Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort

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Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Stadt
Luzern
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Stichwort

Schmetterlinge
im Garten

Stadt Luzern
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Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Inhalt
Impressum                                       2
Gedeckter Tisch für Falter und Raupen           4
Schmetterling sucht Blüte – und umgekehrt       4
Schmetterlinge sind Feinschmecker               5
Nektarblumen locken Falter & Co. an             6
Schmetterlinge und ihre Lebensbereiche          6
Die Blumenwiese – ein rar gewordener
Lebensraum                                      7
Die Brennnessel – ein „Schlaraffenland“ für
Raupen                                          8
Die Hecke – ein Refugium für Gehölzfalter       9
Das Ackerland – ein Lebensraum für Falter?     10
Die Nachtfalter – Besucher in der Dunkelheit   12
Wildblumen-Auswahl für Schmetterlinge          13
Buchtipps                                      14
Nützliche Internet-Links                       14
Haben Sie noch Fragen?                         15

     Impressum

Herausgeber:               2010, öko-forum Umweltberatung Luzern
Konzept und Text:          Sebastian Meyer
Fotos:                     Sebastian Meyer, Thomas Meienberg, Wikipedia
Bezug (gratis):            öko-forum Umweltberatung Luzern

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Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Wer möchte nicht gerne Schmetterlinge im Garten oder auf dem Balkon
haben? Schmetterlingen eine Lebensgrundlage im Siedlungsraum zu schaffen,
setzt Kenntnisse über die Lebensgewohnheiten der einzelnen Arten voraus.
Dass Schmetterlinge während ihres Entwicklungszyklus vom Ei über die Raupe
und Puppe zum Falter unterschiedliche Ansprüche haben können, vereinfacht
die Aufgabe nicht gerade. So leben viele Schmetterlinge als erwachsene Falter
vom Nektar bestimmter Blüten, manche auch vom Saft, der aus Baumwunden
austritt oder von dem des Fallobstes. Im Raupenstadium dagegen ernähren sie
sich oft von anderen Pflanzen. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Falterarten
verschiedene Nektar- und Raupenfutterpflanzen haben können. All diese An-
forderungen der Schmetterlinge an einen Lebensraum sollten Sie nach Mög-
lichkeit bei der Gartengestaltung berücksichtigen.

      Natürlich ist es nicht möglich, bedrohten Schmetterlingen Ersatzlebens-
räume im Garten einzurichten, aber all den traditionellen gartenbesuchenden
Faltern können Sie mit zum Teil recht einfachen Mitteln kleine Oasen schaffen.

Stichwort Schmetterlinge im Garten                                              3
Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Gedeckter Tisch für Falter und Raupen

      Mit einem naturnahen Garten und einheimischen Wildpflanzen fördern
wir Schmetterlinge am meisten. Ob Bäume oder Sträucher, Blumen oder Grä-
ser, die hiesige Flora bietet Faltern und vor allem ihren Raupen die Lebensba-
sis.

      Schmetterlinge brauchen nicht nur bunte Blüten und Eiablagepflanzen.
Sie benötigen verschiedene Lebensräume für ihre unterschiedlichen Bedürfnis-
se. Lebensraumvielfalt ist also ein wichtiges Ziel für den Schmetterlingsgärtner.

     Schmetterling sucht Blüte – und umgekehrt

      Die meisten Schmetterlinge leben tatsächlich von und für Blütenpflanzen.
Sie sind spezialisierte Nektarsauger. Dank ihrem langen Rüssel erreichen sie tief
in der Blüte verborgene Nektarquellen. Viele Blütenpflanzen haben ihrerseits
den Nektar so tief versteckt, dass nur bestimmte Schmetterlinge Zugang erhal-
ten. So sind sie auf Schmetterlinge als Bestäuber angewiesen. Das in der ge-
meinsamen Evolution entstandene Zusammenspiel zwischen Nektargabe und
Bestäubung bedeutet für den Gartenbesitzer: Mit den richtigen Blüten lockt
man Schmetterlinge an.

