Schilddrüsenprobleme Symptome von Schilddrüsenproblemen - Keiser Kinesiologie

 
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Schilddrüsenprobleme
  Symptome von Schilddrüsenproblemen

Schützenstrasse 33   Tel: +41 79 225 05 00   info@keiserkinesiologie.ch
CH-8355 Aadorf                                    keiserkinesiologie.ch
Viele Symptome von Schilddrüsenproblemen decken sich mit denen von
unausgewogenen Geschlechtshormonen. Es ist in den wenigsten Fällen klar
definierbar, welche Hormongruppe zuerst aus dem Lot geraten ist. Zu viele
Ursachen sind für beide Systeme möglich. Sicher ist aber, dass beide
Hormongruppen ineinander greifen wie zwei Zahnräder, die sich gegenseitig
beeinflussen. Ein Chaos im Geschlechtshormonbereich bedeutet fast immer
eine überforderte Schilddrüse. Es kann dabei sowohl in die Richtung von
Unterfunktion als auch in die Überfunktion gehen.

Schilddrüsennöte haben ebenso eine Bedeutung für den Verlauf einer
Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes. Auch für den ausbleibenden
Nachwuchs kann eine Schilddrüsenstörung Ursache sein. Besonders schwierig
wird das Diagnostizieren, wenn Autoimmunstörungen wie Hashimoto oder
Morbus Basedow die Schilddrüse eskalieren lassen. Eine zumindest zeitweise
Entzündung der Schilddrüse gehört zu einer der häufigsten Volkskrankheiten
unserer Tage – die wenigsten davon werden frühzeitig erkannt. Sollten Sie den
Verdacht haben, dass sich SD-Überfunktion und SD-Unterfunktion abwechseln,
dann sollten Sie den Arzt um eine Testung der Antikörper bitten.

Dieser Bericht stammt von

ADS/ADHS und Schilddrüsenstörungen

Stellungnahmen von Fachleuten
zusammengetragen von unserer Kundin Fr. Churkovic
Eine Schilddrüsenfehlfunktion kann auch ADS oder ADHS bei Kindern und
Erwachsenen hervorrufen. Daran wird leider nicht oft gedacht, geschweige
denn die Schilddrüse gründlich untersucht. „Ritalin®" oder „Medikine®“ heißt
dann fast immer die Lösung.
Zappelphilipp und Träumersuse: Haben sie ein ADHS?
Zitat: „..Um das Dreißigfache stieg in zehn Jahren das Verordnungsvolumen des
Psychostimulans Methylphenidat (Ritalin®, Medikine®, Equasym®) in
Deutschland…“
Quelle: http://www.aerztekammer-
berlin.de/25_Aerztl_Fb/03_Fachbeitraege/070_ADHS_Zappelphilipp.html
Dr. Berndt Rieger schreibt in seinem Buch „ Die Schilddrüse - Balance für Körper
und Seele“
Zitat: „…Bei ADHS handelt es sich meist um eine gesteigerte Aktivität der
Schilddrüse (und anderer Hormone) im Wachstumsalter...“
Monitor hat berichtet: Endstation Kinderpsychiatrie - Wie schwierige Kinder

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abgeschoben werden
Zitat: „…Die Statistik beweist es: Immer mehr verhaltensauffällige Kinder werden
in die Kinder – und Jugendpsychiatrie eingewiesen. Aber gehören sie auch alle
dort hin? Der Blick hinter die Mauern gelingt so gut wie nie, es gibt kaum Studien,
Ärzte haben Schweigepflicht nach außen. Viele Kinder sind dort mit Diagnosen,
die „Störung des Sozialverhaltens“ beinhalten – für die Psychiatrie eine Krankheit:
Oft bekommen sie Medikamente, werden ruhig gestellt. Sind diese Kinder krank
oder wären sie nicht in speziellen Jugendhilfeeinrichtungen besser aufgehoben?
…“
Quelle:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2008/0814/kinderpsychiatrie.php5
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtvextrakt.phtml?
p=400&b=039&ex=5 Report Mainz hat berichtet: Gefährlicher Trend -
Neuroleptika werden vermehrt an Kinder und Jugendliche verschrieben
Zitat: „…Dem Magazin liegen Daten einer bisher unveröffentlichten Studie der
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Köln vor. Die Studie weist
einen alarmierenden Anstieg bei der Verschreibung neuartiger Neuroleptika bei
Kindern und Jugendlichen nach. Demnach erhielten im Jahr 2000 6.864 Kinder
und Jugendliche in Deutschland neuartiges Neuroleptikum. 2006 waren es
bereits 28.100. Innerhalb von sechs Jahren wären die Verschreibungszahlen
damit um das Vierfache gestiegen…“
Quelle: http://www.swr.de/report/presse/-
/id=1197424/nid=1197424/did=4102536/dt9v5u/index.html
Dr. Michael Platt schreibt in seinem Buch: „The miracle of bioidentical
hormones“
Zitat: ADHD in adults: „…I use the word „ADD“ interchangeably with
„hypoglicemia“, because when the level of sugar in the brain is low, the person
can’t focus. People who become workaholics may atually have ADHD and are
living on high levels of adrenaline caused by recurrent hypoglycemia. Simply
put, I view ADD and ADHD as a matter of too little progesterone, too much
insulin, and, in the case of ADHD, too much adrenaline…“

Patrick Holford schreibt in seinem Buch: "Optimale Ernährung für die Psyche":
Zitat: „…Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem die Kinder, die an ADHS
leiden, zuerst mit Hilfe der Ernährung behandelt und dann psychologisch
unterstützt werden, bevor ihnen irgendein aufputschendes Medikament
verabreicht wird. Ich erwarte mit Freuden den Tag, an dem Menschen mit einer
Schizophreniediagnose gründlich auf biochemische Störungen untersucht
werden und durch Beratung und ein persönliches Ernährungsprogramm Hilfe
bekommen, um wieder zu leben, statt in der chemischen Zwangsjacke von
bekannten Beruhigungsmitteln zu stecken…“

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Depression und Schilddrüsenstörungen

