M B A Dual Degree Program - Erfahrungsbericht
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Erfahrungsbericht M B A Dual Degree Program WS 2012/SS 2013 (August 2012 bis Mai 2013) Lena H. M.Sc. Management Information Systems Partner-Hochschule: F akultät/L ehrstuhl (Partner-Hochschule): Illinois State University Fakultät: College of Business College Of Business: MBA Program Campus Box 5570 Fachbereich: Master of Business Administration Normal, Illinois 61790-5570 Betreuung: International Office: Internet: Stephanie Gonzales (sgonzal@ilstu.edu) IS U: http://illinoisstate.edu/ MBA Program : MBA: http://business.illinoisstate.edu/mba/ BJ Newmister (bjnewmi@ilstu.edu)
Inhaltsver zeichnis Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................1 1 Vorwort .........................................................................................................................2 2 O rganisatorisches vor der A bfah rt ..............................................................................2 2.1 Bewerbung ..................................................................................................................2 2.1.1 Bewerbung an der Universität Paderborn ................................................................3 2.1.2 Bewerbung an der Illinois State University .............................................................4 2.1.3 GMAT ....................................................................................................................5 2.1.4 TOEFL ...................................................................................................................6 2.2 Visum .........................................................................................................................6 2.3 Wohnungssuche ..........................................................................................................7 2.4 Krankenversicherung ..................................................................................................9 2.5 Impfnachweis ............................................................................................................ 11 3 K urz nach der A nkunft .............................................................................................. 12 3.1 „Temporary homestay“ – amerikanische Familie....................................................... 13 3.2 Kurswahl................................................................................................................... 14 3.3 Orientation week ....................................................................................................... 14 3.4 Finanzielles ............................................................................................................... 15 3.4.1 Lebenshaltungskosten ........................................................................................... 15 3.4.2 Konto in den USA? .............................................................................................. 16 3.5 Handy ....................................................................................................................... 17 4 W ährend des A ufenthaltes ......................................................................................... 19 4.1 Kurse ........................................................................................................................ 19 4.2 Freizeit ...................................................................................................................... 20 4.3 Transportmittel.......................................................................................................... 21 5 Imp ressionen ............................................................................................................... 22 6 W eitere L in k-T ipps..................................................................................................... 25 1
1 Vor wor t Einen amerikanischen MBA zusätzlich zu dem deutschen Master zu erhalten, die Möglichkeit ein weiteres Mal die amerikanische Lebensweise zu erleben und an einer Universität zu studieren, die im Princeton Review ranking als „one of the best business schools in the Midwest“ betitelt wird - wer will das nicht?! Und so war für mich klar, dass ich an diesem in Paderborn einzigartigen Programm teilnehmen möchte. Die Illinois State University ist mit 20.502 Studierenden (Herbst 2012) etwa vergleichbar groß wie die Universität Paderborn, bietet im Gegensatz zur Universität Paderborn allerdings durch kleinere Kursgrößen eine persönlichere Betreuung für Studierende. Es gibt insgesamt 239 Professoren, 242 Associate Professoren und 218 Assistant Professoren, sodass in jedem Kurs durchschnittlich nur 22 Studierende sind. Wenngleich das MBA-Programm an der Illinois State sehr straff und verschult organisiert ist und man regelmäßig viel tun muss um in den Kursen gut vorbereitet zu sein, sollte man genügend Gelegenheiten haben auch die amerikanische Kultur und die Lebensweise der Amerikaner kennenzulernen. Die twin cities Normal-Bloomington sind zwar keine Weltmetropole, bieten aber genug geographische Nähe um zwischendurch auch mal Städte wie Chicago oder St. Louis kennenzulernen, einen Trip zum Chicago Board of Trade zu unternehmen und diverse andere umliegende Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Insgesamt kann ich die zwei Auslandssemester an der Illinois State University sehr empfehlen. Ich habe viele amerikanische und internationale Freunde gefunden und vor allem von dem ausgesprochen diversen Studentenmix der MBA-Kurse profitiert. Allerdings sollte man sich von Anfang an darüber im Klaren sein, dass der Aufwand eines drei credit hour- Kurses an der Illinois State University mit dem eines Paderborner 10 ECTS-Moduls vergleichbar ist. Bei drei Kursen pro Semester an der ISU hat man also mit Sicherheit genauso viel zu tun wie mit dem regulären 30-ECTS-Workload einer deutschen Universität. 2 O rganisatorisches vor der A bfahrt 2.1 Bewerbung Um sich für das Programm zu bewerben sollte man sich spätestens im Oktober des Jahres vor dem geplanten Auslandssemester um die Bewerbung kümmern. Prinzipiell sind 2
