Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis

 
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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Schweizer Pollenführer
Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Inhalt

Der Mediziner rät:                                                       Seite 6
Lassen Sie sich den Frühling
nicht vermiesen
Prof. Dr. med. Arthur Helbling

Damit sind Sie gut beraten:                                              Seite 9
Tipps zur Prävention
Die zwölf goldenen Regeln

Die Umweltmeteorologin meint:                                            Seite 10
Kleine Ursache, grosse Wirkung
Dr. phil. Regula Gehrig Bichsel

Invasive Pflanzen – eine Herausforderung:                                Seite 16
Liegt Ambrosia in der Luft?
Dr. sc. nat. Georg Schäppi, Geschäftsleiter
aha! Allergiezentrum Schweiz

Der Biologielehrer zeigt:                                                Seite 18
Die Pollenproduzenten
Jean-Denis Godet

Impressum
aha! Allergiezentrum Schweiz; MeteoSchweiz, Nationales Pollenmessnetz;
Jean-Denis Godet, Arboris-Verlag
Gestaltung: Petra Balmer, Mediengestaltung; Überarbeitung: virus Ideenlabor AG, Biel
Fotos: Jean-Denis Godet, Arboris-Verlag; Dr. Konrad Lauber, Bern; Dr. A.G. Peeters,
MeteoSchweiz, Zürich; Prof. Siegfried Jäger, Aerobiologe, Wien
Druck: Egger AG Frutigen
Januar 2009: 7. Auflage: 90 000 Deutsch; 6. Auflage: 30 000 Französisch;
1. Auflage: 20 000 Italienisch
© by Stiftung aha! Allergiezentrum Shweiz / MeteoSchweiz
Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Editorial

Es liegt was in der Luft
Der Frühling zieht ins Land. Frische Lebensfreude kann ihren
An­fang nehmen. Doch in der Luft liegt nicht nur der Duft wieder­
erwachter Natur. Es ist auch der Blütenstaub von Pflanzen, der
mit dem Wind überall hingetragen wird und bei manchen Men-
schen allergische Reaktionen auslöst. Denn es ist nicht die duften-
de Blütenpracht der Pflanzen, sondern die kleinen E­ rbgutträger
unscheinbarer Blütenstände bestimmter Bäume, Sträucher und
Gräser, die im Frühling und Sommer zu einem Heuschnupfen
­führen, wie die Pollenallergie im Volksmund auch genannt wird.
 Mit dem vorliegenden Pollenführer werden Sie die Natur aus
 einem andern Blickwinkel erleben.
 aha! Allergiezentrum Schweiz, Medizi­ner, MeteoSchweiz und
 Botaniker haben ihn zusammen realisiert.

Wir wünschen Ihnen unbeschwerte Frühlings- und Sommertage.

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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Der Mediziner rät

Lassen Sie sich den Frühling nicht
vermiesen
Prof. Dr. med. Arthur Helbling
Leiter der Allergiestation, Spital Netz Bern Ziegler
Leitender Arzt Allergologisch-Immunologische Poliklinik,
Inselspital, Universitätsspital Bern

Das kenn ich doch …
Plötzlich beginnt es mit einem lästigen Beissen in den Augen, sie
röten sich und beginnen zu tränen. Dann juckt die Nase, klare
Flüssigkeit tropft aus ihr, und heftiger Niesreiz gesellt sich dazu.
Dasselbe kann auch anders beginnen: Morgens um vier Uhr wacht
man plötzlich mit einem Husten auf oder verspürt beim Weg ins
Büro oder in die Schule ein ekliges Beissen in den Ohren und im
Gaumen. Die Beschwerden treten schon in der Wohnung auf, ver-
stärken sich aber in der freien Natur, besonders bei Sonnenschein
und Wind.

Sonnenschein? … Regenwetter!
Auch das Wetter spielt eine Rolle: Regnet es im Frühling oder
im Sommer, geht es einem eher besser. Danach kann es aber
­wieder schlimmer werden. Und hat es einen erst mal r­ ichtig
 erwischt, folgt nach drei, vier Tagen eine verstopfte Nase,
 möglicher­weise begleitet von Kopfschmerzen. Manchmal bereitet
 das Reden Mühe, die Ohren verschliessen sich, und ein ­heftiger
 Hustenreiz macht sich bemerkbar.

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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Sie sind kein Sonderfall
Trifft solches auf Sie zu, kann eine Pollenallergie die Ursache
sein. Sie sind aber kein Sonderfall, denn jeder fünfte bis sechste
­Bewohner unseres Landes leidet vom Frühling bis in den Sommer
 hinein mehr oder weniger unter dem, was man «Heuschnupfen»
 nennt. Und die Zahl der Pollenallergiker ist im Zunehmen
 begriffen. Gut also, sich ein bisschen näher mit dem Phänomen
 auseinanderzusetzen…

Vom ersten Schuljahr an bis ins höhere Alter
Die Pollenallergie bricht oft bei Kindern im Schulalter aus und
begleitet sie bis ins Erwachsenenalter. Das Gros der Pollenaller-
giker wird bei den 15- bis 25-Jährigen angetroffen. B ­ esonders
gefährdet sind Kinder, deren Mutter oder Vater bereits einen Heu-
schnupfen hatte oder immer noch hat oder die im K    ­ leinkindesalter
mit einer atopischen Dermatitis ­(Neurodermitis) oder Nahrungs-
mittelallergie aufgefallen sind. Aber auch ältere Menschen ­leiden
zunehmend häufiger unter Heuschnupfen. Ja es ist gar ­möglich,
dass jemand mit 70 Jahren erstmals an einer Pollenallergie
erkrankt.

