Baumlehrpfad Friedrichsau 2. Auflage - Stadt Ulm
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Baumlehrpfad Friedrichsau 2. Auflage Herausgegeben von: Stadt Ulm, Grünflächen und Öffentlichkeitsarbeit Texte: Abteilung Grünflächen, Carmen Kreiser Lageplan: Braun Engels Gestaltung, Ulm Bilddokumente: www.baumkunde.de, www.biowin.at, www.finba.at, Carmen Kreiser, Günther Blaich, S. Schnell, Dr. Veit Dörken, Abteilung Grünflächen, Stadtarchiv Ulm, Stadt Ulm Öffentlichkeitsarbeit Titelbild: Stadtarchiv Ulm Gestaltung: Instinktiv Media, Ulm
15 Die Ulmer Friedrichsau 2 Anlässlich seines ersten Besuchs in Ulm 1811 spendierte besonderen Reiz der Parkanlage aus und Friedrich I. 2000 Gulden „als einen Beitrag zur Errichtung prägen die Atmosphäre mit stimmungsvollen, des neuen Spaziergangs, welchen sie unter dem Namen von den Jahreszeiten geprägten Veränderun- Friedrichsaue anlegen wollen". Schnell entdeckten die gen durch unterschiedlichste Blüten, Früchte Ulmer die Vorzüge der königlichen Gabe. Es siedelten und Herbstfärbungen. Im laubfreien Winter- sich Vereine wie die "Hundskomödie" an, die Au wurde zustand erleben wir oft erst auf den zwei- Schauplatz sonntäglicher Konzerte und letztlich hat man ten Blick die Schönheit der artspezifischen ihr auch die Wiedergeburt des Schwörmontags zu ver- Wuchsformen der Bäume (Habitus) mit deren danken. Ab 1860 wurde sie regelmäßig Ziel karnevalesker individuellen Verzweigungen und facettenrei- Wasserfahrten, die an den in Vergessenheit geratenen chen Ausbildungen von Rinde und Borke. Schwörtag erinnerten. Neben einheimischen Bäumen wie Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Esche und Co. sind Über die Jahre hat die Au natürlich ihr Gesicht verändert. zahlreiche Exoten wie z.B. Amberbaum, Teile der Bundesfestung wurden in ihr gebaut, neue Seen Eisenholzbaum, Gleditschie, Kuchenbaum, und Wiesen angelegt und 1980 erfuhr sie zur Landesgar- Riesenmammutbaum, Sumpfzypresse, tenschau eine gründliche Umgestaltung. Ihre Identität, Trompetenbaum, Urweltmammutbaum aus ihren Charme und ihr ganz eigenes Flair hat sie dabei aller Herren Länder aber auch der Ginkgo als aber nicht verloren. Relikt einer 150 Mio. Jahre alten Pflanzen- gruppe zu bestaunen. Seit über 200 Jahren gibt es die Friedrichsau nun. Sie ist die grüne Lunge Ulms, Heimat des Tiergartens, des Anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Fried- liebgewonnenen Bärengeheges, urgemütlicher Biergärten richsau“ wurden 2011 auf 62 Natursteinste- und sogar mehrerer Kindergärten - kurzum: der beliebtes- len mit Infoschildern 46 Baumarten portrai- te Freizeitpark der Ulmerinnen und Ulmer. tiert und ein ca. 2 km langer, beschilderter Rundgang eingerichtet. Start- und Endpunkt Der Baumlehrpfad ist die große Eiche am neugestalteten Ein- gang in die Friedrichsau nahe der Straßen- Der vielfältige Baumbestand bahnhaltestelle Donauhalle / Messegelände. der Friedrichsau weist ca. 1.300 Bäume mit über 60 Die Broschüre mit wissenswerten Informa- verschiedenen Baumarten auf. tionen, aussagekräftigen Fotos und einem Familie: Ulmengewächse Die ältesten, teils mächtigen übersichtlichen Lageplan soll in Kombination (Ulmaceae) Exemplare insbesondere von mit dem Baumlehrpfad dazu beitragen, den Herkunft: Europa Stieleichen, Bergahorn und Besucherinnen und Besuchern die Vielfalt, Lebenszeit: ca. 250 Jahre Eschen sind bis zu 300 Jahre Schönheit und ökologische Bedeutung der Max. Größe: 20 - 30 m alt. Die wertvollen Bäume in Bäume vor Ort näher zu bringen. der Friedrichsau machen den 2 3
