwicklung von Substanzen einer neuen Behandlung von Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren mit Wirkstoffklasse gegen transmembrane Targets, insbesondere metastasiertem Merkelzellkarzinom (mMCC) erteilt hat. Diese gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs). Ziel ist es, Indikation wird im Rahmen der beschleunigten Zulassung auf das Potenzial der Adenosinhemmung bei der Entwicklung neu- Basis des Tumoransprechens und der Ansprechdauer zugelas- artiger immunonkologischer Wirkstoffe zu erforschen. Diese sen. Die Aufrechterhaltung der Zulassung in dieser Indikation Zusammenarbeit stärkt die Kombinationsstrategie von Merck kann vom Nachweis und der Beschreibung des klinischen Nut- im Bereich Immunonkologie und unterstreicht unseren wis- zens im Rahmen von konfirmatorischen Studien abhängig senschaftsbasierten Ansatz bei der Entdeckung und Entwick- sein. Bavencio® wird gemeinsam von EMD Serono, dem bio- lung neuartiger Verbindungen durch interne Kompetenzen und pharmazeutischen Geschäft von Merck in den USA, und Pfizer externe Partnerschaften. Adenosinrezeptor-Antagonisten sind vertrieben werden. Bavencio® wurde im Rahmen von Zulas- kleine Moleküle, die möglicherweise die Tumorprogression sungsprogrammen der FDA mit Sonderstatus als Therapie- verlangsamen und das Ansprechen auf Kombinations-Immun- durchbruch („Breakthrough Therapy“) bzw. Prioritätsprüfung therapien durch die Hemmung von Adenosin verbessern kön- („Priority Review“) entwickelt, geprüft und zugelassen. Baven- nen. Adenosin wird von Krebszellen erzeugt und hemmt die cio®, ein humaner Anti-PD-L1-Antikörper, ist die erste von der Antitumorwirkung durch Bindung an T-Zellen. FDA zugelassene Therapie für Patienten mit mMCC. Dabei
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 9 G r undla ge n de s Ko n zerns For sch u n g u n d E n t wi c klung Onkologie Neurologie Anfang März haben wir mitgeteilt, dass die britische Gesund- Kürzlich startete eine Phase-II-Studie zur Untersuchung unse- heitsbehörde National Institute for Health and Care Excellence res BTK-Inhibitors (M2951) bei Patienten mit Multipler Sklerose (NICE) einen positiven endgültigen Bewertungsbericht – eine (MS). M2951, bekannt unter dem empfohlenen internationa- sogenannte Final Appraisal Determination (FAD) – zu Erbitux® len Freinamen (INN) Evobrutinib, ist eine potenzielle Therapie herausgegeben hat. Hierin empfiehlt NICE den Standardein- für Autoimmun- und Entzündungserkrankungen und wird der- satz von Erbitux® (Cetuximab) in Kombination mit FOLFIRI zeit in Phase II der Entwicklung in den Indikationen rheumat- oder FOLFOX als Erstlinienbehandlung für Patienten mit oide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes und Multiple metastasiertem Kolorektalkarzinom (mCRC) vom RAS-Wildtyp Sklerose untersucht. Das Entwicklungsprogramm zu Evobruti- unter Kostenübernahme durch den staatlichen Gesundheits- nib bei MS führt unsere Tradition fort, Behandlungsoptionen dienst National Health Service (NHS). Diese Entscheidung ist für die Indikation Multiple Sklerose bereitzustellen. Mit Rebif® eine Erweiterung der vorausgegangenen Empfehlung der (Interferon beta-1a) als eine etablierte Behandlungsoption NICE. Letztere hatte den Einsatz von Erbitux® in Kombination sowie dem zur Zulassung eingereichten Prüfpräparat Cladri- mit FOLFIRI oder FOLFOX ausschließlich für Patienten mit auf bin-Tabletten bekräftigen wir unseren Anspruch, einen ent- die Leber beschränkter Metastasierung befürwortet. Die jet- scheidenden Unterschied im Leben der Patienten mit MS zige Entscheidung basiert auf robusten Daten aus klinischen bewirken zu wollen. Evobrutinib wurde in unseren eigenen Phase-III-Studien, die belegten, dass Erbitux® in Kombination Labors entdeckt und veranschaulicht die Innovationskraft mit FOLFIRI oder FOLFOX als Erstlinientherapie bei Patienten unserer internen F&E. mit mCRC vom RAS-Wildtyp einen signifikanten Therapienut- zen