Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau

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Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
18/2021 16. bis 31. Oktober Katholische Pfarrei Willisau

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Bischof Felix Gmür

Hoffen auf regionale
Lösungen
Seite 2/3
Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
2  Schwerpunkt

Bischof Felix Gmür zum synodalen Weg

«Ringen ist spezifisch christlich»
Am 9. Oktober hat Papst Franziskus        mindestens fünf sein, um nicht ein-      Schluss der Papst. Aber Rom will eben
eine zweijährige Synode eröffnet. Er       fach Einzelmeinungen zu hören. Je        auch hören: Ist das wirklich das Wich-
will weltweit alle Gläubigen zu Wort      grösser die Gruppe ist, desto besser,    tigste? Betrifft das viele Leute? Und
kommen lassen. Bischof Felix Gmür         die Grösse ist nach oben offen. Die      was würde das ändern? Dazu haben
setzt Hoffnungen in diese gemein-          Gruppe spürt vielleicht: Hier gab        wir diesen Prozess.
same Wegsuche und erklärt, wie sich       es Austausch, da war zuerst Unver-
die Katholikinnen und Katholiken im       ständnis und dann Verständnis. Dar-      Die Antwort des Papstes kann ganz
Bistum Basel einbringen können.           um geht es. Es gibt jeweils pro Frage    anders aussehen als das, was den
                                          eine Gruppenantwort. Die Gruppe          Schweizerinnen und Schweizern
Welche Chance sehen Sie?                  kann auch sagen: «Wir haben keine        unter den Nägeln brennt. Gibt es Sig-
Bischof Felix Gmür: Die Bischofssy-       Einigung gefunden.»                      nale aus Rom, dass regionale Lösun-
node 2023 beginnt jetzt, und zwar welt-                                            gen denkbar sind?
weit, nicht nur in Rom. Papst Fran-       Wann geht der Prozess ins Handeln        Die Steuergruppe zum synodalen
ziskus will die Synode nicht mehr als     über?                                    Prozess des Bistums wird die Ant-
Event in Rom, sondern als Prozess         Aufeinander hören ist bereits han-       worten anschauen und sich fragen:
gestalten. Die Chance besteht also da-    deln. Wenn ich weiss, was mein           Was setzen wir in unserem Bistum
rin, möglichst viele Leute einzubezie-    Gegenüber findet, gehe ich mit diesen    um? Wo müssen wir handeln und
hen und klarzumachen: Zum synoda-         Gedanken in mich und verändere           was betrifft uns weniger? Diesen Pro-
len Prozess gehören alle. Das ist neu.    mich vielleicht, und umgekehrt. Eine     zess der Erneuerung innerhalb des
                                          Handlungsoption könnte sein, dass        Bistums gehen wir weiter. Wie, das
Warum sollen die Leute an der Um-         eine Pfarrei sagt: In unserem Gebiet     werden wir nach Abschluss der Be-
frage teilnehmen?                         gibt es so viele Menschen am Rand,       fragung anschauen.
Um miteinander in Dialog zu treten.       wir müssen diese Menschen einbin-
Es geht nicht in erster Linie darum,      den. Nicht nur Rom kann handeln,         Rom erhielt 2014 bei der Umfrage
dass die Leute ein Statement für den      sondern auch wir an der Basis.           zu Ehe und Familie aus der Schweiz
Bischof oder Papst abgeben, sondern                                                die Antwort, die Gleichbehandlung
dass sie aufeinander hören, die Fragen    Dennoch gibt es Themen, die nur          von Homosexuellen sei hier ein
miteinander diskutieren und dann ge-      Rom entscheiden kann: mehr Mit-          wichtiges Thema. Passiert ist nichts.
meinsam vorangehen. Synode heisst         bestimmung von Laien, Frauenordi-        Weshalb soll ich nun wiederum an
gemeinsames Gehen. Zum Leben als          nation, Umgang mit Homosexuellen.        einer Umfrage teilnehmen?
Christin und Christ gehört, dass man      Ja. Die Grundstruktur der Kirche ist     Man versucht zu differenzieren und
sich miteinander über den Glauben         nicht in Frage gestellt. Der Papst ist   das mit einer unterschiedlichen Op-
austauschen kann, über den Ort, den       der Garant der Einheit dieser Kirche.    tik anzuschauen. Nehmen wir ein
die Kirche in meinem Leben oder in der    Was die ganze Welt betrifft, etwa die    queeres Paar, das gesegnet werden
Gesellschaft und im Staat haben soll.     Frauenordination, entscheidet am         möchte. Hier gilt es, auf einem ge-
                                                                                   meinsamen Weg herauszufinden, was
Wie erreichen Sie Kirchenferne?                                                    sie mit dem Segen genau wollen:
Jede und jeder kann sich einbringen,                                               Möchten sie eine Anerkennung durch

                                          N
es braucht keine Nähe zur Pfarrei.                                                 die Kirche, durch die Gesellschaft,
Man muss sich lediglich für die Sache            icht nur Rom                      den Beistand Gottes? Das gilt auch
interessieren und sich zu fünft zusam-           kann handeln,                     für Leute, die heiraten wollen. Dieses
mentun.                                          sondern auch wir                  Differenzieren haben wir ein biss-
                                                                                   chen vernachlässigt, weil wir in Ka-
Weshalb?                                  an der Basis.                            tegorien von Recht und Pflicht den-
Um aufeinander hören zu können,                             Bischof Felix Gmür     ken. Dieser Prozess wird zeigen, wie
braucht es eine Gruppe. Es sollten                                                 fruchtbar das ist.
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                                                                                                         Schwerpunkt  3

