RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 - Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden

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RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 - Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden
RES CHAMPIONS
LEAGUE 2014
Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden

                                                Co-funded by the Intelligent Energy Europe
                                                Programme of the European Union
RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 - Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden
RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 - Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden
Über das 100% RES-Communities-Projekt und die RES Champions League                                                                 5

Verbreitung erneuerbarer Energien in Europa                                                                                        7

Die Gewinner-Gemeinden der RES Champions League 2014                                                                               12

Sonderpreis der RES Champions League 2014                                                                                          24

Best Practices                                                                                                                     26

                                             Climate Alliance

IEE/11/014/S12.616363 100 RES COMMUNITIES
Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieser Publikation liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht unbedingt die Meinung der
Europäischen Union wieder.
Weder die EASME noch die Europäische Kommission übernehmen Verantwortung für jegliche Verwendung der darin enthaltenen
Informationen.
RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 - Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden
AUSZEICHNUNG                                 Kommission (EASME, Europäische Agentur
                                             der Kleinen und Mittleren Unternehmen),
DER GEWINNER-                                eröffneten als prominente RednerInnen die
                                             Auszeichnung.
GEMEINDEN DER
                                             Während der Feier erhielten die
CHAMPIONS LEAGUE                             VertreterInnen der zwölf Gewinner-
2014 BEI DER EUROPEAN                        Gemeinden in vier unterschiedlichen
                                             Kategorien (Basiswertung, kleine, mittlere
SUSTAINABLE ENERGY                           und große Gemeinden/Städte) die
WEEK IN BRÜSSEL                              Möglichkeit, ihre Erfolgsstrategien und
                                             Ergebnisse einem internationalen Publikum
Bei der feierlichen Preisverleihung im       zu präsentieren.
Rahmen der RES Champions League              Die Kurzberichte in dieser Broschüre
2014 konnten alle Teilnehmenden die          geben einen Überblick über diese sehr
Gelegenheit nutzen, Einblick in die          unterschiedlich strukturierten Gemeinden,
europaweit besten Gemeindeprojekte           die alle einen individuellen Zugang zum
für erneuerbare Energien zu bekommen         Thema erneuerbare Energien gewählt
und sich über bisherige Erfahrungen          und dies in verschiedensten Projekten
auszutauschen.                               umgesetzt haben.
Nach Dunkerque (Frankreich, 2010),
Prag (Tschechische Republik, 2011), Rom      Bevor die Preisverleihung mit Buffet
(Italien, 2012) und Kassel (Deutschland,     und geselligem Beisammensein in
2013), hatte nun Brüssel die Ehre, als       angenehmer Atmosphäre ihren Ausklang
Veranstaltungsort der Preisverleihung in     fand, wurden die VertreterInnen der
Aktion zu treten. So wurden dort am 25.      Gewinner-Gemeinden kurz interviewt
Juni 2014 die Gewinner-Gemeinden der         und anschließend zum traditionellen
bereits zum fünften Mal stattfindenden       Gruppenfoto in den nahe gelegenen
RES Champions League ausgezeichnet.          Cinquentenaire Park gebeten.
Im Vorjahr gewannen die deutschen
                                             Das Event war ein hervorragender
Gemeinden Wildpoldsried und Saerbeck,
                                             Anlass für einen grenzüberschreitenden
ex-aequo mit der Bruck an der Leitha und
                                             Erfahrungsaustausch und die Förderung
der Stadt Amstetten aus Österreich sowie
                                             nachhaltiger Zusammenarbeit.
der Region Trier in Deutschland. 2014
haben die österreichischen Gemeinden
aufgeholt und gleich drei von insgesamt
vier Titeln für sich beanspruchen können.
In dieser Broschüre erfahren Sie mehr über
ihre Erfolgsstrategien und Best Practices.

FEIERLICHE AUSZEICHNUNG DER
BESTEN ERNEUERBAREN GEMEINDEN
Evelyne Huytebroeck, Ministerin der
Region Brüssel, tätig in den Bereichen
Energie und Umwelt und Vincent Berruto,
Leiter der Abteilung "Projekte" bei der
European Agency for Small and Medium-
sized Enterprises der Europäischen

                                                                                      5
WAS IST NEU BEI DER RES CHAMPIONS
LEAGUE 2014?
Nachdem im Vorjahr einige grundlegende
Veränderungen am Projekt vorgenommen
worden waren, konzentrierte sich die          Bei der Planung und Durchführung neuer
fünfte RES Champions League auf               RES Leagues auf nationaler Ebene steht
den Ausbau des bereits bestehenden            Ihnen unser europaweit tätiges Team
Kooperationsnetzwerks. Dafür wurde            jederzeit mit Know-how und Beratung zur
viel Zeit in die Anwerbung von neuen          Seite.
tatkräftigen Gemeinden und Regionen in
allen teilnehmenden Ländern investiert.       EINIGE DER WETTBEWERBSREGELN IM
In zwölf dieser Länder (Belgien, Bulgarien,   ÜBERBLICK
Deutschland, Frankreich, Italien,
                                              Seit 2013 können sich, neben Städten und
Österreich, Polen, Rumänien, Schottland,
                                              Gemeinden, auch regionale Behörden um
Slowenien, Tschechien und Ungarn) gibt
                                              die europäische Auszeichnung bewerben.
es bereits RES Leagues auf nationaler
                                              Dabei ist die Schaffung städtischer
Ebene. Derzeit sind mehr als 10.000
                                              Verbünde sowie ländlicher Regionen, in
Gemeinden mit insgesamt 100 Millionen
                                              denen mehrere Gemeinden aus einem
EinwohnerInnen in ganz Europa am
                                              Einzugsgebiet zusammengefasst werden,
Projekt beteiligt.
                                              oft das beste Mittel, um eine gemeinsame
Somit ist die RES Champions League zum
                                              Energiestrategie effektiv planen und
europäischen Maßstab geworden, an dem
                                              umsetzen zu können.
die Energiewende auf kommunaler Ebene
gemessen werden kann.                         Für die Ermittlung der besten europäischen
Trotz dieser erfolgreichen Ausweitung des     erneuerbaren Gemeinden wird die
Wettbewerbs ist es wünschenswert, dass        installierte Leistung erneuerbarer
die RES Champions League in Zukunft           Energien gemessen und in Beziehung zu
noch weitere nord- und südeuropäische         EinwohnerInnenzahl und Fläche gesetzt.
EU-Länder für sich gewinnt.                   Der Fokus liegt hierbei auf konkreten
Hohe Motivation und die Bereitschaft,         Ergebnissen und quantitativen Daten.
Erfolge der Gemeinde nicht nur innerhalb      Dennoch spielen auch qualitative Daten
des eigenen Landes, sondern auch auf          eine große Rolle im Entscheidungsprozess
europäischer Ebene zu präsentieren            und werden durch einen Fragebogen,
und zu vergleichen sind die einzigen          der auf 30 Beurteilungskriterien beruht,
Voraussetzungen, um an dieser                 ermittelt.
europäischen Bewegung teilzunehmen.
                                              Trotz dieser differenzierten
                                              Beurteilungsgrundlagen für die Jury
                                              ließen sich auch dieses Jahr wieder
                                              markante Unterschiede zwischen den
                                              teilnehmenden Ländern feststellen,
                                              sodass sich rasch eindeutige Favoriten
                                              herauskristallisierten. Aufgrund dieser
                                              großen Unterschiede hat sich die Jury in
                                              diesem Jahr erstmals dazu entschieden,
                                              Sonderpreise an vier Gemeinden und
                                              Regionen, die bemerkenswerte Fortschritte
                                              in Richtung Energiewende erzielen konnten,
                                              zu vergeben.

