Statusbericht Energiewende in Rheinland-Pfalz 2020 - www.energieagentur.rlp.de

 
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Statusbericht Energiewende in Rheinland-Pfalz 2020 - www.energieagentur.rlp.de
Statusbericht Energiewende
in Rheinland-Pfalz 2020
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Inhaltsverzeichnis

Vorwort	                                                04

Vorbemerkung	                                           05

Erneuerbare Energien in Rheinland-Pfalz	                06
Entwicklung Windkraft	                                  07
Entwicklung Solarenergie	                               08
Entwicklung Bioenergie 	                                10
Entwicklung sonstige Erneuerbare Energien 	             12

Regionale Fortschritte
Rheinland-Pfalz 	                                       14
Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald 	           22
Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe 	                 30
Metropolregion Rhein-Neckar 	                           38
Planungsgemeinschaft Trier                              44
Planungsgemeinschaft Westpfalz 	                        50

Klimaschutzcontrolling		                                 57
Kommunales Energie- und Treibhausgasmonitoring			        57
Wertschöpfung durch Klimaschutz und Energiewende         61

Weitere Themen der Energiewende
Kommunale Wärmewende                                     64
Gebäude und Wärmewende                                   67
Mobilität und Energiewende                               69
Rekommunalisierung                                       72
Intelligente Energieversorgung                          73

Projektsteckbriefe im Energieatlas Rheinland-Pfalz 		   74

Quellenverzeichnis76

Datenquellen und Methodik                               78

Bildnachweise	                                          80

Impressum	                                              80
Statusbericht Energiewende in Rheinland-Pfalz 2020 - www.energieagentur.rlp.de
Vorwort
    Liebe Leserinnen und Leser,

    die Veränderungen beim Klima wer-
    den auch bei uns immer stärker spür-
    bar: die letzten sechs Jahre waren die
    wärmsten in Folge seit Beginn der
    Wetteraufzeichung, Starkregenereig-
    nisse nehmen zu, in Hunsrück und
    Eifel sieht man große Flächen toten
    Waldes durch Borkenkäferbefall und
    Schlittenfahren kennen Kinder fast
    nur noch aus dem Skiurlaub.

    Gleichzeitig steigt bei Kommunen,
    Unternehmen und Privatpersonen
    die Bereitschaft, aktiv dem Klima­
    wandel und seinen Folgen entgegen­
    zusteuern.    Die    Veränderungen
    werden langsam sichtbar.

    Allein 2019 wuchs die Zahl der zuge-     Beitrag zur regionalen Wertschöp-     die die Volatilität der Erneuerbaren
    lassenen Elektro- und PlugIn-Pkw um      fung und Nachhaltigkeit. Der Aus-     bereits heute wesentlich kompensie-
    3.709 auf 10.032 an. Darüberhinaus       bau der Sektorkopplung im Bereich     ren kann.
    steigt auch das Interesse an Photo-      Wärme und Mobilität, die Transfor-
    voltaik-Anlagen wieder an. Mittlerwei-   mation der industriellen Produkti-    Eine regelmäßige Erfassung von
    le liegt der Fokus auf der Eigenstrom-   onsprozesse sowie die geplante Ent-   Kennwerten gibt Aufschluss über die
    versorgung, auch in Verbindung mit       wicklung der Wasserstoffproduktion    Entwicklung. Für die regionale Be-
    Batteriespeichern. Dies zeigt die        wird den Bedarf an Erneuerbarem       trachtung verknüpft der Statusbericht
    hohe Nachfrage im landeseigenen          Strom weiter steigern. Dies bedingt   zur Energiewende Statistik, Theorie
    Solar-Speicher-Programm. Aber auch       deren beschleunigten Ausbau in        und Praxis durch Fokusthemen und
    Kommunen gehen diesen Weg und            den kommenden Jahren, wobei die       Beispiele vor Ort. Der Statusbericht
    erhöhen u. a. den Autarkiegrad ihrer     Kommunen nach den neuen EEG-          erscheint nunmehr zum dritten Mal
    energieintensiven Kläranlagen und        Rahmenbedingungen wirtschaftlich      im zweijährigen Rhythmus. Diesmal
    drosseln die Verbräuche ihrer Lie-       vermehrt partizipieren werden. Den    werden jedoch, wo immer möglich,
    genschaften. Und das nicht nur im        Kommunen kommt beim Ausbau            Zahlen für 2019 sowie Zeitreihen ab-
    Hinblick auf die zu erwartenden Zu-      eine Schlüsselstellung zu. Wichtig    gebildet, um die schnelle Entwicklung
    satzkosten durch die beschlossene        sind dabei vor allem transparente     der beiden vergangenen Jahre sicht-
    CO2-Bepreisung.                          Geschäftsmodelle und ein gelunge-     bar zu machen.
                                             ner Interessensausgleich zwischen
    Insgesamt ist Rheinland-Pfalz sei-       Betreibern,    Anlieger-Kommunen,     Ich lade Sie ein, in die Zahlen einzu-
    nem Ziel, den Energieverbrauch des       Bürgern sowie Finanzierern. Neben     tauchen, sich Anregungen zu holen
    Landes bis 2030 zu 100 Prozent aus       den Potenzialen im Bereich der        und gemeinsam den weiteren Weg
    Erneuerbaren Energien zu decken,         Energieeffizienz ist der Ausbau der   zum 1,5-Grad-Ziel zu gehen. Damit
    nähergekommen. 2018 lag der An-          Erneuerbaren DER Schlüssel zum        unser Land mit seinen Wäldern und
    teil an der Stromerzeugung bereits       Klimaschutz, unterstützt durch        dem Weinbau weiterhin so schön
    bei über 50 Prozent1. Die Erneuer-       Speichertechnologien, Infrastruk-     und lebenswert bleibt!
    baren Energien leisten einen hohen       turentwicklung und Sektorkopplung,

    Michael Hauer
    Geschäftsführer der Energieagentur
    Rheinland-Pfalz GmbH

4                           Vorwort
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Vorbemerkung
Energiewende, Erneuerbare Ener-             anschaulichen und ergänzen die In-           (siehe Anhang) und beziehen sich auf
gien, Energieeffizienz – viel ver-          formationen und geben sowohl dem             den aktuellen Gebietsstand (letzte
wendete Begriffe. Oft fehlt jedoch          interessierten Laien als auch den            Änderung Januar 2020). Die Daten
der Zusammenhang zwischen sta-              Verantwortlichen und Kümmerern               wurden auch für die vergangenen Jah-
tistischen Daten und der eigenen            vor Ort einen Überblick darüber, wo          re auf diesen Gebietsstand umgelegt.
Lebenssituation bzw. dem eigenen            Rheinland-Pfalz und die Kommunen             Die eingesetzten Abschätzungen, An-
Wohnumfeld oder dem Wissen zur              sich auf dem Weg zu einer klima-             nahmen und Berechnungen sind im
Interpretation der Daten.                   und ressourcenschonenden Zukunft             Anhang detailliert aufgeführt. Daten-
                                            befinden oder wo diese Vision be-            quellen sind u. a. die Daten des Über-
Der Statusbericht zur Energiewende          reits heute Realität ist.                    tragungsnetzbetreibers       Amprion
der Energieagentur Rheinland-Pfalz                                                       zur Stromeinspeisung aus EEG-
ergänzt die statistischen Daten im          Im Fokus stehen dabei nicht nur das          geförderten Anlagen, Marktstamm­
Energieatlas Rheinland-Pfalz (siehe         gesamte Landesgebiet und die Land-           datenregister und Ladesäulenregister
Infobox). Die dritte Ausgabe wurde          kreise bzw. kreisfreien Städte, be-          der Bundesnetzagentur, Daten geför-
überarbeitet und betrachtet, sofern         trachtet werden zudem Stand, Ent-            derter Anlagen aus dem Marktanreiz-
nicht anders gekennzeichnet, die            wicklung und Aktivitäten auf Ebene           programm des Bundesamts für Wirt-
Jahre 2018/19, um eine möglichst            der einzelnen Städte und Verbands-           schaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA),
hohe Datenaktualität zu bieten.             gemeinden. Zusammengefasst wer-              Zahlen vom Kraftfahrt­     bundesamt
Auch wurden in dieser Ausgabe für           den diese Einheiten unter den fünf           und dem Statistischen Landesamt
ausgewählte Bereiche Zeitverläufe           Planungsgemeinschaften,       wobei          Rheinland-Pfalz sowie Informatio-
der Daten aufgenommen.                      die Stadt Worms sowohl in der Pla-           nen zu Klimaschutzaktivitäten aus
                                            nungsgemeinschaft Rheinhessen-               dem Förderportal der Nationalen
	Dritte Ausgabe für                        Nahe als auch in der Metropolregion          Klimaschutzinitiative und eigenen Er-
  Betrachtungszeitraum 2018/19.             Rhein-Neckar aufgeführt ist.                 hebungen aus Netzwerken und der
                                                                                         täglichen Arbeit der Energieagentur
Neben reinen Daten zur Energie-             	Datenquellen, Methodik und                 Rheinland-Pfalz vor Ort.
wende für die verschiedenen Verwal-           Gebietsstand weitestgehend analog
tungseinheiten kommen in den farb-            Energieatlas Rheinland-Pfalz.
lich unterlegten Infoboxen Akteure
im Land zu Wort. Darüber hinaus             Die Datenquellen und die Methodik
werden Projekte und Konzepte vor-           dieser Broschüre entsprechen denen
gestellt. Karten und Diagramme ver-         des Energieatlas Rheinland-Pfalz

  Informieren – Entdecken – Mitgestalten, der Energieatlas Rheinland-Pfalz
                                                                                                                              !
  Im zentralen Onlineportal zur Energie­    gewählte kommunale Klimaschutzaktivi­        Kontakt:
  wende der Energieagentur Rhein­           täten werden in einem eigenen Bereich        energieatlas@energieagentur.rlp.de
  land-Pfalz präsentieren etwa 300 ver­     abgebildet.                                  datenservice@energieagentur.rlp.de
  schiedene Initiatoren ihre Projekte mit
  Vorbildcharakter. Karten und regiona­     Der Energieatlas wird kontinuierlich
  le Energiesteckbriefe enthalten Daten     weiter­entwickelt. Onlineformulare emög­
  und Zeitreihen zu den Themen Strom,       lichen die Meldung eigener Projekte.
  Wärme und Mobilität für Rheinland-        Gemeinden können die hinterlegten
  Pfalz und die einzelnen Landkreise,       Daten ihres Einzugsgebiets als Service der
  Städte und Verbandsgemeinden. Aus­        Energie­agentur abrufen.                     www.energieatlas.rlp.de

