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Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen in Rheinland-Pfalz von Christoph Willigalla, Frank Schlotmann und Jürgen Ott unter Mitarbeit von Matthias Kitt, Uwe Lingenfelder, Herbert Kiewitz und Ludwig Simon Unser Dank gilt den über 200 Odonatologinnen und Odonatologen, die durch ihre Beobachtungen und Datenmitteilungen, besonders beim Projekt Deutsch- landatlas der Libellen, dem Atlas der Libellen der Großregion/Grande Région sowie dem Artenfinder Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren ganz wesentlich zur Qualität der vorliegenden Roten Liste beigetragen haben.
Inhalt Vorwort 6 1 Einführung 9 2 Methode 10 3 Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen 20 4 Auswertung 30 5 Gefährdungen und Schutzmaßnahmen 37 6 Die Naturräumliche Gliederung von Rheinland-Pfalz und ihre Gewässerlebensräume 42 7 Literatur 52
Vorwort Mit der Herausgabe der nun vorliegenden Roten Liste Libellen setzt das Land seine Bestrebungen fort, die mittlerweile teils stark veralteten Roten Listen zu aktualisie- ren. Nicht ohne Grund wurde die Aktualisierung der Roten Listen auch als Ziel in den Koalitionsvertrag 2016 –2021 aufgenommen: Auf diese Weise sollen nicht nur eine bessere Grundlage für naturverträgliche Planungen geschaffen, sondern auch das Wissen um Natur und Lebensräume gestärkt werden. Libellen prägen mit ihrem prächtigen Aussehen seit jeher unsere aquatischen und semiaquatischen Lebensräume. Durch ihre vielfältigen und schillernden Erschei- nungsformen erfreuen sie Naturliebhaber wie erfahrene Biologen. Kurzum, Libellen gehören mit zu den faszinierendsten Wesen, die Rheinland-Pfalz zu bieten hat. Die Dynamik der verschiedenen Gewässer und ihrer Qualität, aber auch zoogeo- grafische Entwicklungen haben zu zahlreichen Veränderungen der Lebensgemein- schaften dieser attraktiven Artengruppe seit der Herausgabe der Vorgängerliste von 1993 geführt. Erfreulich ist der dokumentierte positive Entwicklungstrend, u. a. verursacht durch die erfolgreiche Verbesserung der Wasserqualität. Von dem in Rheinland-Pfalz konsequent betriebenen Ausbau der Kläranlagen hat auch die Libellenfauna profi- tiert, insbesondere die Prachtlibellen und die flussbewohnenden Großlibellen. Mit der nun vorliegenden Roten Liste der Libellenfauna und der Gesamtartenliste sind Schutzmaßnahmen, Priorisierungen und Bewertungen bei Planungen und Eingriffsvorhaben auf aktueller und fachlich fundierter Basis sowie die Information der breiten Öffentlichkeit zum Zwecke der Fort- und Weiterbildung möglich.
Großes Granatauge Den Autoren und ihrem Mitarbeiterstab gilt mein besonderer Dank für die kompe- tente Auswertung, die sich vielfach auf ehrenamtliche Erhebungen und Meldungen bezieht, ohne die eine solche Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Die Liste ist unverzichtbar für behördliche Entscheidungen und alle mit dem Thema befassten Experten und Naturfreunde. Ulrike Höfken Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten
Libellen 1 Einführung Libellen sind wichtige Prädatoren in und an Gewässern und dienen in der Naturschutzbiologie und Planung als Bioindikatoren, da sowohl die Larven als auch die Imagines an bestimmte Umweltbedingungen gebunden sind. Seit Erscheinen der letzten Roten Liste der Libellen Rheinland-Pfalz im Jahr 1993 (Eislöffel, Niehuis & Weit- zel 1993, Datenstand 1992) sind über 25 Jahre vergangen. Nicht nur die Landschaft, sondern auch das Klima und die Wasserqualität haben sich in diesem Zeitraum verändert. Libellen reagieren als hochmobile Tierarten schnell auf diese Veränderungen. Dies spiegelt sich in der Zusammen- setzung der Biozönosen und der Häufigkeit der einzelnen Arten wider. Des Weiteren haben sich die Metho- den zur Erstellung der Roten Listen fortentwickelt. Es gibt mittlerweile objektivere und bundeseinheitliche Kriterien, die die Einstufung einer Art in eine Kategorie ermöglichen (Lud- wig et al. 2009). Daher war es dringend notwendig, eine neue Rote Liste der Libellen für Rheinland-Pfalz zu erstellen, auch um Bewertungen und Planungen zu objektivieren. Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 9
Libellen 2 Methode 2.1 Datengrundlage Libellendaten in RLP werden aktuell der“. Zudem werden Libellenvorkom- an mindestens drei Stellen gesam- men in naturkundlichen Fachzeit- melt: Beim Landesamt für Umwelt schriften publiziert. Rheinland-Pfalz (LfU), bei der Ge- Diese Datenbestände wurden analy- sellschaft deutschsprachiger Odo- siert und auf die folgenden drei Anga- natologen e. V. (GdO) zur Erstellung ben heruntergebrochen: des Deutschlandatlanten „Libellen“ (Brockhaus et al. 2015) und bei der ■■ Art Koordinierungsstelle der kooperie- ■■ TK 25 (Topographische Karte im renden Naturschutzverbände (KoNat) Maßstab 1 : 25.000) mit Nachweis im Rahmen des Projektes „ArtenFin- ■■ Jahr Folgende Datensätze wurden berücksichtigt: Quelle Datensätze Artenfinder 13.961 GdO Deutschlandatlas 29.242 Eigene Daten 1.692 (Willigalla, Kitt) Literaturauswertung 248 (ab 2010)1 Artdatenpool LfU 6.977 Datenbank der Wasser- 921 wirtschaft (LfU) LfU, sonstige Daten 42 Gesamt 53.083 Frühe Adonislibelle 1 Die Auswertung der älteren Literatur ist in den Datensätzen des GdO-Atlanten bereits enthalten. 10 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Hufeisen-Azurjungfer 2.2 Bewertung Ermittlung der aktuellen Bestands- situation Die Rote Liste-Einstufung erfolgte nach der von Ludwig et al. (2009) Als aktueller Bestand wurde der Zeit- beschriebenen Gefährdungsanaly- raum ab 1995 definiert und die aktu- se. Folgende Kriterien wurden dabei elle Bestandssituation aus der Raster- berücksichtigt: frequenz einer Art. D. h. die Anzahl der besetzten Topographischen ■■ Aktuelle Bestandssituation Karten im Maßstab 1 : 25.000 (TK 25) ■■ Langfristiger Bestandstrend mit dem Nachweis einer Art wurde in ■■ Kurzfristiger Bestandstrend Bezug zu der Gesamtzahl der TK 25 ■■ Risikofaktoren mit Artnachweisen gesetzt. Es galten folgende Schwellenwerte (in Anlehnung an Grönhagen 2009): Aktuelle Bestandssituation Abkürzung Rasterfrequenz Ausgestorben Ex 0 Extrem selten Es < 2% Sehr selten Ss 2 – 4,9% Selten S 5 – 14,9% Mäßig häufig Mh 15 – 34,9% Häufig H 35 – 69,9% Sehr häufig Sh ≥ 70% Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 11