 6
DIE WETTBEWERBSPHASEN DER                                Daten werden nun die FinalistInnen
CHAMPIONS LEAGUE 2014                                    für die Wettbewerbsteilnahme auf
Der Auswahlprozess ist gut etabliert                     europaweiter Ebene ermittelt.
und erfolgt Schritt für Schritt. So werden          --   Europäisches Finale: Die europäische
zunächst auf nationaler Ebene die                        Jury bestimmt in zwei Runden die drei
Gewinner-Gemeinden ermittelt, danach auf                 europäischen Gewinner-Gemeinden.
gesamteuropäischer Ebene.
                                                    Diese Jury besteht aus europäischen
--     Ermittlung von HalbfinalistInnen             ExpertInnen für erneuerbare Energien,
       auf nationaler Ebene: Jede                   kommunalen Netzwerken, NGOs und
       Organisation, die auf nationaler Ebene       JournalistInnen aus allen teilnehmenden
       eine Champions League veranstaltet,          Ländern. Unterstützt wird die Jury durch
       nominiert die bestplatzierten                zwei europäische Organisationen, die sich
       TeilnehmerInnen für das nationale            auf den Ausbau erneuerbarer Energien
       Halbfinale in jeder Kategorie.               spezialisiert haben: das Klima-Bündnis und
--     Halbfinale auf nationaler Ebene:             das Rurener Netzwerk.
       Ausgehend von den erhobenen                  Detaillierte Informationen unter:
       quantitativen sowie qualitativen             www.res-league.eu

                     Verbreitung erneuerbarer Energien in Europa
 LAND                       PHOTOVOLTAIK                   SOLARTHERMIE
                            MW                             m2
                            2011           2012            2011               2012
 Österreich                 187            422             4.718.948          4.927.748
 Belgien                    2.050          2.581           416.447            477.115
 Bulgarien                  212            933             80.000             83.000
 Tschechische Republik      1.913          2.022           792.768            892.768
 Dänemark                   17             399             620.000            753.122
 Finnland                   11             11              38.863             44.713
 Frankreich*                2.948          4.027           2.204.051          2.396.313
 Deutschland                25.094         32.698          15.234.000         16.309.000
 Griechenland               631            1.543           4.089.025          4.121.025
 Ungarn                     3              3               127.691            179.858
 Irland                     1              1               242.228            262.535
 Italien                    12.783         16.431          3.070.000          3.400.000
 Die Niederlande            146            365             843.000            868.970
 Polen                      2              2               909.423            1.211.497
 Portugal                   172            172             876.818            966.770
 Rumänien                   3              3               123.000            143.000
 Slowenien                  100            100             189.044            202.537
 Spanien                    4.375          4.627           2.735.590          2.964.864
 Schweden                   16             16              476.000            482.000
 Vereinigtes Königreich     995            1.708           607.822            650.497
* inkl. Überseegebiete
Quelle: EurObserv'ER 2013

                                                                                              7
LAND                       WIND                                 LAND                       Wasser
LAND                             Tiefengeothermie              Wärmepumpen
 2012                             MW                GWh        Anzahl               ktoe
 Österreich                       1                 1          117.950              115
 Belgien                                                       16.641               18
 Bulgarien                                                     153.711              81
 Tschechische Republik                                         44.967               63
 Dänemark                                                      344.454              127
 Finnland                                                      518.207              352
 Frankreich*                      17                51         1.259.355            1.040
 Deutschland                      12                25         459.600              579
 Ungarn                                                        3.256                2
 Irland                                                        4.835                6
 Italien                          875               5.592      15.982.300           2.640
 Die Niederlande                                               189.068              198
 Polen                                                         25.994               47
 Portugal                         29                146        112.065              23
 Rumänien                                                      1.250                1
 Slowenien                                                     6.837                30
 Spanien                                                       202.000              59
 Schweden                                                      897.291              717
 Vereinigtes Königreich                                        86.405               56
* inkl. Überseegebiete. Quelle: EurObserv'ER 2013

Beschäftigung: Direkte und indirekte Arbeitsplätze (2012)
 LAND                   WIND          Photo- Solar-   Kleinwas- Geo-   Wärme- BIO-                     Bio-       feste
                                      voltaik thermie serkraft thermie pumpen GAS                      kraftstoff Biomasse
 Österreich             3.900         4.850         3.400    1.050
Die Projekt-
  partner

  Climate Alliance
KÖTSCHACH-MAUTHEN
ERSTER PLATZ

                                                      PLATzIERUNG                      1° - Basiswertung

                                                      STAAT                            Österreich

                                                      EINWOHNERiNNEN                   3.409

                                                      FLäCHE                           155 km2

                                                      PHOTOVOLTAIK                     140 kW

                                                      SOLARTHERMIE                     1.372 m2

                                                      BIOMASS FEST                     4.282 kW
BASISWERTUNG

                                                      BIOGAS                           750 kWe + 500 kWt

                                                      WINDKRAFT KLEIN                  500 kW

                                                      WASSERKRAFT KLEIN                4.200 kW

                                                      WASSERKRAFT MITTELGROSS          4.800 kW

                                                      GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN        225 kW

                                                      Seit mehr als hundert Jahren werden in der Alpengemeinde Kötschach-Mauthen
                                                      im südlichen Kärnten erneuerbare Energieträger genutzt. Nach dem ersten
                                                      Kleinwasserkraftwerk Ende des 19. Jahrhunderts kamen im Laufe der Jahrzehnte 21
                                                      Kleinwasserkraftwerke, drei Öko-Bergstauseen, Kärntens einzige Windturbine, eine
DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014

                                                      Biogasanlage, etliche Solar- bzw. Photovoltaikanlagen sowie drei Fernwärmenetze dazu.
                                                      Der gemeindeeigene AAE-Naturstromvertrieb versorgt über 17.000 PrivatstromkundInnen
                                                      in ganz Österreich.
                                                      Kötschach-Mauthen gilt mit diesem einzigartigen Energiemix als Mustergemeinde der
                                                      erneuerbaren Energien. Durch den Beitritt zu Klimabündnis Österreich und dem e5-
                                                      Programm 2008/2009 wird die Gemeinde ihr Engagement für erneuerbare Energien auch
                                                      in Zukunft fortsetzen.
                                                      Energieautarkes Kötschach-Mauthen
                                                      Im Verein "energie:autark Kötschach-Mauthen" arbeiten GemeindepolitikerInnen,
                                                      EnergieexpertInnen, Privatunternehmen, BürgerInnen und eine Koordinatorin an der
                                                      Verbesserung und Umsetzung von EE-Projekten. Ihr Ziel ist es auch, die Bevölkerung in der
                                                      Gemeinde und der umliegenden Region für Klimaschutz-Themen zu sensibilisieren.
                                                      Einige der bisher erfolgreich umgesetzten Projekte: "Lerngarten
                                                      der erneuerbaren Energien" (Experimentierwerkstatt für
                                                      Schulklassen), "Energie-Erlebnis" (Führungen zu Schaukraftwerken
                                                      für BesucherInnen), "Sonnenkraftwerk Rathaus" (20 kWp
                                                      Photovoltaikanlage), E-Tankstelle, thermische Sanierung von Rathaus
                                                      und Volksschule.
                                                      Energiebilanz
                                                      In den Sektoren Elektrizität, Wärme und Mobilität können mehr als
                                                      90% des Gesamtverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt
                                                      werden.

                                                       12
FURTH BEI LANDSHUT

                                                                                                ZWEITER PLATZ
PLATzIERUNG                2° - Basiswertung

STAAT                      Deutschland

EINWOHNERiNNEN             3.500

FLäCHE                     20,97 km2

PHOTOVOLTAIK               5.000 kW

SOLARTHERMIE               3.000 m2

HOLzGAS                    2 x 45 kWe - 2 x 100 kWth

                                                                                                BASISWERTUNG
BIOGAS                     270 kWe + 270 kWth

HACKSCHNITzELHEIzUNG       800 kW

Furth bei Landshut - ein Ort nahe der Sonne
Die Nutzung der Sonnenenergie in Furth hat schon eine 40-jährige Geschichte, wobei die
natürlichen Gegebenheiten dabei höchstens als durchschnittlich zu bewerten sind: relativ viel
Sonne, keine nutzbare Wasserkraft, kein geeigneter Windstandort. 1996 wurden mit der Wahl
des neuen Bürgermeisters erneuerbare Energien ein Pfeiler der Gemeindeentwicklungsstrategie
und die Bürgerbeteiligung gefördert. Bei allen anstehenden Entscheidungen wurde systematisch
auf erneuerbare statt fossile Energien gesetzt. Konsequent angewendete Kriterien waren dabei
Regionalität, lokale Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung.

                                                                                                DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014
Im Jahr 1996 folgte eine der ersten
Nahwärmeversorgungsanlagen in Bayern. Seit einiger
Zeit ist diese Anlage um eine Kraft-Wärme-Kopplung
mit Holzgas ergänzt. In der Folgezeit entstanden
weitere kleinere Hackschnitzel- und Pelletanlagen, die
Einzelhäuser, Häusergruppen oder Gewerbebetriebe
mit Wärme versorgen. In privaten Neubauten, soweit
sie nicht an das Nahwärmesystem angeschlossen sind,
kommen zunehmend Wärmepumpen zum Einsatz. Bei
der Wärmeversorgung liegt der gemeindliche Anteil an
Erneuerbarer Energien bei etwa 80 %.
Eine eigene gemeindliche Energieberatung berät
die BürgerInnen beim Einsparen von Energie, der
Sanierung von Häusern und Heizungen und dem Kauf
neuer Elektrogeräte. Die gemeindlichen Gebäude
sind energetisch saniert, Neubauten erfüllen fast den
Passivhausstandard. Alle geeigneten gemeindlichen
Dächer sind mit einer Solarstromanlage versehen, fast
alle kommunalen Gebäude werden erneuerbar geheizt.
Der frühe Zeitpunkt der Umstellung auf erneuerbare
Energien und die vielfältigen Aktivitäten haben in den
vergangenen Jahren über 30.000 BesucherInnen nach
Furth geführt.