                                                                                                 Vorbemerkung                     5
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Erneuerbare Energien in Rheinland-Pfalz
    Anteil Erneuerbarer Energien (EE)                      Im Dezember 2015 einigten sich die         	Rheinland-Pfalz will bis 2050
    an der Bruttostromerzeugung                            Staaten anlässlich der COP21 in Paris        klimaneutral werden.
                                                           auf die Begrenzung der Klimaerwär-
    %-Zusammensetzung                           gesamt     mung auf deutlich unter zwei Grad         Für den Endenergiebedarf sind die
                                                           durch Reduktion der Treibhausgas-         Verbrauchssektoren Strom, Wärme
    2019*
                         4                                 emissionen. Neben der Einsparung          und Verkehr verantwortlich. Die
               5                                   51 %    und effizienten Nutzung von Energie       Erneuerbaren Energien im Strom-
                                                           ist hierfür der Umstieg auf Erneuer-      bereich nahmen 2018 in Rheinland-
                       10,99 Mrd.
                          kWh                              bare Energien entscheidend. Diese         Pfalz bereits einen Anteil von 51 Pro-
       10
                                        32                 Ziele werden und wurden in die Poli-      zent der Stromerzeugung ein. Dies
                                                           tik der einzelnen Länder und ihrer un-    entspricht 35 Prozent des Brutto-
                                                           tergeordneten Strukturen übersetzt        stromverbrauchs1. Dagegen werden,
                                                           und schließlich auf lokaler Ebene um-     entsprechend dem Bundesdurch-
    2018*                                                  gesetzt. Demnach strebt Deutsch-          schnitt, nur rund ein Siebtel der
                            4
                                                   51 %    land gemeinsam mit der EU bis 2050        Energieträger im Wärme- bzw. Kälte-
               6
                                                           die Klimaneutralität an. Die Deckung      bereich regenerativ erzeugt. Im Ver-
                       10,24 Mrd.                          des Bruttostromverbrauchs soll bis        kehrssektor liegen die Erneuerbaren
                          kWh
        10                              31                 dahin treibhausgasneutral erfolgen,       Energien bei lediglich fünf Prozent4.
                                                           während der Primärenergieverbrauch
                                                           gegenüber 2008 halbiert werden soll.2     Nach Angaben des Statistischen
                                                                                                     Landes­amts wurden 2018 rund
                                                           Rheinland-Pfalz will bis 2030 bilan-      91 TWh und damit einem Drittel
    2016
                        5                                  ziell zu 100 Prozent mit Strom aus Er-    des Endenergiebedarfs in Rhein-
                                                  46 %     neuerbaren Energien versorgt werden       land-Pfalz durch fossile Energie-
           6                                               und die Treibhausgasemissionen ge-        träger gedeckt5. Damit kommt dem
                       9,02 Mrd.
                          kWh
                                                           genüber 1990 um 55 Prozent senken.        Stromsektor künftig eine strategische
                                        25
                                                           Bis 2050 wird die Klimaneutralität an-    Rolle bei der Minderung der Treib-
               9
                                                           gestrebt, mindestens aber die Redu-       hausgasemissionen zu. Nur durch
                                                           zierung der Treibhausgasemissionen        Strom aus Erneuerbaren Energien,
                                                           um 90 Prozent3.                           insbesondere Photovoltaik und Wind-
    2013
                                1
               7                                   36 %

                       6,91 Mrd.                           Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch in Deutschland
                          kWh           16
           6
                                                                             Anteile 2019
                                                           50 %
                            5

                                                           40 %
    2010
                                1
                                                   27 %    30 %
           7
                       4,44 Mrd.        11                 20 %
                          kWh
                                                           10 %
                   5
                                    4
                                                              0
                                                                   1990       1995       2000        2005      2010       2015      2020
      Wind                      Photovoltaik    Biomasse
      Wasser                     Sonstiges                    Strom                   Windenergie              Wasserkraft
                                                              Wärme                   Solarenergie             Geothermie
    * vorläufig                                               Verkehr                 Bioenergie               Erneuerbarer Strom
    Quelle: Statistisches Landesamt
    Rheinland-Pfalz                                        Quelle: AGEE-Stat/Umweltbundesamt, Stand: 12/2020

6                               Erneuerbare Energien
Statusbericht Energiewende in Rheinland-Pfalz 2020 - www.energieagentur.rlp.de
energie, können die fossilen Ener-                          jährlichen Zubauraten von 250-400                           migungsverfahren in Rheinland-Pfalz
gieträger effizient ersetzt und alle                        MW (2011-2015) hat sich der Zubau                           durchschnittlich 33 Monate (max. 75
Lebens- und Wirtschaftsbereiche                             seither deutlich verlangsamt. In 2019                       Monate)7. In 2020 abgeschlossene
dekarbonisiert werden. In der Konse-                        wurden Windanlagen mit nur wenig                            Genehmigungsverfahren dauerten
quenz nimmt der Strombedarf damit                           mehr als 100 MW neu in Betrieb ge-                          64 Monate (inklusive zwei Jahren Vor-
deutlich zu. Ein Ersatz fossiler End­-                      nommen, dem niedrigsten Zubau der                           planung)8. Aufgrund der Pandemie-­
energie durch grünen Wasserstoff und                        letzten zehn Jahre. Für 2020 zeichnet                       Situation ist mit einer weiter steigen-
andere synthetische Energieträger                           sich ein weiterer Rückgang des Zu-                          den Verfahrensdauer zu rechnen.
würde zu einem noch weitaus höhe-                           baus ab. Dieser Rückgang ist maß-
ren zusätzlichen Strombedarf führen.                        geblich auf die seit 2017 geänderten                        Für das Erreichen der Ziele der Lan-
                                                            Rahmenbedingungen durch das EEG,                            desregierung im Bereich Strom, bi-
	Verstärkter Einsatz Erneuerbarer                          sowie eine zunehmende Komplexität                           lanziell 100 Prozent Stromerzeugung
  Energien als Ersatz für fossile                           der Planungs- und Genehmigungs-                             aus Erneuerbaren Energien bis 2030,
  Endenergie.                                               verfahren zurückzuführen. In 2019 er-                       ist eine Verdoppelung des derzeitigen
                                                            zeugten Windkraftanlagen in Rhein-                          Anlagenbestands auf dann 8.000 MW
Die systemische Verbindung oder                             land-Pfalz über 6,8 TWh Strom1. Bei                         installierte Leistung vorgesehen9. Um
Sektorenkopplung (siehe Seite 73)                           Ansatz des bundesdeutschen Emis-                            dieses Ausbauziel zu erreichen, müss-
zwischen Strom- und Wärmesektor,                            sionsfaktors von 401 g CO2/kWh6                             te ab 2021 jährlich eine Anlagenleis-
Strom- und industrieller Prozesstech-                       werden durch die Windenergie­                               tung von netto 425 MW zugebaut wer-
nik, sowie Strom- und Mobilitätssek-                        anlagen in Rheinland-Pfalz jährlich                         den. Ab Anfang 2021 fallen die ersten
tor führt zu realen (physischen) und                        2,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart.                        Anlagen aus der EEG-Förderung. Über
virtuellen (zeitliche Verschiebung des                                                                                  die nächsten 5 bzw. 10 Jahre betrifft
Bedarfs, Flexibilität) Energiespeichern.                    	Ein weiterer Ausbau erfordert                             dies insgesamt 14 Prozent (500 MW)
Die Sektorenkopplung unterstützt da-                          veränderte Rahmenbedingungen                              bzw. 30 Prozent (1.078 MW) der instal-
mit eine Energieversorgung, die auf                           sowie kürzere Planungs- und                               lierten Leistung des Windenergieanla-
fluktuierenden Energieträgern wie so-                         Genehmigungsverfahren.                                    genbestands10. Da ein Weiterbetrieb
larer Einstrahlung und Wind beruht.                                                                                     der Anlagen zum Monatsmarktwert
                                                            Auch im EEG 2021 haben die Aus-                             nur bedingt/kaum wirtschaftlich ist,
Entwicklung Windkraft                                       schreibungsverfahren für Windkraft-                         muss mit hoher Wahrscheinlich-
                                                            anlagen weiter Bestand.                                     keit von Stilllegungen ausgegangen
In Rheinland-Pfalz liefern Windkraft-                                                                                   werden. Unter Berücksichtigung der
anlagen den größten Anteil bei der                          Nach Angaben der Fachagentur für                            Außerbetriebnahmen ist der für das
Stromerzeugung aus Erneuerbaren                             Windenergie an Land dauerten im                             Erreichen der vorgenannten Ausbau-
Energien. Nach einer Periode mit                            Jahr 2014 die Planungs- und Geneh-                          ziele erforderliche Bruttozubau um bis
                                                                                                                        zu 100 MW pro Jahr höher anzusetzen
                                                                                                                        als der Nettozubau.