Libellen Blutrote Heidelibelle Ermittlung des langfristigen Ermittlung des kurzfristigen Bestandstrends Bestandstrends Zur Ermittlung des langfristigen Für den kurzfristigen Trend wurden Bestandstrends wurde die Bestands- die Rasterfrequenzen von 1990–2005 situation der Arten im Zeitraum mit den Frequenzen von 2005–2015 1900–1994 mit der aktuellen Be- verglichen. Zusätzlich erfolgte eine standssituation (1995–2015) ver Experteneinschätzung im Rahmen glichen. eines Workshops im Frühjahr 2017, an dem alle Autoren und Mitarbeiter Im Meldezeitraum 1900–1994 la- dieser Roten Liste teilgenommen gen Nachweise aus 186 der 194 TK haben. von Rheinland-Pfalz vor, im Melde- zeitraum 1995–2015 aus allen 194 Es galten folgende Schwellenwerte Kartenblättern. Somit war von einer (nach Ott et al. 2015): guten Datengrundlage auszugehen. Aktuelle Änderung der Dennoch war der Datenbestand im Bestandssituation Rasterfrequenz Süden von Rheinland-Pfalz aufgrund erhöhter Erfassungsaktivitäten besser Sehr starke Abnahme < bis -45% als im Norden des Landes (vgl. dazu Starke Abnahme -45% bis -30% Trockur et al. 2010 und Ott et al. Mäßige Abnahme -29% bis -10% 2017). Gleich bleibend -9% bis 30% Starke Zunahme >30% 12 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Risikofaktoren Die Rote Liste-Kategorien und ihre Definitionen (nach Ludwig et al. Die im Rahmen der Erstellung der 2009): deutschlandweiten Roten Liste der Libellen ermittelten Risikofaktoren 0 Ausgestorben (oder verschollen) (Ott et al. 2015) wurden für jede 1 Vom Aussterben bedroht einzelne Art hinsichtlich der Situation in Rheinland-Pfalz in einem Work- 2 Stark gefährdet shop überprüft. Die abschließende 3 Gefährdet Zuordnung stellt das mehrheitliche Expertenvotum dar. Ungefährdet Folgende Risikofaktoren wurden V Vorwarnliste übernommen: D Daten defizitär F Fragmentierung R Extrem selten I Indirekte menschliche Einwirkungen Nb Nicht bewertet N Abhängigkeit von nicht langfristig gesicherten Naturschutzmaßnah- men Folgender weiterer Risikofaktor wurden ebenfalls hinzugenommen: Z Gefährdung durch Neozoen Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ Grüne Flussjungfer 13
0 Ausgestorben (oder verschollen) Arten, die im Bezugsraum verschwunden sind oder von denen keine wild lebenden Populati- onen mehr bekannt sind. Die Populationen sind entweder • nachweislich ausgestorben, in aller Regel ausgerottet (die bisherigen Habitate bzw. Standorte sind so stark verändert, dass mit einem Wiederfund nicht mehr zu rechnen ist) oder • verschollen, das heißt, aufgrund vergeblicher Nachsuche über einen längeren Zeitraum besteht der begründete Verdacht, dass ihre Populationen erloschen sind. 1 Vom Aussterben bedroht Arten, die so schwerwiegend bedroht sind, dass sie in absehbarer Zeit aussterben, wenn die Gefährdungsursachen fortbestehen. Ein Überleben im Bezugsraum kann nur durch sofortige Beseitigung der Ursachen oder wirksame Schutz- und Hilfsmaßnahmen für die Restbestände der Arten gesichert werden. 2 Stark gefährdet Arten, die erheblich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche Einwirkungen erheblich bedroht sind. Wird die aktuelle Gefährdung der Art nicht abgewen- det, rückt sie voraussichtlich in die Kategorie „Vom Aussterben bedroht“ auf. 3 Gefährdet Arten, die merklich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche Einwirkungen bedroht sind. Wird die aktuelle Gefährdung der Art nicht abgewendet, rückt sie voraussichtlich in die Kategorie „Stark gefährdet“ auf. R Extrem selten Extrem seltene bzw. sehr lokal vorkommende Arten, deren Bestände in der Summe weder lang- noch kurzfristig abgenommen haben und die auch nicht aktuell bedroht, aber gegen- über unvorhergesehenen Gefährdungen besonders anfällig sind. V Vorwarnliste Arten, die merklich zurückgegangen, aber aktuell noch nicht gefährdet sind. Bei Fortbe- stehen bestandsreduzierender Einwirkungen ist in naher Zukunft eine Einstufung in die Kategorie „Gefährdet“ wahrscheinlich. D Daten unzureichend Die Informationen zu Verbreitung, Biologie und Gefährdung einer Art sind unzureichend, wenn die Art • bisher oft übersehen bzw. nicht unterschieden wurde oder • erst in jüngster Zeit taxonomisch untersucht wurde oder • taxonomisch nicht ausreichend geklärt ist oder • mangels Spezialisten hinsichtlich einer möglichen Gefährdung nicht beurteilt werden kann. Ungefährdet Arten werden als derzeit nicht gefährdet angesehen, wenn ihre Bestände zugenommen haben, stabil sind oder so wenig zurückgegangen sind, dass sie nicht mindestens in Kategorie V eingestuft werden müssen. Nb Nicht bewertet Für diese Arten wird keine Gefährdungsanalyse durchgeführt.
Libellen Große Königslibelle Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 15
Libellen 2.3 Methodenkritik Der Gefährdungsstatus einer Art in Die Plausibilität des Regelwerkes der Roten Liste wird im Wesentlichen muss aufgrund seiner weiten Ver- auf der Basis der Bestandsgröße breitung und vielfachen Anwendung (Häufigkeit) und der Bestandsver- in zahlreichen bereits existierenden änderung in definierten Zeiträumen Roten Listen angenommen werden. bestimmt. Für diese beiden Kenngrö- Die Anwendung einheitlicher Regeln ßen wurde ein Regelwerk von Katego- gewährleistet die Objektivität, Nach- rien und Schwellenwerten festgelegt, vollziehbarkeit und Vergleichbarkeit nach denen der jeweilige Gefähr- der Ergebnisse. dungsgrad objektiv und nachvollzieh- Aufgrund der hohen Bedeutung der bar bestimmt werden kann. Die Qua- Datenqualität soll dieser Faktor hier lität der Beurteilung hängt demnach einer kritischen Analyse unterzogen entscheidend von zwei Faktoren ab: werden: Der Wertigkeit der verfügbaren Erfas- sungsdaten und der Plausibilität des In der Praxis lassen sich großräumige zugrundeliegenden Regelwerkes. Libellenpopulationen aufgrund des Feuerlibelle 16 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Zierliche Moosjungfer komplexen räumlich-zeitlichen Mu- hängiger Verbreitungsmuster und sters ihres Auftretens sowie aufgrund Populationsdichten zu abweichenden methodischer Schwierigkeiten nur Ergebnissen führen kann. annähernd erfassen. Insbesondere Zur Ermittlung von Bestandsverän- Angaben zur Größe der Populationen derungen wurden drei Zeiträume auf der Ebene von Individuen sind definiert, für die jeweils der Verbrei- bei Libellen – wie generell bei Wir- tungsgrad bestimmt und verglichen bellosen – kaum bzw. nur mit sehr wird. Aufgrund unterschiedlicher hohem Aufwand über Fang-Wieder- Rahmenbedingungen ist jedoch die fang-Untersuchungen möglich. Als Vergleichbarkeit dieser Datensätze nachvollziehbares Maß für die Häu- eingeschränkt. Die Zeiträume sind figkeit der Arten wird daher der Ver- unterschiedlich lang, wodurch ins- breitungsgrad (Rasterfrequenz in %) besondere im ältesten Zeitraum herangezogen, der aufgrund artspe- eine hohe Dynamik anzunehmen zifisch unterschiedlicher, habitatab- ist und es zur Aufsummierung von Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 17