Unternehmen Sie etwas dagegen
Was lässt sich dagegen tun? Im Prinzip machen Sie instinktiv das
Richtige, indem Sie Orte aufsuchen, an denen es Ihnen besser
geht. Aber wenn die Beschwerden zunehmen und der Leidens­
druck grösser wird, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Wenn die
pollenallergischen Symptome erstmals auftreten, hat er vielleicht
bereits eine Vermutung; treten diese aber jährlich zur selben
Zeit auf, hat er die Diagnose. Der Hausarzt wird die ­notwendigen
Abklärungen treffen, und er verschreibt Ihnen ein M­ edikament,
welches die allergischen Symptome unterdrückt. Klingen die

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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Beschwerden trotzdem nicht ab, ist eine weitergehende
­Abklärung beim Allergologen notwendig.

 Nicht alles, was man isst, bekommt einem gut
 Bei der Diagnose eines Heuschnupfens achtet der Arzt auch auf
 Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, die auf eine Pollenallergie
 hinweisen können. Verschiedene Früchte wie Äpfel, Kirschen,
 ­Birnen, Pfirsiche, Nüsse oder auch Gemüse wie Sellerie, K  ­ arotten,
  Fenchel können einen Juckreiz, ein Beissen, ein Gramseln oder
  eine Schwellung an Lippen, Zunge, Gaumen oder Rachen auslö-
  sen, was auf eine ähnliche Allergenstruktur zwischen einzelnen
  Pollenarten und den Nahrungsmitteln zurückzuführen ist (Kreuz-
  reaktionen). Auch Honig kann allergische Reaktionen auslösen, da
  dieser oft viele Pollen enthält.
  Etwa die Hälfte aller Personen mit einer Pollenallergie realisie-
  ren eine U
           ­ nverträglichkeit bzw. eine ­Allergie auf ein oder mehrere
­Nahrungsmittel, die aber in den meisten Fällen milde abläuft.

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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Damit sind Sie gut beraten

Tipps zur Prävention
Die zwölf goldenen Regeln
Für den Pollenallergiker ist es wichtig, die Blütezeit der Bäume,
Sträucher und Gräser zu kennen, deren Pollen eine Allergie verur-
sachen können. Folgende Tipps und Vorkehrungen tragen dazu
bei, die Beschwerden zu erleichtern.

•      Wäsche nicht im Freien trocknen.
•      Im Frühling und Sommer eher auf Jogging und Velofahren
     ­verzichten. Wassersportarten sind in der Regel eine gute
      ­Alternative.
•      Tragen einer Sonnenbrille im Freien.
•      Allabendlich die Haare ausspülen. Dies verhindert, dass die
        ­Pollen in der Nacht in die Augen gelangen und den Schlaf
         ­stören.
•   Bei der Planung von Freizeitaktivitäten das Pollenbulletin be-
    ­achten. www.pollenundallergie.ch gibt Auskunft zum Pollenflug.
•      Beim Auto- oder Zugfahren Fenster möglichst geschlossen
          halten.
•    Während der Pollenflugzeit die Wohnung nur kurzzeitig lüften.
•      Allenfalls ein Pollenschutzgitter vor die Fenster montieren.
•       Den Rasen im Garten durch regelmässiges Mähen kurz halten.
•       Ferienplanung im Gebirge oder am Meer.
•       Sich vor der Buchung einer Reise über die dortige Pollensitua­
        tion informieren: www.polleninfo.org.
•       In Lüftungsanlagen (am Arbeitsort zum Beispiel) eventuell
       einen Pollenfilter einsetzen.

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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Die Umweltmeteorologin meint

Kleine Ursache, grosse Wirkung
Dr. phil. Regula Gehrig Bichsel, MeteoSchweiz

 Pollen haben bei allen höheren Pflanzen die Aufgabe, das männ-
 liche Erbgut bei der Befruchtung auf die Eizelle zu übertragen.
 ­Einzelne Pollenkörner sind von Auge kaum sichtbar, sie messen je
  nach Art von 10 bis 100 Tausendstelmillimeter. Da sie sehr unter-
  schiedliche Formen aufweisen, lassen sie sich unter dem Mikro­-
s­kop bestimmen. Pollen enthalten Eiweissverbindungen, welche
vom Körper als Fremdsubstanzen angesehen und darum be­-
­kämpft werden. Heuschnupfen ist eine Überreaktion des körper­
 eigenen Immunsystems auf den Kontakt mit diesen Allergenen.

Welche Pollen lösen Heuschnupfen aus?
Damit die Pollen überhaupt Heuschnupfen auslösen können,
müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Erstens müssen die Pollen
Allergene enthalten, die vom Körper als Eindringlinge bekämpft
werden. Nicht alle Pollen besitzen solch aggressive Allergene.
­Zweitens müssen die Pollen in grossen Mengen in der Luft sein.
 Genügend grosse Mengen an Blütenpollen produzieren nur wind-
 blütige Pflanzen. Zu den windblütigen Pflanzen gehören die ­
 Gräser und viele Bäume. Die Blüten eines einzelnen Grashalms
 ­enthalten ungefähr 4 Millionen Blütenpollen. Ähnlich viele P­ ollen
  enthält ein einzelnes Birkenkätzchen. Insektenblütige Pflanzen
  erzeugen für die Vermehrung nur wenige Pollen, da die Bestäu­
  bung der Blüten sehr gezielt durch Insekten erfolgt. Insekten-
  ­blütige Pflanzen, das heisst bei uns die meisten Pflanzen mit bunt

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gefärbten und angenehm duftenden Blüten, sind deshalb für
­Heuschnupfen eher unbedeutend. Sie lösen höchstens bei engem
 Kontakt mit der Blüte allergische Reaktionen aus.