                                                                                                                        Ein Teil des erforderlichen Zubaus
      Größenentwicklung der zugebauten                                                                                  kann durch ein Repowering erfolgen.
      Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz                                                                               Dabei ist zwischen einem Überholen
                                                                                                                        und Austausch einzelner Anlagen-
                                                                                                                        komponenten (typisch bei Biogas-
150                                                                                                                     und Wasserkraftanlagen) oder der
                                                                                                                        Nachnutzung von Standorten (Bei-
                                                                                                 Rotordurchmesser (m)

                                                                                                                        spiel Windpark) zu differenzieren. Im
                                                                                                 Anlagenleistung (kW)

100
                                                                                                                        letzteren Fall werden die Bestands-
                                                                                                 Nabenhöhe (m)

                                                                                                                        anlagen und Infrastruktur weitge-
50                                                                                                                      hend zurückgebaut und lediglich das
               Ø 33          Ø 59           Ø 70           Ø 80           Ø 105          Ø 136                          Gelände zum Errichten eines neuen
               46            73             86             101            136            148
               325           1.107          1.597          1.857          2.794          3.392                          Windparks genutzt. Trotz verringerter
 0                                                                                                                      Anzahl an Windenergieanlagen wer-
        1995          2000           2005           2010           2015           2020
                                                                                                                        den so höhere Stromerträge realisiert.
               Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz basierend auf Deutsche Windguard

                                                                                                                           Windkraft                       7
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Entwicklung Solarenergie

    Nach der Windenergie ist die Photo-        Anlagen sollen dann einen Beitrag von        und Inbetriebnahme eine Zeitspanne
    voltaik die zweite wichtige Säule bei      25 Prozent zur Stromversorgung des           von bis zu zwei Jahren vergehen kann.
    der Umsetzung der Energiewende             Landes leisten12. Hierzu ist kalkulato-
    in Rheinland-Pfalz. Solare Global-         risch eine Zubaurate von mindestens          Das landesweite Solarkataster Rhein-
    strahlungswerte in Rheinland-Pfalz         500 MW pro Jahr erforderlich.                land-Pfalz (siehe Seite 9) gibt seit
    von ca. 1.000-1.150 kWh/m²a sind                                                        Januar 2021 einen einheitlichen Über-
    eine günstige Voraussetzung für den  Für 2020 ist im Segment der Anlagen-               blick über technische und wirtschaft-
    Photovoltaik-Zubau. Insgesamt sind   leistung 5-10 kW (typisch für private              liche Potenziale für PV-Anlagen und
    etwa 109.000 Photovoltaik-Anlagen    Haushalte) ein 69 Prozent höherer                  soll damit den Zubau von Aufdach­
    mit einer Leistung von ca. 2,4 GWp inZubau als in 2019 zu verzeichnen                   anlagen unterstützen.
    Rheinland-Pfalz installiert. Sie liefern
                                         (bezogen auf die Anlagenleistung).
    in 2019 eine Strommenge von über     Auch die Anlagenkategorie bis 40 kW                	Eine Eigenversorgung zu 60 bis
    2 TWh, was beim aktuellen Emis-      verzeichnet einen um 41 Prozent ge-                  70 % ist regelmäßig möglich, in
    sionsfaktor des deutschen Strom­     stiegenen Zubau, während bei den                     Einzelfällen auch darüber.
    mixes6 einer Einsparung von 800.000  Größen­klassen bis 100 kW und bis
    Tonnen CO2 entspricht.               750 kW sogar ein Rückgang des Zu-                  Auf Grund der weiterhin sinkenden
                                         baus von 10 bzw. 8 Prozent zu ver-                 Stromgestehungskosten für PV-
    	Pro erzeugter kWh Solarstrom       zeichnen ist. Bei den Anlagen über                 Strom und den gleichzeitig steigen-
      können bei dem Energiemix in       750 kW wurde der Zubau gegenüber                   den Strombezugskosten spielt die
      Deutschland 2019 rund 401 g        dem Vorjahr nahezu verdoppelt11.                   (teilweise) Eigenversorgung mit PV-
      CO2 eingespart werden.             Während der erhöhte Zubau im Seg-                  Strom auch auf gewerblichen oder
                                         ment 5-10 kW vom seit Oktober 2019                 kommunalen Dächern eine zuneh-
    Nach einem Zubau in der Größenord- aufgelegten Solar-Speicher-Programm                  mende Rolle. Je nach Lastprofil der
    nung von 140 MW in 2019 zeichnet profitiert hat, ist ein ent­sprechender                kommunalen Liegenschaften oder
    sich für das Jahr 2020 eine Erhöhung Zusammenhang bezüglich des An-                     Unternehmen können hohe Eigen-
    des PV-Zubaus auf ca. 180 MW11 lagensegments über 750 kW und                            verbrauchsquoten erreicht werden.
    ab. Entsprechend den Zielen der der Öffnung der EEG-Flächenkulisse                      Mit dem EEG 2021 entfällt bei Anlagen
    Landesregierung soll die installier- durch die Freiflächenverordnung des                bis zu einer Größe von 30 kWp die
    te Leistung bis 2030 auf insgesamt Landes (siehe unten) weniger eindeu-                 EEG-Umlage für den eigenverbrauch-
    7,5 GW verdreifacht werden. PV-­ tig, da zwischen Zuschlagserteilung                    ten Strom.

         Einspeisevergütung               Direktvermarktung mit gesetzlich              Einspeisevergütung (bis 100 kW)
        (bis 100 kW)                      vorgeschriebenem anzulegendem
                                          Wert (bis 750 kW)

                                                                                                         Direktvermarktung
                                         Volleinspeisung             Eigenversorgung mit                 mit gesetzlich
       wettbewerblich
                                                                     Überschusseinspeisung               vorgeschriebenem
       ermittelter anzulegen-
       der Wert (bis 20 MW)                                                                              anzulegenden Wert
                                                                                                         (bis 750 kW)
                                                 Veräußerungsformen
                                               für Strom aus PV-Anlagen

        langfristige Liefer- und                  Sonstige                              Vermarktung ohne
        Abnahmeverträge (PPA) mit                 Direktvermarktung                     EEG-Förderung
        Dritten unter Nutzung des                 an Dritte ohne Nutzung                zum (anteiligen) Monatsmarktwert,
        Netzes der öffentlichen                   des Netzes der                        z. B. abgeschriebene, ausgeförderte
        Versorgung (insb. für sehr                öffentlichen Versorgung,              Anlagen und Reststrommengen
        große Freiflächenanlagen)                 z. B. Mieterstrom                     aus Überschusseinspeisung

                                                       Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz, Stand 01. Januar 2021, Bezug EEG 2021

8               Erneuerbare Energien
Statusbericht Energiewende in Rheinland-Pfalz 2020 - www.energieagentur.rlp.de
Im Anlagensegment 300-750  kW                       Mit der im November 2018 verab-              beitragen. Erwartet wird eine Inan-
ist ein Eigenverbrauch möglich,                     schiedeten       Freiflächenverordnung       spruchnahme von jährlich maximal
wobei 50 Prozent der Überschuss­                    erweiterte die Landesregierung die           0,04 Prozent der gesamten Grün-
einspeisung vergütet werden. Alter-                 EEG-Flächenkulisse um Flächen auf            landfläche von Rheinland-Pfalz;
nativ ist eine freiwillige Teilnahme an             ertragsschwachem und artenarmem              während der dreijährigen Gültig-
der Ausschreibung möglich. Als pro-                 Grünland. Im Zeitraum 2019-2021              keitsdauer der Verordnung sind ent-
blematisch erweist sich dabei, dass                 können im Rahmen der Ausschrei-              sprechend maximal 0,12 Prozent zu
die obligatorische Teilnahme an Aus-                bungsverfahren Zuschläge im Um-              erwarten13. Tatsächlich waren in den
schreibungen der Bundesnetzagentur                  fang von maximal 50 Megawatt                 Ausschreibungsrunden 2019 und
für Anlagen mit größerer Leistung eine              jährlich erteilt werden. Damit ist die       2020 Gebote für Freiflächen­anlagen
vollständige Einspeisung der Strom-                 Flächenkulisse für PV-Freiflächen­           aus Rheinland-Pfalz deutlich erfolg­
mengen vorschreibt – womit eine                     anlagen der Größenordnung von                reicher als in den Vorjahren. In 2020
auch nur teilweise Eigenversorgung                  > 750 kW bis ≤ 10 MW* nutzbar. Mit           wurde das Kontingent von 50 MW
ausgeschlossen ist. Alternativ zum                  der erweiterten Ausschreibungsku-            bereits vor dem Jahresende ausge-
EEG-Mechanismus können nicht vor                    lisse sollen die Wettbewerbsbedin-           schöpft14. Die Ergebnisse der Frei­
Ort verbrauchte Strommengen auch                    gungen für PV-Projekte verbessert            flächenverordnung werden in 2021
an Dritte veräußert oder zum Monats-                werden und zur lokalen Wertschöp-            für das weitere Verfahren mit der
marktwert abgegeben werden.                         fung in ländlich geprägten Regionen          Verordnung evaluiert.

                                                                                                                                                !
                                                    * EEG 2021: > 750 kW bis ≤ 20 MW

   Solar-Offensive Rheinland-Pfalz                 Gefördert werden Stromspeicher in Privat­     rung von Wallboxen die eine gezielte
                                                   haushalten sowie in kommunalen Liegen­        Nutzung des eigenerzeugten Stroms in
   Zur Erreichung der Klimaziele hat das           schaften und seit Ende Juli 2020 auch Spei­   der Elektromobilität ermöglichen).
   Land Rheinland-Pfalz die Solar-Offen­           cher in Liegenschaften von Unternehmen,
   sive initiiert. Diese umfasst unter an­         Vereinen und karitativen Einrichtungen.       Solarkataster
   derem das Solar-Speicher-Programm,              Die Förderhöhe beträgt 100 Euro je kWh
   ein landesweites Solarkataster sowie            Speicherkapazität. Die maximale Förder­       Die Online-Anwendung ermöglicht
   die PV-Freiflächenverordnung. Darüber           höhe für Privathaushalte ist 1.000 Euro       Hauseigentümern, ihre Dächer auf das
   hinaus sind weitere Förderprogramme             (andere Antragsberechtigte: 10.000 Euro).     Solarenergiepotenzial zur Nutzung für
   beabsichtigt (u. a. für PV-Carports, Bal­       Aufgrund der großen Nachfrage durch pri­      eine Photovoltaik- oder Solarthermie­
   konmodule, Wallboxen).                          vate Antragssteller, wurde das Förderbud­     anlage zu prüfen und eine erste Wirt­
                                                   get vom zuständigen Ministerium bereits       schaftlichkeitsabschätzung vorzuneh­
   Solar-Speicher-Programm                         zweimal aufgestockt und beträgt nun 2,49      men. Die Karte zeigt die Ausrichtung,
                                                   Millionen Euro für private und gewerbliche    die mögliche Modulfläche, die nutzbare
   Mit der Einführung des „Solar-Speicher-         Antragsteller. Für Kommunen stehen ins­       Einstrahlung, die dort realisierbare
   Programms“ am 09.10.2019 fördert das            gesamt 3,70 Millionen Euro zur Verfügung.     maximale Leistung sowie den poten­
   Ministerium für Umwelt, Energie, Er­                                                          ziellen Stromertrag an. Ein integrierter
   nährung und Forsten Investitionen in                       rd. 28.000 m2 Photovoltaik**       Wirtschaftlichkeitsrechner hilft bei der
   Batteriespeicher bei gleichzeitigen In­                                                       Abschätzung, ob sich eine Photovoltaik-
   vestitionen in neue Photovoltaik-Anla­                     21,60 MWh Speicherkapazität**      oder Solarthermieanlage lohnt. Dabei
   gen. Ziel des Förderprogramms ist eine                                                        können die individuellen Anforderun­
   Steigerung des Anteils von Erneuerba­                      9.450 Tonnen CO2Äq/a               gen an Eigenversorgung, Speicher- und
                                                     CO2
   ren Energien an der Stromerzeugung                         Emissionsminderung*                Verbraucherintegration, Wärmeversor­
   sowie die Erhöhung der Eigenversor­                                                           gung, etc. berücksichtigt werden.
   gungsquote und die Verbesserung der                €       147 Millionen Euro Investitionen
   Versorgungssicherheit. Die Energie­                                                           Das Solarkataster finden Sie unter
   agentur Rheinland-Pfalz ist erstmals            Das Ministerium für Umwelt, Energie, Er­      www.solarkataster.rlp.de.
   mit dem Vollzug des gesamten Zuwen­             nährung und Forsten plant eine Ausweitung
   dungsverfahrens beliehen.                       der Fördergegenstände (z. B. eine Förde­