                                                                                        13
ATTERT
DRITTER PLATZ

                                                      PLATzIERUNG                 3° - Basiswertung

                                                      STAAT                       Belgien

                                                      EINWOHNERiNNEN              5.000

                                                      FLäCHE                      70 km2

                                                      PHOTOVOLTAIK                1.974 kW

                                                      SOLARTHERMIE                551 m2
GENERAL RANKING

                                                      BIOMASSE FEST               774 kWe + 1.984 kWt

                                                      ATTERT GEHT SEINEN WEG ZU 100% ERNEUERBAREN
                                                      Attert, eine kleine Gemeinde nahe der Grenze zu Luxemburg, hatte früh die Idee zu einer
                                                      territorialen Zusammenarbeit im Energiebereich mit ihrem ausländischen Nachbar, Redange
                                                      (LU). Diese Kooperation brachte beide Kommunen dazu, ein erstes EU-Projekt zu akquirieren und
                                                      Mittel für die lokalen Strukturen zu erhalten. Vier Jahre später umfasst die Kooperation bereits
                                                      vier Gemeinden.
                                                      ‘Au pays de l’Attert’ ist der Motor für die Energiestrategie der Gemeinde. Initiiert durch die
                                                      Kommune, beschäftigt die Nichtregierungsorganisation vier Personen im Bereich Energie. Sie
                                                      informiert die BürgerInnen, erstellt Analysen und Machbarkeitsstudien, führt EU-Projekte durch
                                                      und begleitet die Umsetzung erneuerbarer Energien-Projekte wie z.B. das Nahwärmenetz für die
                                                      öffentlichen Gebäude von Attert.
DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014

                                                      Seit 2008 organisieren die Kommune und die NRO Konferenzen, Schulungen, Kurse in Schulen
                                                      und Besichtigungen, um die BürgerInnen bei Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare
                                                      Energien zu unterstützen und die zukünftigen Erwachsenen auszubilden.
                                                      Um den finanziellen Einschränkungen zu begegnen, hat Attert einen Bürgerinvestitionsfonds
                                                      – basierend auf einer lokalen Währung – eingerichtet. Auch einkommensschwache Haushalte
                                                      werden berücksichtigt: Die NRO bietet kostenlose Energieberatungen an.
                                                      Um ihr 100% Erneuerbare Energien-
                                                      Ziel zu erreichen, will Attert ihre
                                                      Maßnahmen systematisieren und
                                                      schloss sich deshalb dem Konvent
                                                      der Bürgermeister an. Ihr SEAP
                                                      enthält viele Projekte, wie das
                                                      für eine grenzüberschreitende
                                                      Holzzulieferungskette, das kurz
                                                      vor dem Abschluss steht. "Unsere
                                                      größte Herausforderung ist die
                                                      Unterstützung der Haushalte, ihre
                                                      Gebäude zu renovieren und den
                                                      Energiebedarf zu senken. Das ist
                                                      die einzige Möglichkeit, unser CO2-
                                                      Reduktionsziel von 34 % bis 2020
                                                      zu erreichen." sagt Kevin Mathu,
                                                      Koordinator des SEAP-Teams.

                                                       14
ST jOHANN IM PONGAU

                                                                          ERSTER PLATZ
PLATzIERUNG                      1° - Kleine Städte

STAAT                            Österreich

EINWOHNERiNNEN                   10.745

FLäCHE                           78 km2

PHOTOVOLTAIK                     420 kW

SOLARTHERMIE                     7.130 m2

BIOMASS FEST                     12.300 kW

WASSERKRAFT KLEIN                1.080 kW

                                                                          KLEINE STÄDTE
WASSERKRAFT MITTELGROSS          32.200 kW

GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN        450 kW

Seit mehr als 20 Jahren setzt sich die Salzburger Stadtgemeinde
St. Johann im Pongau für eine nachhaltige Energiepolitik ein.
Verschiedene Akteure (PolitikerInnen, BürgerInnen, Schulen,
Kindergärten und Privatunternehmen) werden dabei eingebunden.
Mit dem Beitritt zu Klimabündnis Österreich 1998 und zum e5-
Programm wenige Jahre später wurde eine dauerhafte Basis für
dieses starke Engagement geschaffen.

                                                                          DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014
ziele bis 2020
2011 verabschiedete die Stadtgemeinde eine EE-Roadmap mit dem
Ziel der EE-Autarkie bis 2020 in den Sektoren Elektrizität, Wärme,
klimafreundlicher Transport und grüne Mobilität. Dieses ehrgeizige
Ziel soll dadurch erreicht werden, indem die Energieeffizienz in
allen genannten Sektoren sowie die lokale Erzeugung erneuerbarer
Energien gesteigert werden. Für den Sektor Verkehr sollen
nachhaltige Transport- und Mobilitätssysteme gemeinsam mit
Unternehmen und der starken Tourismusbranche vor Ort entwickelt
werden.

Durchgeführte Projekte (Auswahl)
Öffentliche Gebäude: Ökostrom für Schulen, Kindergärten
und Sportanlangen; BürgerInnen-Beteiligungsmodelle für PV-
Installationen und kleine Wasserkraftwerke; Energiebuchhaltung;
LED-Straßenbeleuchtung; Beheizung mit Fernwärme aus Biomasse
Raumplanung: Maßnahmen zur Revitalisierung des Stadtzentrums;
integriertes Einkaufszentrum; Förderungen für private Solarzellen;
PV-Anlagen und Biomasse-Heizung
Mobilität: City-Bus; Gratis E-Bike-Leihsystem für BürgerInnen
PR: Energy Days (Tag der erneuerbaren Energien, Mobilitätswoche…);
regelmäßige Berichterstattung über EE-Themen im Gemeindeblatt

                                                                     15
ALHEIM
ZWEITER PLATZ

                                                      PLATzIERUNG                 2° - Kleine Städte

                                                      STAAT                       Deutschland

                                                      EINWOHNERiNNEN              5.100

                                                      FLäCHE                      63,85 km2

                                                      PHOTOVOLTAIK                7.637 kW

                                                      SOLARTHERMIE                678 m2

                                                      WASSERKRAFT KLEIN           8 kW

                                                      BIOGAS                      765 kWe - 765 kWth
KLEINE STÄDTE

                                                      ALHEIM AUF DEM WEG IN EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT – VOM WAGNIS
                                                      DEMOKRATISCHER UND ERNEUERBARER ZU SEIN
                                                      Alheim ist eine modern strukturierte, ländliche Gemeinde, die sich in der Mitte Deutschlands der
                                                      Pro Region Mittleres Fuldatal befindet. Sie ist 63,85 km² groß, hat ca. 5.300 EinwohnerInnen und
                                                      gehört zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Unter dem Leitsatz "Mehr Demokratie wagen"
                                                      startete Alheim 1997 in eine bürgerorientierte Ära, um die Gemeinde durch nachhaltiges
                                                      Denken, Planen und Handeln in die Lage zu versetzen, ihrer Verantwortung für die nächsten
                                                      Generationen gerecht zu werden. Heute bilden die soziale Energiewende, die wirtschaftliche
                                                      Stärkung, die nachhaltige Bildung von Jung bis Alt, Generationennetzwerk, Schaffung einer
DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014