Stellungnahmen von Fachleuten
…zusammengetragen von unserer Kundin Fr. Churkovic
Prof. Dr. Joachim Feldkamp schreibt Folgendes über PPD:
Zitat: „…Eine Risikogruppe stellen auch Frauen nach der Geburt eines Kindes
dar. In ca. 9% der Fälle kann sich einepostpartum Thyreoiditis mit erhöhten
Schilddrüsenantikörperwerten und auch Funktionsstörungen der Schilddrüse
entwickeln. Depressionen können dabei ein begleitendes Symptom sein. Nicht
selten wird die neue Situation besonders beim ersten Kind im Sinne einer
mütterlichen Überlastungsreaktion angesehen, bevor an die Möglichkeit einer
Schilddrüsenerkrankung als Ursache gedacht wird. In der Regel reicht es nach
heutigem Kenntnisstand aus, eine reine Thyroxin-Substitution auch zur
Behandlung der psychischen Symptome der Hypothyreose durchzuführen. Bei
ungenügendem Ansprechen kann im Individualfall eine
Kombinationsbehandlung mit einem T3/T4-Kombinationspräparat erfolgen..“
Quelle: http://www.forum-
schilddruese.de/bauteile/texte/fs_fachinfo_psyche.pdf
Betroffen sind vor allem Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft eine
Erhöhung der Schilddrüsenantikörper aufwiesen. In einem Teil der Fälle kommt es
zu Funktionsstörungen der Schilddrüse, sodass eine Behandlung notwendig wird.
In jedem Falle sollte bei Symptomen der Mutter nach der Geburt eines Kindes,
die nicht klar einzuordnen sind, auch an das Vorliegen einer solchen
Autoimmunstörung der Schilddrüse gedacht werden. Schon in manchen Fällen
hat sich eine »Postpartum-Depression« als Funktionsbeeinträchtigung der
Schilddrüse entpuppt (10, 11). Autor: Dr. med. Joachim Feldkamp Klinik für
Allgemeinmedizin, Endokrinologie und Diabetologie.
Dr. Berndt Rieger schreibt in seinem Buch „ Die Schilddrüse“- Balance für Körper
und Seele
Zitat: „….Die hohe Bedeutung der Schilddrüse ließ sich in früher Zeit an
Menschen ablesen, die ohne Schilddrüse geboren waren oder durch
Jodmangel ein Erscheinungsbild annahmen, das man einen „Kretin“ nannte. Sie
waren kleinwüchsig, missgestaltet, dicklich, geistes- und willensschwach. Mit
heutigen Worten formuliert: Es fehlte ihnen alles, was Menschen begehrenswert
und erfolgreich macht, vor allem Anmut und Geist, denn beides ist das Ergebnis
von Wachstum und Reifung. Damals glaubte man, es handle sich bei den
Kretins um „Missgeburten“, also um eine Folge genetischer Defekte…“

Weitere Links zur Schilddrüse und Psyche
Zitat: „…Eingestuft als psychisch krank ... das Risiko von Fehldiagnosen
Wegen der Auswirkungen auf die Psyche besteht ein erhebliches Risiko, dass
Schilddrüsenerkrankungen als psychische Störungen fehldiagnostiziert werden!...
„Fast alle endokrinen Erkrankungen können psychische Symptome hervorrufen -
eine Tatsache, die Ärzte bei der Diagnose oft nicht bedenken. Überschuss an

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Schilddrüsenhormonen kann zu Stimmungsschwankungen, psychomotorischer
Unruhe, Angstzuständen, Depressionen oder psychotischen Symptomen führen.
Hypothyreosen induzieren oft Depressionen, Lethargie, Psychosen oder
Angstsymptome. Nicht selten geht bei Funktionsstörungen der Schilddrüse die
psychische Symptomatik den organischen Beschwerden voraus..”
Autor: Dr. med. Angelika Bischoff:
http://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_Archiv_HoleArtikel_335100_Artikel.htm
Quelle: http://www.schilddruesenguide.de/sd_psyche.html

Immunleiden der Schilddrüse mit Depressionen verknüpft
Zitat: „…Obwohl T3, T4 und TSH bei allen Studienteilnehmern im Normbereich
lag, wiesen Depressive höhere Level von Thyreoid-bindenden inhibitorischen
Immunglobulinen (TBII) im Blut auf, was die Funktion der Schilddrüse
beeinträchtigen kann..“
Quelle:
http://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_Archiv_HoleArtikel_343907_Artikel.htm
Zitat:„…Es gibt eine enge Beziehung zwischen der psychischen Befindlichkeit des
Menschen und seiner Schilddrüsenfunktion. Sowohl die Unterfunktion
(Hypothyreose) wie auch die Überfunktion (Hyperthyreose) sind mit psychischen
Symptomen gekoppelt. Die Skala der Symptomenvielfalt reicht dabei von
Antriebsarmut bis zur Agonie und von leichter innerer Unruhe bis zu
Panikattacken und Psychosen mit wahnhaftem Erleben (Heinrich, Grahm)“
Autor: Prof. Dr. Joachim Feldkamp
Quelle: http://www.forum-
schilddruese.de/bauteile/texte/fs_fachinfo_psyche.pdf

Zitat:„…Bei der Hashimoto Enzephalopathie (griech. für Gehirnleiden) handelt es
sich um das gemeinsame Auftreten einer Hashimoto Thyreoiditis und
neurologischen Symptomen. Zusammen mit sehr hohen Werten der für die
Hashimoto Thyreoiditis charakteristischen TPO- und TG-Antikörpern (TPO-AK und
TG-AK) können im Falle der Hashimoto Enzephalopathie (HE)
schlaganfallähnliche Syndrome, epileptische Anfälle, Psychosen, schwere
Depressionen, motorische und kognitive Störungen etc. auftreten. Die
Ausprägung der genannten Symptome kann sehr unterschiedlich sein, wodurch
man erst durch Ausschluss anderer neurologischer Erkrankungen zur Diagnose
der Hashimoto Enzephalopathie kommt.
Quelle: http://www.kit-online.org/Hashimoto-Enzephalopathie

Somatische Symptome einer SD-Unterfunktion:
Zitat: „…Antriebslosigkeit, Verlangsamung des Denkens, Depressive
Stimmungslage bis hin zu völliger Agonie, Müdigkeit, Gewichtszunahme trotz
geringen Appetits, Verlust an Initiative, Desinteresse, Konzentrationsstörungen,
“dementielles Bild“, Verlangsamung des Pulses, Verstopfung und Blähungen,
niedriger Blutdruck, Zyklusstörungen, Schwächegefühl. Manche Patienten leiden
unter Suizidgedanken..“
Quelle: http://kit-online.org/acc/Boensch-SDundDepression.pdf