    * Emissionsfaktor: 507 g CO2/kWh und 800 kWh/kWp.
   ** Eigene Erhebung Energieagentur Rheinland-Pfalz auf Basis von Antragsdaten

                                                                                                     Solarenergie                           9
Statusbericht Energiewende in Rheinland-Pfalz 2020 - www.energieagentur.rlp.de
Entwicklung Bioenergie

     Bioenergie ist eine aus Biomasse               und Kälte belief sich im Jahr 2019                            In Rheinland-Pfalz leisten rund 170
     durch Umwandlung in elektrische                bundesweit auf 53 Prozent (238,6                              landwirtschaftliche   Biogasanlagen
     Energie, Wärme oder Kraftstoff uni-            Milliarden kWh)4. Mit einem Anteil                            mit Strom- und Wärmeproduktion
     versell verwendbare Energieform. Sie           von fast 87 Prozent aller EE bleibt die                       einen wesentlichen Beitrag zur Ener-
     ist eine äußerst vielseitige Form er-          Biomasse mit großem Abstand die                               giewende. Jährlich produzieren diese
     neuerbarer Energiebereitstellung. So           wichtigste erneuerbare Wärmequelle.                           landesweit mehr als 600.000 MWh
     können mit einer großen Bandbreite                                                                           Strom und sparen dadurch rund
     unterschiedlicher Technologien aus             Im Kraftstoffbereich sind die Bio-                            350.000 t CO2Äq pro Jahr ein15. Wei-
     einer Fülle unterschiedlichster Roh-           kraftstoffe die wichtigste erneuerbare                        tere CO2-Einsparungen ergeben sich
     stoffe in fester, flüssiger oder gasför-       Quelle und lieferten nach Angaben                             aus der Energiegewinnung durch
     miger Form, sowohl Wärme als auch              der Bundesanstalt für Ausfuhrkontrol-                         Klärgas der Abwasserreinigungsan-
     Strom und Kraftstoffe für den Ver-             le im Jahr 2019 ca. 3,5 Mio. Tonnen.                          lagen bzw. Biogas der Abfallvergä-
     kehrssektor erzeugt werden. Biomas-                                                                          rungsanlagen und dem Deponiegas.
     se eignet sich auch zur kombinierten           Biogas ist eine vielseitig einsetzbare
     Erzeugung von Wärme und Strom                  Energiequelle, die sowohl ins Gasver-                         Seit der EEG Novellierung im Jahr
     in sogenannten Kraft-Wärme-Koppe-              sorgungsnetz eingespeist, als auch für                        2014 wurden bis auf Gülle-Klein­
     lungsanlagen, kurz KWK Anlagen.                die Erzeugung von Strom oder den                              anlagen kaum noch Neuanlagen er-
                                                    Betrieb von Fahrzeugen herangezo-                             richtet; Leistungszubau im Rahmen
     Im Jahr 2019 erzeugten Bioenergie­             gen werden kann. Es gilt dabei als eine                       der Anlagenflexibilisierung wurde
     anlagen 50,2 Milliarden kWh und da-            umweltfreundliche Alternative zu Erd-                         ab 2014 verhalten und mit der EEG
     mit 8,7 Prozent des gesamten Brutto­           gas und eine gute Ergänzung auf dem                           Änderung 2017 beschleunigt durch-
     stromverbrauchs in Deutschland4.               Markt der regenerativen Energien.                             geführt. Insgesamt haben bis zum
                                                    Aus diesem Grund ist Biogas für viele                         Sommer 2019 ca. 50 Biogasanlagen
     Der Anteil der Bioenergie am gesam-            Landwirte auch zu einer lukrativen und                        (laut Marktstammdatenregister) die
     ten Endenergieverbrauch für Wärme              wichtigen Einnahmequelle geworden.                            Flexibilitätsprämie erhalten.

     Bedeutung der Bioenergie für die Energiewende in Deutschland 2019

                                           Geothermie und Umweltwärme
                                                       16 Mrd. kWh, 3 %

                                       Solarthermie
                                    8 Mrd. kWh, 2 %

                                                                                                                         Windenergie
         Biogene Brennstoffe und Gase1                                                                                   126 Mrd. kWh, 28 %
                   157 Mrd. kWh, 35 %                                           0%
                                                                              –4
                                                                                                 St
                                                                          h
                                                                      . kW

                                                                                                   ro
                                                                                                     m
                                                             – 182 Mrd

                                                                                                        – 242

                                                                                 Bioenergie
                                                                                                     Mrd. k

                                                                                    53 %
                                                         rme

                                                                                                           Wh
                                                       Wä

                                                                                                              –

                                                                                              53
                                                                                    r            %                         Photovoltaik
                     Verkehr                                                  Verk
                                                                                  eh
                                                                                                                           46 Mrd. kWh, 10 %
                 31 Mrd. kWh
                          7%
                                                                                                                  Wasserkraft
                                   Biokraftstoffe                                                                 20 Mrd. kWh, 4 %
                               31 Mrd. kWh, 7 %

                                                                                     Biogene Brennstoffe und Gase1
                                                                                     50 Mrd. kWh, 11 %
     1
      mit biogenem Anteil des Abfalls
     Quelle: Eigene Darstellung basierend auf AGEE-Stat/Umweltbundesamt, Stand: 12/2020

10                Erneuerbare Energien
Das Potenzial der Bioabfälle zur              Installierte Leistung aus Erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz
Biogaserzeugung wird bisher nur
unzureichend genutzt. Eine jüngst
                                               4.000
vom Umweltbundesamt veröffent-
lichte bundesweite Studie16 zur                3.500
Zusammensetzung des Hausmülls
                                               3.000
ergab, dass nativ-organische Abfälle
mit ca. 39 Prozent den größten Anteil          2.500
am Hausmüll ausmachen, obwohl
                                               2.000
diese eigentlich getrennt zu sammeln
wären und als erneuerbare Energie-             1.500
quelle Biogas genutzt werden sollten.
In Rheinland-Pfalz wurden im Jahr              1.000
2019 laut Landesabfallbilanz 339.254             500
Tonnen Biotonnenabfälle gesammelt.
Davon wurden 58,3 Prozent einer Ver-               0
                                                          2010           2012      2014            2016          2018     2019
gärungsanlage zugeführt und mittels
KWK-Anlagen in Strom und Wärme                  Wind      Photovoltaik      Biomasse      Wasser          Sonstige
umgewandelt17.
                                              Quelle: Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister)
670 kommunale Abwasserbehand-
lungsanlagen mit einer Gesamt­                wird19. Bereits 89 Kläranlagen (mit         Klär­anlagen von rund 183 Mio. kWh/a
ausbaukapazität von etwa 7,2 Mio.             einem Kapazitätsanteil von 62 Pro-          errechnet. Diesem Verbrauch steht
Einwohnerwerten reinigen das Ab-              zent) nutzen heute die erzeugte Ener-       eine Stromerzeugung aus der Klär-
wasser in Rheinland-Pfalz. Das öf-            gie aus der Klärschlammvergasung            gasverstromung von 51,8 Mio. kWh/a
fentliche Kanalnetz in Rheinland-             auf den eigenen Anlagen. Davon              gegenüber20. Dies entspricht einer
Pfalz hatte Ende 2016 eine Länge von          nutzen 92 Prozent der Anlagen das           CO2-Minderung von etwa 24.000
etwa 28.700 km. Der Ausbau kann               Klärgas zur Stromerzeugung mit-             Tonnen auf der Berechnungsgrund­
mit einem Anschlussgrad von 99,5              tels BHKW oder Mikrogasturbine20.           lage des Strommixes im Jahr 20186.
Prozent als abgeschlossen gelten18.           Die Kläranlagen sind oftmals der            Der bilanzielle Anteil der Eigenstrom­
                                              größte Energieverbraucher einer             erzeugung in Kläranlagen am Gesamt-
Bei der Abwasserreinigung wird Ener-          Kommune, bieten aber noch ein er-           stromverbrauch liegt mittlerweile für
gie benötigt und gleichzeitig fällt           hebliches Einsparpotenzial, das es          Rheinland-Pfalz bei rd. 28 Prozent;
Klärschlamm an, der im Idealfall in           zu nutzen gilt. Für das Jahr 2018           bezogen auf die Faulungsanlagen
Faultürmen zu Biogas umgewan-                 wurde ein elektrischer Gesamt­       -      mit Stromerzeugung liegt der Anteil
delt, vor Ort verstromt und genutzt           verbrauch aller rheinland-pfälzischen       mittlerweile bei 53 Prozent20.

