Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz

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Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion

                                               Karin Klemm, Seelsorgerin im Hospiz Zentralschweiz.
                                                                                   Bild: Sylvia Stam

Seelsorge am Lebensende

Religiöse Bindung ist
immer Beziehung
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Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
2  Schwerpunkt

Seelsorge im Hospiz Zentralschweiz

Jesuanische Gastfreundschaft
«Vertrauen entsteht mehr im Alltag       gehörige täglich gemeinsam zu Mit-

                                                                                  S
als in heiligen Handlungen», sagt Ka-    tag essen, wenn sie möchten. «Wir                 ie leben jetzt bei uns,
rin Klemm. Sie ist katholische Seel-     teilen Brot und Leben an diesem Tisch,
sorgerin im Hospiz Zentralschweiz,       pflegen jesuanische Gastfreundschaft,             deshalb möchte ich
wo schwerkranke Menschen ihre            auch ohne religiöse Worte.»                       Sie kennenlernen.
letzte Lebensphase verbringen.                                                                            Karin Klemm
                                         Würdig verabschieden
Littau Zentrum. Kein Schild weist zum    Die Tür, durch die die Besucherin
Hospiz Zentralschweiz. Erst neben        hereinkam, lässt sich nur von innen      religiösen Texten, die Reflexion von
der Eingangstür ist der Name zu lesen.   öffnen. «Immer öffnet ein Mensch         Religiösem und die Gestaltung von
«Das Hospiz ist fast wie ein Daheim.     diese Tür», erklärt Klemm die Will-      Ritualen», sagt Klemm. Manche Pa-
Zu meiner Wohnung weist ja auch          kommenskultur im Haus. Wenn eine         tient*innen würden lieber mit einer
kein Schild», erklärt Karin Klemm und    Patientin oder ein Patient gestorben     theologisch gebildeten, andere lieber
lacht herzlich.                          sei, stehe die Belegschaft des Hauses    mit einer psychotherapeutisch gebil-
Tatsächlich befindet sich das Hospiz,    an dieser Tür Spalier, wenn der Sarg     deten Seelsorgerin reden.
im Januar in Littau eröffnet, in einem   hinausgetragen werde. «Wir wollen
Haus, in dem sich zuvor eine Woh-        unsere Patient*innen würdig verab-       Vertrauen schaffen
nung mit Arztpraxis befand. Die Ein-     schieden.»                               Wie sehr aber sind spezifisch religiöse
richtung erinnert daran: Da ist die      Die 56-Jährige ist die erste festange-   Kompetenzen hier gefragt? «Ich gehe
Stube mit Sofa, Bibliothek und Che-      stellte Hospiz-Seelsorgerin (60 Pro-     innerhalb der ersten drei Tage zu je-
minée, eine offene Küche mit einer       zent) in der Schweiz. Ihre Kollegin      der neuen Patientin und jedem neuen
Theke und Barhockern, eine Kinder-       Marie-Therese Habermacher hat zu-        Patienten und sage: ‹Sie leben jetzt
spielecke und ein grosser Esstisch.      dem ein 30-Prozent-Pensum in Spiri-      hier bei uns, deshalb möchte ich Sie
Hier können Patient*innen, Pflegende,    tual Care. «Zu meiner Kompetenz ge-      kennenlernen.›» Mehr nicht, denn
Seelsorgerinnen, Freiwillige und An-     hört der Umgang mit biblischen und       nicht wenige hätten Vorbehalte oder
                                                                                  schlechte Erfahrungen mit Religion.
                                                                                  Dann gehe es darum, miteinander ein
                                                                                  Stück Alltag zu leben: gemeinsam zu
                                                                                  Mittag zu essen, ein Gespräch zusam-
                                                                                  men mit den Angehörigen, von Karin
                                                                                  Klemm moderiert.
                                                                                  «Vertrauen entsteht mehr im Alltag
                                                                                  als in heiligen Handlungen.» Wenn
                                                                                  dieses erst einmal da sei, könne es
                                                                                  auch zu Gesprächen über explizit re-
                                                                                  ligiöse Themen kommen. «Von mir
                                                                                  aus spreche ich solche Themen je-
                                                                                  doch nie an.» Auf Wunsch betet sie
                                                                                  mit den Patient*innen oder für sie,
                                                                                  manche wünschten die Kommunion,
                                                                                  die Krankensalbung eher selten.
                                                                                  Klemm erlebt immer wieder, wie
                                                                                  wichtig der Beziehungsaspekt auch
                                                                                  bei solchen Sakramenten ist. «Wenn
«Religion soll einladen, nicht aus-      Das gemeinsame Mittagessen ist zen-      bei der Kommunion noch eine ver-
grenzen», findet Karin Klemm.            traler Bestandteil des Hospizalltags.    traute Person, zum Beispiel der
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                                                                                                   Schwerpunkt  3