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Hypothyroidism: Sensitive Diagnosis and Optimal Treatment of All Types and
Grades-A Comprehensive Hypothesis by John V. Dommisse, MD.
Zitat: „…Psychiatrists have known for a long time that even in the absence of
diagnosed hypothyroidism low T3 levels are actually causative factors in
depression. The depression is rendered refractory by the low T3 state, and will
frequently not respond to any antidepressant medication unless T3 is used to
“augment” the antidepressant medication. In bipolar-affective-
disordered/manic-depressive patients, leading psychiatrists have advocated
and successfully used thyroid hormone treatment, especially supraphysiologic
doses of T4, to help reduce the frequency and severity of the moodswings. In
approximately one-sixth of individuals on lithium therapy, thyroid function is
lowered to a frankly hypothyroid level. When a more inclusive definition of
hypothyroidism is used, there may be substantial numbers of other patients who
should be considered to be rendered hypothyroid by lithium. So, many of the
psychiatric cases who are regarded as euthyroid may in fact be cases of grade
3 primary hypothyroidism, secondary or tertiary hypothyroidism, or “euthyroid
sick syndrome” hypothyroidism. The term “euthyroid sick” is now being openly
disputed, meaning that the T3 used in augmenting antidepressant treatment
may in fact be a “backdoor” entry to the thyroid treatment of refractorily
depressed hypothyroid patients, until now regarded as euthyroid by the current
approach to diagnosis..”
Quelle:
http://www.thyroidscience.com/hypotheses/dommisse.feb.2008/dommisse.feb.
2008.pdf

Frauen sind während der Pubertät, Prämenopause, Perimenopause und
danach oft von Schilddrüsenfehlfunktionen betroffen. Dies gilt auch während
und nach einer Schwangerschaft. Man sollte aus diesem Grund bei hormonellen
Störungen immer die Schilddrüse gründlich mit untersuchen lassen und den
behandelnden Arzt darauf ansprechen.
Einige Betroffenen bräuchten vielleicht zusätzliche Schilddrüsenhormone,
andere vielleicht deutlich geringere Dosierungen. Es gibt sehr verschiedenen
Wirkstoff-Variationen und Anwendungsmöglichkeiten. Deshalb muss sinnvoller
Weise mit einem damit vertrauten Arzt oder Heilpraktiker die auffallenden
Symptome durchgesprochen werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass
die meisten Frauenärzte ganz schnell Pillen verschreiben – ohne den
Hormonstatus der Frau oder des jungen Mädchens zu kennen. Dies sind aber
synthetische Hormonpräparate (in Pille, die Hormonspirale, den Ring usw.).
Synthetische Hormone sind unserem Organismus total fremd und können uns auf
Dauer mehr schaden als helfen.

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Schilddrüsenunterfunktion in Schwangerschaft und Stillzeit

Erfahrungsbericht einer Frau mit Gefühlsnöten in der Schwangerschaft und
folgender Wochenbett-Depression
Nach der Geburt meiner Tochter im Jahr 2000 war mein PMS (prämenstruelles
Syndrom) viel stärker geworden. Dagegen nahm ich eine Pille und auch ein
Antidepressivum. Im Jahr 2005 wurde ich wieder schwanger, ich setzte auch das
Antidepressivum ab. In den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft ging es mir
gut, ich ernährte mich auch sehr gesund und nahm Vitamine für Schwangere,
die u.a. 200 Mykrogramm Jod enthielten. Plötzlich aber, ohne Grund bekam ich
im 7. Schwangerschaftsmonat extreme Stimmungsschwankungen, innere
Unruhe und Schlafstörungen. An einigen Tagen war es so schlimm, dass ich
Angst hatte, den Verstand zu verlieren. Mit viel Willenskraft konnte ich es
aushalten, auch die Liebe und der Respekt zu meinem Baby haben mir geholfen
die letzten 3 Monate der Schwangerschaft zu überstehen. Dazu kam noch, dass
ich über 30 Kilo zunahm und u.a. sehr trockene Augen hatte.
Meine damalige Endokrinologin ließ 2 Schilddrüsenwerte kontrollieren, sie tastete
meine Schilddrüse auch sanft ab. Mai 2005 (3 Monate vor der Geburt meines
Sohnes):
FT4: 6.31 pg/ml. Referenzwert: 8.00-17.0
TSH: 1.08 mIU/l. Referenzwert: 0.40-4.00

Beurteilung des Labors: Das freie T4 ist grenzwertig erniedrigt. Das im
Referenzbereich liegende basale TSH belegt insgesamt eine euthyreote
Stoffwechsellage.
Die Endokrinologin meinte auch: „Es sei alles okay“. Sie empfahl mir anstelle
eines T4-Präparats (wohlgemerkt in der Schwangerschaft!): „Sie sollten wieder
das Antidepressivum nehmen das könnte ihnen helfen“ Das sollte das Richtige
für das Ungeborene sein?? Wird dadurch die Schilddrüsenarbeit nicht noch
weiter gebremst?
August 2007 (2 Jahre später und nach mehreren Arztbesuchen) untersuchte ein
anderer Endokrinologe meine Schilddrüse sehr gründlich, d. h., er ließ alle Werte
bestimmen. Als er die Ergebnisse hatte, sagte er: „Ihre Schilddrüsenwerte sind im
Grenzbereich, ich mache jetzt einen Ultraschall Ihrer Schilddrüse“, so entdeckte
er zwei Knoten - einer war schon 1 cm groß (mein TSH-Wert lag diesmal bei 2,12
mein FT3 war unter der Norm und das FT4 war im unteren Grenzbereich). Ich
erklärte ihm, dass meine Schilddrüse schon mehrmals untersucht worden war. Er
antwortete: „Es hängt aber davon ab, wie man untersucht und die Knoten sind
nicht von gestern.“
Beim nächsten Besuch habe ich ihm die Werte, die in der Schwangerschaft
bestimmt worden waren, gezeigt. Er sagte dazu: “Ja, der TSH-Wert ist in der
Norm aber das FT4 ist unter der Norm, nicht grenzwertig erniedrigt. Ein T4 hätte
Ihnen schon in der Schwangerschaft gut getan“.
Mein neuer Arzt verschrieb mir dann ein T4-Präparat. Seit über einem Jahr
nehme ich dieses Schilddrüsenhormon und fast alle meine Beschwerden und
merkwürdige Symptome sind verschwunden, und ich hatte nach der Geburt

