RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 - Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Die besten Projekte für erneuerbare Energien in Europas Gemeinden Co-funded by the Intelligent Energy Europe Programme of the European Union
Über das 100% RES-Communities-Projekt und die RES Champions League 5 Verbreitung erneuerbarer Energien in Europa 7 Die Gewinner-Gemeinden der RES Champions League 2014 12 Sonderpreis der RES Champions League 2014 24 Best Practices 26 Climate Alliance IEE/11/014/S12.616363 100 RES COMMUNITIES Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieser Publikation liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Union wieder. Weder die EASME noch die Europäische Kommission übernehmen Verantwortung für jegliche Verwendung der darin enthaltenen Informationen.
AUSZEICHNUNG Kommission (EASME, Europäische Agentur der Kleinen und Mittleren Unternehmen), DER GEWINNER- eröffneten als prominente RednerInnen die Auszeichnung. GEMEINDEN DER Während der Feier erhielten die CHAMPIONS LEAGUE VertreterInnen der zwölf Gewinner- 2014 BEI DER EUROPEAN Gemeinden in vier unterschiedlichen Kategorien (Basiswertung, kleine, mittlere SUSTAINABLE ENERGY und große Gemeinden/Städte) die WEEK IN BRÜSSEL Möglichkeit, ihre Erfolgsstrategien und Ergebnisse einem internationalen Publikum Bei der feierlichen Preisverleihung im zu präsentieren. Rahmen der RES Champions League Die Kurzberichte in dieser Broschüre 2014 konnten alle Teilnehmenden die geben einen Überblick über diese sehr Gelegenheit nutzen, Einblick in die unterschiedlich strukturierten Gemeinden, europaweit besten Gemeindeprojekte die alle einen individuellen Zugang zum für erneuerbare Energien zu bekommen Thema erneuerbare Energien gewählt und sich über bisherige Erfahrungen und dies in verschiedensten Projekten auszutauschen. umgesetzt haben. Nach Dunkerque (Frankreich, 2010), Prag (Tschechische Republik, 2011), Rom Bevor die Preisverleihung mit Buffet (Italien, 2012) und Kassel (Deutschland, und geselligem Beisammensein in 2013), hatte nun Brüssel die Ehre, als angenehmer Atmosphäre ihren Ausklang Veranstaltungsort der Preisverleihung in fand, wurden die VertreterInnen der Aktion zu treten. So wurden dort am 25. Gewinner-Gemeinden kurz interviewt Juni 2014 die Gewinner-Gemeinden der und anschließend zum traditionellen bereits zum fünften Mal stattfindenden Gruppenfoto in den nahe gelegenen RES Champions League ausgezeichnet. Cinquentenaire Park gebeten. Im Vorjahr gewannen die deutschen Das Event war ein hervorragender Gemeinden Wildpoldsried und Saerbeck, Anlass für einen grenzüberschreitenden ex-aequo mit der Bruck an der Leitha und Erfahrungsaustausch und die Förderung der Stadt Amstetten aus Österreich sowie nachhaltiger Zusammenarbeit. der Region Trier in Deutschland. 2014 haben die österreichischen Gemeinden aufgeholt und gleich drei von insgesamt vier Titeln für sich beanspruchen können. In dieser Broschüre erfahren Sie mehr über ihre Erfolgsstrategien und Best Practices. FEIERLICHE AUSZEICHNUNG DER BESTEN ERNEUERBAREN GEMEINDEN Evelyne Huytebroeck, Ministerin der Region Brüssel, tätig in den Bereichen Energie und Umwelt und Vincent Berruto, Leiter der Abteilung "Projekte" bei der European Agency for Small and Medium- sized Enterprises der Europäischen 5
WAS IST NEU BEI DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014? Nachdem im Vorjahr einige grundlegende Veränderungen am Projekt vorgenommen worden waren, konzentrierte sich die Bei der Planung und Durchführung neuer fünfte RES Champions League auf RES Leagues auf nationaler Ebene steht den Ausbau des bereits bestehenden Ihnen unser europaweit tätiges Team Kooperationsnetzwerks. Dafür wurde jederzeit mit Know-how und Beratung zur viel Zeit in die Anwerbung von neuen Seite. tatkräftigen Gemeinden und Regionen in allen teilnehmenden Ländern investiert. EINIGE DER WETTBEWERBSREGELN IM In zwölf dieser Länder (Belgien, Bulgarien, ÜBERBLICK Deutschland, Frankreich, Italien, Seit 2013 können sich, neben Städten und Österreich, Polen, Rumänien, Schottland, Gemeinden, auch regionale Behörden um Slowenien, Tschechien und Ungarn) gibt die europäische Auszeichnung bewerben. es bereits RES Leagues auf nationaler Dabei ist die Schaffung städtischer Ebene. Derzeit sind mehr als 10.000 Verbünde sowie ländlicher Regionen, in Gemeinden mit insgesamt 100 Millionen denen mehrere Gemeinden aus einem EinwohnerInnen in ganz Europa am Einzugsgebiet zusammengefasst werden, Projekt beteiligt. oft das beste Mittel, um eine gemeinsame Somit ist die RES Champions League zum Energiestrategie effektiv planen und europäischen Maßstab geworden, an dem umsetzen zu können. die Energiewende auf kommunaler Ebene gemessen werden kann. Für die Ermittlung der besten europäischen Trotz dieser erfolgreichen Ausweitung des erneuerbaren Gemeinden wird die Wettbewerbs ist es wünschenswert, dass installierte Leistung erneuerbarer die RES Champions League in Zukunft Energien gemessen und in Beziehung zu noch weitere nord- und südeuropäische EinwohnerInnenzahl und Fläche gesetzt. EU-Länder für sich gewinnt. Der Fokus liegt hierbei auf konkreten Hohe Motivation und die Bereitschaft, Ergebnissen und quantitativen Daten. Erfolge der Gemeinde nicht nur innerhalb Dennoch spielen auch qualitative Daten des eigenen Landes, sondern auch auf eine große Rolle im Entscheidungsprozess europäischer Ebene zu präsentieren und werden durch einen Fragebogen, und zu vergleichen sind die einzigen der auf 30 Beurteilungskriterien beruht, Voraussetzungen, um an dieser ermittelt. europäischen Bewegung teilzunehmen. Trotz dieser differenzierten Beurteilungsgrundlagen für die Jury ließen sich auch dieses Jahr wieder markante Unterschiede zwischen den teilnehmenden Ländern feststellen, sodass sich rasch eindeutige Favoriten herauskristallisierten. Aufgrund dieser großen Unterschiede hat sich die Jury in diesem Jahr erstmals dazu entschieden, Sonderpreise an vier Gemeinden und Regionen, die bemerkenswerte Fortschritte in Richtung Energiewende erzielen konnten, zu vergeben. 6