Karin Klemm mit der Hospizkatze Jimini.                                                                         Bilder: Sylvia Stam

Schwager, dabei ist, dann leuchten         Manche Angehörige wünschten ein
die Augen mancher Patientin mehr als       Abschiedsritual, «dann bieten wir          Kirchen zahlen Seelsorge
sonst.» Klemm ist denn auch über-          eine kleine Feier im Innenhof an».         Das Hospiz Zentralschweiz verfügt
zeugt: «Es gibt keine religiöse Bindung    Auch das Kirchenjahr soll Platz haben:     über zwölf stationäre Betten und
ausserhalb von Beziehungen.» Reli-         «Der Karfreitag gehört in jede Ge-         acht Tagesplätze für schwerkranke
gion fasst sie dabei sehr weit: «Reli-     sundheitsinstitution», findet Klemm.       Menschen in der letzten Lebens-
gion soll verbinden, deshalb suche         Sie gestaltet ein Karfreitagsgebet mit     phase. Innerhalb eines Jahres wei-
ich die Schnittmenge der Gemein-           einem hölzernen Kreuz. In der Oster-       len hier rund 120 Patient*innen
samkeiten, auf deren Boden wir Stille      nacht wurde ein Osterfeuer entzün-         zwischen 36 und 90 Jahren. Man-
suchen und feiern können.» Jesu            det und ein Halleluja gesungen, dazu       che sterben nach einer Nacht, an-
Gastfreundschaft und Menschen-             wurden geistliche Gedichte vorgele­        dere bleiben fünf Monate. Die Lan-
freundlichkeit seien dabei Richt-          sen. Auch Advent, Weihnachten und          deskirchen der Kantone Luzern,
schnur. «Viele Pflegende sind nicht        Pfingsten werden Ausdruck finden.          Ob- und Nidwalden, Uri und Zug
im kirchlichen Sinne praktizierend,        Weiter verzichtet das Hospiz bewusst       sowie die christkatholische Kirch-
aber wir feiern gemeinsam. Das ist         auf religiöse Symbole im Haus. Denn        gemeinde Luzern finanzieren die
eher postchristlich, aber zutiefst je-     «Religion soll einladen, aber sie darf     Seelsorge-Stelle (60 Prozent) vor-
suanisch.»                                 nicht ausgrenzen». Für Rituale – «je       erst für drei Jahre mit insgesamt
                                           einfacher, desto besser» – eigneten        100 000 Franken pro Jahr, zuzüg-
Feste im Kirchenjahr                       sich auch Tonscherben oder Blumen.         lich eines Startbeitrags von 22 000
Gefeiert wird jede Woche eine Wo-          Auch den Raum der Stille schmückt          Franken. Der Anteil der römisch-
chenabschlussfeier im Raum der             einzig eine riesige leere Holzschale,      katholischen Landeskirche Luzern
Stille. Alle zwei Monate gibt es für die   darum herum schwarze Meditations-          beträgt 50 000 Franken jährlich. Die
Mitarbeitenden – verpflichtend – eine      kissen. Karin Klemm hebt die Schale        30-Prozent-Stelle in Spiritual Care
Gedenkfeier für die in dieser Zeit Ver-    gegen das Licht. Da zeigt sich, dass das   finanzieren die katholische und die
storbenen. «Hier ist es wichtig, dass      Holz an einer Stelle fast durchsichtig     reformierte Landeskirche Zug.
wir als Seelsorgende nachspüren: Wer       ist. «Schönheit im Versehrt-Sein», sagt    hospiz-zentralschweiz.ch
trägt noch etwas mit sich herum?»          Klemm.                     Sylvia Stam
Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
4  Agenda

