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Bevölkerungs- und Wohnungsmarktentwicklung in der Gemeinde und im Amt Büchen Matthias Günther Tel: 0511/990 94 20 Eduard Pestel Institut für Systemforschung e.V. Hannover März • 2016
Mein Programm: 1 Demografischer Wandel 2 Die aktuelle Situation in Deutschland 3 Die bisherige Entwicklung in der Gemeinde und im Amt Büchen 4 Anmerkungen zur Prognose und Rahmenbedingungen der künftigen Entwicklung 5 Drei Szenarien für Büchen
Der demografische Wandel
Geburten je 1.000 Frauen nach dem Alter der Frauen Geburten je 1.000 Frauen 200 1950 1965 1975 1985 1995 2008 150 2014 100 50 0 15 20 25 30 35 40 45 Alter
Altersstruktur der Bevölkerung im früheren Bundesgebiet 1975 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 600 400 200 0 200 400 600 Männer (Tausende) Frauen (Tausende)
Altersstruktur der Bevölkerung im früheren Bundesgebiet 1985 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 600 400 200 0 200 400 600 Männer (Tausende) Frauen (Tausende)
Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland 1995 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 800 600 400 200 0 200 400 600 800 Männer (Tausende) Frauen (Tausende)
Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland 2005 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 800 600 400 200 0 200 400 600 800 Männer (Tausende) Frauen (Tausende)
Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland 2014 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 800 600 400 200 0 200 400 600 800 Männer (Tausende) Frauen (Tausende)
Die Situation in Deutschland
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland von 1990 bis 2015 *) Einwohner Geburten, Sterbefälle, (1.000 Personen) Wanderungssaldo (1.000 Personen) 83.000 1800 Einwohner 82.500 Geburten 1600 Sterbefälle 82.000 Wanderungssaldo 1400 81.500 1200 81.000 1000 80.500 800 80.000 600 79.500 400 79.000 200 78.500 0 78.000 -200 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 *) 2015 geschätzt
Wohnungsbau Ist-Status und Bedarfsprognose*) nach BBSR 1.000 Wohnungen 600 Wohnungsfertigstellungen 500 Bedarfsprognose BBSR 2010 bei 200.000 Nettozuwanderern p.a. 400 300 200 100 0 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 *) BBSR Berichte KOMPAKT 1, S.13, Tab. 5: Neubaubedarf differenziert nach alten und neuen Ländern (obere Variante) / 2010; Statistisches Bundesamt
Aktuelles Wohnungsdefizit: Wohnungsbau von 2009 bis 2015: 1,44 Mio. Whg. Wohnungsbedarf lt. BBSR für die Zeit von 2009 bis 2015 bei einer Zuwanderung von 200.000 Personen pro Jahr: 1,69 Mio. Whg. Defizit 1 0,25 Mio. Whg.
Aktuelles Wohnungsdefizit: angesetzte Zuwanderung BBSR-Prognose 1,40 Mio. Pers. tatsächliche Zuwanderung 2,88 Mio. Pers. zusätzlicher Wohnungs- bedarf bei 2,5 Zuwanderern je Haushalt 0,59 Mio. Whg. plus Defizit 1 0,25 Mio. Whg. DEFIZIT ENDE 2015 ca. 0,84 Mio. Whg.
Wohnungsmarktsituation in den Kreisen und kreisfreien LK Rostock Städten Deutschlands Ende SK Hamburg 2015 SK Bremen LK Prignitz LK Emsland SK Berlin Region Hannover SK Münster LK Harz LK Elbe-Elster LK Paderborn LK Schwalm-Eder-Kreis SK Dresden SK Erfurt Wohnungsmarktsituation Ende 2015 sehr starkes Defizit starkes Defizit ausgeglichen leichter Überhang starker Überhang LK Cham LK Ostalbkreis SK Stuttgart LK Ortenaukreis SK München SK Freiburg i.Breisgau LK Ravensburg
Was führte zu den Wohnungs- knappheiten in den Städten? 1. Die Familien bleiben in den Städten! Gründe: - viele junge Menschen bekommen nur Zeitverträge, - die Einstiegsgehälter sind eher niedrig, - die Mobilitätskosten sind wesentlich höher, - die Subventionen für das Wohnen auf dem Land gibt es nicht mehr!
Was führte zu den Wohnungs- knappheiten in den Städten? 1. Die Familien bleiben in den Städten! 2. Die Zahl der Studierenden hat stark zugenommen! (+818.000 bzw. +42 % von 2007 bis 2015).