Es gibt auch Beispiele von Pflanzen, die grosse Pollenmengen pro­-
duzieren und trotzdem keine Pollenallergien auslösen. Ihnen
­fehlen die allergenen Substanzen. Zu ihnen gehören die Pollen von
 Nadelhölzern. Als gelber Staubniederschlag machen sich die Fich-
 ten- und Föhrenpollen im Frühling auf Autos und ­Fenstersimsen
 bemerkbar. Ihre Wirkung beruht höchstens auf einer Irritation der
 Bindehäute, wie das auch normaler Staub bewirken kann.

Wichtige Pollenarten in der Schweiz
In der Schweiz sind sechs Pollenarten für rund 95% der Pollen­
allergien verantwortlich: Gräser-, Birken-, Eschen-, Hasel-, Erlen-
und Beifusspollen. Weitere Pflanzenarten, die ebenfalls Heu­
schnupfen auslösen können, werden im Bildteil beschrieben.
Neue Pflanzen können jedoch dazukommen. Ambrosia (­ragweed),
in Nordamerika das wichtigste Pollenallergen, wurde Anfang des
20. Jahrhunderts nach Europa gebracht. Sie hat sich vor allem
in Ungarn, Wien, in der Poebene und um Lyon a­ usgebreitet und
führt seither auch in Europa zu Allergien. In der Schweiz kommt
Ambrosia erst in Genf und im Tessin häufiger vor. Bei Asteraceae-
Allergikern konnten jedoch bereits allergische Reaktionen beob-
achtet werden. Es ist eine Herausforderung für die Wissenschaft,
die Behörden und die betroffene Bevölkerung die Ausbreitung von
Ambrosia in der Schweiz zu verhindern, um Allergien vorbeugen
zu können.

Die meisten Personen reagieren nicht nur auf eine Pollenart, son-
dern auch auf Pollen von verwandten Pflanzenarten. So sind die

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Schweizer Pollenführer - Haut-, Allergie- und Venenpraxis
Familien der Birken- und Haselgewächse sehr nah verwandt und
besitzen ähnliche Allergene. Man spricht deshalb von Kreuz­-
­reaktio­nen. Kreuzreaktionen kann es auch zwischen Pollen- und
 Nahrungsmittelallergien geben.

Die Pollen führen dann zu einem Heuschnupfen-Anfall, wenn ihre
Konzentration in der Luft einen bestimmten Schwellenwert über-
steigt, der je nach Pflanzenart unterschiedlich ist. Bei Roggen­
pollen reichen bereits 10 Pollen pro Kubikmeter Luft, während
der Schwellenwert bei Gräsern bei 50 Pollen liegt. An einem
­sonnigen Tag kann jedoch der Gräserpollengehalt in der Luft bis
 über 500 ansteigen.

Pollenflug und Wetter
Der Pollenflug und damit die Heuschnupfensymptome sind sehr
stark wetterabhängig. Temperatur, Sonnenschein, Luftfeuchtig-
keit und Wind spielen eine wichtige Rolle. So geben Pflanzen ihre
­Pollen nur bei trockenem und relativ warmem Wetter ab, wobei
 nicht jede Pflanze gleich reagiert. Nach einem R­ egenschauer
 kann die Birke bereits eine Stunde später wieder Pollen an die
 Luft a­ bgeben. Nicht nennenswert hingegen ist an einem regne-
 rischen Tag der Flug von Gräserpollen. Die Pollenkonzentration
 weist auch tageszeitliche Schwankungen auf: In der Nacht sind
 die Werte meist tiefer. In Schönwetterperioden gibt es kaum eine
 pollenfreie Zeit. Deshalb sollte man sich bei erhöhter Pollenkon­
 zentration nur kurz im Freien aufhalten. Für Innenräume gilt:
 ­Gelüftet werden sollte hauptsächlich während längeren Regen­
  phasen oder nur kurz in den frühesten Morgenstunden. Sonst die
  Fenster möglichst geschlossen halten oder ein Pollenschutzgitter
  anbringen.

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Pollenflug-Kalender

                   Monate JAN   FEB         MAR APR   MAI   JUN   JUL   AUG   SEP

Hasel

Erle

Weide

Pappel

Esche

Birke

Hagebuche

Hopfenbuche (TI)

Platane

Eiche

Buche

Kastanie (TI)

Gräser

Roggen

Ampfer

Wegerich

Glaskraut (TI)

Mais

Beifuss (VS, TI)

Goldrute

Ambrosia (TI, GE)

                                        C
                                            D    A: 1–9        C: 100–999
                                    B
© MeteoSchweiz                  A                B: 10–99      D: >1000
                                                 Pollen/m3 Luft in 10 Tagen    13
Auch der Beginn der Pollensaison ändert sich von Jahr zu Jahr:
So kann beispielsweise die Birke bereits Mitte März, aber auch
erst Mitte April zu blühen beginnen. Mit zunehmender Höhe über
Meer verspätet sich der Blühbeginn. In den Alpen beginnt die
­Birkenblüte sogar erst im Mai. Es ist deshalb nützlich, sich über
 die aktuelle Pollensituation zu informieren.