                                                                                        Rom und Bistum fragen
                                                                                        Papst Franziskus will eine syno-
                                                                                        dale Kirche – eine Kirche, in der
                                                                                        Menschen miteinander spre-
                                                                                        chen und aufeinander hören. Am
                                                                                        17. Oktober startet Rom weltweit
                                                                                        einen dreistufigen Weg zur Synode
                                                                                        2023. Er beginnt in den Bistümern,
                                                                                        gefolgt von Kontinentalsynoden ab
                                                                                        Herbst 2022 und endet 2023 auf
                                                                                        Ebene Weltkirche mit der Bischofs-
                                                                                        synode in Rom.
                                                                                        Der Papst gibt für diesen Prozess
                                                                                        zehn Themen mit Fragen vor, da-
                                                                                        runter die Zugehörigkeit zur Kir-
                                                                                        che, Umgang mit Minderheiten,
                                                                                        Mitverantwortung in der Sendung,
                                                                                        Entscheidungsprozesse und Trans-
                                                                                        parenz. Im Bistum Basel können
                                                                                        alle Interessierten Stellung neh-
                                                                                        men. Dazu treffen sie sich in Grup-
                                                                                        pen von mindestens fünf Personen
                                                                                        in der Zeit vom 17. Oktober bis 30.
                                                                                        November. Jede Gruppe gibt ihre
                                                                                        Antworten über wir-sind-ohr.ch
                                                                                        ein. Das Forschungsinstitut «gfs»
                                                                                        sammelt diese und wertet sie aus.
                                                                                        Der Bericht dazu wird am 13. Ja-
                                                                                        nuar 2022 publiziert. Nach Ab-
                                                                                        schluss des synodalen Prozesses
                                                                                        innerhalb des Bistums entscheidet
                                                                                        die Steuergruppe unter der Leitung
                                                                                        des Bischofs über den weiteren
                                                                                        Prozess.                         sys
«Die westliche Theologie hat sich ziemlich eingeschossen auf Gebote und                 wir-sind-ohr.ch
Verbote»: Bischof Felix Gmür.                                  Bild: Fabienne Bühler

Müsste man nicht bei manchen The-          liches. Die Jüngerinnen und Jünger,         der Königsweg der Kirche. Die Kirche
men auch die Theologie neu denken          die mit Jesus unterwegs waren, haben        hat nach diesem Dokument offen-
und sich fragen: Ist die heutige Hand-     immer wieder gerungen. Sie haben            sichtlich den Auftrag, das zu tun.
habung auch theologisch noch ge-           Jesus nicht verstanden und nach Er-         Ich erhoffe mir, dass dieser Prozess
rechtfertigt?                              klärungen gefragt. Er hat es erklärt,       uns alle betreffen wird. Und ich bin
Die westliche Theologie hat sich ziem-     aber sie haben immer noch nicht ver-        überzeugt, dass wir Handlungsfel-
lich eingeschossen auf Gebote und          standen. Dieses Ringen ist nicht in         der sehen, die für unser Bistum oder
Verbote. Der synodale Prozess hin-         erster Linie resultatorientiert, sondern    möglicherweise für die Schweiz von
gegen fragt eher: Hilft es, das Reich      prozessorientiert.                          Belang sind, die aber nicht unbedingt
Gottes zu fördern oder nicht? Die                                                      den römischen Prozess betreffen.
Frage lautet also nicht: Darf man?         Freuen Sie sich auf den Prozess?
                                                                                       Interview: Sylvia Stam, Marianne Bolt
Sondern: Hilft es? Das ist es, was man     Ich bin begeistert davon. Mich freut
                                                                                               (Pfarreiblatt des Kantons Zug)
einen geistlichen Prozess nennt. Die-      es, dass diese Synode wirklich ein Pro-
ses Ringen ist etwas spezifisch Christ-    zess ist. Der Einbezug aller Leute ist      Vollständiges Interview auf pfarreiblatt.ch
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4  Agenda

Palliativ Luzern                             SKF Luzern                                    Radiotipps
Podium zum «Guten Sterben»                   Ein «WegWeiser» für Frauen
                                                                                           Perspektiven
                                             «WegWeiser» heisst ein Laufbahnse-
                                                                                           Neurospiritualität
                                             minar, das der Schweizerische Katho-
                                             lische Frauenbund (SKF) Luzern auch           Eine Studie aus Boston zeigt: Religiöse
                                             dieses Jahr anbietet. Es richtet sich an      Gefühle verändern sich, wenn eine
                                             Frauen, die an einer Weggabelung im           Operation an einem bestimmten Teil
                                             Leben stehen und nach neuen Im-               des Gehirns durchgeführt wurde. Was
                                             pulsen suchen. Im Seminar lernen sie          bedeutet das? Kann man Religiosität
Bild: sys

