Regionale Unterschiede in der Integrationsfähigkeit des dualen Berufsausbildungssystems
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AUFSÄTZE WSI MITTEILUNGEN 1/2013 Regionale Unterschiede in der Integrationsfähigkeit des dualen Berufsausbildungssystems Im Unterschied zum Hochschulzugang ist der Zugang in die nichtakademische Berufs- ausbildung überwiegend marktförmig organisiert und eng an den Personalbedarf der Be- triebe, Praxen und Verwaltungen gekoppelt. Die regionalen Ausbildungschancen der Ju- gendlichen variieren deshalb mit Umfang und Struktur der ortsansässigen Wirtschaft, aber auch mit der jeweiligen Sozialstruktur und Bildungsnachfrage in der Bevölkerung. Seit Mitte des letzten Jahrzehnts entspannten sich zwar die Ausbildungsmarktverhältnisse in vielen Regionen. Doch sind die lokalen Versorgungsengpässe mit Ausbildungsplätzen zum Teil immer noch beträchtlich. Zudem sind sie deutlich größer, als sich dies in der of- fiziellen Ausbildungsmarktstatistik niederschlägt. JOACHIM GERD ULRICH der offiziellen Ausbildungsmarktbilanzierung jedoch nur 1. Einleitung begrenzt nieder. Deshalb werden alternative Indikatoren vorgestellt, die eine validere Erfassung der Integrationsfä- Dass die soziale und ethnische Herkunft die Übergangs- higkeit des dualen Berufsausbildungssystems ermöglichen wahrscheinlichkeit ausbildungsinteressierter Jugendlicher (3). Sie weisen auf merklich größere regionale Disparitäten in eine duale Berufsausbildung beeinflussen, ist in einer hin, und sie verdeutlichen, wie stark die regionale Herkunft größeren Zahl von Untersuchungen belegt worden (vgl. im Zusammenwirken mit weiteren Faktoren die Erfolgs- zusammenfassend Hillmert 2010; Fritsche/Quante-Brandt chancen ausbildungsplatzsuchender Jugendlicher beeinflusst Diese Datei und ihr Inhalt sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Verwertung (gewerbliche Vervielfältigung, Aufnahme in elektronische Datenbanken, Veröffent- 2012). Dagegen wurde die regionale Herkunft als weitere (4). In Abschnitt 5 werden Schlussfolgerungen aus der Ana- Ungleichheit erzeugende Determinante des Ausbildungs- lyse gezogen. zugangs bislang noch recht selten untersucht (Diehl et al. 2009; Seibert et al. 2009; Beicht 2011; Hupka-Brunner et al. 2011; Solga et al. 2011). Tatsächlich ist es erläuterungsbe- dürftig, weshalb die regionale Herkunft per se überhaupt Ungleichheit erzeugen sollte. Das Grundgesetz (GG) drängt 2. Ursachen regionaler Bildungs- auf regional einheitliche und gleichwertige Lebensverhält- ungleichheit lichung online oder offline) sind nicht gestattet. nisse in Deutschland (vgl. u. a. Art. 72 GG), und es gilt als selbstverständlich, dass für schulpflichtige Kinder durch die 2.1 Marktförmiger Verteilungsmechanismus öffentliche Hand überall ein bedarfsgerechtes Angebot an der Ausbildungsplätze allgemeinbildenden Schulplätzen organisiert wird. Der Beitrag geht daher zunächst der Frage nach, warum Der überwiegende Teil der Ausbildungsplätze im Bereich © WSI Mitteilungen 2013 mit regionalen Disparitäten zu rechnen ist. Als Gründe wer- der nichtakademischen Berufsausbildung wird nicht vom den der erwerbsarbeitszentrierte und marktförmig organi- Staat, sondern von Wirtschaftsunternehmen und Verwal- sierte Verteilungsmechanismus betrieblicher Ausbildungs- tungen bereitgestellt (Statistisches Bundesamt 2012). De- plätze und die unzureichende Kompensation fehlender ren Ausbildungsmotive orientieren sich weniger an den Lehrstellen durch öffentlich finanzierte Ausbildungsplätze Wünschen der Jugendlichen als an eigenen Beschäfti- identifiziert (Abschnitt 2). Hieraus resultierende Unterver- gungsinteressen, sei es, dass sie mit ihrer Ausbildungsleis- sorgungslagen zulasten der Jugendlichen schlagen sich in tung in ihren Fachkräftenachwuchs investieren oder https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 23 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
AUFSÄTZE aber Auszubildende während der Ausbildung (auch) als 2.2 Unzureichende Kompensation fehlender preisgünstige Arbeitskräfte einsetzen wollen (Dietrich/ betrieblicher Ausbildungsplätze Gerner 2008). Das Ausbildungsplatzangebot ist somit an den jeweiligen Beschäftigungsbedarf der Unternehmen Die Möglichkeiten und Restriktionen, auf die Jugendliche gekoppelt (Troltsch/Walden 2010). Mit lokal divergieren- bei ihrer Ausbildungsplatzsuche stoßen, sind somit regional den Wirtschaftslagen verbinden sich deshalb Differenzen sehr unterschiedlich (Seibert et al. 2009). Der Gesetzgeber im Umfang und in der Struktur des jeweiligen Ausbil- ist sich dieses Problems bewusst und schreibt der Bundes- dungsangebots (Tabelle 1). regierung im Rahmen der jährlichen Berufsbildungsbe- Aber auch die Zahl und die Merkmale der ausbildungs- richterstattung eine kontinuierliche Beobachtung dieses interessierten Jugendlichen variieren regional erheblich. Phänomens vor (vgl. § 86 Berufsbildungsgesetz). Scheint Eine unterschiedliche Sozialstruktur (Bundesagen- „die Sicherung eines regional und sektoral ausgewogenen tur für Arbeit 2011b; Tamm 2011) sowie Landesunterschie- Angebots an Ausbildungsplätzen als gefährdet, sollen in den de in den Bildungssystemen sorgen für regionale Differen- Bericht Vorschläge für die Behebung aufgenommen werden“ zen bei den erreichten Schulabschlüssen der Jugendlichen (Lakies/Nehls 2007, S. 320). Ein institutioneller Automatis- und – damit verbunden – für eine differierende Ausbildungs- mus, durch den fehlende betriebliche Lehrstellen vor Ort und Studierneigung. Zudem ist die demografische Entwick- durch zusätzlich bereitgestellte nichtbetriebliche Plätze lung uneinheitlich. In jüngerer Zeit war vor allem ein deut- kompensiert werden, existiert in Deutschland jedoch nicht licher