Aktuelle Polleninformationen:
Dienstleistungen von MeteoSchweiz
MeteoSchweiz betreibt das Nationale Pollenmessnetz. Es besteht
aus 14 Pollenfallen, die über die ganze Schweiz verteilt sind.
Neben der Messung des Pollenflugs und der Datenanalyse werden
aktuelle, regionalisierte Pollenprognosen veröffentlicht.
• www.pollenundallergie.ch
	Pollenprognose, allgemeine Polleninformationen und Informa-
    tionen zu Allergien
• www.meteoschweiz.ch
    Pollenprognose:
    – ab Telefontonband 0900 162 115 (CHF 1.– / Min.)
    – Per SMS: POLLEN Post­leitzahl an 162 (–.40)
    Wetterprognose:
    – Telefon 162: Wetter Tag und Nacht aktuell
       (–.50 + –.50 / Min.)
    – Per SMS: METEOD an 162 (–.60)
• www.polleninfo.org
	Pollensituation in Europa mit aktuellen Pollenmeldungen der
    einzelnen Länder

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Invasive Pflanzen – eine Herausforderung

Liegt Ambrosia in der Luft?
Dr. sc.nat. Georg Schäppi, Geschäftsleiter aha! Allergiezentrum Shweiz

Das Klima beeinflusst Ihre Heuschnupfen-Beschwerden: Starker
Regen vermindert die Pollenmenge in der Luft, Aufenthalte in den
Bergen können grosse Entlastung bringen. Sie können «Ihren»
Pollen durch Reisen in andere Länder entfliehen, in a­ nderen
Gegenden aber auch auf neue Pollen reagieren.
Die Veränderung von Klima und Vegetation sorgt dafür, dass Sie
nicht unbedingt reisen müssen, um mit neuen Pollenarten kon-
frontiert zu werden. Ein Beispiel hierfür ist Ambrosia (Ambrosia
artemisiifolia, Traubenkraut, engl. Ragweed). Anfang des 20. Jahr-
hunderts aus Nordamerika eingeschleppt, breitet sich ­Ambrosia
von Südosten und Südwesten über Europa aus. In der Schweiz sind
bisher vor allem Genf und das Tessin betroffen.
Die sehr aggressiven Ambrosiapollen können schon in geringer
Konzentration Heuschnupfen, Asthma oder Hautreizungen aus-
lösen. Noch reagieren in der Schweiz sehr wenige Menschen auf
Ambrosia, was sich aber unter Umständen schnell ändern könnte.
Um die weitere Ausbreitung von Ambrosia zu verhindern, haben
Bund und Kantone einen Massnahmenkatalog erstellt. Gefordert
sind in der Umsetzung vor allem Landwirte, Gärtner, Gemeinde­
arbeiter, aber auch Hobbygärtner. Ambrosiapflanzen müssen
umgehend entfernt und mit dem Hauskehricht entsorgt werden.
Auf dass Ambrosia in der Schweiz keine Chance hat!
Für weitere Infos siehe: www.ambrosia.ch oder www.aha.ch/infos-
zu-allergien/pollenallergie/ambrosia

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Haselstrauch                   Schwarzerle                    Hängebirke
(Corylus avellana)             (Alnus glutinosa)              (Betula pendula)

Gemeine Esche                  Breitwegerich                  Wiesen-Sauerampfer
(Fraxinus excelsior)           (Plantago major)               (Rumex acetosa)

Gemeines Knäuelgras            Wiesen-Lieschgras              Roggen
(Dactylis glomerata)           (Phleum pratense)              (Secale cereale)

Mais                           Gemeiner Beifuss               Aufrechtes Traubenkraut,
(Zea mays)                     (Artemisia vulgaris)           Ambrosia
                                                              (Ambrosia artemisiifolia)
© Zentrum des Datenverbundnetzes der Schweizer Flora (ZDSF), http://www.zdsf.ch
                                                                                     17
Der Biologielehrer zeigt:
                                                           Merkmale: Bis 5 m hoher
 Haselstrauch, Hasel                                       Strauch mit 3–10 cm lan-
                                                           gen männlichen Kätzchen;
                                                           die unscheinbaren weibli-
                                                           chen Blüten besitzen gut
                                                           sichtbare rote Narben.
                                                           Blütezeit: Januar bis April
                                                           Standort: In der Hügel-
                                                           und Bergstufe auf feuchten
                                                           bis trockenen, steinigen
                                                           bis humusreichen Böden in
                                                           Wäldern, Wiesen und Wei-
                                                           den, entlang von Gewäs-
                                                           sern, Waldrändern und We-
                                                           gen, auf steilen Halden.
                                                           Allergien: Lokal grosse
                                                           Pollenmenge; erste Pollen
                                                           im Jahr, die allergene Symp-
                                                           tome auslösen, deshalb
                                                           Verwechslungsgefahr mit
                                                           Erkältung möglich; Kreuz-
                                                           reaktion mit Birke, Erle und
                                                           Hagebuche.
Gewöhnliche Hasel – Corylus avellana L.
Ausschnitt aus einem 4 m hohen Haselstrauch

7 und 8 cm lange, blühen-    Verkehrt-eiförmiges, rund-    Haselpollen
de männliche Kätzchen        liches, gezähntes Blatt       Grösse: 25–30 µm

                  Allergiestufe       Allergiestufe       Allergiestufe     Allergiestufe
18                sehr stark          stark               mittel            schwach
Merkmale: Bis 20 m ho-
 Schwarzerle                                             her Baum mit 3–12 cm lan-
                                                         gen männlichen Kätzchen;
                                                         weibliche Blüten in bis 2 cm
                                                         langen Blütenständen.
                                                         Blütezeit: Januar bis April
                                                         Standort: In der Hügel- und
                                                         unteren Bergstufe auf durch­
                                                         nässten, zeitweise über-
                                                         schwemmten, kalkfreien,
                                                         nährstoffreichen Böden in
                                                         Erlenbruchwäldern, entlang
                                                         von Gewässern, ­quelligen
                                                         Einschnitten und als Pionier­
                                                         pflanze in Mooren; Stick-
                                                         stoffsammler.
                                                         Allergien: Lokal grosse Pol­
                                                         lenmenge; erste Pollen im
                                                         Jahr, die allergene Sympto-
                                                         me auslösen, deshalb Ver­­-
                                                         wechslungsgefahr mit Erkäl­
                                                         tung; Kreuzreaktion mit Bir-
                                                         ke, Hasel und Hagebuche.
Schwarzerle – Alnus glutinosa (L.) Gaertn.
10 m hoher Baum mit typisch horizontal liegenden Ästen