DIE WETTBEWERBSPHASEN DER Daten werden nun die FinalistInnen CHAMPIONS LEAGUE 2014 für die Wettbewerbsteilnahme auf Der Auswahlprozess ist gut etabliert europaweiter Ebene ermittelt. und erfolgt Schritt für Schritt. So werden -- Europäisches Finale: Die europäische zunächst auf nationaler Ebene die Jury bestimmt in zwei Runden die drei Gewinner-Gemeinden ermittelt, danach auf europäischen Gewinner-Gemeinden. gesamteuropäischer Ebene. Diese Jury besteht aus europäischen -- Ermittlung von HalbfinalistInnen ExpertInnen für erneuerbare Energien, auf nationaler Ebene: Jede kommunalen Netzwerken, NGOs und Organisation, die auf nationaler Ebene JournalistInnen aus allen teilnehmenden eine Champions League veranstaltet, Ländern. Unterstützt wird die Jury durch nominiert die bestplatzierten zwei europäische Organisationen, die sich TeilnehmerInnen für das nationale auf den Ausbau erneuerbarer Energien Halbfinale in jeder Kategorie. spezialisiert haben: das Klima-Bündnis und -- Halbfinale auf nationaler Ebene: das Rurener Netzwerk. Ausgehend von den erhobenen Detaillierte Informationen unter: quantitativen sowie qualitativen www.res-league.eu Verbreitung erneuerbarer Energien in Europa LAND PHOTOVOLTAIK SOLARTHERMIE MW m2 2011 2012 2011 2012 Österreich 187 422 4.718.948 4.927.748 Belgien 2.050 2.581 416.447 477.115 Bulgarien 212 933 80.000 83.000 Tschechische Republik 1.913 2.022 792.768 892.768 Dänemark 17 399 620.000 753.122 Finnland 11 11 38.863 44.713 Frankreich* 2.948 4.027 2.204.051 2.396.313 Deutschland 25.094 32.698 15.234.000 16.309.000 Griechenland 631 1.543 4.089.025 4.121.025 Ungarn 3 3 127.691 179.858 Irland 1 1 242.228 262.535 Italien 12.783 16.431 3.070.000 3.400.000 Die Niederlande 146 365 843.000 868.970 Polen 2 2 909.423 1.211.497 Portugal 172 172 876.818 966.770 Rumänien 3 3 123.000 143.000 Slowenien 100 100 189.044 202.537 Spanien 4.375 4.627 2.735.590 2.964.864 Schweden 16 16 476.000 482.000 Vereinigtes Königreich 995 1.708 607.822 650.497 * inkl. Überseegebiete Quelle: EurObserv'ER 2013 7
LAND WIND LAND Wasser
LAND Tiefengeothermie Wärmepumpen 2012 MW GWh Anzahl ktoe Österreich 1 1 117.950 115 Belgien 16.641 18 Bulgarien 153.711 81 Tschechische Republik 44.967 63 Dänemark 344.454 127 Finnland 518.207 352 Frankreich* 17 51 1.259.355 1.040 Deutschland 12 25 459.600 579 Ungarn 3.256 2 Irland 4.835 6 Italien 875 5.592 15.982.300 2.640 Die Niederlande 189.068 198 Polen 25.994 47 Portugal 29 146 112.065 23 Rumänien 1.250 1 Slowenien 6.837 30 Spanien 202.000 59 Schweden 897.291 717 Vereinigtes Königreich 86.405 56 * inkl. Überseegebiete. Quelle: EurObserv'ER 2013 Beschäftigung: Direkte und indirekte Arbeitsplätze (2012) LAND WIND Photo- Solar- Kleinwas- Geo- Wärme- BIO- Bio- feste voltaik thermie serkraft thermie pumpen GAS kraftstoff Biomasse Österreich 3.900 4.850 3.400 1.050
Die Projekt- partner Climate Alliance
KÖTSCHACH-MAUTHEN ERSTER PLATZ PLATzIERUNG 1° - Basiswertung STAAT Österreich EINWOHNERiNNEN 3.409 FLäCHE 155 km2 PHOTOVOLTAIK 140 kW SOLARTHERMIE 1.372 m2 BIOMASS FEST 4.282 kW BASISWERTUNG BIOGAS 750 kWe + 500 kWt WINDKRAFT KLEIN 500 kW WASSERKRAFT KLEIN 4.200 kW WASSERKRAFT MITTELGROSS 4.800 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN 225 kW Seit mehr als hundert Jahren werden in der Alpengemeinde Kötschach-Mauthen im südlichen Kärnten erneuerbare Energieträger genutzt. Nach dem ersten Kleinwasserkraftwerk Ende des 19. Jahrhunderts kamen im Laufe der Jahrzehnte 21 Kleinwasserkraftwerke, drei Öko-Bergstauseen, Kärntens einzige Windturbine, eine DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Biogasanlage, etliche Solar- bzw. Photovoltaikanlagen sowie drei Fernwärmenetze dazu. Der gemeindeeigene AAE-Naturstromvertrieb versorgt über 17.000 PrivatstromkundInnen in ganz Österreich. Kötschach-Mauthen gilt mit diesem einzigartigen Energiemix als Mustergemeinde der erneuerbaren Energien. Durch den Beitritt zu Klimabündnis Österreich und dem e5- Programm 2008/2009 wird die Gemeinde ihr Engagement für erneuerbare Energien auch in Zukunft fortsetzen. Energieautarkes Kötschach-Mauthen Im Verein "energie:autark Kötschach-Mauthen" arbeiten GemeindepolitikerInnen, EnergieexpertInnen, Privatunternehmen, BürgerInnen und eine Koordinatorin an der Verbesserung und Umsetzung von EE-Projekten. Ihr Ziel ist es auch, die Bevölkerung in der Gemeinde und der umliegenden Region für Klimaschutz-Themen zu sensibilisieren. Einige der bisher erfolgreich umgesetzten Projekte: "Lerngarten der erneuerbaren Energien" (Experimentierwerkstatt für Schulklassen), "Energie-Erlebnis" (Führungen zu Schaukraftwerken für BesucherInnen), "Sonnenkraftwerk Rathaus" (20 kWp Photovoltaikanlage), E-Tankstelle, thermische Sanierung von Rathaus und Volksschule. Energiebilanz In den Sektoren Elektrizität, Wärme und Mobilität können mehr als 90% des Gesamtverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. 12
FURTH BEI LANDSHUT ZWEITER PLATZ PLATzIERUNG 2° - Basiswertung STAAT Deutschland EINWOHNERiNNEN 3.500 FLäCHE 20,97 km2 PHOTOVOLTAIK 5.000 kW SOLARTHERMIE 3.000 m2 HOLzGAS 2 x 45 kWe - 2 x 100 kWth BASISWERTUNG BIOGAS 270 kWe + 270 kWth HACKSCHNITzELHEIzUNG 800 kW Furth bei Landshut - ein Ort nahe der Sonne Die Nutzung der Sonnenenergie in Furth hat schon eine 40-jährige Geschichte, wobei die natürlichen Gegebenheiten dabei höchstens als durchschnittlich zu bewerten sind: relativ viel Sonne, keine nutzbare Wasserkraft, kein geeigneter Windstandort. 1996 wurden mit der Wahl des neuen Bürgermeisters erneuerbare Energien ein Pfeiler der Gemeindeentwicklungsstrategie und die Bürgerbeteiligung gefördert. Bei allen anstehenden Entscheidungen wurde systematisch auf erneuerbare statt fossile Energien gesetzt. Konsequent angewendete Kriterien waren dabei Regionalität, lokale Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung. DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Im Jahr 1996 folgte eine der ersten Nahwärmeversorgungsanlagen in Bayern. Seit einiger Zeit ist diese Anlage um eine Kraft-Wärme-Kopplung mit Holzgas ergänzt. In der Folgezeit entstanden weitere kleinere Hackschnitzel- und Pelletanlagen, die Einzelhäuser, Häusergruppen oder Gewerbebetriebe mit Wärme versorgen. In privaten Neubauten, soweit sie nicht an das Nahwärmesystem angeschlossen sind, kommen zunehmend Wärmepumpen zum Einsatz. Bei der Wärmeversorgung liegt der gemeindliche Anteil an Erneuerbarer Energien bei etwa 80 %. Eine eigene gemeindliche Energieberatung berät die BürgerInnen beim Einsparen von Energie, der Sanierung von Häusern und Heizungen und dem Kauf neuer Elektrogeräte. Die gemeindlichen Gebäude sind energetisch saniert, Neubauten erfüllen fast den Passivhausstandard. Alle geeigneten gemeindlichen Dächer sind mit einer Solarstromanlage versehen, fast alle kommunalen Gebäude werden erneuerbar geheizt. Der frühe Zeitpunkt der Umstellung auf erneuerbare Energien und die vielfältigen Aktivitäten haben in den vergangenen Jahren über 30.000 BesucherInnen nach Furth geführt. 13