Was führte zu den Wohnungs- knappheiten in den Städten? 1. Die Familien bleiben in den Städten! 2. Die Zahl der Studierenden hat stark zugenommen! 3. Die Auslandszuwanderung dürfte im Jahr 2015 den höchsten Wert seit Jahrzehnten erreicht haben!
Altersstruktur der Bevölkerung in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins 1978 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 Kreise kreisfreie 45 - 46 Städte 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 in Promille Männer Frauen
Altersstruktur der Bevölkerung in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins 1990 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 kreisfreie 45 - 46 Städte 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 Kreise 5-6 0-1 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 in Promille Männer Frauen
Altersstruktur der Bevölkerung in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins 2002 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 kreisfreie 45 - 46 Städte 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 Kreise 10 - 11 5-6 0-1 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 in Promille Männer Frauen
Altersstruktur der Bevölkerung in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins 2014 Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 kreisfreie 45 - 46 Städte 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 Kreise 5-6 0-1 12 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 in Promille Männer Frauen
Die bisherige Entwicklung in Büchen
Bevölkerungsentwicklung im Amt Büchen von 1987 bis 2015*) Einwohner Geburten, Sterbefälle in 1.000 Personen und Wanderungssaldo 15 520 14 480 13 440 12 400 11 Bevölkerung insgesamt Geburten 360 10 Sterbefälle Wanderungssaldo 320 9 280 8 240 7 200 6 160 5 120 4 80 3 40 2 0 1 -40 0 -80 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Büchen von 1987 bis 2015*) Geburten, Sterbefälle Einwohner und Wanderungssaldo 7000 200 6300 160 5600 120 4900 80 4200 40 3500 0 2800 -40 2100 -80 Bevölkerung insgesamt Geburten 1400 Sterbefälle Wanderungssaldo -120 700 -160 0 -200 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
LK Schleswig-Flensburg Bevölkerungsentwicklung in LK Ostholstein Norddeutschland LK Dithmarschen von 1995 bis 2014 SK Hamburg LK Cuxhaven LK Herzogtum Lauenburg LK Aurich SK Schwerin Amt Büchen SK Bremen LK Uelzen LK Emsland LK Diepholz Region Hannover Bevölkerungsentwicklung von 1995 bis 2014 in v.H. LK Holzminden LK Goslar < -6 < -2
Entwicklung der privaten Haushalte in der Gemeinde und dem Amt Büchen von 1987 bis 2015*) Haushalte Personen je Haushalt 6600 2,7 6000 2,6 5400 2,5 4800 2,4 4200 2,3 3600 2,2 3000 2,1 2400 2 1800 1,9 private Haushalte private Haushalte 1200 Amt Büchen Gemeinde Büchen 1,8 Einwohner je Haushalt Einwohner je Haushalt 600 Amt Büchen Gemeinde Büchen 1,7 0 1,6 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 *) 2015 eigene Schätzung
Wohnungsbau im Amt Büchen von 1987 bis 2015 Wohnungen 200 W ohnungen in Ein- 180 und Z weif am ilienhäusern Geschosswohnungen 160 Sonstige 140 120 100 80 60 40 20 0 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
Wohnungsbestand nach Baualtersklassen im Land Schleswig-Holstein, dem Kreis Herzogtum Lauenburg sowie der Gemeinden und dem Amt Büchen 2011 in v. H. in v.H. 50 Amt Büchen Gemeinde Büchen 40 Kreis Herzogtum Lauenburg Schleswig-Holstein 30 20 10 0 bis 1918 1919-1948 1949-1978 1979-1990 1991-2000 2001 u.später Baualtersklasse
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort) in der Region Büchen von 1994 bis 2015 (jeweils 30.6.d.J.) Beschäftigte am Arbeitsort Index 1994 = 100 130 Gemeinde Büchen Amt Büchen 120 Kreis Herzogtum Lauenburg Schleswig-Holstein 110 100 90 80 70 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015
Zum Zeitpunkt des Zensus lag die Leerstandsquote - im Amt Büchen bei 3,1 %, - in der Gemeinde Büchen bei 2,3 %, - im Kreis Herzogtum Lauenburg bei 3,0 %, - in Schleswig-Holstein bei 2,7 % und - in Deutschland bei 4,5 % Die Wohnungsmärkte in Büchen bewegten sich damit zwischen ausgeglichen und leicht angespannt. Bis Ende 2015 ist von einer Absenkung des Leerstandes auszugehen. Für die Gemeinde Büchen ist von der Datenlage her von einer "gestörten" Haushaltsbildung auszugehen. Im übrigen Amt ist leicht bis starke angespannten Marktsituationen auszugehen.