Libellen Nachweisen kommt. Die Erfassungs- Bestandsabnahmen werden im Da- intensitäten und -qualitäten waren tenbestand erst mit Zeitverzögerung unterschiedlich (Anzahl fachkundiger sichtbar. Erfasser, verfügbare Fachliteratur, Zum Beispiel wurden die Kartie- regionale Unterschiede, unterschied- rungen von Lauterborn (1903), Nie- liche Mobilität, Stand der Methoden- huis (1984) und weiteren Erfassern kenntnis, unterschiedliche Aufmerk- aufsummiert und trotz erheblichem samkeit auf bestimmte Artengruppen zeitlichen Abstand gemeinsam dar- oder Fachaspekte). gestellt. Beispiele für methodisch bedingte 2. Im mittleren Zeitraum (1990– Effekte im Datenbestand: 2005) dominierten in Rheinland- Pfalz Flächenkartierungen im Rahmen 1. Längere Zeiträume (1900–1994) amtlicher Libellenuntersuchungen, führen insbesondere bei Arten, die im jüngsten Zeitraum (2005–2015) zu Invasionen neigen, tendenziell dagegen Spezialkartierungen schutz- zur Überschätzung der Häufigkeit. Blauflügel-Prachtlibelle 18 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Vierfleck bedürftiger Arten (Arten der Anhän- te vorliegt, während andere Bereiche ge II und IV der FFH-Richtlinie). Die weniger intensiv erfasst sind. unterschiedliche Fokussierung führt Um solche methodisch bedingten im Datenbestand tendenziell dazu, Auswirkungen auf die Gefährdungs- dass häufige Arten scheinbar kurz- einschätzungen in der Roten Liste aus- fristig abgenommen haben, seltene zuschließen, wurde der Datenbestand Arten dagegen eher positive Trends für jede Art auf Plausibilität geprüft aufzuweisen scheinen. Ferner liegt und in der Expertenrunde erörtert. In bei den Daten aus dem Artenfinder einigen Fällen erschien es aufgrund oft eine regionale Begrenzung der des Expertenwissens geboten, Kor- Mitwirkenden vor, wodurch es zwar rekturen vorzunehmen. Diese Anpas- zu zahlreichen Beobachtungen be- sungen wurden in der Liste kenntlich stimmter Arten kommt, dabei aber gemacht. Damit bleibt die Transpa- eine Konzentration auf wenige Gebie- renz der Bewertung gewährleistet. Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 19
Libellen 3 Rote Liste und Checkliste der Libellen Wissenschaftlicher Deutscher Ökolog. Be- Raster- Aktueller Artname Artname Charakter setzte fre- Bestand isierung TK 25 quenz Calopteryx splendens Gebänderte B 169 87,1 sehr häufig Prachtlibelle Calopteryx virgo Blauflügel- B 176 90,7 sehr häufig Prachtlibelle Chalcolestes viridis Westliche U 104 53,6 häufig Weidenjungfer Lestes barbarus Südliche T 38 19,6 mäßig häufig Binsenjungfer Lestes dryas Glänzende T 46 23,7 mäßig häufig Binsenjungfer Lestes sponsa Gemeine Vz 108 55,7 häufig Binsenjungfer Lestes virens Kleine Vz 32 16,5 mäßig häufig Binsenjungfer Sympecma fusca Gemeine Vz 72 37,1 häufig Winterlibelle Ceriagrion tenellum Zarte Rubinjungfer M 1 0,5 extrem selten Coenagrion Speer-Azurjungfer M 13 6,7 selten hastulatum Coenagrion Helm-Azurjungfer W 20 10,3 selten mercuriale Coenagrion Vogel-Azurjungfer W 2 1,0 extrem ornatum (!) selten Coenagrion puella Hufeisen- U 135 69,6 sehr häufig** Azurjungfer 20 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Langfristiger Kurzfristiger Risiko RL RL RL FFH BNat- Trend Trend faktoren RLP RLP D SchG 2018 1993 gleich mäßige Abnahme nicht 3 § vorhanden starke Zunahme gleich nicht 3 § vorhanden mäßige Abnahme gleich nicht 4 § vorhanden starke Zunahme gleich nicht 1 § vorhanden mäßige Abnahme starke Abnahme nicht V 2 3 § vorhanden starke Abnahme sehr starke nicht V § Abnahme vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 2 § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 3 § vorhanden sehr starke sehr starke nicht 1 1 V §§ Abnahme Abnahme vorhanden starke Abnahme sehr starke F, I 2 2 2 § Abnahme gleich gleich F, I V 1 2 II §§ sehr starke sehr starke F, I 1 1 1 II §§ Abnahme Abnahme mäßige Abnahme mäßige Abnahme nicht § vorhanden Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 21
Libellen Wissenschaftlicher Deutscher Ökolog. Be- Raster- Aktueller Artname Artname Charakter setzte fre- Bestand isierung TK 25 quenz Coenagrion pulchellum Fledermaus- R 28 14,4 selten Azurjungfer Coenagrion scitulum Gabel-Azurjungfer R 31 16,0 mäßig häufig Enallagma cyathigerum Gemeine O 146 75,3 sehr häufig Becherjungfer Erythromma lindenii Saphirauge O 69 35,6 häufig Erythromma najas Großes Granatauge S 60 30,9 mäßig häufig Erythromma viridulum Kleines Granatauge S 79 40,7 häufig Ischnura elegans Große Pechlibelle U 161 83,0 sehr häufig Ischnura pumilio Kleine P 58 29,9 mäßig häufig Pechlibelle Nehalennia speciosa Zwerglibelle M 0 0,0 ausgestorben Platycnemis pennipes Blaue Federlibelle B 139 71,6 sehr häufig Pyrrhosoma nymphula Frühe Adonislibelle B 156 80,4 sehr häufig Aeshna affinis Südliche R 39 20,1 mäßig häufig Mosaikjungfer Aeshna cyanea ! Blaugrüne U 168 86,6 sehr häufig Mosaikjungfer Aeshna grandis Braune R 55 28,4 mäßig häufig Mosaikjungfer Aeshna isoceles Keilfleck- R 29 14,9 selten Mosaikjungfer Aeshna juncea Torf-Mosaikjungfer M 45 23,2 mäßig häufig 22 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Langfristiger Kurzfristiger Risiko RL RL RL FFH BNat- Trend Trend faktoren RLP RLP D SchG 2018 1993 mäßige Abnahme mäßige Abnahme* nicht 3 3 § vorhanden Neunachweis gleich nicht (neu) R § (2006) vorhanden mäßige Abnahme mäßige Abnahme nicht § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 3 § vorhanden gleich gleich nicht 3 § vorhanden starke Zunahme gleich nicht 3 § vorhanden gleich mäßige Abnahme nicht § vorhanden mäßige Abnahme gleich I V 3 V § sehr starke - nicht 0 0 1 §§ Abnahme vorhanden gleich gleich nicht 4 § vorhanden gleich mäßige Abnahme nicht § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht I § vorhanden (VG) gleich mäßige Abnahme nicht § vorhanden gleich starke Abnahme nicht V 3 § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 2 § vorhanden gleich sehr starke nicht 3 2 V § Abnahme vorhanden Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 23
