Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET

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Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
Studie
        RESEARCH SERVICES

                            IT-Service-Management
                            2018
Gold-Partner                              Silber-Partner

Bronze-Partner                                             IN KOOPERATION MIT
Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
Ein aktuelles Studienprojekt von

                                          RESEARCH SERVICES

                                            Gold-Partner

                                           Silber-Partner

                                           Bronze-Partner

                                         In Kooperation mit

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Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
Editorial   3

Ein klares Bekenntnis
in bewegten Zeiten

Die Frage ist spannender denn je: Wie ist es
um das IT-Service-Management (ITSM) be-
stellt, wenn sich das Business tendenziell weg
von system- und servicezentrischen und hin
zu kundenzentrischen Betriebsmodellen be-
wegt? Allem Anschein nach sind die Kernauf-
gaben von ITSM – Effizienzverbesserung und
Optimierung – aus dem Blickpunkt der IT-                                   Heinrich Vaske
                                                                           Editorial Director
und Business-Manager geraten, während                                      COMPUTERWOCHE & CIO

Themen wie Kundennähe, Innovation, Skalie-
rung und Plattformen weit oben auf der
Agenda stehen.                                   Das ist der Grund, warum Anwender mit
                                                 ihren ITSM-Lösungen weitgehend hochzu-
Fakt ist aber auch – und das zeigt die vor­      frieden sind und ITIL eine Art Best Practice
liegende Studie deutlich –, dass das Eine        für die IT-Welt bleibt. Natürlich legen die An-
ohne das Andere nicht zu haben ist. Prozess­     wender großen Wert auf eine kontinuierliche
effizienz ist die Voraussetzung für Digitali­    Weiterentwicklung: Auf Trends wie Agile oder
sierungsprojekte, und sie dehnt sich im          DevOps muss das IT-Service-Management
gesamten Unternehmen aus, Stichwort:             Antworten finden. Multi-Cloud-Umgebungen
Enterprise Service Management (ESM). Quer-       gehört die Zukunft, das hybride Cloud-Ser-
schnittsfunktionen wie Human Resources,          vice-Management wird zu einer Kernaufgabe.
Finanzen oder Kundenservice lernen von           Einfachheit und interdisziplinäre Einsetzbar-
der IT, wie effiziente Prozesse aussehen         keit sind Forderungen, die in unserer Umfra-
sollten. Nur wenn diesbezüglich Ordnung          ge immer wieder durchklingen. Am Ende ist
herrscht, entstehen budgetäre und personelle     aber auch klar: Das Bekenntnis zu strukturier-
Freiräume, um innovative, kundennahe Pro-        ten Prozessen mithilfe von ITSM-Tools könn-
jekte voranzutreiben.                            te deutlicher nicht sein.

                                                 Eine spannende Lektüre wünscht
                                                 Heinrich Vaske
Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
Inhalt

Editorial

   3

                             Management Summary
             Die Key Findings im Überblick ................................................................... 6
             Die Key Findings im Einzelnen
                1. Zwischenbilanz: Bisher läuft ITSM ganz gut..........................................9
               2. Nur Cloud Computing ist noch dringlicher.........................................10
                3. ITIL: Hauptstandard mit Einschränkungen............................................11
               4. Qualität ist wichtiger als Kostensenkung.............................................. 12
                5. Investiert wird vor allem in Cloud und ITIL.......................................... 13
               6. In die Cloud – aber sie muss sicher sein.............................................. 14
                7. Geschäftsprozessautomatisierung läuft................................................ 15
               8. CIOs und IT-Leiter tragen die Verantwortung..................................... 16
                9. Das IT-Service-Management erntet gute Noten................................. 17
              10. Das Hauptproblem: nicht genug Mitarbeiter.......................................18

                                                         6
                                                                                        Interview mit
                                                                                      Jürgen Dierlamm
                                                                                           (itSMF)
                                                                                   IT- und Enterprise-Service-
                                                                                   Management in Deutschland

                                                                                                  28
    Blick in die
     Zukunft
 Ein strategischer Hebel

        33                                             Studiendesign
                                                 Studiensteckbrief...................37
                                                 Stichprobenstatistik...............38

                                                                36
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Weitere Studienergebnisse
                                                                          1. Künstliche Intelligenz statt Mail und Telefon?........................ 21
                                                                          2. Vor allem die Großen haben Dienstleister.............................. 22
                                                                          3. Anbieterwahl: Guter Support macht attraktiv......................... 23
                                                                          4. CIOs wollen flexibel und unabhängig arbeiten..................... 24
                                                                          5. Ü bergreifender Einsatz von ESM-Tools liegt im Trend......... 25
                                                                          6. Help-Desk-Auslagerung ist nicht der Königsweg..................26
                                                                          7. Große Erwartungen in Künstliche Intelligenz......................... 27

                                                                                                         20
                                            Unsere Gold- und
                                          Silber-Studienpartner
                                               stellen sich vor
                                                                                                                                      Impressum/
                                       OMNINET: Software aus der
                                       Metropolregion Nürnberg.................................... 40                                   Kontakt/
                                       USU: Das USU-Portfolio für IT- und                                                             Studienreihe
                                       Entreprise Service Management..........................42

                                                                                                                                            44

                                                               39
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Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
61%

       Gute Bewertung
 Sechs von zehn Studienteilnehmern loben
das ITSM in ihrem Unternehmen entschieden,
     nur drei Prozent finden es schlecht.

                                                        ITIL muss sich ändern
                                                        Nur vier Prozent der Befragten glauben,
                                                           um zukunftsfähig zu sein, könne
                                                               ITIL so bleiben, wie es ist.

                                        Management
                                         Summary
                                                   Die
                                              Key Findings
                                              im Überblick

                                                                         81%
                                                              Automatisierung
                                                             auf dem Vormarsch
                                                             Bis 2020 werden schon 81 Prozent
              51%         46%        46%                 der Unternehmen damit begonnen haben,
                                                              ihre Prozesse zu automatisieren.
            Hohe Priorisierung
         Unter 27 Themen am häufigsten als Top­
        Themen 2018 genannt: Cloud Computing,
                ITSM und Cyber Security.
Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
58%

                                                  42%

                                                    Qualität vor Kosten
                                                    In erster Linie soll ITSM die IT- und
                                                     Service-Prozesse besser machen,
                                                         in zweiter Linie günstiger.

                                   90%

         Investitionen geplant
      Neun von zehn IT- und Technik-Vorständen
         wollen in den nächsten Monaten in
             ITSM oder ESM investieren.

                                                                                   53%

                                                        Weniger Ausfälle
                                                          Durch ITSM reduzieren sich
                                                        die IT-Ausfälle – davon ist jeder
           CIO               CDO
                                                          zweite Befragte überzeugt.

   CDOs in der Nebenrolle
 Am häufigsten ist der CIO oder IT-Vorstand für
 ESM zuständig. Ein CDO hat trotz der Digitali­
    sierungsaspekte nur selten das Sagen.

                 61%

   Mit Sicherheit Cloud                                  Personalmangel
  Sicherheit ist das wichtigste Kriterium,           Jedes zweite Unternehmen bräuchte
wenn Unternehmen über eine ITSM-Lösung             zur Einführung von ITSM- und ESM-Tools
       aus der Cloud nachdenken.                               mehr Mitarbeiter.
Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
Die Key Findings
 im Einzelnen

IT-Service-Management 2018
Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
Management Summary               9

   1. Zwischenbilanz: Bisher läuft
       ITSM ganz gut
   Die Mehrheit der Studienteilnehmer ist mit dem IT-Service-Management
   (ITSM) in ihrem Unternehmen insgesamt zufrieden, und zwar recht
   un­abhängig von dessen Größe. Entlang der Hierarchien variieren die
   Einschätzungen stärker.

   61 Prozent aller Befragten sind mit dem ITSM in ihrem Unternehmen sehr zu­
   frieden oder zufrieden, 28 Prozent eher zufrieden. Richtig unzufrieden äußerten
   sich nur drei Prozent.
       60 Prozent der Teilnehmer aus kleinen Unternehmen (weniger als 100 Mit­­-
   ar­beiter) sind dort mit dem ITSM zufrieden, bei den mittleren Unternehmen
   (100 bis 999 Mitarbeiter) sind es 64 Prozent, bei den großen (ab 1.000 Mitar­beiter)
   56 Prozent. Auch die Höhe der jährlichen IT-Ausgaben und die Zahl der IT-Mit-
   arbeiter be­einflussen die Zufriedenheit nicht stark.
       Die Teilnehmer aus dem IT-Bereich sind zu 52 Prozent mit ihrem ITSM zu­
   frieden. Sie bewerten sich selbst also strenger, als sie von Kollegen aus anderen
   Bereichen bewertet werden.
       Den auffälligsten Unterschied macht die Hierarchie. Die Top-Führungskräfte
   aus dem IT-Bereich (78 Prozent) sowie IT-Leiter (61 Prozent) sind wesentlich zu-
   friedener als die Praktiker aus dem Service-Management (38 Prozent).

   Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit dem IT-Service-Management Ihres Unternehmens?
   Angaben in Prozent. Basis: n = 347

                                                               Ergebnis-Split nach Funktion im Unternehmen
                      2,3 0,6
              7,9
                                         15,5                      1,3 1,3                            5,2 1,0 9,3
                                                                               17,1
                                                                                         14,4
                                                       19,7

                                                              CIO / IT-Vorstand /                  IT-Bereich +     33,0
                                                                CDO / CTO /                    Service-Management
28,4                                                          Technik-Vorstand
              Unternehmen gesamt
                                                                                        37,1
                                                                               60,5

                                                                5,4   1,1                             5,4   2,7
                                           45,3
                                                                               17,2
                                                                                         18,9
                                                       32,3                                                         35,1

                                                                   IT-Leiter /                          Service-
       Sehr zufrieden           Eher nicht zufrieden           IT-Fachbereichs­                       Management
                                                                     leitung
       Zufrieden                Nicht zufrieden

       Eher zufrieden           Gar nicht zufrieden
                                                                               44,1            37,8
Studie IT-Service-Management 2018 - OMNINET
10   Management Summary

     2. Nur Cloud Computing ist noch dringlicher
     ITSM ist erfolgreich, wird sich aber schon in nächster Zukunft verändern müssen.
     Das liegt auch an anderen Themen, denen sich kein Unternehmen entziehen kann.
     Vor allem die IT-und Service-Bereiche sehen Handlungsbedarf.

     Unter 27 Themen konnten die Studienteilnehmer auswählen, womit sich ihr Unter-
     nehmen im nächsten Jahr vor allem wird auseinandersetzen müssen. ITSM wurde am
     zweithäufigsten genannt (46 Prozent).
         Besonders dringlich sind auch Cloud Computing (51 Prozent), Security/Cyber
     Security (46 Prozent) sowie Standardisierung, Konsolidierung und Integration
     von IT-Systemen (43 Prozent), also alles Themen, auf die ITSM reagieren oder die
     es vorantreiben muss.
         Mittlere und große Unternehmen halten ITSM häufiger für ein akutes Thema
     (je 47 Prozent) als kleine (32 Prozent). Mögliche Erklärung: In manchen kleineren
     Betrieben wird ITSM ohne ausgewiesene Zuständigkeit nebenbei erledigt.
         Wie unter Key Finding 1: Die oberste IT-Leitungsebene (41 Prozent) und IT-Leiter
     (42 Prozent) glauben seltener als die Praktiker aus IT-Bereich und Service-
     Management (63 Prozent) beziehungsweise dem Service-Management alleine
     (71 Prozent), das ITSM verlange nach Änderungen.

     Mit welchen Themen wird sich Ihr Unternehmen im IT-Bereich im kommenden Jahr
     vor allem auseinandersetzen müssen? Nennen Sie bitte die Bereiche mit hoher Priorisierung.
     Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Dargestellt sind Nennungen mit über 20 Prozent. Basis: n = 347

     Cloud Computing                                                                  51,0

     IT-Service-Management                                                            45,5                Ergebnis-Split nach
                                                                                                          Unternehmensgröße
     Security/Cyber Security                                                          45,5
     Standardisierung, Konsolidierung,                                                                               31,6
                                                                                      43,2
     Integration von IT-Systemen
     Digitalisierung von Geschäfts­                                                                           < 100 Mitarbeiter
                                                                                      43,2
     prozessen (außerhalb der IT)
     Analytics/Big Data                                                               30,8

     Virtualisierung                                                                  29,4                           46,8

     Modernisierung der Infrastruktur                                                 29,4                 100 – 999 Mitarbeiter
     Internet of Things &
                                                                                      28,2
     Industrial IoT/Industrie 4.0
     Compliance, regulatorische                                                                                      47,3
                                                                                      28,2
     Anforderungen
     Managed Services/Outsourcing                                                     25,9                   1.000 + Mitarbeiter

     Business Intelligence                                                            23,6
     Künstliche Intelligenz (KI)
                                                                                      21,9
     & Machine Learning
     Agile Entwicklungsmöglich­
                                                                                      21,3
     keiten/DevOps
     Mobile Solutions                                                                 20,7

     Enterprise Service Management                                                    20,5
Management Summary               11

3. ITIL: Hauptstandard mit Einschränkungen
Für das Service-Management von Unternehmen spielt die Best-Practices-Sammlung
ITIL eine viel größere Rolle als alle anderen Normen, Frameworks und Standards.
Trotzdem halten viele Befragte Änderungen für nötig.

Von den 347 Studienteilnehmern beantworteten zwei Drittel die Frage nach den
Normen, Standards und Frameworks des Service-Managements ihres Unter-
nehmens. 61 Prozent davon betreiben ihr Service-Management mithilfe der IT
Infrastructure Library (ITIL). Zweiter sind mit je 38 Prozent das Microsoft Operations
Framework (MOF) und die Norm ISO/IEC 20000.
   Im Durchschnitt arbeiten diese Unternehmen mit je zwei Frameworks, Standards
oder Normen. Von den 117 Teilnehmern, die die Frage nicht beantwortet haben,
dürften nicht wenige ihr ITSM ohne solche Hilfsmittel betreiben.
   30 Prozent der Teilnehmer nutzen im Unternehmen eine ITSM-Software, die ITIL
vollständig unterstützt. Unterstützung mit Einschränkungen melden 48 Prozent.
   40 Prozent der Teilnehmer wären zufrieden, wenn ITIL weiterentwickelt würde
„wie bisher“. Gewünscht werden aber auch Neuerungen, etwa eine Orientierung am
Cloud-Service-Broker-Konzept (34 Prozent).

Welche der folgenden Normen, Frameworks und                            Was muss in Bezug auf die Zukunftsfähigkeit
Standards sind relevant für das Service-Management                     des ITIL-Standards passieren?
Ihres Unternehmens?                                                    Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 230
Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 230
                                                                       ITIL muss wie bisher
                                                                       kontinuierlich weiter-                                   40,4
IT Infrastructure                                                      entwickelt werden.
                                                                60,9
Library (ITIL)
                                                                       ITIL muss im Hinblick
Microsoft Opera-                                                       auf Cloud-Service-
tions Framework                                                 37,8                                                            33,9
                                                                       Broker-Konzept weiter-
(MOF)                                                                  entwickelt werden.
ISO/IEC                                                                ITIL muss schlanker
                                                                37,8
20000                                                                  werden: Entwicklung                                      32,6
Business Process                                                       eines ITIL Light
Framework                                                       21,7   ITIL muss für ESM
(eTOM)                                                                                                                          31,3
                                                                       angepasst werden.
COBIT                                                           17,0   ITIL und COBIT
                                                                                                                                22,6
                                                                       müssen verschmelzen.
FitSM                                                           10,0   ITIL und eTOM
                                                                                                                                13,5
                                                                       müssen verschmelzen.
TOGAF                                                            8,7
                                                                       Weiß nicht                                                6,5
Zachman
                                                                 7,0   Es muss nichts
Framework                                                                                                                        3,9
                                                                       passieren.
Andere Normen,
Frameworks,                                                      6,5   Es muss (noch) etwas
                                                                                                                                 1,7
Standards                                                              anderes passieren.
12   Management Summary

     4. Qualität ist wichtiger als
         Kostensenkung
     Wer ein ITSM- oder ESM-Tool einführt, möchte in erster Linie seine IT-
     Prozesse optimieren. Natürlich ist das kein Selbstzweck. Unter den er-
     wünschten Folgen liegt die Qualitätsverbesserung vor der Kostenreduktion.

     71 Prozent der Unternehmen haben ihr ITSM- oder ESM-Tool (Enterprise-Service-
     Management) mit dem Ziel eingeführt, ihre IT-Prozesse zu verbessern.
        Die Verbesserung der Kunden- und Endanwenderzufriedenheit (42 Prozent),
     der Service-Prozesse außerhalb der IT (31 Prozent) und der Mitarbeiterzufrieden-
     heit (30 Prozent) gelten offenbar als Folgeziele, die sich erreichen lassen, wenn
     erst einmal die IT-Prozesse verbessert sind.
        Die Befragten, die als Hauptziel die Optimierung von IT- und/oder Service-
     Prozessen angegeben hatten, bekamen eine Extrafrage bezüglich ihrer Einschätzung
     dazu, was im Vordergrund des Optimierungsprozesses stand. Dabei war ihren Unter-
     nehmen Qualitätsverbesserung mit 58 Prozent wichtiger als Kostensenkung (42 Prozent).
     Den Qualitätsanspruch hatten vor allem die Praktiker im IT-Bereich und Service-
     Management (67 Prozent) beziehungsweise die Mitarbeiter im Service-Management
     (74 Prozent).
        Je mehr IT-Mitarbeiter ein Unternehmen hat, desto eher wollen sie mit ITSM
     auch die digitale Transformation vorbereiten.

