Sardegna Trauminsel im Mitelmeer
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Sardegna und ihre Schönheit nicht verloren haben, wie das „Dieser Landstrich ist wirklich einzigartig. Sardini- Granitmassiv des Monte Limbara im Norden, des en ist anders: eine bezaubernde, weite Landschaft, Gennargentu im mittel-östlichen Teil und die Ber- die man einfach bereisen muss, nichts Vollendetes, ge des Sulcis- Inglesiente im Süden. Die weitläu- nichts Endgültiges. Es ist wie die Freiheit selbst.“ figsten Ebenen sind der Campidano hinter Cagliari David Herbert Lawrence 1921 und die Nurra-Ebene nördlich von Alghero. Sardinien ist eines der größten Freiluftmuseen der Welt. Ein Land voller Steine, Legenden, Geheim- Sardinien nisse. Das Land der der prähistorischen Turmbau- auf italienisch Sardegna, früher Ichnusa ten „Nuraghe“, der Feen, der verzweigten Höh- lensysteme mit riesigen Stalagmiten, in denen Diese autonome Region mit Sonderstatut ist auf- die Seeochsen geboren und Jungfrauen geopfert grund ihrer Ausdehnung die zweitgrößte Insel wurden, mit einer wüstenhaften Dünenland- des Mittelmeers. Ihr Hauptort ist Cagliari und zu schaft nur wenige Schritte vom Meer entfernt und ihren Provinzen zählen Nuoro, Oristano, Sassari, atemberaubenden Schluchten, mit Geisterstädten Carbonia-Iglesias, Medio Campidano, Olgiastra und aufgelassenen Minen, wo Hexen ihr Lager und Olbia-Tempio. Trotz der 1800 km Küste ist aufschlagen, mit weißen Sandbänken vor einem Sardinien ein Landstrich, der von seiner Geschich- smaragdgrünen Meer. te her mit den Bergen verbunden ist: es gibt hier einige Erhebungen, die zwar bereits vom Zahn der Zeit gekennzeichnet sind, aber ihren Reiz
Sardegna Sardinien ist auch das Land der guten Düfte, der Knochen“. guten Laune, der Farben, die sich je nach Jahres- Nach den Ureinwohnern, die die Insel mit ihren zeit verändern und dabei nie ihren Zauber verlie- beeindruckenden Turmbauten übersäten, erin- ren; es ist die Insel der vollmundigen Weine und nert die Geschichte der Insel an viele lange Bela- süßen Liköre, der bodenständigen und unver- gerungen: die Phönizier, die Römer, die Pisaner, wechselbaren Küche, die es versteht die Genüsse, die Genuesen und sogar die sarazenischen Pira- die Erde und Meer zu bieten haben, harmonisch ten. Danach kamen die Aragonesen, die Spanier miteinander zu verschmelzen. Und nicht zu ver- bis die Piemonteser Sardinien zum Königreich er- gessen die Menschen: selbstbewusst, stolz und nannten. voller Überraschungen. Ca. 8.000 Turmbauten (im Schnitt alle 3 km²!), Klima Hunderte Dörfer und megalithische Gräber zeu- Sardinien hat ein Mittelmeerklima. Breitengrad gen von einer einzigartigen Zivilisation, jener der und Inselcharakter bewirken milde Winter, war- „Nuraghe“, die sich ab dem 2. vorchristlichen Jahr- me Temperaturen im Herbst und im Frühjahr tausend auf der Insel entwickelt hat. Der „Nurag- und heiße Sommer, die aber durch den ständigen he“ war der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Wind abgekühlt werden. Sardinien ist berühmt Lebens der Sarden, aber nicht nur die Türme cha- für seinen Sommer, der hier sieben Monate dau- rakterisieren ihre Kultur, auch die Riesengräber ert: eine Saison, die in guten Jahren ein Sonnen- (Grabstätten), deren Stelen in der Mitte des Gra- bad am Strand von April bis Ende Oktober erlaubt, bes eine Höhe von vier Meter erreichen können. wo sich die Temperaturen noch zwischen 20° und Die Ureinwohner Sardiniens waren ein Volk von 23° C bewegen. Die Durchschnittstemperaturen