                                                      Energie-, Gesundheits- und Bildungsregion ZuBRA (Zusammenarbeit der Kommunen Bebra,
                                                      Rotenburg a.d. Fulda und Alheim) die tragenden Säulen des Gemeindedaches.
                                                      Das 2004 im Energieleitbild festgelegte ziel, 80% des Energiebedarfs der Haushalte mit
                                                      erneuerbaren Energien zu decken, ist längst übertroffen. Nun will die Gemeinde Maßnahmen
                                                      ergreifen, um bis 2030 energieautark zu werden. Auf diesem Weg wurden Prozesse in Gang
                                                      gesetzt, die nachhaltig und beispielhaft sind! Allein bei der Firma Kirchner Solar Group wurden
                                                      über 150 neue Arbeitsplätze und weitere über den Betrieb der Biogasanlage der BioPower
                                                      Alheim GbR geschaffen. – Diese Biogasanlage produziert nicht nur Strom, sondern versorgt
                                                      auch die in dem benachbarten Gewerbegebiet gelegenen Betriebe über ein Nahwärmesystem
                                                      kostengünstig mit Wärmeenergie. Damit keine zusätzliche Landschaftsversieglung beim Bau von
                                                      Erneuerbaren Energieanlagen erfolgt, wurden diese u.a. auf belasteten Deponieflächen errichtet.
                                                      Alheim hat den Beweis angetreten, dass den drängenden
                                                      Fragen der heutigen Zeit und dem demografischen Wandel
                                                      im strukturschwachen ländlichen Raum über die soziale
                                                      Energiewende begegnet werden kann. Ebenfalls ist eine
                                                      wirtschaftliche Stärkung über eine Neuausrichtung der
                                                      Gemeinde hin zu erneuerbarer Energiegewinnung vor Ort unter
                                                      hoher Bürgerbeteiligung und Schaffung einer Energie- und
                                                      Bildungsregion möglich. Durch diese Erkenntnisse entstand der
                                                      interkommunale Zusammenschluss zuBRA, worüber Prozesse
                                                      regional vernetzt umgesetzt werden. Gegenwärtig beschäftigen
                                                      sich die ZuBRA-Gemeinden beispielsweise mit der Aufstellung
                                                      des Masterplanes "Energie".

                                                       16
GEMEINDEVERBAND THOUARSAIS

                                                                           DRITTER PLATZ
PLATzIERUNG                  3° - Kleine Städte

STAAT                        Frankreich

EINWOHNERiNNEN               36.382

FLäCHE                       620 km2

PHOTOVOLTAIK                 2.237 kW

SOLARTHERMIE                 991 m2

BIOMASS FEST                 4.090 kW

BIOGAS                       3.820 kWe + 3.500 kWt

                                                                           KLEINE STÄDTE
WINDKRAFT                    36.000 kW

WINDKRAFT KLEIN              2 kW

WASSERKRAFT                  110 kW

DER GEMEINDEVERBAND THOUARSAIS:
EINE KOMMUNALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE ZUR ENERGIE-AUTARKIE
Im Engagement gegen die Erderwärmung hat der
Gemeindeverband Thouarsais unterschiedliche Projekte
zum Ausbau erneuerbarer Energien sowie zur Reduktion

                                                                           DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014
von Treibhausgasemissionen entwickelt. Sie sollen einen
zentralen Stellenwert in der wirtschaftlichen und sozialen
Entwicklungsstrategie des nördlichen Deux-Sèvres Département
einnehmen. Seit 2007 wurden bereits 70 % der 125 Projekte des
EE-Aktionsplans durchgeführt. Diverse Akteure sind daran beteiligt:
Gemeinden, Unternehmen, HandwerkerInnen, LandwirtInnen
u.v.m. Mit den Gemeinden in einer VorreiterInnenrolle tragen sie
zusammen zum bisherigen Ergebnis, einer Ersparnis von 35.000
Tonnen CO2-Äquivalent seit 2012, bei.
Der Gemeindeverband nimmt mit dieser Entwicklungsstrategie
eine führende Rolle in der Förderung lokaler, auf verschiedenen
EE-Trägern basierenden Produktionsweisen ein. Die Projekte
multiplizieren sich auf allen Ebenen: Vom privaten Pelletofen
zum Holzwärmeverbund, von der "CAPTER"-Methanisierung
(500 kW) zur zentralisierten Methanisierungseinheit "TIPER"
(3 MW) zu der über 50 LandwirtInnen zählen, von kleinen
Windrädern zu einem 36 MW-Windpark, von der privaten
PV-Anlage zum PV-Dach eines Supermarkts sowie dem Plan
einer 10 MW-PV-Freiflächenanlage. Mit dieser Infrastruktur ist
es mittlerweile möglich, 35 % des Energiebedarfs der bebauten
Gebiete (Heizung, elektrischer Endverbrauch, Warmwasser)
zu decken. Auf diesem Weg kann sich Thouarsais zu einer
richtungsweisenden EE-Region entwickeln.

                                                                      17
VILLACH
ERSTER PLATZ

                                                      PLATzIERUNG                        1° - Mittelgroße Städte

                                                      STAAT                              Österreich

                                                      EINWOHNERiNNEN                     60.223

                                                      FLäCHE                             134 km2

                                                      PHOTOVOLTAIK                       1.420 kW
MITTELGROSSE STÄDTE

                                                      SOLARTHERMIE                       13.237 m2

                                                      BIOMASSE FEST                      7.538 kWe + 40.040 kWt

                                                      BIOGAS                             721 kWe + 2.857 kWt

                                                      WASSERKRAFT KLEIN                  1.700 kW

                                                      WASSERKRAFT MITTELGROSS            11.900 kW

                                                      GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN          1.245 kW

                                                      Seit 20 Jahren sind die Kombination von Energieeffizienzmaßnahmen sowie der Ausbau von
                                                      EE-Trägern Kernelemente der Villacher Energiestrategie. Neben der Energiegewinnung aus
                                                      Wasserkraft hat Villach frühzeitig die Nutzung neuer, "smarter" Technologien vorangetrieben.
                                                      Dadurch können dieses Jahr bereits alle Haushalte mit Elektrizität aus lokalen EE-Trägern versorgt
                                                      und 80 % der Wärme aus Biomasse und Solarthermie gewonnen werden.
                                                      Seit 1992 ist die zweitgrößte Stadt Kärntens Mitglied von Klimabündnis Österreich und seither
DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014

                                                      sowohl dem e5-BeraterInnennetzwerk, als auch der Smart-Cities-Initiative beigetreten.
                                                      Große ziele
                                                      Folgende Ziele wurden für die Smart City Vision 2050 festgelegt: Reduzierung der Treibhaus-
                                                      gasemissionen pro Kopf um 30% bis 2020 (Bezugsjahr 2010!), Anteil von 50% in der EE-
                                                      Produktion bis 2020 (Bruttoenergiekonsum) sowie die Steigerung der Energieeffizienz um 20 %
                                                      bis 2020.
                                                      Dezentralisierte EE-Produktion
                                                      -     ständige Zunahme privater PV-Installationen mit städtischen Förderungen
                                                      -     PV-Installationen im öffentlichen Raum (rd. 500 kWp)
                                                      -     Fokussierung des Smart-City-Villach-Projekts auf Energiespeicherung und Smart Grids
                                                      Heizen mit EE-Trägern
                                                      -     Wachsender EE-Anteil
                                                      -     gratis Überprüfung der Heizungsanlage sowie Umstiegsberatung auf biogene Brennstoffe
                                                            für Haushalte
                                                      Forschung und (Weiter-)Bildung
                                                      -     enge Zusammenarbeit mit der
                                                            FH Kärnten (Energie-/Techno-
                                                            logieschwerpunkte)
                                                      -     breit gefächertes Angebot an
                                                            Informationen, Beratungen
                                                            und Ausbildungen im Bereich
                                                            grüner und nachhaltiger Tech-
                                                            nologien und Berufe

                                                       18
RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS

                                                                                                     ZWEITER PLATZ
PLATzIERUNG                       2° - Mittelgroße Städte

STAAT                             Deutschland

EINWOHNERiNNEN                    99.950

FLäCHE                            963 km2

PHOTOVOLTAIK                      64.583 kW

                                                                                                     MITTELGROSSE STÄDTE
SOLARTHERMIE                      13.646 m²

BIOMASSE FEST                     54.060 kWt

BIOGAS                            4.726 kW

WINDKRAFT                         498.850 kW

GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN         5.103 kWt

RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS - INNOVATIV, ERNEUERBAR UND BALD "NULL-EMISSIONS-
LANDKREIS"
Bereits seit dem Agenda21-Prozess im Jahr 1997 beschreitet der Rhein-Hunsrück-Kreis den Weg,
"Referenzregion für Klimaschutz und innovative Energiekonzepte zu werden".
Seit 1999 betreibt der Landkreis ein Energiecontrolling für seine Gebäude. Hieraus wurden
ehrgeizige Rückschlüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren gezogen. Seit 2002 werden
die kreiseigenen Gebäude Zug-um-Zug auf erneuerbare Energien umgerüstet. Derzeit werden