Libellen Wissenschaftlicher Deutscher Ökolog. Be- Raster- Aktueller Artname Artname Charakter setzte fre- Bestand isierung TK 25 quenz Aeshna mixta Herbst- R 109 56,2 häufig Mosaikjungfer Anax ephippiger Schabracken- T 1 0,5 extrem Königslibelle selten Anax imperator Große Königslibelle R 142 73,2 sehr häufig Anax parthenope Kleine Königslibelle O 37 19,1 mäßig häufig Brachytron pratense Früher Schilfjäger R 30 15,5 mäßig häufig Gomphus flavipes Asiatische F 29 14,9 selten Keiljungfer Gomphus Westliche O 92 47,4 häufig pulchellus Keiljungfer Gomphus Gemeine F 75 38,7 häufig vulgatissimus Keiljungfer Onychogomphus Kleine Zangenlibelle F 56 28,9 mäßig häufig forcipatus Ophiogomphus cecilia Grüne Flussjungfer F 61 31,4 mäßig häufig Cordulegaster Gestreifte B 28 14,4 selten bidentata ! Quelljungfer Cordulegaster boltonii Zweigestreifte B 100 51,5 häufig Quelljungfer Cordulia aenea Falkenlibelle O 130 67,0 häufig Epitheca bimaculata Zweifleck S 20 10,3 selten Oxygastra curtisii Gekielter F 3 1,5 extrem Flussfalke selten Somatochlora arctica Arktische M 6 3,1 sehr selten Smaragdlibelle 24 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Langfristiger Kurzfristiger Risiko RL RL RL FFH BNat- Trend Trend faktoren RLP RLP D SchG 2018 1993 starke Zunahme gleich** nicht 4 § vorhanden gleich sehr starke nicht nb I nb § Abnahme vorhanden (VG) gleich mäßige Abnahme nicht § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 2 § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 2 § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme Z (neu) IV §§ gleich mäßige Abnahme nicht 4 § vorhanden starke Zunahme gleich** nicht 1 V § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 1 V § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme I, Z 1 II, §§ IV gleich gleich*** I V 2 3 § gleich mäßige Abnah- nicht 3 § me** vorhanden starke Zunahme gleich** nicht 4 § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 1 § vorhanden Neunachweis sehr starke I, Z 1 (neu) R II, §§ (1997) Abnahme IV gleich sehr starke I, F, N 2 1 2 § Abnahme Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 25
Libellen Wissenschaftlicher Deutscher Ökolog. Be- Raster- Aktueller Artname Artname Charakter setzte fre- Bestand isierung TK 25 quenz Somatochlora Gefleckte Vz 15 7,7 selten flavomaculata Smaragdlibelle Somatochlora Glänzende O 117 60,3 häufig metallica Smaragdlibelle Crocothemis Feuerlibelle S 65 33,5 mäßig häufig erythraea Leucorrhinia albifrons Östliche S 1 0,5 extrem Moosjungfer selten Leucorrhinia caudalis Zierliche S 16 8,2 selten Moosjungfer Leucorrhinia dubia Kleine M 21 10,8 selten Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis Große M 22 11,3 selten Moosjungfer Leucorrhinia rubicunda Nordische M 2 1,0 extrem Moosjungfer selten Libellula depressa Plattbauch P 140 72,2 sehr häufig Libellula fulva Spitzenfleck R 49 25,3 mäßig häufig Libellula Vierfleck R 115 59,3 häufig quadrimaculata Orthetrum albistylum Östlicher Blaupfeil U 2 1,0 sehr selten Orthetrum brunneum Südlicher Blaupfeil P 68 35,1 mäßig häufig Orthetrum Großer Blaupfeil O 134 69,1 häufig cancellatum Orthetrum Kleiner Blaupfeil W 36 18,6 mäßig häufig coerulescens Sympetrum danae Schwarze M 85 43,8 mäßig Heidelibelle häufig* 26 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Langfristiger Kurzfristiger Risiko RL RL RL FFH BNat- Trend Trend faktoren RLP RLP D SchG 2018 1993 gleich* sehr starke nicht 3 2 3 § Abnahme vorhanden gleich gleich** nicht 4 § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 3 § vorhanden Neunachweis nb nicht R (neu) 2 IV §§ (2013) vorhanden starke Zunahme starke Zunahme Z 1 3 IV §§ mäßige Abnahme sehr starke I, N 2 1 3 § Abnahme starke Zunahme starke Zunahme I, F, N I 3 II, §§ (VG) IV sehr starke sehr starke I, N 1 1 3 § Abnahme Abnahme mäßige Abnahme mäßige nicht § Abnahme** vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht 2 § vorhanden gleich gleich** nicht 4 § vorhanden Neunachweis nb nicht R (neu) R §§ (2008) vorhanden starke Zunahme gleich nicht 2 § vorhanden gleich gleich** nicht § vorhanden starke Zunahme starke Zunahme I 1 V § mäßige Abnahme sehr starke nicht 3 4 § Abnahme vorhanden Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 27
Libellen Wissenschaftlicher Deutscher Ökolog. Be- Raster- Aktueller Artname Artname Charakter setzte fre- Bestand isierung TK 25 quenz Sympetrum Sumpf- Vz 7 3,6 sehr selten depressiusculum Heidelibelle Sympetrum flaveolum Gefleckte Vz 62 32,0 sehr Heidelibelle selten**** Sympetrum Frühe O 45 23,2 mäßig häufig fonscolombii Heidelibelle Sympetrum Südliche Vz 20 10,3 selten meridionale Heidelibelle Sympetrum Gebänderte W 1 0,5 extrem pedemontanum Heidelibelle selten Sympetrum Blutrote Vz 121 62,4 häufig sanguineum Heidelibelle Sympetrum striolatum Große Vz 125 64,4 häufig Heidelibelle Sympetrum vulgatum Gemeine R 105 54,1 häufig Heidelibelle Ökologische Charakterisierung Rote Liste B Art der Bäche 0 ausgestorben F Art der Fließgewässer 1 vom Aussterben bedroht O Art der offenen Wasserzone 2 stark gefährdet M Art der oligo- bis mesotrophen 3 gefährdet Gewässer ungefährdet P Pionierart V Vorwarnliste R Art der Röhrichte D Daten defizitär S Art der Schwimmblatt- und R extrem selten Submersvegetation 4 potentiell gefährdet T Art der Tümpel und austrocknenden I (VG) Gefährdete Vermehrungsgäste Gewässer (neu) Art wurde bis 1992 noch nicht in U Ubiquist RLP nachgewiesen Vz Art der Verlandungszone nb nicht bewertet W Art der Wiesengräben 28 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Langfristiger Kurzfristiger Risiko RL RL RL FFH BNat- Trend Trend faktoren RLP RLP D SchG 2018 1993 gleich* mäßige Abnahme N, F 2 I 1 § (VG) gleich sehr starke nicht 2 2 3 § Abnahme vorhanden starke Zunahme starke Zunahme nicht I § vorhanden (VG) starke Zunahme starke Zunahme nicht I § vorhanden (VG) sehr starke sehr starke nicht 1 I 2 § Abnahme Abnahme vorhanden (VG) gleich gleich nicht 4 § vorhanden gleich gleich* nicht § vorhanden mäßige Abnahme starke Abnahme nicht § vorhanden FFH (Fauna-Flora-Habitatrichtlinie) Risikofaktoren II, IV Art des jeweiligen Anhangs F Fragmentierung I indirekte menschliche Einwirkungen BNatSchG N Abhängigkeit von nicht langfristig (Bundesnaturschutzgesetz) gesicherten Naturschutzmaßnahmen Z Gefährdung durch Neozoen § besonders geschützte Art §§ streng geschützte Art Anmerkungen * manuell eine Stufe abgestuft nach Verantwortungsart Deutschland Experteneinschätzung (!) in besonderem Maße für hochgradig ** manuell eine Stufe hochgestuft nach isolierte Vorkommen verantwortlich Experteneinschätzung, da unterkartiert ! in hohem Maße verantwortlich *** manuell zwei Stufen hochgestuft nach Experteneinschätzung, da unterkartiert **** manuell zwei Stufen abgestuft, da dramatischer Bestandseinbruch ab ca. 2000 erkennbar Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 29