                                                                                                                                    !
   Energieneutrale Kläranlage Zell-Bullay

   Die 1987 errichtete Kläranlage Zell-Bul­   rakteristik wird neben den kommunalen       ein entscheidender Schritt zur energie­
   lay-Alf sollte technisch und energetisch   Einleitungen dadurch maßgebend von der      neutralen Kläranlage. Durch Nutzung
   optimiert werden. Hierfür wurde 2019       Weinproduktion und -abfüllung bestimmt.     der möglichen Landesfördermittel
   eine Potenzialstudie erstellt, die mög­    Hieraus ergibt sich im Vergleich zu rein    der Wasserwirtschaft Fördermöglich­
   liche Einsparpotenziale sowie Strom­       kommunal geprägtem Abwasser eine deut­      keiten aus der Kommunalrichtlinie des
   erzeugungsmöglichkeiten aufzeigt.          lich höhere CSB Belastung (chemischer       Bundes konnte der Eigenanteil für die
                                              Sauerstoffbedarf).                          Investitionen und den daraus resultie­
   Die Anlage, mit einer Größe von 25.000                                                 renden Gebühren für die Einleiter red­
   Einwohnergleichwerten (Referenzwert        Neben Effizienzmaßnahmen wie dem            zuiert werden.
   für die Abwasserbelastung), befindet       Tausch von alten Motoren und Aggregaten
   sich in einer durch Weinbau gepräg­        war die Verfahrensumstellung auf Klär­      Weitere Informationen unter
   ten Urlaubsregion. Die Abwassercha­        schlammfaulung mit Vor-Ort-Verstromung      www.energieatlas.rlp.de

                                                                                                    Bioenergie                          11
Entwicklung sonstige Erneuerbare Energien

     Neben Sonne und Wind tragen wei-        nommen und über Wärmepumpen                 dungen finden sich im Wohn- und
     tere regenerative Energieträger zur     auf ein höheres Temperaturniveau            Nichtwohn­gebäudesektor, bei denen
     klimafreundlichen Energieversorgung     gehoben, um damit Gebäude zu be-            Flächen­heizungen eine hinreichen-
     in Rheinland-Pfalz bei. Traditionell    heizen. Das Abwasser hat ganzjährig         de Wärmeversorgung ermöglichen.
     zählt hierzu die Wasserkraft: 2019      eine Temperatur zwischen 12° und            Gleichzeitig ergibt sich durch einen
     wurden rund 0,94 TWh Strom in 205       21° C und eignet sich somit als stabile     Zirkulationsbetrieb die Möglichkeit
     Wasserkraftanlagen mit über 230         Wärmequelle.                                zur sommerlichen Gebäudekühlung.
     MW Leistung an rheinland-pfälzi-                                                    Hierdurch wird das geothermische
     schen Flüssen erzeugt. Damit betrug     Eine weitere Energiequelle, insbe-          Reservoir für die Heizperiode zusätz-
     der Anteil der Wasserkraft am regene-   sondere für die Wärmeerzeugung,             lich aufgeladen.
     rativ erzeugten Strom in Rheinland-     stellt die Erdwärme (Geothermie)
     Pfalz im Jahr 2019 acht Prozent1. Ein   dar. Generell überwiegt die Nutzung         	Neben der Wärmeversorgung
     Großteil des Stroms aus Wasserkraft     zur Wärmeversorgung. Hierbei wird             wird das geothermische
     stammt von Großanlagen an Saar,         zwischen der Tiefengeothermie mit             Potential auch zur Gebäude-
     Mosel, Lahn, Nahe und Wied.             Bohrtiefen von über 400 m bis zu              kühlung erschlossen.
                                             mehreren 1.000 m und der ober­
       in Großteil des Stroms aus
      E                                      flächennahen Geothermie unter-              Neben Erdsonden und -kollektoren
      Wasserkraft stammt von                 schieden. Erst in Tiefen von 3.000-         können auch Grundwasserleiter zur
      Großanlagen an Saar, Mosel,            5.000 m werden Temperaturniveaus            Wärmegewinnung genutzt werden.
      Lahn, Nahe und Wied.                   von 100-150 °C angetroffen, die sich        Beide Verfahren eignen sich aufgrund
                                             zur Stromerzeugung nutzen lassen.           vergleichsweise hoher und stabiler
     Die Mehrzahl der in Rheinland-Pfalz     Zur oberflächennahen Geothermie             Umgebungstemperatur für einen effi-
     betrieben Anlagen hat jedoch eine       gehört der Bereich bis ca. 400 m, aus       zienten Betrieb von Wärmepumpen.
     Leistung von weniger als 5 MW und       genehmigungstechnischen Gründen             Die Zahl der in Rheinland-Pfalz ge-
     zählt damit zu den Kleinanlagen11.      werden jedoch meist nur Bereiche bis        nehmigten Erdwärmesondenanlagen
     Ein weiterer Zubau ist aufgrund des     100 m Tiefe genutzt. Die Nutzung der        lag 2018 bei rund 76023 .
     bereits weitgehend ausgeschöpften       Tiefengeothermie ist u. a. aufgrund
     Potenzials für konventionelle Anla-     geologischer Rahmen­bedingungen             Der Beitrag der Geothermie zur re-
     gen (hydrostatischer Betrieb) nicht     sowie bestehender Restriktionen             generativen Stromerzeugung betrug
     zu erwarten. Prinzipiell können in      und Risiken begrenzt. Der investive         in Rheinland-Pfalz in 2019 mit 36.600
     Fließgewässern auch hydrokineti-        Aufwand für Tiefbohrungen und das           MWh etwa 0,3 Prozent.
     sche Flussturbinen eingesetzt wer-      Fündigkeitsrisiko wirken sich nach-
     den, deren Antrieb durch die Fließ-     teilig auf die Wirtschaftlichkeit aus.      Mit Deponie- und Klärgas stehen
     geschwindigkeit erfolgt. So wurden      Oberflächennahe Geothermie ist              Energieträger, die eine ähnliche Zu-
     z. B. im Mittelrheintal derartige An-   unter Berücksichtigung der wasser-          sammensetzung wie Biogas aufwei-
     lagen, die schwimmend betrieben         rechtlichen Bestimmungen und des            sen, zur Verfügung. Die von diesen
     werden und am Flussgrund veran-         Bergrechts vielerorts nutzbar. Auch         Anlagen gelieferte Strommenge sinkt
     kert sind, getestet 21.                 hier steht die initiale Investition (ins-   seit zehn Jahren kontinuierlich ab und
                                             besondere die Tiefbauarbeiten) den          beträgt 2019 8.100 MWh.
     Gerade die langen Trockenperioden       Einsparungen im laufenden Betrieb
     in den letzten Sommern haben einen      gegenüber. Durch das Einführen
     deutlichen Einfluss auf die Strompro-   einer CO2-Bepreisung ab 2021 verbes-
     duktion der Wasserkraftanlagen. Die     sern sich die Rahmenbedingungen
     Schwankungen der jährlichen Erzeu-      für nicht-fossile Energieträger.
     gung liegen bei ±15 Prozent gegen-
     über einem langjährigen Mittelwert22.   Die oberflächennahe Geothermie
                                             wird vorteilhafterweise für Nieder­
                                                                               -
     Darüber hinaus gibt es im Land ver-     temperaturanwendungen herange-
     schiedene Praxisprojekte zur Energie-   zogen. Dazu wird das Temperatur-
     gewinnung in Abwasser- oder Trink-      niveau der Erdsonden, Energie-
     wassersystemen. In Ludwigshafen         körbe oder Flächenkollektoren mit
     wird z. B. über Wärmetauscher Wär-      Wärmepumpen auf ein nutzbares
     me aus dem Abwasserstrom aufge-         Niveau angehoben. Typische Anwen-

12              Erneuerbare Energien
Leistung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien –
  Zubau 2019
               1%

                                                             NORDRHEIN-WESTFALEN                                                          Altenkirchen
                                                                                                                              2,4         (Westerwald)

     46 %
                  270
                Tsd. kW
                                  53 %

                                                                                                                                           Westerwaldkreis
                                                                                                                               8,0
                                                                                           4,6
                                                                                                        Neuwied
            Rheinland-Pfalz                                 4,8
               gesamt                                             Ahrweiler

                                                                                   Koblenz
                                                                                                         2,5
                                                              Mayen-Koblenz
                                                                                          8,7                                       Rhein-Lahn-Kreis
                                                                                                                                                                               HESSEN
                                             Vulkaneifel                                                                3,7
                                  3,4

                                                                         Cochem-
                                                                  3,2    Zell
                                                                                                        Rhein-
                                                                                                        Hunsrück-
      28     Eifelkreis                                                                                 Kreis
                                                                                                8,7
             Bitburg-Prüm                                                                                                                      Mainz
                                                                                                                                                                       5,7

                                                37                                                                                  Mainz-
                                                        Bernkastel-                                                                                 7,0
                                                                                                                                    Bingen
                                                        Wittlich

                                                                                                                     Bad-Kreuznach
                                                                                                             4,8
                            4,8
LUXEMBURG                                                                                                                                       8,3
                                   Trier
                                                                                                                                                          Alzey-Worms
                                                                        10       Birkenfeld                                                                                          Worms
                                        16                                                                                    22                                             1,5
              Trier-Saarburg                                                                                                              Donnersberg-
                                                                                                             Kusel                        kreis
                                                                                                                                                  Frankenthal
                                                                                                   13                                             (Pfalz)
                                                                                                                                                                               1,2

                                                                                                Stadt                          Bad Dürkheim                     5,0
                                                                                                Kaiserslautern
                                                                                                                                                                                     0,7
                                                                                                                                           Ludwigshafen am Rhein
                                                                                                                        6,8
                                                                                                        15                                   Rhein-Pfalz-Kreis
                                              SAARLAND                       Kaiserslautern
                                                                                                                              Neustadt an                                      3,2
                                                                                                                              der Weinstraße               1,6
                                                                                                                                                                                           0,7
                                                                                                                                     LD                           Speyer
                                                              Zweibrücken
                                                                                     1,4
  FRANKREICH                                                                                                          Pirmasens
                                                                                                             0,2                                          1,8
                                                                                                                                                                      Landau in der Pfalz
  Quelle: Energieatlas Rheinland-Pfalz,                                                    Südwestpfalz                 4,3                            Südliche Weinstraße
  Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister)                                                                                                 3,4