                                                                                                     DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014
beispielsweise bereits 33 kommunale Gebäude mittels regionalem Baum- und Strauchschnitt
geheizt. Aktuell sind 10 kommunale Biomasse-Nahwärmeverbünde im Landkreis in Betrieb und 7
weitere in Planung. Der starke Ausbau der Photovoltaik wird flankiert durch ein Solarkataster, der
Landkreis ist hierbei Vorbild beim Bau von Eigenverbrauchsanlagen.
Im Jahr 2011 hat der Kreistag einstimmig das Integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen.
Seit Mitte 2012 ist der Landkreis bilanzieller Stromexporteur, aktuell werden ca. 149% des
Strombedarfs aus erneuerbaren Energien (überwiegend Windkraft) gedeckt.
Das nächste ehrgeizige Ziel ist es, bis zum Jahr 2020
bilanzieller "Null-Emissions-Landkreis" zu werden.
Diese dynamische Entwicklung basiert auf zahlreichen
pioniermäßig entwickelten Vorzeigeprojekten privater,
gewerblicher und öffentlicher Akteure.
Zur Akzeptanzsteigerung wird seit dem Jahr 2010
die Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien
systematisch ermittelt. Ziel ist es, 250 Millionen Euro
jährliche Energieimportkosten durch Energieeffizienz
und Erneuerbare Energien in regionale Arbeitsplätze
und Wertschöpfung umzuwandeln. Mit der
Unterzeichnung des "Zukunftsprotokolls" haben sich die
Verbandsgemeinden zusammen mit dem Landkreis im
Jahr 2013 verpflichtet, innovative Daseinsvorsorge durch
Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare
Energien nachhaltig zu gestalten.

                                                                                             19
DUMFRIES UND GALLOWAY
DRITTER PLATZ

                                                      PLATzIERUNG                      3° - Mittelgroße Städte

                                                      STAAT                            Vereinigtes Königreich/Schottland

                                                      EINWOHNERiNNEN                   149.000

                                                      FLäCHE                           6.000 km2

                                                      PHOTOVOLTAIK                     200 kW
MITTELGROSSE STÄDTE

                                                      BIOMASSE FEST                    839 kW

                                                      WINDKRAFT KLEIN                  3.200 kW

                                                      GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN        4.933 kW

                                                      GEOTHERMAL HEAT PUMP             2.150 kW

                                                      Der Gemeinderat Dumfries and Galloway (D&G) ist die alleinige Verwaltungsbehörde für die
                                                      dünn besiedelte ländliche Region Südwestschottlands. Die meisten Leute leben in kleinen
                                                      Gemeinden mit weniger als 4.000 Einwohnern, der größte Ort ist Dumfries mit 31.630
                                                      Einwohnern. D&G hat attraktive Landschaften und eine traditionsbewusste, stolze Bevölkerung.
                                                      Dieses (öko)touristische Potenzial nutzt die Region bereits beispielsweise in Form des
                                                      international bekannten "7 Stanes"-Mountainbike-Wegenetzes oder des Vogelschutzgebietes
                                                      "Mull of Galloway".
DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014

                                                      Es gibt eine Reihe größerer und kleiner Projekte erneuerbarer Energien, die von Kommunen,
                                                      der Privatwirtschaft oder Individuen angestoßen wurden und von nationalen Mechanismen
                                                      (Einspeisetarife, Anreizförderung für erneuerbares Heizen) unterstützt werden. Die Region verfügt
                                                      bereits über eine signifikante Anzahl großer Windkraftwerke, Wasser- und Bioenergieanlagen für
                                                      Strom und Wärme sowie eine wachsende Zahl kleinskaliger Ansätze von Privatpersonen und
                                                      KMU.
                                                      Der Gemeindeverbund ist Unterzeichner von Schottlands Erklärung zum Klimawandel 2011 und
                                                      hat sich dem Konvent der Bürgermeister in 2012 angeschlossen.

                                                      Im Jahre 2013 entwickelte der Gemeinderat von D&G
                                                      (koordiniert vom Sustainable Development Team) gemeinsam
                                                      mit 10 Gemeinden im Rahmen des von Gemeinderat und
                                                      der Organisation "Community Energy Scotland" organisierten
                                                      100%RES-Projektes lokale und regionale Energieaktionspläne.
                                                      Es besteht eine vielfältige Expertise in den "erneuerbaren"
                                                      Gemeinden, die in vielen Fällen bereits zur Einwerbung
                                                      von Fördermitteln aus Fonds der schottischen Regierung
                                                      geführt hat. So wurden Gemeindeprojekte initiiert und
                                                      gemeindeeigene Gebäude saniert.
                                                      Eine weitere Maßnahme ist die Entwicklung eines
                                                      "Erneuerbare-Energie-Aktionsplans" durch die
                                                      Wirtschaftsförderung, um Wirtschaftsakteure beim weiteren
                                                      Ausbau zu unterstützen.

                                                       20
REGION OSNABRÜCK

                                                                                               ERSTER PLATZ
PLATzIERUNG                   1° - Große Städte

STAAT                         Deutschland

EINWOHNERiNNEN                350.000

FLäCHE                        2.121,59 km2

PHOTOVOLTAIK                  211.000 kW

SOLARTHERMIE                  60.000 m2

BIOMASSE FEST                 260.000 kWt

                                                                                               GROSSE STÄDTE
BIOGAS                        50.000 kWe

WINKDRAFT GROSS               180.000 kW

WASSERKRAFT KLEIN             309 kW

GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPE      4000 kW

"REGION OSNABRÜCK: 100% ERNEUERBARE ENERGIEN - HIER UND jETZT!"
Der Landkreis Osnabrück (ca. 360.000 Einwohner) bietet vielfältige Potentiale für
Energieeinsparung, regenerative Energieerzeugung und Emissionsminderungen. Erneuerbare
Energien und Maßnahmen zur Minderung des Energiebedarfs haben bereits einen festen Platz in
der Landschaft und im Alltag der Menschen eingenommen. Der Landkreis Osnabrück engagiert

                                                                                               DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014
sich seit Jahren in verschiedenen Segmenten des Klimaschutzes. Bereits mit Verabschiedung
des Integrierten Klimaschutzkonzepts im Jahr 2010 wurden anspruchsvolle Zielsetzungen
zur 100%igen Energieversorgung aus regenerativen Quellen - im Bereich Strom bis 2030 und
im Wärmesektor bis 2050 - festgelegt und in der Teilfortschreibung "Energie" des Regionalen
Raumordnungsprogramms bereits teilweise konkretisiert.
Seit Mai 2012 nimmt der Landkreis Osnabrück zudem am BMUB-Pilotprojekt "Masterplan 100%
Klimaschutz" teil. Mit dem Masterplan verfolgt der Landkreis – aufbauend auf den Erfahrungen
und Analysen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept – die Zielsetzung einer Reduktion
der Treibhausgasemissionen um 95% sowie der Reduktion
des Endenergieverbrauchs um 50% bis zum Jahr 2050 –
beides gegenüber dem Basisjahr 1990. Damit wird der
bisherige Zielhorizont des Integrierten Klimaschutzkonzepts
deutlich erhöht. Dazu werden in den nächsten zwei
Jahren mehr als 50 Projekte in allen relevanten Feldern
umgesetzt: Energieeinsparung im privaten Sektor, vor allem
durch Sanierung, Umbau der Mobilität, Anpassung der
Landwirtschaft, Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen,
Energieeffizienz im Industriesektor. Zudem wird der Ansatz
verfolgt, Klimaschutz in den Bildungsbereich zu integrieren.
Wesentlich für das große Engagement im Bereich des
Klimaschutzes ist die durchgängig zu verzeichnende
große politische Zustimmung der Kommunalpolitik. Der
Landkreis Osnabrück hat sich auf den Weg gemacht, eine
Vorreiterregion für den nationalen Klimaschutz zu werden."