Libellen 4 Auswertung 4 Auswertung Ökologische Charakterisierung der Libellenarten der Roten Listen im Zeitver- gleich und im Vergleich zu allen aktuell nachgewiesenen Arten. N 1992 = 46, N 2017 = 21, N alle Arten = 68, nicht berücksichtigt wurden die Gefährdungs- kategorien „Daten unzureichend“ und „extrem selten“. 10 30 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Häufigkeit der in Rheinland-Pfalz nachgewiesenen Libellenarten entsprechend den Gefährdungskategorien im Vergleich zur Roten Liste 1993 (Datenstand 1992). Gefährdungskategorie 2017 1992 Stand Rote Liste Prozentanteil 0 1 1 1992 2017 2017 1 5 0 13 1 1 2% 2 5 12 1 13 5 7% 3 4 11 V 6 2 9 12 5 7% ungefährdet 45 3 11 11 4 6% sonstige 3 V 7 9 6 9% 69 64 ungefährdet 11 45 65 % Sonstige 7 3 4% Gesamtzahl der Arten in RLP 64 69 100 % 50 0 1 2 3 V ungefährdet sonstige 45 40 4% 2% 7% 35 30 7% 25 6% 20 15 9% 10 5 0 2017 65% 1992 0 1 2 3 V Gefährdungsstufen der Libellenarten in Rheinland-Pfalz 2017 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 31
Libellen Bestandsentwicklung Aktuell umfasst die Gesamtartenliste von Rheinland-Pfalz 69 Libellenarten, Östliche Moosjungfer davon 24 Kleinlibellen- und 45 Groß- libellenarten. Im Vergleich zur letzten Roten Liste RLP (Stand 1992) sind die fünf Arten Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum), Asiatische Keiljungfer (Gomphus flavipes), Ge- kielter Flussfalke (Oxygastra curtisii), Östlicher Blaupfleil (Orthetrum albistylum) und Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons) neu hinzuge- kommen. Nach wie vor ausgestorben Gabel-Azurjungfer ist die Zwerglibelle (Nehalennia speciosa), die bisher nur an einer Stel- le bei Ludwigshafen zu Beginn des letzten Jahrhunderts gefunden wurde (Lauterborn 1903). Von den 69 Libellenarten werden aktuell 21 Arten einer Gefährdungs- kategorie zugeordnet, rund 65 % sind ungefährdet. 1992 waren es noch 46 in irgendeiner Form bestandsbe- drohte Arten und nur 11 ungefährdete Gekielter Flussfalke (entsprechend 17%). Somit hat sich im Laufe der vergan- genen drei Jahrzehnte die Rote Liste (Itzerott, Niehuis & Weitzel 1985; Eislöffel, Niehuis & Weitzel 1993) deutlich verändert und die Gefähr- dungssituation einer Vielzahl an Ar- ten merklich verbessert. Asiatische 32 Keiljungfer Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Südliche Binsenjungfer Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 33
Libellen Dies betrifft vor allem die Arten der größeren Fließgewässer und Arten der vegetationsreichen reiferen Altge- wässer. Große Pechlibelle Hauptfaktor für diese positive Ent- wicklung bei den Fließgewässerarten ist die verbesserte Wasserqualität. An erster Stelle ist hier die deutliche Verminderung der Nährstoffbela- stung im Abwasser von Kläranlagen seit Beginn der 90er Jahre zu nennen. An zweiter Stelle steht die Entwick- lung der morphologischen Strukturen von Flüssen und Bächen im Zuge der Umsetzung der europäischen Wasser- Blauflügel-Prachtlibelle rahmenrichtlinie und der Aktion Blau in Rheinland-Pfalz. Aber auch bei zahlreichen Arten der Stillgewässer sind positive Verände- rungen zu verzeichnen. Ursächlich dafür sind mehrere Faktoren: ■■ Baggerseen in der Rheinniederung weisen seit Einstellung der Abbau- tätigkeiten eine Verbesserung ihrer Nährstoffbilanz auf, wodurch sich Kleine Binsenjungfer der Wasserkörper von Schweb- stoffen geklärt hat. ■■ Durch Einleitungen aus Kläranla- gen eutrophierte, an den Haupt- strom angebundene Altrheinarme sind durch den Neubau von Grup- 34 Kleines Granatauge Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen penkläranlagen von der früheren auch den Libellen zugutekommt – Nährstoffzufuhr abgekoppelt und angelegt (v. a. Tümpel, aber auch der mit ihnen verbundene Haupt- Moorgewässer). strom weist eine deutlich verbes- serte Wasserqualität auf. ■■ Darüber hinaus reagieren einige Arten positiv auf die generelle ■■ Daneben wurden vielerorts neue Temperaturerhöhung infolge des Naturschutzgewässer – meist für Klimawandels (Ott 2010). den Amphibienschutz, was aber Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 35
Libellen Drei ökologische Gruppen zeigen allerdings keine oder geringe Ver- änderungen auf und nehmen daher prozentual aktuell einen höheren Anteil der Arten der Roten Liste ein. Dies sind die Bewohner von Verlandungszonen, Mooren und Wiesengräben. Verschlechterungen der Wasserqualität sind in diesen Lebensraumtypen nicht anzunehmen. Hier spielen vermutlich eine gewisse Verbuschungstendenz der Uferzonen Vogel-Azurjungfer mit nachfolgender Beschattung sowie jahreszeitlich veränderte Niederschlä- ge eine Rolle. Von den Arten, für die Deutsch- land aufgrund ihrer Verbreitung eine besondere Verantwortung hat (Gruttke & Ludwig 2004), kommen aktuell drei in Rheinland-Pfalz vor. Für die Vogel-Azurjungfer (Coenagrion ornatum) hat Deutschland bzw. Rheinland-Pfalz aufgrund des stark isolierten Vorkommens der Art eine besondere Verantwortung. Für die Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) und die Gestreifte Quelljung- fer (Cordulegaster bidentata) ergibt sich die besondere Verantwortung daraus, dass rund 20 bis 25 % des Weltbestandes der beiden Arten in Deutschland leben. Blaugrüne Mosaikjungfer 36 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen 5 Gefährdungen und SchutzmaSSnahmen Wie die vorliegende neue Rote Liste Diese Gefährdungsursachen sind an Libellen zeigt, konnten etliche Arten anderer Stelle bereits ausgiebig be- aus einer Gefährdungskategorie ent- schrieben worden (Olias & Burbach lassen oder zumindest herabgestuft 2005, Ott et al. 2015, De Knijf, Ter- werden. Trotz dieser allgemein posi- maat & Ott 2015). Sie werden hier für tiven Entwicklung in den letzten drei Rheinland-Pfalz zusammenfassend Jahrzehnten wirken aber dennoch dargestellt. verschiedene „alte“ Gefährdungsur- Die Libellenarten in Rheinland-Pfalz sachen und es sind neue hinzugekom- sind, neben den indirekten Beein- men. trächtigungen über den Luft- und Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 37