                                                                                                                                                                      17
                                                                                                                                          Germersheim
  Leistung in Tausend kW:               30

     Wind      PV      Biomasse              Weitere xx,x Summe in Tausend kW
Energiekennzahlen der Region 2019                                 10.538.665
                                                                       MWh
                                                                                EEG-Einspeisung
     Deckungsgrad der EEG-Einspeisung                                           insgesamt
     am Stromverbrauch 2018

                                                                                                           8%         Biomasse

                                36 %                                                                       9%         Wasser und
                                                                                                                      Geothermie

                                                                         Einspeisung
                                                                            Anteile
                 37,5 % *                                                                                 19 %        Solarenergie

               * Deckungsgrad der
                 Erneuerbaren Energien                                                                    64 %        Wind
                 (EE-Erzeugung)
                 am Stromverbrauch

                                                                      29.516
                                                                                                                     193
                                                           zugelassene Elektro- und Hybrid-Pkw          zugebaute Ladesäulen

               4.093.903                         Rheinland-Pfalz
               Menschen leben in
               Rheinland-Pfalz in                Die Geographie in Rheinland-Pfalz ist    Erneuerbarer Energien, gerade im
                                                 sehr heterogen und umfasst sowohl        Hinblick auf die Stärkung der regio-
                                                 Weinanbaugebiete in Steil­lagen an       nalen Wertschöpfung. So importiert
                1.193.920                        Rhein und Mosel, wie auch Mittel­        Rheinland-Pfalz zwar fast ein Drittel
           Wohngebäuden, bei einer               gebirgslagen, Becken und Hochebe-        seines Strombedarfs (netto), im Be-
            Einwohnerdichte von                  nen. Große Waldflächen in Eifel, Huns-   reich der Bruttostromerzeugung im
                                                 rück, Pfälzerwald und Westerwald         Land wurden 2018 aber bereits 51,2
                      206                        machen Rheinland-Pfalz mit 43 Pro-
                                                 zent zum flächenmäßig waldreichs-
                                                                                          Prozent aus Erneuerbaren Energien
                                                                                          gewonnen1.
          Personen pro km2 auf einer
              Gesamtfläche von                   ten Bundesland. Die vorwiegend
                                                 entlang des Rheins angesiedelten         Dominierend ist die Windkraft, Rhein-
                                                 wenigen Ballungsgebiete bedingen         land-Pfalz hält unter den südlichen
                19.852 km ,       2              einen großen Anteil an Pendler­          Bundesländern die Spitzenposition
           davon sind neun Prozent               strömen und Individualverkehr aus        der Anlagenzahl24. Es folgen Photovol-
              besiedelt, weitere                 den dünn besiedelten ländlichen          taik, Biomasse, Wasserkraft (entlang
                                                 Regionen. Entsprechend spielt ne-        der Mosel) und als einzigem Bundes-
                                                 ben einigen großen Industrieunter­       land neben Bayern, Geothermie25.
                 41   und    43                  nehmen aus den Branchen Chemie-/
           Prozent werden land- und              Pharma, Fahrzeug-/Maschinenbau            	Klimaschutz-Anstrengungen
           forstwirtschaftlich genutzt           und Lebens­mittel der Tourismus eine        deutlich verstärkt.
                                                 wichtige Wirtschaftsrolle.
                1.435.337                        	51,2 Prozent der Bruttostrom-
                                                                                          Die Kommunen im Land haben ihre
                                                                                          Klimaschutz-Anstrengungen       deut-
     sozialversicherungspflichtig beschäftigte
           Menschen arbeiten hier und              erzeugung wird aus Erneuerbaren        lich verstärkt. Landkreise und inseb-
                                                   Energien gewonnen.                     sondere Verbandsgemeinden stellen
                                                                                          zunehmend        Klimaschutzmanager
               2.556.806                         Die Landesregierung bekennt sich         ein und lassen Klimaschutzkonzepte
              Pkws sind zugelassen.              zur Energiewende und dem Ausbau          erstellen; eine Reihe von Gemeinden

14                Regionale Fortschritte
2019 waren in Erarbeitung:

           44                                         8 Klimaschutzkonzepte
           geförderte                                 8 Klimaschutzteilkonzepte
           Klimaschutzmanager
                                                     98 Quartierskonzepte                                  4.963
                                                                                                               m²

                                                                                                               neue
                                                                                                 Kollektorfläche an Solarthermie
                                                        11.119
                                                        kW neu installierte
                                                        Wärmepumpenleistung

                                                                                                              8 neue
                                                                  6.625                                Biomasseanlagen
                                                                                                      mit 2.818 kW Leistung
                                                                     neue
                                                                                                      zur Stromerzeugung

                 36
                neue
         Windkraftanlagen mit                                                                            22.920
         124.150 kW Leistung                                   PV-Anlagen mit                     kW neu installierte Biomasse-
                                                             143.097 kW Leistung                   leistung zur Wärmelieferung

hat den „Klimanotstand“ ausgerufen          Baugebiete erhalten schon bei der            Ende 2019 gestartete „Speicher-­
und/oder Verfahren etabliert, um die        Erschließung eine Versorgung mit             Programm“ des Landes wirksam ge-
Auswirkungen von Beschlüssen oder           „kalter Nahwärme“, die Stadt Landau          steigert: Bis Ende 2020 sind bereits
Verwaltungshandeln auf Umwelt und           will für Neubauten Photovoltaik-             über 4.500 Anträge bei der Energie-
Klima zu überprüfen.                        Anlagen zwingend vorschreiben26.             agentur Rheinland-Pfalz eingegan-
                                            Den Zubau an Dachflächen-Photo­              gen27.
Auf Quartiersebene und in Dörfern           voltaik auf Eigenheimen und kom-
entstehen neue Wärmeverbünde,               munalen Liegenschaften hat das

                                                                                                                                       !
  Fortschreibung des Landesklimaschutzkonzeptes

  Seit 2015 hat Rheinland-Pfalz ein eige­   nun 107 Maßnahmen das Einsparpoten­
  nes Klimaschutzkonzept. Dieses wurde      zial für Treibhausgase ausgewiesen und ein
  im Jahr 2020 unter großer Beteiligung     operativer Umsetzer für jede Maßnahme
  der Öffentlichkeit fortgeschrieben. Mit   benannt. In den acht Handlungsfeldern,
  Hilfe der rund 4.500 Beiträge aus allen   wie beispielsweise Verkehr, Öffentliche
  Bereichen der Gesellschaft wurden die     Hand oder Private Haushalte, beschreibt
  bestehenden 99 Maßnahmen weiterent­       das Landesklimaschutzkonzept die Strate­
  wickelt und neue Maßnahmen kreiert.       gie der Landesregierung zur Erreichung der
                                            Klimaschutzziele von Rheinland-Pfalz.
  Das fortgeschriebene Konzept legt
  einen noch stärkeren Fokus auf die        Weitere Informationen zum
  Umsetzbarkeit der Maßnahmen. So           Landesklimaschutzkonzept unter               Große Beteiligung im Rahmen
  wurde erstmals für einen Großteil der     www.mueef.rlp.de                             des Verbändeforums im Juni 2019

                                                                                            Rheinland-Pfalz                       15
Regionale Betrachtung der Planungsgemeinschaft
Rheinland-Pfalz
                                                        Zubau Leistung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2019
                                                             Tsd. kW
                                                                 100
                                                                  90
                                                                  80
                                                                  70                                                                             Wind
                                                                  60
                                                                                                                                                 Photovoltaik
                                                                  50
                                                                  40                                                                             Bioenergie
                                                                  30                                                                             Wasser
                                                                  20
                                                                                                                                                 Weitere
                                                                  10
                                                                   0
                                                                        Mittelrhein-
                                                                        Westerwald

                                                                                       Rheinhessen-
                                                                                              Nahe

                                                                                                      Metropolregion
                                                                                                       Rhein-Neckar

                                                                                                                        Trier

                                                                                                                                  Westpfalz
                                                        Summe Wärmeerzeugung BAFA-geförderter Anlagen 2011-2019
                                                            Tsd. kWh
                                                                             n=9.192

                                                             250.000
                                                                                                                        n=7.092

                                                             200.000
                                                                                                                                   n=5.349
                                                                                           n=4.224

                                                             150.000
                                                                                                          n=4.544

                                                             100.000                                                                             Biomasse
                                                                                                                                                 Solarthermie
                                                              50.000
                                                                                                                                                 Wärmepumpen

                                                                   0                                                                           n Anzahl
                                                                        Mittelrhein-
                                                                        Westerwald

                                                                                       Rheinhessen-
                                                                                              Nahe

                                                                                                       Metropolregion
                                                                                                        Rhein-Neckar

                                                                                                                        Trier

                                                                                                                                   Westpfalz

                                                        Bestand nachhaltige Pkw-Antriebe 2019
                                                              Anzahl
                                                              20.000
                                                                           n=20
                  Datenquellen und Methodik s. S. 78f

                                                                                                          n=21

                                                               15.000                                                                            Gas
                                                                                          n=21

                                                                                                                                                 Hybrid
                                                               10.000                                                                            Plug-in-Hybrid*
                                                                                                                                  n=20
                                                                                                                        n=15

                                                                                                                                                 Elektro
                                                               5.000                                                                             Weitere
                                                                                                                                               n Anzahl pro
                                                                   0                                                                             1.000 Pkw
                                                                        Mittelrhein-
                                                                        Westerwald

                                                                                       Rheinhessen-
                                                                                              Nahe

                                                                                                       Metropolregion
                                                                                                        Rhein-Neckar

                                                                                                                        Trier

                                                                                                                                   Westpfalz

   16
Rheinland-Pfalz
Entwicklung Leistung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien
       Tsd. kW
         4.000
         3.500
         3.000
                                                                               Wind
         2.500
                                                                               Photovoltaik
         2.000
                                                                               Bioenergie
         1.500
         1.000                                                                 Wasser

           500                                                                 Weitere

             0
                    2011         2013         2015         2017         2019

Entwicklung Zubau Wärmeerzeugung BAFA-geförderter Anlagen
     Tsd. kWh
       120.000