                                                                                       21
PILSEN
ZWEITER PLATZ

                                                      PLATzIERUNG                2° - Große Städte

                                                      STAAT                      Tschechische Republik

                                                      EINWOHNERiNNEN             165.238

                                                      FLäCHE                     138 km2

                                                      PHOTOVOLTAIK               12.961 kW

                                                      SOLARTHERMIE               1.169 m2

                                                      BIOMASSE FEST              13.500 kWe + 38.500 kWt
GROSSE STÄDTE

                                                      BIOGAS                     1.410 kWe + 654 kWt

                                                      WäRMEPUMPEN                9.256 kW

                                                      WASSERKRAFT                2.296 kW

                                                      DIE SUPER-BIOMASSEANLAGE
                                                      Die viertgrößte Stadt Tschechiens (165.238 Einwohner) besitzt
                                                      das größte Biomassekraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (13,5
                                                      MWe, 38 MWt). Die Wärme wird im städtischen Wärmenetz
                                                      genutzt. Pilsen war zudem die erste tschechische Stadt,
                                                      die ein stadtteilspezifisches Energiekonzept erarbeitet hat.
                                                      Motivation war es, das Image des versmogten "schwarzen
DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014

                                                      Pilsen" loszuwerden. Dank ihrer Unterstützungmaßnahmen der
                                                      Solarthermie innerhalb der letzten Jahre (speziell durch das
                                                      Engagement der städtischen Energiebehörde unter F. Kůrka)
                                                      wurden der Stadt mehrere Auszeichnungen der tschechischen
                                                      Solarliga sowie die Bronzemedaille bei der RES Champions
                                                      League 2010 verliehen. Heutzutage existieren faktisch 1.169
                                                      m² solarthermischer Anlagen sowie eine Photovoltaik-
                                                      Elektrizitätsproduktion von 12.961 kW. Der Mix erneuerbarer
                                                      Energien betrifft darüber hinaus 15 Kleinwasserkraftanlagen
                                                      (2.269 kW), 585 private Wärmepumpen (9.256 kW), und eine
                                                      Biogas-KWK-Anlage in der städtischen Abwasseranlage (1.410
                                                      kWe, 654 kWt).
                                                      Die PV-Anlage (20 kWp) auf dem Dach der TU ist eine der
                                                      am häufigsten besichtigten Systeme regenerativer Energien
                                                      in der Stadt. Interessierte lernen aus den durchgängig
                                                      aufgezeichneten Daten und den vielfältigen Panelmodellen.
                                                      Experten sind fasziniert von einem "kleinen Perpetuum mobile"
                                                      auf dem Dach eines Privathauses an der Resslovastraße. Dort
                                                      sind neben solarthermischen Installationen (17,8 m2, 800 Liter-
                                                      Tank)zwölf einzigartige Kombimodule wassergekühlter PV (2,1
                                                      kWp) zu bewundern. Sie erwärmen Wasser und produzieren
                                                      Elektrizität in einer sehr effizienten Weise und wurden dafür
                                                      kürzlich auch auf der Hannover Messe ausgezeichnet.

                                                       22
HIGHLAND

                                                                                                DRITTER PLATZ
PLATzIERUNG                    3° - Große Städte

STAAT                          Vereinigtes Königreich/Schottland

EINWOHNERiNNEN                 211.340

FLäCHE                         30.659 km2

PHOTOVOLTAIK                   390 kW

SOLARTHERMIE                   0,6 MW

BIOMASSE FEST                  12.600 kWe + 40.040 kWt

                                                                                                GROSSE STÄDTE
BIOGAS                         721 kWe

WINDKRAFT KLEIN                130.000 kW

WASSERKRAFT KLEIN              1.620 kW

GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN      3,113 kWt

Die Ratsversammlung von Highland verwaltet ein Drittel der Fläche Schottlands, darunter die
abgelegensten und am dünnsten besiedelten Gegenden Großbritanniens. Es ist die siebtgrößte
britische Gemeinde nach Bevölkerungszahl.
Der Highland Council Klima-Managementplan (für die Jahre 2013-20) ist ein strategischer
Aktionsplan für eine CO2-Reduktion des Highlands von mindestens 3 % pro Jahr zwischen
2013/14 und 2019/2020. Das Erreichen dieses Ziels trägt dazu bei, dass das Highland seine

                                                                                                DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014
Rolle als Klima-Vorreiter innerhalb Schottlands beibehält. Die "Richtlinien für Strategie und
Planung erneuerbarer Energien im Highland" (HRES) wurden offiziell von der Ratsversammlung
verabschiedet. Kernelemente dieses Dokumentes sind die Potenzialanalyse des Highlands für
diverse erneuerbare Energien sowie Beratung vor Ort zur Entwicklung und Umsetzung. Der Rat
hat mehrere Dokumente verabschiedet, die den Ausbau erneuerbarer Energien fördern:
-     Örtlicher Entwicklungsplan 2012
-     Ergänzende Richtlinien zur Onshore-Windenergie 2012
-     Ergänzende Richtlinien zu Vorschlägen von kleinskaligen Windkraftanlagen 2012
Im gesamten Gebiet der Highlands konnten erhebliche Entwicklungen von verschiedenen
erneuerbaren Energien verzeichnet werden, vor allem von Wind- und Wasserkraftanlagen
-     Projektierung einer100 kW Wasserkraftanlage in Allt na Guile bei Carbost
-     Projektierung einer 800 kW Windenergieanlage - Dunmaglass Estate
-     Projektierung einer 15kW Windenergieanlage - Arisaig
-     Projektierung eines 600 MW Pumpspeicherkraftwerkes - Coire Glas
-     Bewilligung von Offshore-Windkraftanlagen mit 2500 MW - Moray Firth
In den HRES sind Ziele für Onshore-Wind vorgeschrieben, deren Kapazität um (= MW p.a. steigen
soll. Der aktuelle Zubau beträgt 200MW p.a.
Die Verwaltung hat zudem Standards entwickelt, die für Planer bei Visualisierungen der Pläne
zwingend zu befolgen sind. Dazu zählt auch die öffentliche Webseite " The Highland Council
Panoramic Viewer".
In enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Kommunen diskutiert die Ratsversammlung der
Highlands Lösungen zur örtlichen Energieerzeugung in Kleinstanlagen sowie zu Projekten der
Wärmeerzeugung.

                                                                                         23
[BASISWERTUNG]

                Krško SLOWENIEN
                Die Gemeinde Krško (GK) liegt in
                der Region Spodnje Posavje und
                hat 27.586 Einwohner sowie eine
                Fläche von 345 km². Sie ist 2012
                dem Konvent der Bürgermeister
                beigetreten und hat sich in ihrem Energieaktionsplan/SEAP dazu verpflichtet, ihre
                CO2-Emissionen bis 2020 um 20% zu reduzieren. Aufgrund des Wasserkraftwerkes
                Krško (39 MW) und dem Atomreaktor NEK Krško (696 MW) spielt es eine
                bedeutende Rolle für die slowenische Energieerzeugung. Die GK hat die örtliche
                Energieagentur Dolenjske (LEAD) gegründet, die Aufgaben von Energieberatung,
                Energiemanagement und Anreizsetzung vereint. Die öffentlichen Gebäude in der
                GK werden zurzeit einer systematischen energetischen Sanierung unterzogen und
                wurden mit photovoltaischen (800,4 kW im Jahre 2012) und solarthermischen
                Anlagen versehen (274 m² im Jahre 2012). Aus örtlichen Waldgebieten und
                Anrainergebieten des Wasserkraftwerkes wird Biomasse gewonnen. Die
                energieeffiziente öffentliche Beleuchtung trägt zur CO2-Reduktion mit 741 t/Jahr bei.
                Der ÖPNV wird mit 102.000 €/Jahr bezuschusst, außerdem verfügt die GK über 27 km
                Radwege, die um 22 weitere Wege auf 78 km ausgebaut werden sollen.
SONDERPREISE

                [KLEINE STÄDTE]

                KOMMUNEN AUS DEN TÄLERN PRIMIERO UND VANOI ITALIEN
                Bei diesem Zusammenschluss handelt es sich um acht Gemeinden aus den Tälern
                Primiero und Vanoi in der Provinz Trento, die 2014 als Vorzeigekommunen (Comuni
                Rinnovabili) ausgezeichnet wurden. Sie verfügen über einen Mix aus fünf Arten der
                Nutzung erneuerbarer Energien: ein Nahwärmenetz mit 45 km Länge sowie ein
                öffentliches Elektrizitätswerk, neun Wasserkraftwerke mit 145 MW, 4 MW Photovoltaik,
                966 m² Solarthermie und 22 MW Bioenergie, drei Mikrowasserkraftwerke mit 80,55 und
                35 kW mit Anbindung an die öffentliche Wasserversorgung. Ihre Gesamtproduktion
                im Jahre 2012 betrug 729 MW. Es gibt zwei Biomasseanlagen (22 und 1 MW) mit
                Kraft-Wärme-Kopplung, die an das Nahwärmenetz angebunden sind. Das Gebiet
                besitzt auch ein 374 km langes Inselnetz, wovon 120 km Mittelspannung und 254 km
                Niederspannung haben. Das Projekt "Green Way Primiero" möchte Energieerzeugung
                und -nutzung im Verkehrsbereich in neue Bahnen lenken: es gibt 16 Ladestationen für
                Elektroautos und es stehen 17 Wagen zur Nutzung bereit.