                                             ihre beruflichen und ausserberufli-           also operativ manipulieren? Kann
                                             chen Stärken kennen, erforschen ihre          man spirituelle Gefühle lernen? Die-
Palliative Care schaut unheilbaren           Situation und entwickeln so einen per-        sen Fragen geht die Sendung nach.
Krankheiten ins Gesicht. Sie tut dies        sönlichen Kompass. Die Gruppe von             So, 17.10., 08.30 u. Do, 21.10., 15.00 SRF 2
mit einer tief von Menschlichkeit            acht bis zwölf Frauen bietet einen
geprägten Haltung. Im Vortrag zum            unterstützenden Rahmen.                       Stationen
weltweiten Hospiz- und Palliative-           Samstag, 6. und 20. November, Fr. 400.–,      Austreten oder auftreten?
Care-Tag geht es um Vorstellungen            Information und Anmeldung (bis 22. Oktober)
                                             über wegweiser-kurs.ch                        Viele Gläubige haben angesichts von
vom «guten Sterben» gestern und
                                                                                           Missbrauchsfällen oder mangelnder
heute. In der Podiumsdiskussion
                                                                                           Dialogfähigkeit der Kirche das Ver-
schildern Vertreter*innen von Pallia-        Universität Luzern
                                                                                           trauen in diese Institution verloren.
tive Care, mit welchen Herausforde-          Der Zwingli-Film im Gespräch
                                                                                           Andere werben angesichts der Kir-
rungen sie bei der Begleitung von
                                             «Tut um Gottes Willen etwas Tapfe-            chenkrise für eine erneuerte Kirche.
Patient*innen konfrontiert werden.
                                             res» heisst der 2019 erschienene Film         Abwarten, aushalten und aussitzen
Mit Christian Ruch, Historiker und
                                             von Stefan Haupt über den Refor-              sind für sie keine Option.
Soziologe (Chur, Vortrag), Thomas
                                             mator Huldrych Zwingli. Das Forum             Mi, 27.10., 19.00, Bayrischer Rundfunk
Feldmann, Fachstelle «Begleitung in
                                             Ökumene an der Universität Luzern
der letzten Lebensphase» von Caritas
                                             zeigt den Film in seinem kulturellen          Fernsehtipp
Luzern, Karin Klemm, Seelsorgerin
                                             Kontext. Vortrag und Diskussion mit
Hospiz Zentralschweiz, Beat Müller,
                                             Natalie Fritz, Religionswissenschaft-
Leitender Arzt Palliativabteilung Kan-
                                             lerin und Dozentin für Medienethik
tonsspital Luzern, und anderen.
                                             an den Fachhochschulen Graubün-
Di, 2.11., 18.00–20.15 Uhr, MaiHof,
Weggismattstrasse 9, Luzern | kostenlos,     den und Bern, und Silvan Hohl, Filme-
keine Anmeldung erforderlich, Zutritt        macher und Regisseur des Films «Ha-
mit Covid-Zertifikat | palliativ-luzern.ch    bemus Feminas» (2017), welcher das
                                             Pilgerprojekt «Für eine Kirche mit* den
                                             Frauen» dokumentierte.                        Im Film ist auch die Figur am Kreisel
       So ein Witz!
                                             Mi, 3.11., 18.15 Uhr, Universität Luzern      Stutzegg Thema.           Bild: Sylvia Stam
       Nach der Schule kommt Livia ganz
                                                                                           Dokumentarfilm aus Luzern
       fröhlich nach Hause. Da fragt die
                                                                                           «Rue de Blamage»
       Mutter: «Livia, wieso freust du
       dich denn so?» Livia antwortet:                                                     Eine viel befahrene Ausfallstrasse mit-
       «Na, weil unsere Religionslehrerin                                                  ten in Luzern: die Baselstrasse, auch
       verreist ist und deshalb nächste                                                    «Rue de Blamage» genannt. Sie ist
       Woche die Stunde ausfällt.» Die                                                     Ghetto, Drogenbeschaffungszone, Bor-
       Mutter erschrickt und sagt: «Was?                                                   dell und Freiraum zugleich. Und es
       Das kann doch nicht wahr sein!»                                                     leben Menschen an der Baselstrasse:
       Livia antwortet: «Doch. Sie hat ge-                                                 Ein Künstler, ein heroinabhängiger
       sagt: Das war es für heute. Nächste                                                 Strassenmusiker oder ein Schweizer
       Woche fahre ich fort.»                                                              Frührentner und Stadtoriginal, der die
       Quelle: Willisauer Bote               Max Simonischek spielt den Reforma-           Strasse täglich beobachtet.
                                             tor Ulrich Zwingli.  Bild: W-film/C-Films     So, 17.10., 23.45, SRF 1
Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
www.kath-kirche-willisau.ch                                                                         Pfarrei Willisau  5

Mahatma bedeutet «grosse Seele»

Der waffenlose Freiheitskämpfer
                                                                                          Wahrheit bedeutet nach Gandhi, ehr-
                                                                                          lich mit sich selbst zu sein. Er sagt:
                                                                                          «Wenn du einen Fehler machst, ak-
                                                                                          zeptiere ihn und sage, es tut mir leid.»
                                                                                          Als Schuljunge weigerte er sich ein-
                                                                                          mal, von seinem Mitschüler ein Wort
                                                                                          abzuschreiben, das er nicht richtig
                                                                                          schreiben konnte. Sein Klassenlehrer
                                                                                          drängte ihn, dies zu tun, da es die Zeit
                                                                                          der Schulkontrolle war. Gandhi wei-
                                                                                          gerte sich, etwas gegen sein Gewissen
                                                                                          zu tun.

                                                                                          Innig verehrt in ganz Indien
                                                                                          Seine Methode, die Unabhängigkeit
                                                                                          Indiens zu erlangen, war einzigartig.
                                                                                          Er verkündete und praktizierte Ge-
                                                                                          waltlosigkeit, um sein Ziel zu errei-
                                                                                          chen. Die Briten kolonisierten Indien
                                                                                          mit Waffengewalt. Doch Gandhi ent-
                                                                                          schied sich dafür, sie zu vertreiben,
                                                                                          ohne eine einzige Waffe selber zu be-
                                                                                          tätigen.

                                                                                          Gandhi führte ein einfaches Leben
                                                                                          und trat für ein Leben in Einfachheit
Mahatma-Gandhi-Statue in London.                              Foto: Andreas Wissmiller
                                                                                          ein. Er kleidete sich sehr einfach und
«Ein einziger Mann kann einen            Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 in               ass sparsam. Er wollte keinen Reich-
Unterschied machen.» Diese Worte         Porbandar im Bundesstaat Gujarat ge-             tum oder Geld anhäufen. Er lebte wie
stehen irgendwo in den USA auf dem       boren. Sein Vater war ein aufrechter             ein gewöhnlicher Mensch, ohne Inte-
Sockel einer Statue eines Menschen       und strenger Mann. Seine Mutter war              resse daran, eine Show abzuziehen.
aus Indien. Der 2. Oktober ist der Ge-   eine einfache und religiöse Frau. In             Sein ureigenes Ziel war, das Land zu
burtstag dieser Person.                  Gandhi finden wir eine Mischung aus              befreien und nicht irgendein anderes
                                         den Eigenschaften seiner Eltern.                 Motiv oder Eigennutz.
Er ist kein anderer als Mahatma Gan-
dhi, der zum Apostel der Gewaltlosig-    Von scheu zu mutig                               Gandhi wurde wegen seines einfa-
keit und zum grössten Freiheitskämp-     In seiner Jugend war Gandhi schüch-              chen Lebens, seines hohen Denkens
fer Indiens wurde. Mahatma bedeutet      tern und zurückhaltend. Er überwand              und seiner furchtlosen Haltung sehr
«grosse Seele» – ein Ehrentitel, den     jedoch seine Schüchternheit und wur-             geachtet. Ein unbeugsamer Geist in
sich Mohandas Karamchand Gandhi          de zu einer mutigen und starken Per-             Verbindung mit der Kraft aus dem
erst im Laufe seines Lebens verdiente    son, welche die Briten aus Indien ver-           Inneren machte Gandhi zu einer un-
und so zum Vater der Nation Indien       trieb und die Freiheit für Indien                vergleichlichen Persönlichkeit. Hoch
wurde. Was hat Mahatma Gandhi in         erlangte. Für Gandhi sind Wahrheit,              lebe Mahatma! Wir ehren dich!
dieser Welt bewirkt? Was machte ihn      Gewaltlosigkeit und Einfachheit die
in vielerlei Hinsicht einzigartig und    drei Pfeiler, die er mit tiefer Überzeu-                Dr. Kulandaisamy Fernando,
herausragend?                            gung und Hingabe gelebt hat.                      Leitender Priester im Pastoralraum
Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
6  Pfarrei Willisau                                                                      www.kath-kirche-willisau.ch