Nr. Bezeichnung deutsch Bezeichnung botanisch 37 Robinie Robinia pseudoacacia 1 Stiel-Eiche Quercus robur 38 Schwarz-Pappel Populus nigra 2 Zerr-Eiche Quercus cerris 39 Holländische Linde Tilia x vulgaris 'Pallida' 3 Rot-Buche Fagus sylvatica 40 Baum-Hasel Corylus colurna 4 Rot-Eiche Quercus rubra 41 Europäische Lärche Larix decidua 5 Silber-Linde Tilia tomentosa 42 Gemeine Eibe Taxus baccata 6 Hänge-Buche Fagus sylvatica 'Pendula' 43 Kanadische Hemlocktanne Tsuga canadensis 7 Trauer-Weide Salix alba 'Tristis' 44 Winter-Linde Tilia cordata 8 Blumen-Esche Fraxinus ornus 45 Trompetenbaum Catalpa bignonioides 9 Gewöhnliche Platane Platanus x hispanica 46 Hopfen-Buche Ostrya x carpinifolia 10 Feld-Ahorn Acer campestre 47 Flatterulme Ulmus laevis 11 Spitz-Ahorn Acer platanoides 48 Hänge-Birke Betula pendula 12 Japanischer Schnurbaum Sophora japonica 49 Wald-Tupelobaum Nyssa sylvatica 13 Sommer-Linde Tilia platyphyllos 50 Tulpenbaum Liriodendron tulipifera 14 Japanische Zelkove Zelkova serrata 51 Blut-Buche Fagus sylvatica f. purpurea 15 Amur-Korkbaum Phellodendron amurense 52 Sumpfzypresse Taxodium distichum 16 Hainbuche Carpinus betulus 53 Baum-Magnolie Magnolia kobus 17 Gemeine Rosskastanie Aesculus hippocastanum 54 Eisenholzbaum Parrotia persica 18 Kaukasische Flügelnuss Pterocarya fraxinifolia 55 Kuchenbaum Cercidiphyllum japonicum 19 Echte Walnuss Juglans regia 56 Eschen-Ahorn Acer negundo 20 Götterbaum Ailanthus altissima 21 Esskastanie Castanea sativa 22 Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus 23 Amerikanischer Liquidambar styraciflua Amberbaum 24 Urwelt-Mammutbaum Metasequoia glyptostroboides 25 Feld-Ulme Ulmus minor 26 Gemeine Esche Fraxinus excelsior 27 Berg-Kirsche Prunus sargentii 'Accolade' 28 Japanische Lärche Larix kaempferi 29 Riesen-Mammutbaum Sequoiadendron giganteum 30 Schwedische Mehlbeere Sorbus intermedia 31 Ginkgo Ginkgo biloba 32 Speierling Sorbus domestica 33 Sumpf-Eiche Quercus palustris 34 Amerikanische Gleditschie Gleditsia triacanthos 35 Schwarz-Nuss Juglans nigra 36 Vogel-Kirsche Prunus avium 4 5
1 Stiel-Eiche Zerr-Eiche 2 Quercus robur Quercus cerris Die Stiel-Eiche kann bis Die Zerr-Eiche ist ein zu 40 m hoch und 500- wichtiges Waldgehölz in 800 Jahre alt werden. Die ihrer Heimat Südeuropa. Nussfrüchte befinden sich In Mitteleuropa ist sie ein in einem flachen Frucht- beliebter Parkbaum, der becher auf 4-6 cm langen eine Höhe von 35 m errei- Stielen, daher der Name. chen kann. Im Vergleich zu Diese Früchte sind eine anderen Eichenarten ist die wichtige Nahrung für viele Zerr-Eiche, mit ‘nur’ 200 Vogel- und Säugetierarten. Jahren nicht sehr langlebig. Früher war die Eichel- Die Blätter sind im Ge- mast eine weit verbreitete gensatz