               24
[MITTELGROSSE STÄDTE]

Alba Iulia RUMÄNIEN
Alba Iulia ist eine wunderschöne Stadt in Transsilvanien, die Hauptstadt des Kreises
Alba und gleichzeitig ein wichtiges historisches Zentrum in Europa. Es ist die schönste
Hochburg in Rumänien und die größte Zitadelle in Mittel- und Osteuropa (http://www.
apulum.ro/video.htm). Alba Iulia ist seit 2010 Mitglied des Konvents der Bürgermeister
und reichte 2011 seinen SEAP ein. Jahr um Jahr hat die Gemeinde Aktionen
durchgeführt, um das Ziel zu erreichen, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um
mindestens 24% zu verringern.
Die Kommune beteiligt sich zum zweiten Mal an der "EE-Champions League" und ihr
Fortschritt ist bemerkenswert.
Im Wettbewerb 2013 wurden durch
Photovoltaik-Module 250 kW in der
Stadt produziert. Jetzt wurden mehr
als 4000 Module hinzugefügt und der
gesamte Strom, den sie erzeugen, liegt
bei rund 1250 kW. Neue Biomasse-
Heizsysteme wurden eingeführt und
nach den Daten der "Lokalen-Energie-
Agentur Alba" liegt die Gesamtleistung

                                                                                               SONDERPREISE
dieser Systeme bei 820 kW. Der Bereich
der Solarkollektoren hat sich demnach
erhöht, bis er 50 m2 erreichte.

[GROSSE STÄDTE]

Pécs UNGARN
Die Stadt Pécs hat beschlossen, eine der grünsten Städte in Ungarn zu werden. Seit
November 2013 wird 100% des Fernwärmebedarfs von Pécs durch Biomasse gedeckt.
Mit der Installation der Anlage werden 80.000 Mio. m³ Erdgas ersetzt und die CO2-
Emissionen um 150.000 Tonnen jährlich verringert.
Die Aufbereitung der Abwässer der Stadt erfolgt mit einer Biogasanlage gelöst, deren
Inbetriebnahme bis Ende 2014 erwartet wird.
Die örtliche Behörde führte mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der
Energieeffizienz ein, zum Beispiel die Modernisierung der Beleuchtung in 109
öffentlichen Gebäuden. Im Rahmen des so genannten "Panel-Programms" wurden
hunderte Wohnungen isoliert. Ein
Forschungszentrum der Universität
wurde 2012 in einem Gebäude errichtet,
das durch Wärmepumpen beheizt wird.
"Smart City"-Technologien gehören zu
den wichtigsten Forschungsbereichen
im Rahmen der R&D&I-Strategie der
Universität. 2013 trat die Stadt Pécs dem
Konvent der Bürgermeister bei.

                                                                                          25
Brumov-Bylnice
                  TSCHECHISCHE REPUBLIK
                  2010 stellte die Stadt ihre Heizanlage
                  auf Biomasse (3 MW) um. DHS beliefert
                  zwölf Wohn- und zehn öffentliche
                  Gebäude. Gleichzeitig unternahm der
                  Gemeinderat Anstrengungen, um
                  die Energieeffizienz von Gebäuden
                  zu verbessern, mit dem Ergebnis, dass die Wärmeerzeugung um 43% sank. Ein
                  "Biomasse-Aktionsplan" wurde im Rahmen des "Projektes Bio-Regionen" entwickelt
                  (bewilligt im Jahr 2012). Das Ziel ist es, ein Drittel des regionalen Energieverbrauchs
                  durch erneuerbare Energiequellen abzudecken, vor allem durch Biomasse. Die
                  Stadt hat bis jetzt 4.581 kW Biomasse, 929 kW PV und 72 m² Solarthermie-Anlagen
                  registriert. Die Energie-Agentur der Region Zlin bietet Aufklärung und Beratung.

                                        BUKAREST DISTRIKT 1 RUMÄNIEN
                                        Distrikt 1 in Bukarest ist eine Verwaltungseinheit der rumänischen
BEST PRACTICES

                                        Hauptstadt und seit 2009 Mitglied des Konvents der Bürgermeister.
                                        Dank eines Investitionsprogramms wurden alle administrativen
                                        Gebäude saniert und 80% der Wohngebäude verfügen über
                                        Energiezertifikate.
                                        2900 kW werden von Photovoltaik-Modulen hergestellt und 5400
                                        m2 Solarkollektoren werden installiert. Die Bürger werden beim
                                        Einbau von Wärmepumpen nachhaltig unterstützt. Für die Bürger
                                        stehen viele Fahrräder zur Verfügung und in dem Bereich der EE
                                        wurden Informationskampagnen durchgeführt.

                  CIUGUD RUMÄNIEN
                  Ciugud hat den Konvent der
                  Bürgermeister im Jahr 2013
                  unterzeichnet. Das Dorf hat ein
                  beispielhaftes Projekt für die
                  Erzeugung von Strom durchgeführt,
                  das aus einem kombinierten System
                  besteht - eine kleine Windkraftanlage
                  und ein System aus Photovoltaik-
                  Modulen, die Strom für die lokale,
                  öffentliche Beleuchtung für einen
                  großen Bereich von Ciugud bereitstellen. So gelingt es der Dorfverwaltung, fast
                  12.000 Lei des lokalen Haushaltes pro Monat zu sparen, Geld, das für die Entwicklung
                  neuer EE-Anlagen in dem Dorf verwendet wird.

                 26
Divača SLOWENIEN
Die Gemeinde Divača (GD) hat 3.944 Einwohner auf
einer Fläche von 145 km2. Für die Produktion ihrer
Energie nutzt GD die Kraft des Windes - die beiden
einzigen Windkraftwerke in Slowenien (groß - 2300 kW;
klein - 2,6 kW), Sonne (PV: 402 kW; ST: 288,5 m2) und
Biomasse (3,05 MW) aus umliegenden Wäldern. Haushalte
nutzen Holz-Biomasse zum Heizen (48%), was den
slowenischen Durchschnittswert um 17,6% übersteigt.
GD renoviert systematisch öffentliche Gebäude, um
EE-Ziele innerhalb des SEAP zu erreichen und hat vor, die
Treibhausgasemissionen bis 2020 um 22,9% zu verringern.

FRASNES - LEZ - ANVAING BELGIEN
Während ein gemeinsamer SEAP für die
Wallonie Picarde entworfen wird, wurden
Unterstützungsmaßnahmen veranlasst und vor Ort
umgesetzt: Ein Schulwettbewerb zu erneuerbaren

                                                                 BEST PRACTICES
Energien und eine Kampagne für BürgerInnen,
ein Stand zum Thema "Energie aus Holz" in der
Stadthalle, elektrische Stecker an strategischen
Orten, ein Energieberater, eine Gruppe zum Einkauf
von Energie für die Bürger sowie finanzielle Beihilfen
für Solarkollektoren. Die Gemeinde eröffnete im
Jahr 2013 außerdem einen Windpark. Eine der drei
Turbinen ist im Besitz einer lokalen Genossenschaft.

Grand Dole FRANKREICH
Grand Dole hat sich durch Unterzeichnung des
Konvents der Bürgermeister zu nachhaltiger
Energie verpflichtet und strebt bis 2020 die "3x20"
Ziele an. Die Gemeinde führte einen Energie-
Service ein, um den Verbrauch von Energie ihrer
Anlagen nachzuverfolgen und zu verwalten. Die
Stadt Dole hat ein Biomasse-Fernwärmenetz,
das im Jahr 2012 vollständig renoviert wurde.
Immer mehr öffentliche Gebäude werden damit
verbunden. Nach einer umfassenden Bewertung
des Windpotenzials steht die Gemeinde davor,
eine Interessenbekundung gegenüber Entwicklern
herauszugeben, einschließlich Kriterien für den
Grad der Beteiligung von Bürgern und Gemeinden.

                                                            27
GRENOBLE FRANKREICH
                  Im September 2008 hat die Stadt Grenoble
                  ihre Beiträge zu Maßnahmen in den Bereichen
                  Energie und Klima durch 32 konkrete
                  Verpflichtungen und durch die Einführung des
                  "Grenoble Faktors 4" verstärkt. Zum Ende des
                  Jahres 2013 wurde die letzte Prüfung für das
                  Auftragsprogramm vorgelegt und vom Stadtrat
                  genehmigt. Um eine pro-aktive Energiepolitik
                  einzuleiten, stützt sich die Stadt auf zwei lokale
                  gemischte wirtschaftliche Aktiengesellschaften,
                  Gas und Elektrizität aus Grenoble und die
                  Heizungsfirma, die offiziellen Energieversorger,
                  Hersteller und Lieferanten in dem Gebiet.