erzielt. Fertilität Im Februar haben wir bekannt gegeben, dass der Ausschuss Immunologie für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimit- Ende März haben wir den Abschluss einer Entwicklungsverein- tel-Agentur (EMA) den neuen Pergoveris®-Pen in einer offiziel- barung mit Avillion für den Anti-IL-17-A/F-Nanobody® bekannt len Stellungnahme positiv beurteilt hat. Der neue Pen wird gegeben. Im Fokus des in Großbritannien ansässigen Unter- eine gebrauchsfertige flüssige Version des Kombipräparats nehmens steht die Steigerung der F&E-Ausbeute durch neuar- Pergoveris® enthalten, das ein gefriergetrocknetes Pulver und tige Innovationsmodelle. Die Phase-I-Entwicklung unseres ein Lösungsmittel umfasst. Diese in separaten Durchstechfla- Prüfpräparats Anti-IL-17-A/F-Nanobody® ist abgeschlossen. schen abgefüllten Komponenten mussten bisher von den Pati- Der Start der Phase II der Entwicklung für die Indikation Pla- entinnen vor der Injektion selbst gemischt werden. Durch den que-Psoriasis wird im Laufe des Jahres erwartet. Im Rahmen Wegfall dieses Zubereitungsschritts kann der neue Pergover- eines Kollaborationsmodells, wie sie in der biopharmazeuti- is®-Fertigpen eine verbesserte Behandlungsoption für Patien- schen Industrie zunehmend verbreitet sind, wird Avillion als tinnen mit erheblichem Mangel an luteinisierendem Hormon ein Vorreiter solcher Modelle die Verantwortung für die Ent- (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) darstellen. Im wicklung des Anti-IL-17-A/F-Nanobody® von Phase II bis ein- Falle der Zulassung wird das flüssige Arzneimittel das einzige schließlich Phase III übernehmen. Das Unternehmen wird vorgemischte Kombinationspräparat aus rekombinantem zudem das klinische Entwicklungsprogramm bis zur Einrei- humanem FSH und humanem LH auf dem Markt sein, das in chung des Antrags auf Marktzulassung finanzieren. Diese Ver- einem vorgefüllten Injektionsgerät für die Selbstverabrei- einbarung entspricht unserer Strategie, Kooperationspartner chung zur Verfügung steht. zu finden, die vielversprechende Wirkstoffkandidaten der klini- schen Phase durch neuartige Innovationsmodelle weiterentwi- ckeln. Somit können wir uns ganz auf die Weiterentwicklung einiger Wirkstoffe mit höherer Priorität in unserer Pipeline fokussieren. Durch eine Zusammenarbeit mit geeigneten Part- nern können wir uns nicht nur intern auf unsere Innovations- strategie im Bereich F&E konzentrieren, sondern auch das Potential anderer wichtiger Kandidaten aus unserer Pipeline maximieren. Anti-IL-17-A/F-Nanobody® ist eine in der Prüfung befindliche Therapie, mit der sich möglicherweise Entzün- dungserkrankungen behandeln lassen. Aufgrund der geringen Größe und der einzigartigen Struktur der Nanobodies können sich diese als ideale Bausteine für die nächste Generation neu- artiger Biologika erweisen. Merck hatte die uneingeschränk- ten, exklusiven Rechte an Anti-IL-17-A/F-Nanobody® über eine globale Entwicklungs- und Vermarktungslizenz im Jahr 2013 von Ablynx erworben.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 10 G r u ndla ge n de s Ko nze r ns Fo r s c h u n g u n d E n t w icklung Life Science Performance Materials Im 1. Quartal haben wir unsere vielfältigen Forschungs- und Wir sind der Markt- und Technologieführer bei Flüssigkristallen Entwicklungstätigkeiten im Unternehmensbereich Life Science (Liquid Crystals, kurz LCs) und Photoresist-Materialien, die vor fortgeführt, um unserem Anspruch gerecht zu werden, den allem in Fernsehgeräten und in der mobilen Kommunikation Zugang zu Gesundheit für Menschen in aller Welt zu beschleu- Anwendung finden. Zudem sind wir Marktführer bei Perlglanz- nigen. Die für Produktentwicklung verantwortlichen F&E- pigmenten und zählen zu den führenden Anbietern von OLED- Teams innerhalb von Life Science treiben Innovationen strate- Materialien. Materialien für integrierte Schaltkreise runden das gisch voran und behalten dabei stets die Bedürfnisse