Gottesdienste                                                   Donnerstag, 21. Oktober
                                                                10.15 Kommunionfeier, Kapelle Heim Breiten

Corona-Regeln in Gottesdiensten unserer Pfarrei                 Freitag, 22. Oktober
                                                                08.00 Eucharistiefeier, Heilig-Blut-Kirche
In allen Gottesdiensten beginnend um 08.00 Uhr besteht
KEINE Zertifikatspflicht. Es gilt Maskenpflicht, Abstand        Samstag, 23. Oktober
halten und Hände desinfizieren. Beim Eingang werden die         09.00 Eucharistiefeier, Pfarrkirche
Kontaktdaten erfasst.                                                 Kulandai Fernando
In allen Gottesdiensten beginnend um 09.00 und um 10.00
                                                                Sonntag, 24. Oktober
Uhr gilt Zertifikatspflicht.
                                                                08.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
Für Gottesdienste in den drei Alterszentren von Willisau
                                                                      Andreas Wissmiller
bitten wir Sie, sich rechtzeitig über die Corona-Vorschriften
                                                                10.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
des jeweiligen Alterszentrums zu informieren.
                                                                      Andreas Wissmiller
Herzlichen Dank!
                                                                      Musikalische Umrahmung des Gottesdienstes
                           Andreas Wissmiller, Pfarreileiter
                                                                      durch den Jodlerklub Maiglöggli
                                                                      Kollekte: Ausgleichsfonds Weltkirche – Missio
 Samstag, 16. Oktober                                           10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt
 09.00 Kommunionfeier mit Jahrzeiten und                              Gottesdienstgruppe Zopfmatt: Trudy Lötscher
          Gedächtnissen, Pfarrkirche
          Andreas Wissmiller                                    Dienstag, 26. Oktober
 1. Jzt. für Dorly Murpf-Emmenegger, Zopfmatt 1.                10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt
 Jzt. für Fridolin Bieri-Kunz, Zehntenplatz 2. Jzt. für
                                                                Mittwoch, 27. Oktober
 Blanka und Otto Kneubühler-Graf und Familie, Unter-
                                                                08.00 Kommunionfeier, Heilig-Blut-Kirche
 tor 2. Jzt. für Hans und Lina Krummenacher-Bösch
                                                                10.00 Eucharistiefeier, Kapelle Waldruh
 und Familie, I der Oeli 2. Jzt. für Josef und Doris
 Steiner-Rieger sowie für Berta Steiner und Angehörige,         Donnerstag, 28. Oktober
 Kreuzstrasse 1.                                                10.15 Kommunionfeier, Kapelle Heim Breiten
 18.00 Chenderfiir, 1./2. Klasse, Pfarreizentrum
                                                                Freitag, 29. Oktober
 Sonntag, 17. Oktober                                           08.00 Eucharistiefeier, Heilig-Blut-Kirche
 08.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
                                                                Samstag, 30. Oktober
       Andreas Wissmiller
                                                                09.00 Eucharistiefeier mit Jahrzeiten und
 10.00 Kommunionfeier/Dankgottesdienst
                                                                         Gedächtnissen, Pfarrkirche
       Erstkommunion, Pfarrkirche
                                                                         Kulandai Fernando
       Andreas Wissmiller
                                                                Jzt. für Emma Aregger-Häfliger, Unterhus Daiwil. Jzt.
       Kollekte: Verein Freunde Pater Tony Jurt, Willisau
                                                                für Roman Aregger-Wigger, Sternenmatt 3. Letzte Jzt.
 Nach dem 10-Uhr-Gottesdienst kleine Kilbi-
                                                                für Cecile Meyer-Blättler und Angehörige, Zopfmatt 2.
 Überraschung des Pfarreirates.                                 Jzt. für Hermann Valär, Sonnrüti 12, sowie für die
 10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt                         Familienangehörigen. Letzte Jzt. für Maria Wigger-
       Gottesdienstgruppe Zopfmatt: Beatrice Buchs              Hofstetter, Talfriede.
 10.00 Chenderfiir, 1./2. und 3. Klasse, Pfarreizentrum
 Das Sakrament der Taufe empfängt:                              Sonntag, 31. Oktober
 Mrika Komani                                                   08.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
                                                                      Christine Demel
 Dienstag, 19. Oktober                                          10.00 Kommunionfeier, Pfarrkirche
 10.00 Kommunionfeier, Kapelle Zopfmatt                               Christine Demel
                                                                      Musikalische Umrahmung des Gottesdienstes
 Mittwoch, 20. Oktober                                                durch den Akkordeon-Club Dagmersellen
 08.00 Kommunionfeier, Heilig-Blut-Kirche                             Kollekte: Für die geistliche Begleitung der
 10.00 Eucharistiefeier, Kapelle Waldruh                              zukünftigen Seelsorgenden des Bistums Basel
Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
www.kath-kirche-willisau.ch                                                                  Pfarrei Willisau  7

 10.00 Kein Gottesdienst in der Kapelle Zopfmatt               Pfarrei aktuell
 19.00 Vesper am Ruhetag, Pfarrkirche
       Christine Demel, Liturgie
       Ilona Bättig, Musik                                     Wir gedenken unserer lieben Verstorbenen:

                                                               Bruno Birrer-Stöckli
                                                               Anton Häfliger-Müller
                                                               Hans Stadelmann-Theiler
                                                               Lydia Emmenegger-Lang
                                                               Bruno Gut-Unternährer
Kollekten                                                      Theres Heller-Meier
                                                               Franz Grüter-Schwegler
Sonntag, 17. Oktober: Verein Freunde Pater Tony Jurt,
Willisau, Projekt «Strassenkinder im Ostkongo»                 Getauft wurden:
Geschätzte Pfarreiangehörige
Wir sind überzeugt, wir müssen Ihnen den Verein «Freun-        Leonie Bucher
de Pater Tony Jurt, Willisau» nicht mehr näher vorstellen.     Leyla Feuz
Sie alle kennen ihn. Mit dieser Kollekte soll das von Pater    Lena Odermatt
Tony Jurt gestartete Projekt «Hilfe für Strassenkinder im
Ostkongo» unterstützt werden. Es geht um Mädchen und           Ein Dankeschön für die Kollekten!
junge Frauen, die gezwungen sind, auf der Strasse zu le-
ben. Mit diesem harten Schicksal sollen sie nicht alleine      5.9.       Theologische Fakultät Luzern       Fr. 287.20
gelassen werden. Das Sozialzentrum «Centre» ist ihnen ein      11./12.9.	Erstkommunion:
zu Hause für eine längere oder kürzere Zeit, je nach Situa-               Blinden-Fürsorge-Verein, Horw      Fr. 1342.05
tion und hilft in allen Lebensbereichen. Das «Centre» wird     12.9.	Abendgottesdienst: Pro Juventute,
bestmöglich unterstützt vom Verein. Danke herzlich für                    Beratungsplattform 147             Fr.    31.40
Ihre Mithilfe.
                                                               Erntedankgottesdienst
Sonntag, 24. Oktober: Ausgleichsfonds der Weltkirche –
Missio
Missio, das internationale katholische Missionswerk, ist
der «Solidaritätsfonds» der katholischen Kirche. Missio
sorgt weltweit für den materiellen Ausgleich zwischen den
Ortskirchen und trägt zum Austausch über Glauben und
Leben von anderen Christinnen und Christen in aller Welt
bei. Mit Ihrer Kollekte unterstützt Missio die Seelsorge und
Ausbildung in den ärmsten Gebieten und unterstützt
kirchliche Institutionen und Projekte in den finanziell be-
nachteiligten Ortskirchen der Welt. Vielen Dank für Ihre
Spende.
                                                               Schön! – der Erntedankschmuck gestaltet von den
Sonntag, 31. Oktober: Für die geistliche Begleitung der        Trachtelüüt Willisau.                             Foto: mun
zukünftigen Seelsorgenden des Bistums Basel
Das Ausbildungsteam im Seminar St. Beat, Luzern fördert        Wegen Corona war es den Trachtelüüt Willisau leider nicht
die Theologiestudentinnen und -studenten in ihrer geist-       möglich, den Erntedankgottesdienst am Sonntag, 26. Sep-
lich-spirituellen Entwicklung. Unter den heutigen Voraus-      tember, mitzufeiern und prägend mitzugestalten. Schade!
setzungen ist diese Begleitung mit mehr Aufwand verbun-        Was jedoch wunderbar war, wie die Trachtelüüt trotz die-
den. Der Bischof und sein Ausbildungsteam in Luzern            ser Tatsache, den Altarraum der Pfarrkirche für Erntedank
zählen auf die bleibende Unterstützung durch alle Gläu-        herbstlich reich und sehr schön schmückten. Ganz herz-
bigen im Gebet, durch Ermutigung und mittels Spenden.          lichen Dank und hoffentlich auf Wiedersehen, liebe Trach-
Was heute gesät wird, trägt später Früchte in der Seelsorge.   telüüt, beim Erntedank 2022!
Herzlichen Dank!                                                                      Pfarrei St. Peter und Paul, Willisau
Hoffen auf regionale Lösungen - Bischof Felix Gmür Seite 2/3 - Katholische Kirche Willisau
8  Thema

Neue Oberin im Kloster Gerlisberg

Den Tag nehmen, wie er kommt
Seit Oktober 2020 leitet Sr. Maria            men, wieder andere seien schlicht