Libellen Wasserweg (z. B. Eutrophierung in- biotopen wie blütenreiche Wiesen, folge atmosphärischen Stickstoffein- Grundwasserentnahme und damit trags), vor allem durch die Zerstörung Austrocknung von Gewässern); und Beeinträchtigung ihrer Lebens- vor allem in den intensiv landwirt- räume gefährdet. schaftlich genutzten Räumen, wie der Vorderpfalz oder Rheinhessen, Es wirken hier folgende Ursachen- Komplexe: ■■ Wasserbau/Schifffahrt (Gewäs- ■■ Landwirtschaft (Belastung der serverbau, Kanalisierung, Wellen- Gewässer mit Schad- und Nähr- schlag, zu starke oder zu geringe stoffen, Einsatz von Insektiziden Gewässerunterhaltung, Freizeit- und damit Reduzierung von nutzung) an den großen Flüssen Beutetieren, Zerstörung von wie Rhein und Mosel; Probleme Fortpflanzungs- und auch Jagd durch Gewässerunterhaltung, vor 38 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen allem an den mittleren und kleine- In jüngster Zeit mehren sich die An- ren Fließgewässern sowie Wiesen- zeichen, dass Libellenarten in Rhein- gräben der Vorderpfalz, land-Pfalz auch durch invasive Arten direkt betroffen sein könnten (Siesa ■■ Fischerei (Einsatz fremder Arten, et al. 2014, Ott 2016). So führt die Ablassen der Gewässer, Entfer- Ausbreitung einiger invasiver Krebs- nung der Gewässervegetation); arten zu einem nachweisbaren Rück- vor allem an Fischteichen und gang mancher Arten. Betroffen sind Sekundärgewässern (größtenteils diejenigen, die als Larven nicht einge- Baggerseen in der Rheinebene), graben im Substrat leben, sondern im Wurzelbereich oder in der Unterwas- ■■ Rohstoffgewinnung (Biotopver- servegetation und somit eine leichte lust) und dessen Nachnutzung; Beute für die Allesfresser darstellen. flächendeckend, je nach geolo- Problematisch erscheinen im Mo- gischem Untergrund beim Abbau ment vor allem der in Rheinland-Pfalz der verschiedensten Materialien (u. nahezu omnipräsente Signalkrebs a. Sand, Kies, Gesteine), (Pacifastacus leniusculus) und der sich im Rhein und seinen Seitenge- ■■ Forstwirtschaft (Beeinträchtigung wässern vom Oberrhein her aus- von Quellen, Nadelholzanpflan- breitende Kalikokrebs (Orconectes zungen, intensive Nutzung); flä- immunis). Während der Kalikokrebs chendeckend, Auswirkungen auf die Libellengemein- schaften der Auengewässer inkl. der ■■ Klimawandel (Änderung der Jah- Zierlichen Moosjungfer (Leucorrhinia resniederschläge, frühzeitiges caudalis) zeigt (Ott 2016), scheint der Trockenfallen von Gewässern), be- Signalkrebs für den Zusammenbruch troffen sind v. a. Quellen, kleinere der Population des Gekielten Fluss- Fließgewässer und flache Tümpel falken (Oxygastra curtisii) zumindest in Mittelgebirgslagen, mitverantwortlich zu sein; möglicher- weise stellt er sogar den Hauptgrund ■■ Sukzession (Beschattung, Zuwach- hierfür dar (Ott, Lingenfelder & sen von Gewässern) überall dort, Schoor 2017). Zukünftig dürfte auch wo keine extensive Nutzung mehr der Rote Amerikanische Sumpfkrebs erfolgt (z. B. Wooge im Pfälzer- (Procamburus clarkii), der vereinzelt wald). schon nachgewiesen wurde (z. B. bei Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 39
Libellen Bingen), von Relevanz sein (vgl. Siesa durch verschiedene Schutz- und För- et al. 2014). dermaßnahmen erreicht werden, wie z. B. durch: Gerade bei Libellen, die ein aqua- tisches Larven- und ein terrestrisches ■■ Förderung dynamischer Land- Imaginalstadium haben, ist der Erhalt schaftsprozesse (z. B. Über- komplexer Biotope (Lebensraum- schwemmungsdynamik in Fluss- mosaik) und eines funktionierenden auen, Anlage von Rohbodenufern Biotopverbunds besonders wichtig. in Sand- und Kiesgruben) an allen größeren Gewässern und Sekun- Allein der Erhalt der Gewässer ist därlebensräumen, nicht ausreichend, auch das Umfeld sollte reich strukturiert sein und ■■ Reduktion des Schadstoff-, Pesti- unterschiedliche Biotope aufweisen zid- und Feinsedimenteintrags in (Hecken, Baumgruppen, Wälder, blü- Fließ- und Stillgewässer, flächen- tenreiche Wiesen). Der Erhalt einer deckend, diversen Libellengemeinschaft kann 40 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen ■■ Stabilisierung und Renaturierung Artenschutzkonzepte zu entwickeln. des Wasser- und Nährstoffhaus- Das Monitoring der Populationen ist halts in Mooren und anderen hierzu eine unabdingbare Basis, denn Feuchtgebieten, v. a. im Pfälzer- nur so kann auf positive oder negati- wald und im Hunsrück, ve Entwicklungen entsprechend rea- giert werden. ■■ Naturgemäße Gewässerunterhal- tung und -entwicklung (v. a. Fließ- gewässer und grundwasserbeein- flusste Gräben) und naturgemäßer Fischbesatz (v. a. Teiche), kein Ausbringen von invasiven Arten (z. B. Graskarpfen oder Signal- krebse), flächendeckend, ■■ An die Bedürfnisse der Zielarten angepasste Gewässerrenaturie- rungen, ■■ Neuanlage von Kleingewässern unterschiedlichster Art, flächen- deckend, allerdings nicht in un- mittelbarer Nähe zu bekannten Vorkommen des Kalikokrebses, ■■ Erhalt und Förderung blüten- reicher Uferrandstreifen und Wie- sen im Umfeld der Gewässer. Für ausgewählte Spezies wie die vom Aussterben bedrohten Arten Vogel- Azurjungfer (Coenagrion ornatum) oder Gekielter Flussfalke (Oxygastra curtisii) empfiehlt es sich spezielle Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 41
Libellen 6 Die Naturräumliche Gliederung von Rheinland-Pfalz und ihre Gewässerlebensräume In Rheinland-Pfalz finden sich 16 einer zweiten Gruppe mit mittelgroß- naturräumliche Einheiten, die – ab- em Flächenanteil das Mittelrheinge- gestuft nach ihrer Größe – in drei biet, das Moseltal, das Gutland, die Gruppen eingeteilt werden können. Westeifel und das Pfälzisch-Saarlän- Die flächenmäßig größten Einheiten dische Muschelkalkgebiet sowie mit sind das Nördliche Oberrheintiefland, nur einem kleinen Flächenanteil der die Osteifel, der Hunsrück, das Saar- Taunus, das Bergisch-Sauerländische Nahe-Bergland, der Westerwald und Gebirge, das Gießen-Koblenzer-Lahn- das Haardtgebirge, dann folgen in tal, das Rhein-Main-Tiefland und die Niederrheinische Bucht. 42 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Bergisch-Sauerländisches Gebirge Westerwald Niederrheinische Bucht Mittelrheingebiet Gießen-Koblenzer Lahntal Osteifel Westeifel Koblenz ) " Mainz ) " Trier ) " Ludwigshafen Kaiserslautern ) " ) " Gutland Moseltal Hunsrück Taunus Rhein-Main-Tiefland Nördliches Oberrheintiefland Saar-Nahe-Bergland Haardtgebirge Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet 0 5 10 20 30 40 Naturräumliche Gliederung Quelle der Geobasisdaten: Vermessungs- und Kilometers (nachKatasterverwaltung E. Meynen und J. Schmithüsen) Rheinland-Pfalz - © 01/2016 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 43