                                JINDŘICHOVICE POD SMRKEM
                                TSCHECHISCHE REPUBLIK
BEST PRACTICES

                                2010 stellte die Stadt ihre Heizanlage auf Biomasse (3 MW) um. DHS
                                beliefert zwölf Wohn- und zehn öffentliche Gebäude. Gleichzeitig
                                unternahm der Gemeinderat Anstrengungen, um die Energieeffizienz von
                                Gebäuden zu verbessern, mit dem Ergebnis, dass die Wärmeerzeugung um
                                43% sank. Ein "Biomasse Aktionsplan" wurde im Rahmen des "Projektes Bio-
                                Regionen" entwickelt (genehmigt im Jahr 2012). Das Ziel ist es, ein Drittel
                                des regionalen Energieverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen
                                abzudecken, vor allem durch Biomasse. Die Stadt hat bis jetzt 4.581 kW
                                Biomasse, 929 kW PV und 72m2 ST-Anlagen registriert. Die Energie-Agentur
                                der Region Zlin kümmert sich um Aufklärung und Beratung.

                  LITOMĚŘICE TSCHECHISCHE REPUBLIK
                  In den neunziger Jahren wurden in 95% der
                  Kohlekessel in der Stadt (24.388 Einwohner)
                  durch Stadtgas ersetzt. Das Rathaus hat private
                  solarthermische Anlagen bezuschusst (seit 2000).
                  Das brachte der Stadt Auszeichnungen sowohl
                  von der tschechischen Solar- als auch von der EE-
                  Champions League (2010). Heutzutage hat die Stadt
                  1750 m² Solarthermie, kleine Wasserkraftwerke (8,7
                  MW) und PV (1,216 MW) installiert. Seit 2008 hat sie
                  geothermische Heizanlagen mit einer Leistung von
                  40 MWt und 5 MWe geplant. Derzeit läuft noch die
                  Suche nach Finanzierungsquellen.

                 28
Mórahalom UNGARN
In Mórahalom werden die öffentlichen Gebäude
über ein geothermisches Fernwärmesystem beheizt.
Am Standort der geothermischen Bohrungen
wurde eine KWK-Einheit, die das vorhandene Gas
nutzt, gebaut und im Neuen Stadtzentrum wurde
ein neues Wärmepumpensystem (700 kW) errichtet.
Parallel zur Umsetzung des GEOCOM-Projekts
wurden die öffentlichen Gebäude energetisch
saniert. Die Begeisterung der Entscheidungsträger
für innovative Technologien war damit aber noch
nicht zu stoppen: Jetzt hat die Kommune noch ein
PV-LED-Beleuchtungssystem installiert.

PEGLIO ITALIEN
In der kleinen Gemeinde Peglio
konzentrieren sich die Aktivitäten zur
lokalen Energiewende auf einen Mix von

                                                                                              BEST PRACTICES
Maßnahmen zur Energieeinsparung und
zur Nutzung erneuerbarer Energien durch
das "Waters Energies Rarities Safety" Projekt.
Dadurch wurden mehrer Projekte umgesetzt,
u.a. zwei Mini-Windanlagen mit 106 kW im
Stadtgebiet, eine 250 kW Biogasanlage und
verschiedene PV- und Solarthermie-Anlagen
auf öffentlichen Gebäuden.

PITVAROS UNGARN
Pitvaros deckt einen beachtlichen Teil ihres Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien.
In 2009 untersuchte die Stadt die Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien
in öffentlichen Gebäuden und im Jahr 2010 wurden,
mit Unterstützung der EU, verschiedene Investitionen
getätigt. Solarthermische Anlagen zur Deckung des
Warmwasserbedarfs wurden auf der Schule und
dem Gemeindezentrum installiert. Geheizt werden
die Gebäude über ein Wärmepumpensystem, das
von ungarischen Experten entwickelt wurde. Auch
Biomasse wird in der Gemeinde genutzt, da im Rahmen
eines Gemeinschaftsprojekts zur Regionalentwicklung
Biomasse-Heizkessel beschafft wurden. Für die Zukunft
ist der Bau einer Biomasseaufbereitungs- und einer
Recyclinganlage geplant.

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PRATO ITALIEN
                  In Prato wurden thermische
                  Solaranlagen mit insgesamt 242 m2,
                  PV-Anlagen mit 40,6 MW (davon 598
                  kW auf öffentlichen Gebäuden und
                  7,1 kW als Ersatz für Eternit) und eine
                  Niedrig-Temperatur-Erdwärmepumpe
                  mit 50 kWt installiert. Die geschätzte
                  Energieerzeugung beläuft sich auf
                  152.000 kWh pro Jahr, was einer
                  Minderung der Methan-Emissionen
                  um 21.500 Sm3 entsprechen würde.

                                                     SAINT JEAN LACHALM FRANKREICH
                                                    Die Gemeinde Saint Jean Lachalm setzte sich im Jahr
                                                    2000 zum ersten Mal mit erneuerbaren Energien
                                                    auseinander. Die Gemeindehalle wurde gebaut und
                                                    es musste entschieden werden, welche Heizung
BEST PRACTICES

                                                    zum Einsatz kommen sollte. Der Gemeinderat kam
                                                    schnell zu dem Entschluss, das hohe Potential der
                                                    Winterwinde zu nutzen und ein Windpark mit 18 MW
                                                    wurde errichtet. Zum Jahresende 2013 gründete die
                                                    Kommune gemeinsam mit fünf Landwirten die "SJL
                                                    energies", ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen,
                                                    um eine Biogasanlage zu errichten und zu betreiben.

                  ZLATNA RUMÄNIEN
                  Die Stadt Zlatna liegt im Kreis Alba und zählt 7.658 Einwohner. Sie schloss sich dem
                  Konvent der Bürgermeister im Jahr 2011 an und 2014 wurde ihr SEAP angenommen.
                  Ein erster Erfolg war die Installation von 50 m² Solarkollektoren auf dem
                  Verwaltungsgebäude. Eine weitere Errungenschaft ist eine Ferienanlage, der mit
                  Wärmepumpen und einem konzentrierenden Sonnenkollektor ausgestattet ist. Ein
                  Mikro-Wasserkraftwerk, zwar in privater Hand, liefert 10 % der erzeugten Energie in
                  der Kommune.

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Das „100% res coMMunities“ proJekt
   Die RES Champions League eignet sich hervorragend, um auf lokaler
  Ebene Daten zur Nutzung erneuerbarer Energien zu sammeln und den
Vorreiterkommunen europaweite Sichtbarkeit zu verleihen. So können die
 Erfolge von Städten und Gemeinden leicht identifiziert werden und bei
                     der Vernetzung unterstützt werden.
   In Europa schließen sich ländliche Gebiete nationalen, zum RURENER
   Netzwerk gehörenden „Clubs“ an. Sie werden ermutigt, dem Konvent
    der Bürgermeister beizutreten und werden in der Umsetzung dieser
    Selbstverpflichtung anschließend unterstützt. Die Entwicklung und
Umsetzung von gemeinsamen Nachhaltigen Energieaktionsplänen (SEAP)
 für ländliche Gebiete wurde erprobt und daraus resultierende Leitlinien
                             wurden aufgestellt.
  Ein gemeinsamer europäischer Rahmen ermöglicht die Identifizierung
    und Auszeichnung von „100% RES Gemeinden“ als Gemeinschaften,
    die willens und fähig sind ihren gesamten Energiebedarf durch lokal
    verfügbare erneuerbare Energien in einer nahen Zukunft zu decken
     und gleichzeitig ihre Energiewende mit Regionalentwicklung und
territorialer Kohäsion verbinden. Bald werden alle europäischen 100% RES
Gemeinden auf einer gemeinsamen Karte und einer einheitlichen Struktur
folgend dargestellt werden. Mit der zunehmenden Anzahl an Gemeinden
 gewinnt die Bewegung Legitimität, um sich auf europäischer Ebene für
   eine bessere politische Vertretung der Kommunen, die das Ziel 100%
                erneuerbare Energien verfolgen, einzusetzen.
  Das Projekt „100% RES Communities” wird durch das Intelligent Energy
  Europe Programm der Europäischen Kommission gefördert. Es hat eine
  Laufzeit von drei Jahren (April 2012 bis März 2015) und zählt 13 Partner
                               aus 10 Ländern.

                 www.100-res-communities.eu
                    www.res-league.eu

                              Co-funded by the Intelligent Energy Europe
                              Programme of the European Union
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