Radiopredigt am 15. November                  «Living Stones»-Weekend in Einsiedeln
Was kaum zu glauben ist                       Glauben durch Architektur
                                              und Kunst entdecken
                      «Kaum zu glau-
                      ben», das ist der       «Living Stones», englisch für «le­
                      Titel der nächs-        bendige Steine», ist ein Netzwerk
                      ten Radiopre-           von Gruppen junger Menschen, die
                      digt von Silvia         Gäste auf kunstgeschichtlich-spiri-
                      Huber. Die Lu-          tuelle Touren durch Kirchen führen.
                      zerner Theolo-          Am Beispiel des Klosters Einsiedeln
                                                                                               Die Pandemie ist kein Grund, aufs
                      gin erzählt von         lernen Interessierte zwischen 18 und
            Bild: zVg                                                                          Singen zu verzichten. An einem frühe-
                      den Veränderun-         35 Jahren die Grundelemente des Kir-
                                                                                               ren Singalong.       Bild: Monique Wittwer
gen im gelebten Glauben der letzten           chenraumes und die damit verbun­
100 Jahre. «Es ist kaum zu glauben,           dene Theologie kennen. Grundinhalte
                                                                                               Singalong 2020
dass ‹damals› noch der Pfarrer gefragt        des christlichen Glaubens werden so
                                                                                               Mitsingen trotz Corona
werden musste, ob das Fleisch der not-        durch die Kunst und Architektur ver-
geschlachteten Sau während der Fas-           mittelt. Vorkenntnisse sind nicht nö-            Der Luzerner Singalong findet auch
tenzeit doch gegessen werden dürfe»,          tig. Kordinator für «Living Stones» in           im Corona-Jahr 2020 statt. Zum vier-
schreibt sie dazu. Es sei für uns heute       Luzern ist Marco Schmid vom Team                 ten Mal lädt der Franziskanerchor
auch kaum zu glauben, dass nur Bu-            Peterskapelle.                                   Singfreudige ein, gemeinsam ins
ben ministrieren durften. «Und es ist         Fr, 20.11., 18.30 Uhr bis So, 22.11., 14 Uhr |   «Jauchzen und Frohlocken» einzu-
kaum zu glauben, dass sich die Bot-           Unkostenbeitrag, Richtwert Fr. 40.– |            stimmen. Der Singalong 2020 wird
                                              Anmeldung bis 16.11. an
schaft vom Reich Gottes durch all die         marco.schmid@kathluzern.ch                       in einer angepassten, kleinen und
verschiedenen Glaubensformen und                                                               sicheren Form im Dezember durch­
-regeln immer wieder durchgesetzt                                                              geführt. Anstatt einmal Gross gibt’s
hat und fortsetzen wird.»                                                                      zweimal Klein.
So, 15.11., 10 Uhr, auf SRF 2 Kultur und                                                       An zwei Abenden am 12. und am 30.
SRF Musikwelle sowie über radiopredigt.ch.                                                     Dezember (jeweils 18 Uhr) können
Dort sind alle Predigten nachhörbar.
                                                                                               maximal 60 Personen in der Lukas­
                                                                                               kirche Luzern eine Auswahl von Stü-
Freundeskreis Hans Urs von Balthasar                                                           cken aus dem Weihnachtsoratorium
Einkehrtage im Advent                                                                          von Bach (mit-)singen. Sie werden
                                                                                               unterstützt von vier professionel-
Der Freundeskreis Hans Urs von Bal-
                                              Die eritreisch-orthodoxe Gemeinschaft            len Gesangssolisten, dem Singalong-
thasar lädt auch dieses Jahr zu seinen
                                              lädt zur Teilnahme am Gebet. Bild: zVg          Kammerorchester und von der Chor-
traditionellen Einkehrtagen im Advent
                                                                                               leiterin und Dirigentin Ulrike Grosch.
nach Einsiedeln. In drei Vorträgen
                                              Woche der Religionen                             Das Mitmachen ist kostenlos.
spricht Marianne Schlosser, Professo-
                                              Friedensfeier und Begegnung                      Information und Anmeldung unter
rin für Theologie der Spiritualität an                                                         luzern-singalong.ch, Platzzahl beschränkt
der Universität Wien, zum Thema «Das          Jeweils Anfang November findet
Mysterium der Eucharistie: Theolo-            schweizweit die Woche der Religio-
                                                                                               Universität Luzern
gie und geistliche Erfahrung». Die Teil-      nen statt. In Luzern sind zwischen
                                                                                               Was ist Religionspädagogik?
nahme an der Vesper, dem Salve Re­            dem 8. und 15. November verschie­
gina und am Konventamt des Klosters           dene Veranstaltungen geplant: Den                Was macht eine Religionspädagogin,
Einsiedeln sind Teil des Programms.           Auftakt macht eine interreligiöse Frie-          ein Religionspädagoge? Die Theologi-
Die Vorträge werden live auf Radio            densfeier im Paulusheim, im Maihof               sche Fakultät der Universität infor-
Maria übertragen und am 6. Dezember           können «Köstlichkeiten aus den Welt-             miert über das Diplom- und Bache­
nochmals gesendet, sie werden später          religionen» genossen werden, die eri­            lorstudium Religionspädagogik sowie
auch als CD erhältlich sein.                  trerisch-orthodoxe Gemeinschaft und              über das Berufsfeld in den Bereichen
Sa, 28.11. bis So, 29.11., Hotel Allegro,     das buddhistische Zentrum laden zu               Religionsunterricht, Katechese und
Einsiedeln | Anmeldung nicht nötig.           einem Besuch.                                    kirchliche Jugendarbeit.
Die Vorträge können einzeln besucht werden.
Unkostenbeitrag von Fr. 60.– erbeten.         Programm als PDF unter                           Sa, 21.11., 10.15 Uhr, Universität Luzern |
balthasar-freundeskreis.ch                    luzerner-religions­gemeinschaften.ch             Programm, Anmeldung: unilu.ch/infotag-rpi
Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
                                                                                                   Aus der Kirche  5