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meines 2. Kindes (auch 2 Jahre danach) noch mehr Symptome als in der
Schwangerschaft. Mein Neurologe ließ letztes Jahr sogar ein MRT machen, da
ich gelegentlich Sehstörungen und Wortfindungsstörungen hatte. Mein rechtes
Auge war plötzlich blind und ganz normale Gegenstände konnte ich nicht
benennen, ich wusste das Wort nicht mehr. Gelegentlich spürte ich auch ein
starkes Kribbeln, wie ein Ziehen in den Beinen. Ergebnis der Untersuchung: Mein
Gehirn war okay, man hat nichts gefunden. Ein Monat später wurde meine
Unterfunktion diagnostiziert und ich fing an ein T4-Präparat zu nehmen.
Vor 4 Wochen habe ich leider erfahren, dass auch meine beiden Kinder davon
betroffen sind…jetzt muss ich nach einem fähigen Kinder-Endokrinologen
suchen.
Ich bin leider kein Einzelfall! Es gibt viele Frauen, deren Schilddrüse während oder
nach einer Schwangerschaft krank wird. Da dabei die Psyche sehr oft belastet
wird, ist man davon überzeugt, dass die arme Frau unter
Schwangerschaftsdepression leidet. Anstatt dass ein Arzt an die Schilddrüse
und/oder die Sexualhormone denkt und diese gründlich untersucht bzw.
bestimmen lässt, bekommt die Mutter oft ein Antidepressivum und/oder ein
Schlafmittel und/oder ein Beruhigungsmittel und vielleicht noch ein Neuroleptika
dazu. Monate vergehen. Der Frau geht es immer noch nicht besser. Die Dosis
des Antidepressivums wird erhöht oder es wird einfach ein neues Produkt
ausprobiert. Bei Bedarf werden weitere Psychotherapiestunden beantragt. Es ist
eine Tatsache, dass Postpartale Depressionen sehr oft das Resultat eines
Ungleichgewichts von Progesteron, Testosteron und Östrogenen sind. Dies gilt
erst recht wenn die Mutter über 35 Jahre alt ist und vielleicht dank einer oder
mehreren Hormonbehandlungen schwanger wurde. Warum Ärzte dies nicht
bedenken, kann ich nicht nachvollziehen.
Aus diesem Grund haben wir in einem Internetforum mit einigen Frauen
diskutiert, die an postpartaler Depression erkrankten. Es wurde mehrfach
geraten zu einem Schilddrüsenspezialisten zu gehen und es kam heraus, dass
viele eine Schilddrüsenfehlfunktion und u.a. Progesteronmangel hatten (über
Speicheltest festgestellt). Einige waren sogar von Hashimoto betroffen. Bei einer
jungen Frau meinte der Radiologe, die Schilddrüse sähe wie ein „Schweizer
Käse“ aus (so drückte es der Arzt wortwörtlich aus). Sie nahm zuvor wegen ihrer
starken Depressionen drei verschiedene Antidepressiva ein. Zurzeit wendet sie
ein Schilddrüsenhormon-Präparat an und hat bereits erfolgreich zwei
Antidepressiva absetzen können.
Bei einer anderen Dame hieß es, sie leide unter einer „biporalen Störung“, bis bei
ihr Hashimoto diagnostiziert wurde… ihre „biporale Störung“ ist dank eines
Schilddrüsenhormons, ein paar Vitaminen, Mineralien und Selen verschwunden.
Eine weitere Betroffene von postpartaler Depression berichtet, sie hätte
bestimmt nicht so lange auf eine Besserung ihres Zustandes warten müssen,
wenn ein Arzt ihren Hormonstatus ernst genommen hätte. Sie probierte mehrere
Psychopharmaka aus, und da keines half, bekam sie eine
Elektrokrampfbehandlung, die für sie ein Horror war und überhaupt keine
Besserung brachte:
Zitat:„…Während der Depression hatte ich solche starken Gedächtnisstörungen,

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dass ich mich teilweise am Nachmittag nicht mehr daran erinnern konnte, was
ich am Vormittag getan hatte. Mein Arzt sagte mir, das sei eine depressive
Pseudodemenz, ein häufiges Symptom bei so schweren Depressionen. Deshalb
bin ich weiter auf Ursachenforschung gegangen und habe meine Schilddrüse
untersuchen lassen. Es stellte sich heraus, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion
hatte und als ich daraufhin in die Klinikakten Einsicht genommen habe, war zu
sehen, dass sich die Schilddrüsenwerte direkt nach der Geburt verschlechtert
hatten und in jeder Laboruntersuchung etwas schlechter wurden. Da sich die
Sache aber noch lange im unteren Grenzbereich lag, hat dem wohl keine
Beachtung geschenkt. Inzwischen war aber eine handfeste Unterfunktion
feststellbar und ich bekam ein T4-Produkt verschrieben. Schon nach einer
Woche Einnahme war ich ein anderer Mensch. Ich fühlte mich wie früher. Fit,
fröhlich, unternehmungslustig, die Müdigkeit verschwand und ich konnte mich
besser konzentrieren. Auch meine so lange vermissten Muttergefühle kamen
plötzlich und ich konnte mein Kind richtig lieben!!...“
Nach allem was ich in den letzten 3 Jahren von Betroffenen gelesen und
erfahren habe, frage ich mich ernsthaft, wie vielen Patienten es auch so
ergangen ist und vielleicht immer noch „psychisch krank“ sind, weil sie auf keine
Behandlung ansprechen. Ich glaube nicht, dass Ärzte der Psychiatrie über die
Komplexität von Schilddrüsenerkrankungen und deren Behandlungen (mögliche
Nebenwirkungen, Erstverschlimmerung, Schübe usw.) richtig informiert sind. Es
würde mich interessieren zu erfahren, ab welchem TSH-Wert für die Psychiatrien
Handlungsbedarf besteht und ob sie alle notwendige Schilddrüsenwerte
kontrollieren lassen und diese richtig interpretieren können…ich frage mich
auch, ob Psychiater und Neurologen wissen, dass bestimmte Medikamente z. B.
Psychopharmaka und andere Hormone den Schilddrüsenstoffwechsel ebenfalls
eingreifen und somit die Schilddrüsenwerte verfälschen und/oder die
Wirksamkeit von Schilddrüsenhormonen beeinflussen können.
Wie schon erwähnt, selten denkt ein Arzt im Falle einer postpartalen Depression
und/oder Psychose daran, die Schilddrüse gründlich zu untersuchen und/oder
die Sexualhormone bestimmen zu lassen. Psychopharmaka (wie z.B.
Antidepressiva, Beruhigungsmittel, Schlaftabletten und/oder Neuroleptika)
werden sehr oft und ohne Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen,
Erstverschlimmerung und Wechselwirkungen, verschrieben.
Psychopharmaka ganz schnell und fast gegen alles Mögliche zu verschreiben,
ist nicht nur in Deutschland Standard-Therapie geworden.