Kleine weibliche Zapfen und Verkehrt-eiförmiges Blatt    Erlenpollen
lange männliche Kätzchen mit ausgerandetem Ende          Grösse: 25–30 µm

    Allergiestufe     Allergiestufe      Allergiestufe     Allergiestufe
    sehr stark        stark              mittel            schwach                19
Silberweide
 Weide • Pappel                                        Merkmale: Strauch oder
                                                       bis 20 m hoher Baum.
                                                       Blütezeit: März bis Mai
                                                       Standort: In der Hügelstufe
                                                       auf oft überschwemmten
                                                       Böden bei feuchten Wiesen,
                                                       Gewässern, Auenwäldern.
                                                       Allergien: Selten, weil
                                                       insektenblütig, nur wenig
                                                       Pollen in der Luft, jedoch
                                                       lokal höhere Pollenmengen
                                                       möglich; Weidenzweige in
                                                       Innenräumen können
                                                       Heuschnupfen auslösen.
                                                       Silberpappel
                                                       Merkmale: Strauch oder
                                                       bis 35 m hoher Baum.
                                                       Blütezeit: März bis Mai
                                                       Standort: In der Hügel-
                                                       stufe als Pionier auf Schutt-
                                                       ­plätzen, in Auen, Gewässern.
                                                        Allergien: Selten.
Bastard-Schwarzpappel – Populus x canadensis
Männlicher Baum in Blüte mit langen, roten Kätzchen

Männliche Kätzchen der       Schmale männliche Blüten- Pappelpollen
Salweide                     stände der Silberpappel   Grösse: 25–34 µm

                  Allergiestufe      Allergiestufe    Allergiestufe      Allergiestufe
20                sehr stark         stark            mittel             schwach
Merkmale: 25–40 m hoher
 Gemeine Esche                                            Baum mit zwittrigen, männ­
                                                          lichen oder weiblichen Blü-
                                                          ten, die jeweils in grossen
                                                          Rispen vereinigt sind.
                                                          Blütezeit: März bis Mai
                                                          Standort: In der Hügel- und
                                                          unteren Bergstufe auf nähr-
                                                          stoffreichen, kalkhaltigen
                                                          Böden oder tiefgründigen
                                                          und feuchten Lehmböden in
                                                          Auen-, Schlucht- und Laub-
                                                          mischwäldern, entlang von
                                                          Gewässern, aber auch an
                                                          steinigen, sonnigen Hängen.
                                                          Allergien: Blüht gleichzei­tig
                                                          mit der Birke; grosse Pol-
                                                          lenmenge; Kreuzreaktion
                                                          mit Ölbaum (Olivenpollen),
                                                          der im Mittelmeergebiet
                                                          häufig ist; Beschwerden
                                                          deshalb im Mai und Juni im
                                                          Mittelmeergebiet möglich.
Gemeine Esche – Fraxinus excelsior L. – 30 m hoher
Baum mit am Ende nach oben gerichteten Zweigen

Rispenartiger Blütenstand    Unpaarig gefiedertes Blatt   Eschenpollen
mit zwittrigen Blüten        mit gezähnten Teilblättern   Grösse: 20–25 µm

    Allergiestufe     Allergiestufe      Allergiestufe      Allergiestufe
    sehr stark        stark              mittel             schwach                 21
Merkmale: Bis 25 m hoher
 Hängebirke                                              Baum mit bis 10 cm langen,
                                                         aufrechten, später hängen-
                                                         den männlichen Kätzchen;
                                                         weibliche Kätzchen 2–4 cm
                                                         lang, aufrecht/abstehend.
                                                         Blütezeit: März bis Mai
                                                         Standort: In der Hügel-
                                                         und Bergstufe auf meist
                                                         nährstoffarmen, trockenen
                                                         bis feuchten, steinigen
                                                         Böden; Waldbodenbereiter,
                                                         wertvolle Schutzbaumart.
                                                         Allergien: Wichtigstes ­
                                                         Baumpollenallergen; ca. 8%
                                                         der Bevölkerung sensibili-
                                                         siert; sehr grosse Pollenpro-
                                                         duktion, jedoch mit bedeu-
                                                         tenden jährlichen Unter-
                                                         schieden; Kreuzreaktion mit
                                                         Hasel, Erle, Hagebuche und
                                                         mit Nahrungsmitteln wie
                                                         Obst und Nüssen.
Hängebirke – Betula pendula Roth
20 m hoher Baum mit weit herunterhängenden Ästen

Hängende männliche           Doppelt gezähntes, lang zu- Birkenpollen
und abstehende weibliche     gespitztes, gestieltes Blatt Grösse: 20­–30 µm
Kätzchen
                  Allergiestufe      Allergiestufe     Allergiestufe       Allergiestufe
22                sehr stark         stark             mittel              schwach
Hage- oder Hainbuche
 Hagebuche                  Platane                       Merkmale: Bis 20 m hoch.
                                                          Blütezeit: März bis Mai
                                                          Standort: In der Hügelstufe.
                                                          Allergien: Pollenmenge
                                                          meist gering; stärkerer Pol-
                                                          lenflug nur alle 5–10 Jahre;
                                                          in starken Blühjahren Aller-
                                                          gien möglich, wobei diese
                                                          meist auch auf die gleichzei­
                                                          tig blühenden Birken auftre­
                                                          ten; Kreuzreaktion mit Bir­
                                                          ke, Hasel und auch Erle.
                                                          Platane
                                                          Merkmale: Bis 30 m hoch.
                                                          Blütezeit: April und Mai
                                                          Standort: In Parkanlagen.
                                                          Allergien: Lokal grosse
                                                          Pollenmenge; ­allergene
                                                          Bedeutung nicht v­ ollständig
                                                          geklärt; im Mittelmeergebiet
                                                          Allergien viel häufiger als
                                                          in der Schweiz.
Hain- oder Hagebuche       Platane
Carpinus betulus L.        Platanus x acerifolia Willd.