       100.000

        80.000

        60.000
                                                                               Biomasse
        40.000
                                                                               Solarthermie
        20.000                                                                 Wärmepumpen

              0
                    2011         2013         2015         2017         2019

Entwicklung Bestand nachhaltige Pkw-Antriebe
        Anzahl
        30.000

        25.000
                                                                                                 Datenquellen und Methodik s. S. 78f

        20.000                                                                 Gas
                                                                               Hybrid
        15.000
                                                                               Plug-in-Hybrid*
        10.000
                                                                               Elektro
         5.000
                                                                               Weitere
             0
                    2011         2013         2015         2017         2019

 * Plug-in-Hybrid: erst seit 2017 gesonderter Ausweis in der Kfz-Statistik

                                                                                                                                           17
Strom aus Erneuerbaren Energien 2019 –
      Installierte Leistung nach EEG

                                                    4%
                                               3%                                                                                                                   Altenkirchen
                                                                                        NORDRHEIN-WESTFALEN                                                         (Westerwald)
                                                                                                                                                         73

                                                                  36 %
                                                     6.353
                                                    Tsd. kW

                                             58 %                                                                                                                    Westerwaldkreis
                                                                                                                                                          313
                                                                                                                    71
                                                                                                                            Neuwied
                                               Rheinland-Pfalz                          61
                                                  gesamt                                      Ahrweiler

                                                                                                              Mayen-
                                                                                                      171     Koblenz
                                                                                                    32
                                                     Summe Wärmeerzeugung BAFA-geförderterKoblenz
                                                                                           Anlagen 2011-2019                                                                                     HESSEN
                                                                                                                                                              101
                                                          Tsd. kWh        Vulkaneifel
                                                                                                                                               Rhein-
                                                                   210
                                                                                                                                               Lahn-Kreis
                                                                                                      Cochem-Zell
                                                                                                267
                                                                                                                                Rhein-
                                                                                                                                Hunsrück-
                                                                                                                                Kreis
Eifelkreis                                                                                                                822
                                                                                                                                                                       Mainz
Bitburg-Prüm                                        603
                                                                                                                                                                                          50
                                                                                424                                                                         Mainz-
                                                                                        Bernkastel-                                                                          239
                                                                                                                                                            Bingen
                                                                                        Wittlich

                                                                                                                                               Bad-
                                                                                                                                               Kreuznach
                                                                                                                                       245
                                                          57                                                                                                                 435
LUXEMBURG                                                         Trier                                                                                                                 Alzey-
                                                                                         Birkenfeld                                                                                     Worms
                                                                                                            181                                   Donnersberg-
                                                                  Trier-Saarburg                                                                  kreis                          Worms            63
                                                     Bestand
                                                          411 nachhaltige Pkw-Antriebe 2019                                                                           329
                                                               Anzahl                                                           180
                                                                                                                                                                                 Frankenthal
                                                                                                                  Kusel                                                                                19
                                                                                                                                                                                 (Pfalz)
                                                                                                                          Stadt                   Bad Dürkheim
                                                                                                                                                                                   Ludwigshafen
                                                                                                                          Kaiserslautern                                    94                              21
                                                                                                                                                                                   am Rhein
       Datenquellen und Methodik s. S. 78f

                                                                                                                                                    56
                                                                                                                                 163                                 Rhein-Pfalz-Kreis
                                                                            SAARLAND                  Kaiserslautern                                                                               91
                                                                                                                                                         Neustadt an
                                                                                                                                                         der Weinstraße             19
                                                                                                                                                              LD                            Speyer           14
                                                                                             Zweibrücken
FRANKREICH                                                                                                          18                                          Landau in
                                                                                                                                             Pirmasens
                                                                                                                                                                der Pfalz
                                                                                                                                  17                                               31
      Quelle: Energieatlas Rheinland-Pfalz,                                                                                                        206
      Energieatlas Rheinland-Pfalz, Amprion GmbH                                                                           Südwestpfalz                                          Südliche
                                                                                                                                                                      130
                                                                                                                                                                                 Weinstraße

      Gesamtleistung in Tausend kW:                                       300                                             137
                                                                                                                                                              Germersheim
 18
                             Wind                   PV        Biomasse          Wasser        Geothermie, Klär-       xx,x Summe in
                                                                                              und Deponiegas                    Tausend kW
Rheinland-Pfalz
                                                                                                                                   Stromverbrauch1 (%)
                                                                                                                                                         Zubau Wärmeerzeugung

                                                                                                                                    Deckungsgrad am
                                                     EEG – Stromeinspeisung 2019
                                                                                                                                                           aus EE (BAFA) 2019

                                                                                                                                                         Solar ­thermie
                                                                                                                     Veränderung
                                                                                                                     zu 2016 (%)

                                                                                                                                                                                   Biomasse
                                                                                                                                                                          pumpen
                                                                                                                                                                          Wärme­
                                         Anteile der EE (%)

                                                                                                         Gesamt
                                                                                                         (MWh)

                                                                                                                                                                           (kW)

                                                                                                                                                                                     (kW)
                                                                                                                                                             (m2)
             Verwaltungseinheit   Wind | Photovoltaik | Biomasse |
                                   Wasser | Geothermie & Gas

    Mittelrhein-Westerwald                          63                       15        9 13              3.371.975          18                 37          1.442           3.535    6.717
    Ahrweiler                            32                        45                  22                  74.779          30                  10              148           411       615
    Altenkirchen (Westerwald)             40                              49                74             80.567           16                     8           307          498     1.604
    Cochem-Zell                           40              12 7                    40                      550.480           11             156                    69        658       422
    Koblenz2                      11 13                              76                                    81.737           -4                     8                  0      62           0
    Mayen-Koblenz                    30                   29         10            32                     283.955             7                19               125         627       843
    Neuwied                               40                              57                     3        115.249          10                      8            156         277        532
    Rhein-Hunsrück-Kreis                                       92                           6 2 1.492.539                  26              181                  130          439      799
    Rhein-Lahn-Kreis                           56                       20             24                 194.773           12                26               190           153    1.051
    Westerwaldkreis                             58                       22             20                497.896           18                 31               317          410       851
    Rheinhessen-Nahe                                       78                          17		 4            1.959.173         21                 34               798         1.066    3.353
    Alzey-Worms                                                89                           10            720.547           13             114                     87        169       214
    Bad Kreuznach                                    71                            26            3        381.320          26                  35               219          217    1.023
    Birkenfeld                                       71                        12       17                310.916          28                  51               158         263     1.136
    Mainz2                                44                        37                  20                  65.162         46                      4               97        131       137
    Mainz-Bingen                                         78                             19           2    388.881          20                  31              221          234       843
    Worms2                                          69                            24         7             92.347          30                  15                  17        52           0
    Metropolregion Rhein-Neckar            47                             42                65            804.486          38                  10          1.104            701     2.446
    Bad Dürkheim                          43                                 51              3 2          113.323          21                  17               318          172      460
    Frankenthal (Pfalz)2                       54                              46                          25.016          30                      7               11         0           0
    Germersheim                                 61                                30         8            195.734        105                   17               119          131      406
    Landau in der Pfalz2                            68                                 32                  36.799          75                  11                  41         4         57
    Ludwigshafen am Rhein2                               76                            24                  23.278          -15                     1              34         44           0
    Neustadt an der Weinstraße2                               86                        12 2                17.680          15                     6               65        49        136
    Rhein-Pfalz-Kreis                     40                              55                 5             93.773           17                 15               199         108        359
    Speyer3                                                    100                                         11.009           15                     2               75         13        38
    Südliche Weinstraße                        53                         34                13            195.527           31                29               226           128      990
    Worms2                                          69                             24        7             92.347          30                  15                  17        52           0
    Trier                                      56                       17        10    17               2.889.910         29                 78                674        4.956    4.962
    Bernkastel-Wittlich                    50                       17 5               27                  817.541         58                 86                146        1.072    1.101
    Eifelkreis Bitburg-Prüm                         64                        19        16                882.755          22              129                 188         1.236    1.897
    Trier2                          21          20                       59                               120.941            -1                14                  41        510      190
    Trier-Saarburg                             51                   17 5               27                 726.508          10                  95              224         1.575    1.122
                                                                                                                                                                                              Datenquellen und Methodik s. S. 78f

    Vulkaneifel                                      78                                14 7               342.165          64                  75                  75       563       652

1
    bezogen auf den Stromverbrauch 2018                                                                       Tabelle wird auf der nächsten Seite fortgesetzt >
2
    kreisfreie Stadt

  Wind    Photovoltaik  Biomasse                     Wasser    Geothermie & Gas
◂ Wind
Rheinland-Pfalz

                                                                                                                                                                      Stromverbrauch1 (%)
                                                                                                                                                                                            Zubau Wärmeerzeugung

                                                                                                                                                                       Deckungsgrad am
                                                                                                       EEG – Stromeinspeisung 2019
                                                                                                                                                                                              aus EE (BAFA) 2019

                                                                                                                                                                                            Solar ­thermie
                                                                                                                                                        Veränderung
                                                                                                                                                        zu 2016 (%)

                                                                                                                                                                                                                       Biomasse
                                                                                                                                                                                                             pumpen
                                                                                                                                                                                                             Wärme­
                                                                                               Anteile der EE (%)

                                                                                                                                             Gesamt
                                                                                                                                             (MWh)

                                                                                                                                                                                                              (kW)

                                                                                                                                                                                                                         (kW)
                                                                                                                                                                                                (m2)
                                                                 Verwaltungseinheit     Wind | Photovoltaik | Biomasse |
                                                                                         Wasser | Geothermie & Gas

                                                            Westpfalz                               72                   20        8        1.605.467          42                 47              963           913     5.441
                                                            Donnersbergkreis                              87                   11 2           627.024         40              111                 106           125       648
                                                            Kaiserslautern                   48                27         25                 255.561          21                 50                113          148       569
                                                            Kaiserslautern2                              79                   21               53.236         20                      6              23          69         36
                                                            Kusel                                        84                   12 3           301.322          46                 92                215          183     1.402
                                                            Pirmasens2                  15                62                  23               19.421         21                      5               51         18        179
                                                            Südwestpfalz                          72                     23        5          327.480         77                  81               439          273     2.461
                                                            Zweibrücken2                       58                    40                2       21.424            7                    6               16         97        146