Libellen Die unterschiedlichen Naturräume zeichnen sich durch charakteristische Gewässerlebensräume aus. Generell ist anzumerken, dass Rheinland-Pfalz zwar reich an Fließ- und Stillgewäs- sern ist, letztere jedoch weit überwie- gend anthropogen bedingt sind (z. B. die Wooge). Als größere natürliche Stillgewässer können streng genommen nur die Maare in der Eifel sowie einige Auen- gewässer entlang des Rheins angese- hen werden. Das dominierende Gewässer im Nördlichen Oberrheintiefland und im Mittelrheingebiet ist der Rhein. Dieser ist zwar ausgebaut, doch sind gerade im Nördlichen Oberrheintiefland neben dem Fluss selbst auch vielerlei weitere Gewäs- serlebensräume – wie Auengewässer Asiatische Keiljungfer und Sand- und Kiesgruben etc. – zu finden. Nach der Verbesserung der Gewässergüte in den letzten Jahr- zehnten ist der Rhein wieder zu einem von Libellen gut besiedelten Lebensraum geworden. Charakteristische Arten sind etwa die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und vor allem die Asia- tische Keiljungfer (Gomphus flavipes). Gebänderte Prachtlibelle 44 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Der südliche Abschnitt des Nördlichen Oberrheintieflands wird von den aus dem Haardtgebirge (vor allem Pfälzerwald) kommenden Bächen unterschiedlichster Größe durchzogen, die Lebensraum einer interessanten Libellenzönose sein können. Hier finden sich die Schwerpunkt- Helm-Azurjungfer vorkommen der Grünen Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia), der Gemei- nen Keiljungfer (Gomphus vulgatissi- mus) und der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale). Im Haardtgebirge befinden sich mehr als 1000 ausschließlich anthro- pogene Staugewässer sowie einige kleinflächige Moore. Hierbei handelt es sich um saure Gewässer, die be- sonders für Moorlibellen von Inte- resse sein können (Kleine und Große Große Moosjungfer Moosjungfer Leucorrhinia dubia und L. pectoralis). Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 45
Libellen Die wichtigsten Fließgewässer des Saar-Nahe-Berglandes sind die Alsenz, der Glan, die Lauter und die Nahe, welche in den Rhein entwäs- sern. Teils sind die genannten Fließ- gewässer noch naturnah, teils aber auch deutlich strukturell verändert (z. B. durch Stauwehre). Da einige Kleine Zangenlibelle dieser Fließgewässer abschnittsweise renaturiert wurden, findet sich teils wieder eine interessante Fließwasser- lebensgemeinschaft. Charakteristische Art ist hier vor allem die Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus). Dane- ben liegt in diesem Naturraum – ne- ben vielen Sekundärgewässern – das Landstuhler Bruch, in dem sich ver- einzelt noch Moorgewässer als spe- zielle Libellenlebensräume finden [z. Torf-Mosaikjungfer B. für die Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea)]. 46 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Der Hunsrück weist vor allem klei- nere Fließgewässer und einige Sekun- därgewässer auf. Daneben finden sich hier aber auch noch Moorgewässer, wobei in jüngster Zeit etliche neue Gewässer durch Renaturierungsmaß- nahmen entstanden sind. Diese sind vor allem für Moorarten interessant, z. B. im Nationalpark Hunsrück- Arktische Smaragdlibelle Hochwald. Dort entwickeln sich etwa bedeutsame Bestände der Arktischen Smaragdlibelle (Somatochlora arctica). Weitere charakteristische Arten des Hunsrücks sind die Torf-Mosaikjung- fer (Aeshna juncea), die Kleine Moos- jungfer (Leucorrhinia dubia) und die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae). Schwarze Heidelibelle Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 47
Libellen Das Moseltal ist durch die stauge- regelte Mosel geprägt, die eher einen großen Stillgewässerlebensraum darstellt, denn einen Fluss; daneben finden sich dort die typischen fluss- nahen Sekundärgewässer mit ihren charakteristischen Arten [u. a. dem Großen Blaupfeil (Orthetrum cancel- latum) oder der Westlichen Keiljung- Großer Blaupfeil fer (Gomphus pulchellus)]. Westliche Keiljungfer Kleine Pechlibelle 48 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
In der Eifel entwässern die kleineren Fließgewässer in den Rhein und in die Mosel. Aus libellenkundlicher Sicht sehr interessante Fließgewässer stel- len hier die Sauer, die Nette, die Ahr und die Our dar. Letztere bietet den einzigen Lebensraum des Gekielten Flussfalken (Oxygastra curtisii) – auch Gekielte Smaragdlibelle genannt – in Gekielter Flussfalke Rheinland-Pfalz und Deutschland. Daneben finden sich in dieser Einheit der Stausee Bitburg als ein großes Hochwasserrückhaltebecken der Prüm sowie als natürliche Gewässer einige Maare wie der Laacher See, als größter See in Rheinland-Pfalz, und das Pulvermaar als eines der tiefsten Gewässer in Deutschland. Plattbauch 49
Libellen Im Westerwald gibt es neben größeren – Lahn, Sieg, Rhein – und kleineren Fließgewässern – Saynbach, Nister, Holzbach u. a. – auch einige Stauseen, wie die Krombachtalsperre, sowie die aus sieben Staugewässern bestehende Westerwälder Seenplatte. Staugewässer haben, wenn sie keine oder nur geringe naturnahe Bereiche Gestreifte Quelljungfer besitzen oder größtenteils der Frei- zeitnutzung gewidmet sind (wie der 80 ha große Wiesensee), für Libel- len oft nur eine geringe bis mittlere Bedeutung. Gleiches gilt in diesem Naturraum, wie auch in den anderen, für Angel- und Fischzuchtgewässer. In allen Naturräumen sind darüber hinaus die Quellen als Libellenlebens- raum zu nennen, doch sind diese oft ausgebaut oder verändert und fallen damit als Lebensraum für die Ge- streifte Quelljungfer (Cordulegaster Blaue Federlibelle bidentata) – der Charakterart dieser Biotope – aus. 50 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ Gekielter Flussfalke 51
Libellen 7 Literatur Im Text erwähnt: Brockhaus, T., Roland, H.-J., Benken, T., Conze, K.-J., Günther, A., Leipeilt, K. G., Lohr, M., Martens, A., Mauersberger, R., Ott, J., Suhling, F., Weih- rauch, F. & C. Willigalla (2015): Atlas der Libellen Deutschlands (Odonata). – Libellula Supplement 14, Bremen. De Knijf, G., Termaat, T. & J. Ott (2015): Conservation. In: Boudot, J.-P. & V. J. Kalkman (eds.): Atlas of the European dragonflies and damselflies. KNNV Publishing, The Netherlands: 27-35, Zeist. Eislöffel, F., Niehuis, M. & M. Weitzel unter Mitarbeit von Braun, M., Braun, U., Ott, J., Schausten, H. & L. Simon (1993): Rote Liste der bestandsgefähr- deten Libellen (Odonata) in Rheinland-Pfalz. Stand 1992. Broschüre, Hrsg. Ministerium für Umwelt und Forsten (MUF). 28 S., Mainz. Grönhagen, N. (2009): Entwurf einer neuen “Roten Liste der gefährdeten Libellen in Nordrhein-Westfalen”. Diplomarbeit Westfälische Wilhelms- Universität, Münster. Gruttke, H. & G. Ludwig (2004): Konzept für die Ermittlung der Verantwort- lichkeit für die weltweite Erhaltung von Arten mit Vorkommen in Mitteleu- ropa: Neuerungen, Präzisierungen und Anwendungen. – Natur und Land- schaft 79: 271-275, Stuttgart. Itzerott, H., Niehuis, M. & W. Weitzel (1985): Rote Liste der bestandsgefähr- deten Libellen (Odonata) in Rheinland-Pfalz. Hrsg. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Umwelt. 23 S., Mainz. Lauterborn, R. (1903): Beiträge zur Fauna und Flora des Oberrheins und sei- ner Umgebung. II. Faunistische und biologische Notizen. – Mitteilungen der POLLICHIA 19: 63-130, Ludwigshafen. Ludwig, G., Haupt, H., Gruttke, H. & M. Binot-Haffke (2009): Methodik der Gefährdungsanalyse für Rote Listen. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (1): 23-71, Bonn. 52 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Kleines Granatauge Niehuis, M. (1984): Verbreitung und Vorkommen der Libellen (Insecta: Odo- nata) im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz und im Nahetal. – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 3 (1): 1-203, Landau. Olias, M. & K. Burbach (2005): Libellen (Odonata). In: Günther, A., Nigmann, U., Achtziger, R. & H. Gruttke (Bearb.): Analyse der Gefährdungsursachen von planungsrelevanten Tiergruppen in Deutschland zur Ergänzung der bestehenden Roten Liste gefährdeter Tiere. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 21: 351-385, Bonn. Ott, J. (2010): Dragonflies and climatic changes - recent trends in Germany and Europe. – In: Ott, J. (ed.) (2010) Monitoring Climatic Change with Dra- gonflies. BioRisk 5: 253-286, Sofia. Ott, J., Conze, K.-J., Günther, A., Lohr, M., Mauersberger, R., Roland, H.-J. & F. Suhling (2015): Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutsch- lands. – Libellula Supplement 14: 395-422, Bremen. Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 53
Libellen Ott, J. (2016): Der Kalikokrebs (Orconectes immunis HAGEN, 1870) – eine gra- vierende Bedrohung für FFH-Libellen- und Amphibien-Arten der Rheinaue (Crustacea: Decapoda: Cambaridae). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 13 (2): 495-504, Landau. Ott, J., Frank, D., Schotthöfer, A. & C. Willigalla (2017): Libellen in Rhein- land-Pfalz – beobachten und erkennen. Eigenverlag der KoNat, Neustadt a. d. Weinstraße. Ott, J., Lingenfelder, U. & M. Schorr (2017): Monitoring der Population der Gekielten Smaragdlibelle an der Our (Landesweites FFH-Monitoring Libel- len, Bericht 2016). Unveröffentliches Gutachten im Auftrag des LfU, Mainz. Siesa, M. E., Padao-Schioppa, E., Ott, J., De Bernadi, F. & G.F. Ficetola (2014): Assessing the consequences of biological invasions on species with complex life cycles: Impact of the alien crayfish Procamburus clarkii on Odonata. – Ecological Indicators 46: 70-77, München. Trockur, B., Boudot, J.-P., Fichefet, V., Goffart, P., Ott, J. & R. Proess (2010): Atlas der Libellen – Atlas des Libellules. – Fauna und Flora der Großregion/ Faune e Flore dans la Grande Région, Landsweiler-Reden. 54 Blauflügel-Prachtlibelle Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
Libellen Zur Erstellung der Rasterfrequenz ausgewertet: Busch, R. (2012): Hinweise zum Vorkommen und Ausbreitung der Gabel- Azurjungfer (Coenagrion scitulum RAMBUR, 1842) in Hessen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz. – Libellen in Hessen 5: 45-48, Echzell. Folz, H.-G. (2010): Ergänzende Libellenfunde in den Landkreisen Mainz- Bingen und Alzey-Worms, Rheinhessen (Insecta : Odonata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 11 (4) : 1163-1174, Landau. Folz, H.-G. (2013): Südliche Heidelibellen (Sympetrum meridionale) im Inneren Rheinhessens (Odonta: Libellulidae). – Fauna Flora Rheinland- Pfalz 12 (3): 1145-1148, Landau. Lingenfelder, U. (2011): Coenagrion scitulum im südwestdeutschen Raum - eine aktuelle Übersicht (Odonata: Coenagrionidae). – Libellula 30: 51- 64. Bremen. Lingenfelder, U. (2013): Die Libellen der Queichniederung (Insecta : Odo- nata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 12 (3): 921-998, Landau. Ott, J. (2012): Zum starken Auftreten der Großen Moosjungfer (Leucor- rhinia pectoralis CHARPENTIER, 1825) im Jahr 2012 in Rheinland-Pfalz nebst Bemerkungen zu Leucorrhinia rubicunda (LINNEAUS, 1758) (In- secta : Odonata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 12 (2): 571-590, Landau. Ott, J. (2013a): Erfassung der Gestreiften Quelljungfer (Cordulegaster bidentata SELYS, 1843) im Naturpark und Biosphärenreservat Pfälzer- wald (Insecta : Odonata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 12 (3) : 1039- 1074, Landau. Ott, J. (2013b): Erstnachweis der Östlichen Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons BURMEISTER, 1839) in Rheinland-Pfalz (Insecta : Odonata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 12 (3): 1075-1086, Landau. Ott, J. (2014): Zur Ansiedlung der Großen Moosjungfer – Leucorrhinia pec- toralis CHARPENTIER, 1825) in der Pfalz (Insecta: Odonata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 12 (4): 1179-1182, Landau. Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ 55
Libellen Ott, J. (2016): Der Kalikokrebs (Orconectes immunis HAGEN, 1870) – eine gra- vierende Bedrohung für FFH-Libellen- und Amphibien-Arten der Rheinaue (Crustacea: Decapoda: Cambaridae). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 13 (2): 495-504, Landau. Post, M. (2014): Die Libellenfauna im Raum Neustadt 2013. – POLLICHIA Ku- rier 30 (1) : 20-22, Neustadt a. d. Weinstraße. Post, M. (2016): Von Libellen in der Pfalz. – POLLICHIA Kurier 32 (1) : 17, Neu- stadt a. d. Weinstraße. Schlotmann, F. (2010): Arealerweiterung der Gemeinen Winterlibelle (Sympecma fusca) (Odonata: Lestidae) in Rheinhessen - eine Folge der Kli- maänderung und von anthropogener Gewässerunterhaltung. – Fauna Flora Rheinland-Pfalz: 11 (4): 1385-1396, Landau. Schlotmann, F. (2011): Die Entwicklung der Libellenfauna (Insecta: Odonata) des Soonwaldes (Rheinland-Pfalz) im Lauf von drei Jahrzehnten – eine Ana- lyse ökologischer Faktoren. – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 12 (3): 921-998, Landau. Weber, F.-R. & B. Trockur (2016): Wiederfund von Ceriagrion tenellum in Rheinland-Pfalz. – POLLICHIA Kurier 32 (1): 18-21, Landau. Willigalla, C. (2016): Neue Entwicklungen zur Libellenfauna im Soonwald, Rheinland-Pfalz (Insecta: Odonata). – Fauna Flora Rheinland-Pfalz 13 (2): 557-571, Landau. Willigalla, C., Jäckel, K., Ackermann, J. & K. Koch (2014): Veränderungen der Libellenfauna (Odonata) der Stadt Mainz. – Mainzer Naturwissenschaft- liches Archiv 51: 289-307, Mainz. Willigalla, C., Schotthöfer, A. & D. Frank (2016): Zur Situation von Orthetrum albistylum in Rheinland-Pfalz (Odonata: Libellulidae). – Libellula 35 : 217-221, Bremen. 56 Rote Liste • rHEINLAND-pFALZ
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