Kriegern, Seefahrern, Hirten, Bauern, das in Stäm- im Sommer betragen 25° C (im Landesinneren me (Clans) unterteilt war. Sie trieben Handel mit liegen sie etwas höher) im Winter bewegen sie den Mykenern, den Minoern, den Phöniziern und sich zwischen 8°C und 10° C. Regen fällt vor allem Etruskern auf Seewegen quer durch das Mittel- im gebirgigen Landesinneren, die Ebenen und meer, von Spanien bis zur Küste Libanons. Ihr be- Küstengebiete im Osten und Süden der Insel sind rühmtestes Symbol, der „Nuraghe“ wurde von der dagegen sehr trocken. Unesco mit „Su Nuraxi“ in der Nähe von Barumini als bedeutendstem Beispiel zum Weltkulturerbe Geschichte erklärt. Geologisch entstand Sardinien vor 600 Millionen Jahren und wird seit der Frühgeschichte bewohnt. Somit ist Sardinien die älteste Region Italiens. Die mineralischen Bodenschätze der Insel und ihre strategische Lage haben immer viele unge- wünschte Besucher angelockt, die es aber nicht leicht hatten. Die ortstypische Malaria und die un- wegsame und ungastliche Natur des Hinterlands, bestehend aus Granitmassiven machten Sardinien für Kolonisatoren und Eroberer zu einem „harten
Die Zeit der Judikate war ein weiterer bedeuten- Kulturdenkmäler der Moment in der Geschichte der Sarden, als ihre Seit dem Neolithikum entfalteten sich in Sardi- Streitkräfte ab dem 9. Jahrhundert, nach dem nien überraschenderweise viele Kulturen, die Rückzug der Byzantiner den immer zahlreicheren beachtliche Spuren in den Denkmälern hinterlas- Sarazeneneinfällen trotzen mussten. Es war eine sen haben. Chronologisch an erster Stelle gereiht eigenartige Herrschaftsform, aber sie überdauer. sind die alten „Domus de Janas“, wörtlich „Häuser Dank der reichhaltigen Bodenschätze wurde wie- der Feen“ oder Hexen unbedingt einen Besuch der Ackerbau und Viehzucht betrieben und der wert. Es handelt sich dabei um ebenso einfache Handel und die Künste verzeichneten einen Wie- wie mysteriöse in den Felsen der Bergwände und deraufschwung. Außerdem entstand ein Rechts- anderer unzugänglicher Orte geschlagene Grab- staat auf der Insel, der sich sehr fortschrittlich ent- höhlen. Die „Menhire“, aufgerichtete lange in den wickelte, sogar bis zum Erlass eines Gesetzbuches, Boden gerammte Steine, zeugen hingegen von der „Carta de Logu“ im 14. Jahrhundert. Die Carta einer Religion der Fruchtbarkeit, verbunden mit de Logu gilt als eines der wichtigsten Verfassungs- den bäuerlichen Praktiken. Keinesfalls versäu- gesetzbücher des Mittelalters. Die Einmischungen men sollte man die unglaubliche Ansammlung der Seemächte der damaligen Zeit, einschließlich dieser Steine bei der Kult- und Begräbnisstätte des Papsttums endeten 1297 mit der Ausrufung „Pranu Mutteddu“, wo 20 Menhire den Verlauf des Königreichs von Sardinien, mit den Aragoniern der Sonne am Himmel zu verkörpern scheinen. als Feudalherren. Großartige Hauptdarsteller der sardischen Früh- Nach fast 90 Jahren Kriegen, Pestepidemien und geschichte bleiben auf jeden Fall die „Nuraghe“, Friedensverträgen gelang es 1409 den Katalanen was wörtlich „hohler Haufen“ bedeutet (siehe Ab- die Herrschaft zu übernehmen, die dadurch einen schnitt „Geschichte“). Allen Nuraghe gemeinsam autochthonen Entwicklungsprozess stoppten, der ist ihre archaische Schönheit. Sehenswert ist der dabei war die Insel zu vereinheitlichen. Turmbau „Su Nuraxi“ bei Barumini. In Sardinien Diese Reihe an „Invasionen“ hat bis heute in vielen gibt es ungefähr 40 „heilige Brunnen“, sie liegen unterschiedlichen Traditionen ihre Spuren hinter- hauptsächlich