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Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Schmetterlinge sind Feinschmecker

      Die meisten Schmetterlinge verbringen nur einen kleinen Teil ihres Le-
bens als farbenprächtige Falter. Wer in seinem Garten Schmetterlinge haben
will, muss auch den Raupen ein Zuhause bieten. Raupen sind oft sehr wähle-
risch: Viele Arten sind auf eine ganz spezifische, einheimische Futterpflanze
angewiesen, und diese Futterpflanze muss das richtige Alter haben und darf
weder zu früh noch zu spät geschnitten werden. Einige solcher Spezialisten
sind mit dem Verschwinden ihrer Futterpflanzen und der entsprechenden Le-
bensräume sehr selten geworden.

      Viele Schmetterlinge im Siedlungsraum sind flexibler und weniger wähle-
risch in der Wahl des Raupenfutters. Ein schmetterlingsfreundlicher Garten
zieht vor allem die häufigeren Arten an. Wer in seinem Garten seltene Schmet-
terlinge finden will, wird mit Sicherheit enttäuscht.

      Die ausgewachsenen Falter sind nicht ganz so wählerisch wie die Raupen.
Sie geben sich unter Umständen auch mit exotischen Zierpflanzen zufrieden.
Einer der zugkräftigsten Schmetterlingsmagneten ist gar ein Exot: Auf den
Schmetterlingsstrauch oder Sommerflieder (Buddleja davidii) fliegen alle Tag-
falter der Umgebung und auch eine grosse Zahl der Nachtfalter.

      Der Sommerflieder spielt ökologisch für die Artenvielfalt der Schmetter-
linge jedoch keine Rolle, da er keine spezielle Futterpflanze für Schmetterlings-
raupen ist.

Stichwort Schmetterlinge im Garten                                              5
Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Zudem kann der Sommerflieder dichte Bestände bilden, welche die ein-
heimische Vegetation verdrängen. Als Pionierstrauch besiedelt er gerne Kies-
bänke und offene Flächen, und verhindert das Aufkommen einheimischer
Kräuter, Sträucher und Bäume dieser Pionierstandorte. Einmal etabliert, wird
er leicht dominant und breitet sich rasch durch unterirdische Ausläufer, sowie
mit bis zu 3 Millionen Samen pro Pflanze mit dem Wind über weite Distanzen
aus.

     Nektarblumen locken Falter & Co. an

     Durch ihren Duft und ihre Farben locken Blütenpflanzen eine Vielzahl
von Insekten an. Während diese Blütennektar trinken, bleiben Pollen am Insek-
tenkörper hängen. Mit dieser Fracht beladen, wird die nächste Blüte angeflo-
gen und dabei bestäubt.

      Pflanzen kommunizieren über ihre Farbpigmente und Duftstoffe mit den
Insekten. Diese wiederum haben ein sehr empfindliches Rezeptorsystem, so
dass sie die Duftmoleküle und Farben aus beträchtlicher Entfernung wahrneh-
men können. Beispielsweise werden Bienen auf der Blüte durch deutliche
Farbmarkierungen zum Nektar hin geleitet. Diese Honigmarken bleiben für das
menschliche Auge verborgen, denn wir können im Gegensatz zur Biene kein
ultraviolettes Licht sehen.

     Schmetterlinge und ihre Lebensbereiche

      Die nachfolgend vorgestellten Tag- und Nachtfalterarten haben ihren Le-
bensraum in der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft. Die Kulturfol-
ger unter den Falterarten nehmen das Angebot an Nahrungspflanzen, nach
dem sie in der freien Natur zunehmend vergeblich suchen, im naturnahen Gar-
ten schnell und dankbar an. Mit dem nötigen Know-how rund um die Nah-
rungspflanzen der einzelnen Falterarten kann der Garten binnen weniger Jah-
re zu einer Naturoase für Mensch und Tier werden.