zwei Bewerbungsrunden nötig: 1.) eine Bewerbung über das International Office der Universität Paderborn sowie 2.) eine weitere offizielle Bewerbung an der Illinois State University im Falle dessen, dass man in Paderborn als Teilnehmer/in ausgewählt wird. 2.1.1 Bewer bung an der U niversität Pader bor n Das Ende der Bewerbungsfrist für eine Teilnahme an dem Programm ab Sommer des Folgejahres, ist immer geplant für Anfang November, d.h. wenn man plant von August 2014 bis Mai 2015 an der ISU zu studieren, ist die Bewerbungsfrist in Paderborn schon Anfang November 2013. Die Ausschreibung zu dem Programm findet man auf den Internetseiten des International Office. Darüber hinaus findet man wichtige Eckdaten und weitere Informationen unter http://wiwi.uni-paderborn.de/studierende/studienorganisation/auslandsstudium/dual- degree-program/allgemeine-informationen/. Für die Bewerbung in Paderborn sind prinzipiell die folgenden Unterlagen einzureichen: Bewerbungsformular des International Offices der Universität Paderborn Motivationsschreiben Lebenslauf Notenbestätigung Zeugnisse Sprachnachweise Die Auswahlgespräche finden relativ zeitnah nach Eingang der Bewerbungen statt und werden seit diesem Jahr von Frau Anica Rose und Herrn Prof. Dr. Schneider durchgeführt. Nach den Gesprächen erhält man meist im Januar und Februar eine Zu- oder Absage zur Programmteilnahme. Darüber hinaus bleibt anzumerken, dass einige Studenten manchmal mehrere Zusagen zu verschiedenen Auslandssemestern erhalten, sodass es teilweise dazu kommen kann, dass angenommene Kandidaten wieder abspringen. Somit sollte man (falls Interesse besteht und man sich auf die reguläre Ausschreibung nicht schon bis November beworben hat) auch im Januar, Februar und März noch verstärkt darauf achten ob ein Hinweis auf den Internetseiten der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften oder des Lehrstuhls für Organisations- und Medienökonomie (Prof. Dr. Frick) bezüglich eventueller Nachrückerplätze veröffentlicht worden ist. 3
2.1.2 Bewer bung an der Illinois State U niversity Falls man von den Verantwortlichen der Universität Paderborn für eine Teilnahme an dem Dual Degree Programm (vor-)ausgewählt worden ist, muss man sich zusätzlich noch direkt an der Illinois State University für den Master of Business Administration bewerben. Dies erfolgt normalerweise über das Online Portal der ISU: das „welcome2isu“, zu finden unter:https://welcome2isu.illinoisstate.edu/uPortal/render.userLayoutRootNode.uP;jsessionid =C3431ECBC71900F7A999FCFCA875EC96.ajp13_jh-t2-dom06_tomcat1. Die Gebühr für die Bewerbung an der Illinois State University i.H.v. 40 USD ist in unserem Fall nicht angefallen. Einige Nachweise müssen im Original oder in beglaubigter Kopie postalisch an die jeweiligen Stellen versandt werden. Im Folgenden eine entsprechende Auflistung der Dokumente die mein Kommilitone und ich einreichen mussten: O nline über welcome2isu: Ausgefülltes Online Formular Upload des Resumés (englischer Lebenslauf) Upload eines Essays (Motivation für einen MBA, berufliche Ziele und eine Erklärung über bereits erlangte (Berufs-)Erfahrung) Postalisch an das G raduate A dmissions O ffice (C ampus Box 2200): Bachelor-Zeugnis (deutsch) aktuelle Notenbestätigung (deutsch) Transcript of Records (Master & Bachelor-Module, englisch) „Declaration of Finances“ Reisepass in Kopie Postalisch an das M B A O ffice (C ampus Box 5500): 2 Forms of Recommendation (Empfehlungsschreiben) Darüber hinaus müssen die jeweiligen Testcenter die offiziellen Ergebnisse des GMATs und des TOEFLs direkt an die Illinois State University senden. Dies muss man vor Ort im Testcenter zum Zeitpunkt des Tests angeben. Weitere Informationen zur Bewerbung für das MBA Programm an der ISU findet man unter: http://admissions.illinoisstate.edu/graduate/programs/masters/mba_admin.shtml. 4
2.1.3 G M A T Der GMAT ist der sogenannte „Graduate Management Admission Test“ – ein circa 4- stündiger standardisierter Test, der von den meisten amerikanischen Business Schools und mittlerweile auch von mehreren deutschen Universitäten für die Aufnahme in ein Masterstudium der Wirtschaftswissenschaften verlangt wird. Der GMAT ist in die folgenden 4 Teile aufgeteilt: 1.) Analytical Writing, 2.) Integrated Reasoning, 3.) Quantitative Skills und 4.) Verbal Skills. Zwischen den einzelnen Teilen kann man optional eine Pause von jeweils 8 Minuten nehmen. Der Test kostet insgesamt 250 USD zuzüglich 19% für die deutsche Mehrwertsteuer und muss mithilfe einer Kreditkarte (Visa, Master, American Express) bezahlt werden. An sich ist es auf jeden Fall gut möglich den Test mit der zu erreichenden Punktzahl zu bestehen, da das nötige Minimum nicht dramatisch hoch ist (500 von 800 Punkten). Allerdings sollte man die Fragen und die Vorbereitung nicht unterschätzen und ausreichend Zeit einplanen um sich mit dem Test vertraut zu machen. Ich persönlich habe mit dem offiziellen GMAT Vorbereitungsbuch („The Official Guide for GMAT Review“, Graduate Management Admission Council, John Wiley & Sons) gelernt und kann dieses auch definitiv empfehlen. Es bietet einen guten Überblick über die abgefragten Themen und offeriert eine riesige Anzahl an Übungsaufgaben inklusive der Lösungen. Einige Tipps am Rande: im Testcenter Düsseldorf haben schon viele Leute sehr schlechte Erfahrungen machen müssen. Ich kann nur empfehlen, den GMAT nach Möglichkeit in Frankfurt zu machen. Dort gibt es eine Klimaanlage, alles startet pünktlich, die Toilette und die Schließfächer sind in unmittelbarer Nähe zum Testraum und insgesamt läuft alles sehr organisiert ab. Außerdem sollte man sich nicht verrückt machen lassen von den vielen Dingen die man im Internet lesen kann. Obwohl es ein adaptiver Test ist (d.h., das Niveau der weiteren Fragen wird anhand der vorigen Antworten ausgewählt), sollte man sich für jede einzelne Frage etwa gleich viel Zeit nehmen und nicht zu lange über eine spezifische Frage nachdenken – viel wichtiger ist, dass man auch am Ende noch genügend Zeit hat über die weiteren Fragen nachzudenken. Außerdem ist es hilfreich die GMAT-Prep-Software runterzuladen um mehrere Tests simulieren zu können. Einen der Probetests sollte man meiner Meinung nach auch schon zu Anfang der Vorbereitung einfach mal machen um ein besseres Gefühl für die Fragen und die nicht zu unterschätzende zeitliche Länge des Tests zu 5