ATTERT DRITTER PLATZ PLATzIERUNG 3° - Basiswertung STAAT Belgien EINWOHNERiNNEN 5.000 FLäCHE 70 km2 PHOTOVOLTAIK 1.974 kW SOLARTHERMIE 551 m2 GENERAL RANKING BIOMASSE FEST 774 kWe + 1.984 kWt ATTERT GEHT SEINEN WEG ZU 100% ERNEUERBAREN Attert, eine kleine Gemeinde nahe der Grenze zu Luxemburg, hatte früh die Idee zu einer territorialen Zusammenarbeit im Energiebereich mit ihrem ausländischen Nachbar, Redange (LU). Diese Kooperation brachte beide Kommunen dazu, ein erstes EU-Projekt zu akquirieren und Mittel für die lokalen Strukturen zu erhalten. Vier Jahre später umfasst die Kooperation bereits vier Gemeinden. ‘Au pays de l’Attert’ ist der Motor für die Energiestrategie der Gemeinde. Initiiert durch die Kommune, beschäftigt die Nichtregierungsorganisation vier Personen im Bereich Energie. Sie informiert die BürgerInnen, erstellt Analysen und Machbarkeitsstudien, führt EU-Projekte durch und begleitet die Umsetzung erneuerbarer Energien-Projekte wie z.B. das Nahwärmenetz für die öffentlichen Gebäude von Attert. DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Seit 2008 organisieren die Kommune und die NRO Konferenzen, Schulungen, Kurse in Schulen und Besichtigungen, um die BürgerInnen bei Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu unterstützen und die zukünftigen Erwachsenen auszubilden. Um den finanziellen Einschränkungen zu begegnen, hat Attert einen Bürgerinvestitionsfonds – basierend auf einer lokalen Währung – eingerichtet. Auch einkommensschwache Haushalte werden berücksichtigt: Die NRO bietet kostenlose Energieberatungen an. Um ihr 100% Erneuerbare Energien- Ziel zu erreichen, will Attert ihre Maßnahmen systematisieren und schloss sich deshalb dem Konvent der Bürgermeister an. Ihr SEAP enthält viele Projekte, wie das für eine grenzüberschreitende Holzzulieferungskette, das kurz vor dem Abschluss steht. "Unsere größte Herausforderung ist die Unterstützung der Haushalte, ihre Gebäude zu renovieren und den Energiebedarf zu senken. Das ist die einzige Möglichkeit, unser CO2- Reduktionsziel von 34 % bis 2020 zu erreichen." sagt Kevin Mathu, Koordinator des SEAP-Teams. 14
ST jOHANN IM PONGAU ERSTER PLATZ PLATzIERUNG 1° - Kleine Städte STAAT Österreich EINWOHNERiNNEN 10.745 FLäCHE 78 km2 PHOTOVOLTAIK 420 kW SOLARTHERMIE 7.130 m2 BIOMASS FEST 12.300 kW WASSERKRAFT KLEIN 1.080 kW KLEINE STÄDTE WASSERKRAFT MITTELGROSS 32.200 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN 450 kW Seit mehr als 20 Jahren setzt sich die Salzburger Stadtgemeinde St. Johann im Pongau für eine nachhaltige Energiepolitik ein. Verschiedene Akteure (PolitikerInnen, BürgerInnen, Schulen, Kindergärten und Privatunternehmen) werden dabei eingebunden. Mit dem Beitritt zu Klimabündnis Österreich 1998 und zum e5- Programm wenige Jahre später wurde eine dauerhafte Basis für dieses starke Engagement geschaffen. DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 ziele bis 2020 2011 verabschiedete die Stadtgemeinde eine EE-Roadmap mit dem Ziel der EE-Autarkie bis 2020 in den Sektoren Elektrizität, Wärme, klimafreundlicher Transport und grüne Mobilität. Dieses ehrgeizige Ziel soll dadurch erreicht werden, indem die Energieeffizienz in allen genannten Sektoren sowie die lokale Erzeugung erneuerbarer Energien gesteigert werden. Für den Sektor Verkehr sollen nachhaltige Transport- und Mobilitätssysteme gemeinsam mit Unternehmen und der starken Tourismusbranche vor Ort entwickelt werden. Durchgeführte Projekte (Auswahl) Öffentliche Gebäude: Ökostrom für Schulen, Kindergärten und Sportanlangen; BürgerInnen-Beteiligungsmodelle für PV- Installationen und kleine Wasserkraftwerke; Energiebuchhaltung; LED-Straßenbeleuchtung; Beheizung mit Fernwärme aus Biomasse Raumplanung: Maßnahmen zur Revitalisierung des Stadtzentrums; integriertes Einkaufszentrum; Förderungen für private Solarzellen; PV-Anlagen und Biomasse-Heizung Mobilität: City-Bus; Gratis E-Bike-Leihsystem für BürgerInnen PR: Energy Days (Tag der erneuerbaren Energien, Mobilitätswoche…); regelmäßige Berichterstattung über EE-Themen im Gemeindeblatt 15
ALHEIM ZWEITER PLATZ PLATzIERUNG 2° - Kleine Städte STAAT Deutschland EINWOHNERiNNEN 5.100 FLäCHE 63,85 km2 PHOTOVOLTAIK 7.637 kW SOLARTHERMIE 678 m2 WASSERKRAFT KLEIN 8 kW BIOGAS 765 kWe - 765 kWth KLEINE STÄDTE ALHEIM AUF DEM WEG IN EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT – VOM WAGNIS DEMOKRATISCHER UND ERNEUERBARER ZU SEIN Alheim ist eine modern strukturierte, ländliche Gemeinde, die sich in der Mitte Deutschlands der Pro Region Mittleres Fuldatal befindet. Sie ist 63,85 km² groß, hat ca. 5.300 EinwohnerInnen und gehört zum Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Unter dem Leitsatz "Mehr Demokratie wagen" startete Alheim 1997 in eine bürgerorientierte Ära, um die Gemeinde durch nachhaltiges Denken, Planen und Handeln in die Lage zu versetzen, ihrer Verantwortung für die nächsten Generationen gerecht zu werden. Heute bilden die soziale Energiewende, die wirtschaftliche Stärkung, die nachhaltige Bildung von Jung bis Alt, Generationennetzwerk, Schaffung einer DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Energie-, Gesundheits- und Bildungsregion ZuBRA (Zusammenarbeit der Kommunen Bebra, Rotenburg a.d. Fulda und Alheim) die tragenden Säulen des Gemeindedaches. Das 2004 im Energieleitbild festgelegte ziel, 80% des Energiebedarfs der Haushalte mit erneuerbaren Energien zu decken, ist längst übertroffen. Nun will die Gemeinde Maßnahmen ergreifen, um bis 2030 energieautark zu werden. Auf diesem Weg wurden Prozesse in Gang gesetzt, die nachhaltig und beispielhaft sind! Allein bei der Firma Kirchner Solar Group wurden über 150 neue Arbeitsplätze und weitere über den Betrieb der Biogasanlage der BioPower Alheim GbR geschaffen. – Diese Biogasanlage produziert nicht nur Strom, sondern versorgt auch die in dem benachbarten Gewerbegebiet gelegenen Betriebe über ein Nahwärmesystem kostengünstig mit Wärmeenergie. Damit keine zusätzliche Landschaftsversieglung beim Bau von Erneuerbaren Energieanlagen erfolgt, wurden diese u.a. auf belasteten Deponieflächen errichtet. Alheim hat den Beweis angetreten, dass den drängenden Fragen der heutigen Zeit und dem demografischen Wandel im strukturschwachen ländlichen Raum über die soziale Energiewende begegnet werden kann. Ebenfalls ist eine wirtschaftliche Stärkung über eine Neuausrichtung der Gemeinde hin zu erneuerbarer Energiegewinnung vor Ort unter hoher Bürgerbeteiligung und Schaffung einer Energie- und Bildungsregion möglich. Durch diese Erkenntnisse entstand der interkommunale Zusammenschluss zuBRA, worüber Prozesse regional vernetzt umgesetzt werden. Gegenwärtig beschäftigen sich die ZuBRA-Gemeinden beispielsweise mit der Aufstellung des Masterplanes "Energie". 16