     Was ist (war) die hauptsächliche Zielsetzung Ihres Unternehmens für die Einführung
     Ihres aktuellen ITSM- oder ESM-Tools?
     Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347

                             Unternehmen                             Ergebnis-Split nach Anzahl der Mitarbeiter
                             gesamt                                  < 100           100 – 999       1.000 +

     IT-Prozesse
                                                                      57,9             71,8           75,3
     optimieren              70,6

     Zufriedenheit von
     Kunden oder End­-                                                42,1             35,5           48,0
                             41,5
     anwendern erhöhen

     Service-Prozesse
     außerhalb der IT                                                 21,1             27,4           34,7
                             30,8
     optimieren

     Mitarbeiter-
     zufriedenheit                                                    22,8             33,1           29,3
                             30,0
     erhöhen

     Voraussetzung für digi-
     tale Transformation im                                           15,8             26,6           26,0
                             23,9
     Unter­nehmen schaffen

     Andere
                                                                       3,5             3,2             2,7
     Zielsetzung(en)         2,9

     Weiß nicht                                                       10,5             8,1             1,3
                             5,5
Management Summary              13

 5. Investiert wird vor allem in
     Cloud und ITIL
 Drei von vier Unternehmen werden in den nächsten Monaten in ITSM oder
 ESM investieren. Die Investitionsneigung wächst mit der Unternehmens-
 größe. Im Vordergrund stehen technische und Prozessthemen.

 „Auf jeden Fall“, „wahrscheinlich“ oder „vielleicht“ werden 77 Prozent der
 Unter­nehmen in den nächsten Monaten in ITSM oder ESM investieren.
    Im Detail ist das auch eine Frage der Größe. Je mehr Mitarbeiter bezie-
 hungsweise IT-Mitarbeiter ein Unternehmen hat und je mehr es für IT
 ausgibt, desto eher wird es jeweils „auf jeden Fall“ investieren.
    Investitionen sind Chefsache: 93 Prozent der obersten Hierarchieebene
 wollen investieren. Das ist der höchste Gesamt-Zustimmungswert.
    Am häufigsten werden die Unternehmen Geld für Cloud-Service-
 Management (40 Prozent) und ITIL (35 Prozent) ausgeben. Auch der Self-
 Service (29 Prozent), ein explizites Anwenderthema, soll ausgebaut werden.
 Weniger gilt das für Bring Your Own Device (BYOD, 15 Prozent) und die Er-
 weiterung um Non-IT-Assets (14 Prozent), also für Bereiche, die aus IT-Sicht
 schwer zu steuern sind.

 Wird Ihr Unternehmen in den nächsten Monaten in das        In welche der folgenden Bereiche von
 IT- oder Enterprise-Service-Management investieren?        IT- oder Enterprise-Service-Management
 Angaben in Prozent. Basis: n = 347                         wird Ihr Unternehmen in den nächsten
                                                            Monaten (hauptsächlich) investieren?
 Unternehmen                                                Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent.
 gesamt                                                     Dargestellt sind die Top-5-Nennungen. Basis: n = 171

 Ja, auf jeden Fall                             17,5        Cloud-Service-
                                                                                                                   39,8
                                                            Management
 Ja, wahrscheinlich                             33,8        IT Infrastructure
                                                                                                                   34,5
                                                            Library (ITIL)
 Ja, vielleicht                                 25,6
                                                            Self-Service                                           29,2
 Nein, eher nicht                                9,4
                                                            Erweiterung des
                                                                                                                   27,5
                                                            Service-Angebots
 Nein, wahrscheinlich nicht                     10,3
                                                            Social IT (HelpDesk-
                                                                                                                   25,7
                                                            Chat, Live Feed)
 Nein, auf keinen Fall                           3,4

 „Ja, auf jeden Fall“-Anteil nach
   Unternehmensgröße (Anzahl Mitarbeiter)

  14,0                14,7           21,9

  < 100            100 – 999       1.000 +

 „Ja, auf jeden Fall“-Anteil nach
   jährlichen IT-Aufwendungen

  10,7                15,2           24,2

< 1 Mio. €        1 – 10 Mio. €   10 Mio. + €
14   Management Summary

     6. In die Cloud – aber sie muss
         sicher sein
     Vier von zehn Unternehmen beziehen ITSM- oder ESM-Lösungen als
     Software-as-a-Service (SaaS), also aus der Cloud, Tendenz steigend.
     Auch die Zahl der Hybridlösungen nimmt zu. Voraussetzung ist aber, dass
     die Sicherheitsfragen geklärt sind.

     44 Prozent der Unternehmen betreiben ITSM oder ESM mit Software aus
     der Cloud, mittelfristig dürften es 52 Prozent sein. Auch hybride Lösungen
     aus Public- und Private-Cloud-Elementen sind im Kommen. On-Premise-
     Lösungen gehen zurück, bleiben aber nennenswert verbreitet.
        Aber reden alle über dasselbe? 55 Prozent der obersten IT-Führungsebene
     geben an, ihr Unternehmen setze ITSM-Software aus der Cloud ein. Die Kolle-
     gen aus dem IT-Bereich und dem Service-Management haben einen anderen
     Blick auf die Dinge und geben das nur zu 29 Prozent an.
        Allgemeine Einigkeit besteht dagegen darüber, dass es vor allem von der
     Sicherheit abhängt, ob ITSM-Lösungen aus der Cloud bezogen werden kön-
     nen. Auf die Frage nach der Voraussetzung für den Einsatz einer Cloud-
     basierten Lösung wird mit 61 Prozent am häufigsten die Erfüllung aller Sicher-
     heitskriterien genannt. Auch auf Platz zwei und drei folgen weitere Sicher-
     heitsthemen: Datenhaltung in Deutschland oder der EU (57 Prozent) sowie
     nach­gewiesene Security-Maßnahmen und Prozesse (43 Prozent).

     Welche Art(en) von Softwarelösungen für das IT- oder Enterprise-Service-
     Management setzt Ihr Unternehmen derzeit ein und welche wird Ihr Unternehmen
     mittel- oder langfristig einsetzen?
     Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347

                                                                                          Ergebnis-Split nach Funktion
                                                                                          im Unternehmen

                                                                     Derzeit im Einsatz   CIO/IT-Vorstand/CDO/
              52,2                                                                                               55,3   64,5
                                                                                          CTO/Technik-Vorstand
                                                                     Einsatz geplant

      43,5                   43,2
                                                                                          IT-Leiter/IT-Fach-
                                                                                                                 49,5   62,4
                                                                                          bereichsleitung

                                                           33,7
                                     31,1                                                 IT-Bereich +
                                                                                                                 29,3   38,4
                                                                                          Service-Management
                                                    27,4

                                                                                          Service-Management     26,3   44,7

                                                                                11,5      GF/Vorstand            43,3   43,3
                                                                        8,6
                                                                                          Fachbereiche           46,2   51,3

     Software-as-a-          On-Premise-              Hybride              Weiß
     Service-Lösung            Lösung                 Lösung               nicht
      (SaaS/Cloud)
Management Summary                    15

7. Geschäftsprozess-
    automatisierung läuft
Die meisten Unternehmen automatisieren Geschäftsprozesse oder werden es
bald tun. Auf Dauer werden viele oder alle Unternehmens­bereiche davon
betroffen sein. Als Teil der Digitalisierung ist Automatisierung ein ITSM-Thema.

76 Prozent der Unternehmen automatisieren Geschäftsprozesse bereits in größerem
Stil oder werden bis 2019 damit anfangen.
    Schon begonnen haben 47 Prozent, und zwar offenbar so, dass es das ganze Unter-
nehmen merkt und weiß. Denn alle Befragten der einzeln er­hobenen Positionen und
Bereiche antworten mit einem ähnlich hohen Wert auf diese Frage.
    Je mehr Mitarbeiter beziehungsweise IT-Mitarbeiter ein Unternehmen hat und
je mehr es für IT ausgibt, desto eher hat es schon begonnen, Geschäftsprozesse zu
automatisieren. So haben 52 Prozent der Unternehmen mit einem IT-Etat von über
zehn Millionen Euro bereits die Automatisierung gestartet, während es bei den Unter-
nehmen mit einem Etat unter einer Million Euro nur 38 Prozent sind.
    Wo könnte man mithilfe von ESM stärker automatisieren? Sieben Unternehmens-
bereiche standen zur Auswahl, die alle mit einem ähnlich hohen Prozentsatz genannt
werden – das Personalwesen an erster Stelle mit 35 Prozent, zuletzt der Außendienst
mit nur elf Prozentpunkten weniger (24 Prozent). Automatisierung ist also ein Thema
für das ganze Unternehmen.