Luzern
                                                                                          Treffpunkt Buch
                                                                                          Hoffnung statt Höllenangst
                                                                                          Nicht
                                                                                          mehr ganz
                                                                                          jungen
                                                                                          Menschen
                                                                                          sind sie
                                                                                          in unguter
                                                                                          Erinnerung:
                                                                                          die Angst
Frederick James (29) löst                     Stéphane Mottoul (29) folgt auf
                                                                                          erwecken-
Franz Schaffner (66) ab.                      Wolfgang Sieber (66).        Bilder: zVg
                                                                                          den Höllen-
                                                                                          predigten
Hofkirche Luzern und Franziskanerkirche Luzern
                                                                                          während den «Volksmissionen».
Zwei junge Organisten folgen auf Schaffner und Sieber
                                                                                          Ganz anders ist das vorliegende
Am 1. Juni 2021wird der Brite Frederick James die Nachfolge von Franz Schaff-             Buch von Renold Blank.
ner an der Kirche St. Maria zu Franziskanern antreten. Er erwarb am Royal
                                                                                          Das Wort «Hoffnung» zieht sich
College of Organists in seiner Heimatstadt London das höchste britische Kir-
                                                                                          wie ein roter Faden durch das
chenmusikdiplom. Seit 2017 ist er Hauptorganist in der Pfarrei St. Peter und
                                                                                          schmale, aber inhaltsreiche Werk.
Paul in Oberwil (BL).
                                                                                          Die einfach zu lesenden, doch pro-
Der gebürtige Belgier Stéphane Mottoul schloss das Masterstudium in Orgel
                                                                                          funden Ausführungen über das
an der Universität IMEP in Namur ab. Seit 2018 ist er Organist an der Univer-
                                                                                          Leben nach dem Tod, über Feg-
sitätskirche von Freiburg im Breisgau. Er tritt die Stelle als Nachfolger von Hof-
                                                                                          feuer, Himmel und Hölle berufen
organist Wolfgang Sieber per 1. Oktober 2021 an.
                                                                                          sich immer wieder auf die Bibel:
                                                                                          auf den barmherzigen Gott, der
                                                                                          stärker ist als alles menschliche
Schweiz                                       Evangelische Volkspartei Schweiz
                                                                                          Versagen.
                                              Namenswechsel kein Thema
Schweizer Radio SRF                                                                       Renold Blank, emeritierter Titu­
                                                                         Für die
Aus für Religionssendungen                                                                larprofessor der Päpstlichen Theo-
                                                                         Evangelische
                                                                                          logischen Fakultät von São Paulo
Ab Sommer 2021 verzichtet Schweizer                                      Volkspartei
                                                                                          (Brasilien), setzt sich mehrmals mit
Radio SRF auf die Radiosendungen                                         (EVP) ist ein
                                                                                          der Vorstellung der Reinkarnation
«Zwischenhalt» und «Blickpunkt Re­                                       Namens-
                                                                                          auseinander. Nicht nur aus theo-
ligion». Diese thematisieren wöchent-                                    wechsel
                                                                                          logischer, auch aus psychologi-
lich Fragen rund um Religion, Ethik,                                     kein Thema.
                                                                                          scher und religionsgeschichtlicher
Glaube und Theologie. Als Grund                                          «Wir sind
                                                                                          Sicht lehnt er sie ab.
nannte Direktorin Nathalie Wappler                    Bild: parlament.ch
                                                                         seit hundert
an einer Medienkonferenz Sparmass-                                       Jahren erfolg-   Das Buch sei allen empfohlen, die
nahmen. SRF plant ausserdem neue              reich, gerade weil wir das E in unse-       eine bis heute nachwirkende Höl-
Online-Formate für ein jüngeres Pub-          rem Namen haben», sagte Parteiprä-          lenangst überwinden möchten.
likum. Gegen die Streichung der Sen-          sidentin Marianne Streiff gegenüber         Und jenen, die offen sind für eine
dungen hat das Katholische Medien-            ref.ch. Mit dessen Verlust würde auch       Hoffnung machende Sicht auf das
zentrum eine Online-Petition lanciert.        die Grundlage für ihre Politik fehlen:      neu geschenkte Leben nach dem
Darin wird Wappler aufgefordert, den          das Evangelium. «Wir richten un­            Tod.
Entscheid rückgängig zu machen. Die           sere Politik nach den darin ver­mit­                  Walter Ludin, Kapuziner
Petition kann noch bis Ende Novem-            telten Werten.» Hintergrund ist die                   Kloster Wesemlin Luzern
ber unterzeichnet werden.                     Debatte in der Christlichen Volkspar-
                                                                                          Renold Blank: Zehn brennende Fragen
                                              tei (CVP). Diese stimmt derzeit über        zu Leben und Tod. TVZ-Verlag 2020.
openpetition.eu/ch/petition/online/
kahlschlag-bei-der-religion-verhindern-srf-   eine Streichung des C in ihrem Na-          ISBN 978-3-290-20185
verletzt-konzessionsauftrag                   men ab.
Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
6  Aus der Kirche