GEMEINDEVERBAND THOUARSAIS DRITTER PLATZ PLATzIERUNG 3° - Kleine Städte STAAT Frankreich EINWOHNERiNNEN 36.382 FLäCHE 620 km2 PHOTOVOLTAIK 2.237 kW SOLARTHERMIE 991 m2 BIOMASS FEST 4.090 kW BIOGAS 3.820 kWe + 3.500 kWt KLEINE STÄDTE WINDKRAFT 36.000 kW WINDKRAFT KLEIN 2 kW WASSERKRAFT 110 kW DER GEMEINDEVERBAND THOUARSAIS: EINE KOMMUNALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE ZUR ENERGIE-AUTARKIE Im Engagement gegen die Erderwärmung hat der Gemeindeverband Thouarsais unterschiedliche Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energien sowie zur Reduktion DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 von Treibhausgasemissionen entwickelt. Sie sollen einen zentralen Stellenwert in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsstrategie des nördlichen Deux-Sèvres Département einnehmen. Seit 2007 wurden bereits 70 % der 125 Projekte des EE-Aktionsplans durchgeführt. Diverse Akteure sind daran beteiligt: Gemeinden, Unternehmen, HandwerkerInnen, LandwirtInnen u.v.m. Mit den Gemeinden in einer VorreiterInnenrolle tragen sie zusammen zum bisherigen Ergebnis, einer Ersparnis von 35.000 Tonnen CO2-Äquivalent seit 2012, bei. Der Gemeindeverband nimmt mit dieser Entwicklungsstrategie eine führende Rolle in der Förderung lokaler, auf verschiedenen EE-Trägern basierenden Produktionsweisen ein. Die Projekte multiplizieren sich auf allen Ebenen: Vom privaten Pelletofen zum Holzwärmeverbund, von der "CAPTER"-Methanisierung (500 kW) zur zentralisierten Methanisierungseinheit "TIPER" (3 MW) zu der über 50 LandwirtInnen zählen, von kleinen Windrädern zu einem 36 MW-Windpark, von der privaten PV-Anlage zum PV-Dach eines Supermarkts sowie dem Plan einer 10 MW-PV-Freiflächenanlage. Mit dieser Infrastruktur ist es mittlerweile möglich, 35 % des Energiebedarfs der bebauten Gebiete (Heizung, elektrischer Endverbrauch, Warmwasser) zu decken. Auf diesem Weg kann sich Thouarsais zu einer richtungsweisenden EE-Region entwickeln. 17
VILLACH ERSTER PLATZ PLATzIERUNG 1° - Mittelgroße Städte STAAT Österreich EINWOHNERiNNEN 60.223 FLäCHE 134 km2 PHOTOVOLTAIK 1.420 kW MITTELGROSSE STÄDTE SOLARTHERMIE 13.237 m2 BIOMASSE FEST 7.538 kWe + 40.040 kWt BIOGAS 721 kWe + 2.857 kWt WASSERKRAFT KLEIN 1.700 kW WASSERKRAFT MITTELGROSS 11.900 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN 1.245 kW Seit 20 Jahren sind die Kombination von Energieeffizienzmaßnahmen sowie der Ausbau von EE-Trägern Kernelemente der Villacher Energiestrategie. Neben der Energiegewinnung aus Wasserkraft hat Villach frühzeitig die Nutzung neuer, "smarter" Technologien vorangetrieben. Dadurch können dieses Jahr bereits alle Haushalte mit Elektrizität aus lokalen EE-Trägern versorgt und 80 % der Wärme aus Biomasse und Solarthermie gewonnen werden. Seit 1992 ist die zweitgrößte Stadt Kärntens Mitglied von Klimabündnis Österreich und seither DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 sowohl dem e5-BeraterInnennetzwerk, als auch der Smart-Cities-Initiative beigetreten. Große ziele Folgende Ziele wurden für die Smart City Vision 2050 festgelegt: Reduzierung der Treibhaus- gasemissionen pro Kopf um 30% bis 2020 (Bezugsjahr 2010!), Anteil von 50% in der EE- Produktion bis 2020 (Bruttoenergiekonsum) sowie die Steigerung der Energieeffizienz um 20 % bis 2020. Dezentralisierte EE-Produktion - ständige Zunahme privater PV-Installationen mit städtischen Förderungen - PV-Installationen im öffentlichen Raum (rd. 500 kWp) - Fokussierung des Smart-City-Villach-Projekts auf Energiespeicherung und Smart Grids Heizen mit EE-Trägern - Wachsender EE-Anteil - gratis Überprüfung der Heizungsanlage sowie Umstiegsberatung auf biogene Brennstoffe für Haushalte Forschung und (Weiter-)Bildung - enge Zusammenarbeit mit der FH Kärnten (Energie-/Techno- logieschwerpunkte) - breit gefächertes Angebot an Informationen, Beratungen und Ausbildungen im Bereich grüner und nachhaltiger Tech- nologien und Berufe 18
RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS ZWEITER PLATZ PLATzIERUNG 2° - Mittelgroße Städte STAAT Deutschland EINWOHNERiNNEN 99.950 FLäCHE 963 km2 PHOTOVOLTAIK 64.583 kW MITTELGROSSE STÄDTE SOLARTHERMIE 13.646 m² BIOMASSE FEST 54.060 kWt BIOGAS 4.726 kW WINDKRAFT 498.850 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN 5.103 kWt RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS - INNOVATIV, ERNEUERBAR UND BALD "NULL-EMISSIONS- LANDKREIS" Bereits seit dem Agenda21-Prozess im Jahr 1997 beschreitet der Rhein-Hunsrück-Kreis den Weg, "Referenzregion für Klimaschutz und innovative Energiekonzepte zu werden". Seit 1999 betreibt der Landkreis ein Energiecontrolling für seine Gebäude. Hieraus wurden ehrgeizige Rückschlüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren gezogen. Seit 2002 werden die kreiseigenen Gebäude Zug-um-Zug auf erneuerbare Energien umgerüstet. Derzeit werden DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 beispielsweise bereits 33 kommunale Gebäude mittels regionalem Baum- und Strauchschnitt geheizt. Aktuell sind 10 kommunale Biomasse-Nahwärmeverbünde im Landkreis in Betrieb und 7 weitere in Planung. Der starke Ausbau der Photovoltaik wird flankiert durch ein Solarkataster, der Landkreis ist hierbei Vorbild beim Bau von Eigenverbrauchsanlagen. Im Jahr 2011 hat der Kreistag einstimmig das Integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen. Seit Mitte 2012 ist der Landkreis bilanzieller Stromexporteur, aktuell werden ca. 149% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien (überwiegend Windkraft) gedeckt. Das nächste ehrgeizige Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 bilanzieller "Null-Emissions-Landkreis" zu werden. Diese dynamische Entwicklung basiert auf zahlreichen pioniermäßig entwickelten Vorzeigeprojekten privater, gewerblicher und öffentlicher Akteure. Zur Akzeptanzsteigerung wird seit dem Jahr 2010 die Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien systematisch ermittelt. Ziel ist es, 250 Millionen Euro jährliche Energieimportkosten durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien in regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung umzuwandeln. Mit der Unterzeichnung des "Zukunftsprotokolls" haben sich die Verbandsgemeinden zusammen mit dem Landkreis im Jahr 2013 verpflichtet, innovative Daseinsvorsorge durch Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien nachhaltig zu gestalten. 19