Wann werden in Ihrem Unternehmen die An­             Auf welche der folgenden Bereiche müsste das
strengungen intensiviert, die Geschäftsprozesse      Enterprise-Service-Management in Ihrem Unter-
im größeren Stil zu automatisieren?                  nehmen vor allem ausgedehnt werden, um eine
Angaben in Prozent. Basis: n = 347                   Automatisierung dieser Prozesse voranzutreiben?
                                                     Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347

47,1
Der Auto-                                            Personalwesen                                                   35,4
matisierungs-
prozess hat                                          Kundendienst/
                                                                                                                     34,3
bereits                                              Customer Service
begonnen.                                            Lieferanten-
                                         16,1                                                                        30,8
                                                     management
                                         2018
                                                     Finanzbuch­
                                                                                                                     29,1
                                                     haltung
6,1                                      12,3
Gar nicht                                            Facility-
                                         2019                                                                        28,8
                                                     Management

8,2                                                  Shared-
                                                                                                                     27,1
Weiß nicht                                           Services
                                         5,3
                                         2020        Außendienst-
                                                                                                                     23,9
5,0                                                  Services
später
                                                     Anderer
als 2020                                                                                                              2,6
                                                     Bereich

                                                     Weiß nicht                                                      10,7
16    Management Summary

      8. CIOs und IT-Leiter tragen
          die Verantwortung
      Ganz klar ist ITSM/ESM ein Thema der Fachabteilungen – allerdings gibt
      es deutliche Unterschiede in der Wahrnehmung darüber, wer am Ende des
      Tages die Entscheidungen fällt.

      Grundsätzlich sind in die Entscheidungsprozesse über ITSM- und ESM-Tools
      vor allem IT-Leiter und IT-Fachbereichsleiter (65 Prozent), CIOs und IT-Vor­stände
      (61 Prozent) sowie Geschäftsführer (44 Prozent) eingebunden, CDOs trotz der
      Digitalisierungsaspekte nur sehr selten (acht Prozent).
          In der Studie sollten die Befragten aber neben dem allgemeinen Eingebunden-
      Sein in das Thema im Unternehmen noch DEN verantwortlichen Ansprech-
      partner für das ESM benennen. Am häufigsten nannten sie CIO/IT-Vorstand
      (37 Prozent), IT-Leiter/IT-Fachbereichsleiter (32 Prozent) und Geschäftsführer
      (13 Prozent).
          Jedoch treten bei genauerer Betrachtung der Daten interessante Erkennt­nisse
      zutage: Von den Geschäftsführern haben sich 79 Prozent in Sachen ESM als den
      verantwortlichen Ansprechpartner genannt – wie bereits erwähnt sehen das bei
      allen Befragten nur 13 Prozent so. IT-Leiter/IT-Fachbereichsleiter ver­stehen sich
      zu 56 Prozent als DER ESM-Zuständige – das sieht jedoch wiederum kein einziger
      Geschäftsführer/Vorstand so.

Wer in Ihrem Unternehmen ist in die                             Wer in Ihrem Unternehmen ist der verantwortliche
Entscheidungs­prozesse rund um ITSM/                            Ansprechpartner für das Enterprise-Service-Management?
ESM-Tools involviert?                                           Angaben in Prozent. Basis: n = 219
Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347
                                                                                                     Ergebnis-Split nach Funk­tion
IT-Leiter/                                                                                           im Unternehmen
IT-Fachbereichs-                                                                                     CIO/IT-
                    65,4                                                                             Vorstand/
leiter
                                                                                                     CDO/CTO/
                                                                                 Unternehmen         Technik-     IT-Bereich   GF/Vor-
CIO/IT-Vorstand
                    60,8                                                         gesamt              Vorstand     Gesamt       stand

Geschäftsführer                                                 CIO/
                    44,1                                                                              73,3          20,9        21,1
                                                                IT-Vorstand      36,5
Leiter HelpDesk/
Service Center      22,5
                                                                IT-Leiter/
                                                                IT-Fach-                              8,3           53,6
Leiter Rechen-
                                                                bereichs-        32,0
zentrum             18,4
                                                                leiter

CTO                                                             Geschäfts-
                    12,4                                                                               3,3          6,4         78,9
                                                                führer           12,8
Leiter anderer
Service­bereiche im                                             CTO                                    6,7          6,4
Unternehmen (z.B. 9,5                                                            6,8
HR, Facility etc.)
                                                                CDO                                   5,0           3,6
                                                                                 3,2
CDO
                    7,5                                         Es gibt keinen
                                                                expliziten ESM-
Anderer Vorstand                                                                                       1,7          2,7
                    4,3                                         Ansprech-       1,8
                                                                partner.
Andere Person/
Abteilung           2,3                                         Andere/                                1,7          6,3
                                                                Weiß nicht       6,9
Management Summary                  17

9. Das IT-Service-Management
    erntet gute Noten
In den Unternehmen sorgt das IT-Service-Management für Verbesserung in
vielen Bereichen und erntet deswegen grundsätzlich sehr großes Lob. Aber
natürlich gibt es auch Bereiche, in denen noch weiter optimiert werden kann.

Insgesamt sind die Studienteilnehmer mt dem ITSM in ihren Unternehmen
sehr zufrieden (siehe Key Finding 1, Seite 9).
   „ITSM sorgt generell für eine bessere Servicequalität in der IT“: Dieser Aus-
sage in der Befragung stimmen 70 Prozent der Teilnehmer voll und ganz zu be-
ziehungsweise zu. Dieser Wert ist über alle Unternehmensbereiche und Unter-
nehmensgrößen gleich hoch und auch das beste Einzelurteil. Fast genauso gut
(67 Prozent) schnitt die Standardisierung der IT-Prozesse ab.
   Ein bisschen weniger Zustimmung finden Bereiche, die unmittelbar mit Geld
zu tun haben: die Professionalisierung des IT-Sourcings (51 Prozent), die
Kosten­zuordnung (49 Prozent) und die Wirtschaftlichkeit der IT im Allgemeinen
(54 Prozent). Ähnliches gilt für die Leistungen für IT-Sicherheit (53 Prozent) und
Datenschutz. Betrachtet man allerdings, wie viel Prozent der Teilnehmer bei
diesen Fragen nicht oder gar nicht zustimmen, deutet das insgesamt auch bei
diesen Punkten darauf hin, dass eine generelle Zufriedenheit herrscht.
   Nur ein knappes Viertel aller Befragten kann sich vorstellen, dass sich die
IT-Organisation ohne ITSM steuern ließe.

Inwieweit können Sie den folgenden Aussagen rund um das IT-Service-Management
in Ihrem Unternehmen zustimmen?
Angaben in Prozent. Basis: n = 347

ITSM sorgt generell für eine         25,8                        44,1                                          23,7                        4,0 2,4
bessere Servicequalität in der IT.

Standardisierte Prozesse in der IT  21,6                      45,0                                          21,3                    9,8           2,4
steigern die Anwenderzufriedenheit.

Durch ITSM ist der IT-Sourcing-      15,5          35,4                                     31,6                             11,4           6,0
Prozess professionalisiert worden.

Die Steuerung der IT-Organisation    16,7              28,8                         31,9                              14,9                7,7
wäre ohne ITSM nicht denkbar.

Unsere IT arbeitet durch ITSM        11,8       42,0                                           28,3                          12,4           5,4
wirtschaftlicher.

Mit ITSM können wir unsere           13,7         35,5                                  31,8                             11,5             7,5
IT-Kosten besser zuordnen.

Die IT-Sicherheit verbessert         20,3                 32,3                               27,4                       12,9              7,1
sich durch ITSM.

Durch ITSM haben wir                 14,7          38,1                                      25,0                     15,6                 6,6
weniger IT-Ausfälle.

Wir sind besser in der Lage,         14,6          40,5                                            29,3                        10,0         5,6
Datenschutzregeln einzuhalten.

                                        Stimme voll und ganz zu         Stimme zu          Stimme eher zu

                                        Stimme eher nicht zu            Stimme nicht/überhaupt nicht zu
18   Management Summary

     10. Das Hauptproblem:
          nicht genug Mitarbeiter
     Interner Personalmangel ist die größte Hürde, die der erfolgreichen
     Ein­führung von ITSM- und ESM-Tools im Weg steht. Darf man aber neue
     Leute einstellen, ist es auf dem Markt nicht einfach, die richtigen zu finden.

     „Knappe personelle Ressourcen“ behindern jedes zweite Unternehmen bei
     der Einführung von ITSM- und ESM-Tools. Firmen mit hohen IT-Ausgaben
     und mehr als 1.000 Mitarbeitern klagen darüber sogar öfter (59 beziehungs-
     weise 58 Prozent) als kleinere.
        Will man hier Abhilfe schaffen, steht man vor zwei Problemen: Die Budgets
     sind knapp, heißt es aus 40 Prozent aller Unternehmen und aus 58 Prozent
     der kleinen; ist aber Geld für neue Fachleute da, sind sie wegen des Fachkräfte-
     mangels im Markt (35 Prozent) schwer zu finden.
        43 Prozent der Studienteilnehmer finden die gängigen ITSM-Tools komplex.
     Optimistischer schätzen dies Geschäftsführer und Vorstände ein (33 Prozent).
     Sie arbeiten aber auch selten damit.
        Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen leidet an einem problematischen
     Business-IT-Alignment. Das ist frappierend wenig, wird doch die mühsame Ab-
     stimmung zwischen IT und Business seit langer Zeit als belastend geschildert.