                                                            Rheinland-Pfalz gesamt3               64                19        8 9          10.538.665         26                 36           4.963           11.119   22.920

                                                        1
                                                          bezogen auf den Stromverbrauch 2018
                                                        2
                                                          kreisfreie Stadt
                                                        3
                                                          einfache Berücksichtigung Worms in Summenwerten für Rheinland-Pfalz

                                                          Wind    Photovoltaik        Biomasse    Wasser    Geothermie & Gas
                                                        ◂ Wind
Energiekennzahlen der Region 2019                                 3.371.975
                                                                       MWh
                                                                                EEG-Einspeisung
     Deckungsgrad der EEG-Einspeisung                                           insgesamt
     am Stromverbrauch 2018

                                                                                                          13 %        Biomasse
                                     37 %
                                                                                                            9%        Wasser

                                                                         Einspeisung
                                                                            Anteile
                                                                                                          15 %        Solarenergie

                                                                                                          63 %        Wind

                                                                       8.074                                          36
                                                          zugelassene Elektro- und Hybrid-Pkw            zugebaute Ladesäulen

               1.258.927                         Planungsgemeinschaft
              Menschen leben in
           Mittelrhein-Westerwald in             Mittelrhein-Westerwald
                                                 Die Planungsregion Mittelrhein-           der meiste Strom aus Biomasse ein-
                 389.739                         Westerwald im Norden umfasst die          gespeist. Die Einspeisung durch Pho-
           Wohngebäuden, bei einer               Landkreise Ahrweiler, Altenkirchen,       tovoltaik konnte von 2016 bis 2019 um
            Einwohnerdichte von                  Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Neu-          22 Prozent gesteigert werden. Zudem
                                                 wied, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhein-        überarbeiten derzeit einige Verbands-
                      196                        Lahn-Kreis, Westerwaldkreis und die
                                                 kreisfreie Stadt Koblenz.
                                                                                           gemeinden ihre Flächennutzungs­
                                                                                           pläne, um Bereiche für Photovoltaik-
          Personen pro km2 auf einer
              Gesamtfläche von                                                             Freiflächenanlagen auszuweisen.
                                                 Die verstärkte Nutzung Erneuerba-
                                                 rer Energien zur Stromerzeugung ist       Auch die Wärmeerzeugung aus Er-
                 6.434 km ,      2               für das Gelingen der Energiewende         neuerbaren Energien gewinnt an
           davon sind neun Prozent               elementar. In der Region sind aktuell     Bedeutung. In immer zahlreicheren
              besiedelt, weitere                 493 raumbedeutsame Windenergie-           Kommunen werden Nahwärmever-
                                                 anlagen am Netz. Diese spielen bei        bünde mit regenerativen Energien
                                                 der regionalen Stromerzeugung die         betrieben. So entstehen im Kreis
                 37   und    46                  wichtigste Rolle. So beträgt der Anteil   Cochem-Zell gleich mehrere Nahwär-
           Prozent werden land- und              der Windenergie beim eingespeisten        menetze, in Masterhausen (Rhein-
           forstwirtschaftlich genutzt           Strom 2,1 Mio. MWh (63 Prozent).          Hunsrück-Kreis) wird mit mehr als
                                                 Wasserkraft spielt an den Flüssen, vor    300 Anschlussnehmern das größte
                 442.729                         allem an der Mosel, eine bedeutende
                                                 Rolle. Der Anteil der Wasserkraft am
                                                                                           Nahwärmenetz in Rheinland-Pfalz
                                                                                           geplant und in Selters (Westerwald-
     sozialversicherungspflichtig beschäftigte
           Menschen arbeiten hier und            eingespeisten Strom im Kreis Co-          kreis) soll ein Neubaugebiet mit „Kal-
                                                 chem-Zell betrug mit 218.000 MWh          ter Nahwärme“ versorgt werden28.
                                                 fast 40 Prozent. Im Westerwaldkreis
                 818.887                         wurde mit 100.274 MWh und im Kreis        Die Kommunen haben ebenfalls eige-
              Pkws sind zugelassen.              Neuwied mit 65.825 MWh regional           ne Projekte umgesetzt. So konnten

22                Regionale Fortschritte
2019 waren in Erarbeitung:

           9                                           2 Klimaschutzkonzepte
           geförderte                                  3 Klimaschutzteilkonzepte
           Klimaschutzmanager
                                                      28 Quartierskonzepte                                   1.442
                                                                                                                 m²

                                                                                                                 neue
                                                                                                   Kollektorfläche an Solarthermie
                                                         3.535
                                                         kW neu installierte
                                                         Wärmepumpenleistung

                                                                                                               2  neue
                                                                    2.055                                 Biomasseanlagen
                                                                                                         mit 735 kW Leistung
                                                                      neue
                                                                                                         zur Stromerzeugung

                   1
                neue
          Windkraftanlage mit                                                                                6.717
          2.300 kW Leistung                                      PV-Anlagen mit                     kW neu installierte Biomasse-
                                                               43.393 kW Leistung                    leistung zur Wärmelieferung

z. B. durch eine Grüngutheizung im           Biomüll-Vergärungsanlage (derzeit im          tätskonzept erarbeitet32; die Stadt Kob-
Schulzentrum Kaisersesch jährlich            Bau) der Deponie Kirchberg (Rhein-            lenz fördert Dachdämmungen im Rah-
bis zu 200.000 Liter Heizöl einge-           Hunsrück)31 werden zukünftig erheb-           men ihres 500-Dächer-Programms33
spart werden29. Durch die In-Situ-Sta-       liche Mengen an Treibhausgasen ver-           und Kommunen im Rhein-Hunsrück-
bilisierung der Abfalldeponie Nauroth        mieden. Im Landkreis Mayen-Koblenz            Kreis haben eigene Förderprogramme
(Kreis Altenkirchen)30 und durch die         wird derzeit ein kreisweites E-Mobili-        für ihre Bürger aufgelegt34.

                                                                                                                                     !
   Elektro-Dorfauto im Rhein-Hunsrück-Kreis

   Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist eine klas­   Stadt Boppard für zwei Jahre kostenfrei zur
   sische Pendler-Region. Auf ca. 103.000    Verfügung. Im dritten Jahr übernehmen
   Einwohner kommen rund 70.000 zuge­        die Kommunen die Jahreskosten von cir­
   lassene Kraftfahrzeuge. Im Mobilitäts­    ca 8.000 Euro je Fahrzeug. Die Fahrzeuge
   sektor ist es bislang nicht gelungen,     stehen jeweils für ein Jahr in einem Dorf
   den Ausstoß an Treibhausgasen signi­      bzw. einem Bopparder Ortsteil, sodass ins­
   fikant zu verringern.                     gesamt 24 Standorte während der Projekt­
                                             dauer bedient werden können. In diesem
   In einem bundesweit einmaligen Pilot­     Zeitraum haben die Bürger die Gelegen­
   projekt leaste der Rhein-Hunsrück-        heit, Carsharing auch auf dem Land zu         Elektro-Dorfautos im Landkreis
   Kreis sieben Elektrofahrzeuge für drei    erfahren – kostenfrei. Ergebnis nach dem
   Jahre (ein achtes Fahrzeug stellt die     ersten Jahr: ca. 350 angemeldete Nutzer,
   VG Simmern) und stellt sie den Ver­       196.000 zurückgelegte Kilometer und fast      Weitere Informationen unter
   bandsgemeinden im Kreis sowie der         3.900 Buchungen.                              www.energieatlas.rlp.de

                                                                                                   Mittelrhein-Westerwald             23
24
                                                                                                                                                                                                                                    Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald
             Datenquellen und Methodik s. S. 78f

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         0
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         4
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                6
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    8
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        10

                                                                                                                                                                                 0
                                                                                                                                                                                             10.000
                                                                                                                                                                                                             20.000
                                                                                                                                                                                                                             30.000
                                                                                                                                                                                                                                      40.000
                                                                                                                                                                                                                                               50.000
                                                                                                                                                                                                                                                        60.000

                        0
                                                1.000
                                                                             2.000
                                                                                                 3.000
                                                                                                                                                                                                                                                                 Tsd. kWh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Tsd. kW

                                                                                                         Anzahl
                Ahrweiler                                                         n=23                                                                               Ahrweiler                                   n=855                                                                                                                           Ahrweiler

        Altenkirchen (Ww)                                              n=19                                                                                  Altenkirchen (Ww)                                                           n=1.619                                                                                         Altenkirchen (Ww)

             Cochem-Zell                       n=16                                                                                                               Cochem-Zell                                   n=700                                                                                                                         Cochem-Zell

                 Koblenz                                       n=20                                                                                                   Koblenz               n=108                                                                                                                                                 Koblenz

                                                                                                                  Bestand nachhaltige Pkw-Antriebe 2019
          Mayen-Koblenz                                                                    n=18                                                                Mayen-Koblenz                                        n=938                                                                                                                  Mayen-Koblenz

                Neuwied                                                                      n=23                                                                    Neuwied                                      n=823                                                                                                                          Neuwied

     Rhein-Hunsrück-Kreis                                      n=18                                                                                       Rhein-Hunsrück-Kreis                                           n=951                                                                                                        Rhein-Hunsrück-Kreis

         Rhein-Lahn-Kreis                                           n=19                                                                                      Rhein-Lahn-Kreis                                           n=845                                                                                                            Rhein-Lahn-Kreis
                                                                                                                                                                                                                                                                            Summe Wärmeerzeugung BAFA-geförderter Anlagen 2011-2019

          Westerwaldkreis                                                                  n=18                                                                Westerwaldkreis                                                                          n=2.353                                                                            Westerwaldkreis
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Zubau Leistung zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien 2019

                                                                                           Gas
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Wind

                                                                                                                                                                                 n Anzahl

                                                                                  Hybrid

                                                     Elektro
                                           Weitere
                                                                                                                                                                                                                         Biomasse

                              1.000 Pkw
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Bioenergie

                            n Anzahl pro
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Photovoltaik

                                                                                                                                                                                                          Solarthermie
                                                                                                                                                                                            Wärmepumpen

                                                                Plug-in-Hybrid*
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Regionale Betrachtung der Planungsgemeinschaft
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