bekommen. Zum Zeitpunkt unserer Bewerbung wäre es alternativ zum GMAT auch möglich gewesen einen anderen standardisierten Test einzureichen: den sogenannten Graduate Record Examination (GRE). Da ich den GMAT gemacht habe kann ich zum GRE leider keine näheren Informationen geben. 2.1.4 T O E F L TOEFL ist die Abkürzung für “Test of English as a Foreign Language” - ein standardisierter Test über die Kenntnisse der englischen Sprache. Da ich zuvor schon ein Jahr in den USA gelebt habe und Zeugnisse einer amerikanischen Schule vorlegen konnte, habe ich vor meiner Bewerbung an der ISU eine Befreiung vom TOEFL beantragt. In diesem Zusammenhang ist es trotz ursprünglicher Bewilligung leider zu einigen Schwierigkeiten gekommen, welche meine offizielle Zulassung zum MBA Programm an der Illinois State University lange verzögert haben (was sich weiterhin negativ auf den Prozess zur Beantragung meines Visums ausgewirkt hat), sodass Befreiungen in Zukunft nicht mehr in Frage kommen. Somit muss zukünftig, ohne Ausnahme, jeder Bewerber zusätzlich zum GMAT auch einen TOEFL nachweisen. Da ich diesen nie gemacht habe kann ich hierzu leider keine Informationen geben. 2.2 V isum Um einen Termin bei der amerikanischen Botschaft beantragen zu können benötigt man zwingend zwei Codes: 1) die sogenannte, personengebundene „SEVIS Identification Number“, sowie 2.) die „Program Number“ der Illinois State University. Die SEVIS-Nummer wird für jeden internationalen Bewerber – nach erfolgreicher Zulassung zu dem jeweiligen Studiengang – vom International Office in Normal (also normalerweise von Stephanie Gonzalez, unter Umständen aber auch von einer ihrer Kolleginnen Sarah Jome oder Kayla Carroll) generiert und steht zusammen mit der Program Nummer auf dem wichtigsten „immigration document“ , welches man als ausländischer Student von der Bildungsinstitution für ein J1-Visum ausgestellt bekommt: dem DS-2019 (es gibt zwar noch ein F1-Visum für Studenten, da wir allerdings keine Studiengebühren in den USA zahlen müssen da diese von der Illinois State University finanziert bzw. erlassen werden, wird man in der Regel ein J1- Visum beantragen müssen. Für ein F1-Visum würde man ein anderes Dokument als das DS- 2019 erhalten). 6
Falls genügend Zeit ist zwischen offizieller Zulassung an der Illinois State University werden diese zwei Code-Nummern als Packet mit allen weiteren Dokumenten in einem sogenannten „Welcome Package“ postalisch an Frau Rose oder das Paderborner International Office versandt. Im Falle dessen, dass es zeitlich schon etwas knapp ist, kann man sich die zwei Nummern aber auch vorab per Email schicken lassen, sodass es möglich ist wenigstens einen Termin bei der Botschaft zu beantragen (am besten per E-Mail bei Stephanie Gonzalez Bescheid sagen, dass es dringen ist). Spätestens zum Gespräch in dem amerikanischen Konsulat muss das DS-2019 jedoch im Original vorliegen, denn ohne dieses kann kein Antrag bearbeitet werden. Außerdem muss man zu dem Antrag noch einen Nachweis über seine finanziellen Mittel erbringen, damit die USA wissen dass man plant auch wieder nach Deutschland zurückzukehren. Hierfür haben wir die Bescheinigung des DAAD über unser Stipendium und die ausgefüllte „Declaration of Finance“ mitgenommen (das Formular was man an der ISU einreichen muss). Weitere Dokumente die man zu dem Termin in der Botschaft mitbringen muss sind: das zuvor selbst ausgefüllte Online-Antragsformular DS-160 (dieses muss zusätzlich mindestens 3 Werktage vor dem Termin in der Botschaft online übermittelt werden), ein Reisepass der noch mindestens ein weiteres Jahr gültig ist, das unterschriebene DS-2019 von der ISU im Original, die Zahlungsbestätigung der Visa-Antragsgebühr von Roskos & Meier OHG (136€) , den Zahlungsbeleg über die SEVIS-Gebühr (215 USD, mindestens 3 Werktage vor Termin zu bezahlen), ein farbiges biometrisches Foto was den spezifischen Visumsbestimmungen entspricht, einen frankierten und an sich selbst adressierten DHL Expressbrief, den weiter oben erklärten Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel, sowie die offizielle Zulassung zum MBA-Studium an der Illinois State University. Alle wichtigen Informationen für das Visum findet man unter http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/antrag/. 2.3 Wohnungssuche Prinzipiell hat man im Rahmen der Wohnungssuche zwei Möglichkeiten: entweder, man meldet sich für ein Zimmer im Studentenwohnheim auf dem Campus an oder man sucht sich „Off-Campus“ eine eigene Wohnung bzw. eine WG. Beides hat natürlich Vor- und Nachteile. Generell ist jeder amerikanische Erstsemester Student, sowie alle die im zweiten 7
Semester sind und nicht in einem „fraternity“ oder „sorrority house“ wohnen wollen, verpflichtet in den Studentenwohnheimen zu leben. Dazu kommen natürlich auch viele internationale Studenten und Amerikaner höherer Semester, die „freiwillig“ dort wohnen. Meistens wohnen in den Wohnheimen aber (fast) nur Bachelor-Studenten. Außerdem sollte man bedenken, dass man wenn man im Studentenwohnheim leben will (zumindest in den Häusern in denen man als internationaler Student wohnen darf) auch einen „meal plan“ dazu buchen muss. Für den „meal plan“ zahlt man je nach gebuchter Option pro Semester zwischen $1,943 und $2,117 und kann dann während des Semester in allen on-campus restaurants (insbesondere „Watterson“, der großen Mensa für Frühstück, Mittag- und Abendessen auf dem Campus oder aber auch Fast Food Ketten auf dem Campus wie z.B. Subway), einigen Kaffees und an den Snack-Automaten verschiedene Mahlzeiten, Getränke und Snacks bekommen. Weitere Informationen zum „student housing“ und den „meal plans“ findet man unter: http://internationalstudies.illinoisstate.edu/students/new/housing/ http://www.housing.ilstu.edu/ http://dining.illinoisstate.edu/meal_plan/ Da man als „graduate student“ in der Regel viel mehr zu tun hat als die Bachelor- Studenten, und wir außerdem keine Einschränkungen auferlegt bekommen wollten (insbesondere bezüglich unserem Aufenthalt in den Weihnachtsferien und dem Besuch von Freunden aus Deutschland), haben mein Kommilitone und ich uns dazu entschieden Off- Campus in einer WG zu wohnen. Darüber hinaus ist diese Option unterm Strich oftmals um einiges günstiger als im Studentenwohnheim zu leben. In den USA ist es im Gegensatz zu Deutschland so, dass Junior- und Senior-Studenten eine Wohnung häufig nur für ein akademisches Jahr, also für 2 Semester, mieten. Dies macht besonders für die Studenten Sinn, die für die relative lange „Sommerpause“ von ca. 3 Monaten wieder nach Hause ziehen oder ein Praktikum in einer anderen Stadt machen wollen. Außerdem weiß man, wenn man an einer amerikanischen Universität studiert, schon vor Beginn des Semesters, dass alle Klausuren in der sogenannten „Finals Week“ (jeweils die letzte Woche eines Semester) stattfinden werden und muss somit nicht darauf warten, dass Klausurtermine veröffentlicht werden. Viele der Studierenden suchen sich aber aus diesem Grund oft schon ein Jahr im Voraus die Wohnung für das nächste Jahr. Dementsprechend sollte man natürlich möglichst früh anfangen sich über freie Wohnungen im Internet zu informieren. Meistens gibt es aber auch noch genug Auswahl wenn man im Juni und Juli 8