5 cm langes männliches     Ausgeprägte Adern eines    Platanenpollen
Kätzchen der Hagebuche     Hagebuchenblattes (Rücks.) Grösse: 17–20 µm

    Allergiestufe   Allergiestufe      Allergiestufe        Allergiestufe
    sehr stark      stark              mittel               schwach                23
Hopfenbuche
 Hopfenbuche • Ölbaum                                     Merkmale: Bis 20 m hoher
                                                          Baum mit anfangs ­bräunlich
                                                          behaarten Zweigen; männli­
                                                          che Kätzchen bis 20 cm.
                                                          Blütezeit: März bis Mai
                                                          Standort: Hügel- und Berg­
                                                          stufe an sonnigen Orten im TI.
                                                          Allergien: Allergene
                                                          Bedeutung noch ungeklärt;
                                                          Kreuzreaktion mit Hasel,
                                                          Erle, Hagebuche und Birke; in
                                                          Italien als Allergen bekannt.
                                                          Ölbaum
                                                          Merkmale: Strauch oder bis
                                                          10 m hoher Baum (Süden).
                                                          Blütezeit: Mai und Juni
                                                          Standort: Kultiviert oder ver­
                                                          wildert in warmer Lage an
                                                          sonnigen, felsigen Hängen.
                                                          Allergien: Starkes Allergen
                                                          im Mittelmeergebiet; Kreuz-
                                                          reaktion mit Esche.
Ölbaum – Olea europaea L.
10 m hoher Ölbaum auf Mallorca

Lange Blütenstände der       Schmal-eiförmiges, gesäg-    Ölbaumpollen
Hopfenbuche                  tes Blatt der Hopfenbuche    Grösse: 16–19 µm

                  Allergiestufe      Allergiestufe       Allergiestufe      Allergiestufe
24                sehr stark         stark               mittel             schwach
Merkmale: Bis über 50 m
 Stieleiche                                           hoher Baum mit 2–5 cm lan­­
                                                      gen, lockerblütigen, hängen-
                                                      den männlichen Kätzchen
                                                      an bereits beblätterten Zwei-
                                                      gen; weibliche Blüten zu 2–5
                                                      auf gemeinsamen Stielen
                                                      mit gelblichen oder roten,
                                                      zungenförmigen Narben.
                                                      Blütezeit: April und Mai
                                                      Standort: Vor allem in der
                                                      Hügelstufe auf kalkhaltigen,
                                                      mässig frischen bis feuchten,
                                                      steinigen, sandigen, lehmi-
                                                      gen bis tonigen Böden in
                                                      sommerwarmer Klimalage.
                                                      Allergien: Beschwerden
                                                      treten zeitlich zwischen
                                                      Birken- und Gräserblüte auf;
                                                      Pollenmenge recht gross;
                                                      allergene Bedeutung nicht
                                                      vollständig geklärt; Kreuz­
                                                      reaktion mit Birken möglich.
Stieleiche – Quercus robur L.
35 m hoher Baum mit weit ausladender Krone

Junge Blätter und locker-  Schmal verkehrt-eiförmiges Eichenpollen
blütige männliche Kätzchen Blatt mit je 4 –5 Lappen   Grösse: 25–35 µm

    Allergiestufe    Allergiestufe    Allergiestufe     Allergiestufe
    sehr stark       stark            mittel            schwach                25
Merkmale: Bis 40 m hoher
 Rotbuche                                                  Baum mit lang gestielten,
                                                           reichblütigen, stark zottig
                                                           behaarten, kugeligen und
                                                           männlichen Blütenständen;
                                                           weibliche Blüten in gestiel-
                                                           ten und behaarten Kugeln.
                                                           Blütezeit: April und Mai
                                                           Standort: In der Hügel-
                                                           und unteren Bergstufe auf
                                                           kalkarmen, aber auch kalk­
                                                           reichen, lockeren, sickerfri-
                                                           schen, oft etwas tonigen, im
                                                           Nährstoff- und Wasserhaus-
                                                           halt ausgeglichenen Böden;
                                                           in verschiedenen Waldtypen
                                                           Bestände bildend.
                                                           Allergien: Pollenmenge
                                                           meist gering; stärkerer Pol-
                                                           lenflug nur alle 3–8 Jahre;
                                                           Kreuzreaktion mit Birken;
                                                           allergene Bedeutung nicht
                                                           vollständig geklärt.
Buche – Fagus sylvatica L. – Blick in einen 25 m hohen,
kegelförmigen Baum mit noch jungen, hellgrünen Blättern

Mit den Blättern erscheinen Elliptisches Blatt mit behaar- Buchenpollen
gestielte Blütenstände      tem und gewelltem Rand         Grösse: 40–50 µm

                   Allergiestufe     Allergiestufe        Allergiestufe      Allergiestufe
26                 sehr stark        stark                mittel             schwach
Merkmale: Bis 35 m hoher
 Edelkastanie                                           Baum mit 10–20 cm
                                                        langen, meist abstehenden
                                                        männlichen Kätzchen,
                                                        deren zahlreiche Blüten in
                                                        Knäueln angeordnet sind;
                                                        weibliche Blüten einzeln
                                                        oder zu 2–4 am Grunde
                                                        der männlichen Blüten.
                                                        Blütezeit: Juni bis August
                                                        Standort: Vor allem in der
                                                        Hügelstufe auf kalkarmen,
                                                        mässig trockenen Böden;
                                                        auf der Alpennordseite in
                                                        Föhntälern und in Gebieten
                                                        der Weinrebe in milder La-
                                                        ge einzeln oder in Gruppen
                                                        angepflanzt; auf der Alpen-
                                                        südseite Wald bildend.
                                                        Allergien: Vor allem im
                                                        Tessin sehr grosse Pollen­
                                                        menge, trotzdem sind
                                                        Allergien eher selten.
Edelkastanie, Esskastanie – Castanea sativa Mill.
Aufrechte und abstehende männliche Blütenstände