     Was sind aus Ihrer Sicht die größten Hürden für die erfolgreiche und nutzbringende Einführung
     von ITSM-/ESM-Tools?
     Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347

                                                                                     Ergebnis-Split                   Ergebnis-Split nach
                                                                                    nach jährlichen                   Unternehmensgröße
                                                                                  IT-Aufwendungen                     (Anzahl Mitarbeiter)
                                                                     < 1 Mio. €      1 – 10 Mio. €   10 Mio. + €   < 100   100 – 999   1.000 +
     Knappe personelle
                                                        49,6            45,5              51,8           58,8       49,1      41,9      58,0
     Ressourcen

     Komplexität der
                                                        43,2            48,5              47,3           38,2       24,6      38,7      34,7
     Tools

     Knappe Budgets                                     40,3            49,5             40,0            36,3       57,9     35,5       37,3

     Fachkräfte-
                                                        34,9            30,7              31,8           34,3       24,6      38,7      34,7
     mangel im Markt

     Business-
                                                        17,6            15,8              10,9           25,5       15,8      12,9      22,7
     IT-Alignment

     Andere Hürden                                       4,6            5,0               3,6             6,9        7,0      4,0       4,7
Management Summary   19

  Probleme mit Chefs, Anwendern
  und Beratern
  Auf die Frage nach den größten Hürden (Key Finding 10) konnten die ITSM-Betreiber
  auch frei formuliert antworten. Sie nannten kein einziges technisches Problem.
  Zu haken scheint es aber an der internen und externen Zusammenarbeit.

                                                      Wenig Hilfe
    Ärger mit                                          von oben
externer Zuarbeit                              „Einstellung der Geschäftsleitung.“
     „Outsourcing.“                                „Mangelnde Unterstützung
  „Schlechte Beratung.“                              durch die IT-Leitung.“

                                                 „Ignoranz des Managements.“

                  Strukturelle
                   Probleme
                 „Überlastung der IT.“

           „Intransparenz bei Datenhaltung.“

                 „Silodenken, verteilte
                 Verantwortlichkeiten.“          Schwierigkeiten
                                                mit den Anwendern
                                                 „Geringe Akzeptanz des ITSM.“

                                                    „Fehlendes Verständnis in
                                                     den Non-IT-Bereichen.
                                               Diese müssen verstehen, dass die IT
                                                  nichts wegnehmen, sondern
                                                        unterstützen will.“

                                                       „Falsches Mindset.“
Weitere
Studienergebnisse

 IT-Service-Management 2018
Weitere Studienergebnisse   21

1. Künstliche Intelligenz statt Mail
    und Telefon?
Anwender werden vermehrt Selbstbedienungsportale nutzen oder ihre
Meldungen der Künstlichen Intelligenz überlassen – so wird die Zukunft
im Bereich ITSM gesehen. Bisher dominieren noch E-Mail und Telefon.

Als wichtigste Meldewege im ITSM und ESM nennen die Befragten aktuell
die E-Mail (77 Prozent) und das Telefon (72 Prozent), also persönliche Kon­takte.
Das Self-Service-Portal, mit dem sich der Anwender an einen nicht persönlich
fassbaren Adressaten wendet, der aber immer „erreichbar“ ist, spielt zurzeit
noch eine kleinere Rolle (35 Prozent). Dies ist über alle Unternehmens- und IT-
Budget-Größen ungefähr gleich.
   Der Selbstbedienung soll aber die Zukunft gehören: 58 Prozent der Teil-
nehmer glauben, dass Self-Service-Portale zum wichtigsten Meldeweg auf-
steigen werden.
   Der zweitwichtigste wäre die Künstliche Intelligenz (53 Prozent), die bisher
keine große Rolle spielt (neun Prozent). Wenn die Teilnehmer recht haben,
steht im ITSM also noch eine entscheidende Veränderung bevor, die auch die
Self-Service-Portale eines Tages ersetzen könnte: die Automatisierung.
   Aber ganz automatisch und ohne persönlichen Kontakt wird es auch in
Zukunft nicht gehen. Dem Chat als Meldeweg wird künftig eine größere
Bedeutung beigemessen als heute (42,1 vs. 26,5 Prozent).

Was ist derzeit und was wird Ihrer Meinung nach künftig der wichtigste
Meldeweg im IT- bzw. Enterprise-Service-Management sein?
Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347

 76,7
                         72,0

                                                          57,9
                                                                            53,0

                                                                                            42,1

                                                  34,9
         30,0                    29,1
                                                                                     26,5

                                                                   8,9

                                                                                                         derzeit

                                                                                                         künftig
    E-Mail                  Telefon               Self-Service-     Künstliche          Chat
                                                      Portal      Intelligenz (KI)
22   Weitere Studienergebnisse

     2. Vor allem die Großen haben
         Dienstleister
     Ob ein Unternehmen sich bei der Implementierung von ITSM und
     ESM von externen Dienstleistern helfen lässt, hängt eng mit seiner
     Mitarbeiterzahl und Finanzkraft zusammen. Hier findet sich kein
     einziger statistischer Ausreißer.

     Ein Drittel der Unternehmen beschäftigt einen externen Dienstleister, um
     ITSM und ESM zu implementieren.
        39 Prozent haben mehrere, und nur ein knappes Viertel kommt ohne exter-
     ne Hilfe aus. Hierbei dominieren erwartungsgemäß die nach Mitarbeiterzahl
     eher kleinen Unternehmen (42 Prozent), gefolgt von den mittleren mit 27 Pro-
     zent und den großen, wo nur zwölf Prozent ihr ITSM ohne Dienstleister be-
     treiben. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Vergleich nach IT-Aufwendungen.
        Grundsätzlich zeigt die Studie, dass der Großteil der Firmen, die einen
     externen Dienstleister haben, gleich mehrere Partner an Bord holt (das ist nur
     in Unternehmen mit unter 100 Mitarbeitern nicht der Fall).
        Wahrscheinlich können manche Dienstleister die komplexen Aufgaben
     nicht alle erfüllen. Oder gerade wenn sie es könnten, wollen die Auftraggeber
     doch lieber mehrere kleine Partner als einen großen, der sich vielleicht un­
     entbehrlich machen würde.

     Hat Ihr Unternehmen externe Dienstleistungspartner, die
     Sie bei der Implementierung von ITSM/ESM unterstützen?
     Angaben in Prozent. Basis: n = 347

     Unternehmen                                   Ergebnis-Split nach Unternehmensgröße
     gesamt
                     5,5                                   5,3                         8,9                               3,4
                                                                      26,3                             29,8    12,1                  36,2

     22,5                                                                    27,4
                                          32,7
                                                          < 100                        100 – 999                        1.000 +
                                                        Mitarbeiter                    Mitarbeiter                     Mitarbeiter

                                                                                                              48,3
                                                 42,1                 26,3                             33,9

       39,3                                        Ergebnis-Split nach jährlichen IT-Aufwendungen

                                                    10,9                                  3,6                            3,0
                                                                      21,8                             36,4     11,9                 38,6
        Ja, unser Unternehmen hat                                            20,9
         einen (strategischen) Partner.

        Ja, unser Unternehmen hat                        < 100
                                                                                       1 – 10 Mio. €                   10 Mio. + €
         mehrere Partner.                               Mitarbeiter

        Nein, unser Unternehmen hat
         keinen Partner.
                                                 38,6                 28,7      39,1                           46,5
        Weiß nicht
Weitere Studienergebnisse   23

3. Anbieterwahl: Guter Support
    macht attraktiv
Grundsätzlich werden Anbieter von ITSM- und ESM-Software vor allem
danach beurteilt, ob sie im konkreten Fall eine erfolgreiche Unterstützung
versprechen und generell vertrauenswürdig sind. Der Preis allein steht
da­gegen nicht im Fokus.

Auf guten Support (44 Prozent), Vertrauen (43 Prozent) und technologisches
Know-how (40 Prozent) achten Unternehmen besonders, wenn sie einen Anbieter
von ITSM- und ESM-Software suchen – alles Themen, die kleinen Unternehmen
mit relativ niedrigen IT-Ausgaben noch deutlich wichtiger sind als der Gesamtheit
der Firmen. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass sie beim ITSM häufiger
vor Aufgaben stehen, die sie nicht zur Not auch selber erledigen können.
   Darüber hinaus wird auch auf das Preis-Leistungs-Verhältnis geschaut (43 Pro-
zent). Dass es den Befragten dabei tatsächlich aber nicht um „billig“ geht, zeigt,
dass nur 14 Prozent als Entscheidungskriterium „Günstigster Anbieter“ angeben –
es muss also einfach das Gesamt-Package stimmen. Interessant ist hierbei der
Blick auf die Antworten der Befragten je nach Funktion im Unternehmen. Über­
raschenderweise achten über die Hälfte der Fachleute aus dem Service-Manage-
ment auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, während von der obersten Füh-
rungsebene nur ein Drittel Wert darauf legt.
   Generell ist es größeren Unternehmen wichtiger als der Gesamtheit, die weitere
Entwicklung des Tools beeinflussen zu können. An diese Möglichkeit denken viele
kleine Firmen gar nicht.

