Advanced Nursing Practice (ANP) im direkten Pflegealltag: Die pflegerische Praxisentwicklung eines akutgeriatrischen ANP-Teams
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© 2010 by Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern Pflege 2010; 23 (6): 403–410 DOI 10.1024/1012-5302/a000079 Originalarbeit 403 Anja Ulrich (MN, APN Akutgeriatrie), Peter Hellstern (RN), Reto W. Kressig (MD, Prof. Dr.), Germaine Eze (MHA, RN), Rebecca Spirig (PhD, RN) Advanced Nursing Practice (ANP) im direkten Pflegealltag: Die pflegerische Praxisentwicklung eines akutgeriatrischen ANP-Teams Einleitung • Wissenschaftlich und praxisorientiert ausgebildete Advanced Practice Was ist (zu dieser Thematik) schon bekannt? Die Rollenentwicklung der Advanced Nurses (APNs) unterstützen und entwickeln die komplexer werdende Practice Nurse im Ausland und in Pflegepraxis in der Schweiz. der Schweiz Advanced Nursing Practice (ANP) ist • In der akutgeriatrischen Universitätsklinik in Basel findet unter der Leitung Was ist neu? ein Konzept für eine erweiterte, wirk- same Pflege- und Betreuungspraxis ei- einer APN eine systematische Praxisentwicklung statt für eine personen- ner individuellen Patientengruppe und orientierte Pflege. deren Angehörigen. Die akademisch ausgebildeten Pflegenden, die in einer • Welche Konsequenzen haben die Ergebnisse für die Pflegepraxis? Erste Resultate zeigen eine kürzere Aufenthaltsdauer, verbesserte Betreu- klinischen Rolle diese spezialisierte Pflege anbieten, nennen sich Advanced ungsresultate sowie eine erhöhte Arbeitszufriedenheit und Selbstwirksam- Practice Nurses (APNs). Die Gesund- keit bei den Pflegenden. heitssysteme und -bedürfnisse der ein- zelnen Länder und deren Bevölkerung beeinflussen die Etablierung dieses Konzepts. Die Rollenentwicklung der APNs stand immer auch in Zusam- Im Jahr 2000 startete das Institut für stützung durch Pflegende, welche menhang mit dem politisch- ökono- Pflegewissenschaft in Basel mit einem erweiterte gerontologische Pflege an- mischen Kontext und den Bedürfnis- klinisch ausgerichteten Masterpro- bieten können. In der akutgeriat- sen der Bevölkerung an die Gesund- heitsversorgung (De Geest, Moons, gramm in Advanced Nursing Practice rischen Universitätsklinik Basel findet Callens, Gut, Lindpaintner & Spirig, (ANP). Die mit einem Masterabschluss unter der Leitung einer APN eine syste- 2008). Die ersten spezialisierten Pflege- erlangte Pflegeexpertise beinhaltet matische, kontinuierliche und effek- expertinnen entwickelten ihre Kompe- vertieftes Wissen und Know-how in tive Praxisentwicklung statt, welche tenz aus der Not des amerikanischen einem Spezialgebiet. Zusammen mit eine personenorientierte und geriat- Bürgerkrieges heraus. Zu viele verletzte anderen Pflegefachpersonen entwi- risch-spezialisierte Pflege fördert. Die Soldaten benötigten gleichzeitig chi- rurgische Versorgung und Anästhe- ckeln diese klinisch tätigen, wissen- Prinzipien der Aktionsforschung leiten sien. Pflegende spezialisierten sich schaftlich- und praxisorientierten Ad- das Praxisentwicklungsprojekt. Der als Anästhesieschwestern und waren vanced Practice Nurses (APNs) die zyklische Prozess «Look-Think-Act» selbstständig für die Durchführung Pflegepraxis in der Schweiz weiter, fördert die kritische Auseinanderset- und Betreuung der Narkosen verant- insbesondere für chronisch kranke zung mit der Praxis. Erste Resultate wortlich. Die zweiten APNs waren Heb- oder geriatrische Patienten. Bis zu zeigen eine kürzere Aufenthaltsdauer ammen, welche im 17. Jahrhundert in der amerikanischen Sklaventradition 25 % der über 80-jährigen Menschen und verbesserte Betreuungsresultate ihre Kompetenz entwickelten (Hamric, erfahren