Luzern
                                                                                       Treffpunkt Buch
Institutio und Priesterweihe im Bistum Basel                                           Pharisäer aufgepasst
Vier Seelsorgerinnen und ein Priester aus Luzern
                                                                                       Martin Werlen,
Am 27. September erhielten sieben        die Institutio. Diese erhalten Seelsor-       Benediktiner
Frauen die Institutio, also die Zulas-   ger*innen nach dem Theologiestu-              des Klosters
sung als ständige Seelsorgerinnen im     dium und der zweijährigen Berufs­             Einsiedeln,
Bistum Basel. Dies teilte des Bistum     einführung.                                   hat ein neues
Basel mit. Vier von ihnen haben einen    Zwei Tage später wurde Stefan Tschudi,        Buch heraus-
Bezug zu Luzern: Anna Engel ist seit     bis dahin Diakon in den Luzerner              gegeben:
Oktober Leiterin des neuen Pastoral-     Pfarreien Hellbühl und Neuenkirch,            «Raus aus dem
raums Luzerner Hinterland, die Ber­      zum Priester geweiht. Der 68-Jährige          Schnecken-
nerin Christa Grünenfelder arbeitet      ist verwitwet, Vater von fünf Kindern         haus! Nur wer
in der Pfarrei Rosenkranzkönigin Ebi-    und promovierter Chemiker. Vor sei-           draussen ist, kann drinnen sein»,
kon. Aline Bachmann aus Sempach          nem Theologiestudium hat er als Bio-          lauten Titel und Untertitel. Es sei
und lsabelle Senn aus Hitzkirch sind     logie- und Chemielehrer gearbeitet.           «von Pharisäern mit Vorsicht zu
im Kanton Bern tätig. Mit ihnen er­      Mit ihm zusammen erhielt Joël Esch-           geniessen», schreibt Werlen in der
hielten auch Vanessa Furrer, Eva-        mann die Priesterweihe. Er ist in zwei        Einladung zur Buchver­nissage. Es
Maria Müller-Kühne und Petra Raber       Pfarreien in Bern West tätig.                 handelt von Menschen, die sich
                                                                                       «selbstgerecht im Glauben» abge-
                                                                                       schottet haben, heisst es in der
                                                                                       Medieninformation. Aber auch von
                                                                                       Pharisäern und Schriftgelehrten.
                                                                                       «Martin Werlen nimmt die Leser
                                                                                       mit auf den Weg voller Überra-
                                                                                       schungen: zu einem Glauben, der
                                                                                       nicht die Abschottung sucht und
                                                                                       pflegt, sondern mutig bei den Men-
                                                                                       schen ist und zusammen mit ih-
Mittlere Reihe: Aline Bachmann,          Stefan Tschudi (vorne) ist verwitwet
                                                                                       nen den Weg in die Zukunft sucht»,
Isabelle Senn, Christa Grünenfelder;     und hat fünf Kinder. Zusammen mit
                                                                                       so die Mitteilung. Das Buch wurde
vorne links: Anna Engel; hinterste       Joël Eschmann (hinten) erhielt er
                                                                                       am 12. Oktober in Schaan (FL) der
Reihe Mitte: Bischof Felix Gmür.         die Priesterweihe.  Bilder: jrm-photoworks
                                                                                       Öffentlichkeit vorgestellt. Martin
                                                                                       Werlen ist seit Mitte August Propst
                                                                                       in der Propstei St. Gerold im Vor-
Religionspädagogisches Institut der Universität Luzern                                 arlberg (A).
Ehemaliger Studienleiter Markus Arnold gestorben                                       Martin Werlen: Raus aus dem
                                                                                       Schneckenhaus! Herder 2020.
Am 4. Oktober 2020 verstarb der          Buch «Versöhnungskultur. Busswege             ISBN 978-3-451-39204-7
Theologe Markus Arnold infolge ei-       und Versöhnungsfeiern in der Ge-
nes Badeunfalls, wie die Universität     meinde», das von Arnold mit heraus-
Luzern mitteilt. Der 1953 geborene       gegeben wurde.
                                                                                       So ein Witz!
Theologe lehrte ab 1992 Moraltheo-
logie, später theologische Ethik am                                                    Eine Touristin in Jerusalem möchte
Religionspädagogischen Institut Lu-                                                    die Klagemauer sehen. Doch sie
zern. Ab 1999 bis zu seiner Pensio­                                                    kennt das englische Wort dafür
nierung im Jahr 2018 wirkte er als                                                     nicht. So sagt sie zum Taxifahrer:
Studienleiter. Arnold war einer der                                                    «Fahren Sie mich bitte zu dem Bau-
Pioniere der Firmung 17+, als Ethiker                                                  werk, wo die Leute klagen.» Kurz
galt sein Interesse besonders dem Sa-                                                  darauf steigt sie vor dem Steueramt
krament der Busse und Versöhnung.        Markus Arnold lag das Busssakrament           aus.           Quelle: Ref. Kirchenbote
Diesen Oktober erschien dazu das         besonders am Herzen.  Bild: Martin Spilker
Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
                                                                                                              Thema  7