schaut. Da wir kein Risiko eingehen wollten unter Umständen doch nicht an der Illinois State University angenommen zu werden, haben wir die offizielle Zulassung abgewartet und erst Ende Juli/ Anfang August unseren Mietvertrag über das Internet verschickt. Meistens wird man eine Wohnung über eine Immobilienverwaltung / Wohnungsvermittlungsagentur („leasing agent“) anmieten, da es sehr ungewöhnlich ist in Normal Apartments zu finden, die von einer Privatperson direkt vermietet werden. Die Anmietung einer Wohnung über einen leasing agent hat den Vorteil dass diese Apartments eigentlich immer „fully furnished“, d.h. mit dem Wichtigsten ausgestattet sind (Küche inkl. Kühlschrank, Mikrowelle, Herd und Backofen, Sofa, evtl. kleiner Zustelltisch, Bett & Matratze, Kleiderschrank, evtl. einer Kommode und manchmal sogar mit einem Fernseher). Allerdings sollte man darauf achten dass viele der Vermittlungsagenturen generell kein sogenanntes „coed living“ zulassen, d.h. eine WG wird meistens entweder nur aus Männern oder nur aus Frauen bestehen. Die drei meistgenutzten „leasing agents“ in Normal sind Sami (http://www.sami.com), Young A merica Realty (http://www.yarealty.com/home) und F rist Site Apartments (http://www.firstsiteapartments.com). Es gibt aber auch noch Redbird Apartments (http://redbirdapts.com) und Ca mpus Point (http://campus-point.com). Außerdem kann man auch über craigslist (http://bn.craigslist.org/apa) oder die Off-Campus Housing Database der Illinois State University (http://och.deanofstudents.ilstu.edu) nach Wohnungen suchen. 2.4 K rankenversicher ung Bevor man in die USA geht, sollte man sich einige Angebote von verschiedenen Krankversicherungen bezüglich einer Langzeit-Auslandskrankenversicherung machen lassen. Generell kann man auch die Krankversicherung der Illinois State University (218 USD pro Semester) in Anspruch nehmen; ich empfehle dies aufgrund verschiedener Aspekte nicht unbedingt. Die drei wichtigsten Argumente in diesem Zusammenhang sind meiner Meinung nach a) Zuzahlungen, b) Krankenrücktransport und c) Versicherungszeitraum. Wenn man über die ISU versichert ist, muss man im Falle eines Arztbesuchs auf jeden Fall 20% der anfallenden Kosten selbst tragen (co-payment). Außerdem übernimmt (im Gegensatz zur amerikanischen Versicherung) eine deutsche Auslandskrankenversicherung normalerweise die Kosten für einen Krankenrücktransport im Notfall nach Deutschland. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den man bedenken sollte, ist darüber hinaus der Zeitraum für den man versichert ist. Bei der Versicherung über die Illinois State University ist dies natürlich nur das jeweilige Semester für das man gezahlt hat (z.B. 12.08.13 – 12.01.14) und würde nicht mehr 9
greifen wenn man z.B. plant nach dem offiziellen Semesterende noch eine Reise zu unternehmen. Ich war für die Zeit meines Auslandsaufenthaltes bei der LVM versichert. Für den Fall dass man sich nicht über die ISU versichern lassen will, muss man direkt zu Beginn der beiden Semester im „Student Health Center“ eine Befreiung beantragen (also erneut für das zweite Semester). Dafür braucht die Illinois State University einen Nachweis über die Leistungen die in der deutschen Versicherung enthalten sind. Dabei wird geprüft, ob die deutsche Versicherung den Visumsbestimmungen der USA genügt (für weitere Informationen zu den Visumsbestimmungen siehe: http://j1visa.state.gov/sponsors/how-to-administer-a- program/). Im Folgenden eine Vorlage zu einem solchen Nachweis inklusive einer Erklärung für die deutsche Versicherung: Guten Tag Herr/ Frau XY (Ansprechpartner der deutschen Versicherung), da ich an meiner Universität in den U SA die spezifischen Leistungen meiner Krankenversicherung nachweisen muss, benötige ich einen Nachweis von Ihnen auf Englisch. Dazu habe ich folgenden Entwurf aufgesetzt: ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- To whom it may concern: I hereby confirm that Ms. Vorname Nachname, born Monat Tag, Jahr in Stadt, Land is insured under our company’s oversea long-term health insurance policy for the ti me period of Aug/12/2012 – Aug/12/2013. We guarantee to cover the following: • all necessary medical costs in case of an accident or illness during her stay in the U SA • all costs for repatriation of remains • all expenses associated with the medical evacuation of Vorname Nachname to her home country Germany Furthermore, we verify that Ms. Nachname will not have to pay any deductibles. Sincerely, Unterschrift, Name, Adresse und Stempel der deutschen Krankenversicherung ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Falls Sie Änderungen vornehmen möchten würde ich Sie bitten darauf zu achten, dass die Leistungen zu den vier genannten Punkte (1) accident & illness, 2) repatriaton, 3) medical evacuation und 4) deductibles) weiterhin erklärt werden. 10
In den USA legt man dann natürlich nur den mittleren (englischen) Abschnitt unterschrieben vor. Außerdem sollte man beachten, dass bei einigen deutschen Krankenversicherungen im „Schadensfall“ eine Selbstbeteiligung anfällt, welche jedoch nicht mehr als 500 USD pro Unfall oder Krankheitsfall betragen darf, um den Visumsbestimmungen zu entsprechen (z.B. eine Selbstbeteiligung i.H.v. 60€ wie bei der ADAC Auslandskrankenversicherung ist also ok). 2.5 Impfnachweis Die Illinois State University schreibt es vor, dass alle Studenten gewisse Impfungen erhalten haben müssen (Masern, Mumps, Röteln und Diphtherie und Tetanus). Hierfür muss man ebenfalls einen Nachweis erbringen. Um die vorgeschriebenen Auflagen zu erfüllen, kann es unter Umständen sein, dass man in Deutschland noch einige Impfungen auffrischen lassen sollte um die Gebühren für die nötigen Impfungen an der ISU zu vermeiden. Da mein deutscher Impfpass nicht so gut zu lesen war und recht unübersichtlich ist für einen Ausländer, habe ich folgendes Schreiben von meinem Hausarzt unterschrieben und gestempelt als Nachweis im „Student Health Center“ der Illinois State University vorgelegt: Name des Hausarztes Anschrift Land Telefonnummer Ort, Datum (mm/dd/yyyy) I hereby confirm that my patient Maxi Melli Musterfrau, born January 1, 1999 in Musterstadt, Musterland has received the following immunizations: 1. Measles, Mumps, and Rubella Date for Dose 1: Oct / 17 / 19xx Date for Dose 2: Jun / 08 / 19xx 2. Diphtheria, and Tetanus Date for Dose 1: Jan / 19 / 19xx Date for Dose 2: Feb / 20 / 19xx Date for Dose 3: Jan / 22 / 19xx Date for Dose 4: Mar / 11 / 19xx Date for Dose 5: Mar / 12 / 20xx 3. H epatitis B Date for Dose 1: Nov / 01 / 19xx Date for Dose 2: May / 02 / 19xx 11