jährlich mindestens einen bei den Patienten sowie eine erhöhte Spross & Hanson, 2000). Eine Konzep- Spitalaufenthalt. Neben dem akuten Arbeitszufriedenheit und Selbstwirk- tualisierung der Rolle erfolgte erst viel Einlieferungsgrund leiden sie oft an zu- samkeit aus Sicht der Pflegenden. Mit später nach vielen konfliktbeladenen, sätzlichen chronischen Erkrankungen, dem vorliegenden Artikel wird die Ge- intraprofessionellen Diskussionen. Die welche gleichzeitig exazerbieren. Die- schichte von ANP kurz eingeführt und American Nurses Association (1995) definierte in ihrem Nursing's Social se fragilen Patienten benötigen Unter- anschließend werden die Entwicklung Policy Statement die drei zentralen und Einführung des Projekts sowie ANP-Konzepte: Spezialisierung, Erwei- erste Resultate der Evaluation darge- terung und Fortschritt, welche durch Manuskript erstmals eingereicht am 19.01.2010 Endgültige Fassung eingereicht am 31.5.2010 stellt. unterschiedliche Modelle erreicht wer-
A. Ulrich et al. Advanced Nursing Practice im direkten Pflegealltag 404 Originalarbeit den können. Besonders bekannt wurde von Patienten und deren Familien lung ein vorrangiges Thema in Akut- das Bennersche Stufenmodell der Pfle- übernehmen können; immer mit dem spitälern dar (Höpflinger, 2003). Ihre ge-Professionalisierung (Benner, 1984). Ziel, deren Behandlungsresultate zu Pflege wird zur Herausforderung, Die nach dem Dreyfus-Modell aufge- verbessern. Die im Masterstudium er- welcher mit akutgeriatrischen ANP- bauten Stufen des Erwerbs und der worbene Pflegeexpertise beinhaltet Pflegeteams (oder auch ANP-Teams) Entwicklung von Fähigkeiten führen vertieftes Wissen und Know-how in begegnet werden kann. ANP-Teams mittels evidenzbasiertem Wissen und einem Spezialgebiet. Wichtig war dem haben sich als Schweizer ANP-Modell vielfältigen Berufserfahrungen zu Ex- INS von Anfang an die immer komple- etabliert, weil die Schweizer Pflege- pertenwissen in einem spezifischen xer werdende Betreuung von chronisch praxis einen gruppenorientierten An- Fachgebiet. Das Bennersche Stufenmo- kranken und geriatrischen Patienten. satz forderte. Ein ANP-Team besteht dell diente als Grundlage für verschie- Es braucht profunde Kenntnisse, um in aus Pflegefachpersonen mit unter- dene Rollenentwicklungen von APNs der Versorgung dieser Patienten ver- schiedlichem Ausbildungshintergrund im ambulanten oder klinischen Setting besserte Ergebnisse zu bewirken. Da- wie zum Beispiel aus diplomierten (Fenton & Brykczynski, 1993). Im Jahr mit eine ANP etabliert werden kann, Pflegefachpersonen und solchen, die 1993 zählte die American Nurses Asso- sind deshalb zusätzlich zum Fachwis- über Höhere Fachausbildungen in der ciation bereits 140000 APNs, welche in sen und Können vielfältige Systemver- Pflege verfügen. Sie werden von einer verschiedenen Fachgebieten tätig wa- änderungsfähigkeiten, eine optimale APN geleitet (Spirig, Nicca, Werder, ren (Schober & Affara, 2008). Im Ver- Managementunterstützung und eine Voggensberger, Unger, Bischofsberger laufe der letzten Jahre etablierte sich funktionierende, interdisziplinäre Zu- et al., 2002; Ullmann-Bremi, Spirig, die ANP-Bewegung aus den USA auf- sammenarbeit vonnöten. Heute unter- Gehring & Gobet, 2004b). ANP-Teams grund von ausgewiesenen positiven Pa- stützen und entwickeln diese klinisch werden in Feldern eingesetzt, in denen tientenergebnissen auch im Ausland tätigen, wissenschaftlich und praxiso- ein Bedarf nach einer breiten und viel- (Schober & Affara, 2008; Naylor, Brooten, rientiert ausgebildeten APNs die im- schichtigen pflegerischen Versorgung Campbell, Jacobsen, Mezey, Pauly et al., mer komplexer werdende Pflegepraxis auf hohem