in der Nähe von Wasserquellen. Oft lassen. Trotz allem hat dieses Land sein starkes sind sie das Herz von Pilgerstätten und noch heute Einheitsbewusstsein bewahrt, ein rein sardischer verkörpern sie für die, die daran glauben, Orte, die Nährboden, hartnäckig verteidigt als Banner der von einer magnetischen Kraft durchdrungen sind Identität eines Volkes, das auch eine eigene Fahne und von denen heilende Energiefelder ausgehen. hat: ein weißes Feld mit einem roten Kreuz und Eines der bemerkenswertesten Beispiele eines den Köpfen von vier Mohren, die wahrscheinlich Brunnentempels ist jener von Santa Cristina. die besiegten sarazenischen Könige darstellen. Das Bild dieser geheimnisumwobenen Kultur wäre Diese selbstbewusste regionale Kultur äußert sich ohne einen Besuch der wohl typischsten Grabstät- auch in den traditionellen Festen, in der Gastrono- ten, der „Gräber der Riesen“ nicht komplett. mie, im Kunsthandwerk und in der Sprache.
Sardegna Das Sardische Pane Carasau - Karasau-Brot Das Sardische gilt als die konservativste unter den Eine der am meisten bekannten Brotsorten Sardi- neolatinischen Sprachen und ist, wenn auch mit niens ist zweifellos das „Karasau“-Brot. Es besteht einigen Unterschieden, die gemeinsame Sprache aus knusprigen, runden Blättern, die hauchdünn der gesamten Insel. sind, und aus diesem Grund ist es auch als „Musik- Für die Italiener des „Festlands“ ist sie praktisch papier“ bekannt. Bestrichen mit ein paar Tropfen unverständlich, abgesehen von den beiden Vo- Olivenöl, etwas Salz und ein paar Minuten im Ofen kabeln, die man auf einer Reise nach Sardinien gebacken wird es zu einem appetitanregenden am häufigsten hört: Ajò, was wörtlich „lass uns Häppchen. Probieren Sie es! gehen“ bedeutet, aber zu einem reinen Füllwort Pecorino Sardo wurde und Eya, was „Ja“ bedeutet. Dennoch, Das bekannteste aller sardischen Käseprodukte auch wenn die Sarden als stolz und eigensinnig ist der Pecorino sardo, das Symbol Sardiniens in gelten, bestehen Sie selten darauf in ihrer eigenen der Welt. Nach sechsmonatiger Reifezeit kann der Sprache angesprochen zu werden. Im Gegenteil, Pecorino sardo als Reibkäse zum Würzen von Vor- die Einheimischen sind sehr herzlich und gast- speisen verwendet werden. Probieren Sie ihn auf freundlich. Ravioli mit Ricotta und Spinatfüllung! Die sardische Küche Besonders Mutige sollten den „Casu Marzu“ pro- Sie ist eine eigenartige Mischung aus Tradition bieren, ein ganz besonderer sardischer Käse. Sein und importierten Köstlichkeiten. Von Anfang an typischstes Merkmal ist die seine pikante Teig- war Fleisch vorherrschend, insbesondere Schwei- masse und die darin enthaltenen Würmer. Zum ne-, Lamm-, Ziegen- und Schaffleisch. Die Tiere Schutz seiner Herstellung wurde der Madenkäse wurden im Ganzen am Spieß auf einer Feuerstelle in die Liste der traditionellen italienischen Agrar- aus Wacholderzweigen gebraten. Das Brot wurde lebensmittel aufgenommen. in leicht zu transportierenden Formaten geba- cken, damit es die Hirten mitnehmen konnten. Der Schafskäse wurde lange abgelagert, damit er länger hielt. Aufgrund der relativen Armut der Insel wurde nichts verschwendet: Würste aus Eselfleisch, Brötchen mit Kutteln gefüllt, Pferde- carpaccio und Blutwurst sind alles Spezialitäten dieser Insel. Aber in Sardinien haben Sie auch die Möglichkeit hervorragenden Fisch zu genießen: Thunfisch, Rogen (Meeräscheneier) und Hummer. Auch das Angebot an Süßspeisen ist reichhaltig und einige lassen einen deutlichen arabischen Ur- sprung erkennen.