DUMFRIES UND GALLOWAY DRITTER PLATZ PLATzIERUNG 3° - Mittelgroße Städte STAAT Vereinigtes Königreich/Schottland EINWOHNERiNNEN 149.000 FLäCHE 6.000 km2 PHOTOVOLTAIK 200 kW MITTELGROSSE STÄDTE BIOMASSE FEST 839 kW WINDKRAFT KLEIN 3.200 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN 4.933 kW GEOTHERMAL HEAT PUMP 2.150 kW Der Gemeinderat Dumfries and Galloway (D&G) ist die alleinige Verwaltungsbehörde für die dünn besiedelte ländliche Region Südwestschottlands. Die meisten Leute leben in kleinen Gemeinden mit weniger als 4.000 Einwohnern, der größte Ort ist Dumfries mit 31.630 Einwohnern. D&G hat attraktive Landschaften und eine traditionsbewusste, stolze Bevölkerung. Dieses (öko)touristische Potenzial nutzt die Region bereits beispielsweise in Form des international bekannten "7 Stanes"-Mountainbike-Wegenetzes oder des Vogelschutzgebietes "Mull of Galloway". DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Es gibt eine Reihe größerer und kleiner Projekte erneuerbarer Energien, die von Kommunen, der Privatwirtschaft oder Individuen angestoßen wurden und von nationalen Mechanismen (Einspeisetarife, Anreizförderung für erneuerbares Heizen) unterstützt werden. Die Region verfügt bereits über eine signifikante Anzahl großer Windkraftwerke, Wasser- und Bioenergieanlagen für Strom und Wärme sowie eine wachsende Zahl kleinskaliger Ansätze von Privatpersonen und KMU. Der Gemeindeverbund ist Unterzeichner von Schottlands Erklärung zum Klimawandel 2011 und hat sich dem Konvent der Bürgermeister in 2012 angeschlossen. Im Jahre 2013 entwickelte der Gemeinderat von D&G (koordiniert vom Sustainable Development Team) gemeinsam mit 10 Gemeinden im Rahmen des von Gemeinderat und der Organisation "Community Energy Scotland" organisierten 100%RES-Projektes lokale und regionale Energieaktionspläne. Es besteht eine vielfältige Expertise in den "erneuerbaren" Gemeinden, die in vielen Fällen bereits zur Einwerbung von Fördermitteln aus Fonds der schottischen Regierung geführt hat. So wurden Gemeindeprojekte initiiert und gemeindeeigene Gebäude saniert. Eine weitere Maßnahme ist die Entwicklung eines "Erneuerbare-Energie-Aktionsplans" durch die Wirtschaftsförderung, um Wirtschaftsakteure beim weiteren Ausbau zu unterstützen. 20
REGION OSNABRÜCK ERSTER PLATZ PLATzIERUNG 1° - Große Städte STAAT Deutschland EINWOHNERiNNEN 350.000 FLäCHE 2.121,59 km2 PHOTOVOLTAIK 211.000 kW SOLARTHERMIE 60.000 m2 BIOMASSE FEST 260.000 kWt GROSSE STÄDTE BIOGAS 50.000 kWe WINKDRAFT GROSS 180.000 kW WASSERKRAFT KLEIN 309 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPE 4000 kW "REGION OSNABRÜCK: 100% ERNEUERBARE ENERGIEN - HIER UND jETZT!" Der Landkreis Osnabrück (ca. 360.000 Einwohner) bietet vielfältige Potentiale für Energieeinsparung, regenerative Energieerzeugung und Emissionsminderungen. Erneuerbare Energien und Maßnahmen zur Minderung des Energiebedarfs haben bereits einen festen Platz in der Landschaft und im Alltag der Menschen eingenommen. Der Landkreis Osnabrück engagiert DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 sich seit Jahren in verschiedenen Segmenten des Klimaschutzes. Bereits mit Verabschiedung des Integrierten Klimaschutzkonzepts im Jahr 2010 wurden anspruchsvolle Zielsetzungen zur 100%igen Energieversorgung aus regenerativen Quellen - im Bereich Strom bis 2030 und im Wärmesektor bis 2050 - festgelegt und in der Teilfortschreibung "Energie" des Regionalen Raumordnungsprogramms bereits teilweise konkretisiert. Seit Mai 2012 nimmt der Landkreis Osnabrück zudem am BMUB-Pilotprojekt "Masterplan 100% Klimaschutz" teil. Mit dem Masterplan verfolgt der Landkreis – aufbauend auf den Erfahrungen und Analysen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept – die Zielsetzung einer Reduktion der Treibhausgasemissionen um 95% sowie der Reduktion des Endenergieverbrauchs um 50% bis zum Jahr 2050 – beides gegenüber dem Basisjahr 1990. Damit wird der bisherige Zielhorizont des Integrierten Klimaschutzkonzepts deutlich erhöht. Dazu werden in den nächsten zwei Jahren mehr als 50 Projekte in allen relevanten Feldern umgesetzt: Energieeinsparung im privaten Sektor, vor allem durch Sanierung, Umbau der Mobilität, Anpassung der Landwirtschaft, Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, Energieeffizienz im Industriesektor. Zudem wird der Ansatz verfolgt, Klimaschutz in den Bildungsbereich zu integrieren. Wesentlich für das große Engagement im Bereich des Klimaschutzes ist die durchgängig zu verzeichnende große politische Zustimmung der Kommunalpolitik. Der Landkreis Osnabrück hat sich auf den Weg gemacht, eine Vorreiterregion für den nationalen Klimaschutz zu werden." 21