Qualitätsniveau besteht wie 1999; Brooten, Kumar, Brown, Butts, gemeinsam mit anderen Pflegefach- bei geriatrischen Patienten. Ziel dieser Finkler, Bakewell-Sachs et al., 1986). personen an vielen Orten in der ANP-Teams ist es, den Patientinnen und In den 1980er- und 1990er-Jahren ka- Schweiz weiter und zeigen erste erfolg- Patienten eine evidenzbasierte, hoch- men die ersten Schweizer Pflegenden reiche Patientenresultate. qualifizierte und spezialisierte Pflege- mit einem im Ausland erworbenen wis- praxis gezielt anzubieten. Geriatrische senschaftlichen Masterabschluss oder Das akutgeriatrische ANP-Team akutkranke Menschen benötigen diese Doktorat zurück. Gleichzeitig entstan- am Universitätsspital Basel Betreuungsform besonders deshalb, den die Höheren Fachausbildungen Die hohe durchschnittliche Lebenser- weil sie neben der akuten Erkrankung, Stufe I und II. Gemeinsam mit den wartung von Frauen und Männern die zur Einlieferung ins Spital führt, Akademikerinnen begannen die Ab- führte in der Schweiz zu einer zuneh- häufig an vielfältigen gesundheitlichen solventinnen dieser Fachausbildungen menden Geriatrisierung der Akutspitä- Problemen wie chronischen Erkran- an vielen Spitälern, Pflegeinstitutionen ler. Hochbetagte leben heute zwar ge- kungen, Beeinträchtigungen von Sin- und in der spitalexternen Pflege eine sünder und länger selbstständig, sind neswahrnehmungen, an kognitiven systematische Praxisentwicklung der aber bei einer Spitaleinweisung oft oder psychischen Störungen und nicht Pflege (Spirig, 2009). Im Jahr 2000 wur- schwer krank und bedürfen ein großes selten unter schwierigen sozialen Situ- de das Institut für Pflegewissenschaft Maß an medizinischer Versorgung, Be- ationen leiden. Hochbetagte Menschen (INS) an der medizinischen Fakultät treuung und Rehabilitation, um ihre stellen aufgrund dieser Multimorbidi- der Universität Basel gegründet. Ein gewohnte Selbstständigkeit zurück zu tät und Komplexität hohe Anforderun- wissenschaftlich und klinisch ausge- erhalten und eine bleibende Pflegebe- gen an ein ganzes multiprofessionelles richtetes Advanced-Nursing-Practice- dürftigkeit zu verhindern (Hager, Sum- Betreuungsteam von Ärzten, Thera- Curriculum wurde erarbeitet, um APNs ma & Platt, 2002; Martin, Zimprich, pie-, Sozial- und Pflegedienst. Die APN in der Schweiz auszubilden. Die Ent- Oster, Wahl, Minnemann, Baethe et al., leitet das gesamte Betreuungsteam wicklung zu einer APN im Rahmen des 2000). Da bis zu einem Viertel der in der und koordiniert die komplexe Patien- Studiums bedeutet, dass Pflegende Schweiz lebenden Hochbetagten jähr- tenversorgung. Schritt für Schritt eine pro-aktive und lich eine Spitaleinweisung benötigen, Die akutgeriatrische Universitätsklinik zielgerichtete Rolle bei der Betreuung stellt deren Betreuung und Behand- in Basel (AGUK) hat 2005 mit einem
Pflege 2010; 23 (6): 403–410 Originalarbeit 405 Praxisentwicklungsprojekt unter der der Gesundheitsversorgung (Manley, diplomierten Pflegefachkräfte wurden Leitung einer APN begonnen, um eine 2004). in Gruppeninterviews zu ihren Stäken, für diese vulnerable Patientengruppe Die Evaluation resp. das Aufzeigen der Schwächen, Chancen und Bedro- erweiterte und vertiefte Pflegepraxis Effektivität scheint die größte Heraus- hungen (SWOT-Analyse) in Bezug auf der typisch geriatrischen Themen- forderung von ANP-Projekten zu sein. Geriatriepflege befragt. Die Stimmen kreise anzubieten (Ulrich, Hellstern, Jede Aktion benötigt kontinuierliche der Patienten wurden im Rahmen einer Lüthi, Study & Spirig, 2009). Dokumentation, Analyse und Verifikati- qualitativen Forschung zum Erleben Ziel dieses Artikels ist es, den Beginn, on, damit nach einer gewissen Zeit