Was sind für Ihr Unternehmen die maßgeblichen Kriterien bei der Auswahl
eines geeigneten Anbieters von ITSM-/ESM-Software-Lösungen?
Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 347

Guter Support                                                   44,1   Flexibles Lizenzmodell                   25,9

Vertrauen in den                                                       Gute Zusammenarbeit
                                                                43,2                                            24,8
Anbieter                                                               bei anderem IT-Projekt
Gutes Preis-Leistungs-                                                 Fester Ansprechpartner                   22,8
                                                                42,7
Verhältnis
Technologisches                                                        Finanzkraft/Stabilität
                                                                40,1                                            22,5
Know-how                                                               des Herstellers
                                                                       Internationale/Globale
Prozess-Know-how                                                36,0                                            20,5
                                                                       Ausrichtung des Partners

Innovationskraft                                                29,4   Kundenreferenzliste                      19,9

Branchenkompetenz                                               28,2   Regionale Nähe des
                                                                                                                19,0
                                                                       Partners
Möglichkeit, auf die                                                   Empfehlungen von
weitere Entwicklung des                                         27,7   Kollegen/Bekannten/                      17,0
Tools Einfluss zu nehmen                                               anderen Unternehmen
Transparentes
                                                                27,1   Günstigster Anbieter                     13,5
Preisgefüge

Persönlicher Kontakt                                            26,2
24      Weitere Studienergebnisse

        4. CIOs wollen flexibel und
            unabhängig arbeiten
        IT-Experten versuchen, ISTM- und ESM-Tools so auszuwählen, dass sie sich
        möglichst reibungslos und ohne Hilfe des Herstellers in die Unternehmens-
        prozesse integrieren lassen. Auf spezielle Funktionen kommt es weniger an.

        Zwei Fragen bekamen nur CIOs, IT-Leiter und Mitarbeiter aus dem IT-Bereich
        gestellt: Welche Kriterien muss ein ITSM-/ESM-Tool erfüllen, und wie findet
        man den passenden Hersteller?
           Die IT-kundigen Praktiker und Entscheider wünschen sich sehr gut inte­
        grierbare Tools (54 Prozent), mit denen sich Prozesse flexibel modellieren
        lassen (47 Prozent). Beim Customizing wollen sie nicht auf den Hersteller an­
        gewiesen sein (40 Prozent).
           Einzelne Funktionen und Leistungen, wie etwa Cloud Brokering und CRM,
        sind wesentlich weniger wichtig als die genannten allgemeinen Eigenschaften.
           Am ehesten verlassen sich IT-Experten bei der Tool-Wahl auf Tipps von an-
        deren IT-Experten (57 Prozent), auf Analysten (45 Prozent) und Berater (42 Pro-
        zent). Kleine Unternehmen sind allerdings zu 80 Prozent analystenresistent und
        konzentrieren sich weniger auf die bekannten Hersteller (32 Prozent, Gesamt-
        heit 40 Prozent).

Was sind für Ihr Unternehmen die maßgeblichen                           Wie werden die Hersteller in Ihrem Unter-
Kriterien bei der Auswahl eines geeigneten ITSM-/                       nehmen identifiziert, die für eine Tool-Auswahl
ESM-Tools?                                                              in Betracht gezogen werden?
Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent.                          Mehrfachnennungen möglich. Angaben in Prozent. Basis: n = 230
Dargestellt sind die Antworten mit den vier höchsten bzw. vier
niedrigsten Werten. Basis: n = 230

                                                                        Tipps vom Fach- und
                                                                        Führungspersonal in                                       56,5
Hohe Integrationsfähigkeit                                       54,3   der IT
Flexible Modellierung von                                               Bewertungen von
                                                                 47,0
Prozessen                                                               Analysten (IDC, Gartner,                                  44,8
Anpassungen/Customizing                                                 Research In Action etc.)
können ohne den Hersteller                                              Empfehlungen
                                                                 40,0                                                             42,2
selbstständig durchgeführt                                              von Beratern
werden.
                                                                        Wir konzentrieren
Unternehmensweit einsetzbar                                             uns auf die bekannten                                     39,6
                                                                 39,1
(IT, HR, Facility, Field Service ...)                                   Hersteller.
                …

                                                                        Bewertungen von
Intuitiver Self-Service                                          20,9   Zertifizierungsstellen
                                                                                                                                  25,2
                                                                        (PinkElephant, Axelos
Social-Media-Interfaces zu                                              etc.)
                                                                 19,1
Facebook, WhatsApp etc.
                                                                        Google-Recherche
CRM- und Abrechnungsfunk­                                               nach bisher unbekann-                                      10,4
                                                                 16,1   ten Herstellern
tionen (für Service-Provider)
Cloud Brokering/                                                        Anders                                                      4,3
                                                                 12,2
Hybrid-Cloud-Management
Weitere Studienergebnisse            25

5. Übergreifender Einsatz von
    ESM-Tools liegt im Trend
Insellösungen sind immer mehr verpönt: IT-Entscheider wünschen
sich, dass ITSM-Tools im ganzen Unternehmen einsetzbar sind.
Sie haben die Vorstellungskraft und den Willen, das auch umzusetzen.

39 Prozent der CIOs und anderen IT-Experten verlangen von einem ITSM
oder ESM-Tool, dass es unternehmensweit einsetzbar ist (siehe Seite 24).
   Fast erstaunlich ist, dass es nur 39 Prozent sind, denn über 48 Prozent ha-
ben bereits ein ESM-Tool übergreifend in mehreren Servicebereichen in
Betrieb. Und immerhin gut 30 Prozent planen dies konkret beziehungsweise
denken darüber nach.
   Wie so oft, sind auch hier die großen Unternehmen Vorreiter: 58 Prozent
arbeiten bereits übergreifend. Die kleineren Firmen befinden sich noch zu
einem größeren Anteil in der Entscheidungs- oder Planungsphase.
   Was den künftigen Einsatz von Workflow-Management-Tools außerhalb
der IT betrifft, sehen die Experten die Chancen als gut an, dass diese auch in
anderen Fachbereichen eingesetzt werden. 48 Prozent finden das realistisch,
34 Prozent eher realistisch. Nur 19 Prozent der Befragten haben weniger
Vorstellungskraft und halten die Idee eines Rollouts über die ganze Firma für
unrealistisch bis völlig unrealistisch. Die größten Visionäre sind in der Chef­
etage zu finden: Hier finden es nur knapp sieben Prozent unrealistisch bezie-
hungsweise völlig unrealistisch.

Setzen Sie ein Enterprise-Service-Management-Tool über­                Für wie realistisch halten Sie es, dass ein
greifend für mehrere Servicebereiche im Unternehmen                    Workflow-Management-Tool, das bisher für
(z.B. IT, HR, Facility, …) ein?                                        das Management von IT-Prozessen genutzt
Angaben in Prozent. Basis: n = 347                                     wurde, auch in anderen Fachbereichen wie
                                                                       z.B. HR oder Controlling eingesetzt wird?
                                                                       Angaben in Prozent. Basis: n = 230
Ja, schon länger                Ja, ist vor Kurzem eingeführt worden
                                bzw. wird gerade eingeführt
                                                                                        4,0
                                                                                  4,0              12,9
                                                                        10,7

        30,3
                                            18,4

                                                                                                             34,8

                                                                       33,5

Ergebnis-Split nach Unternehmensgröße (Anzahl Mitarbeiter)                     Sehr realistisch      Eher unrealistisch

             < 100         100 – 999     1.000 +                               Realistisch           Unrealistisch

                                                                               Eher realistisch       Völlig unrealistisch
              35,1            42,8
                                          58,0
26    Weitere Studienergebnisse

      6. Help-Desk-Auslagerung ist nicht
          der Königsweg
      Mit ihren Help Desks sind die Studienteilnehmer überwiegend zufrieden.
      Allerdings ist das Thema, wo das Help Desk angesiedelt ist, scheinbar noch
      lange nicht zu Ende diskutiert.

      Sehr zufrieden oder zufrieden mit dem Help Desk in ihrem Unternehmen sind
      61 Prozent der Befragten. Zusätzlich jeder vierte Teilnehmer bekennt sich eher
      zufrieden. Damit sind Help Desks ähnlich gut bewertet wie das ITSM (siehe
      Key Finding 1, Seite 9) und wie die interne IT allgemein.
          Aber wo befinden sich die Help Desks? Vier von zehn Unternehmen haben
      ihren Help Desk ausgelagert. Vor allem die großen Unternehmen und Firmen
      mit einem hohen IT-Etat haben sich so entschieden. Aber diese Entscheidung
      ist nicht in Stein gemeißelt. Denn 59 Prozent dieser Unternehmen möchten
      ihn sicher oder möglichweise wieder zurückholen. Dabei sind mit 76 Prozent
      vor allem die CIOs und IT-Vorstände für das Insourcing.
          Umgekehrt möchten aber nur vier Prozent der Unternehmen, die den Help
      Desk im Haus haben, ihn ganz sicher auslagern. Zusätzlich denken 24 Prozent
      darüber nach und möchten das „möglicherweise“ tun. Interessanterweise
      denkt die oberste Führungsebene zu einem wesentlich höheren Prozentsatz
      (47 Prozent) an eine Auslagerung als die Fachleute in den IT-Abteilungen.