Pfarrei Schüpfheim auf der App «Crossiety»

Die Firmung neben der Feuerwehr
Die Pfarrei Schüpfheim ist auf dem
digitalen Dorfplatz von «Crossiety»
präsent. Dass die App mehr als nur
Informationsmittel ist, erläutert das
Ehepaar Corradini-Stadler im Ge-
spräch.

«Hier habe ich es mit Menschen zu
tun, die es wirklich gibt und die ich
kenne», sagt Imelda Corradini-Stad-
ler, während sie die Namen der rund
430 «Crossiety»-Einzelmitglieder von
Schüpfheim durchscrollt. Sie führt das
Sekretariat der Pfarrei Schüpfheim         «Crossiety» vernetzt Vereine, Institutionen und Einzelpersonen unterschied-
und amtet als Leitungsassistenz des        lichster Art. Gemeinsam ist ihre Herkunft aus demselben Dorf. Illustration: Crossiety
Pastoralraums Mittleres Entlebuch,
den ihr Mann Urs Corradini leitet. Als                                                    eine Überflutung zu verhindern. Etwa
die Gemeinde Schüpfheim im Mai              Nachbar*innen vernetzen                       der Gottesdienst zu Allerheiligen, der
dieses Jahres den «digitalen Dorf-                       «Crossiety» ist eine             Adventskranzverkauf oder die Rorate-
platz» einführte, war für Urs Corradini                  lokale Vernetzungs-              Gottesdienste.
klar: «Wenn es einen digitalen Dorf-                     plattform mit Sitz in
platz gibt, gehört die Kirche dazu.» Die                 Zürich. Sie richtet sich         Anstatt Whatsapp-Gruppen
Pfarrei und die Kirchgemeinde haben         an Gemeinden, Vereine, Institutio-             «Whatsapp-Gruppen von Firmlingen
je einen Account.                           nen oder Einzelpersonen. Diese                könnte man auf ‹Crossiety› verla-
                                            können im Umkreis von 20 Kilo-                gern, indem diese eine geschlossene
Auch Kirchenferne erreichen                 metern via die App informieren                Gruppe bilden», sagt Imelda Corradini-
«Herzliche Gratulation zur Firmung»         und sich austauschen. Durch die               Stadler. Die App erlaubt, öffentlich
lautet der jüngste Post der Pfarrei         Bildung von Gruppen kann die                  oder in der Gruppe Dokumente hoch-
Schüpfheim zu einem Foto der Firm-          App auch als interne Plattform ge-            zuladen, Berichte zu publizieren oder
linge. Er erscheint zwischen dem Of-        nutzt werden. Im Kanton Luzern                miteinander zu chatten. Mit der Funk-
fiziersrapport der Feuerwehr Entle-         sind die Gemeinden und darum                  tion «Suche/biete» lassen sich Frei-
buch und einem Hinweis auf den              auch die Pfarreien Buttisholz, Entle­         willige suchen. Auch Interaktionen
nächsten Unihockeymatch in Schüpf-          buch und Schüpfheim dabei.                    seien durchaus erwünscht, etwa eine
heim. «Auch Mitglieder des Uniho-           crossiety.ch                                  Umfrage zu Gottesdienstzeiten. «So
ckey-Clubs sehen, was wir als Pfarrei                                                     könnte man Stimmen hören, die man
tun, nicht nur jene Schüpfheimerin-                                                       sonst nicht vernimmt», meint Urs
nen und Schüpfheimer, die bereits                                                         Corradini. Die beiden sind sich aber
jetzt unsere Angebote nutzen. Des-                                                        bewusst, dass man dabei den Zeitauf-
halb sind wir auf ‹Crossiety› präsent»,                                                   wand im Auge behalten muss. «Bisher
erläutert Imelda Corradini-Stadler.                                                       läuft das nebenher», so Imelda Corra-
So erhoffen sie sich durchaus, auch                                                       dini-Stadler. Das Ehepaar hofft, dass
kirchenfernere Menschen zu errei-                                                         noch mehr Vereine und Einzelperso-
chen. Im Unterschied zu Pfarreiblatt                                                      nen auf «Crossiety» setzen. Denn «es
und Webseite sollen in der App jedoch                                                     funktioniert nur, wenn möglichst viele
nur «Highlights» und «niederschwel-        Urs und Imelda Corradini sehen viel            dabei sind», sind beide überzeugt.
lige Angebote» publiziert werden, um       Potenzial in «Crossiety». Bild: Sylvia Stam                             Sylvia Stam
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8  Thema