Dabei werden auch die Krankenkassen unnötig belastet. Haben Sie schon
einmal einen Preisvergleich zwischen Schilddrüsenmedikamenten und
Psychopharmaka angestellt? Preis und Wirkung bzw. Nebenwirkungen sind
absolut unverhältnismäßig, vor allem dann, wenn man berücksichtigt, dass es
meist nur Verdachtsdiagnosen sind, auf Grund derer ein oder mehrere
Psychopharmaka verordnet werden.
Viele Ärzte vergessen leider, dass die Schilddrüse sehr wichtige Vorgänge im
ganzen Organismus beeinflusst und reguliert. Sowohl die Neurotransmitter (u.a.
Serotonin und Dopamin) als auch die Sexualhormone können aus dem

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Gleichgewicht geraten, wenn eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt.
Unerträglicher kann es für den Patienten dann werden, wenn jahrelang nur die
Symptome mit unterschiedlichen Medikamenten unterdrückt werden und das
kranke Organ einfach keine Beachtung und angemessene Behandlung
bekommt

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SD-Patienten und Betroffene fordern

Eine Kundin schreibt:
„Leider gibt es zurzeit wenige Kassenärzte (die meisten sind privat), die mit dem
neuen oberen TSH-Grenzwert arbeiten, auch alle Schilddrüsenwerte kontrollieren
lassen und diese unter Berücksichtigung der Symptome und Beschwerden des
Patienten richtig interpretieren.
SD-Patienten und Betroffene fordern
Nach über einem Jahr und vielen Recherchen und nach intensivem
Erfahrungsaustausch mit Mitbetroffenen, stelle ich fest dass viele Betroffenen
Schilddrüsen-Patienten lange auf die richtige Diagnose und Behandlung warten
müssen. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass Schilddrüsenerkrankungen
und deren Behandlung bez. Einstellung ein sehr komplexes Thema sind. Aus
diesem Grund wünsche ich mir, dass deutsche Ärzte und Professoren sich
intensiver damit befassen würden. Ich wünsche mir auch, dass die Experten der
endokrinologischen Humanmedizin aufhören würden, sich über den oberen TSH-
Grenzwert zu streiten und endlich den neuen oberen TSH-Grenzwert anerkennen
und sich auch daran orientieren würden. Dadurch würde den Patienten und
deren Angehörigen viel Leid erspart bleiben und die Krankenkassen würden
Gelder in Milliardenhöhe einsparen können.
Zitat einer Internetpräsentation: „…Mit diesem Forderungskatalog möchten wir
Sie auf die Problematik von zahlreichen Schilddrüsenkranken aufmerksam
machen. Die aktuelle Situation ist insbesondere für uns Betroffene der
autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen - mehr als 10 % der Bevölkerung,
davon 90 % Frauen - katastrophal. Dies ist kein gesellschaftliches Randthema,
wie Sie vielleicht denken, sondern jeder Fünfte der deutschlandweit rund
8.000.000 Morbus-Basedow-Erkrankten oder Hashimoto-Thyreoiditis-Betroffenen
leidet unter anhaltenden gesundheitlichen Beschwerden, die neben den
erheblichen Einbußen an Lebensqualität nicht selten eine eingeschränkte
berufliche Leistungsfähigkeit zur Folge haben oder sogar zur Erwerbsunfähigkeit
führen können.- Immer noch kommt es viel zu häufig vor, dass
Schilddrüsenkranke mit ihren Symptomen nicht ernstgenommen, unzureichend
oder sogar falsch behandelt werden. Da wird die Hypothyreose für eine
Depression oder ein Burn-Out-Syndrom gehalten, die Schilddrüsenvergrößerung

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beim Morbus Basedow bzw. der Hashimoto-Thyreoiditis als Jodmangelstruma
therapiert oder die Symptome der Autoimmunerkrankung als Fibromyalgie
fehldiagnostiziert..“
Quelle: http://www.schilddruesenguide.de/forderungen.html

Fazit für viele Patienten und wenige Schilddrüsenspezialisten:
1. Referenzwerte sind nur Richtlinien, die Symptome und Beschwerden des
Patienten sind der Schlüssel.
2. Ein normaler TSH-Wert schließt keine Schilddrüsenfehlfunktion aus.
3. Bei Verdacht sollten alle Schilddrüsenwerte bestimmt werden + eine
Ultraschalluntersuchung erfolgen.
4. Vorsicht bei Werten im Grenzbereich: Werte im Grenzbereich können auf eine
Fehlfunktion der Schilddrüse hindeuten auch noch, wenn der Patient die
typischen Symptome und Beschwerden einer Schilddrüsenunter- oder
Überfunktion hat.
5. Patienten, die an Hashimoto erkrankt sind, sollten kein zusätzliches Jod
einnehmen.