PILSEN ZWEITER PLATZ PLATzIERUNG 2° - Große Städte STAAT Tschechische Republik EINWOHNERiNNEN 165.238 FLäCHE 138 km2 PHOTOVOLTAIK 12.961 kW SOLARTHERMIE 1.169 m2 BIOMASSE FEST 13.500 kWe + 38.500 kWt GROSSE STÄDTE BIOGAS 1.410 kWe + 654 kWt WäRMEPUMPEN 9.256 kW WASSERKRAFT 2.296 kW DIE SUPER-BIOMASSEANLAGE Die viertgrößte Stadt Tschechiens (165.238 Einwohner) besitzt das größte Biomassekraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (13,5 MWe, 38 MWt). Die Wärme wird im städtischen Wärmenetz genutzt. Pilsen war zudem die erste tschechische Stadt, die ein stadtteilspezifisches Energiekonzept erarbeitet hat. Motivation war es, das Image des versmogten "schwarzen DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Pilsen" loszuwerden. Dank ihrer Unterstützungmaßnahmen der Solarthermie innerhalb der letzten Jahre (speziell durch das Engagement der städtischen Energiebehörde unter F. Kůrka) wurden der Stadt mehrere Auszeichnungen der tschechischen Solarliga sowie die Bronzemedaille bei der RES Champions League 2010 verliehen. Heutzutage existieren faktisch 1.169 m² solarthermischer Anlagen sowie eine Photovoltaik- Elektrizitätsproduktion von 12.961 kW. Der Mix erneuerbarer Energien betrifft darüber hinaus 15 Kleinwasserkraftanlagen (2.269 kW), 585 private Wärmepumpen (9.256 kW), und eine Biogas-KWK-Anlage in der städtischen Abwasseranlage (1.410 kWe, 654 kWt). Die PV-Anlage (20 kWp) auf dem Dach der TU ist eine der am häufigsten besichtigten Systeme regenerativer Energien in der Stadt. Interessierte lernen aus den durchgängig aufgezeichneten Daten und den vielfältigen Panelmodellen. Experten sind fasziniert von einem "kleinen Perpetuum mobile" auf dem Dach eines Privathauses an der Resslovastraße. Dort sind neben solarthermischen Installationen (17,8 m2, 800 Liter- Tank)zwölf einzigartige Kombimodule wassergekühlter PV (2,1 kWp) zu bewundern. Sie erwärmen Wasser und produzieren Elektrizität in einer sehr effizienten Weise und wurden dafür kürzlich auch auf der Hannover Messe ausgezeichnet. 22
HIGHLAND DRITTER PLATZ PLATzIERUNG 3° - Große Städte STAAT Vereinigtes Königreich/Schottland EINWOHNERiNNEN 211.340 FLäCHE 30.659 km2 PHOTOVOLTAIK 390 kW SOLARTHERMIE 0,6 MW BIOMASSE FEST 12.600 kWe + 40.040 kWt GROSSE STÄDTE BIOGAS 721 kWe WINDKRAFT KLEIN 130.000 kW WASSERKRAFT KLEIN 1.620 kW GEOTHERMISCHE WäRMEPUMPEN 3,113 kWt Die Ratsversammlung von Highland verwaltet ein Drittel der Fläche Schottlands, darunter die abgelegensten und am dünnsten besiedelten Gegenden Großbritanniens. Es ist die siebtgrößte britische Gemeinde nach Bevölkerungszahl. Der Highland Council Klima-Managementplan (für die Jahre 2013-20) ist ein strategischer Aktionsplan für eine CO2-Reduktion des Highlands von mindestens 3 % pro Jahr zwischen 2013/14 und 2019/2020. Das Erreichen dieses Ziels trägt dazu bei, dass das Highland seine DIE GEWINNERGEMEINDEN DER RES CHAMPIONS LEAGUE 2014 Rolle als Klima-Vorreiter innerhalb Schottlands beibehält. Die "Richtlinien für Strategie und Planung erneuerbarer Energien im Highland" (HRES) wurden offiziell von der Ratsversammlung verabschiedet. Kernelemente dieses Dokumentes sind die Potenzialanalyse des Highlands für diverse erneuerbare Energien sowie Beratung vor Ort zur Entwicklung und Umsetzung. Der Rat hat mehrere Dokumente verabschiedet, die den Ausbau erneuerbarer Energien fördern: - Örtlicher Entwicklungsplan 2012 - Ergänzende Richtlinien zur Onshore-Windenergie 2012 - Ergänzende Richtlinien zu Vorschlägen von kleinskaligen Windkraftanlagen 2012 Im gesamten Gebiet der Highlands konnten erhebliche Entwicklungen von verschiedenen erneuerbaren Energien verzeichnet werden, vor allem von Wind- und Wasserkraftanlagen - Projektierung einer100 kW Wasserkraftanlage in Allt na Guile bei Carbost - Projektierung einer 800 kW Windenergieanlage - Dunmaglass Estate - Projektierung einer 15kW Windenergieanlage - Arisaig - Projektierung eines 600 MW Pumpspeicherkraftwerkes - Coire Glas - Bewilligung von Offshore-Windkraftanlagen mit 2500 MW - Moray Firth In den HRES sind Ziele für Onshore-Wind vorgeschrieben, deren Kapazität um (= MW p.a. steigen soll. Der aktuelle Zubau beträgt 200MW p.a. Die Verwaltung hat zudem Standards entwickelt, die für Planer bei Visualisierungen der Pläne zwingend zu befolgen sind. Dazu zählt auch die öffentliche Webseite " The Highland Council Panoramic Viewer". In enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Kommunen diskutiert die Ratsversammlung der Highlands Lösungen zur örtlichen Energieerzeugung in Kleinstanlagen sowie zu Projekten der Wärmeerzeugung. 23
[BASISWERTUNG] Krško SLOWENIEN Die Gemeinde Krško (GK) liegt in der Region Spodnje Posavje und hat 27.586 Einwohner sowie eine Fläche von 345 km². Sie ist 2012 dem Konvent der Bürgermeister beigetreten und hat sich in ihrem Energieaktionsplan/SEAP dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2020 um 20% zu reduzieren. Aufgrund des Wasserkraftwerkes Krško (39 MW) und dem Atomreaktor NEK Krško (696 MW) spielt es eine bedeutende Rolle für die slowenische Energieerzeugung. Die GK hat die örtliche Energieagentur Dolenjske (LEAD) gegründet, die Aufgaben von Energieberatung, Energiemanagement und Anreizsetzung vereint. Die öffentlichen Gebäude in der GK werden zurzeit einer systematischen energetischen Sanierung unterzogen und wurden mit photovoltaischen (800,4 kW im Jahre 2012) und solarthermischen Anlagen versehen (274 m² im Jahre 2012). Aus örtlichen Waldgebieten und Anrainergebieten des Wasserkraftwerkes wird Biomasse gewonnen. Die energieeffiziente öffentliche Beleuchtung trägt zur CO2-Reduktion mit 741 t/Jahr bei. Der ÖPNV wird mit 102.000 €/Jahr bezuschusst, außerdem verfügt die GK über 27 km Radwege, die um 22 weitere Wege auf 78 km ausgebaut werden sollen. SONDERPREISE [KLEINE STÄDTE] KOMMUNEN AUS DEN TÄLERN PRIMIERO UND VANOI ITALIEN Bei diesem Zusammenschluss handelt es sich um acht Gemeinden aus den Tälern Primiero und Vanoi in der Provinz Trento, die 2014 als Vorzeigekommunen (Comuni Rinnovabili) ausgezeichnet wurden. Sie verfügen über einen Mix aus fünf Arten der Nutzung erneuerbarer Energien: ein Nahwärmenetz mit 45 km Länge sowie ein öffentliches Elektrizitätswerk, neun Wasserkraftwerke mit 145 MW, 4 MW Photovoltaik, 966 m² Solarthermie und 22 MW Bioenergie, drei Mikrowasserkraftwerke mit 80,55 und 35 kW mit Anbindung an die öffentliche Wasserversorgung. Ihre Gesamtproduktion im Jahre 2012 betrug 729 MW. Es gibt zwei Biomasseanlagen (22 und 1 MW) mit Kraft-Wärme-Kopplung, die an das Nahwärmenetz angebunden sind. Das Gebiet besitzt auch ein 374 km langes Inselnetz, wovon 120 km Mittelspannung und 254 km Niederspannung haben. Das Projekt "Green Way Primiero" möchte Energieerzeugung und -nutzung im Verkehrsbereich in neue Bahnen lenken: es gibt 16 Ladestationen für Elektroautos und es stehen 17 Wagen zur Nutzung bereit. 24