Sardegna Porceddu Von den aus Mandeln zubereiteten Amaretti bis Als Klassiker der sardischen Küche ist es wohl das zu den Ancini, Kringeln mit Anislikör und Fenchel- bekannteste und traditionellste Gericht der Insel, samen; von den typischen Biskuits aus Fonni bis das Spanferkel, das typischerweise auf einem zu den „Pardulas“ aus Ricotta oder tagesfrischem Feuergrill zubereitet und auf einem Korktablett Käse, die „Cruxioneddu de mindua“, süße Ravioli mit Myrtenzweigen unterlegt, serviert wird. Die aus Mandelteig, oder „e saba“ aus Kaktusfeigen- typischste Zubereitungsart ist das Braten am saft oder gekochtem Traubensaft. Nicht zu verges- Spieß oder am Grill, Bratzeit ca. 2 Stunden. Das sen die Aranzade aus in Honig kandierten Oran- Feuer darf nur durch Wacholder-, Wilde Pistazi- genschalen und Mandeln, eine Art Nougat, die zu en- oder Olivenzweige geschürt werden, wodurch gewissen Anlässen und Festen zubereitet werden. das Fleisch ein besonderes Aroma erhält. Um diese Buon Appetito! Delikatesse in ihrem vollen Umfang zu genießen, begleitet von einem guten Gläschen Roten Canno- Die Farben der Cos- nau! ta Smeralda und der Nudelgerichte Isola Maddalena Die sardischen Vorspeisen bestehen meistens aus einfachen, aber schmackhaften hausgemachten Sie entdecken den reizvollen Küstenstreifen Costa Nudelgerichten. Dazu zählen die „Malloreddus“ Smeralda, dessen Name von den herrlichen Mee- dicke Muscheln aus Hartweizengrieß, mit Safran resfarben stammt. Die lebendigen mondänen verfeinert, auch bekannt als sardische Gnocchetti. Ferienorte passen sich ihrer traumhaften Natur- landschaft an. Am Nachmittags Fahrüberfahrt zur Eine weitere Spezialität sind die Fregola, Kügel- Insel La Madddalena, die einzige bewohnte Insel chen aus Hartweizengrieß, die an Kuskus erinnern des Archipels mit ihrem Gipfel Guardia Vecchia. und oft als Einlage in klaren Suppen und Fleisch- Unser Weg führt von der schönen Küstenprome- brühen verwendet werden. nade zu den Gassen und Plätzen der Altstadt. Dann gibt es noch die Maccarones furriaos, dabei Rückfahrt nach Palau. Die Bucht wird von der Bär- handelt es sich um röhrenförmige Nudeln, die mit Felsfigur überwacht. Soße oder Frischkäse angerichtet werden. Etwas ganz Besonderes sind die Culurgiones, längliche Ravioli, mit einer Naht, die einer Korn- ähre ähnelt, üblicherweise gefüllt mit Pecorino, Kartoffeln, Knoblauch und Minze und angerichtet mit Tomatensoße und aromatischen Kräutern. Die Süßspeisen Das Angebot an typischen sardischen Süßspeisen ist reichhaltig und einige können ihren arabischen Ursprung nicht verleugnen. Oft werden diese sü- ßen Leckereien zu wahren Kunstwerken verarbei- tet.