Ost-West-Unterschied zu beobachten; im Osten (Busemeyer 2009). halbierte sich die Zahl der Schulabgänger von 2000 bis 2010 Zudem bilden die aus dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) als Folge des Geburteneinbruchs nach der Wende. Durch abgeleiteten, offiziell ausgewiesenen Angebots-Nachfrage- regional variierende Defizite beim Ausbildungsangebot wer- Relationen (ANR) Ungleichgewichte zwischen Ausbildungs- den darüber hinaus unterschiedlich hohe Altbewerberbe- angebot und -nachfrage nicht vollständig ab. Denn die er- stände erzeugt, die die Zahl der in einem bestimmten Jahr folglosen Ausbildungsplatznachfrager werden nur zu einem ausbildungsinteressierten Jugendlichen vergrößern. In vie- geringen Teil erfasst. Kompensatorische Maßnahmen, die len Regionen fiel 2010 die jährliche Zahl der Ausbildungs- sich an diesen Indikatoren orientieren, greifen die Prob- interessierten größer aus als der Gesamtumfang eines ak- lemlage somit nur ansatzweise auf und entfalten dement- tuellen Entlassjahrgangs aus den allgemeinbildenden sprechend auch nur eine begrenzte Wirksamkeit. Vollstän- Schulen (Tabelle 1). dig außer Acht gelassen werden erfolglos Suchende, die die Die regionalen Unterschiede in Umfang und Struktur Vermittlungsdienste nicht einschalten oder die als nicht von Angebot und Nachfrage nach dualer Ausbildung ver- ausbildungsreif deklariert werden. Es bleiben aber auch binden sich zu stark differierenden Ausbildungsmarktlagen. viele der als geeignet befundenen, bei der Arbeitsverwaltung Heineck et al. (2011) identifizierten für das Ausbildungsjahr registrierten Ausbildungsstellenbewerber unberücksichtigt. 2008 auf clusteranalytischem Wege für die über 170 Arbeits- Dies gilt insbesondere für die traditionelle ANR-Berechnung, agenturbezirke zwölf verschiedene Ausbildungsmarkttypen. aber auch für die erweiterte Berechnungsformel, die in der Zur Typisierung wurden Merkmale herangezogen, die re- nationalen (Berufs-)Bildungsberichterstattung Verwendung gressionsanalytisch zur Erklärung der jeweiligen Einmün- findet (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012, dungsquoten in betriebliche Berufsausbildung (s. u.) bei- S. 109; Hucker 2012, S. 64f.). trugen. Hierzu zählten Bevölkerungsdichte, Größenstruktur Im Rahmen der traditionellen ANR-Berechnung zählen und Tertiarisierungsgrad der Ausbildungsbetriebe, Arbeits- als erfolglose Ausbildungsplatznachfrager ausschließlich marktlage, Ausländeranteil, Abiturientenquote und Kohor- bei der Arbeitsverwaltung registrierte Bewerber, die zum tenstärke der Schulabgänger (als Ausdruck einer größeren Stichtag 30. September (mehrere Wochen nach Beginn des Konkurrenz unter den ausbildungsinteressierten Jugendli- neuen Ausbildungsjahres) noch auf Ausbildungsplatzsuche chen). Eine Rolle spielten auch Großbetriebe in angrenzen- sind und sich zu diesem Zeitpunkt nicht in berufsvorberei- den Regionen, die ausbildungsinteressierte Jugendliche in tenden Maßnahmen, Schulen, Beschäftigungsverhältnissen das Umland locken und auf diese Weise die regionale Ein- o. ä. befinden. Statistisch wird eine Reduzierung erfolgloser mündungsquote beeinflussen. Die untersuchten Einfluss- Ausbildungsplatznachfrage somit auch durch die Bereitstel- faktoren vermochten 64 % der Varianz der regionalen Ein- lung zusätzlicher berufsvorbereitender Maßnahmenplätze mündungsquote aufzuklären. Die so herausgearbeiteten ausgelöst. Der jährlich zu beobachtende starke Abbau un- zwölf Ausbildungsmarkttypen verteilten sich zwischen West- versorgter Bewerber im Laufe des Monats September resul- und Ostdeutschland unterschiedlich – Ausdruck der im tiert überwiegend daraus, dass für die noch suchenden Be- Jahr 2008 noch besonders schwierigen Marktlagen in den werber Zwischenlösungen (Münk et al. 2010) gefunden neuen Bundesländern (Troltsch et al. 2009). werden; nur ein geringerer Teil mündet noch in eine Aus- bildungsstelle ein (Bundesagentur für Arbeit 2011a). Zwar sind in den Bildungs- und Berufsbildungsberich- ten erweiterte Angebots-Nachfrage-Relationen zu finden, bei denen auch die zum Stichtag noch Suchenden als Nach- 24 https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
WSI MITTEILUNGEN 1/2013 TABELLE 1 Regionale Unterschiede in der Wirtschafts-, Sozial- und Bildungsstruktur Angaben in Prozent Regionen in Deutschland1 Mittelwerte Lagemaße West/Ost Standard- Minimum Mittel Maximum abweichung West Ost Sp.1 Sp.2 Sp.3 Sp.4 Sp.5 Sp.6 Wirtschaftsstruktur Beschäftigte im tertiären Sektor 41,5 65,3 86,6 8,7 64,8 67,7 Beschäftigte in Großbetrieben (≥ 500 Mitarbeiter) 2008 2,9 18,0 54,1 8,0 Akademisierungsgrad unter den Beschäftigten 4,7 9,2 22,1 3,4 9,0 10,0 Arbeitslosenquote 30. September 2,6 7,0 14,7 2,8 6,1 10,6 Ausbildungsquote der Wirtschaft 3,9 6,4 9,7 1,0 6,7 5,4 Ausbildungsanteil in Dienstleistungsberufen 38,0 54,6 72,6 6,8 55,9 49,4 Ausbildungsanteil in Fertigungsberufen 24,9 40,0 56,5 6,1 39,0 44,1 Ausbildungsanteil des Handwerks 17,0 28,9 42,0 5,0 29,7 25,6 Sozial- und Bildungsstruktur Bevölkerungsdichte (Personen/km2) 44,8 416,7 3.880,4 581,4 451,8 275,3 Anteil der Hilfsbedürftigen nach SGB II 2,0 9,9 21,2 4,6 8,4 16,1 Ausländeranteil 1,1 7,4 19,4 4,1 8,6 2,5 Bevölkerungsanteil der unter 25-Jährigen 18,4 24,6 31,5 2,4 25,6 20,6 Abiturientenquote 17,9 29,6 60,1 6,5 28,6 33,6 Quote der Schulabgänger ohne Abschluss 3,6 6,6 15,0 2,3 5,7 10,4 Nichtstudienberechtigte Schulabgänger 2000–2010 –71,5 –14,7 +16,7 25,2 –2,7 –63,1 Anteil Lehrstellenbewerber aus früh. Schulentlassjahren 20,2 45,3 66,0 8,7 43,8 51,1 Relation zwischen der Zahl der Ausbildungsinteressierten 68,7 102,9 167,4 18,4 97,6 123,9 und dem Umfang des aktuellen Schulabgängerjahrgangs N = 176 N = 141 N = 35 1 Arbeitsagenturbezirke. Alle Angaben beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Jahr 2010. Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2011a, 2011b); Bundesinstitut für Berufsbildung (2011); Berechnungen des Autors. frager mitgezählt werden, die sich in Zwischenlösungen senschaft 1977, S. 24) und auch später mehrfach kritisch befinden. Doch werden auch hier alle erfolglosen Lehrstel- verwiesen (Brandes 1984; Behringer/Ulrich 1997; Ulrich lenbewerber ignoriert, die ihre Suche wegen Aussichtslo- 2006). Problematisch ist nicht nur, dass der Versorgungsgrad sigkeit bereits vor dem Bilanzierungsstichtag abbrachen mit vollqualifizierenden Ausbildungsplätzen zu hoch ein- (Eberhard/Ulrich 2010). Nach den Ergebnissen einer reprä- geschätzt wird. Es ist auch fraglich, ob die regionale Varianz sentativen Bewerberbefragung lag ihre Zahl 2010 hochge- des Versorgungsgrads ausreichend valide erfasst wird. Denn rechnet bei rd. 85.000. Sie übertraf damit sowohl die Zahl diese wird nicht nur durch differierende Marktlagen, son- der offiziell Unversorgten (12.255) als auch die Zahl der dern auch durch unterschiedliche Verwaltungsstrategien zum Stichtag 30. September noch Suchenden, die sich in im Umgang mit erfolglosen Ausbildungsstellenbewerbern Zwischenlösungen befanden (72.342). beeinflusst: Werden berufsvorbereitende Plätze eingerichtet, steigt statistisch der Versorgungsgrad mit vollqualifizieren- den Berufsausbildungsplätzen; bleibt dies aus, verringert er sich. Zudem ist zu vermuten, dass Ausbildungsstellenbe- werber ihre Suche in schwierigen Ausbildungsmarktregio- 3. Messung der regionalen Integrations- nen häufiger frühzeitig abbrechen als in günstigen Regionen. fähigkeit Für die Berufsbildungsforschung heißt dies, dass ihr keine ausreichend validen Bezugsgrößen zur Berechnung Auf die eingeschränkte Validität einer derart restriktiven des Versorgungsgrades zur Verfügung stehen. Heineck et al. Messung erfolgloser Nachfrage wurde bereits im ersten Be- (2011, S. 2f.) nutzten als alternative Referenzgröße die Zahl rufsbildungsbericht (Bundesminister für Bildung und Wis- der aktuellen Schulabgänger, ergänzt um standardi- https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 25 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
AUFSÄTZE TABELLE 2 Indikatoren zu den regionalen Ausbildungsmarktverhältnissen und zum Integrationsgrad Angaben in Prozent Regionen in Deutschland Gemeinsame Lagemaße Varianzanteile (r 2) Standard- Minimum Mittel Maximum abweichung AQI EQI Sp.1 Sp.2 Sp.3 Sp.4 Sp.5 Sp.6 Angebots- bzw. Ausbildungsmarktverhältnisse Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) – traditionelle Definition 90,5 101,5 120,9 3,3 27,4 15,6 Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) – erweiterte Definition 74,6 89,8 113,8 6,4 73,4 62,5 AQI = Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte 49,4 68,7 89,1 8,7 – 96,0 Integrationsgrad Anteil der versorgten Nachfrager – traditionelle Definition 87,5 98,0 99,9 2,2 16,1 18,1 Anteil der versorgten Nachfrager – erweiterte Definition 72,6 86,6 97,9 5,4 71,9 72,6 EQI = Einmündungsquote der Ausbildungsinteressierten 47,5 66,3 85,6 8,0 96,0 – Zahl der Regionen (Arbeitsagenturbezirke) 176 Ergebnisse für 2010. Den offiziellen Indikatoren sind die Alternativen mit Bezug auf alle institutionell erfassbaren ausbildungsinteressierten Personen gegenübergestellt (kursiv hervorgehoben). Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2011a); Bundesinstitut für Berufsbildung (2011); Berechnungen des Autors. sierte, gestufte Anteile der Abgänger aus den drei Vorjahren ren Schulabgängerkohorten in allen Regionen gleich hoch (als Näherungsgrößen für Altbewerber). Der Nachteil be- sind. steht jedoch darin, dass in dieser Größe auch nicht ausbil- Ulrich (2012a, S. 49ff.) schlägt demgegenüber vor, als dungsinteressierte Personen enthalten sind. Zudem ist nicht Referenzgröße die Gesamtzahl aller institutionell erfassbaren davon auszugehen, dass die Altbewerberanteile aus frühe- ausbildungsinteressierten Personen heranzuziehen. Den Vor- teil, damit auch all jene erfolglosen Bewerber zu berück- ABB. 1 sichtigen, die vorzeitig resignieren, wertet er höher als den Nachteil, dass in dieser Größe Personen enthalten sein kön- Regionale Einmündungsquoten ausbildungsinteressierter Jugendlicher nen, die ihr Interesse im Laufe des Jahres aus freiwilligen (EQI) in den Jahren 2005 und 2010 Stücken fallen lassen (ebd., S. 59). Die Gesamtzahl aller Angaben in Prozent ausbildungsinteressierten Personen lässt sich berechnen, über 80 % 70 % bis u. 80 % 60 % bis u. 70 % 50 % bis u. 60 % unter 50 % indem zur Zahl der neuen Ausbildungsverträge die bei der Arbeitsverwaltung registrierten Bewerber hinzuaddiert wer- den, welche nach der Verbleibstatistik der Arbeitsverwal- 2005 2010 tung nicht in eine Berufsausbildungsstelle einmündeten. Die resultierende Größe kann zum einen dafür genutzt werden, um an ihr die Zahl der (betrieblichen und/oder außerbetrieblichen) Ausbildungsplatzangebote zu relativie- ren. Damit entsteht ein Indikator für die Angebots- bzw. Marktverhältnisse (AQI = Angebotsquote zugunsten der Ausbildungsinteressierten). Zum anderen kann an ihr auch die Zahl der erfolgreichen Ausbildungsplatzsuchenden re- lativiert werden. Hierüber wird ein Indikator für den Ver- sorgungs- bzw. Integrationsgrad gewonnen (EQI = Einmün- dungsquote der Ausbildungsinteressierten). In Tabelle 2 werden die beiden Indikatoren (AQI und EQI) den offiziellen Indikatoren gegenübergestellt. Die Be- rechnungen beziehen sich auf die regionalen Ausbildungs- marktverhältnisse und Integrationsgrade im Jahr 2010. Die AQI- und EQI-Werte fallen niedriger aus und sind zudem Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2011a), Bundesinstitut für Berufsbildung (2011); Mitteilungen Berechnungen des Autors. durch eine stärkere regionale Streuung gekennzeichnet. Die regionalen Disparitäten wären demnach größer, als es sich 26 https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