[MITTELGROSSE STÄDTE] Alba Iulia RUMÄNIEN Alba Iulia ist eine wunderschöne Stadt in Transsilvanien, die Hauptstadt des Kreises Alba und gleichzeitig ein wichtiges historisches Zentrum in Europa. Es ist die schönste Hochburg in Rumänien und die größte Zitadelle in Mittel- und Osteuropa (http://www. apulum.ro/video.htm). Alba Iulia ist seit 2010 Mitglied des Konvents der Bürgermeister und reichte 2011 seinen SEAP ein. Jahr um Jahr hat die Gemeinde Aktionen durchgeführt, um das Ziel zu erreichen, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 24% zu verringern. Die Kommune beteiligt sich zum zweiten Mal an der "EE-Champions League" und ihr Fortschritt ist bemerkenswert. Im Wettbewerb 2013 wurden durch Photovoltaik-Module 250 kW in der Stadt produziert. Jetzt wurden mehr als 4000 Module hinzugefügt und der gesamte Strom, den sie erzeugen, liegt bei rund 1250 kW. Neue Biomasse- Heizsysteme wurden eingeführt und nach den Daten der "Lokalen-Energie- Agentur Alba" liegt die Gesamtleistung SONDERPREISE dieser Systeme bei 820 kW. Der Bereich der Solarkollektoren hat sich demnach erhöht, bis er 50 m2 erreichte. [GROSSE STÄDTE] Pécs UNGARN Die Stadt Pécs hat beschlossen, eine der grünsten Städte in Ungarn zu werden. Seit November 2013 wird 100% des Fernwärmebedarfs von Pécs durch Biomasse gedeckt. Mit der Installation der Anlage werden 80.000 Mio. m³ Erdgas ersetzt und die CO2- Emissionen um 150.000 Tonnen jährlich verringert. Die Aufbereitung der Abwässer der Stadt erfolgt mit einer Biogasanlage gelöst, deren Inbetriebnahme bis Ende 2014 erwartet wird. Die örtliche Behörde führte mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz ein, zum Beispiel die Modernisierung der Beleuchtung in 109 öffentlichen Gebäuden. Im Rahmen des so genannten "Panel-Programms" wurden hunderte Wohnungen isoliert. Ein Forschungszentrum der Universität wurde 2012 in einem Gebäude errichtet, das durch Wärmepumpen beheizt wird. "Smart City"-Technologien gehören zu den wichtigsten Forschungsbereichen im Rahmen der R&D&I-Strategie der Universität. 2013 trat die Stadt Pécs dem Konvent der Bürgermeister bei. 25
Brumov-Bylnice TSCHECHISCHE REPUBLIK 2010 stellte die Stadt ihre Heizanlage auf Biomasse (3 MW) um. DHS beliefert zwölf Wohn- und zehn öffentliche Gebäude. Gleichzeitig unternahm der Gemeinderat Anstrengungen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, mit dem Ergebnis, dass die Wärmeerzeugung um 43% sank. Ein "Biomasse-Aktionsplan" wurde im Rahmen des "Projektes Bio-Regionen" entwickelt (bewilligt im Jahr 2012). Das Ziel ist es, ein Drittel des regionalen Energieverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen abzudecken, vor allem durch Biomasse. Die Stadt hat bis jetzt 4.581 kW Biomasse, 929 kW PV und 72 m² Solarthermie-Anlagen registriert. Die Energie-Agentur der Region Zlin bietet Aufklärung und Beratung. BUKAREST DISTRIKT 1 RUMÄNIEN Distrikt 1 in Bukarest ist eine Verwaltungseinheit der rumänischen BEST PRACTICES Hauptstadt und seit 2009 Mitglied des Konvents der Bürgermeister. Dank eines Investitionsprogramms wurden alle administrativen Gebäude saniert und 80% der Wohngebäude verfügen über Energiezertifikate. 2900 kW werden von Photovoltaik-Modulen hergestellt und 5400 m2 Solarkollektoren werden installiert. Die Bürger werden beim Einbau von Wärmepumpen nachhaltig unterstützt. Für die Bürger stehen viele Fahrräder zur Verfügung und in dem Bereich der EE wurden Informationskampagnen durchgeführt. CIUGUD RUMÄNIEN Ciugud hat den Konvent der Bürgermeister im Jahr 2013 unterzeichnet. Das Dorf hat ein beispielhaftes Projekt für die Erzeugung von Strom durchgeführt, das aus einem kombinierten System besteht - eine kleine Windkraftanlage und ein System aus Photovoltaik- Modulen, die Strom für die lokale, öffentliche Beleuchtung für einen großen Bereich von Ciugud bereitstellen. So gelingt es der Dorfverwaltung, fast 12.000 Lei des lokalen Haushaltes pro Monat zu sparen, Geld, das für die Entwicklung neuer EE-Anlagen in dem Dorf verwendet wird. 26
Divača SLOWENIEN Die Gemeinde Divača (GD) hat 3.944 Einwohner auf einer Fläche von 145 km2. Für die Produktion ihrer Energie nutzt GD die Kraft des Windes - die beiden einzigen Windkraftwerke in Slowenien (groß - 2300 kW; klein - 2,6 kW), Sonne (PV: 402 kW; ST: 288,5 m2) und Biomasse (3,05 MW) aus umliegenden Wäldern. Haushalte nutzen Holz-Biomasse zum Heizen (48%), was den slowenischen Durchschnittswert um 17,6% übersteigt. GD renoviert systematisch öffentliche Gebäude, um EE-Ziele innerhalb des SEAP zu erreichen und hat vor, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 22,9% zu verringern. FRASNES - LEZ - ANVAING BELGIEN Während ein gemeinsamer SEAP für die Wallonie Picarde entworfen wird, wurden Unterstützungsmaßnahmen veranlasst und vor Ort umgesetzt: Ein Schulwettbewerb zu erneuerbaren BEST PRACTICES Energien und eine Kampagne für BürgerInnen, ein Stand zum Thema "Energie aus Holz" in der Stadthalle, elektrische Stecker an strategischen Orten, ein Energieberater, eine Gruppe zum Einkauf von Energie für die Bürger sowie finanzielle Beihilfen für Solarkollektoren. Die Gemeinde eröffnete im Jahr 2013 außerdem einen Windpark. Eine der drei Turbinen ist im Besitz einer lokalen Genossenschaft. Grand Dole FRANKREICH Grand Dole hat sich durch Unterzeichnung des Konvents der Bürgermeister zu nachhaltiger Energie verpflichtet und strebt bis 2020 die "3x20" Ziele an. Die Gemeinde führte einen Energie- Service ein, um den Verbrauch von Energie ihrer Anlagen nachzuverfolgen und zu verwalten. Die Stadt Dole hat ein Biomasse-Fernwärmenetz, das im Jahr 2012 vollständig renoviert wurde. Immer mehr öffentliche Gebäude werden damit verbunden. Nach einer umfassenden Bewertung des Windpotenzials steht die Gemeinde davor, eine Interessenbekundung gegenüber Entwicklern herauszugeben, einschließlich Kriterien für den Grad der Beteiligung von Bürgern und Gemeinden. 27