zur Stieleiche tief Bewirtschaftungsform. Im eingebuchtet. Die Früchte Herbst verfärbt sich das reifen erst im zweiten Jahr Laub gelb bis bräunlich und sind sehr dekorativ. und verbleibt bei kleineren Die Becher sind sehr stark Eichen oft bis zum Frühjahr von fädigen, abstehenden am Baum. Kein anderes Schuppen umgeben. In einheimisches Holz hat die südlichen Ländern dient Widerstandskraft der Eiche die Zerr-Eiche zu Fut- oder auch nur ähnlich gute terzwecken. Die Eicheln Haltbarkeitseigenschaften werden als Schweinefutter unter Wasser. Jedoch ist verwendet, was dem Speck die Stiel-Eiche im Alter ein besonderes Aroma gibt. sehr blitzgefährdet. Seit Die Zweige dienen eben- dem 18. Jahrhundert gilt falls als Viehfutter. Das Holz die standhafte Eiche als ähnelt in der Haltbarkeit Nationalbaum Deutsch- und Verwendung dem der lands, deren Zweige auf Stiel-Eiche. deutschen Cent-Münzen abgebildet sind. Familie: Buchengewächse Familie: Buchengewächse (Fagaceae) Früchte (Fagaceae) Herkunft: Europa Herkunft: Südeuropa Blütezeit: Mai - Juni Blütezeit: April - Mai Max. Größe: ca. 40 m Früchte Max. Größe: ca. 35 m 3 Standorte 2 Standorte 6 7
3 Rot-Buche Rot-Eiche 4 Fagus sylvatica Quercus rubra Die Rot-Buche oder Gemei- Die Rot-Eiche ist ein rasch- ne Buche ist ein 25-30 m wüchsiger Forst- und Park- hoher Baum mit bleigrauer, baum mit einer Höhe von glatter Rinde. Sie ist ein bis zu 35 m, der in Europa wichtiger, weit verbreiteter seit dem 18. Jh. kultiviert Forstbaum, gut für He- wird. Bei jungen Exempla- ckenpflanzungen geeignet ren können Jahrestriebe bis und kann 300-400 Jahre 2,5 m Länge möglich sein. alt werden. Die Früchte Die Rot-Eiche kann 400 (Bucheckern) sind einsami- Jahre alt werden und dabei ge Nüsse in einer borstigen einen Stammdurchmesser Fruchthülle, welche beim von 2,0 m erreichen. Die Verzehr größerer Mengen Früchte sind im Gegensatz schwach giftig sind. Der zur Stiel-Eiche nur 2-3 cm Name der Rot-Buche ist groß und kurz gestielt. In auf das im Vergleich zur ihrer Heimat ist die Rot-Ei- Hainbuche rötlichere Holz che aufgrund ihrer präch- zurückzuführen, welches tig roten Herbstfärbung, für den Innenausbau vor allem bei jüngeren (Möbel, Parkett) und für Bäumen, maßgeblich am Spielzeug verwendet wird. ‘Indian Summer’ (= Farben- Der heutige Begriff ‘Buch’ spiel der Wälder im Spät- ist auf die Buche zurück- sommer/Frühherbst) betei- zuführen. Schon die alten ligt. Der Name stammt vom Germanen ritzten geheime roten Herbstlaub und von Schriftzeichen in Stäbe aus der rötlichen Färbung des Buchenholz, woraus auch Holzes ab. Die Rot-Eiche ist der Begriff ‘Buchstabe’ zudem offizieller Staats- abgeleitet ist. baum des US-Bundesstaa- tes New Jersey. Familie: Buchengewächse Familie: Buchengewächse (Fagaceae) (Fagaceae) Herkunft: Mitteleuropa Herkunft: östliches Blütezeit: April - Mai Frucht Früchte Nordamerika Max. Größe: 25 - 30 m Blütezeit: Mai Max. Größe: ca. 35 m 2 Standorte 2 Standorte 8 9