WSI MITTEILUNGEN 1/2013 TABELLE 3 Korrelate (Produkt-Moment-Korrelationen) der regionalen Ausbildungsmarktverhältnisse und Einmündungsquoten in duale Berufsausbildung im Jahr 2010 Angebote je Einmündungs- 100 Ausbildungsinteressierte (AQI) quote in duale darunter: Berufsausbildung Angebote (EQI) insgesamt betriebliche außerbetriebliche Sp.1 Sp.2 Sp.3 Sp.4 Ausbildungsplatzangebote im dualen System Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte (AQI) – ,806*** ,239** ,980*** betriebliche Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte (AQIb) ,806*** – –,382*** ,784*** außerbetriebliche Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte (AQIa) ,239** –,382*** – ,244** Sonstige Ausbildungsformen (Landeszahlen) Plätze im Übergangssystem je 100 nichtstudienberechtigte Schulabgänger –,296** –,121 –,264** –,253** Plätze in Schulberufen je 100 nichtstudienberechtigte Schulabgänger ,218* –,281** ,802*** ,217* Sonstige regionale Merkmale Anteil der Hilfsbedürftigen nach dem SGB II –,141 –,482*** ,570*** –,130 Ausländeranteil in der Bevölkerung –,155 ,159* –,504*** –,145 Anteil der Ausbildungsstellenbewerber mit deutscher Staatsangehörigkeit ,169* –,133 ,449*** ,164* Anteil der Ausbildungsstellenbewerber mit türkischer Staatsangehörigkeit –,237** ,046 –,446*** –,230** ostdeutsche Region ,262** -,244** ,811*** ,241** N = 176 Regionen (Arbeitsagenturbezirke). Da es sich um eine Totalerhebung handelt, werden bedeutsame Zusammenhänge nicht über statistische Signifikanztests identifiziert, sondern anhand des Umfangs gemeinsamer Varianz hervorgehoben (* = r2 > 2,5%, ** = r2 > 5%, *** = r2 > 10%). Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2011a, 2011b); Statistisches Bundesamt (2012); Bundesinstitut für Berufsbildung (2011); Berechnungen des Autors. in den offiziellen Indikatoren widerspiegelt. Zudem zeigt die Berechnung der gemeinsamen Varianzanteile (ermittelt 4. Regionale Integrationsfähigkeit im über die quadrierten Korrelationskoeffizienten), dass AQI empirischen Spiegel und EQI nur partiell mit den offiziellen Indikatoren kova- riieren. Sie spiegeln somit Aspekte der Markt- und Versor- 4.1 Ergebnisse auf Basis amtlicher Daten gungslagen wider, die in den offiziellen Indikatoren zum Teil nicht enthalten sind. In Abbildung 1 wird zunächst dargestellt, wie hoch die Ein- Die gemeinsame Varianz zwischen dem AQI- und EQI- mündungsquoten in den 176 Arbeitsagenturbezirken in Indikator ist dagegen – wie Spalte 5 der Tabelle 2 zeigt – sehr den Jahren 2005 und 2010 ausfielen. Die drei Bezirke Berlins groß (96 %). Ein solch enger Zusammenhang ist nur mög- sind dabei zu einer Region zusammengefasst. lich, wenn in der überwiegenden Zahl der Regionen deut- Demnach hat sich die Lage in jüngerer Zeit verbessert. liche Angebotsengpässe gegeben sind und somit die „stille Im Schnitt lagen die Einmündungsquoten (EQI) 2010 um Reserve“ unter den ausbildungsinteressierten Jugendlichen 7,9 Prozentpunkte höher als 2005. Mit der allgemeinen Ni- hoch ist: Ein höheres Angebot zieht dann gleichsam auto- veauverschiebung verringerte sich jedoch nicht das Ausmaß matisch eine höhere Besetzungsquote nach sich. der regionalen Disparitäten: Die Varianz (Standardabwei- Unter Verwendung der AQI- und EQI-Indikatoren wol- chung) der Einmündungsquoten betrug 2010 8,0 Prozent- len wir nachfolgend näher untersuchen, wie der Integrati- punkte und war damit größer als 2005 (7,3). Dabei fielen onsgrad in den einzelnen Regionen ausfällt, welche Ein- die Einmündungsquoten im Osten Deutschlands im Schnitt flussgrößen sich abzeichnen und wie die so gemessenen (70,1 %) höher aus als im Westen (65,3 %). Dort übertrafen Ausbildungsmarktverhältnisse die Chancen einzelner aus- wiederum die Mittelwerte für Bayern (73,0 %), Schleswig- bildungsplatzsuchender Jugendlicher bestimmen. Dabei Holstein (72,6 %) und Hamburg (80,0 %) deutlich die nutzen wir sowohl amtliche Daten (4.1) als auch Daten aus Durchschnittswerte für Bremen (59,9 %), Nordrhein-West- einer repräsentativen Befragung von jungen Erwachsenen falen, Niedersachsen (jeweils 60,2 %) und Hessen (60,1 %). aus dem Jahr 2011 (4.2). Auf die entscheidende Rolle des Ausbildungsangebots für die Höhe der Einmündungsquote wurde in Tabelle 2 bereits hingewiesen. Tabelle 3 zeigt darüber hinaus, https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 27 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
AUFSÄTZE dass neben dem betrieblichen (Spalte 2) auch das außerbe- lative Bedeutung des lediglich teilqualifizierenden Über- triebliche Ausbildungsplatzangebot mit einer höheren Ein- gangssystems ab (r = -,264). Zum Umfang der im Schulbe- mündungsquote korreliert (Spalte 3). Allerdings scheint der rufssystem bereitgestellten Plätze besteht dagegen eine stark regionale Umfang des außerbetrieblichen Angebots weniger positive Korrelation (r = ,802). Diese Effekte kommen, wie stark von der (defizitären) Höhe des betrieblichen Lehrstel- weitere (in Tabelle 3 nicht aufgeführte) Analysen zeigen, lenangebots abzuhängen (r = -,382) als von der Sozialstruk- durch die spezifischen Strategien der ostdeutschen Länder tur in der Bevölkerung, gemessen am Anteil der Hilfsbe- zustande, die ihren Landeskindern nicht nur mehr außer- dürftigen nach dem Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) betriebliche, sondern im Schnitt auch mehr vollqualifizie- (r = ,570). Hierin spiegelt sich die institutionelle Logik des rende Plätze im Schulberufssystem bereitstellten (vgl. auch Sozialgesetzbuchs Drittes Buch (SBB III), welche die Bereit- Fritsche/Quante-Brandt 2012, S. 69). stellung außerbetrieblicher Plätze nicht an den Umfang des Die Zusammenhangsanalysen in Tabelle 3 deuten dar- betrieblichen Lehrstellenmangels, sondern an soziale Grün- auf hin, dass regional differierende institutionelle Regelun- de knüpft (§§ 76 – 78 SGB III). gen zugleich unterschiedliche Opportunitätsstrukturen für Lediglich in den ostdeutschen Regionen wurden bis verschiedene Bevölkerungsgruppen erzeugen, die in 2010 außerbetriebliche Plätze in größerer Zahl auch für Deutschland ungleich verteilt sind. Ob sich damit aber die sogenannte Marktbenachteiligte bereitgestellt. Dies erklärt schlechteren Chancen (z. B. von Migranten) erschöpfend den starken West-Ost-Effekt (r = ,811). Im Osten kompen- erklären lassen, lässt sich mit einer Analyse von Aggregat- sierten die außerbetrieblichen Plätze betriebliche Lehrstel- daten, wie sie hier Verwendung fanden, nicht beantworten. lendefizite in einem Maße, dass im Schnitt höhere Einmün- Zum Abschluss soll deshalb die Bedeutung unterschiedli- dungsquoten in duale Berufsausbildung verzeichnet werden cher Ausbildungsmarkt- und Angebotslagen für die Inte- konnten als in Westdeutschland. grationschancen ausbildungsinteressierter Jugendlicher an In Regionen mit hohem Ausländeranteil bzw. in Regio- einem Individualdatensatz untersucht werden. Er stammt nen mit hohem Lehrstellenbewerberanteil türkischer Her- aus der BIBB-Übergangsstudie 2011 (www.bibb.de/de/ kunft gab es zwar keinen größeren betrieblichen Lehrstel- wlk61284.htm). lenmangel als anderswo, doch wurden hier besonders wenig außerbetriebliche Kompensationsangebote bereitgestellt. 4.2 Ergebnisse der BIBB-Übergangsstudie 2011 Deshalb fielen die Einmündungsquoten in duale Berufsaus- bildung niedriger als in anderen Regionen aus. Bei der BIBB-Übergangsstudie 2011 handelt es sich um eine Wie Tabelle 3 weiterhin zu entnehmen ist, nimmt mit repräsentative, über das Mobilfunknetz durchgeführte Re- größerem außerbetrieblichen Ausbildungsangebot die re- trospektivbefragung von rd. 5.500 18- bis 24-jährigen Per- sonen zu ihrer Bildungs- und Berufsbiografie. Detaillierte methodische Hinweise zum Untersuchungsansatz finden ABB. 2 sich bei Eberhard et al. (2013). Die Analysen im Rahmen der hier interessierenden Fragestellung konzentrieren sich Übergang in Ausbildung1 nach Angebotslage2 auf jene 1.850 Probanden, die die allgemeinbildende Schu- Angaben in Prozent Angebotsquote (AQI) bis unter 55 % le ohne Studienberechtigung verließen und nach einer Mög- Angebotsquote 65 % und mehr lichkeit zum Beginn einer dualen Berufsausbildung suchten. 61 % dieser Probanden verfügten über einen mittleren, 39 % 100 maximal über einen Hauptschulabschluss. Der Anteil der 90 Frauen betrug 39 %, die Quote der Personen mit Migrati- 80 onshintergrund lag bei 26 %. Das Schulabgangsjahr vari- Kumulierte Einmündungsquote 70 ierte zwischen 2000 und 2011. 60 Da von den Probanden das Bundesland bekannt war, in 50 dem sie die Schule verlassen hatten, konnten auf dieser 40 Ebene die AQI-Indikatoren (Ausbildungsangebote je 100 30 Ausbildungsinteressierte) für das betreffende Abgangsjahr 20 hinzugespielt werden. Untersucht wurde, wem ein unmit- 10 telbarer Übergang in duale Berufsausbildung gelangq bzw. 0 wie lange es bis zum Beginn einer Berufsausbildung dauer- 1. 7. 13. 19. 25. 31. 37. 43. 49. 55. 61. te. In Abbildung 2 werden zunächst die Ergebnisse einer Monat nach Verlassen der allgemeinbildenden Schule Kaplan-Meier-Schätzung dargestellt. Verglichen werden die 1 Entwicklung der kumulierten Einmündungsquote (1-Überleben) in duale kumulieren Einmündungsdauern für zwei Gruppen: Für Berufsausbildung. n = 1.250 (AQI < 55:n = 540; AQI ≥ 65:n = 710). 2 In Abhängigkeit von der Angebotslage zu Beginn der Suche (Kaplan-Meier-Schätzung). Mitteilungen Quelle: BIBB-Übergangsstudie (2011) (www.bibb.de/de/wlk61284.htm). q Das heißt innerhalb der ersten sechs Monate. 28 https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
WSI MITTEILUNGEN 1/2013 TABELLE 4 Determinanten des Übergangserfolgs nichtstudienberechtigter Schulabgänger, die beim Verlassen der allgemeinbildenden Schule nach einem dualen Ausbildungsplatz suchten Sofortiger Übergang in Ausbildung1 Übergangsdauer 2 Modell 1 Modell 2 Modell 3 Modell 4 nur ohne Gesamtmodell Gesamtmodell Regionalvariablen Regionalvariablen eß eß eß eß Angebote im dualen Berufsbildungssystem (Bundesland) betriebliches Lehrstellenangebot (AQIb) 1,029*** – 1,035*** 1,014** außerbetriebliches Lehrstellenangebot (AQIa) 1,044*** – 1,042*** 1,018** Sonstige Regionalindikatoren (Bundesland) Abiturientenquote3 ,971*** – ,981* ,996 Angebote im Übergangssystem4 ,985** – ,977*** ,990*** Schulische Vorbildung Hauptschulabschluss – ,594*** ,512*** ,766*** (bessere) Durchschnittsnote – 2,049*** 1,895*** 1,241*** Individuelles Berufswahl- und Suchverhalten betriebliche Ausbildung war prioritäres Ziel – 2,276*** 2,325*** 1,571*** bei Betrieben beworben – 2,023** 1,974** 1,378** alternativ auch Schulberufsausbildung gesucht – ,592*** ,599*** ,744*** alternativ auch Beamtenausbildung gesucht – ,721* ,679* ,762** Herkunftsmerkmale und Geschlecht Eltern verfügen beide über keinen Ausbildungsabschluss – ,658* ,680* ,749** mindestens 1 Elternteil ist qualifiziert erwerbstätig – 1,342** 1,288* 1,121* intensive Begleitung des Jugendlichen durch die Eltern – 1,398* 1,387* 1,237** Migrationshintergrund – ,673*** ,668*** ,859* weibliches Geschlecht – ,570*** ,530*** ,734*** Konstante –1,607* –,822** –2,226** – Statistische Kenngrößen R2 (Nagelkerke) ,041 ,219 ,251 – p Gesamtmodell (chi2 bei df=15 ) ,000 ,000 ,000 ,000 n 1.850 1.850 1.850 1.850 1 binäre logistische Regression. 2 Cox-Regression. 3 Schulabgängeranteil. 