GRENOBLE FRANKREICH Im September 2008 hat die Stadt Grenoble ihre Beiträge zu Maßnahmen in den Bereichen Energie und Klima durch 32 konkrete Verpflichtungen und durch die Einführung des "Grenoble Faktors 4" verstärkt. Zum Ende des Jahres 2013 wurde die letzte Prüfung für das Auftragsprogramm vorgelegt und vom Stadtrat genehmigt. Um eine pro-aktive Energiepolitik einzuleiten, stützt sich die Stadt auf zwei lokale gemischte wirtschaftliche Aktiengesellschaften, Gas und Elektrizität aus Grenoble und die Heizungsfirma, die offiziellen Energieversorger, Hersteller und Lieferanten in dem Gebiet. JINDŘICHOVICE POD SMRKEM TSCHECHISCHE REPUBLIK BEST PRACTICES 2010 stellte die Stadt ihre Heizanlage auf Biomasse (3 MW) um. DHS beliefert zwölf Wohn- und zehn öffentliche Gebäude. Gleichzeitig unternahm der Gemeinderat Anstrengungen, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, mit dem Ergebnis, dass die Wärmeerzeugung um 43% sank. Ein "Biomasse Aktionsplan" wurde im Rahmen des "Projektes Bio- Regionen" entwickelt (genehmigt im Jahr 2012). Das Ziel ist es, ein Drittel des regionalen Energieverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen abzudecken, vor allem durch Biomasse. Die Stadt hat bis jetzt 4.581 kW Biomasse, 929 kW PV und 72m2 ST-Anlagen registriert. Die Energie-Agentur der Region Zlin kümmert sich um Aufklärung und Beratung. LITOMĚŘICE TSCHECHISCHE REPUBLIK In den neunziger Jahren wurden in 95% der Kohlekessel in der Stadt (24.388 Einwohner) durch Stadtgas ersetzt. Das Rathaus hat private solarthermische Anlagen bezuschusst (seit 2000). Das brachte der Stadt Auszeichnungen sowohl von der tschechischen Solar- als auch von der EE- Champions League (2010). Heutzutage hat die Stadt 1750 m² Solarthermie, kleine Wasserkraftwerke (8,7 MW) und PV (1,216 MW) installiert. Seit 2008 hat sie geothermische Heizanlagen mit einer Leistung von 40 MWt und 5 MWe geplant. Derzeit läuft noch die Suche nach Finanzierungsquellen. 28
Mórahalom UNGARN In Mórahalom werden die öffentlichen Gebäude über ein geothermisches Fernwärmesystem beheizt. Am Standort der geothermischen Bohrungen wurde eine KWK-Einheit, die das vorhandene Gas nutzt, gebaut und im Neuen Stadtzentrum wurde ein neues Wärmepumpensystem (700 kW) errichtet. Parallel zur Umsetzung des GEOCOM-Projekts wurden die öffentlichen Gebäude energetisch saniert. Die Begeisterung der Entscheidungsträger für innovative Technologien war damit aber noch nicht zu stoppen: Jetzt hat die Kommune noch ein PV-LED-Beleuchtungssystem installiert. PEGLIO ITALIEN In der kleinen Gemeinde Peglio konzentrieren sich die Aktivitäten zur lokalen Energiewende auf einen Mix von BEST PRACTICES Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Nutzung erneuerbarer Energien durch das "Waters Energies Rarities Safety" Projekt. Dadurch wurden mehrer Projekte umgesetzt, u.a. zwei Mini-Windanlagen mit 106 kW im Stadtgebiet, eine 250 kW Biogasanlage und verschiedene PV- und Solarthermie-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden. PITVAROS UNGARN Pitvaros deckt einen beachtlichen Teil ihres Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien. In 2009 untersuchte die Stadt die Potenziale für die Nutzung erneuerbarer Energien in öffentlichen Gebäuden und im Jahr 2010 wurden, mit Unterstützung der EU, verschiedene Investitionen getätigt. Solarthermische Anlagen zur Deckung des Warmwasserbedarfs wurden auf der Schule und dem Gemeindezentrum installiert. Geheizt werden die Gebäude über ein Wärmepumpensystem, das von ungarischen Experten entwickelt wurde. Auch Biomasse wird in der Gemeinde genutzt, da im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts zur Regionalentwicklung Biomasse-Heizkessel beschafft wurden. Für die Zukunft ist der Bau einer Biomasseaufbereitungs- und einer Recyclinganlage geplant. 29
PRATO ITALIEN In Prato wurden thermische Solaranlagen mit insgesamt 242 m2, PV-Anlagen mit 40,6 MW (davon 598 kW auf öffentlichen Gebäuden und 7,1 kW als Ersatz für Eternit) und eine Niedrig-Temperatur-Erdwärmepumpe mit 50 kWt installiert. Die geschätzte Energieerzeugung beläuft sich auf 152.000 kWh pro Jahr, was einer Minderung der Methan-Emissionen um 21.500 Sm3 entsprechen würde. SAINT JEAN LACHALM FRANKREICH Die Gemeinde Saint Jean Lachalm setzte sich im Jahr 2000 zum ersten Mal mit erneuerbaren Energien auseinander. Die Gemeindehalle wurde gebaut und es musste entschieden werden, welche Heizung BEST PRACTICES zum Einsatz kommen sollte. Der Gemeinderat kam schnell zu dem Entschluss, das hohe Potential der Winterwinde zu nutzen und ein Windpark mit 18 MW wurde errichtet. Zum Jahresende 2013 gründete die Kommune gemeinsam mit fünf Landwirten die "SJL energies", ein gemischtwirtschaftliches Unternehmen, um eine Biogasanlage zu errichten und zu betreiben. ZLATNA RUMÄNIEN Die Stadt Zlatna liegt im Kreis Alba und zählt 7.658 Einwohner. Sie schloss sich dem Konvent der Bürgermeister im Jahr 2011 an und 2014 wurde ihr SEAP angenommen. Ein erster Erfolg war die Installation von 50 m² Solarkollektoren auf dem Verwaltungsgebäude. Eine weitere Errungenschaft ist eine Ferienanlage, der mit Wärmepumpen und einem konzentrierenden Sonnenkollektor ausgestattet ist. Ein Mikro-Wasserkraftwerk, zwar in privater Hand, liefert 10 % der erzeugten Energie in der Kommune. 30
Das „100% res coMMunities“ proJekt Die RES Champions League eignet sich hervorragend, um auf lokaler Ebene Daten zur Nutzung erneuerbarer Energien zu sammeln und den Vorreiterkommunen europaweite Sichtbarkeit zu verleihen. So können die Erfolge von Städten und Gemeinden leicht identifiziert werden und bei der Vernetzung unterstützt werden. In Europa schließen sich ländliche Gebiete nationalen, zum RURENER Netzwerk gehörenden „Clubs“ an. Sie werden ermutigt, dem Konvent der Bürgermeister beizutreten und werden in der Umsetzung dieser Selbstverpflichtung anschließend unterstützt. Die Entwicklung und Umsetzung von gemeinsamen Nachhaltigen Energieaktionsplänen (SEAP) für ländliche Gebiete wurde erprobt und daraus resultierende Leitlinien wurden aufgestellt. Ein gemeinsamer europäischer Rahmen ermöglicht die Identifizierung und Auszeichnung von „100% RES Gemeinden“ als Gemeinschaften, die willens und fähig sind ihren gesamten Energiebedarf durch lokal verfügbare erneuerbare Energien in einer nahen Zukunft zu decken und gleichzeitig ihre Energiewende mit Regionalentwicklung und territorialer Kohäsion verbinden. Bald werden alle europäischen 100% RES Gemeinden auf einer gemeinsamen Karte und einer einheitlichen Struktur folgend dargestellt werden. Mit der zunehmenden Anzahl an Gemeinden gewinnt die Bewegung Legitimität, um sich auf europäischer Ebene für eine bessere politische Vertretung der Kommunen, die das Ziel 100% erneuerbare Energien verfolgen, einzusetzen. Das Projekt „100% RES Communities” wird durch das Intelligent Energy Europe Programm der Europäischen Kommission gefördert. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren (April 2012 bis März 2015) und zählt 13 Partner aus 10 Ländern. www.100-res-communities.eu www.res-league.eu Co-funded by the Intelligent Energy Europe Programme of the European Union
Sie können auch lesen