unserer Portfolio ab. Unsere Technologien und Produkte haben wir Kunden im Blick. Der Unternehmensbereich Life Science führte auch im 1. Quartal 2017 weiterentwickelt. in den Geschäftseinheiten Research Solutions, Process Solu- tions und Applied Solutions insgesamt über 2.300 Produkte Display Materials ein, darunter mehr als 1.900 Chemikalien. Wir haben im 1. Quartal mit unseren Kunden, den Displayher- Im Bereich Research Solutions brachten wir mit der SMCx- stellern, daran gearbeitet, die leistungsfähigsten Flüssigkris- PRO™-Technologie eine hochsensible zukunftsweisende Platt- talltechnologien weiterzuentwickeln. Dazu gehört die energie- form zum Proteinnachweis auf den Markt, mit der Forscher im sparende Flüssigkristall-Technologie UB-FFS (Ultra-Brightness Gegensatz zu herkömmlichen Methoden selbst geringste Men- Fringe-Field Switching), die wir weiterhin auch für nicht-mo- gen an Biomarkern nachweisen und quantifizieren können. bile Anwendungen testen. 2017 werden die ersten Produkte Innerhalb der Geschäftseinheit Process Solutions brachten wir mit unserer neuen Flüssigkristall-Technologie SA-VA (self- sechs neue Produkte auf den Markt, darunter das Gerät Integ- aligned vertical alignment) auf dem Markt erwartet. Ebenso ritest® 5 mit einem verbesserten Testalgorithmus für eine ein- wie die etablierte Flüssigkristall-Technologie PS-VA (polymer fache Testkonfiguration und einen beschleunigten Nachweis stabilized vertical alignment) kommt SA-VA primär in hoch- der Filterintegrität. Wir haben zudem die Millipore Express® wertigen Fernsehgeräten oder anderen großen Displays (zum High Area Filter zur Filtration von Zulaufströmen mit hohen Beispiel öffentlichen Informationsdisplays) zum Einsatz. Die Partikelmengen, einer verbesserten Filtrationsleistung und neue Technologie ist sehr umweltfreundlich und ressourcen- geringerem Platzbedarf als konventionelle Filter eingeführt, schonend, weil sie bei der Displayherstellung weniger Energie wodurch die Wirtschaftlichkeit in der biopharmazeutischen und Lösungsmittel benötigt. Außerdem ist sie für die Display- Herstellung gesteigert wird. hersteller effizienter, weil weniger Prozessschritte notwendig Im 1. Quartal präsentierte der Unternehmensbereich Life sind. Da die SA-VA-Technologie bei niedrigeren Temperaturen Science seine Technologien und Innovationen im Rahmen verarbeitet werden kann, eignet sie sich für sensible Materia- mehrerer internationaler Kongresse: Der INTERPHEX sowie lien etwa in Premiumprodukten oder Zukunftsanwendungen der Pittcon (Pittsburgh Conference on Analytical Chemistry wie flexiblen Displays. and Applied Spectroscopy), auf der das Team von Applied Über klassische Displays hinaus haben wir Flüssigkristalle Solutions Milli-Q® IQ 7000 vorstellte, das Wasseraufberei- unter dem Markennamen Licrivision™ verstärkt als innovati- tungssystem für ultrareines Laborwasser. In diesem Laborwas- ves Material für Fenster in Architektur- oder Automobilanwen- sersystem kommen umweltverträgliche bleifreie UV-Lampen dungen positioniert. Derzeit konzentrieren wir uns auf drei zum Einsatz und dank der kompakteren und ergonomischeren Varianten: eine Sonnenschutz-, eine Blendschutz- und eine Bauweise fällt weniger Abfall an; zudem werden die Laborpro- „Privacy”-Variante, bei der die Fenster auf opak schalten. duktivität gesteigert und die Forschung beschleunigt. Diese Nachdem die Flüssigkristallfenster-Technologie auf Messen Einführung markiert den 50. Jahrestag der Bereitstellung von und in Kundengesprächen auf äußerst positive Resonanz stieß, Reinstwasser für Wissenschaftler in Labors weltweit. haben wir entschieden, die Entwicklung weiter voranzutrei- ben. Weiterhin gute Fortschritte macht die Entwicklung von flexiblen Displays, die insbesondere in der Automobilbranche gefragt sind und von „smarten Antennen”, in denen Flüssig- kristalltechnologie zum Einsatz kommt. Um die frühe LC-For- schung zu stärken, veranstaltete Merck Mitte März das erste LC-Symposium. Dort tauschten sich Wissenschaftler von Uni- versitäten und von Merck zu neuesten Entwicklungen bei Flüs- sigkristallen aus – für Displays und darüber hinaus.