4 Plätze im schulischen Berufsvorbereitungs- und -grundbildungsjahr je 100 nichtstudienberechtigte Schulabgänger. Ɨ p < ,100 * p < ,050 ** p < ,010 *** p < ,001 (einseitige Tests). Quelle: BIBB-Übergangsstudie 2011 (www.bibb.de/de/wlk61284.htm). die einen standen in ihrer Region bis zu 55 (betriebliche dadurch bedingt sein, dass sich beide Gruppen in erfolgs- und außerbetriebliche) Angebote je 100 Ausbildungsinter- relevanten Merkmalen (z. B. Schulabschluss) unterscheiden. essierte zur Verfügung, während es für die anderen 65 oder Um dies auszuschließen, wurden in einem zweiten Schritt mehr waren. multivariate Modelle berechnet. Neben den Regionalindi- Wie Abbildung 2 zeigt, gelingt in den Regionen mit katoren wurden Bildungsabschlüsse, ethnische und soziale schwieriger Marktlage noch nicht einmal der Hälfte ein Herkunft, Geschlecht und das Bewerbungsverhalten der unmittelbarer Übergang in Berufsbildung, während es in Jugendlichen berücksichtigt. der anderen Gruppe drei Fünftel sind. Die zuerst genannte Zunächst wurden die Regionalindikatoren und die sons- Gruppe benötigt über den gesamten Beobachtungszeitraum tigen Merkmale in zwei getrennten binären Regressions- hinweg stets rund ein Jahr länger, um mit der Einmündungs- modellen auf ihre Erklärungskraft für einen unmittelbaren quote der Jugendlichen aus besseren Marktlagen gleichzu- Übergang hin überprüft (Modelle 1 und 2 in Tabelle 4), an- ziehen. Die Ergebnisse deuten somit auf einen starken Effekt schließend in einem dritten Modell gemeinsam aufgenom- der regionalen Herkunft hin. Allerdings könnte er primär men. Ergänzend wurde in einem vierten Modell die https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 29 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
AUFSÄTZE ABB. 3 der BIBB-Übergangsstudie lediglich auf der Ebene der 16 Länder abbilden lässt, sodass ein nicht unerheblicher Teil Direkter Übergang in Ausbildung nach der regionalen Marktunterschiede nivelliert wird.w Angebotslage1 Aus rein numerischer Perspektive wirken die Effektko- Angaben in Prozent effizienten (eß) der beiden AQI-Variablen nicht besonders Realschulabschluss, kein Migrationshintergrund groß, doch ist dies allein auf das zugrunde liegende Skalen- Realschulabschluss, Migrationshintergrund niveau zurückzuführen. Immerhin gilt nach Modell 3, dass Hauptschulabschluss, kein Migrationshintergrund die individuellen Chancen (odds), sofort in Ausbildung ein- Hauptschulabschluss, Migrationshintergrund zumünden, um 3,5 % steigen, wenn das betriebliche Ange- bot vor Ort um einen Platz je 100 Ausbildungsinteressierte 60 höher ausfällt. Da die Chancen bzw. odds, definiert als rech- 55 nerisches Verhältnis von Wahrscheinlichkeit zur Gegen- 50 wahrscheinlichkeit, in der Praxis etwas sperrig zu interpre- Einmündungswahr- 45 scheinlichkeit 40 tieren sind, wird nachfolgend für vier Beispiele dargestellt, 35 30 welche Zugangswahrscheinlichkeiten (definiert in Äquiva- 25 lenz zur Alltagssprache) sich in Abhängigkeit vom betrieb- 20 15 lichen Ausbildungsangebot aus Modell 3 ableiten. Alle vier 10 Beispiele beziehen sich auf den hypothetischen Ausgangsfall 5 0 einer (weiblichen) Ausbildungsplatzsuchenden mit durch- 47 51 55 59 63 67 Betriebliche Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte (AQIb) schnittlichen Schulnoten, die eine duale Berufsausbildung als prioritäres Bildungsziel verfolgt und deren Eltern selbst 1 Wahrscheinlichkeit des unmittelbaren Übergangs in duale Berufsausbildung in keiner qualifizierten Erwerbstätigkeit nachgehen. Bei der Abhängigkeit von der Höhe des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots. Alle Varianten beziehen sich auf den Fall einer weiblichen Ausbildungsplatzsuchen- Berechnung der Zugangswahrscheinlichkeit werden Schul- den mit dualer Ausbildung als prioritärem Bildungsziel, deren Eltern selbst keiner qualifizierten Erwerbstätigkeit nachgehen. abschluss und Herkunft dieser Person variiert (Abbildung 3). Quelle: BIBB-Übergangsstudie (2011) Der Abstand der vier Kurven vermittelt zunächst einen Mitteilungen (www.bibb.de/de/wlk61284.htm). plastischen Eindruck, wie sehr die Ausbildungschancen durch schulische Vorbildung und Herkunft geprägt werden. Die beträchtlichen Steigungen der vier Kurven verweisen Übergangsdauer mittels eines semiparametrischen Regres- auf den starken Einfluss der Angebotslage vor Ort. Fast lässt sionsmodells (Cox-Regression) analysiert. sich eine 1:1-Parität ausmachen: Mit jedem zusätzlichen Modell 1 spiegelt den Effekt der Regionen ohne Kontrolle Ausbildungsangebot (je 100 Ausbildungsinteressierte vor der individuellen Merkmale wider. Sowohl ein höheres be- Ort) steigt die Erfolgschance der hier untersuchten Beispiel- triebliches als auch ein höheres außerbetriebliches Angebot fälle um knapp 1 %. vor Ort steigern die Erfolgschancen der ausbildungsinteres- sierten Jugendlichen auf einen unmittelbaren Übergang, während ein höherer Abiturientenanteil (als Indikator ver- stärkter Konkurrenz mit schulisch Höherqualifizierten) und ein höheres Angebot teilqualifizierender Plätze im Über- 5. Diskussion gangssystem sie schmälern. Modell 2 belegt – einmal mehr und wie aus vielen Studien bereits bekannt – signifikante Die hier vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass als Folge un- Einflüsse der schulischen Vorbildung, der Herkunft und des terschiedlicher Ausbildungsmarktlagen und differierender Geschlechts und verweist zugleich auf die hohe Relevanz Strategien der Länder bei der Kompensation fehlender be- des Berufswahl- und Suchverhaltens. trieblicher Lehrstellen beträchtliche Zugangsdisparitäten Durch ihre Vereinigung innerhalb des Modells 3 verliert entlang der regionalen Herkunft und Kohortenzugehörig- keine der