Nuoro, Orgosolo und Mittagessen mit den Schäfern Die Barbagia wird als das Herz Sardiniens betrach- tet. Der Name stammt von der Zeit der römischen Eroberung der Insel. Die Römer selbst konnten die stolze unbeugsame Hirtenbevölkerung des Inse- Alghero und Castelsardo linneren nicht bezwingen, so wurde dieser Teil der Diese Fahrt erlaubt, einen guten Teil Nordsardini- Insel „das Land der Barbaren“ (der Fremden) ge- ens mit den abwechslungsreichen Landschaften nannt, jener Menschen, die der römischen Kultur und Lebensgewohnheiten kennen zu lernen. Über fremd blieben. Heute noch leben die alten Tradi- die Schnellstraße Olbia-Sassari durchquert man tionen im modernen Lebensrythmus weiter, und den nördlichen Teil der Insel, der noch zahlreiche Landschaft, Wirtschaft, Baukunst, Gastfreund- Zeugnisse der bewegten Geschichte Sardiniens schaft, Küche haben die unverwechselbaren Ei- bewahrt, von den Nuraghen zu den romanischen genschaften der Barbagia behalten. Kirchen, die im pisanischen Stil erbaut wurden. In Nuoro, Haupstadt der Provinz, kann man das An Sassari vorbei, der wichtigsten Stadt im Nor- ethnographische Museum besuchen, in dem man den, erreicht man Alghero, das „L“Alguer“ der Trachten, Alltagsobjekte und Schmuckstücke be- Katalaner, in dem die Spuren der katalanischen wundern kann, die heute noch auf Sardinien nicht Herrschaft in Sprache und Tradition noch lebendig nur touristische Attraktionen sind, sondern leben- sind. Vom Hafen kann man bei ruhigem Meer eine dige Zeugnisse der alten Kultur dieses Volkes. Bootsfahrt zur wunderbaren Grotte des Neptuns unternehmen (ca. 3 Stunden). In der Umgebung von Alghero sind interessante, archäologische Zeugnisse der ältesten Geschichte Sardiniens zu bewundern (Nuraghe Palmavera). An der Küste im Norden liegt ein weiteres Kleinod dieses Teils der Insel: Castelsardo. Das Dorf entstand um eine im 12. Jahrhundert gebaute Hochburg der Genueser. Ein Spaziergang durch die engen, steilen Gassen des einst befestigten Dorfs schenkt dem Besu- cher immer wieder reizende Ausblicke. Wenige Kilometer von Castelsardo entfernt erhebt sich einsam auf dem Land eine sehr bizarre Felsforma- tion: der Elefant. Dieser Felsbrocken, der ehemals als Grabstätte benutzt wurde, sieht tatsächlich wie ein Elefant aus.