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 11 G r undla ge n de s Ko n zerns For sch u n g u n d E n t wi c klung Integrated Circuit Materials Advanced Technologies Der Technologiebereich Depositionsmaterialien für Gaspha- Ein herausragendes Beispiel für unsere F&E-Aktivitäten in der sen-Abscheidungsanwendungen ist ein Gebiet mit hohen Geschäftseinheit Advanced Technologies sind organische licht Zuwachsraten für unser Integrated Ciruits(IC)-Chemikalien- emittierende Dioden (OLED), deren kontinuierliche Weiterent- geschäft. Durch die wachsenden Anforderungen bei der Chip- wicklung wir auch Anfang 2017 vorangetrieben haben. Im herstellung werden immer mehr chemische Elemente in fort- Bereich der reflektierenden Displays für Mobilgeräte hat Merck geschrittenen Herstellungsprozessen eingesetzt, die die im 1. Quartal 2017 eine Vereinbarung mit dem US-amerikani- Fähigkeiten der Atomlagenabscheidung (atomic layer deposi- schen Unternehmen Clearink Displays geschlossen. Ziel ist die tion, ALD) ausnutzen. Für die Abscheidung der häufig nur Kommerzialisierung videofähiger reflektierender Farb-Displays wenige Atomlagen dicken Schichten werden neuartige Vorläu- auf Basis der innovativen und patentierten Technologie von ferverbindungen benötigt, die zum Beispiel bei niedrigeren Clearink. Die Material- und Technologieentwicklung auf dem Temperaturen und/oder selektiv auf bestimme Bereiche eines Gebiet der Hybridelektronik treiben wir weiter voran. So Wafers aufgebracht werden können. Solche oberflächenselek- begeisterten wir auf der Messe LOPEC 2017 im März in Mün- tiven Prozesse bringen das Zielmaterial automatisch an die chen die Besucher mit dem Prototyp eines flexiblen Displays, richtige Stelle. Dies ist für unsere Kunden von großem Nutzen, das aus einem Backplane mit organischen Dünnschichttransis- da sie teure Photolithographie-Schritte einsparen und gleich- toren sowie Flüssigkristallen von Merck aufgebaut wurde. Im zeitig Überdeckungsjustierfehler automatisch vermeiden kön- Bereich „Electronic Packaging“ haben wir unsere Forschungs- nen. Durch verstärkte Forschungsaktivitäten in Zusammenar- aktivitäten gestärkt, indem wir uns an einem vom Fraunho- beit mit Originalausrüstungs- und Chipherstellern verbessern fer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin wir kontinuierlich unsere Positionierung. Unsere Forschungs- geleiteten Konsortium beteiligt haben. projekte zielen auf die Entdeckung neuer Materialien für Metallisierungsverfahren mit niedrigem Widerstand und ver- schiedene Dielektrika für schnellere/bessere Prozessoren, Server und Datenspeicher-Dichte. Um unsere Kunden in Asien besser zu unterstützen, erweitern wir unsere Forschungskapa- zität in Taiwan mit Planziel Juli 2017. Pigments & Functional Materials Im Bereich der Lackanwendungen haben wir Kunden erste Muster von Meoxal® Victoria Red angeboten. Die Marke Meoxal® zeichnet sich durch besonders hohes Deckvermögen und außergewöhnlichen Glanz aus. Für den Kosmetikbereich entwickelten wir im Rahmen der Smart-Effect-Initiative neuar- tige matte Pigmente der Allure-Reihe, die Leuchtkraft mit Deckfähigkeit und gutem Hautgefühl verbinden. Glanzeffekte setzt das im 1. Quartal neu eingeführte Ronastar® Flaming Lights. Die spezielle Architektur des Aluminiumsubstrats kom- biniert einen besonders tiefroten Farbeindruck mit einem Fun- keln. Im Bereich der funktionellen Materialien für technische Anwendungen haben wir die Produktklasse der Polysilazane weiterentwickelt. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Haftungs- und Barriereeigenschaften eignen sich diese Materialien für den Einsatz in hochwertigen Beschichtungssystemen, etwa zum Schutz gegen Verschmutzungen oder Verkratzen und im Hochtemperaturbereich.