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Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Die Blumenwiese – ein rar gewordener Lebensraum

      Als Bewohner ursprünglich blumenreicher Grünflächen leiden die Wie-
senfalter besonders unter der industriellen Landwirtschaft. Bis zum zweiten
Weltkrieg gab es eine Vielfalt von Bewirtschaftungsformen. In jeder Region
herrschten traditionelle landwirtschaftliche Nutzungsformen vor, die auf die
Eigenheiten des Standorts abgestimmt waren. Unterschiedliche Bodenbeschaf-
fenheit förderte die Entwicklung bestimmter Pflanzengesellschaften. Die ex-
tensive Bewirtschaftung richtete sich nach diesen natürlichen Gegebenheiten.

      Eine gesteigerte Düngergabe ermöglichte einen häufigeren Schnitt. Die
Intensivierung hat aus ehemals blütenreichen Wirtschaftsflächen schnellwüch-
sige, artenarme Grasmonokulturen entstehen lassen. Mit den Blütenpflanzen
verschwanden viele geeignete Eiablageplätze für Schmetterlinge.

     Ein anderes Problem liegt im Rhythmus der Mahd. Über Jahrhunderte
stimmte der Rhythmus der Mahd mit den Entwicklungszyklen der Wiesenfalter
weitgehend überein. Heutzutage ermöglicht das reichliche Ausbringen von
Dünger häufigeres Mähen als früher.

      Die meisten Wiesenflächen der konventionellen Landwirtschaft werden
drei- bis fünfmal gemäht, wobei der erste Schnitt meist schon Mitte Mai er-
folgt, weil das Gras zur Silagegewinnung dient. Die zeitliche Wahl des Heu-
schnitts entscheidet aber mit über das weitere Vorkommen der Wiesenfalter.

      Die Wiesenfalter
     Aurorafalter, Kleiner Feuerfalter, Hauhechel-Bläuling, Schachbrett, Gol-
dene Acht, Kleines Wiesenvögelchen, Braunkolbiger Braun-Dickkopffalter,
Schornsteinfeger, Ochsenauge.

Stichwort Schmetterlinge im Garten                                              7
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Die Brennnessel – ein „Schlaraffenland“ für Raupen

      Die Brennnessel ist für sechs der schönsten Tagfalterarten die Hauptfut-
terpflanze. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral und Landkärtchen ernäh-
ren sich im Raupenstadium ausschliesslich von den Blättern der Brennnessel.
Brennnesseln sind typische Zeigerpflanzen für Böden mit hohem Stickstoffgeh-
alt.

      Brennnesseln sind weit verbreitete und häufige Pflanzen. So ist es nicht
überraschend, dass die von den Brennnesseln lebenden Schmetterlingsarten zu
den häufigsten Vertretern im Garten gehören. Dennoch sind „Brennnessel-
Freunde“ wie Landkärtchen und C-Falter vielerorts selten geworden. Die Ursa-
chen für die unterschiedliche Bestandesentwicklung innerhalb der „Brennnes-
sel-Falter“ liegen wohl in der stärkeren Spezialisierung dieser beiden Arten:
Sowohl Landkärtchen als auch C-Falter sind stärker auf Blüten von Wildstauden
und Wildgehölzen angewiesen.

      Der Standort der Brennnesseln entscheidet bei der Eiablage darüber, für
welche Schmetterlingsart die Pflanze als Raupennahrung in Frage kommt. So
wird man selten Raupen des Tagpfauenauges und des Kleinen Fuchses am glei-
chen Brennnesselbestand finden. Denn die Weibchen prüfen vorher sehr wäh-
lerisch, ob der Standort der Raupenfutterpflanze die ganz spezifischen Ansprü-
che ihrer Art erfüllt. Den Raupen des Kleinen Fuchses und des Distelfalters
schmecken die Brennnesseln nur an vollsonnigen Plätzen, wie sie typischer-
weise auf Wiesen zu finden sind. Tagpfauenauge, C-Falter, Landkärtchen und
Admiral suchen nur Raupenfutterpflanzen an zeitweise sonnigen, aber trotz-
dem feuchten Orten.