Durch Olivenhaine und Weinberge fährt man dann Menü: Wurstantipasto, Gereifter Ricotta Tradi- weiter ins Innere der Barbagia, um Oliena und Or- tionelles Brot „Pane carasau“ und „Ispianadas“ gosolo kennenzulernen, in denen die alten Tradi- Lamm- und Schweinsbraten Lammfleisch mit tionen am besten erhalten geblieben sind. Danach Kartoffeln „patat‘a perras“ (Ein absolutes Muss, laden wir Sie bei den Hirten zu einem Picknick einfach köstlich!) Sardinischer Schafskäse Obst, unter freiem Himmel ein. Dessert und Wein „Cannonau“ der Region Digestif Es werden mehrere „Mittagesen mit den Schäfern „Abbardente“ (örtliches Schnaps). von Orgosolo“ angeboten, aber das traditionelle, Nach dem Mittagessen wird mit den „Canti a Te- ursprüngliche, einzigartige ist das Picknick im nores“ stets ein kurzer Einblick in das Brauchtum Wald: das Mittagesen mit Mario und Pasquale gegeben. Piredda. Das Geschwisterpaar zeichnet sich durch Und wenn es regnet? Keine Angst, dann begeben seine Professionalität und die Liebe zum eigenen wir uns einfach in ein einladendes und traditio- Beruf aus und ist - Gott sei Dank - kein Einzelfall in nelles Gebäude im historischen Zentrum von Or- Sardinien. Das Mittagessen wird in den Wäldern gosolo. von „Su Littu“, inmitten der wahrhaften Natur der Barbagia- Region, eingenommen und zeichnet sich durch die typischen Aromen und Produkte aus.
Corsica Insel der Schönheit Gehört zu den drei großen Mittelmeerinseln: 183 umgibt die zubereiteten Speisen. km lang, 83 km breit und mit einer Oberfläche von Hier ein kurzer Abriss über korsische Spezialitäten 8720 km2. Korsika liegt 170 km vom französischen und Menüs: Die Suppa Corsa, nahe der „mines- Festland, 83 km von Italien und 12 km von Sardi- trone“ mit roten oder weissen Bohnen, ist kräftig nien entfernt. und nahrhaft. Die Fischsuppe „aziminu“, mit Klima: Die “Insel der Schönheit” oder auch “das verschiedenen Fischarten zubereitet und geriebe- Gebirge im Meer” präsentiert verschiedene Kli- nem Käse und Röstbrot serviert, ist sehr zu schät- maveränderungen: Mittelmeerklima an der Küste, zen. das Klima in den mittleren Bergen und ein Alpen- Für Feinschmecker: gegrillter Knurrhahn (rouget), klima in den Höhen. Wolfbarsch (loup) in Rahmsauce, gegrillte Sardi- Die Sommer sind sehr heiß: Maximum an der Küs- nen, oder Bachforellen. Und die berühmte ‚Fritu- te 36 Grad, in 1000 Meter Höhe 26° und trocken, re‘, in Öl ausgebratene kleine Fische. die Winter an den Küsten mild 18°. Wildbret und Fleischgerichte: Wenn es Die Küche: Die spezielle korsische Kochkunst Jagdzeit ist, werden unweigerlich der Wild- nährt sich von korsischen Produkten: was auf dem schwein -(sanglier) oder Frischlingsbraten (mar- Boden wächst, in den Wäldern lebt, in den Bächen cassin), die gleichnamigen Ragouts sowie die murmelt, unter dem Himmel fliegt und aus dem Wildhühner oder - tauben in einer sehr pikanten Meer kommt. Italienischer, provenzalischer und Sauce angeboten. spanischer Einfluß ist spürbar und seit kurzer Zeit Ein typisch korsisches Gericht ist der Nudeltopf, ein nord-afrikanischer. Die Gewürze, die Kräuter, „stuffatu“, bei dem abwechselnd verschiedene und die Beeren aus dem Maquis (Unterholz) spie- Fleischsorten in einem Auflauf mit Nudeln und len eine große Rolle. Ein charakteristisches Aroma Reibkäse in einer Terrine geschichtet, mit einer