Determinanten ihre statistische Signifikanz, und keit erzeugt werden. Von einer Chancengerechtigkeit beim die mit Modell 3 erklärte Varianz (R2 = ,251) setzt sich rechnerisch beinahe additiv aus den beiden R2-Werten der Modelle 1 (R2 = ,041) und 2 (R2 = ,251) zusammen. Dies verweist auf den weitgehend eigenständigen, von sozialer w Nach weiteren, in Tabelle 4 nicht aufgeführten Berechnun- Herkunft und sonstigen Aspekten unabhängigen Einfluss, gen erzielt der AQI-Indikator allein (betriebliche und außer- betriebliche Angebote zusammengefasst) eine Varianzauf- den die regionalen Ausbildungsmarktverhältnisse beim klärung von R2 = ,020 und ist damit deutlich erklärungs- Übergang Schule-Berufsausbildung ausüben. Vergleichba- trächtiger als die traditionelle Angebots-Nachfrage-Relation res gilt für die in Modell 4 untersuchte Gesamtdauer bis (ANR), die zu einem R2 = ,009 führt. Dies kann als ein Beleg für die höhere (Kriteriums-)Validität des AQI-Indikators ge- zum erfolgreichen Beginn einer Berufsausbildung (Mo- wertet werden. Ein Vergleich mit der erweiterten ANR ist dell 4). Die Ergebnisse sind umso bemerkenswerter, als sich mangels verfügbarer Daten nicht möglich (erweiterte ANR- die regionale Varianz als Folge des Untersuchungsdesigns Berechnungen sind erst seit 2007 durchführbar). 30 https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
WSI MITTEILUNGEN 1/2013 Zugang in duale Berufsausbildung kann allein schon aufgrund der regional „aber von begrenztem Ausmaß“ und weniger bedeutsam als bei den ANR- divergierenden Angebotsverhältnisse keine Rede sein. Die Forderung, für Indikatoren. Gleichwohl bleiben die Weiterentwicklung valider Regional- „ausbildungsreife“, aber erfolglose betriebliche Lehrstellenbewerber ein voll- indikatoren und – darauf aufbauend – die Analyse der regionalen Herkunft qualifizierendes außerbetriebliches Kompensationsangebot zu institutio- als eine Ungleichheit erzeugende Determinante wichtige Forschungsdesi- nalisieren und überflüssige Eintritte in das Übergangssystem zu vermeiden, derate (Fritsche/Quante-Brandt 2012, S. 67). steht deshalb weiterhin auf der Reformagenda (Busemeyer 2012; Klemm 2012). Regionaleffekte beim Ausbildungszugang wurden bislang noch zu we- nig untersucht. Insbesondere fehlen Ansätze, die nicht nur regionale Un- terschiede beim Umfang des Ausbildungsangebots, sondern auch hinsicht- lich seiner Struktur (entlang von Berufen, Branchen, Betriebsgrößen, LITERATUR Ausbildungsformen) in den Blick nehmen. Strukturelle Angebotsunter- Abicht, L./Lüdigk, R./Schönfeld, P. (2010): Regionale Bildungsmärkte – Bedeu- schiede bilden sehr wahrscheinlich einen wesentlichen Transmissionsrie- tung in Bildungstheorie und -praxis, in: Berufsbildung in Wissenschaft und men für Ungleichheiten, die entlang von Merkmalen wie Geschlecht, sozi- Praxis 39 (6), S. 6 – 9 Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2012): Bildung in Deutschland 2012, aler oder ethnischer Herkunft beobachtbar sind. So dürften z. B. die Bielefeld Erfolgschancen junger Frauen in Regionen, in denen verarbeitendes Ge- Behringer, F./Ulrich, J. G. (1997): Die Angebotsabhängigkeit der Nachfrage werbe vorherrscht, geringer ausfallen als in vom Dienstleistungssektor ge- nach Ausbildungsstellen als Problem bei der Vorausschätzung der zukünftigen Nachfrage, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 30 (3), prägten Regionen. In Abschnitt 4.1 zeigte sich, dass Migranten wohl auch S. 612 – 619 deshalb geringere Ausbildungschancen haben, weil sie in Regionen mit Beicht, U. (2011): Junge Menschen mit Migrationshintergrund: Trotz intensiver geringem außerbetrieblichen Ausbildungsangebot leben (Eberhard/Ulrich Ausbildungsstellensuche geringere Erfolgsaussichten, BIBB REPORT (16), 2011; Ulrich 2012b). Ein „regionalisierender Zugang“ sollte also die Theo- Bonn Bogai, D./Seibert, H./Wiethölter, D. (2008): Duale Ausbildung in Deutschland: riebildung zur Bildungsungleichheit in vielfältiger Weise „stimulieren“, wie Die Suche nach Lehrstellen macht junge Menschen mobil, IAB-Kurzbericht (9), Seibert et al. (2009, S. 617) es formulierten. Nürnberg Einer der Gründe für das bisherige Forschungsdefizit resultiert aus ei- Brandes, H. (1984): Die Berufsstartprobleme der geburtenstarken Jahrgänge, in: Apel, H./ Brandes, H./Brandherm-Böhmker, R./Brosi, W. H./Frackmann, M./ nem Mangel an validen Kennziffern zu den regionalen Ausbildungsmarkt- Heimann, K./ Luce, R./Postel, C./ Rosemann, E./Sauter, E./ Schierholz, H./ Stieg- verhältnissen, gerade auch in Hinblick auf die Abbildung beruflicher Teil- ler, B./ Stooß, F./Weg, M./Westhoff, G. (Hrsg.): Keine Arbeit – keine Zukunft?, märkte. In einigen Untersuchungen wurde bislang ersatzweise auf Frankfurt a. M., S. 61 – 76 Arbeitsmarktindikatoren zurückgegriffen (Diehl et al. 2009; Hupka-Brun- Bundesagentur für Arbeit (2011a): Arbeitsmarkt in Zahlen. Ausbildungsstellen- markt. Bewerber und Berufsausbildungsstellen. September, Nürnberg ner et al. 2011). Doch die demografischen Veränderungen entkoppeln die Bundesagentur für Arbeit (2011b): Strukturdaten und Indikatoren, Nürnberg Entwicklungen zwischen beiden Märkten (Bogai et al. 2008; Abicht et al. Bundesinstitut für Berufsbildung (2011): Neu abgeschlossene Ausbildungsver- 2010). So konstatierte der Bildungsbericht 2012 „regionale Besetzungseng- träge. Ausgewählte Ergebnisse der BIBB-Erhebung zum 30. September 2010, pässe für Ausbildungsplatzangebote“ nicht nur in „sehr dynamischen Be- http://www.bibb.de/de/56539.htm Bundesminister für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.) (1977): Berufsbildungs- zirken in Westdeutschland mit guter Arbeitsmarktlage“, sondern grotes- bericht 1997, Bonn kerweise „am ehesten in ostdeutschen Bezirken mit starker Arbeitslosigkeit“ Busemeyer, M. (2009): Wandel trotz Reformstau, Frankfurt a. M. (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012, S. 109). Betrug die ge- Busemeyer, M. (2012): Reformperspektiven der beruflichen Bildung, Berlin Diehl, C./Friedrich, M./Hall, A. (2009): Jugendliche ausländischer Herkunft meinsame Varianz zwischen Arbeitslosenquote und der Angebotsquote beim Übergang in die Berufsausbildung, in: Zeitschrift für Soziologie 38 (1), zugunsten ausbildungsinteressierter Jugendlicher (AQI) in den Arbeits- S. 48 – 67 agenturbezirken 2006 noch 16 %, lag sie 2010 bei nur noch 3 %. Umso Dietrich, H./Gerner, H.