Date for Dose 3: Nov / 14 / 19xx _________________________ Dr. med. XYZ (Name und Unterschrift des Hausarztes) Mittlerweile gibt es alternativ auch einen Vordruck der Illinois State University um die nötigen Impfungen nachzuweisen. Diesen findet man unter „Immunization History Form“ auf http://healthservices.illinoisstate.edu/medical-services/immunization-requirements.shtml. Außerdem kann es sein, dass internationale Student auch einem sogenannten Tuberkulose Screening unterzogen werden, welches nicht schon in Deutschland gemacht werden darf. Dieses möchte die ISU ggfls. selbst durchführen (natürlich wird einem dann eine gewisse Gebühr berechnet), z.B. wenn man sich zuvor in sogenannten „Risikoländern“ aufgehalten hat (z.B. China). Ich hatte Glück und bei mir war ein solcher Test nicht notwendig. 3 K ur z nach der A nkunft In Chicago kommt man in der Regel an dem internationalen Flughafen O’Hare an. Dort muss man in den meisten Fällen noch etwa 2-3 Stunden Wartezeit einplanen um durch die „Immigration“ zu kommen. Wenn man es endlich geschafft hat, offiziell in die USA einzureisen, erwartet einen noch die Fahrt von Chicago nach Normal. Empfehlenswert wenn man mit Gepäck unterwegs ist, ist auf jeden Fall der Peoria Charter Bus. Dieser fährt direkt vom Flughafen-Terminal nach Normal. Die Fahrt kostet 37 USD und dauert etwa 2,5 Stunden. Alternativ kann man auch mit der Bahn oder dem Taxi zur „Uptown Station“ in Downtown Chicago fahren (das Taxi kostet ca. 45 USD) um von dort mit einem Amtrak Zug nach Normal zu kommen. Bei dieser Option sollte man allerdings beachten, dass die Preise für das Zugticket je nach Nachfrage steigen. So kann es unter Umständen sein, dass ein Ticket am Abend vorher noch 14 USD gekostet hat, am nächsten Tag aber 35 USD kostet, weil nicht mehr viele Tickets zu kaufen sind. Deshalb würde ich eine online Buchung empfehlen, wenn man einen guten Preis auf der Amtrak-Seite angezeigt bekommt (z.B. 14 USD) und relativ sicher weiß um welche Uhrzeit man realistisch den Zug nehmen kann. 12
3.1 „Temporary homestay“ – amerikanische F amilie Das Ehepaar John und Linda Berger bieten internationalen Reisenden und insbesondere internationalen Studenten an, über ihr Netzwerk so etwas Ähnliches wie eine Gastfamilie als „temporary homestay“ zu bekommen. Linda und John arbeiten mit dem International Office der Illinois State University zusammen und organisieren die „temporary homestays“ jedes Semester für sehr viele ausländische Studierende. Häufig sind es Familien oder Ehepaare aus dem Kreis ihrer Kirchengemeinde, die sich dazu bereit erklären kostenlos einen Studenten für die erste Nacht bei sich aufzunehmen. Um einen solchen „temporary homestay“ zu bekommen muss man nicht viel machen: es reicht wenn man auf der Internetseite von den Bergers ein kurzes Formular über sich selbst ausfüllt, evtl. Allergien erklärt und seine Anreisedaten nennt (http://johnandlindaberger.weebly.com/transportation-- temporary-home-stay.html). Nach ca. 7-14 Tagen nach der Anfrage erhält man in der Regel die Kontaktdaten einer Familie vorab von den Bergers per E-Mail. So kann man schon vor Abreise Kontakt zu der amerikanischen Familie aufnehmen, Handynummern austauschen falls ein Flug Verspätung hat und sich schon ein bisschen kennenlernen. In unserem Fall, haben uns unsere beiden „homestay Familien“ nach Ankunft direkt vom Amtrak-Bahnhof „Uptown Station“ in Normal abgeholt und mit zu sich nach Hause genommen. Bei meiner Gastfamilie hatte ich ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad in dem ich die erste Nacht nach meiner Ankunft verbringen konnte. Für meine Gastfamilie wäre es generell kein Problem gewesen, wenn ich noch ein paar Tage hätte länger bleiben wollen. Allerdings sollte man die Gastfreundschaft der Amerikaner auch nicht überreizen, da man ja nicht in einem bezahlten Hotel ist und die Familien eigentlich immer erstmal nur von einer bis maximal 2 oder 3 Übernachtungen ausgehen. Insgesamt kann ich dieses Programm nur empfehlen. Es fördert den kulturellen Austausch, denn wenn man sich gut versteht und falls gegenseitig Interesse besteht, kann man auch während des Auslandsaufenthaltes noch mit der Familie in Kontakt bleiben und was zusammen unternehmen. Ich habe z.B. mit meiner Gastfamilie den amerikanischen Feiertag „Thanksgiving“ verbracht und somit erneut einen guten Einblick in das amerikanische Familienleben und die amerikanischen Traditionen bekommen können. Obwohl meine Gastfamilie nur über die Kirche von der Möglichkeit internationale Studenten aufzunehmen erfahren hat, haben sie mich nie dazu gedrängt mit in die Kirche zu gehen. An Ostern bin ich einfach mal mit zu einer Messe gegangen und muss sagen, dass auch dies eine sehr 13