erste ihrer Hospitalisation auf der AGUK den Verlauf und die erste Erfolgskon- Ergebnisse sichtbar werden (Manley & miteinbezogen (Ulrich, Hasemann, trolle eines ANP-Projekts für akutgeri- McCormack, 2004). Seiler & Spichiger, 2006). Die Situa- atrische Patienten darzustellen. tionserfassung zeigte deutlich auf, dass die Bereitschaft zur Veränderung bei Projektverlauf allen Beteiligten vorhanden war. Projektmethoden Bereitschaft zur Veränderung Partizipation von Anfang an Die Prinzipien der Aktionsforschung Im Jahr 2003 wurde die AGUK mit 28 Die Pflegenden wurden von Beginn des eigenen sich gut für Praxisentwick- Betten gegründet. Das Pflegeteam wur- Projekts an auf verschiedene Arten in lungsprojekte (Ullmann-Bremi et al., de aus den verschiedenen Langzeit- die Entwicklungen der Pflegepraxis in- 2004a). Die Aktionsforschung, welche pflegestationen, welche im Universi- tegriert. Zuerst wurde das Pflegeteam ursprünglich aufgrund der kritischen tätsspital Basel aufgehoben wurden, durch Schulungen und Literatur mit Sozialwissenschaft von Lewin (1948) auf dieser einen Station zusammenge- dem Konzept der Advanced Nursing entwickelt wurde, ist eine partizipative, zogen. Erfahrene Geriatriepflegende Practice vertraut gemacht. Nach den emanzipatorische und praxisbezogene waren mit einem völlig neuen Kontext Basisinterviews folgte die individuelle Methode der Forschung und Entwick- und Auftrag konfrontiert, welche ihre Karriereplanung mit jedem einzelnen lung. Der zyklische Prozess ist mit bisherige Pflegekultur der Langzeit- Mitarbeitenden durch die Stationslei- «Look-Think-Act» in drei Phasen ein- pflege nicht mehr widerspiegelte. Die tung und die APN. Im Rahmen von geteilt (Stringer, 2007). In der ersten Folge davon war eine breite Verunsi- Mitarbeitergesprächen wurden die Phase (Look) wird eine Ausgangslage cherung. Das Pflegeteam brauchte und persönlichen Stärken und Fähigkeiten für die kommenden Entwicklungs- wünschte sich Unterstützung, um den hervorgehoben und unterstützt sowie schritte definiert, in der zweiten Phase neu erhaltenen Auftrag der Akutgeriat- Wünsche und Bedürfnisse formuliert. (Think) werden die Interventionen ge- rie in seiner ganzen Komplexität zu Jedes Teammitglied hatte die Möglich- plant und in der dritten Phase (Act) verstehen und umzusetzen. Die Idee keit, ein Teilgebiet des akutgeriat- umgesetzt und evaluiert (Zuniga, war ein in und mit der Praxis defi- rischen Faches mitzudefinieren und 2009). Im Rahmen der Aktionsfor- nierter Veränderungsprozess, der sy- sich darin zu vertiefen. Daraus entstan- schung haben Projektleiterinnen, zum stematisch und kontinuierlich in Rich- den acht Arbeitsgruppen, die themen- Beispiel APNs, die Aufgabe, kontinu- tung Praxisentwicklung für die neue bezogene Teilprojekte leiteten und sich ierlich die kritische Auseinanderset- Patientenpopulation führt. Die durch kontinuierlich weiterentwickelten (sie- zung mit der aktuellen Praxis zu för- die Bereichsleiterin Medizin eingesetz- he Abbildung 1). Die gewonnen Fähig- dern und Praktikerinnen zu befähigen te APN-Studentin begann im Rahmen keiten wurden den anderen Teammit- sowie ihr Wissen und Können stetig eines studentischen Projekts mit der gliedern immer wieder in Beratungen zu erweitern. Mithilfe dieser Schritte ersten Phase der Aktionsforschung, zur Verfügung gestellt. So entstand ein wird eine systematische und kontinu- der Situationserfassung (Look). Ziel partnerschaftlicher Austausch von ierliche Praxisentwicklung möglich, war es, die unterschiedlichen Perspek- Wissen und Fähigkeiten. mit dem Ziel der Effektivitätssteige- tiven von Betroffenen in einer Basis- rung personenzentrierter Versorgung analyse sichtbar zu machen