Diese Einschätzung zur Wohnungsmarktsituation insgesamt in Büchen wurde durch eine Expertenbefragung bestätigt Die Befragten aus Immobilienwirtschaft, Verwaltung und Politik sahen fehlende Angebote vor allem - bei Grundstücken, - bei kleinen Mietwohnungen und bei - barrierearmen Wohnungen.
Empfänger von Mindestsicherungsleistungen im Amt Büchen von 2007 bis 2015 Personen Anteil in v.H. 1000 10 900 9 800 8 700 7 600 6 500 5 400 4 ALG II HLU 300 Grundsich. AsylbLG 3 Anteil an der Anteil an der 200 Bevölkerung im Amt Büchen Bevölkerung im Kreis RZ 2 Anteil an der Bevölkerung Land S-H 100 1 0 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Fazit der bisherigen Entwicklung Der Wohnungsmarkt ist in der Gemeinde Büchen aktuell sehr stark und im Amt leicht bis stark angespannt. Bereits aktuell besteht im Amt Büchen ein ungedeckter Bedarf bei seniorengerechten Wohnungen in einer Größenordnung von mindestens 200 Wohnungen. Bei mindestens 750 Haushalten mit geringen Einkommen ist langfristig ein Bestand von etwa 400 preisgebunden bzw. im kommunalen Eigentum befindlichen Wohnungen anzustreben.
Anmerkungen zur Prognose und Rahmenbedingungen der künftigen Entwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Braunschweig und Bevölkerungsprognosen zu verschiedenen Zeitpunkten in 1.000 Personen 260 255 250 245 240 235 NLS-Prognose 230 Basis 2008 225 NLS-Prognose Basis 2003 220 NLS-Prognose Basis 1998 215 Einwohnerzahl Braunschweigs 210 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030
Globales Risiko "Mensch" Verteilung der Weltbevölkerung / Bevölkerungswachstum 2006
Globales Risiko "Finanzmärkte" - Bewegungen an den Kapitalmärkten 2010 und Vergleichszahlen in Mrd. US$ - deutsche Arbeit- nehmereinkommen/Tag 4,6 BIP Deutschland/Tag 9,1 Welt-Waren- verkehr/Tag 41 Zins-Derivate- 2.100 Handel/Tag Währungs- handel/Tag 3.980 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 Mrd. US$ Quelle: J. Jahnke: Funny Money; DIE GAZETTE 32 Winter 2011/12
Nationales Risiko "Altersarmut" Erwerbsfähige, Erwerbspersonen und tendenziell "Grundsicherungsgefährdete" Mio. Personen 60 Erwerbsfähige Erwerbstätige Erwerbslose 50 Nichterwerbspersonen Vollzeit unter 2.500 € Brutto ausschließlich Minijob Teilzeit 40 Selbständige mit geringem Einkommen erwerbsfähige Leistungsberechtigte Hartz IV 30 63 % 20 10 0 Erwerbsfähige Erwerbspersonen "Grundsicherungs- davon: Frauen gefährdete"
Was könnte die Zukunft bringen?
Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde und des Amtes Büchen Geburtenhäufigkeit: Die Zahlen des Jahres 2014 deuten auf eine Wirkung der verbesserten (öffentlichen) Betreuung von Kindern und einen Anstieg der Geburtenhäufigkeit hin. Trotzdem wird zunächst mit einer konstanten Geburtenhäufigkeit gerechnet. Sterblichkeit: Es wird eine weitere Erhöhung der Lebenserwartung bei Männern und Frauen unterstellt. Die Größenordnung entspricht den Basis-Annahmen der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausschätzung. Wanderungen: Die Wanderungsbewegungen haben sich in der Vergangenheit immer als nicht prognostizierbar herausgestellt. Insofern werden für den Wanderungssaldo der der Gemeinde und des Amtes Büchen drei Wanderungsannahmen gerechnet.