interessante Erfahrung war, da Kirche in den USA schon noch anders und „moderner“ ist als das was man aus Deutschland vielleicht so gewohnt ist. Außerdem hat meine Gastfamilie mit mir einen Ausflug nach Springfield (die Bundeshauptstadt von Illinois) gemacht, wo wir uns z.B. das Lincoln-Museum und das Illinois State Capitol angeschaut haben. 3.2 K urswahl Die MBA-Kurse wählt man am besten über das Internet in dem Online Portal der Illinois State University (vom Ansatz ähnlich wie PAUL). Natürlich steht in diesem Zusammenhang auch BJ Newmister (Associate Director des MBA-Programms und Ansprechpartner für alle Dual Degree Teilnehmer) helfend zur Seite, falls es Fragen oder Probleme gibt. Herr Newmister kann außerdem ggfls. nötige „overwrites“ erteilen, um sich für einen speziellen Kurs anmelden zu können (z.B. nötig wenn gewisse Vorkenntnisse für die Anmeldung zu einem Kurs verlangt werden, diese evtl. durch das vorangegangene Studium in Paderborn schon erlangt wurden, allerdings nicht in den Online-Systemen der ISU erfasst sind und man deshalb eine Fehlermeldung erhält wenn man sich für einen Kurs anmelden will). In einem persönlichen Termin mit BJ Newmister kann man prinzipiell auch alle Kurse gemeinsam mit ihm abstimmen und wählen – dies war in unserem Fall jedoch nicht nötig. 3.3 O rientation wee k In den ersten Tagen hat man so einiges zu tun um „startklar“ für das kommende Semester zu werden. Neben einem Trip zum „Student Health Center“ um seinen Impfnachweis dort abzugeben, ggfls. das Tuberkulose Screening zu machen und sich außerdem von der Universitäts-Krankenversicherung abzumelden, muss man noch zum „Student Account Office“ um dort die General Fees zu begleichen. Wie viel Geld man der Universität konkret schuldet kann man in seinem Online Portal mit der individuellen ULID (amerikanische Matrikelnummer) einsehen. Auch die Gebühr i.H.v. 10 USD für das Student Health Center wird im „Student Account Office“ bezahlt. Deshalb empfiehlt es sich, als erstes, einen Termin im Health Center zu vereinbaren. Damit man sich besser in Normal zurechtfindet, werden im Rahmen der Orientierungswoche auch Campus-Touren angeboten. Diese würde ich auf jeden Fall mitmachen. Außerdem wird man am ersten Tag in Hewitt/ Manchester von Stephanie Gonzalez und den anderen Mitarbeitern des International Office empfangen und alle Formalitäten werden in Gruppen mithilfe von mehreren freiwilligen „International 14
Coordinators“ (amerikanische Studenten die gerne Kontakt zu Austauschstudierenden haben) erledigt (z.B. Erstellung und Abholung des amerikanischen Studentenausweises, welcher gleichzeitig auch Busfahrkarte ist). Außerdem organisieren diese Studenten auch Shopping Ausflüge zur Eastland Mall in Bloomington, helfen wenn man ein Bankkonto eröffnen lassen will oder bei diversen anderen Fragen. Darüber hinaus gibt es ein offizielles, mehrtägiges Programm für alle internationalen Studenten mit verschiedenen informativen Vorträgen zur Universität, der Bibliothek, verschiedenen Angeboten wie z.B. einem Servicecenter zur Korrektur von essays, dem amerikanischen Bildungssystem, Visumsbestimmungen etc. Dieses Programm ist auch eine gute Gelegenheit um andere internationale und amerikanische Studierende kennenzulernen. 3.4 F inanzielles 3.4.1 L ebenshaltungskosten Die Lebenshaltungskosten in den USA sind tendenziell etwas höher als die in Deutschland. Insbesondere frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse oder aber auch Käse sind recht teuer (z.B. 7 USD für ca. 2 kg Äpfel bei Walmart). Prinzipiell kommt es natürlich darauf an, wo man einkaufen geht. So ist es zum Beispiel um einiges günstiger in den Aldi Süd zu gehen als bei Walmart oder Meijers einzukaufen. Bei Aldi gibt es allerdings wie in Deutschland mehr oder weniger nur Lebensmittel (teilweise auch eine für Amerika große Auswahl an deutschen Süßigkeiten und Brot) – bei den anderen zwei genannten Märkten kann man auch Elektronik, Werkzeug, Möbel, Haushaltwaren etc. kaufen. Im Gegensatz zu Nahrungsmitteln sind andere Konsumgüter, insbesondere Kleidung, jedoch sehr viel günstiger als in Deutschland. Eine Jeans kriegt man im Angebot schon ab 30 bis 40 USD und auch Sportkleidung kann man günstig in den USA kaufen. In diesem Zusammenhang sollte man sich in Deutschland genau überlegen was man wirklich von zuhause mitnehmen will, denn Kosten für Übergepäck sind insbesondere dann sehr hoch, wenn man im Anschluss an das Semester unter Umständen noch reisen möchte. Der folgenden Übersicht kann man in etwa die anfallenden Kosten entnehmen (zuzüglich Kleidung, evtl. Reisekosten, etc.): 15
pro Monat einmalig Miete (inkl. Nebenkosten und Internet) 410 USD [ Kaution für die Wohnung 100 USD ] Lebensmittel, Haushaltsartikel, Badartikel 280 - 340 USD 300 USD (Fall) Bücher 200 USD (Spring) General Fees (75 USD pro Credit) 825 USD (Fall) (Diese Gebühren schließen unter anderem auch die 675 USD (Spring) Nutzung des großen Fitness Centers der Universität und das Busticket mit ein) Student Health Service Fee (Pflichttermin nach Ankunft, ohne evtl. 10 USD notwendige TB-Test-Gebühren oder Impfkosten) Fahrten vom/ zum Flughafen Chicago (ca. 40 USD pro Weg) 80 USD Handyrechnung, Freizeit, Kaffetrinken, 100 - 120 USD Restaurantbesuche etc. Deutsche Auslandskrankenversicherung ca. 400 € 3.4.2 K onto in den USA? Prinzipiell ist es ratsam sich schon vorab in Deutschland darüber zu informieren, welche Banken kostengünstige Konditionen für den Zahlungsverkehr im Ausland anbieten. Es gibt diverse deutsche Banken, die attraktive Pakete offerieren. Bei der Postbank kann man nach wie vor bis zu einer gewissen Anzahl an Transkationen pro Kalenderjahr kostenlos Geld abheben. Bei der Deutschen Bank kann man mit einem für Studenten kostenlosen Girokonto und der zugehörigen „deutschen“ EC-Karte im Ausland Geld abheben und muss an den Automaten der kooperierenden Bänke – in den USA ist das die Bank of America – ebenfalls keine Gebühren zahlen. Empfehlenswert ist es allerdings trotzdem immer wenn man für eine längere Zeit ins Ausland geht und insbesondere wenn man in die USA reist, eine Kreditkarte dabei zu haben. Diese ist außerdem sehr häufig die einzige Möglichkeit Bestellungen über das Internet ausführen zu können. Ich persönlich habe ein Konto mit Visa-Karte bei der Comdirect Bank eröffnet und kann diese Option auch empfehlen. Mit der Visa-Karte der Comdirect-Bank kann man so oft man will kostenlos Bargeld an den Geldautomaten aller größeren Banken abheben und zahlt keinerlei Kontoführungsgebühren oder andere Gebühren. Allerdings sollte man sich bei dieser Variante darüber im Klaren sein, dass man automatisch 16