und daraus Verantwortung und zielgerichtete (Garbett & McCormack, 2002). Dieser Entwicklungsschritte zu formulieren. Kommunikation Prozess in und mit der Praxis führte zu Zuerst wurde die Bereitschaft der Or- Durch die partizipative Mitarbeit in neuen Werten und Überzeugungen so- ganisation und Führung geprüft, ein der Praxisentwicklung übernahmen wie einer transformationalen Kultur solches Projekt zu unterstützen und die Pflegenden zunehmend mehr Ver- im sich ständig verändernden Kontext den nötigen Beitrag zu leisten. Die 25 antwortung und gewannen an Selbstsi-
A. Ulrich et al. Advanced Nursing Practice im direkten Pflegealltag 406 Originalarbeit antworten der Fragestellungen mittels Ernährung / passendem Design, und Nutzen der Schmerz Malnutrition Antworten für die richtigen Entschei- Transkulturelle dungen bezüglich nächster Entwick- Pflege Demenz lungsschritte (Grembowski, 2001). Eva- Delir Stationsleitung luationsprozesse brauchen Zeit. Da das Advanced Practice Nurse Projekt auf der AGUK noch jung ist, Mobilität befinden sich die Themen der Praxis- Inkontinenz entwicklung in unterschiedlichen Eva- luationssequenzen. Dekubitus Grundsätzlich wurde die Evaluation Palliation Wundtherapie nach Manley und McCormack (2004) auf zwei Ebenen angesiedelt: a) Auf Abbildung 1: Fach- und Führungsstruktur der Akutgeriatrischen Universitäts- der Ebene der technisch-deduktiven klinik (AGUK) (Hellstern, 2008). Praxisentwicklung mit systematischen, gezielten Interventionen, welche einen cherheit. Aus einem von der APN ge- APN oder der Stationsleiter sorgten messbaren Einfluss auf die Praxis auf- führten ersten Teilprojekt, mit dem dafür, dass die Pflegenden mit ihren weisen und b) auf der Ebene der eman- monatliche Fallbesprechungen einge- Anliegen in diesem Rahmen vertreten zipatorischen Praxisentwicklung in führt wurden, entstanden mehrere waren und verpflichteten sich, die Re- welcher Kultur- und Werteverände- weitere Projekte, welche zunehmend sultate der Diskussion ins Pflegeteam rungen resp. deren Auswirkungen auf selbstverantwortlich von Teammitglie- zu transferieren. die Selbstwirksamkeit, Kompetenz, dern geführt werden (Ulrich et al., Innerhalb des Pflegeteams wurde eine Motivation und Überzeugung jeder 2009). Die APN stand unterstützend, offene und kritische Kommunikation Pflegenden untersucht wurden. Selbst- beratend und begleitend zur Seite. Sie gepflegt. Interne monatliche Falldar- wirksamkeit bei Pflegenden hat erwie- trug übergeordnet die Führung der stellungen mit Integration neuer For- senermaßen einen direkten Einfluss Teilprojekte und die Stationsleitung si- schungsresultate bildeten multiprofes- auf eine positive Veränderung der eige- cherte die Unterstützung der Bereichs- sionelle Diskussions-Plattformen. Un- nen Pflegepraxis (Manojlovich, 2005a, leitung und der Organisation. Fach- klare Pflegeprozesse wurden zusätzlich 2005b). Selbstwirksamkeit gilt zudem und Führungsperson waren konstant in kurzfristig angesetzten Falldarstel- als Mediator zwischen Empowerment in engem Austausch mit allen Mitar- lungen diskutiert und mittels verschie- und professionellem Praxisverhalten. beitenden. Je nach Auftrag (Top-down dener Assessments geklärt. Konflikte Alle Evaluationsansätze hatten das oder Bottom-up) oder je nach Vorge- wurden angesprochen und auf ver- Ziel, die Pflegepraxis für die geriat- hensweise unterschied sich die Ge- schiedene Arten gelöst. Die APN wurde rischen Patienten bestmöglich zu ver- wichtung der Entscheidungsverant- dann involviert, wenn das Team nicht bessern und zu erweitern. Dazu stell- wortung einzelner Arbeitsgruppen. eigenverantwortlich zur Lösung kam. ten wir uns immer wieder kritische Durch eine