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 12 G e s c hä f t sve r la uf und wir t schaft liche Lage M er c k GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE Merck Überblick – 1. Quartal 2017 • Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen steigt um 14,5 % auf 1.240 Mio. € • Steigerung der Konzernumsatzerlöse um 5,3 % • Anstieg der EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen des auf 3,9 Mrd. € Konzerns auf 32,1 % • Organisches Umsatzwachstum bei Healthcare • Nettofinanzverbindlichkeiten um 0,4 Mrd. € auf 11,1 Mrd. € und bei Life Science reduziert. MERCK-KONZERN Kennzahlen in Mio. € Q1 2017 Q1 2016 Veränderung Umsatzerlöse 3.861 3.665 5,3 % Operatives Ergebnis (EBIT ) 755 849 –11,1 % Marge (in % der Umsatzerlöse) 19,5 % 23,2 % EBITDA 1.203 1.282 –6,2 % Marge (in % der Umsatzerlöse) 31,2 % 35,0 % EBITDA vor Sondereinflüssen 1.240 1.084 14,5 % Marge (in % der Umsatzerlöse) 32,1 % 29,6 % Ergebnis nach Steuern 523 593 –11,8 % Ergebnis je Aktie (in €) 1,20 1,36 –11,8 % Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen (in €) 1,80 1,54 16,9 % Business Free Cash Flow 760 763 –0,4 % Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Ertragslage 2016 erfolgte Veräußerung von pakistanischen Tochterunter- Der Merck-Konzern steigerte im 1. Quartal 2017 die Umsatz- nehmen zu niedrigeren Umsatzerlösen. erlöse um 5,3 % auf 3.861 Mio. € (Q1 2016: 3.665 Mio. €). Alle drei Unternehmensbereiche des Merck-Konzerns tru- Der Umsatzanstieg wurde sowohl durch moderates organi- gen im Berichtsquartal zur erreichten Umsatzsteigerung bei. sches Wachstum als auch durch positive Währungseffekte Mit einem Anstieg von 6,1 % erreichte Life Science die stärkste generiert. Das organische Wachstum belief sich auf 3,1 % oder prozentuale Steigerung und erzielte Umsätze in Höhe von 113 Mio. € und wurde von den beiden Unternehmensbereichen 1.481 Mio. € (Q1 2016: 1.397 Mio. €). Damit blieb Life Science Healthcare (4,4 %) und Life Science (3,3 %) erzielt. Die Wech- mit einem unveränderten Anteil von 38 % an den Konzernum- selkursveränderungen führten zu einem Anstieg der Umsatz- sätzen der zweitstärkste Unternehmensbereich des Konzerns. erlöse um 2,6 % oder 95 Mio. €. Ausschlaggebend für die Healthcare, der umsatzstärkste Bereich, erwirtschaftete eine Wechselkurseffekte waren insbesondere der US-Dollar, der Wachstumsrate von 5,4 % und steigerte die Umsätze auf Brasilianische Real, der Taiwanesische Dollar und der Japani- 1.735 Mio. € (Q1 2016: 1.646 Mio. €). Der Healthcare-Anteil sche Yen. Aufgrund von Portfolioveränderungen fielen die Kon- am Konzernumsatz belief sich somit wie im Vorjahresquartal zernumsätze um –0,3 %. Hier wirkten sich zum einen die Erst- auf 45 %. Aufgrund von positiven Wechselkurseffekten erzielte konsolidierung der BioControl Systems, Inc., USA, positiv auf der Unternehmensbereich Performance Materials eine Umsatz- die Umsatzerlöse aus. Zum anderen führte die im Dezember steigerung um 3,6 % auf 645 Mio. € (Q1 2016: 622 Mio. €)
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 13 G e schä f t sve r la uf und w ir t schaft liche Lage M erck MERCK-KONZERN Komponenten der Umsatzentwicklung nach Unternehmensbereichen – Q1 2017 Organisches Währungs- Akquisitionen / Gesamt in Mio. € / Veränderung in % Umsatzerlöse Wachstum effekte Veräußerungen veränderung Healthcare 1.735 4,4 % 2,0 % –1,0 % 5,4 % Life Science 1.481 3,3 % 2,4 % 0,4 % 6,1 % Performance Materials 645 –0,9 % 4,5 % – 3,6 % Merck-Konzern 3.861 3,1 % 2,6 % –0,3 % 5,3 % und erwirtschaftete damit 17 % der Umsatzerlöse des Kon- zerns. MERCK-KONZERN Getrieben von starkem organischen Umsatzwachstum von Umsatzerlöse nach Regionen – Q1 2017 7,5 % und unterstützt von leichten positiven Wechselkursaus- in Mio. € / % der Umsatzerlöse wirkungen stiegen in der Region Asien-Pazifik die Umsätze um 4% insgesamt 9,9 % auf 1.241 Mio. € (Q1 2016: 1.130 Mio. €). Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) 8% Ausschlaggebend für diese positive Umsatzentwicklung war Lateinamerika 137 insbesondere der Unternehmensbereich Healthcare, der eine 315 31 % organische Wachstumsrate von 22,1 % in dieser Region Europa erreichte. Der prozentuale Beitrag von Asien-Pazifik zum 1.202 32 % Konzernumsatz stieg um einen Prozentpunkt auf 32 % Asien-Pazifik (APAC ) 25 % (Q1 2016: 31 %). 1.241 Nordamerika Die in Europa erzielten Umsatzerlöse fielen im Berichtsquar- 965 tal leicht um –1,3 % auf 1.202 Mio. € (Q1 2016: 1.218 Mio. €). Während Life Science und Performance Materials aufgrund organischen Wachstums höhere Umsätze generierten, ver- zeichnete der Unternehmensbereich Healthcare Umsatzrück- hauptsächlich auf die Kursentwicklung des Brasilianischen gänge in dieser Region. Somit reduzierte sich im 1. Quartal Real zurückzuführen waren, verzeichnete die Region auch ein 2017 der europäische Beitrag zu den Konzernumsätzen auf sehr starkes organisches Wachstum. Der Anteil der Region 31 % (Q1 2016: 33 %). Lateinamerika an den Konzernumsätzen stieg auf 8% In der Region Nordamerika stiegen im Berichtsquartal die (Q1 2016: 7 %). Umsatzerlöse – im Wesentlichen bedingt durch die Wechsel- In der Region Mittlerer Osten und Afrika wuchsen die kursentwicklung des US-Dollar – um 3,5 % auf 965 Mio. € Umsatzerlöse im Berichtsquartal um 14,6 % und beliefen sich (Q1 2016: 932 Mio. €). Der nordamerikanische Beitrag zu den auf 137 Mio. € (Q1 2016: 120 Mio. €). Diese positive Umsatz- Umsatzerlösen ging im Berichtsquartal leicht auf 25 % zurück entwicklung war im Wesentlichen dem erfreulichen organi- (Q1 2016: 26 %). schen Wachstum bei Healthcare zu verdanken. Der Anteil die- Die Umsatzerlöse, die der Konzern in Lateinamerika ser Region an den Konzernumsätzen erhöhte sich im erzielte, stiegen um 18,7 % auf 315 Mio. € (Q1 2016: Berichtsquartal auf 4 % (Q1 2016: 3 %). 265 Mio. €). Neben den positiven Währungseffekten, die MERCK-KONZERN Komponenten der Umsatzentwicklung nach Regionen – Q1 2017 Organisches Währungs- Akquisitionen / Gesamt in Mio. € / Veränderung in % Umsatzerlöse Wachstum effekte Veräußerungen veränderung Europa 1.202 –0,4 % –0,9 % – –1,3 % Nordamerika 965 –0,8 % 3,8 % 0,5 % 3,5 % Asien-Pazifik (APAC ) 1.241 7,5 % 3,9 % –1,6 % 9,9 % Lateinamerika 315 10,2 % 8,3 % 0,2 % 18,7 % Mittlerer Osten und Afrika (MEA ) 137 11,2 % 3,4 % – 14,6 % Merck-Konzern 3.861 3,1 % 2,6 % –0,3 % 5,3 %
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 14 G e s c hä f t sve r la uf und wir t schaft liche Lage M er c k Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Merck-Konzerns entwickelte sich wie folgt: MERCK-KONZERN Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. € Q1 2017 Q1 2016 Veränderung Umsatzerlöse 3.861 3.665 5,3 % Herstellungskosten –1.296 –1.307 –0,8 % (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)1 (–47) (–44) (6,8 %) Bruttoergebnis 2.565 2.358 8,8 % Marketing- und Vertriebskosten –1.168 –1.090 7,1 % (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)1 (–259) (–257) (0,8 %) Verwaltungskosten –242 –206 17,7 % Forschungs- und Entwicklungskosten –495 –489 1,1 % (Davon: Abschreibungen immaterieller Vermögenswerte)1 (–1) (–1) (18,2 %) Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 95 276 –65,7 % Operatives Ergebnis (EBIT ) 755 849 –11,1 % Finanzergebnis –71 –68 3,6 % Ergebnis vor Ertragsteuern 684 780 –12,4 % Ertragsteuern –161 –187 –14,1 % Ergebnis nach Steuern 523 593 –11,8 % Nicht beherrschende Anteile –2 –2 –13,0 % Konzernergebnis 521 591 –11,8 % 1 Ohne Abschreibungen