     Allgemein sind Brennnesseln als Futterpflanzen im Insektenreich sehr
beliebt: Neben Falterraupen lassen sich Wanzen, Käfer und Heuschrecken, aber
auch Schnecken an ihnen beobachten.
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Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Die „Brennnesselfalter“
      Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Landkärtchen, Admiral, Distelfalter, C-
Falter

      Die Hecke – ein Refugium für Gehölzfalter

     Etliche Tagfalter aus unterschiedlichen Schmetterlingsfamilien leben im
Raupenstadium an Laubgehölzen. Darunter gibt es viele Arten, deren Bestand
in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen ist.

      Den Gehölzfaltern scheint das noch junge Blatt aufgrund der unterschied-
lichen physiologischen Beschaffenheit als Raupenfutter besonders zuzusagen.
An die jahreszeitlich bedingte Vegetationsentwicklung ihrer Raupenfutterge-
hölze passten sich diese Falterarten mit unterschiedlichen Strategien an. Zitro-
nenfalter, Trauermantel und Grosser Fuchs, die als Raupe ausschliesslich von
den Blättern der Laubgehölze leben, überdauern die Wintermonate im Falter-
stadium. Während der Zitronenfalter bis in den September noch an vielen
Wildblumen zu beobachten ist, beziehen Trauermantel und Grosser Fuchs
schon bald, nachdem die neue Generation aus den Puppen geschlüpft ist, ihre
Überwinterungsquartiere. Erst im nächsten Frühling verlassen sie ihr Versteck
zur Balz und Eiablage. Aus diesem Grund können Sie beide vorwiegend an
Frühlingsblühern beobachten.

      Der C-Falter und der Faulbaum-Bläuling lösen das Problem der idealen
Futterzusammensetzung für den Nachwuchs auf andere Art: Beide Schmetter-
linge bilden mehrere Generationen im Jahr. Während im Frühling die Falter-
weibchen zur Eiablage das junge Grün der Gehölze aufsuchen, weichen die
Hochsommergenerationen auf Wildstauden als Raupenfutterpflanzen aus.

Stichwort Schmetterlinge im Garten                                             9
Schmetterlinge im Garten - Stadt Luzern Stichwort
Wie alle Schmetterlinge sind die Gehölzfalter wärmeliebende Insekten
und meiden den tiefen Schatten des Waldes. Ihre Lebensräume sind blütenrei-
che Lichtungen, Waldsäume und Hecken. Im Idealfall blühen und duften noch
viele Wildstauden auf einem brachliegenden Grünstreifen, bevor sich die in-
tensiveren Nutzflächen anschliessen. Solche Säume sind für die Gehölzfalter
von grosser ökologischer Bedeutung, weil die meisten Arten im Falterstadium
vorwiegend von Wildblütennektar leben.

     Die „Gehölzfalter“
      C-Falter, Faulbaum-Bläuling, Zitronenfalter, Nierenfleck-Zipfelfalter, Gros-
ser Fuchs, Kaisermantel

     Das Ackerland – ein Lebensraum für Falter?

      In der Vergangenheit profitierten der Schwalbenschwanz sowie der Klei-
ne Kohlweissling von der Umwandlung der Landschaft in Kulturland, weil bei-
de Arten ihren gesamten Lebenszyklus auf den bewirtschafteten Flächen abwi-
ckeln konnten. Für den Anbau von Nutzpflanzen wurden Waldflächen gerodet
oder durch den Verbiss des Viehs langsam in Weideland verwandelt. Gleichzei-
tig verbreiteten sich durch die menschliche Sammel- und Züchtungstätigkeit
die Futterpflanzen für diese Falter. Schwalbenschwanzraupen nutzen von den
Kulturpflanzen gern Rüebli, Dill, Peterli, Fenchel und Maggikraut.