ein Wochenlimit i.H.v. 500 EUR erhält. Sollte man zwischendurch mal etwas mehr Geld benötigen kann man aber sehr unkompliziert und ohne Wartezeiten bei der Comdirect anrufen um sich die gewünschte Summe zusätzlich „freischalten zu lassen, sodass man meist schon 15 Minuten nach dem Telefonat über den gewünschten Betrag verfügen kann. Im Gegensatz zu Deutschland sollte an dieser Stelle allerdings noch erwähnt werden, dass manche kleinere Automaten (sehen aus wie Plastikkästen) in den USA häufig von privaten Sponsoren in Stand gehalten werden. An diesen Automaten fallen dann oft zusätzliche Gebühren an (z.B. 3 USD), die nicht immer von der deutschen Bank getragen werden. Dieser Gebühr kann man während des Transaktionsprozesses aber auch widersprechen und den Vorgang abrechen. Wie zuvor bereits erwähnt hat man dieses Problem bei den Automaten der größeren Banken (Heartland Bank, Chase Bank, Nova Scotia, Wells Fargo,...) nicht. Da es in den USA ausgesprochen selten ist Geld auf ein Konto überweisen zu müssen (oder auch nur schon allein die dafür notwendigen Bankverbindungen zu erhalten), muss man meiner Meinung nach nicht unbedingt ein amerikanisches Bankkonto eröffnen. Die Amerikaner zahlen eigentlich immer alles mit Kreditkarte und ansonsten wissen sie schon seit ihrer Jugend wie man einen Check richtig ausfüllt. In unserem Falle mussten wir sogar die Miete monatlich Bar (oder als Check) zu unserer Immobilienagentur bringen. Auch die „general fees“ für die Universität werden nur in Form eines Checks oder als Bargeld akzeptiert. In diesem Zusammenhang kann man sich überlegen ob man für größere Gebühren oder eventuelle Notfälle Traveller Checks kaufen sollte. Der Vorteil hierbei ist, dass das Geld bei Verlust oder Diebstahl erstattet wird. 3.5 H andy Ein Handy bzw. einen Handyvertrag (a cell phone plan) in den USA zu erwerben kann sich schon mal als Herausforderung erweisen. Es gibt zwei grundlegende Unterschiede im Vergleich zu dem deutschen Mobilfunksystem: Erstens, ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Handys und Sim-Karten der Mobilfunkanbieter in den USA GSM fähig sind. Den GSM-Standard nutzen allerdings im Normalfall alle deutschen Handys. Bei einem Kauf eines amerikanischen Verizon iPhone’s zum Beispiel sollte man sich darüber bewusst sein, dass dieses in dem deutschen GSM- Funkstandard nicht funktionieren wird, da selbst bei den Modellen ab dem iPhone 4s die GSM-Unterstützung von Verizon gesperrt ist. In den USA laufen diese Telefone über den 17
sogenannten CDMA Mobilfunk-Standard. Außerdem kann es umgekehrt sein, dass ein Vertrag mit bestimmten Anbietern die nur den CDMA Netzstandard nutzen (wie z.B. Verizon, Sprint, MetroPCS, Cricket, und U.S. Cellular) sinnlos ist, wenn man sein deutsches Handy in den USA nutzen möchte und dieses deutsche Handy CDMA nicht unterstützt. In diesem Zusammenhang wurden uns teilweise sehr verwirrende (und auch nicht unbedingt korrekte) Aussagen von diversen Mitarbeitern der Elektronik- und Handygeschäfte erteilt. Es gibt zwei Anbieter in den USA die (wie die Anbieter in Deutschland) den GSM Mobilfunkstandard nutzen: AT&T und T-Mobile. Im Endeffekt haben mein Kommilitone und ich eine Sim-Karte von T-Mobile USA erworben und hatten damit keinerlei Probleme diese mit unseren deutschen Handys zu nutzen (oft am günstigsten über die T-Mobile Webseite als „Bring-your-own-phone“-Variante erhältlich für ca. 10 USD, manchmal auch im Angebot für 0.99 USD: http://www.t-mobile.com/bring-your-own-phone.html. Aber z.B. auch erhältlich im Best Buy in der Eastland Mall in Bloomington). AT&T hat eventuell eine etwas bessere Netzabdeckung als T-Mobile, ist dafür aber meistens auch teurer. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob es bei AT&T möglich ist einen Vertrag ohne Mindestlaufzeit abzuschließen – bei T-Mobile geht das. In der State Farm Hall of Business, in welcher alle MBA-Kurse stattfinden wurden sowieso gewisse Handyblocker verbaut, sodass man nur selten, oder nur an einigen wenigen Stellen im Gebäude guten Handyempfang hat. Weitere Informationen zu GSM vs. CDMA unter http://www.pcmag.com/article2/0,2817,2407896,00.asp. Zweitens, ist es im Gegensatz zu Deutschland in den USA ganz normal, dass man nicht nur für jede Minute ausgehender Telefongespräche zahlt, sondern auch für eingehende Anrufe. Die amerikanischen „cellphone plans“ offerieren in den meisten Fällen eine gewisse Anzahl an Inklusiv-Minuten die sowohl mit den ausgehenden als auch mit den eingehenden Anrufen verrechnet werden. Ich hatte zum Beispiel ein Maximum von insgesamt 1500 SMS + eingehenden und ausgehenden Minuten inklusive. T-Mobile hat aktuell die Vertragsoptionen auf Flatrates umgestellt, sodass man eigentlich nur noch wählen kann zwischen unterschiedlichen Internetoptionen. Ein Beispiel: der „simple-choice-plan for individuals“ von T-Mobile für 50 USD monatlich (zuzüglich taxes und fees). Dieser schließt eine Flatrate für 1.) Anrufe (ausgehend & eingehende), 2.) SMS und 3.) Internet (bis 500 MB mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit, danach wird die Datenübertragungsrate gedrosselt) mit ein. Im Normalfall muss man dann, wie bei einer prepaid-Karte, jeden Monat wieder Guthaben aufladen – entweder per Kreditkarte im Internet oder mithilfe einer 18
Aufladekarte die man z.B. bei CVS (in der Näher der State Farm Hall of Business) kaufen kann. 4 W ährend des A ufenthaltes 4.1 K urse Das gesamte MBA Programm an der Illinois State University ist so organisiert, dass ein Vollzeitstudent innerhalb von 4 Semestern Regelstudienzeit (Fall & Spring) die nötigen 36 credits absolviert, um dann den Abschluss verliehen zu bekommen. Im Gegensatz zu Deutschland ist es allerdings möglich auch noch einen Kurs während der Semesterferien in den Sommermonaten zu absolvieren, was einen zügigeren Abschluss ermöglichen kann. Für einen Vollzeitstudenten auf dem Masterniveau liegt der reguläre „semester workload“ bei 3 MBA-Kursen á 3 credits (9 credits pro Semester). „Part-time students“, die den MBA berufsbegleitend machen, belegen meistens nur einen oder maximal zwei der MBA-Kurse á 3 credits, da diese recht zeitaufwendig sind. Damit die arbeitenden Studenten auch an allen Veranstaltungen mit durchgängiger Anwesenheitspflicht teilnehmen können, finden die MBA-Kurse in der Regel abends von 18-21 Uhr statt. Ausnahmen bezüglich der Anwesenheitspflicht werden nur sehr selten und ausschließlich in Absprache mit dem Professor erlaubt – sogar im Krankheitsfall. Einige wenige Kurse werden auch doppelt angeboten, sodass man manchmal wählen kann, ob man einen Kurs lieber schon mittags haben möchte (z.B. zweimal pro Woche für jeweils 90 Minuten) oder abends, am Stück. Die Kurse an sich sind prinzipiell mit durchschnittlich 22 Studenten recht klein im Vergleich zu den „normalen“ Paderborner Modulen. Mündliche Mitarbeit ist in allen Kursen des MBA-Programms nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern häufig auch fester Bestandteil der Endnote (meistens 10-15%). Darüber hinaus werden in fast allen Kursen zwei Klausuren geschrieben: eine Zwischenklausur („midterm“) und eine Abschlussklausur („final“), welche zusammen meistens 50-60% der Gesamtnote ausmachen. Zusätzlich gab es in allen von uns gehörten Kursen immer auch noch ein oder zwei Projekte mit Hausarbeiten und Präsentationen (in unserem Fall z.B. 8 Seiten in Einzelarbeit oder, abhängig vom Kurs und den anderen Prüfungsleistungen, 15-50 Seiten in Gruppenarbeit mit 2-4 Studenten pro Team). Ich habe die folgenden Kurse am College of Business der Illinois State University belegt: 19