6. Für alle Fälle mit Hashimoto-Verdacht ist es wichtig, dass auch die Antikörper-
Werte getestet werden.

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Erfahrungsbericht einer Kundin zu Soja

Gerade habe ich auf Ihrer Homepage den Kommentar über Soja gelesen und
möchte Ihnen meine Erkenntnisse und Erfahrungen über diese Pflanze mitteilen.
Da ich in meinem Bekanntenkreis einige Leute aus Asien kenne und auch öfter
in deren Restaurant esse, habe ich interessante Informationen erhalten, die
gerne an Sie weiter geben möchte:
Lange Zeit galt die Sojapflanze in Asien als ungenießbar.
Wahrscheinlich habe die Ureinwohner damit schlechte Erfahrungen gemacht.
Soja enthält goitrogene (kropfbildende) Substanzen. Damit ist aber noch nicht
alles erklärt denn alle Kreuz- und Korbblütler enthalten auch Goitrogene wie z.B.
Mais, Kohl, Hirse Rüben, Broccoli und Blumenkohl, um einige zu nennen. Kocht
man diese, werden die Substanzen aufgespalten und unschädlich gemacht.
Nicht so bei Soja, die darin enthaltenen Goitrogene sind kochresistent.
In Asien kennt man die schädlichen Inhaltsstoffe. Deshalb wird Soja nur in Form
von Miso oder Dark-Soja-Sauce zum Würzen verwendet. Vorher wird Soja
vergoren und durchläuft einen längeren Gärprozess, wodurch die Goitrogene
ihre Wirkung verlieren. So wie mir erklärt wurde, nehmen Asiatinnen kein Soja
gegen Wechseljahrbeschwerden. Dank ihrer Ernährungsweise (viel Fisch und
Gemüse) bleiben Asiatinnen länger schlank und fit. Nicht zuletzt wegen Seefisch,

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der ja bekanntlich (natürliches) Jod enthält. Gerade die Japaner wissen um die
Gefahren von Soja. Sie wissen auch um die Gefahren von zuviel Jod. Beides
kann die Schilddrüsen extrem stören.
Soja wird zur Zeit mit großem Marketingaufwand vermarktet. Es ist auch
diejenige Pflanze, die als erste Gen-manipuliert wurde.
Ich vermute stark, dass dadurch die schädlichen Substanzen noch um einiges
verstärkt wurden. In fast allen Convenience-Food Produkten ist Soja-Protein-
Isolat enthalten. Deklariert wird es als "gehärtetes Pflanzenfett". Das landet leider
auch auf unserem Teller.
Meiner Meinung nach leiden wir Frauen in Europa und Amerika weniger an
einem Östradiol-Mangel, sondern viel eher an Progesteronmangel. Das hängt
auch zu einem groß Teil an unserer Ernährung, zuviel Fett und Zucker (fördert
übrigens auch das Östradiol).

Ich selber habe schlechte Erfahrungen gemacht mit Soja. Letzten Winter habe
ich Sojakapseln eingenommen um meine Hitzewallungen abzufangen. Folge:
meine Schilddrüse hat überdreht.

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Diskussion zur TSH-Normwertbestimmung

Mit freundlicher Genehmigung einer Kundin veröffentlichen wir einen sehr
umfangreichen Leserbrief an die Ärztezeitung bezüglich der Diskussion zur TSH-
Normwertbestimmung
Betreff: Artikel vom 17.03.2008 mit dem Titel „In der Endokrinologie schnell auf
dem aktuellen Stand“
Link: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen
Professor Allolio meint:
Zitat: „…In meinem Vortrag weise ich darauf hin, dass die jüngst vorgeschlagene
Absenkung der oberen TSH-Normgrenze vorerst für die Praxis nicht relevant ist.
Ärzte sollten bei dem bisherigen oberen Grenzwert bleiben. Und selbst bei einer
auffälligen Messung sollte nicht gleich eine langfristige Hormon-Therapie
gestartet werden. Lieber sollte nochmals in einem halben Jahr nachkontrolliert
werden. Denn häufig haben sich dann die TSH-Werte wieder normalisiert..“
Welche wissenschaftlichen Begründungen hat Professor Allolio um dieses zu
behaupten?
Ich denke mit dieser Aussage generalisiert er ein sehr komplexes Krankheitsbild.
Ob ein Patient Schilddrüsenhormone braucht oder nicht, hängt von vielen
Faktoren ab wie z. B. Alter, Symptomatik, Dauer und Stärke der Beschwerden,
genetische Prädisposition in der Familie, usw.
Professor Allolio nennt in dem Artikel nur den TSH-Wert. Was ist mit FT3 und FT4?

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Was ist mit den Antikörpern TPO-AK, TRAK und TG-AK? Warum erwähnt er nur
den TSH-Wert, als ob dieser Wert allein aussagekräftig wäre, was die
Funktionalität der Schilddrüse betrifft?
Ärzte lernen während ihres Studiums und sind auch davon überzeugt, dass „ein
normaler TSH-Wert eine Schilddrüsenfehlfunktion ausschließt“. Die Realität sieht
aber anders aus! Es gibt in der Tat Patienten, die einen normalen TSH-Wert
aufweisen und trotzdem Symptome haben, die auf eine
Schilddrüsenfehlfunktion hindeuten. Und es gibt sogar Patienten, die einen
normalen TSH-Wert haben und trotzdem erhöhte Antikörper aufweisen. Ja, die
gibt es auch und es sind viele!
Aus diesem Grund sollten bei Verdacht auf eine Schilddrüsenfehlfunktion alle
Schilddrüsenwerte- TSH, FT3, FT4, auch TPO-AK, TRAK, und TG-AK- bestimmt
werden. Da die Größe, Knoten und sonstige Veränderungen der Schilddrüse im
Blutserum nicht feststellbar sind, sollte unbedingt auch eine
Ultraschalluntersuchung erfolgen. Das Abtasten der Schilddrüse genügt in vielen
Fällen nicht. Hinzu kommt noch, dass der obere TSH-Grenzwert in Deutschland
oftmals eindeutig zu hoch angesetzt wird. Neuere Studien aus den USA, aber
auch aus Deutschland, haben gezeigt, dass 95% der Menschen mit einer
gesunden Schilddrüse einen TSH-Wert zwischen 0,4 und 2,5 haben.
Nach einer Empfehlung der „National Academy of Clinical Biochemistry“ sollte
der obere TSH-Grenzwert nach unten korrigiert werden, weil bereits ab einen
TSH-Wert von 2,5 eine latent hypothyreote Stoffwechsellage (SD-Unterfunktion)
besteht und eventuell abgegrenzt werden muss.
Der neue empfohlene TSH-Referenzwert liegt daher bei 0,4- 2,5.
Leider berücksichtigen die meisten Ärzte in Deutschland nur den TSH-Wert, um
die Versorgung des Körpers mit Schilddrüsenhormonen zu überprüfen. Ist der TSH-
Wert unter 4,5, besteht für viele Ärzte kein Handlungsbedarf, auch wenn FT4
und/oder FT3 unter der Norm oder grenzwertig erniedrigt sind und der Patient
eindeutige Unterfunktionssymptome hat. Dabei ist das TSH ein
Hypophysenhormon und somit nur ein indirekter Indikator der Versorgung mit
den Schilddrüsenhormonen FT4 und FT3.
Nur Patienten, die im Endokrinologikum in Behandlung sind, haben da mehr
Glück, da sich dort der neue Grenzwert beim TSH von 2,5 glücklicherweise
bereits durchgesetzt hat. Man sollte meinen, dass ein Endokrinologikum auch die
richtige Adresse für Hormonerkrankungen ist und deshalb auch bezüglich der
Behandlungsansätze Vorbildfunktion für andere Facharztpraxen und auch
Allgemeinarztpraxen besitzen dürfte.
Hier können Sie es nachlesen: http://www.endokrinologikum.com/upload/files
Die Erfahrung von Hashimoto-Patienten und auch aktuelle Studien haben
gezeigt, dass der TSH-Wert nicht nur erhöht - ja sogar unter 2,5 sein kann- und
eine Unterfunktion (Mangel an FT4 und evtl. FT3) trotzdem bestehen kann. Meist
sind dabei die freien Werte FT4 und FT3 (die tatsächlichen Schilddrüsenhormone)
grenzwertig erniedrigt oder unter der Norm. Eine Umfrage unter Hashimoto-
Patienten hatte ergeben, dass die meisten Patienten sich bei erniedrigtem FT3
und FT4 unwohl fühlen. Das heißt, sie haben Unterfunktionssymptome und fühlen
sich erst bei freien Werten im mittleren bis oberen Normbereich wohl.