5 Silber-Linde Hänge-Buche 6 Tilia tomentosa Fagus sylvatica ‘Pendula’ Die Silber-Linde erreicht Die Hänge-Buche wurde eine Wuchshöhe von 25- 1836 in England entdeckt. 30 m und ist aufgrund Es handelt sich um eine ihrer Widerstandsfähigkeit Form der Rotbuche, die ein bewährter Straßen- züchterisch weiterent- baum. In ihrer Heimat tritt wickelt wurde und oft die Silber-Linde auch als auch als Trauerbuche be- waldbildender Baum in zeichnet wird. Sie ist als Erscheinung. Die Rin- junger Baum sehr langsam de jüngerer Bäume ist wachsend, kann jedoch bis grünlich-grau und glatt. zu 30 m hoch und 25 m Im Alter entwickelt sich breit werden. Die typische ein feines, flaches Leisten- Trauerform ist vor allem bei und Furchenmuster. Auf- älteren Bäumen deutlich grund der dichten, weiß- sichtbar. Die langen Zweige filzigen Behaarung an der sind bis zum Boden herab- Unterseite erscheint das hängend, daher der Name. Blatt silbrig, woher auch Als Früchte befinden sich der Name kommt. Die immer zwei Nüsse (Buch- Herbstfärbung ist gold- eckern) in einer Fruchthülle. gelb. Die stark duftenden Das glänzende, glatte Blatt Blüten in der zweiten Juli- ist auf der Unterseite leicht hälfte sind pollenarm und behaart und leuchtet im nektarreich. Daher sind Herbst gelb bis rotbraun. Silber-Linden wichtige Bie- Die Hänge-Buche ist wie nen- und Hummelweiden die Rot-Buche eine Schat- im nektararmen Spätsom- tenbaumart. Das heißt sie mer. Der Baum hat wegen gedeiht noch bei 1/60 des seiner Abgasverträglichkeit vollen Tageslichts. Zudem als Stadtbaum an Bedeu- ist sie winterhart bis -30°C. tung zugenommen. Familie: Lindengewächse Familie: Buchengewächse (Tiliaceae) (Fagaceae) Früchte Herkunft: Südosteuropa Herkunft: Mitteleuropa Blütezeit: Juli Blütezeit: April - Mai Max. Größe: 25 - 30 m Max. Größe: ca. 30 m Früchte 10 11
7 Trauer-Weide Blumen-Esche 8 Salix alba `Tristis` Fraxinus ornus Die Trauer-Weide ist ein Die Blumen-Esche, auch mittelgroßer, malerischer Manna-Esche genannt, Baum mit weit ausladen- wächst langsamer als alle den Ästen und bis zum anderen Eschen und wird Boden herabhängenden höchstens 15 m hoch. Zweigen. Daher wird Durch das Eschentrieb- sie auch Hänge-Weide sterben ist sie als trocken- genannt. Da die Trauer- resistenteste Eschenart in Weide Staunässe und der Regel nicht bedroht. Überschwemmungen ver- Die cremeweißen ca. 20 trägt, wird sie oft an Ufern cm großen Blütenrispen von Gewässern gepflanzt. wirken von weitem wie Durch das Spiegeln der Blumensträuße,die über herabhängenden Zweigen den Baum verteilt hängen. im Wasser bekommt der Die Blüten duften süß und Baum einen besonderen ihr Pollen ist bei Bienen, Charme und dient immer Hummeln und Schmet- wieder Künstlern als In- terlingen sehr beliebt. spirationsquelle. In der Aus Astwunden bei der Rinde befindet sich Salizin, Blumen-Esche tritt ein das zu Acetyl-Salizyl-Säure weißer, süßer Saft (Mannin) im menschlichen Körper aus. Dieser Saft wird in der umgewandelt wird und Medizin z.B als Bindemittel schmerzhemmend wirkt. bei Tabletten für drohendes Daher knabberten früher Nierenversagen verwendet. die Menschen bei Schmer- Zudem kann durch einen zen an der Rinde der weiteren Bearbeitungspro- Trauer-Weide. zess ein Süßstoff daraus gewonnen werden, der für Diabetiker besonders gut geeignet ist. Familie: Weidengewächse Blüten Familie: Ölbaumgewächse (Salicaceae) (Oleaceae) Herkunft: Europa und Asien Herkunft: Südeuropa Blütezeit: April - Mai Blütezeit: Mai - Juni Max. Größe: 15 - 20 m Max. Größe: 15 m 12 13