-D. (2008): Betriebliches Ausbildungsverhalten und Ge- dringlicher stellt sich die Aufgabe, die Entwicklung verlässlicher Ausbil- schäftserwartungen, in: Sozialer Fortschritt 57 (4), S. 87 – 93 Eberhard, V./Beicht, U./Krewerth, A./Ulrich, J. G. (2013): Perspektiven beim dungsmarktindikatoren voranzutreiben. Übergang Schule-Berufsausbildung. Methodik und erste Ergebnisse der BIBB- Die hier vorgestellten Angebotsquoten mit Bezug auf alle institutionell Übergangsstudie 2011, Bonn (im Erscheinen) erfassbaren ausbildungsinteressierten Personen stellen gegenüber traditi- Eberhard, V./Ulrich, J. G. (2010): Übergänge zwischen Schule und Berufsaus- bildung, in: Bosch, G./Krone, S./Langer, D. (Hrsg.): Das Berufsbildungssystem onellen Berechnungsformen eine Verbesserung dar. Sie vermitteln eine in Deutschland, Wiesbaden, S. 133 – 164 realistischere Vorstellung vom tatsächlichen Versorgungsgrad und scheinen Eberhard, V./Ulrich, J. G. (2011): „Ausbildungsreif“ und dennoch ein Fall für gerade auch in Hinblick auf die Analyse individueller Ausbildungschancen das Übergangssystem?, in: Krekel, E. M./Lex, T. (Hrsg.): Neue Jugend? Neue von bedeutsamer Erklärungskraft zu sein (vgl. auch Beicht 2011, S. 12). Ausbildung?, S. 97 – 112 Fritsche, M./Quante-Brandt, E. (2012): Soziale Ungleichheit in der vollqualifi- Gleichwohl sind auch sie mit Mängeln behaftet. Wie bei der ANR-Berech- zierenden beruflichen Bildung, Düsseldorf nung bleiben erfolglose Lehrstellenbewerber, aber auch erfolglos angebo- Heineck, G./Kleinert, C./Vosseler, A. (2011): Regionale Typisierung: Was Ausbil- tene Ausbildungsplätze unberücksichtigt, sofern sie bei der Bundesagentur dungsmärkte vergleichbar macht, IAB-Kurzbericht (13), Nürnberg für Arbeit nicht registriert waren. Zudem werden Ausbildungsangebote Hillmert, S. (2010): Betriebliche Ausbildung und soziale Ungleichheit, in: Sozi- aler Fortschritt 59 (6 – 7), S. 167 – 174 und -verträge betriebsortbezogen, die Lehrstellenbewerber dagegen wohn- Hucker, T. (2012): Regionale Entwicklung der Berufsbildung, in: Bundesinstitut ortbezogen gezählt, und die Verwaltungsgrenzen der Arbeitsagenturbezir- für Berufsbildung (Hrsg.): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2012, Bonn, ke sind nicht mit den faktischen Grenzen voneinander unterscheidbarer S. 64 – 68 Hupka-Brunner, S./Gaupp, N./Geier, B./Lex, T./Stalder, B. E. (2011): Chancen Märkte identisch (Bogai et al. 2008, S. 3; Abicht et al. 2010, S. 6). Deshalb bildungsbenachteiligter Jugendlicher, in: Zeitschrift für Soziologie der Erzie- können die Indikatoren durch interregionale Mobilität verzerrt werden. hung und Sozialisation 31 (1), S. 62 – 78 Nach Ulrich (2012a, S. 63) sind die daraus resultierenden Verzerrungen Klemm, K. (2012): Was kostet eine Ausbildungsgarantie?, Gütersloh https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 31 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
AUFSÄTZE Lakies, T./Nehls, H. (2007): Berufsbildungsgesetz. Basiskommentar, Frankfurt markt, in: Dionisius, R./Lissek, N./Schier, F. (Hrsg.): Beteiligung an beruflicher a. M. Bildung – Indikatoren und Quoten im Überblick, Bonn, S. 48 – 65 Münk, D./Rützel, J./Schmidt, C. (Hrsg.) (2010): Labyrinth Übergangssystem, Ulrich, J. G. (2012b): Institutionelle Mechanismen der (Re-)Produktion von Bonn Ausbildungslosigkeit, in: Siebholz, S./Schneider, E./Busse, S./Sandring, S./ Seibert, H./Hupka-Brunner, S./Imdorf, C. (2009): Wie Ausbildungssysteme Schippling, A. (Hrsg.): Prozesse sozialer Ungleichheit, Bildung im Diskurs, Chancen verteilen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Wiesbaden, S. 93 – 106 61 (4), S. 595 – 620 Solga, H./Baas, M./Kohlrausch, B. (2011): Übergangschancen benachteiligter Hauptschülerinnen und Hauptschüler, IAB-Forschungsbericht (6), Nürnberg Statistisches Bundesamt (2012): Integrierte Ausbildungsberichterstattung. An- fänger im Ausbildungsgeschehen 2011 nach Sektoren/Konten und Ländern (Schnellmeldung), Wiesbaden Tamm, M. (2011): Berechnungen und wissenschaftliche Auswertungen im Rah- men des DCV-Projektes „Bericht über Bildungschancen vor Ort“, Essen Troltsch, K./Walden, G. (2010): Beschäftigungsentwicklung und Dynamik des AUTOR betrieblichen Ausbildungsangebots, in: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung 4 (2), S. 107 – 124 JOACHIM GERD ULRICH, Dr. rer. pol., Dipl.-Psych., ist wissenschaftlicher Di- Troltsch, K./Walden, G./Zopf, S. (2009): Im Osten nichts Neues? BIBB REPORT rektor im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn. Arbeitsschwerpunk- (12), Bonn te: Berufswahl-, Ausbildungsmarkt- und Übergangsforschung. Ulrich, J. G. (2006): Wie groß ist die Lehrstellenlücke wirklich? Vorschlag für ei- nen alternativen Berechnungsmodus, in: Berufsbildung in Wissenschaft und ulrich@bibb.de Praxis 35 (3), S. 12 – 16 Ulrich, J. G. (2012a): Indikatoren zu den Verhältnissen auf dem Ausbildungs- 32 https://doi.org/10.5771/0342-300X-2013-1-23 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 15.11.2021, 22:50:23. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
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