      Wie zufrieden sind Sie mit dem Help Desk/Service Desk Ihres Unternehmens?
      Angaben in Prozent. Basis: n = 347
                                                                                                                                        2,1
                                                                                                                                        Nicht zufrieden
                    18,5                                  42,9                                     27,4                       7,9
                                                                                                                                        1,2
               Sehr zufrieden                           Zufrieden                             Eher zufrieden               Eher nicht
                                                                                                                                        Gar nicht
                                                                                                                           zufrieden
                                                                                                                                        zufrieden

      Ist der Help Desk/Service Desk Ihres Unternehmens ausgelagert?
      Angaben in Prozent. Basis: n = 347

                                39,5                                                       60,5
                                 Ja                                                        Nein

      Ist ein Insourcing des ausgelagerten                                   Ist ein Outsourcing des Help Desks
      Help Desks geplant?                                                    geplant?
      Angaben in Prozent. Basis: n = 137                                     Angaben in Prozent. Basis: n = 210

                                           16,8                                                                   4,0
                                           Ja, sicher                                                             Ja, sicher
        16,0
       Nein,
sicher nicht                                                                                                      24,1
                                                                            42,2                                  Ja, möglicher-
                                                                           Nein,                                  weise
       25,2                                42,0                     sicher nicht
      Nein,                                Ja, möglicher-
 eher nicht                                weise                                                                  29,6
                                                                                                                  Nein,
                                                                                                                  eher nicht
Weitere Studienergebnisse   27

7. Große Erwartungen in
    Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz spielt im ITSM noch keine große Rolle. Studienteilneh-
mer schätzen sie aber unter verschiedenen Aspekten als Zukunftsthema ein.
Behalten sie recht, wird sich an der Arbeit der IT-Experten vieles ändern.

22 Prozent der Studienteilnehmer glauben, dass sich ihr IT-Bereich im kom-
menden Jahr mit Künstlicher Intelligenz wird auseinandersetzen müssen
(siehe Key Finding 2, Seite 10). Das klingt nach wenig, ist aber viel mehr als
in vergleichbaren Umfragen, die erst ein oder zwei Jahre alt sind.
    Um Geschäftsprozesse zu automatisieren, verwenden zwei Drittel der Unter-
nehmen auch Intelligent-Automation-Lösungen, die unter anderem auf Künst-
licher Intelligenz beruhen, oder ziehen dies in Betracht. Auch in kleinen Unter-
nehmen und IT-Abteilungen überwiegt die Zustimmung. Als Treiber zeigt sich
das für die IT verantwortliche Management. Nur 13 Prozent von ihnen wollen
eher oder sicher nicht mit solchen Tools arbeiten. Bei den Mitarbeitern im
IT-Bereich und Service-Management sind es immerhin 46 Prozent. Vielleicht
spielt hier die Angst vor dem Wegfall der eigenen Arbeitsplätze eine Rolle.
    Die Automatisierung würde auch das ITSM stark verändern, zum Beispiel
wenn persönliche Meldungen (Mail, Telefon) und Selbstbedienungsportale
durch automatische Meldungen seitens der IT-Systeme ersetzt würden.

Setzt Ihr Unternehmen auch sogenannte Intelligent-Automation-Lösungen ein, also
kognitive Technologielösungen, die unter anderem auf Künstlicher Intelligenz beruhen?
Angaben in Prozent. Basis: n = 347

        10,1                                   12,7
                                                                  Ergebnis-Split „Ja-Antworten“ (65,7%)
Nein, sicher                                   Ja, wird bereits
       nicht                                   eingesetzt         nach Funktion im Unternehmen

                                                                  CIO/IT-Vorstand/CDO/
                                                                                          86,8
                                      65,7                        CTO/Technik-Vorstand
       24,2                            Ja
                                               25,6
 Nein, eher                                    Ja, ist konkret
      nicht                 34,3               geplant            IT-Leiter/IT-Fach-
                                                                                          63,4
                            Nein                                  bereichsleitung

                                                                  IT-Bereich +
                                                                                          54,5
                                                                  Service-Management

                                                                  Service-Management      47,4
                                   27,4
                                Ja, wird in
                            Erwägung gezogen                      GF/Vorstand             63,3

                                                                  Fachbereiche            61,5
Interview mit
Jürgen Dierlamm (itSMF)

    IT-Service-Management 2018
Interview     29

IT- und Enterprise-Service-Management
in Deutschland – wie bewertet das IT Service
Management Forum e.V. das Thema?
Fragen an Jürgen Dierlamm, Geschäftsführer des itSMF und in dieser Rolle verantwortlich
für den Geschäftsbetrieb sowie die neutrale Informationsverbreitung des IT-Service-
Managements im deutschen Chapter des itSMF

1. Ein wichtiges Ziel Ihres Vereins ist es, den De-facto-     Bei den jüngsten Entwicklungen für ein „Downsizing“
Standard ITIL weiterzuentwickeln. Viele Anwender              ist der ITIL-Lite-Ansatz von Malcom Fry zu erwähnen.
würden sagen, man müsste ITIL eher zurückentwi­               TRIM (The Rational IT Model) ist ein neuer Ansatz aus
ckeln, es ist für Praktiker zu mächtig. In welche Rich­       Schweden. FitSM ist mit seiner Reduktion auf 14 Pro-
tung geht die Entwicklung?                                    zesse (in Anlehnung an ISO 20000) hier ebenfalls zu
IT-Service-Management nach ITIL hat innerhalb von             nennen. Und auch IT4IT der Open Group kann hier er-
fast 30 Jahren Entwicklungszeit nunmehr vier Überar-          wähnt werden. Die Erweiterungen der Modelle gehen
beitungen erfahren. Dabei ist ein sehr hoher Reifegrad        alle in Richtung Vereinfachung. Sie setzen aber auch
erreicht worden, um mit den 34 ITIL-Prozessen und             alle ITIL zumindest in Grundzügen voraus.
-Funktionen den großen und kleinen internen und ex-
ternen IT-Providern die größtmögliche Abdeckung für           Wir machen diese Modelle auch für die ITSM Commu-
ein IT-Betriebsmodell zu bieten. Wenn man so etwas            nity in Deutschland verfügbar. Umfragen zur ITIL-Ver-
entwickelt, sollte man immer zuerst die großen Organi-        breitung zeigen, dass die meisten Organisationen drei
sationen im Fokus haben. Und davon gehen die fünf             Prozesse bis zu maximal 15 Prozesse eingeführt haben,
ITIL-Bücher im Grundsatz aus.                                 wobei fünf bis sieben am meisten genannt werden.
                                                              Und auch die ITSM-Softwarelösungen zeigen bei den
Es gab in den vergangenen fünf Jahren jedoch einige           entsprechenden Tool-Auszeichnungen, dass maximal
Ansätze, ITIL einer Anpassung an die jeweilige Organi-        15 Prozesse ITIL-konform abgedeckt werden; hier dürf-
sation (nach Services, Größe, Prozessen, Rollen etc.) zu      te der mittlere Wert sicher bei fünf bis acht Prozessen
unterziehen. Der gesamte Ansatz ITIL steht ja schon           liegen. Viele der ITIL-Disziplinen sind jedoch grund­
immer unter dem Kriterium „adopt and adapt“, also ein-        legende IT-Management-Aufgaben, die ohnehin schon
führen und auf die eigene Organisation anpassen. ITIL         in den CIO-Organisationen oder bei Providern erledigt
ist ja kein starres Modell, bei dem man sich 1:1 an den       werden, zum Beispiel Financial- oder Supplier-Rela­
Büchern ausrichten muss.                                      tionship-Management.

                                                              Die neueste Entwicklung im Bereich Vereinfachung
                                                              ist übrigens VeriSM (Service-Management for the digital
                                                              age), ein neuer Standard aus England und den Nieder-
                                                              landen, den wir exklusiv für Deutschland auf unserem
                                                              itSMF-Kongress in Koblenz am 5./6.12.2017 vor­gestellt
                                                              haben.