Corsica Fleischsoße übergossen, im Ofen geschmort und heiß serviert werden. Piverunata: Rindseintopf mit feurigen Paprikaschoten. Tripette: Kutteln in sehr gewürzter Tomatensoße. Die verschiedenen Eintöpfe heißen „tianu“ und sind aus Schwein-, Rind-, Wildschwein- oder Zick- leinfleisch (cabri) zusammengestellt. Sie werden als Hauptgerichte serviert. Wurstwaren: Die Krönung der korsischen Küche ist das Räucherfleisch! (Charcuterie). In Korsika weiden die Tiere in natürlicher Freiheit und ernähren sich von Edelkastanien, Eicheln und wildwachsenden Kräutern, die dem Fleisch seine Ajaccio eigene Würze verleihen. Die Hauptstadt Korsikas, in einer herrlichen Bucht In den “fucone” geräuchert, tritt dieser Ge- gelegen. Ihren Ehrentitel “Kaiserliche Stadt” ver- schmack noch stärker hervor. Diese Räucherwaren dankt sie Napoleon, der hier geboren wurde und finden Sie auf vielen Marktplätzen und sie sind gut heute noch überall gegenwärtig ist. transportfähig. Ajaccio wurde am jetzigen Ort erst 1492 als ge- Käse: Die Mutter Napoleons schätzte schon den nuesische Kolonie gegründet. Etwa hundert berühmten Brocciu - den frischen Schafs- oder ligurische Familien und einige genueser Adlige Ziegenkäse (Quark)! Man findet ihn in vielen Spei- siedelten sich damals in der neuen Kolonie an; den sen: Omeletts, Kuchen, Pfannkuchen und Krapfen. Einheimischen war der Aufenthalt hier streng un- Von Oktober bis Juni ißt man Brocciu frisch mit tersagt. Ajaccio blieb rein genuesisch bis es 1553 oder ohne Zucker, oder mit korsischem Schnaps von Sampiero Corso eingenommen wurde. übergossen. In gesalzener und getrockneter Form Der älteste Stadtteil und die Zitadelle entwickelten hält er sich das ganz Jahr. Außerdem gibt es ver- sich im Schutze der Befestigungsanlagen. Nörd- schiedene, stark riechende Schafs- und Ziegenkä- lich davon lag der sogenannte Borgo, ein Viertel, sesorten, unter denen der ‚Niolo‘ am bekanntes- das sich im Laufe der Zeit in der Achse der heu- ten ist. tigen Rue Cardinal-Fesch ausdehnte. Die Bewoh- In Korsika ist eine Mahlzeit ohne Wein undenk- ner lebten vom Handel und der Korallenfischerei. bar! Von Klima und Boden verwöhnt, produziert Der größte Aufschwung der Stadt fällt in das 18. Korsika kräftige, bukettreiche Sorten in vielen Jh. und hatte politische Ursachen. Während der Gegenden. Französischen Revolution wurde Korsika in die Schöne Reise und guten Appetit! Departements Golo und Liamone aufgeteilt und die Stadt zum Verwaltungszentrum bestimmt. 1811 dekretierte Napoleon die Vereinigung beider Departements u. ernannte Ajaccio zur Hauptstadt der Insel.