intensive Kommunikation Respekt, Vertrauen und ehrliches Inte- Fragen wie: Welche Auswirkungen hat auf allen Ebenen wurden die Entwick- resse am Gegenüber sorgten für eine der Entwicklungsschritt auf die Ergeb- lungsschritte im Pflegealltag reflek- wertschätzende und offene Kommuni- nisse der Patienten? Wie nehmen die tiert und überprüft. Dazu gehörte auch kation. Pflegenden die Qualität der Entwick- ein vom Chefarzt multiprofessionell lung wahr? Wie handhabbar ist die Ver- geführter täglicher Morgenrapport. An änderung im tatsächlichen Arbeitsall- diesem nahmen neben allen beteiligten Erste Projektergebnisse tag? In welcher Form empfinden die Stationsärzten auch die Therapie- Pflegenden ihre Arbeit als wirksam? dienste und die Fach- und Stationslei- Von Beginn dieses Praxisentwicklungs- Wie werden die Arbeitskultur und die tung der Pflege teil und alle statio- projekts an war es ein erklärtes Ziel, Werthaltung der Mitarbeitenden posi- nierten Patienten wurden besprochen das Programm auf seine Effizienz und tiv beeinflusst? Inwiefern sind die Pra- beziehungsweise deren personenzen- Zielerreichung zu überprüfen. Evalua- xisentwicklungsstrategien kohärent zu trierte Behandlungs- und Betreuungs- tion ist ein Prozess von drei Sequenzen: den von den Individuen bis zur Organi- ziele wurde gemeinsam festgelegt. Die Formulieren der Fragestellungen, Be- sation gesetzten Zielen?
Pflege 2010; 23 (6): 403–410 Originalarbeit 407 Technisch deduktive Praxisentwicklung onellen Selbstständigkeitsindex, haben torischen Entwicklungen können die Diese Form von Praxisentwicklung ist wir heute die Möglichkeit den funktio- möglichen Probleme – von denen es aufgrund von Pre- und Posttests sowie nellen Status bei Eintritt und Austritt abhängt, ob Interventionen dauerhaft quantitativen Resultaten gut sichtbar einzuschätzen, die Austrittsplanung in der Praxis etabliert werden – direkt und gilt als wissenschaftsorientierte danach zu richten sowie interdiszipli- angegangen werden (Manley & McCor- Praxisentwicklung. Einfache Datener- näre Betreuungsziele mit dem Pati- mack, 2004). So kann beispielsweise ein hebungen können Behandlungsresul- enten zu setzen, welche eine schnellere Instrument zwar als state of the art ein- tate direkt beim Patienten messen. Rehabilitation garantieren (Granger & geführt werden, vom Team aber nicht In unserem Praxisentwicklungsprojekt Brownscheidle, 1995). Ein multiprofes- dauerhaft eingesetzt werden, weil es als liegen erst wenige Resultate vor. Die sionelles Eintrittsassessment mit defi- nicht sinnvoll oder hilfreich empfun- Interventionen in den verschiedenen nierten Handlungsabläufen unterstützt den wird und auch der gegenseitige Themenbereichen müssen sorgfältig gleichzeitig die gezielte Austrittsproze- Support rund um den Einsatz des In- geplant und umgesetzt werden, um dere. struments im Praxisalltag fehlt. dann in einer nächsten Phase valide Mit einem evidenzbasierten, auf akut- Auf der AGUK hat sich die Fach- und Evaluationsdaten zu liefern. geriatrische Patienten ausgerichteten Führungsstruktur mit den Themen- So sind beispielsweise die Patienten- Sturzprotokoll werden pro Ereignisfall gruppen bewährt (siehe Abbildung 1). resultate in den Bereichen Schmerz, 52 Variabeln erfasst, die es uns ermög- Das soziale System der Arbeitsgruppen, Mobilität, Sturz, Malnutrition und lichen, einzelne Risikofaktoren zu dif- welche an unterschiedlichen Fachthe- Demenz/Delir unterschiedlich weit ferenzieren und auszuschalten. Im Ver- men arbeiteten und sich gleichzeitig ausgewertet: gleich zu den Daten aus dem Jahr 2008 gegenseitig im Praxisalltag als ganzes Die Arbeitsgruppe Schmerz führte ein zeigte sich 2009 eine reduzierte Sturz- Pflegeteam