auf selbsterstellte oder einzeln erworbene Software. Das im 1. Quartal 2017 erzielte Bruttoergebnis des Merck-Kon- lich beeinflussten: Zum einen erhielt Merck eine Zahlung zur zerns wuchs um 206 Mio. € beziehungsweise um 8,8 % auf Abgeltung zukünftig fälliger Lizenzzahlungen in Höhe von 2.565 Mio. € (Q1 2016: 2.358 Mio. €). Zu diesem Anstieg tru- 116 Mio. € – im Vorjahresquartal fielen diesbezüglich Lizenzer- gen alle Unternehmensbereiche bei, wobei der wesentliche Teil träge im mittleren bis hohen einstelligen Euro-Millionenbe- der Steigerung auf Life Science zurückzuführen war. Die sich reich an – und zum anderen führte die Ende März erhaltene hieraus ergebende Bruttomarge des Konzerns, das heißt das Zulassung von Bavencio® zur Erreichung eines Meilensteins und Bruttoergebnis in Prozent der Umsatzerlöse, verbesserte sich damit zu einem Ertrag von 37 Mio. €. Das operative Ergebnis im Berichtsquartal auf 66,4 % (Q1 2016: 64,3 %). Der leichte (EBIT) des Merck-Konzerns ging im Vergleich zum Vorjahres- Anstieg der konzernweiten Forschungs- und Entwicklungskos- quartal um –11,1 % auf 755 Mio. € (Q1 2016: 849 Mio. €) ten auf 495 Mio. € (Q1 2016: 489 Mio. €) führte zu einer For- zurück. schungsquote (Forschungs- und Entwicklungskosten in Pro- Im Berichtsquartal erhöhte sich das negative zent der Umsatzerlöse) von 12,8 % (Q1 2016: 13,3 %). Mit Finanzergebnis leicht auf –71 Mio. € (Q1 2016: –68 Mio. €), einem Anteil von 76 % (Q1 2016: 77 %) an den konzernweiten was hauptsächlich an der Entwicklung des Zeitwerts der Forschungs- und Entwicklungskosten blieb nach wie vor Merck Share Units im Rahmen des Merck Long-Term Incentive Healthcare der forschungsintensivste Unternehmensbereich Plans lag. von Merck. Die sonstigen betrieblichen Erträge (Saldo) belie- Die Aufwendungen für Ertragsteuern in Höhe von fen sich im 1. Quartal 2017 auf 95 Mio. € (Q1 2016: 276 Mio. €). 161 Mio. € (Q1 2016: 187 Mio. €) führten zu einer Steuerquote Für den hohen Wert des Vorjahresquartals war im Wesentli- von 23,5 % (Q1 2016: 24,0 %). chen der erzielte Gewinn aus der Veräußerung der Rechte an Das den Anteilseignern der Merck KGaA zustehende Kuvan® ausschlaggebend. Im Berichtsquartal beinhalteten die Konzernergebnis ging auf 521 Mio. € (Q1 2016: 591 Mio. €) sonstigen betrieblichen Erträge ebenfalls Sachverhalte des zurück und ergab ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 1,20 € Unternehmensbereichs Healthcare, die diese Position wesent- (Q1 2016: 1,36 €).
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 15 G e schä f t sve r la uf und w ir t schaft liche Lage M erck MERCK-KONZERN Überleitung EBIT zum EBITDA vor Sondereinflüssen in Mio. € Q1 2017 Q1 2016 Veränderung Operatives Ergebnis (EBIT ) 755 849 –11,1 % Abschreibungen/ Wertminderungen/ Wertaufholungen 448 433 3,4 % (Davon: Sondereinflüsse) (4) (–) (–) EBITDA 1.203 1.282 –6,2 % Restrukturierungsaufwendungen 4 1 > 100,0 % Integrationskosten / IT-Kosten 26 28 –4,6 % Gewinne / Verluste aus abgegangenen Geschäften 2 –324 – Akquisitionsbezogene Sondereinflüsse 3 94 –96,4 % Sonstige Sondereinflüsse 3 2 18,6 % EBITDA vor Sondereinflüssen 1.240 1.084 14,5 % Bereinigt um Abschreibungen und Sondereinflüsse stieg die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, das EBITDA vor Sondereinflüssen, um 14,5 % auf 1.240 Mio. € (Q1 2016: 1.084 Mio. €) und ergab damit bezogen auf die Umsatzerlöse eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 32,1 % (Q1 2016: 29,6 %). Das Ergebnis je Aktie vor Sonder- einflüssen (Ergebnis je Aktie bereinigt um Auswirkungen der Sondereinflüsse und Abschreibungen auf erworbene immate- rielle Vermögenswerte nach Ertragsteuern) verbesserte sich im 1. Quartal 2017 um 16,9 % auf 1,80 € (Q1 2016: 1,54 €).