Durchschnittliche Wanderungssalden der vergangenen vier Siebenjahreszeiträume sowie die Ansätze in den drei Szena- rien für die Gemeinde und das Amt Büchen Personen 260 240 ø Wanderungssaldo Amt Büchen 220 ø Wanderungssaldo Gemeinde Büchen 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 -20 1988 - 1994 1995 - 2001 2002 - 2008 2009 - 2015 Szenario A Szenario B Szenario C
Entwicklung der Einwohnerzahl in der Gemeinde und dem Amt Büchen in den drei Szenarien 1.000 Personen 15 14 13 12 Amt 11 Büchen 10 9 Gemeinde 8 Büchen 7 6 5 4 3 2 bisherige Entwicklung Szenario A Szenario B Szenario C . . . . 1 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Entwicklung der Altersgruppe "0 bis unter 3 Jahre" im Amt Büchen bis 2015 und Szenario-Werte bis 2035 Personen 500 450 400 350 300 250 bisherige Entwicklung 200 Szenario A Szenario B 150 Szenario C 100 Szenario A steigende Geburtenhäufigkeit 50 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Entwicklung der Altersgruppe "30 bis unter 50 Jahre" im Amt Büchen bis 2015 und Szenario-Werte bis 2035 Personen 4500 4000 3500 3000 2500 2000 bisherige Entwicklung Szenario A 1500 Szenario B Szenario C 1000 500 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Entwicklung der Altersgruppe "50 bis unter 65 Jahre" im Amt Büchen bis 2015 und Szenario-Werte bis 2035 Personen 4500 4000 3500 3000 2500 2000 bisherige Entwicklung Szenario A 1500 Szenario B Szenario C 1000 500 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Entwicklung der Altersgruppe "65 Jahre und älter" im Amt Büchen bis 2015 und Szenario-Werte bis 2035 Personen 5500 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 bisherige Entwicklung Szenario A 1500 Szenario B 1000 Szenario C 500 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Entwicklung der Altersgruppe "80 Jahre und älter" im Amt Büchen bis 2015 und Szenario-Werte bis 2050 Personen 2400 2200 2000 bisherige Entwicklung 1800 Szenario A 1600 Szenario B Szenario C 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050
Wohnungsbedarf nach dem Alter (Altersstrukturen des Amtes Büchen in den Jahren 2015 und im Szenario A 2035) Alter 85u.ält. Umzug zu den Kindern/in 80 - 81 betreutes Wohnen 75 - 76 70 - 71 Wachsende Bedeutung der Rückkehr in 65 - 66 die Städte (Service-Wohnen, zentral gelegene Eigentumswohnungen) 60 - 61 2035 55 - 56 Keine relevante Veränderung der 50 - 51 Wohnsituation 45 - 46 40 - 41 Familienbildung: Bedarf an großen Wohnungen 35 - 36 30 - 31 Haushaltsbildung: Bedarf an 25 - 26 kleinen, 20 - 21 preiswerten Mietwohnungen 15 - 16 keine eigener Wohnungsbedarf 10 - 11 5-6 0-1 180 150 120 90 60 30 0 30 60 90 120 150 180 Männer Frauen
Bisher haben Wohnungsbedarfsberechnungen immer eine weitere Singularisierung des Gesellschaft und eine weitere Erhöhung der Wohnfläche je Einwohner unterstellt. Damit wurden weitere reale Einkommenszuwächse unterstellt! Dies scheint angesichts der auch politisch formulierten Ziele gewagt.
Entwicklung der Anzahl privater Haushalte im Amt Büchen bis 2035 in den drei Szenarien differenziert nach der Singularisierungsstärke Haushalte 8000 7500 7000 6500 6000 5500 5000 4500 4000 bisherige Entwicklung Szenario A 3500 hohe Sing. Szenario A Szenario B 3000 schwache Sing. hohe Sing. 2500 Szenario B Szenario C 2000 schwache Sing. hohe Sing. Szenario C 1500 schwache Sing. 1000 500 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035
Entwicklung des Wohnungsbedarfs im Amt Büchen bis 2035 bei starker und schwacher Singularisierung in den drei Szenarien Wohnungen 120 Szenario A Szenario A Szenario B hohe Sing. schwache Sing. hohe Sing. 100 Szenario B Szenario C Szenario C schwache Sing. hohe Sing. schwache Sing. 80 60 40 20 0 -20 -40 -60 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035
Fazit Viele private Haushalte werden ihren Konsum einschränken müssen. Hiervon wird auch das Wohnen betroffen sein. Eine dauerhafte Fortsetzung des Anstiegs der Wohnfläche je Einwohner ist nicht zu erwarten. Zur Vermeidung notwendiger Mobilität ist dagegen eine Fortsetzung der Entleerung ländlicher Räume zu befürchten. Den Zentren droht somit eine länger anhaltende Wohnungsknappheit. Vor allem die Gemeinde Büchen steht wegen ihrer guten Anbindung, aber auch wegen der positiven eigenen wirtschaftlichen Entwicklung aktuell ebenfalls unter starkem Zuzugsdruck. Dadurch hat Büchen aber auch mehr Handlungsoptionen als viele Städte und Gemeinden Deutschlands.