unterstützten, führte zu validiertes Instrument zur Schmerzer- rate. Diese Entwicklung wird 2010 er- gegenseitigem hohen Respekt und fassung bei kognitiv eingeschränkten neut überprüft und dann publiziert. Wertschätzung. Die APN in ihrer Rolle Patienten ein (Doloplus-2, 2009). Da- Weitere Instrumente zur Erfassung des als Begleiterin der verschiedenen Pro- mit konnten Resultate generiert wer- Malnutritionsrisikos helfen uns, die zesse arbeitete im Sinne einer fach- den, welche eine sehr gute Diskussi- hospitalisierten Patienten, bestmög- lichen Mentorin mit und zeigte mög- onsbasis für Ärzte und Pflegende in der lich einzuschätzen und die pflege- liche hemmende oder fördernde Praxis ermöglichten und die Grund- rischen Ziele im multiprofessionellen Faktoren auf. Sie half mit, diese be- lage für eine gezielte Schmerzbehand- Rahmen zu integrieren. Daten einer wusst wahrzunehmen und, wo nötig, lung boten resp. die schnelle Schmerz- entsprechenden Vergleichsstudie auf die hemmenden Faktoren zu beseiti- freiheit des Patienten garantierten, wie der AGUK zeigten, dass eine valide gen. Ebenso achtete sie auf die koordi- Forschungsarbeiten von Wary und Ser- Erfassung eines Malnutritionsrisikos nierende Vernetzung der Themen für bouti (2001) zeigten. Für diese Inter- eine große Herausforderung im Akut- das gesamte Team, für den Bereich und vention wurde das gesamte Pflegeteam spital darstellt (Drescher, Singler, Ul- die Gesamtorganisation. über sechs Monate geschult und an- rich, Koller, Keller, Christ-Crain et al., Sämtliche Praxisentwicklungsstrate- schließend mit dem Instrument ver- 2010). Neben einem guten Instrument gien, welche seit Projektbeginn einge- traut gemacht. Die medikamentösen benötigt es, ähnlich wie beim Delir, führt wurden, sind in der Pflegepraxis Schmerztherapien wurden neu ange- einen holistischen Denk- und Behand- nachhaltig etabliert. Sie haben sich passt. Die Evaluation steht noch bevor. lungsansatz für das gemeinsame Ver- als dauerhafte Verbesserungen der di- Die Arbeitsgruppe Demenz/Delir steht ständnis von allen beteiligten professi- rekten Pflegepraxis ausgewiesen und mit ihren Standards zu pflegerischen onellen Gesundheitsberufen mit dem entsprechend für verbesserte Patien- Interventionen und der eingeführten Patienten und seinen Angehörigen. tenresultate gesorgt. Delirium Observation Scale (DRS-98) im gleichen Arbeitsstadium (Ulrich, Die emanzipatorische Selbstwirksamkeit Kramer & Spirig, 2010; Trzepacz, Mit- Praxisentwicklung Im Jahr 2007 wurde eine erste abtei- tal, Torres, Kanary, Norton & Jimerson, Die emanzipatorische Praxisentwick- lungsinterne Befragung mit einem 2001) lung, welche die Werte- und Kulturhal- strukturierten, nicht validierten Frage- Mit dem durch die Arbeitsgruppe Mo- tungen der Pflegenden fokussierte, bogen (Rücklauf von über 80 %) bei al- bilität eingeführten Functional Inde- beeinflusste die technisch-deduktive len Pflegenden durchgeführt und eva- pendence Measure (FIM), dem funkti- Entwicklung stark. Mittels emanzipa- luiert. Diese Befragung diente als eine
A. Ulrich et al. Advanced Nursing Practice im direkten Pflegealltag 408 Originalarbeit Art einfache Baseline. Es bestand kein Diskussion und Ausblick terschätzen. Neben den alltäglichen vorheriger Referenzwert zum Ver- klinischen Tätigkeiten gilt es, Lehre gleich, sondern die Befragung basierte In der Schweiz sind ANP-Projekte noch und Forschung ins eigene Fachgebiet auf dem subjektiven Erleben der Pfle- jung. Die Bewegung der systematischen zu integrieren. Besonders der Bereich genden. Die Fragen, die mittels einer Praxisentwicklung mit dem Konzept der Pflegeforschung ist in schweize- Likertskala von 1 bis 5 beantwortet