      Die Kohlweisslingweibchen suchen neben Kohlarten unter anderem viele
Ackerbeikräuter aus der Familie der Kreuzblütler auf. Solche Kräuter wie Hede-
rich und Ackersenf sind weit verbreitete Kulturfolger in den Getreidefeldern.

     Durch Intensivierungsmassnahmen in der Landwirtschaft veränderten sich
die Lebensbedingungen auch auf den Getreide- und Gemüseäckern für die

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dort heimischen Falterarten. Dies wirkte sich aber nur deutlich auf den Bestand
des Schwalbenschwanzes aus. Dieser wunderschöne Ritterfalter ist inzwischen
schweizweit gefährdet. Dagegen gehören die Kleinen Kohlweisslinge vielerorts
zu den am häufigsten beobachteten Falterarten, die besonders im Grossstadt-
bereich zahlenmässig dominieren.

     Bei der Eiablage zeigen sowohl Kohlweisslings- als auch Schwalben-
schwanzweibchen eine deutliche Vorliebe für freistehende, gerade aufgelau-
fene Jungpflanzen. Gemüsebeete in Nutzgärten und Gemüsefelder des kon-
ventionellen Landbaus, wo die Keimlinge auf nackter Erde stehen, ziehen
Weibchen beider Arten an. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen verlieren
heutzutage sowohl der Kleine Kohlweissling als auch der Schwalbenschwanz
regelmässig ihren Nachwuchs. Die Kohlweisslingsraupen werden auf Kohlan-
bauflächen jetzt mit einem Bacillus thuringiensis-Präparat gezielt bekämpft.

      Der Nachwuchs des Schwalbenschwanzes leidet unter der Mechanisierung
der Landwirtschaft: Früher wurden die reifen Rüebli mit der Hand gezogen.
Heute geschieht dies maschinell, wobei die Felder grossflächig umgebrochen
werden. Die Puppen des Schwalbenschwanzes, die auf den Äckern überwin-
tern, haben kaum eine Chance, die Ernteprozedur zu überstehen. Durch die
geänderte Bewirtschaftung und gezielte Bekämpfung fällt inzwischen für bei-
de Arten die landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft als angestammter
Lebensraum weg.

     Dass beide Falter zu den vagabundierenden Arten zählen, kommt ihrer
Verbreitung entgegen und erlaubt ihnen das Ausweichen auf andere Flächen
wie beispielsweise Wegränder. Trotz seiner Mobilität sind die für den Schwal-
benschwanz geeigneten Ausweichstandorte selten geworden. Eine besonders
wichtige Nektarpflanze für den Kleinen Kohlweissling und den Schwalben-
schwanz ist der Rot-Klee. Beide Falter zieht es im Hochsommer zu blühenden
Rot-Kleeäckern hin.

      Die Kulturfolger des Ackerlands
      Schwalbenschwanz, Kleiner Kohlweissling, Kleiner Perlmutterfalter

Stichwort Schmetterlinge im Garten                                              11
Die Nachtfalter – Besucher in der Dunkelheit

      Es st erstaunlich, aber das eigentliche Schmetterlingsleben spielt sich in
der Nacht ab. Über 80% der Grossschmetterlinge sind nachtaktiv. Sicherlich
sind sie im Schutz der Dunkelheit besser vor den Nachstellungen durch ihre na-
türlichen Feinde getarnt. Ausser vor Fledermäusen und Spinnen müssen sie sich
nicht weiter in Acht nehmen. Auch scheint das Nachtleben auf den ersten Blick
gegenüber dem täglichen Ansturm von Bienen, Hummeln und Schwebfliegen
auf gemeinsam genutzte Nektarblüten den Vorteil der konkurrenzlosen Nah-
rungssicherung zu haben, weil die meisten Insektenarten Europas nur tagsüber
fliegen. Aber viele Blumen schliessen „pünktlich“ nach der Sonnenuhr ihre Blü-
tenblätter und versperren den Faltern den Zugang zum süssen Saft. Erst ande-
rentags öffnen sie sich genauso zeitpräzise wieder für den nächsten Insekten-
ansturm.