Hilfswerke und Verkehrsclub legen Studie vor

In der Batterie steckt oft viel Leid
Ein Elektroauto ist grüner als ein Die-
selfahrzeug oder Benziner. Die Bat­
teriehersteller kümmern sich jedoch
oft wenig um Umwelt und Menschen-
rechte. Fastenopfer, Brot für alle und
der VCS fordern mehr Recycling und
«eine Abkehr vom Privatauto».

In einer gemeinsamen Studie (siehe
Kasten) haben die zwei kirchlichen
Hilfswerke und der Verkehrsclub der
Schweiz die sozialen und ökologi-
schen Herstellungsbedingungen der
sechs weltweit grössten Hersteller von
Fahrzeugbatterien untersucht. Sie or-
ten «insbesondere beim Rohstoffab-
bau gravierende Mängel und Risiken»,
heisst es in der Zusammenfassung.         Elektroauto an einer Stromtankstelle. Es fährt sauber, aber die Rohstoff-
                                          gewinnung für seine Batterien belastet die Umwelt.           Bild: Roberto Conciatori
Einheimische im Nachteil
Heutige Elektrofahrzeuge speichern                                                    det, vor allem aufgrund mangelnder
den Strom in Lithium-Ionen-Batte-          «Bestand drastisch senken»                 Transparenz, schreiben die Studien-
rien. Diese werden meist mit fossilen      In ihrer gemeinsamen Studie «Die           verfasser. Es fehlten jedoch «praktisch
Energien hergestellt, denn China, das      Batterie – Knackpunkt der Elektro-         überall Angaben zu den Minen, aus
grösste Produktionsland, setzt auf         mobilität» untersuchen die Hilfs-          denen die Rohstoffe stammen».
Kohlestrom. Ein grosser Teil der Bat-      werke Fastenopfer und Brot für
terierohstoffe werde zudem in Län-         alle sowie der Verkehrsclub der            «Nicht automatisch grün»
dern mit hoher Armut und schwachen         Schweiz (VCS) die Geschäftspoli-           Die Verfasser fordern, die Hersteller
Verwaltungen und Regierungen ge-           tik der wichtigsten Batterieherstel-       von Batterien müssten ihre Sorg­
wonnen, so die Studie. «Während lo-        ler. Sie kommen unter anderem              faltspflicht «entlang der gesamten
kale Eliten mit dem Rohstoffabbau          zum Schluss, die ökologischen              Lieferkette und für alle verwendeten
Gewinne erzielen, profitiert die lokale    und sozialen Schäden, die mit              Rohstoffe» wahrnehmen. Missstände
Bevölkerung nur sehr begrenzt»,            der Batterieherstellung verknüpft          dürften nicht nur identifiziert werden,
heisst es dazu weiter. Auf den Philip-     seien, liessen sich «am besten ver-        sondern es sei «zusammen mit Akteu-
pinen etwa würden für die Nickelför-       meiden, indem der Fahrzeugbe-              ren der Zivilgesellschaft für Lösungen
derung Einheimische umgesiedelt. In        stand drastisch gesenkt wird». Dies        (zu) sorgen». Und: «Investoren sollen
der Demokratischen Republik Kongo          bedinge ein anderes Mobilitäts-            die Elektromobilität nicht automa-
seien in den Kleinstminen «schwere         verhalten und «eine Abkehr vom             tisch als grüne und nachhaltige Anla-
Unfälle an der Tagesordnung». Ein          Privatauto».                               gekategorie einstufen.»
drittes Beispiel: In den Salzwüsten        Die Studie ist auf fastenopfer.ch/         Verbesserungsmöglichkeiten sehen
Lateinamerikas drückt die Lithium­         elektromobilitaet kostenlos verfügbar.     Fastenopfer, Brot für alle und der VCS
gewinnung den Grundwasserspiegel                                                      auch im Recycling. Es brauche staat-
und die lokale Bevölkerung verliert im    ler Samsung SDI am besten ab, wäh-          liche Anreize und Regulierungen, da-
Streit um Land- und Wasserrechte.         rend der chinesische Weltmarktführer        mit Batterien möglichst lange genutzt
In der Gesamtbewertung der Studie         CATL, auch Partner des Autoherstel-         und Rohstoffe vollständig wiederver-
schneidet der südkoreanische Herstel-     lers Tesla, auf dem Schlussrang lan-        wertet würden.         Dominik Thali
Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
                                                                                                          Thema  9

Flüchtlingslager Moria auf Lesbos

«Nothilfe ist Pflästerlipolitik»
Die Psychologin Dorothee Wilhelm
war mit einer Schweizer Organisa-
tion auf Lesbos, um Freiwillige psy-
chologisch zu schulen. Dann brannte
das Flüchtlingslager Moria ab.