der Advanced Nursing Practice ist noch rischen Kliniken noch eher unüblich werden konnten, bezogen sich auf die stark mit den universitären Stadtspital- und wenig etabliert und es braucht ne- erlebten Veränderungen bezüglich Be- zentren verknüpft und wenig etabliert ben Wissen auch ein supportives Um- rufszufriedenheit, Kompetenz, Motiva- in ländlichen Gegenden oder kleineren feld, um die Pflegeforschung klinisch tion, Überzeugung und Energie. Die Institutionen. Für APNs, welche ANP- einzurichten. Dennoch ist es gerade zu Resultate zeigten auf, dass sich die Mit- Projekte leiten, ist es deshalb wichtig, Beginn einer neuen Form von Praxis- arbeitenden als zufriedener, kompe- diese, neben der eigenen Arbeit und der entwicklung essenziell, mit Forschung tenter, motivierter und überzeugter bei Umsetzung der ANP-Idee, durch For- die positiven Veränderungen aufzeich- ihrer täglichen Pflegearbeit empfanden schung und entsprechende Projektbe- nen zu können (Spirig, 2009; Imhof, als früher (siehe Abbildung 2). richte sichtbar zu machen. Studien aus Naef & Mahrer-Imhof, 2008). Diese guten Resultate wurden 2008 anderen Ländern haben positive Resul- Der Erfolg einer APN ist jedoch nicht durch eine Studie der Abteilung Kli- tate von ANP-Projekten gezeigt, wie nur vom akademischen Wissen und nische Pflegewissenschaft am Univer- tiefere Kosten, höhere Lebensqualität von der Forschung oder der Organisa- sitätsspital Basel bestätigt. Beinahe und höhere Überlebenschancen (Bour- tion und Politik abhängig, sondern 95 % der AGUK- Mitarbeitenden waren bonniere & Evans, 2002; Brooten et al., auch von einem umfassenden Ver- zufrieden bis sehr zufrieden mit dem 1986, Naylor et al., 1999). In unseren ständnis für den Menschen an sich. Pflegeberuf und 88 % waren zufrieden ersten Schweizprojekten zeigen sich Neben dem Eingehen auf den kranken bis sehr zufrieden mit ihrer aktuellen ähnliche positive Tendenzen (Zuniga & Menschen und sein Umfeld ist es die Stelle. Gleichzeitig schätzten sie ihre Frei, 2009; Spirig & De Geest, 2004; Ull- Aufgabe der APN, die Mitarbeitenden Pflegequalität mit über 80 % als gut bis mann-Bremi et al., 2004b; Spirig et al., entsprechend ihrer Fähigkeiten, ihrer ausgezeichnet ein. Insgesamt 76 % be- 2002). Es gilt, diesen positiven Anfang Kenntnisse und ihrer persönlichen In- werteten diese als besser als zwei Jahre weiter zu treiben. teressen für die pflegerischen Entwick- davor. Die Unterstützung durch die Ab- Das Praxisentwicklungsprojekt unter lungen zu begeistern. teilung Klinische Pflegewissenschaft, der Leitung einer APN auf der AGUK in Die APN soll Vorbild sein und gleich- die sich beispielsweise auch in der Ar- Basel zeigt ebenfalls erste positive Er- zeitig Partnerin; sie soll führen und beit der APN zeigte, schätzten sie mit gebnisse (Ulrich et al., 2010; Drescher gleichzeitig entstehen lassen. Die Rolle 83 % als groß bis sehr groß ein (Martin, et al., 2010; Ulrich et al., 2009). Die He- ist eine der spannendsten klinischen Frei, Suter-Hofmann, Fierz, Schubert & rausforderungen für eine APN im kli- Karrieremöglichkeiten für Pflegende Spirig, im Druck). nischen Alltag sind dabei nicht zu un- und gleichzeitig die bestmögliche, sicht- und spürbare Verknüpfung von Wissenschaft, Forschung und Praxis 5 für alle die Pflegenden, welche mit herausforderndem, engagierten und vi- 4 sionären Denken ihren Pflegealltag 4.1 4 4.5 4.6 3.7 aktiv erweitern und vertiefen. 3 2 1 0 Satisfaktion Kompetenz Motiv ation Überzeugung Energie Abbildung 2: Resultate der Befragung von 2007 des Pflegeteams der AGUK (Ulrich, 2009). 5 = immer, 4 = meistens, 3 = ab und zu, 2 = selten, 1 = gar nicht
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