                                                                                          F
Raphael Märtens (36) die Gemein-              traurig gewesen, dass sie nun weit                ür die Maua-Schwes-
schaft der Kapuzinerinnen im Klos-            weg sei – nicht nur in der Schweiz,
ter St. Anna Gerlisberg in Luzern.            sondern darüber hinaus in einem ge-               tern ist es selbstver-
Die junge Frau Mutter blickt der offe-         schlossenen, kontemplativen Kloster.              ständlich, dass sie zu
nen Zukunft des Klosters gelassen                                                         ihrer Mutter schauen, wenn
entgegen.                                     Nach Hause kommen
                                              «Ich hatte als kleines Kind schon die
                                                                                          diese betagt ist.
«Ich weiss, was ich will», sagt Sr. M.        Sehnsucht, ins Kloster zu gehen», sagt                 Sr. Maria Raphael Märtens
Raphael und lacht. Die neue Frau              die Ordensfrau mit einem Blick, als
Mutter der zehnköpfigen Schwes-               wäre dies das Selbstverständlichste
terngemeinschaft sitzt im Garten des          auf der Welt. Eines Tages wusste die
Klosters Gerlisberg, hoch über dem            gelernte Sozialbetreuerin, dass es nun      che Versprecher der Tansanierinnen.
Vierwaldstättersee. Sie erzählt von der       Zeit für diesen Schritt war. Sie besuchte   Dennoch verhehlt sie nicht, dass das
Reaktion ihrer evangelischen Familie,         verschiedene Klöster in Deutschland         Zusammenleben auch herausfor-
als sie zum katholischen Glauben kon-         und in der Schweiz. «Als ich an die         dernd sein kann. «Sie sind sehr spon-
vertierte. Sr. M. Raphael wurde 1985          Pforte von Gerlisberg kam, war es, als      tan, wir eher strukturiert. Manchmal
in Magdeburg, damals noch DDR, ge-            käme ich von einer langen Reise nach        muss man sie richtig ausbremsen.»
boren; ihr Grossvater und zwei On-            Hause.»
kel waren evangelische Pfarrer. Von           Das war 2004, als noch 16 Schwestern        Zu Dorothea gebetet
«Hochverrat» war da die Rede, der to-         im Kloster lebten. «Wir haben mit           Die Zusage, die Leitung der Gemein-
lerantere Teil habe es gelassen genom-        offenen Karten gespielt», sagt sie mit      schaft zu übernehmen, sei ihr nicht
                                              Bezug auf den schon damals hohen            leichtgefallen, gesteht sie. «Ich habe
                                              Altersdurchschnitt der Schweizer            mit mir gekämpft und Dorothea, die
                                              Schwestern. Heute steht sie einer           Frau von Bruder Klaus, um Unter-
                                              zehnköpfigen Gemeinschaft vor, wo-          stützung gebeten.» Zukunftsängste
                                              bei die Hälfte der Schwestern aus           hätten sie gequält: «Wie kriege ich
                                              Maua in Tansania kommt (siehe Kas-          diese Verantwortung hin? Akzeptieren
                                              ten rechts). Obschon die ehemalige          die Schwestern mich als Oberin?»
                                              Missionsstation inzwischen eine ei-         Heute ist beides kein Thema mehr.
                                              genständige Gemeinschaft ist, bleibt        Die Gemeinschaft hat allerdings zu-
                                              Gerlisberg sozusagen das Mutter-            sammen mit dem Stiftungsrat die Auf-
                                              kloster.                                    gaben neu strukturiert. «Die Auf-
                                                                                          gaben, die meine Vorgängerin Sr. M.
                                              Bereichernd und fordernd                    Nicola innehatte, sind nun auf acht
                                              «Für die Maua-Schwestern ist es             Köpfe verteilt», sagt Sr. M. Raphael.
                                              selbstverständlich, dass sie zu ihrer       «Dadurch habe ich sehr viel Zeit.»
                                              Mutter schauen, wenn diese betagt           Etwa für den Kräutergarten des Klos-
                                              ist. Die ausgewählten Schwestern            ters, der auf ihre Initiative zurückgeht
                                              empfinden es als grosse Ehre, hier-         und in dem Kräuter für Tee, Sirup, Salz
                                              herzukommen.» Sr. M. Raphael liebt          oder Kräuterschnaps wachsen. Bis auf
                                              die Rhythmusinstrumente, mit denen          den Schnaps sind die Produkte im
                                              die afrikanischen Mitschwestern an          Klosterladen erhältlich. Auch hier hilft
Gartenarbeit gehört zu den liebsten           Hochfesten Gottesdienste und Chor-          die Oberin aus, ebenso beim Versand
Tätigkeiten von Sr. M. Raphael.               gebete bereichern. Auch lachen sie          der Hostien aus der klostereigenen
                  Bild: Martin Dominik Zemp   viel zusammen, etwa über sprachli-          Hostienbäckerei.
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                                                                                                            Thema  9

Sr. M. Raphael (36) ist evangelisch aufgewachsen. Dennoch spürte sie schon als Kind die Sehnsucht, ins Kloster
zu gehen.                                                                                         Bild: Martin Dominik Zemp

Nachdem das Kloster im Frühling des       montags «eine Sitzung nach der an-
vergangenen Jahres infolge des Lock-      deren» hat. Eigentliche Ziele für ihre     In Luzern und Tansania
downs Kurzarbeit anmelden musste,         Amtszeit hat sie nicht. «Ich nehme         Das Kloster St. Anna ist seit 1498 in
zieht die Nachfrage nach Hostien in-      jeden Tag, wie er kommt», sagt sie         Luzern beheimatet, seit 1904 auf
zwischen wieder an, erzählt Sr. M.        ruhig. Auch die Frage nach der Zu-         dem Gerlisberg. Die Kapuzinerin-
Raphael. Zeit für die tägliche Stunde     kunft des Klosters scheint ihr bislang     nen pflegen die tägliche Anbetung,
Anbetung und für das Vorbereiten der      keine schlaflosen Nächte zu berei-         arbeiten in Haus und Garten und
Wortgottesdienste bleibt ihr ebenfalls.   ten. Obschon ihre Stellvertreterin Sr.     betreiben eine Hostienbäckerei.
«Ich liebe die Liturgie, wir haben hier   Scholastika eine Maua-Schwester sei,       1966 gründeten drei Schwestern
so viele Freiheiten», sagt die junge      könnte diese die Leitung des Luzer-        in Maua (Tansania) ein Kloster für
Oberin, die auch als Sakristanin am-      ner Mutterklosters nicht überneh-          afrikanische Frauen. Dieses ist seit
tet, strahlend.                           men. «Kirchenrechtlich sind sie eine       1995 eigenständig, zur afrikani-
                                          eigene Gemeinschaft.»                      schen Gemeinschaft gehören der-
Gespräche führen                          Ein Zusammenleben mit anderen Or-          zeit 100 Schwestern an fünf Stand-
Zu ihren eigentlichen Führungsauf-        densgemeinschaften wie etwa beim           orten. Unterstützung erhalten sie
gaben gehört das Leiten der Konvente,     benediktinischen Zentrum in Sarnen         von Luzerner Pfarreien und vom
die jeweils auf die Hochfeste hin im      wäre eine Option. Denkbar ist für Sr.      Verein «Pro Maua». In Luzern
Refektorium stattfinden, oder – selte-    M. Raphael auch eine Erweiterung           leben heute fünf europäische
ner – im Konfliktfall. Besonders wich-    der Gemeinschaft mit Frauen, die           Schwestern zwischen 36 und 92
tig ist es ihr, Gespräche zu führen,      weniger kontemplativ leben als die         Jahren sowie fünf afrikanische zwi-
etwa mit den Angestellten der Hos-        Schwestern, eine Art Beginen. Kon-         schen 33 und 65 Jahren. Letztere
tienbäckerei und der Krankenstube         krete Schritte in diese Richtung sind      bleiben jeweils für drei Jahre.
oder mit dem Stiftungsrat. Dadurch        derzeit jedoch nicht geplant.              kloster-gerlisberg.ch
kann es vorkommen, dass sie jeweils                                 Sylvia Stam
10  Aus der Kirche