Ausschnitt aus einem        Lang zugespitztes und       Edelkastanienpollen
männlichen Blütenstand      deutlich gezähntes Blatt    Grösse: 14 –16 µm

    Allergiestufe    Allergiestufe      Allergiestufe     Allergiestufe
    sehr stark       stark              mittel            schwach               27
Merkmale: Knäuelgras bis
 Knäuelgras                       Lieschgras           120 cm hoch mit bis 10 cm
                                                       langer Rispe; Wiesen-Liesch-
                                                       gras bis 150 cm lang, mit
                                                       einem bis 25 cm langen Blü-
                                                       tenstand endend; als Futter-
                                                       pflanze weltweit verbreitet.
                                                       Blütezeit: Mai und Juni und
                                                       Juni bis August (Lieschgras)
                                                       Standort: In der Hügel- und
                                                       Bergstufe in Wiesen und
                                                       Weiden; das erstere zudem
                                                       noch in Waldlichtungen und
                                                       entlang von Wegen.
                                                       Allergien: Gräser sind
                                                       wichtigstes Pollenallergen
                                                       in der Schweiz; ca. 13% der
                                                       Bevölkerung sensibilisiert;
                                                       fast alle Gräserarten führen
                                                       zu Allergien; wichtig wegen
                                                       langer Blütezeit, grosser
                                                       Verbreitung und grosser
                                                       Pollenmenge.
Gemeines Knäuelgras          Wiesen-Lieschgras
Dactylis glomerata L.        Phleum pratense L.

Blütenstand mit noch         Blütenstände mit zahlrei-  Gräserpollen
jungen Staubblättern         chen, langen Staubblättern Grösse: 20–40 µm

                  Allergiestufe       Allergiestufe   Allergiestufe     Allergiestufe
28                sehr stark          stark           mittel            schwach
Mais
 Mais                       Roggen                     Merkmale: Bis 2,5 m hoch
                                                       und bis 5 cm breit; End­-
                                                       blütenstand mit vielen
                                                       männlichen Scheinähren.
                                                       Blütezeit: Juli und August
                                                       Standort: In der Hügel- und
                                                       Bergstufe angepflanzt.
                                                       Allergien: Mais bedeutsam
                                                       wegen seiner Kreuzreaktion
                                                       mit weiteren Gräsern; aller-
                                                       gische Reaktionen auf Mais
                                                       jedoch nur in unmittelbarer
                                                       Nähe der blühenden Felder.
                                                       Roggen
                                                       Merkmale: Bis 2 m hoch;
                                                       Blütenstand 5–20 cm lang.
                                                       Blütezeit: Mai und Juni
                                                       Standort: In der Hügel- und
                                                       Bergstufe kultiviert.
                                                       Allergien: Roggen bedeut-
                                                       sam wegen Kreuzreaktion
                                                       mit weiteren Gräsern.
Mais                       Roggen
Zea mays L.                Secale cereale L.

Blühender Mais mit gelben Hervortretende Staubblät- Roggenpollen
Staubblättern             ter beim blühenden Roggen Grösse: 50–60 µm

    Allergiestufe   Allergiestufe      Allergiestufe     Allergiestufe
    sehr stark      stark              mittel            schwach               29
Wiesen-Sauerampfer
 Ampfer-Arten                                           Merkmale: 20–100 cm
                                                        hoch, mit rispenartigem
                                                        Blütenstand; seine Blüten
                                                        sind meist eingeschlechtig.
                                                        Blütezeit: Mai bis August
                                                        Standort: Von der Hügel-
                                                        bis in die untere alpine Stu-
                                                        fe in Wiesen und Weiden.
                                                        Alpen-Ampfer
                                                        Merkmale: 30–100 cm
                                                        hoch, mit zahlreichen rispi-
                                                        gen Blütenständen, die
                                                        zwittrige Blüten haben.
                                                        Blütezeit: Juli und August
                                                        Standort: Um Alphütten
                                                        grosse Bestände bildend.
                                                        Allergien: Ampfer-Arten
                                                        mit langer Blütezeit ohne
                                                        typisches Blühmaximum;
                                                        Pollengehalt der Luft eher
                                                        gering; allergene Bedeutung
                                                        nicht vollständig geklärt.
Wiesen-Sauerampfer           Alpen-Ampfer
Rumex acetosa L.             Rumex alpinus L.

Blütenstand des Wiesen-      Schmal-eiförmiges Blatt    Ampferpollen
Sauerampfers                 des Alpen-Ampfers          Grösse: 17–23 µm

                  Allergiestufe      Allergiestufe     Allergiestufe      Allergiestufe
30                sehr stark         stark             mittel             schwach
Merkmale: Bis 40 cm hoch;
 Wegerich-Arten                                         je nach Art mit lanzettlichen,
                                                        ovalen oder breit-ovalen
                                                        Laubblättern; 3–10 cm
                                                        lange Blütenstände immer
                                                        am Ende der Stängel mit
                                                        jeweils zahlreichen Blüten.
                                                        Blütezeit: Je nach Art von
                                                        April bis Oktober blühend.
                                                        Standort: In der Hügel- und
                                                        Bergstufe auf feuchten bis
                                                        trockenen, nährstoffreichen,
                                                        oft tiefgründigen, sandigen
                                                        oder reinen Lehmböden in
                                                        Äckern, Wiesen, Weiden,
                                                        entlang oder auf Wegen;
                                                        Pionierpflanze.
                                                        Allergien: Lange Blütezeit
                                                        ohne typisches Blühmaxi-
                                                        mum; Pollengehalt in der
                                                        Luft eher gering; allergene
                                                        Bedeutung nicht vollständig
                                                        geklärt.
Breitwegerich                Mittlerer Wegerich
Plantago major L.            Plantago media L.