                                         Jürgen Dierlamm, IT-Jurist und ITIL-Experte,
                                         ist seit 2013 Geschäftsführer des itSMF e.V.
                                         Bereits bei Vereinsgründung 2001 war er für
                                         eines der Gründungsmitglieder mit an Bord.
30     Interview

       2. Wie offen ist die ITIL-Entwicklung?                           3. Für wen ergibt es aus welchen Gründen Sinn,
       Kann da jeder mitreden?                                          sich dem itSMF anzuschließen?
       Bis 2006 war ITIL offener, als es die Methoden heute             Wir vertreten sechs Stakeholder-Gruppen. In erster
       sind. Die itSMF-International-Dachorganisation, der wir          Linie sind es die Anwender von ITSM-Methoden, also
       auch angehören, lieferte mit unserer User Group und              Firmen und Behörden mit eigener IT-Organisation oder
       der ITSM Community der britischen Regierung die                  solche, die externe IT-Provider steuern. Die Hälfte un-
       „Subject Matter Experts“, um den Standard kontinuier-            serer 1.600 Mitglieds-Accounts gehört dieser Gruppe
       lich weiterzuentwickeln. ITIL wurde in den vergange-             an. Daneben sind die Hochschulen mit ITSM-Lehrinhal-
       nen elf Jahren jedoch zwei Kommerzialisierungswellen             ten zu nennen, zu denen wir gute Kontakte haben und
       unterworfen. Einmal gab es eine europaweite Aus-                 zum Beispiel offene ITIL-Foundation-Prüfungen dort
       schreibung im Jahr 2006/2007, mit der die APM Group              anbieten. Dann folgen Gruppen mit kommerziellen In-
       von der britischen Regierung die Rechte zur Vermark-             teressen an ITIL, für die wir einen Marktplatz anbieten
       tung von ITIL-Büchern, -Schulungen und -Personen-                im Rahmen von Spon­soring, Aussteller-Paketen auf un-
       zertifikaten erhalten hat. ITIL Version 3 ist damals zeit-       seren Events und Anzeigen in unserer Zeitschrift ITSM.
       gleich veröffentlicht worden, wobei APMG hier eine               Da ist die Gruppe der ITSM-Softwarehersteller zu nen-
       Federführung innehatte und die itSMF-Chapter etwas               nen, die Schulungsunternehmen (ATO), die Beratungs-
       in den Hintergrund getreten sind. ITIL gehörte damals            firmen und die IT-Service-Provider (von Mittelstand
       noch dem britischen Staat. Dann erfolgte 2012 eine               bis Weltkonzern), denen wir unsere kommerziellen
       zweite Ausschreibung für ein Public-Private-Partner­             Services anbieten.
       ship-Modell, aus dem 2013 AXELOS hervorgegangen
       ist. Dem Unternehmen gehören seitdem alle Rechte                 Der Hauptgrund, im itSMF e.V. Mitglied zu werden, ist
       an ITIL.                                                         unser Netzwerk. Wir vernetzen das ITSM-Know-how
       Die Weiterentwicklung (in diese Zeit fiel die Veröffent­         der ITIL-Praktiker, der ITIL-Autoren, der Forscher und
       lichung der ITIL-Version 2011) ist nun nur noch in               der Berater, Trainer und Lösungsanbieter. Mit den für
       Händen von AXELOS, aber es gibt offene Kanäle, um                Mitglieder vergünstigten Events und Publikationen
       Vorschläge zur Verbesserung dort einzureichen.                   schaffen wir so einen Marktplatz des Informations- und
                                                                        Meinungsaustausches und natürlich auch ein soziales
       Brandneu ist die Information, dass nun auf der itSMF-            Netzwerk. Manche unserer Gründungsmitglieder aus
       USA-Konferenz FUSION am 1.11.2017 von AXELOS der                 2001 sind immer noch dabei und freuen sich jedes Jahr
       Beginn der Weiterentwicklung von ITIL ab dem Q1/                 zum Beispiel auf unseren Jahreskongress. Manche sind
       2018 bekannt gegeben wurde. Auf der AXELOS-Web-                  inzwischen in den wohlverdienten Ruhestand getreten,
       seite kann man sich für das Global-Research-Pro-                 und dafür sind junge Mitglieder dazugekommen.
       gramm anmelden, um dort mitzuwirken. Unser itSMF-
       Dach­verband ist in diesen Prozess involviert.

     1991 wurde das Information Techno-        Zu den Zielen des Vereins gehören        itSMF Deutschland e.V. bietet von
     logy Service Management Forum             insbesondere die Verbesserung und        Unternehmen für Unternehmen eine
     (itSMF) in England als Anwender­          Weiterentwicklung des De-facto-          Plattform zum Austausch von Infor­
     verband für ITSM und ITIL gegründet –     Standards ITIL®, um Unternehmen          mationen und Erfahrungen. Derzeit
     zeitgleich mit dem Dachverband itSMF      die Anwendung und Umsetzung eines        hat der itSMF e.V. 640 Mitglieder mit
     International. Darunter agieren welt­     professionellen IT-Service-Manage­       1.600 Accounts.
     weit derzeit 40 Chapter.                  ments zu ermöglichen.

     itSMF Deutschland e.V. wurde 2001         Als nicht kommerzieller Verein hat
     mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet   itSMF Deutschland e.V. das übergrei­
     und ist derzeit das viertgrößte itSMF     fende Ziel, die aktuellen Erkenntnisse
     Chapter in der Welt.                      und Methoden im Bereich des ITSM
                                               zu entwickeln und zu verbreiten.
     Unser oberstes Bestreben ist es, für
     IT-Unternehmen und -Anwenderorga­         Um diesem Anspruch gerecht zu wer­
     nisationen als unabhängiger Verein        den, veranstaltet der itSMF Deutsch­
     ein kompetenter und vertrauens­-          land e.V. rund um das Thema ITSM
     wür­diger Ansprechpartner in Bezug        Kongresse, Konferenzen, Fachforen,
     auf IT-Service-Management zu sein.        regionale Foren, veröffentlicht eine
                                               Zeitschrift und bringt Bücher heraus.
Interview       31

Auf dem itSMF-Kongress in Koblenz am 5. und 6. Dezember wurden die zentralen Ergebnisse der ITSM-Studie 2018 vor­
gestellt. Es entwickelte sich eine angeregte Podiumsdiskussion mit den Studienpartnern: (v.l.n.r.) Heinrich Vaske (Editorial
Director COMPUTERWOCHE und CIO), Bernhard Mandutz (Head of Sales, OMNINET), Martin Landis (Business Unit Manager
Produktmarketing, USU), Sascha Schöner (Account Manager, TOPdesk) und Gerald Haberecker (Head of Sales D/A/CH, Axios)

4. Welche Bedeutung haben ITSM im Allgemeinen und               mit dem Betrieb (2nd und 3rd Level Support für Appli­
ITIL im Besonderen noch, wenn der Trend eher in eine            kationen) genau das richtige Modell. Aber auch um
agile, vom DevOps-Modell dominierte Welt geht?                  Hardware und das Provider-Management muss man
ITIL ist in den letzten Jahren noch wichtiger geworden,         sich kümmern, also um Themen außerhalb von DevOps.
wenn es um Themen wie Compliance, Governance
und IT-Kostentransparenz geht. Gerade die IT-Sicher-            Wenn es um definierte Abläufe im Betrieb geht, mit
heit verlangt einen Unterbau mit Prozessen und Nach-            denen man zum Beispiel Ausfallrisiken minimieren
weisen („documents and records“ in der Sprache der              muss, kommt man um eine klassische transparente und
ISO-Normen). Jede ISO-27000-Zertifizierung setzt ein            prüfbare sogenannte „schriftlich fixierte Ordnung“ mit
Mindestmaß an ITSM voraus. In dieser Hinsicht erleben           dokumentierter Aufbau- und Ablauforganisation nicht
wir geradezu eine Renaissance von ITIL. Der zweite              herum. Agile Methoden wie Scrum in Projekten sind
Motivator für ITIL-Projekte sind derzeit Service-Kata­          gut und wichtig, teilweise sind diese auch im IT-Betrieb
loge und Self-Service-Modelle mit entsprechender Au-            sinnvoll, wenn es etwa um die Einführung oder Ver­
tomatisierung. Hier sind sicher die Kosteneffekte, aber         besserung von Services oder um Problemmanagement
auch die Usability als Gründe für ITIL zu nennen. Und           geht. Von daher sehe ich eine Ergänzung, aber keine
schließlich wollen wir mit Enterprise-Service-Manage-           Verdrängung. Keine der agilen Methoden oder der
ment unsere Prozesse und Funktionen bereitstellen               DevOps-Modelle ist so umfangreich wie ITIL, es
für alle Arten von Service-Organisationen und Service-          geht vielmehr um eine sinnvolle Erweiterung des IT-
Center, auch wenn diese keine IT betreiben, sondern             Betriebsmodells.
Maschinen, Fuhrparks, Fabriken, Verwaltungsdienst­
leistungen, Personal-Services, Marketingleistungen etc.         5. Wie finanziert sich der itSMF und wie garantiert
ITIL hat hier gegenüber den Modellen für Non-IT-Ser-            er seine Unabhängigkeit?
vices einen jahrelangen Praxisvorsprung. Hier gilt es,          Wir sind nicht gewinnorientiert aufgestellt und geben
Synergien zu nutzen.                                            erwirtschaftete Mehreinnahmen im Rahmen von Foren,
                                                                Events und Publikationen an unsere Mitglieder zurück.
Zum zweiten Teil der Frage: Auch agile Methoden brau-           Mindestens die Hälfte unserer Einnahmen stammt aus
chen Strukturen und Rollen. DevOps ist für den Teil             den Mitgliedsbeiträgen. Der andere Teil wird durch
der Softwareentwicklung und für die Zusammenarbeit              Events, Publikationen und Fachausstellungen/Sponso-
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