Sehenswürdigkeiten Ajaccio: Corte, die alte Hauptstadt Zitadelle Sie liegt erhöht auf einer felsigen Halb- Corte, das von 1755 bis 1769 die Hauptstadt der insel über dem Fischereihafen. Der Bau wurde um „korsischen Nationalregierung“ Pascal Paolis war, die Mitte des 16. Jhs. errichtet. steht im historischen Mittelpunkt Korsikas. Hier Kathedrale Bau im Renaissance-Stil, Hochaltar wurde der korsichen Verfassung zugestimmt, aus weissem Marmor mit vier schwarzen gedreh- die vom Europa der Aufklärung begeistert auf- ten Marmorsäulen, Marmorstatue der Jungfrau genommen wurde. Die Oberstadt ist malerisch Maria, kelchförmige Kanzel, Kapelle der Jungfrau auf einer von der Zitadelle überragten Bergspitze mit dem Herzen Jesu, zweite Kapelle der Jungfrau gelegen, auf der sich entlang gepflasteter Gassen der Barmherzigkeit, Schutzpatronin Ajaccios. Ge- Wohnhäuser drängen. Corte liegt mitten im Parc burtshaus Napoleons Regional Naturel Corse unterhalb der höchsten Napoleonmuseum Erinnerungsstücke, Doku- Berggipfel der Insel mente und Bilder, die sich auf Napoleon und sei- ne Familie beziehen. Grosser Salon im Empirestil, Medaillensaal Die calanches: Kaiserliche Kapelle Renaissancestil, als Grab- ein Spektakel aus kapelle von Napoleon errichtet. Der tief in die roten Granitfelsen. Schwemmlandebene der Gravona eindringende Die Calanches sind eine erstaunliche Felsland- Golf von Ajaccio ist eine sehr weite Meeresbucht; schaft aus Granit, deren Skulpturen, je nach Tages- zwischen den Landspitzen Pointe de la Parata und zeit, Farbtöne von Orange bis Rot annehmen. Die- Capo di Muro im Süden liegen 17 km. Die liebli- se Felsformationen haben durch die Winderosion che Schönheit der Ufer, die Ruhe und Harmonie die Formen von Tieren, Bäumen, Pflanzen, Teufeln der Farben haben den Ruhm des Golfs von Ajaccio mit Hörnern und Riesenvögeln angenommen. Sie begründet. befinden sich im Golf von Porto der mit Recht von Ajaccio, die Kaiserstadt der Unesco in der Liste des Weltkulturerbes aufge- Die Stadt befindet sich im Herzen eines der welt- nommen wurde. Das freundliche Seebad Porto ist weit schönsten Golfe, in dessen Hintergrund man bekannt für seine traumhaft schönen Sonnenun- bis ins Frühjahr hinein verschneite Berge sehen tergänge. Sein quadratischer Genueserturm steht kann. In der Nähe vom alten Hafen befinden sich dort wie ein Posten, der seit vier Jahrhunderten die lebhaften Märkte und die Gassen der Altstadt das Meer überwacht. mit ihren noblen Wohnhäusern. Im Norden führt die Strasse die Küste entlang bis zur Landspitze Parata, die von einem genuesischen Turm bewacht wird: von dort aus kann man die vorgelagerten Iles Sanguinaires bewundern. Überall in Ajaccio erinnern Straßennamen, Statuen und Denkmäler an Napoleon Bonaparte, der am 15. August 1769 in einem Haus in der Rue Saint Charles geboren wurde.
Bonifacio toskanischen Grafen, gegründet und bewahrte im süden korsikas sich bis heute einen mittelalterlichen Flair, der Ausgehend von Ajaccio fahren wir in Richtung Sü- an die stürmischen Zeiten der Vergangenheit er- den, einer Region die bereits vor 7000 Jahren be- innert: nach der Herrschaft von Pisa und Genua siedelt war - wie dies Dolmen und Menhire bezeu- erfreute sich die Stadt eines starken Aufschwung, gen - nach Olmeto und in das reizende Städtchen ist sie heute doch ein durchaus beachtliches Han- Sartene, „die korsischste Stadt Korsikas“. dels- und Touristenzentrum. Auf unserem weiteren Weg gelangen wir schließ- Diese Stellung verdankt sie ebenso dem gut be- lich an den äußersten Zipfel der Insel: Bonifacio. suchten Hafen, von wo aus die Verbindungen nach Sardinien ablegen. Die Besichtigung der hoch ge- Auf beeindruckend weißen, von den Wellen um- legenen Stadt und ein Ausflug nach Wahl zu den spülten Klippen gelegen, bietet Bonifacio, die „Grotte et Falaises“ runden einen unvergesslichen meist besichtigte Stadt Korsikas, dem Besucher- und beeindruckenden Ausflug ab. wahrhaft ein besonderes und unvergessliches Bild. Die Stadt wurde 833 von Bonifatius, einem-
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