MBA 412 Contemporary Business Perspectives & Leadership Skills ACC 468 Management Information Systems: Organizational & Technological Issues MQM 427 Operations and Quality Management MQM 421 Analysis of Organizational Behavior MQM 497 Introduction to Research Methodology FIL 440 Financial Management FIL 405 Legal Aspects of Business Decisions* Der zuletzt aufgelistete Kurs „ FIL 405“ ist kein richtiger MBA-Kurs, sondern ein Pflichtkurs für alle Nichtwirtschaftswissenschaftler und alle Paderborner Dual Degree Teilnehmer, da die Grundlagen des amerikanische Rechtssystems in Deutschland nicht vermittelt werden. 4.2 F reizeit Während der Freizeit gibt es verschiedene Aktivitäten die man in und um Normal unternehmen kann. Einerseits kann man das Fitness-Center der Illinois State University mit dem zugehörigen Schwimmbad kostenfrei während des Semesters nutzen. Dort werden auch einige wenige Fitnesskurse angeboten an denen man teilnehmen kann. Solange das Wetter schön ist, bietet sich der sogenannte „Constitution Trail“ an um Normal-Bloomington mal zu Fuß zu erkunden und z.B. eine Runde Joggen zu gehen. In Campus-Nähe gibt es außerdem ein paar Restaurants, Pubs und Cafés in denen man sich mit Freunden treffen kann. In Normal findet man auch noch ein spezielles, alt-traditionelles Kino, in dem nur ausgewählte Filme gezeigt werden. Zusätzlich gibt es noch 2 oder 3 weitere „normale“ Kinos, die allerdings nur mit dem Auto erreichbar sind. Das MBA-Programm in Kooperation mit der studentischen Organisation „MBA- Association“ lädt auch mindestens zweimal pro Semester zu sogenannten „Socials“ ein. Bei diesen Events werden manchmal auch alle Professoren eingeladen, um gemeinsam bei etwas Fingerfood, Bier und Wein den Austausch zwischen Studierenden und der Fakultät zu fördern. Die MBA-Association initiiert außerdem auch einmal im Schuljahr einen Ausflug. Wir sind während des Spring-Semesters zusammen zum Chicago Board of Trade gefahren um dort eine kurze Führung zu erhalten und einen Vortrag zu hören. Einen Besuch des „floors“ kann ich nur empfehlen, da es schon sehr beeindruckend ist den nach wie vor dort stattfindenden Parketthandel live mit anzusehen. 20
4.3 T ransportmittel In Normal ist es für amerikanische Verhältnisse eigentlich recht einfach ohne ein Auto auszukommen. Bis 21Uhr fahren verschiedene Buslinien relativ regelmäßig alle 30 Minuten. Wir haben uns am Anfang des Herbstsemester jedoch eigene Fahrräder gekauft (ca. 90 USD bei Walmart mit Garantie oder gebraucht bei Monster Pawn an der Main Street für ca. 60-70 USD. Achtung, bei der gebrauchten Variante würde ich vor dem Kauf ausgiebig sicherstellen, dass das Fahrrad auch die nächsten 9 Monate verkehrstauglich ist, ansonsten lieber ein neues kaufen!), was den Weg zur Uni schon einiges beschleunigt hat. Dies ist insbesondere deshalb zu empfehlen, da man wie zuvor erläutert bis um 21 Uhr noch Kurse hat, sodass es gut sein kann, dass man den letzten regulären Bus nicht mehr bekommt. Zusätzlich zu den normalen Tagesbussen, gibt es aber auch den sogenannten „Nightride-Bus“, welcher ein kleineres Gebiet auch nach 21 Uhr bedient. Das Einkaufen ist allerdings eine etwas größere Herausforderung ohne Auto, da eigentlich alle Supermärkte etwas außerhalb an dem 6-spurigen „Veteransparkway“ gelegen sind. Zu „Target“ in den College Hills Malls kommt man aber sehr einfach mit dem Bus. Wir haben zu zweit immer abwechselnd einige unserer amerikanischen Freunde gefragt, ob sie uns zum einkaufen fahren können. Die Amerikaner sind meistens sehr hilfsbereit und bei uns hat das sehr gut geklappt. Zur Not kann man auch insbesondere am Anfang mal die Homestay- Familie zu diesem Thema fragen und meistens bieten die auch an mal zum Supermarkt zu fahren. Das sogenannte „buying in bulk“ (Einkaufen in Großmengen) ist daher aber leider nicht wirklich zu umgehen. Wenn man sich dazu entschließt ein Auto zu kaufen, sollte man sich vor Ort über die verschiedenen Angebote informieren. Gebrauchte Autos werden in den USA z.B. sehr oft über „Craigslist“ verkauft. Den deutschen Führerschein darf man nur bis maximal 90 Tage nach Ersteinreise in die USA nutzen. Dies wäre im Hinblick auf den Versicherungsschutz allerdings sowieso problematisch. Deshalb sollte man sich unter den folgenden Links über die Möglichkeiten und Bestimmungen informieren. http://www.cyberdriveillinois.com/departments/drivers/drivers_license/drlicid.html#tv dl http://www.ilsos.gov/facilityfinder/facilityfinder?command=getFacilityDetails&facilit yId=128 21
5 Impressionen State Farm Hall Of Business 22
Wasserturm in Normal Chicago Skyline Cloud Gate bzw. “Bean“ 23
Springfield – Illinois State Capitol Springfield – L incoln G rabstätte 24
6 W eitere L ink-T ipps F acebook: I-House Chat (sowas wie Eurobiz an der Uni Paderborn) auf Facebook: https://www.facebook.com/groups/182077911861274/ International Talk Time Student Group auf Facebook (Gruppe die auch den Homestay organisiert): https://www.facebook.com/groups/48669893675/ Illinois State University für Internationals auf Facebook: https://www.facebook.com/ISUInternational College of Business, Illinois State University auf Facebook: https://www.facebook.com/BusinessIllinoisStateUniversity MBA Program, Illinois State University auf Facebook: https://www.facebook.com/pages/Illinois-State-University-MBA- Program/140247326001234 A nderes: The Alamo II Bookstore – Bücher mieten und / oder kaufen, direkt auf dem Campus: http://www.neebo.com/illinois-state-university Gastfamilie (Temporary Homestay) für die erste Übernachtung in Normal: http://johnandlindaberger.weebly.com/agree.html T ransportmittel: Peoria Charter Bus – Busse zwischen den Chicago Flughäfen (Midway oder O’Hare) und Normal: https://www.peoriacharter.com/tickets/?mrkt=DS&Route=5 Die Bahn in den USA (z.B. Downtown Chicago (CHI) bis Bloomington-Normal (BNL)): http://www.amtrak.com/home 25
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