Schweiz                                                                                                  Was mich bewegt
                                                                                          Suche nach Gerechtigkeit
                                                                                          Was ist Gerech-
                                                                                          tigkeit? Sie wird
                                                                                          meistens als
                                                                                          eine Grund-
                                                                                          norm des
                                                                                          menschlichen

                                                                                                                                  Bild: Bistum Basel
                                                                                          Zusammen-
                                                                                          lebens gesehen
                                                                                          – als das,
                                                                                          worauf die Menschen ein Recht
                                                                                          haben. Zentral für das moderne
                                                                                          Gerechtigkeitsempfinden ist die
                                                                                          Idee der Gleichbehandlung aller
                                                                                          Menschen, egal welche Hautfarbe
                                                                                          oder welches Geschlecht sie haben.
                                                                                          Jede Rechtsordnung soll gerecht
So erklärt Fastenopfer seinen neuen Namen und das neue Logo.        Grafik: Fastenopfer   und vernünftig sein, d. h. in Ein-
                                                                                          klang mit der sittlichen Ordnung
Katholisches Hilfswerk                                                                    stehen, das Gemeindewohl fördern
Das Fastenopfer wird im Januar zur Fastenaktion                                           und somit dem Frieden unter den
                                                                                          Menschen dienen.
Ab dem 1. Januar des kommenden            Problem gewesen, von einem «Opfer»
                                                                                          Die Gerechtigkeit der kirchlichen
Jahres heisst das Fastenopfer neu         zu reden, sagte Fastenopfer-Direktor
                                                                                          Gesetze begründet sich im Glau-
Fastenaktion. Den Namenswechsel           Bernd Nilles gegenüber kath.ch. «Es
                                                                                          ben. Das kanonische Gesetz sowie
begleitet ein erneuertes Logo. Dieses     ging darum, ein Opfer zu erbringen
                                                                                          kirchliche Gerichtsbarkeit sind an
betone die Menschlichkeit und sym-        und zu teilen.» Heutzutage sei der
                                                                                          einer Gemeinschaft orientiert.
bolisiere durch einen unterbro-           Opferbegriff problematisch. «Zumal
                                                                                          Gemäss dem Kodex des kanoni-
chenen Kreis die ungerechte Welt,         in der Kombination Fastenopfer – das
                                                                                          schen Rechtes sollen alle Christ-
schreibt das Hilfswerk dazu. So sei       ist eine doppelte Negation. Fasten be-
                                                                                          gläubigen «eifrig bemüht sein»,
das Logo «auch ein Aufruf zum ge-         deutet zu verzichten. Und beim Wort
                                                                                          ohne Beeinträchtigung der Gerech-
meinsamen Handeln für mehr Ge-            Opfer schwingt auch etwas Schweres
                                                                                          tigkeit, Streitigkeiten unter sich
rechtigkeit». Vor 60 Jahren sei es kein   mit», erklärte Nilles.
                                                                                          nach Möglichkeit zu vermeiden
                                                                                          oder baldmöglichst wieder beizu-
Fachgremium «Sexuelle Übergriffe»          «Chance Kirchenberufe»                          legen. Wenn das nicht gelingt, sind
Neues Leitungsteam ernannt                Fünf neue Videos online                         sie befugt, ihre Rechte geltend
                                                                                          zu machen – auch bei einer kirch-
Die Schweizer Bischofskonferenz           Ein Priester, zwei Pfarreiseelsorgerin-
                                                                                          lichen Instanz.
(SBK) hat Karin Iten und Stefan Lop-      nen, eine Gemeindeleiterin und ein
                                                                                          Für die Kirche ist die Rechtspre-
pacher als Leitungsduo der Geschäfts-     Zirkuspfarrer: Sie stehen für die neue
                                                                                          chung unverzichtbar, da sie sich
stelle für das Fachgremium «Sexuelle      Kampagne von «Chance Kirchenbe-
                                                                                          der Suche nach Wahrheit und
Übergriffe im kirchlichen Umfeld»         rufe» vor die Kamera. Im Gespräch
                                                                                          Gerechtigkeit verpflichtet weiss.
ernannt. Sie folgen auf Joseph Maria      mit der bzw. dem Bühnenkünstler*in
                                                                                          Dies mit dem biblischen Zuspruch:
Bonnemain, der die Stelle bis zu sei-     Lisa Christ und Renato Kaiser äus-
                                                                                          «Er lässt deine Gerechtigkeit auf-
ner Ernennung zum Bischof von Chur        sern sie sich zu «Fragen, die sich auch
                                                                                          gehen wie das Licht, dein Recht wie
seit 2002 geführte hatte, teilt die SBK   junge Menschen stellen, die sich mit
                                                                                          die Helle des Mittags» (Ps 37,6).
mit. Die Geschäftsstelle vernetzt und     ihrer beruflichen Zukunft beschäf-
                                                                                                             Wieslaw Reglinski,
koordiniert die regionalen Massnah-       tigen», wie «Chance Kirchenberufe»
                                                                                                     Offizial des Bistums Basel
men bei einer Intervention bei sexuel-    schreibt. Die neuen Videos sind seit
                                                                                          Offizial ist die Bezeichnung für den
ler Ausbeutung im kirchlichen Kon-        Mitte Oktober online.                           Vorsteher eines kirchlichen Gerichts.
text und zur Prävention.                  chance-kirchenberufe.ch
                                                                                                          Thema  11

Kirchgemeinden und Kantonalkirche

2022 ist ein kirchliches Wahljahr
Kirchgemeinden, Rechnungskom-
missionen, Synode und Synodalrat:
Nächstes Jahr sind im Kanton Luzern
kirchliche Gesamterneuerungswah-
len. Allein in den Kirchenräten sind
rund 420 Sitze zu besetzen.