      Einige Blütenpflanzen dagegen beginnen erst in der Dämmerung zu duf-
ten oder ihr Aroma zu intensivieren. Sie locken vorwiegend Schwärmerarten,
die einen langen Saugrüssel besitzen. Zudem gibt es auch Nachtfalterarten, die
am helllichten Tag emsig unterwegs sind. Das bekannteste Beispiel hierfür ist
wohl der „Kolibri“ unter den Faltern, das Taubenschwänzchen.

      Aber auch die geruhsamen Widderchen, die wegen ihrer auffälligen
Farbpracht und ihrer Trägheit so dankbare Fotoobjekte sind, gehören zu den
tagaktiven Nachtfaltern. Mit ihren leuchtenden Farben machen die Widder-
chen deutlich auf sich aufmerksam und signalisieren möglichen Fressfeinden
ihre Ungeniessbarkeit.

     Nachtfalter
     Abendpfauenauge, Lindenschwärmer, Weinschwärmer, Nagelfleck, Tau-
benschwänzchen, Blutströpfchen, Sechspunktwidderchen

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Wildblumen-Auswahl für Schmetterlinge

      Alle Schmetterlinge sind in ihrem Leben mehrfach auf Pflanzen angewie-
sen. Als Raupe ernähren sie sich von Blättern, als ausgewachsene Falter benöti-
gen sie den Nektar von Blüten. Sehr viele Nektar produzierende Pflanzen die-
nen als Futterquelle für Schmetterlinge, hingegen benötigen manche Schmet-
terlingsraupen ihre ganz spezifischen Futterpflanzen. Einheimische Wildpflan-
zen bieten heimischen Schmetterlingen ein hervorragendes Nahrungsangebot.
Die meisten (exotischen) Zierpflanzen hingegen sind für unsere Schmetterlinge
ohne grossen Wert, da sie – mit Ausnahmen – als Nektarspender wenig geeig-
net und für die Raupen als Futterpflanzen ungeeignet sind.

      Unter folgendem Link der Wildstaudengärtnerei von Patricia Willi erhal-
ten Sie Informationen zu geeigneten Futter- und Nektarpflanzen heimischer
Schmetterlinge: http://wildstauden.ch.

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Buchtipps

    Schmetterlinge und ihre Lebensräume, Lepidopteren-Arbeitsgruppe, Pro
     Natura, Band 1 bis 3
    Schmetterlinge im Garten, U. Evers, Verlag Eugen Ulmer, ISBN 3-8001-
     6663-1
    Ein Garten für Schmetterlinge, R. Witt, Franckh-Kosmos-Verlag, ISBN 3-
     440-08587-2
    Tagfalter, H.J. Weidemann, Naturbuch-Verlag, ISBN 3-89440-115-X
    Nachtfalter, H.J: Weidemann & J. Köhler, Naturbuch-Verlag, ISBN 3-
     89440-128-1

     Nützliche Internet-Links

    www.schmetterlinge.ch
    www.schmetterlinge.de
    www.schmetterling-raupe.de
    www.lepidoptera.ch

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      Sollten Sie weitere Fragen haben, beraten wir Sie gerne persönlich. Zu-
dem verfügt unsere Umweltbibliothek über diverse Medien zum Thema
„Schmetterlinge“, welche kostenlos ausgeliehen werden können. Auch wenn
Sie sich für eine naturnahe und schmetterlingsfreundliche Gartengestaltung
und Balkonbegrünung interessieren, helfen wir Ihnen gerne weiter.

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