Fazit Die in Großstädten bereits spürbare „neue Nachfrage“ nach Kleinstwohnungen wird sich ausweiten. Da die Schaffung von Kleinstwohnungen im Bestand nur begrenzt (wirtschaftlich) möglich ist, werden sich Formen des gemeinschaftlichen Wohnens stärker etablieren (müssen). Der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern wird nicht wieder eine Bedeutung wie Ende der 1990-er Jahre erlangen und kann nur einen eher bescheidenen Beitrag zur Lösung des aktuellen Problems liefern. Die Aktivierung gegenwärtig nicht am Markt angebotenen Wohnraums ist eine wichtige Strategie, wird aber ebenfalls nicht ausreichen.
Fazit Ohne spekulativ auf mögliche Zuwanderungen zu bauen zeigt bereits die Analyse für Büchen ungedeckte Bedarfe. Bereits aktuell besteht im Amt Büchen ein ungedeckter Bedarf bei seniorengerechten Wohnungen in einer Größenordnung von mindestens 200 Wohnungen. Bei mindestens 750 Haushalten mit geringen Einkommen ist langfristig ein Bestand von etwa 400 preisgebunden bzw. im kommunalen Eigentum befindlichen Wohnungen anzustreben.
Offene Fragen Für Büchen stellen sich ohne Anspruch auf Vollständigkeit folgende (politisch zu beantwortende) Fragen: Gibt es Zielvorstellungen zur weiteren Bevölkerungsentwicklung? Gibt es Zielvorstellungen zur Bevölkerungsstruktur? Lassen sich die Ziele mit der gegenwärtigen öffentlichen Infrastruktur bewältigen? Gibt es "Wunschzuwanderer" und falls ja, wie können diese erreicht werden? Welche Anforderungen sind an neue Wohnbaulandflächen zu stellen?
Anforderungen an zu bebauende Flächen standortangepasste Größe, Nähe zur Nahversorgung, Nähe zum Ortskern, Nähe zu Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, Nähe zu Landschaft und Natur, gute Nahverkehrsanbindung, Nähe zum Bahnhof, gute Erreichbarkeit der Autobahn, wenig Lärm, Baugrundeignung, öffentliches Grün, kurze Wege, architektonische Qualität, flächensparende Bauweise, gestalterische Qualität der Baugebiete, Anschluss an gewachsene Quartiere, …..
Artikel 161 der Verfassung des Freistaates Bayern (1) Die Verteilung und Nutzung des Bodens wird von Staats wegen überwacht. Mißbräuche sind abzustellen. (2) Steigerungen des Bodenwertes, die ohne besonderen Arbeits- oder Kapitalaufwand des Eigentümers entstehen, sind für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.
Sind dies „schreckliche“ Aussichten?
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 EU-27 55 Euroraum 1.000 € Bulgarien Rumänien Litauen Verkehr Wohnen Mazedonien Sonstiges Polen Nahrungsmittel Türkei Slowakei Freizeit, Kultur, Alkohol, Lettland Estland Ungarn Tsch. Republik Restaurants, Nachrichtenübermittlung Kroatien Slowenien Portugal Italien Malta Spanien Frankreich Griechenland Deutschland Zypern Schweden Finnland Belgien Niederlande Dänemark Österreich Norwegen Ver. Königreich Konsumausgaben je Haushalt und Jahr in Europa 2010 Luxemburg Irland
Wir jammern auf einem sehr hohen Niveau! Die Glücksforschung hat nachgewiesen, dass zusätzlicher materieller Konsum nicht „zufriedener“ macht. Die Zufriedenheit der Bevölkerung steigt in den USA seit Anfang 1960er Jahre nicht mehr; in Deutschland wurde dieser Zustand Anfang der 1970er Jahre erreicht. Trotzdem sind wir ein auf Konsum konditioniertes Volk. Bei den jährlich entsorgten Tonnen an Bekleidung, Nahrungsmitteln und sonstigen funktionsfähigen Gebrauchsgütern ist zu bezweifeln, dass uns bei einer leichten Konsumreduzierung tatsächlich etwas fehlen würde.
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