Am 31. Mai 2022 endet die vierjäh-
rige Amtsdauer für die Mitglieder der
Kirchenräte und Rechnungskommis-
sionen sowie der Synode (siehe Kas-
ten). Jetzt hat die Wahlvorbereitung
begonnen. Die Kirchgemeinden sind
für die Kirchenräte und Rechnungs-
kommissionen verantwortlich, die
Synodefraktionen für das Kirchen-
parlament. Das gibt viel zu organisie-
ren und zu beachten. «Aber die grös-
sere Herausforderung ist es, über-         Kirchenrätin/-rat ist ein spannendes und herausforderndes Amt: am Einfüh-
haupt Kandidatinnen und Kandida-           rungskurs für neugewählte Kirchenratsmitglieder 2018.      Bild: Roberto Conciatori
ten zu finden», sagt Synodalverwalter
Edi Wigger, der mit seinem Team von
                                            80 Kirchgemeinden wählen                   Parlament und «Regierung»
der Landeskirche die Wahlen beauf-
                                            Im Kanton Luzern gibt es 85 Kirch-         Auch für die Synode, das Parla-
sichtigt.
                                            gemeinden, in 80 wird 2022 ge-             ment der katholischen Kantonal-
In Zahlen: In den 80 Kirchgemein-
                                            wählt. Grund: Die Anzahl Kirchge-          kirche, und den Synodalrat, deren
den, in denen gewählt wird, sind rund
                                            meinden sinkt. Dagmersellen und            «Regierung», sind 2022 Gesamt-
420 Sitze von Kirchenrätinnen und
                                            Uffikon schliessen sich per 1. Ja-           erneuerungswahlen. Für die Syno-
-räten neu zu besetzen, auf kantonaler
                                            nuar zur Kirchgemeinde Hürntal             de, die 100 Mitglieder zählt, gelten
Ebene jene der 100 Synodemitglieder.
                                            zusammen. Bramboden und Ro-                die gleichen Wahltermine wie für
Die Verfahren regelt weitgehend das
                                            moos wollen auf den gleichen Zeit-         die Kirchgemeinden. Die Fraktio-
Stimmrechtsgesetz des Kantons.
                                            punkt zusammengehen; hier fal-             nen sind nicht parteipolitisch zu-
Im Kirchenrat ist von Amtes wegen
                                            len die Entscheide am 5. Novem-            sammengesetzt, sondern regional.
auch die Pfarreileitung vertreten. Diese
                                            ber. Beromünster, Neudorf und              Der neun Mitglieder zählende Sy-
muss also nicht gewählt werden.
                                            Schwarzenbach planen die Fusion            nodalrat wird durch die Synode
                                            auf 2023; in diesen drei Kirchge-          gewählt. Dies geschieht an de-
Stille Wahl ist die Regel
                                            meinden bleiben die jetzigen Räte          ren erster Sitzung am 15. Juni.
In den kommenden Wochen legen die
                                            deshalb länger im Amt.          do         Die Amtsdauer beträgt vier Jahre,
Kirchgemeinden die Mitgliederzahl
                                            lukath.ch/wahlen22                         Amtsantritt ist am 1. Juli.       do
ihrer Räte fest und veröffentlichen die
Wahlanordnung. Häufig suchen sie
selbst Personen, die sich für ein Amt      Dann kommt es zu stillen Wahlen.          wahl. Dies war 2014 und 2018 je fünf
zur Verfügung stellen, oft regeln dies     «Auch das ist demokratisch», betont       Mal der Fall.
aber auch die Ortsparteien oder es         Wigger, schliesslich werde niemand        Im Synodalrat, der landeskirchlichen
gibt eine Findungskommission. Ge-          ausgeschlossen. Wo es mehr Nomina-        Exekutive, gibt es einen Abgang. Mar-
meinsames Ziel: Bis am 14. Februar         tionen als Sitze oder aber zu wenige      kus Müller (Nebikon) kandidiert nach
einen Namen für jeden Sitz zu haben.       gibt, kommt es am 3. April zur Urnen-     acht Jahren nicht mehr. Dominik Thali
Zuschriften/Adressänderungen an:
                                                       Kath. Pfarrei Willisau, Pfarrsekretariat
                                                       Müligass 6, Postfach 3138, 6130 Willisau
                                                       pfarrsekretariat@kath-kirche-willisau.ch, 041 972 62 00

Impressum
Herausgeber: Kath. Pfarrei Willisau,
Müligass 6, Postfach 3138, 6130 Willisau               Hinweise für den überpfarreilichen Teil: Kantonales Pfarreiblatt, c/o Kommunikationsstelle der röm.-kath.
Redaktion: Monika Unternährer                          Landeskirche des Kantons Luzern, Abendweg 1, 6006 Luzern 6, 041 419 48 24/26, info@pfarreiblatt.ch
Erscheint vierzehntäglich                              Druck und Versand: Brunner Medien AG, 6011 Kriens, www.bag.ch

                                     VERKAUF VON ADVENTSKRÄNZEN
                      In diesem Jahr macht und verkauft                          Ein Türkranz kostet 30 Franken und
                      die Pfadi Willisau in der Vorweih-                         ein Adventskranz 35 Franken.
                      nachtszeit Adventskränze und
                      Türkränze. Der Erlös kommt den                             Folgende Kerzenfarben können an-
                      Kindern im Pfadilager zugute. Die                          gegeben werden: Rot, Antikrot,
                      Kinder und Jugendlichen stellen die                        Weiss, Lindengrün, Ecru, Altrosa,
                      Kränze auf Bestellung her.                                 Himmelblau, Taupe, Grau, Dunkelblau,
                                                                                 Tannengrün oder Hellgrün.

                      Intressierte können sich per Mail                          Die Kränze können am 23. Novem-
                      (n i n a . s c h e i d e g g e r @ g m x . c h) ,          ber ab 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr im
                      per Telefon (076 592 62 16) oder per                       Pfadiheim Willisau abgeholt wer-
                      Talon bis spätestens 07. November                          den. Auf Wunsch liefern wir sie in der
                      bei Nina Scheidegger melden.                               Gemeinde Willisau aus.

                     Bestellung Adventskranz:
                     bis Sonntag, 07. November 2021 an:                          Vor-/ Nachname:
                                                                                 Adresse:
                     Senden an:                                                  Telefon:
                     Nina Scheidegger v/o Zeisa                                  Anzahl Kränze:
                     Schürgasse 7                                                Kerzenfarbe:
                     6244 Nebikon                                                    Ausliefern oder                    Abholen
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