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Hier wurde noch eine Umfrage gestartet: Wer hatte bei der Diagnose Hashimoto
einen TSH unter 2,5?
Ergebnis der Umfrage bis jetzt:
Über 35 % der Hashimoto-Patienten hatten einen TSH-Wert unter 2,5- und
über 30 % hatten einen TSH-Wert zwischen 2,5 und 4,5.
Quelle: http://www.ht-mb.de/forum/showthread.php?t=1075137
Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen: Früherkennung durch niedrigen
Grenzwert
Zitat: „…Auch ich halte eine frühzeitige Therapie mit L-Thyroxin für notwendig.
Schott und Scherbaum erwähnen als oberen Grenzwert für Euthyreose einen
TSH-Basal-Wert von 4,5 mIU/L. Spencer (1) setzt die Obergrenze für TSH auf 2,5
und Völzke (2) auf 2,12. Warum ich persönlich einen sogar noch niedrigeren
Grenzwert befürworte, habe ich in einer noch unpublizierten Arbeit „Zum
klinischen Verlauf der Autoimmun-Thyreoiditis Hashimoto: neue diagnostische
Optionen für eine frühzeitige Therapie“ dargelegt, die bei mir angefordert
werden kann…“
Autor: Dr. med. Iradj Rahimi-Laridjani
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=55132

Eine bessere Schilddrüsenvorsorge in Deutschland könnte bis zu 80.000
Operationen pro Jahr vermeiden..!
Zitat:„..Schilddrüsenerkrankungen verursachen heute jährlich einen
volkswirtschaftlichen Schaden von mehr als 1,1 Milliarden Euro“, sagte Schumm-
Draeger. Unter anderem gingen jedes Jahr 1,5 Millionen Fehltage am
Arbeitsplatz, 100.000 Operationen und 800.000 Krankenhaustage auf das Konto
dieser Volkskrankheit…“
Autor: Prof. Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger

Und was Jodmangel betrifft, generell gibt es laut WHO in Deutschland keinen
Jodmangel mehr, da das Tierfutter mit viel Jod angereichert wird und somit
tierische Lebensmittel wie Milchprodukte (siehe Stiftung Warentest über Milch,
Wurst, Eier usw.) meist genügend Jod enthalten um den täglichen Bedarf an Jod
zu decken.
Viele Patienten (vielleicht sogar unentdeckte Hashimoto Erkrankte, da nur der
TSH-Wert bestimmt wurde aber keine Antikörper) bekommen von ihren Ärzten
Vitamine oder Schilddrüsenpräparate, die zusätzliches Jod enthalten.
Hier zwei interessante Links darüber:
http://www.schilddruesenguide.de/sd_jod.html
http://www.norbertnehring.de/

Lesen Sie bitte den Brief, den Hashimoto-Erkrankte der Gesundheitsministerin Ulla
Schmidt geschrieben haben:
Zitat:„…Sehr geehrte Frau Schmidt, wie würden Sie die folgende Frage
beantworten: „Darf es in Deutschland von Gesetzes wegen erlaubt sein, einen
Menschen ohne dessen Zustimmung unheilbar krank zu machen, um einem
anderen Menschen eine Krankheit zu ersparen?“ Die Antwort lautet leider: „Ja.

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Dies ist erlaubt und geschieht in Deutschland tagtäglich.“
Quelle:
http://hashi.site88.net/Wiki/index.php?title=Offener_Brief_an_Ulla_Schmidt

Und hier noch mehr zum Thema TSH:
Gewichtszunahme und Depression sind häufig frühe Zeichen für Hypothyreose
Zitat: „…Bei unspezifischen Symptomen lohnt es sich immer, auch an eine
Schilddrüsenerkrankung zu denken. Das Problem bei Schilddrüsen-Laborwerten:
Nicht selten würden sie als unauffällig beurteilt, wenn sie an der Grenze des
Normalbereichs liegen. Tatsächlich sollten solche Befunde als Hinweis auf eine
beginnende Schilddrüsenfunktionsstörung gewertet werden, so Müller. "Zudem
schließen normale Laborwerte eine bereits bestehende morphologische
Veränderung der Schilddrüse nicht aus"
Autor: Dr. Michael Müller
Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/05/07/083a1104.asp

Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen: Normbereich für TSH zu hoch
Zitat: „…Mit welchen gesundheitlichen Problemen und Einschränkungen ihrer
Lebensqualität viele Erkrankte leben müssen, weil immer noch viele Ärzte ihr
Leiden auf psychische Ursachen zurückführen und einen TSH bis 4,0 mU/L immer
noch als in der Norm liegend und somit nicht als behandlungsbedürftig
betrachten, sollte dabei auch bedacht werden...“
Autorin: Annett Schmidt Medizinhistorisches Institut
Quelle: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=55131