Wie war die Situation, bevor das La-
ger niederbrannte?
Die Menschen – Medien sprachen von
12 700 Personen in einem für 2000
Personen gebauten Lager – lebten auf
engstem Raum in Zelten mit sehr
geringem Abstand. Rund 1300 Men-
schen teilten sich eine Wasserstelle.
Die sanitären Anlagen waren in haar-
sträubendem Zustand. Ich habe mit
Ärztinnen gesprochen, die verzweifel-    Ein neues Flüchtlingscamp auf Lesbos nach dem Brand von Moria.            Bild: OHF
ten, weil Kinder alle zwei Wochen mit
Durchfall wiederkamen – eine der         Gab es Covid-19-Infizierte im Lager?         Was brauchen diese Menschen am
häufigsten Ursachen für Kindersterb-     Eine Woche vor dem Brand gab es die          dringendsten?
lichkeit.                                erste Infizierung. 35 Leute wurden           Eine Perspektive. Die Schweiz könnte
                                         isoliert. Es kam zu Protesten, weil die      viel mehr Flüchtlinge aufnehmen
                                         Flüchtlinge Angst hatten, das ganze          als die 20 Minderjährigen, denen der
    Schweizer Hilfe in Lesbos            Lager würde sich anstecken.                  Bundesrat zugestimmt hat. Doch man
                      Dorothee Wil-                                                   müsste auch die Fluchtursachen an-
                      helm ist Psycho-   Für den Bundesrat ist Nothilfe wich-         gehen: Noch immer exportiert die
                      therapeutin und    tiger als die Aufnahme von Flücht-           Schweiz Waffen in Krisengebiete, es
                      Beirätin von       lingen. Wie sehen Sie das?                   gibt Schweizer Konzerne, die im Aus-
                      HelloWelcome,      Nothilfe ist wichtig, aber ich halte das     land Menschenrechte missachten und
                      einem Treffpunkt   für Pflästerlipolitik. Sie darf nicht dazu   Umweltschäden anrichten. Ein Gross-
                      für Flüchtlinge    dienen, ein neues Moria-Lager zu ze-         teil der Menschen flieht bereits als
    in Luzern. Sie hat vom 7. bis 20.    mentieren.                                   Folge von Umweltschäden. Weiter
    September auf Lesbos Freiwillige                                                  sollte der Flüchtlingsbegriff der Gen-
    im Umgang mit traumatisierten        Wie geht es den Menschen jetzt?              fer Flüchtlingskonvention überarbei-
    Flüchtlingen psychologisch ge-       Inzwischen wurde ein neues Camp für          tet und den Gründen angepasst wer-
    schult. Dies geschah im Auftrag      9000 Personen errichtet, mit Sommer-         den, weshalb heutige Menschen ihre
    von «One happy family» (OHF),        zelten ohne Böden. Ich habe Bilder           Heimat verlassen.
    einer NGO mit Sitz in Burgdorf.      gesehen, auf denen die Zelte anstän-
    Wilhelm sprach am 12. Oktober im     dig aussehen, auf anderen stehen sie         Was können einzelne Bürger*innen
    HelloWelcome Luzern über ihre        nahe beieinander. Gemäss der norwe-          tun?
    Erfahrungen. Der Treff wird unter    gischen Nicht-Regierungs-Organisa-           Sie können den politischen Druck
    anderem von den beiden Landes-       tion Aegean Boat Report steht das neue       auf ihre Staaten, mehr Flüchtlinge
    kirchen von Stadt und Kanton Lu-     Camp auf einem ehemaligen Schiess-           aufzunehmen, aufrechterhalten, da-
    zern unterstützt.                    platz, auf dem noch Munition zu fin-         mit Moria nicht nochmals vergessen
    ohf-lesvos.org | hellowelcome.ch     den ist und Bleivergiftungen drohen –        geht.
                                         für kleine Kinder lebensgefährlich.                                 Sylvia Stam
Religiöse Bindung ist immer Beziehung - Seelsorge am Lebensende - 19/2020 1. bis 15. November Zentralredaktion - Hospiz Zentralschweiz
Worte auf den Weg

Der «Ägeriengel 2.0» des Künstlers Andreas Hofer auf dem Wildspitz. Bild: Dominik Thali

                                                       W
                                                                          ir sind alle Engel mit nur einem Flügel.
                                                                          Um fliegen zu können,
                                                                          müssen wir einander umarmen.
                                                                                                   Luciano De Crescenzo (1928–2019),
                                                                                          italienischer Schriftsteller und Filmregisseur
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