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 16 G e s c hä f t sve r la uf und wir t schaft liche Lage M er c k Vermögens- und Finanzlage MERCK-KONZERN Bilanzstruktur 31.3. 2017 31.12. 2016 Veränderung in Mio. € in % in Mio. € in % in Mio. € in % Langfristige Vermögenswerte 30.321 79,1 % 30.582 79,9 % –261 –0,9 % Davon: Immaterielle Vermögenswerte 24.664 24.989 –325 Sachanlagen 4.218 4.230 –12 Sonstige langfristige Vermögenswerte 1.440 1.363 77 Kurzfristige Vermögenswerte 8.030 20,9 % 7.670 20,1 % 360 4,7 % Davon: Vorräte 2.705 2.607 98 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.113 2.889 224 Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 114 145 –31 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.066 1.089 –23 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.031 939 92 Bilanzsumme 38.351 100,0 % 38.251 100,0 % 100 0,3 % Eigenkapital 14.481 37,8 % 14.050 36,7 % 431 3,1 % Langfristige Verbindlichkeiten 14.541 37,9 % 15.115 39,5 % –573 –3,8 % Davon: Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.291 2.313 –22 Sonstige langfristige Rückstellungen 831 834 –3 Langfristige Finanzschulden 8.362 8.809 –447 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3.058 3.159 –101 Kurzfristige Verbindlichkeiten 9.329 24,3 % 9.086 23,8 % 242 2,7 % Davon: Kurzfristige Rückstellungen 426 412 14 Kurzfristige Finanzschulden 3.897 3.788 109 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.933 2.048 –115 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.073 2.838 235 Bilanzsumme 38.351 100,0 % 38.251 100,0 % 100 0,3 %
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 17 G e schä f t sve r la uf und w ir t schaft liche Lage M erck Die Bilanzsumme des Merck-Konzerns belief sich zum 31. März der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 2017 auf 38.351 Mio. € und hat sich im Vergleich zum 13,4 % auf 3.953 Mio. € (31.12.2016: 3.486 Mio. €). 31. Dezember 2016 (38.251 Mio. €) nur unwesentlich erhöht. Die Zusammensetzung sowie die Entwicklung der Netto Das Nettoumlaufvermögen erhöhte sich aufgrund des Anstiegs finanzverbindlichkeiten stellten sich wie folgt dar: der Forderungen und der Vorräte bei gleichzeitigem Rückgang MERCK-KONZERN Nettofinanzverbindlichkeiten 31.3. 2017 31.12. 2016 Veränderung in Mio. € in Mio. € in Mio. € in % Anleihen und Commercial Paper 9.395 9.650 –255 –2,6 % Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.026 1.978 48 2,4 % Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen 647 758 –111 –14,6 % Darlehen von Dritten und sonstige Finanzschulden 81 80 1 1,5 % Verbindlichkeiten aus Derivaten (Finanztransaktionen) 107 128 –21 –16,7 % Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 3 4 –1 –7,4 % Summe Finanzschulden 12.258 12.597 –338 –2,7 % Abzüglich: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.031 939 92 9,8 % Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 114 145 –31 –21,5 % Nettofinanzverbindlichkeiten 11.113 11.513 –400 –3,5 % MERCK-KONZERN Überleitung Nettofinanzverbindlichkeiten in Mio. € 2017 Stand 1.1. 11.513 Währungsveränderungen –68 Dividendenzahlungen / Gewinnentnahmen1 69 Akquisitionen – Einzahlungen aus dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten1 – Free Cash Flow –385 Sonstiges –16 Stand 31.3. 11.113 1 Gemäß Konzernkapitalflussrechnung. Der Anstieg des Eigenkapitals zum 31. März 2017 auf 14.481 Mio. € (31.12.2016: 14.050 Mio. €) war im Wesent lichen auf das erwirtschaftete Ergebnis nach Steuern zurück- zuführen (siehe „Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung”). Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 37,8 % (31.12.2016: 36,7 %).
Quartalsmitteilung zum 31. März 2017 18 G e s c hä f t sve r la uf und wir t schaft liche Lage M er c k Die Zusammensetzung des Free Cash Flow sowie die Entwick- lung der relevanten Positionen ergeben sich aus der nachfol- genden Tabelle: MERCK-KONZERN Free Cash Flow in Mio. € Q1 2017 Q1 2016 Veränderung Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit gemäß Konzernkapitalflussrechnung 777 352 > 100,0 % Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte –209 –12 > 100,0 % Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten – – – Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen –201 –160 25,1 % Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen 17 6 > 100,0 % Free Cash Flow 385 186 > 100,0 % Der Business Free Cash Flow des Merck-Konzerns blieb im EBITDA vor Sondereinflüssen durch die Mittelbindung infolge 1. Quartal 2017 mit 760 Mio. € (Q1 2016: 763 Mio. €) auf Vor- des Bestandsaufbau von Vorräten und Forderungen kompen- jahresniveau, wobei die Verbesserung aufgrund des höheren siert wurde. MERCK-KONZERN Business Free Cash Flow in Mio. € Q1 2017 Q1 2016 Veränderung EBITDA vor Sondereinflüssen 1.240 1.084 14,5 % Investitionen in Sachanlagen, Software sowie geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte –129 –118 9,0 % Veränderungen der Vorräte gemäß Konzernbilanz –98 16 > 100,0 % Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Forderungen aus Lizenzen gemäß Konzernbilanz –254 –124 >100,0 % Anpassungen Erstkonsolidierung Sigma-Aldrich – –95 – Business Free Cash Flow 760 763 –0,4 %
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