Volkskrankheit Hashimoto-Thyreoiditis
Zitat: „…Der Normwert auf den meisten Laborzetteln liegt bei etwa 0,4-4,0 mIU/l
(kleine Abweichungen sind von Labor zu Labor möglich). Neuere Empfehlungen
der Endokrinologen („Fachärzte für Hormone“) gehen jedoch dahin, den
optimalen Bereich auf 0,5-2,0 mIU/l einzugrenzen. Wenn dieser Wert bei Ihnen
beispielsweise bei 3,2 liegt, sagt Ihnen Ihr Arzt vermutlich: „Wunderbar, alles im
grünen Bereich!“ Tatsächlich kann schon eine Schilddrüsenunterfunktion
vorliegen – besonders dann, wenn Sie bereits Symptome einer solchen
aufweisen. Dies ist erst seit wenigen Jahren bekannt und es wird wohl noch eine
Weile dauern, bis sich diese Erkenntnis flächendeckend durchgesetzt hat. Max
Planck merkte hierzu schon kritisch an: „Es dauert in der Wissenschaft nicht 30,
sondern 60 Jahre, bis eine neue, umstürzende Erkenntnis sich durchsetzt. Es
müssen nicht nur die alten Professoren, sondern auch ihre Schüler aussterben.“
Hoffen wir nur, dass es beim TSH nicht ganz so lange braucht…“
Autor: Dr. Volker Schmiedel
Quelle: http://www.habichtswaldklinik.de/media/files

Dr. med. Berndt Rieger schreibt in seinem Buch „Die Schilddrüse“ Balance für
Körper und Seele
Zitat: „…Laborbefunde nicht immer aussagekräftig-…Viele Ärzte glauben, dass
es mit der Bestimmung der Hormonwerte im Blut getan ist, denn sie schreiben

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dieser Untersuchung jene Bedeutung zu, die ihnen von medizinischen
Wortführern an Universitäten, in der Pharmaindustrie und Gesundheitspolitik seit
Jahrzehnten zugewiesen wird. Sie sollten als Therapeut wie auch als Patient nicht
den Fehler begehen, aufgrund normaler Werte zu glauben, dass alles in
Ordnung ist…“

Ist das TSH normal - fühlt der Patient sich optimal ...
Zitat: „…Doch in Zeiten eines beschränkten Laborbudgets und oftmals nur
unzureichenden Wissens über Schilddrüsenkrankheiten sieht die Realität in
Arztpraxen heute so aus, dass sich die meisten Ärzte bei der Überprüfung der
Schilddrüsenfunktion ausschließlich am TSH orientieren und allzu oft sogar das
Befinden ihrer Patienten ignorieren, wenn ein innerhalb der Labornorm liegendes
TSH gemessen wird. Aussagen wie "Das TSH ist in Ordnung - Ihre Beschwerden
können also nicht von der Schilddrüse kommen" sind häufig schlichtweg falsch
und entmündigen die Patienten, die oft trotz vermeintlich normaler TSH-Werte an
Schilddrüsen-bedingten Symptomen leiden, in ihrer Selbstwahrnehmung….“
Autorin: Dipl.-Päd. Nicole Rolfsmeier

TSH und Ausmaß der Unterfunktion
Dr. Mark Starr schreibt in seinem Buch „Hypothyrodism Type 2“ The Epidemic:
Zitat: „…Modern doctors use the thyroid blood tests as guidelines for treatment
as well as diagnosis. The end result is the health disaster that is upon us. Modern
medicine has adopted the TSH as the “Gold Standard”. If the TSH is normal, the
search for the hypothyroidism usually ends…”
Mary J. Shomon zitiert in ihrem Buch “Living well with Hypothyrodism“ die Ärztin
Donna Hurlock:
Zitat: But I will give the last word to Dr. Donna Hurlock: „…We would all do a
much better job if we just threw out the almighty TSH and started looking at and
listening to our patients again, like docs in the 50´s did…”

Hypothyroidism: Sensitive Diagnosis and Optimal Treatment of All Types and
Grades
A Comprehensive Hypothesis by John V. Dommisse, MD.
Zitat: „…The normal range of TSH is approximately 0.4-4.2 mIU” Where is the
evidence for this range? Many patients with TSH levels of 1.0-4.5 (and lowish-
normal ft3 and ft4 levels) have classic hypothyroid symptoms—and they virtually
always respond to thyroid hormone treatment with dramatic resolution of these
symptoms and a quantum leap in their sense of well-being, mood, energy,
bowel function, memory, etc…”
Quelle: http://www.thyroidscience.com/hypotheses

Dr. Ken Blanchard schreibt in seinem Buch “What your doctor may not tell you
about Hypothyroidism”:
Zitat:„…it is my deep belief that the current status of the TSH test as the absolute
yes–or–no arbiter for the presence of hypothyroidism and for the status of a
patient´s treatment will eventually come to be regarded as one of the great

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mistakes of medical history…”
Aber laut Aussage von Professor Allolio sollte der Patient 6 Monate warten, bis
der TSH-Wert sich wieder normalisiert hat. Sollte das auch eine Schwangere tun,
die einen TSH-Wert von 4.0 (oder höher) aufweist und die typischen
Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion hat? Es ist bekannt, dass eine
Schilddrüsenfehlfunktion der Mutter auch dem Ungeborenen schaden kann,
wenn diese nicht rechtzeitig und gezielt behandelt wird.

Wenn man andere Ärzte davon überzeugen möchte, dass der neue obere TSH-
Grenzwert für die Praxis nicht relevant ist, d.h. dass der obere TSH-Grenzwert bei
4,0 bleiben sollte, sollte man bedenken, dass dies nicht der Realität entspricht.
Nicht alles, was in den Medizin-Büchern oder in den Statistiken steht, entspricht
immer der Realität. Und wieso ist das so? Weil jeder Mensch ein Individuum ist
und jeder seine Bedürfnisse hat. Außerdem verändert sich vieles: wir Menschen,
unsere Umwelt und die Nahrung… auch die Chemikalien, die wir damit
aufnehmen verändern sich. Wir, die Patienten, sind die Realität. Mit uns sollten
Ärzte auch lernen... viele ignorieren uns aber!

Dieser Bericht stammt von

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