Spitzwegerich – P. lan­      Laubblatt von Spitz- (links) Wegerichpollen
ceolata L., Blütenstand      und Mittlerem Wegerich (r.) Grösse: 23–28 µm

    Allergiestufe     Allergiestufe     Allergiestufe     Allergiestufe
    sehr stark        stark             mittel            schwach                 31
Merkmale: 20 – 150 cm ho-
 Gemeiner Beifuss                                         ­he, ausdauernde Pflanze mit
                                                           unangenehmem Geruch; ris-
                                                           piger Blütenstand mit vielen
                                                           bis 4 mm langen Köpfchen.
                                                           Blütezeit: Juli bis September
                                                           Standort: In der Hügel- und
                                                           Bergstufe auf frischen bis
                                                           feuchten, nährstoffreichen
                                                           Böden auf Schuttplätzen,
                                                           entlang von Gewässern und
                                                           Wegen, in Unkrautfluren, im
                                                           Auengebüsch; Kulturpflanze.
                                                           Allergien: Wichtigstes
                                                           Kräuterallergen; im Gegen-
                                                           satz zu anderen Korbblüt-
                                                           lern (Asteraceae) jedoch
                                                           windblütig; hohe Pollenwer-
                                                           te im Wallis, Tessin und z.T.
                                                           in der West- und Nordwest-
                                                           schweiz, einhergehend mit
                                                           Nahrungsmittelallergie
                                                           (Sellerie und Gewürze).
Gemeiner Beifuss – Artemisia vulgaris L.
40 cm hoher Beifuss mit lockerblütigen Ästen

Blütenstand mit vielen ku-    Fiederteiliges Laubblatt, das Beifusspollen
gelig angeordneten Blüten     unterseits weissfilzig ist    Grösse: 17–23 µm

                   Allergiestufe      Allergiestufe      Allergiestufe      Allergiestufe
32                 sehr stark         stark              mittel             schwach
Goldrute
 Goldrute                     Sonnenblume                Merkmale: 40 – 200 cm
                                                         hoch; Blütenköpfe gestielt
                                                         und in Rispen vereinigt.
                                                         Blütezeit: Aug. bis Okt.
                                                         Standort: In der Hügelstufe
                                                         in Gärten, verwildert in Kies-
                                                         gruben, auf Schuttplätzen.
                                                         Sonnenblume
                                                         Merkmale: 50 – 250 cm
                                                         hoch, mit zahlreichen
                                                         sterilen Zungen und Samen
                                                         bildenden Röhrenblüten.
                                                         Blütezeit: Juli bis Sept.
                                                         Standort: Kulturen, Gärten.
                                                         Allergien: Beide Pflanzen
                                                         bilden eine Allergengemein-
                                                         schaft mit Beifuss; Allergien
                                                         jedoch selten, da wegen
                                                         Insektenblütigkeit kaum
                                                         Pollen in der Luft; Blumen
                                                         in Wohnungen können
                                                         Symptome auslösen.
Goldrute                     Einjährige Sonnenblume
Solidago gigantea Aiton      Helianthus annuus L.

Köpfchen der Goldrute mit    Blick in eine Sonnenblume   Sonnenblumenpollen
vielen Röhrenblüten          mit stäubenden Blüten       Grösse: 30–32 µm

    Allergiestufe     Allergiestufe      Allergiestufe     Allergiestufe
    sehr stark        stark              mittel            schwach                 33
Merkmale: 20 – 90 cm (bis
 Ambrosia                                                      200 cm) grosse ­einjährige
                                                               Pflanze, ährenförmiger
                                                               ­Blü­ten­stand, Stängel und
                                                                Blätter behaart.
                                                                Blütezeit: Ende Juli bis
                                                                Anfang Oktober
                                                                Standort: In der Hügel­stufe
                                                                auf offenen Flächen, Feldern
                                                                und Baustellen, entlang von
                                                                Strassen, in Kiesgruben und
                                                                Hausgärten (kann im Vogel­
                                                                futter enthalten sein). Erst in
                                                                Genf und im Tessin h­ äufiger,
                                                                sonst ­zerstreut. In Ausbreitung!
                                                                Allergien: ­wichtigstes Pol­
                                                                len­allergen in Nord­ame­rika.
                                                                Pollen sind aggres­siver als
                                                                Gräserpollen. Heu­schnupfen
                                                                und Asthma treten auf.
                                                                Kreuzreaktion mit andern
                                                                Korbblütlern sowie Melone
                                                                und Banane. Weitere Infos:
                                                                ­www.ambrosia.ch.
Aufrechtes Traubenkraut, Ambrosia artemisiifolia L.

Männl. Blütenstand, Köpfchen Blätter kurzhaarig, drei­         Ambrosiapollen
mit 5–12 Röhrenblüten, weibl. eckig bis oval, fiederteilig,    Grösse: 20–22 µm
Köpfchen in Blattwinkel       beidseitig grün
                     Allergiestufe       Allergiestufe        Allergiestufe         Allergiestufe
34                   sehr stark          stark                mittel                schwach
Telefon 031 359 90 00
aha!infoline 031 359 90 50
www.aha.ch

www.pollenundallergie.ch
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