9 Gewöhnliche Platane Feld-Ahorn 10 Platanus x hispanica Acer campestre Die Platane wird bis zu Der Feld-Ahorn ist ein 40 m hoch und in Deutsch- raschwüchsiger 10-15 land häufig als Park- und m hoher Baum, oft auch Alleebaum gepflanzt. Sie mehrstämmig, der bis 100 ist sehr stadtklimafest, Jahre alt werden kann. Er anpassungsfähig und ver- wird häufig an Straßenbö- trägt wegen des hohen schungen gepflanzt und ist Ausschlagvermögens auch ein wertvolles Vogelschutz- Schnittmaßnahmen bis ins gehölz. Die Blätter führen alte Holz gut. Die ahorn- Milchsaft, sind drei- bis ähnlichen, handförmigen fünflappig und kleiner als und 15-20 cm großen bei Berg- und Spitz-Ahorn. Blätter sind derb und fest. In der Herbstfärbung Die Herbstfärbung ist eher zeigen sie sich leuchtend unauffällig. Dafür ist die gelb bis orange. Die beiden Platane an ihrer gelb- bis Fruchtflügel sind waag- graubraunen Rinde, die recht angeordnet. Der sich in größeren Platten ab- Feld-Ahorn ist sehr wär- löst, gut zu erkennen. Die mebedürftig und verlangt 15-20 cm langen Frucht- mehr Sonnenwärme als stände mit 2-3 kugeligen Berg- und Spitz-Ahorn. Früchten bleiben den Win- An jungen Exemplaren ist ter über am Baum hängen. die Rinde oft sehr ausge- Erst nach dem Zerfasern prägt mit flügelartigen der Fruchtstandsachsen fal- Korkleisten. Die Borke ist len die Früchte auf den Bo- längs- und querrissig. Die den. Der Baum wird kaum Blätter des Feldahorns forstwirtschaftlich genutzt. waren früher ein wichti- Teilweise werden aus dem ges Nahrungsmittel und hellen Splintholz Furniere wurden wie Sauerkraut und Intarsien gefertigt. eingestampft. Familie: Platanengewächse Familie: Seifenbaumgewächse (Platanaceae) Früchte (Sapindaceae) Herkunft: unbekannt, Hybride Herkunft: Europa Blütezeit: Mai Blütezeit: April - Mai Max. Größe: ca. 40 m Max. Größe: 10 - 15 m Früchte 2 Standorte 14 15
11 Spitz-Ahorn Japanischer Schnurbaum 12 Acer platanoides Sophora japonica Der Spitz-Ahorn ist ein viel- Der Schnurbaum hat eine fach gepflanzter, mächtiger weit ausladende und runde Park- und Alleebaum mit Krone, mit einer unregel- einer breit ausladenden mäßigen Astzusammen- Krone und einer Höhe von stellung und verdrehten 20-30 m. Er ist die einzige Ästen. Die späte Blüte heimische Ahorn-Art, bei von Juli bis August ist eine der die gelblichen Blüten Besonderheit, da kaum vor dem Laubaustrieb voll ein Baum dieser Größe so zur Geltung kommen. Er spät blüht. Die schwarzen ist eine hervorragende Fut- Samen der Früchte sitzen terpflanze für Bienen. Die in länglichen Schoten, fünf- bis siebenlappigen, die so eingeschnürt sind, bogig gezähnten Blätter dass sie wie Perlschnüre färben sich im Herbst wirken. Daher der Name leuchtend gelb-orange und Schnurbaum. Die Früchte führen, im Gegensatz zum sind giftig und enthalten Berg-Ahorn, Milchsaft in haluzinogene Inhaltsstoffe. den Stielen. Die Fruchtflü- Der Schnurbaum ist ein gel sind stumpfwinklig bis Klimawandelgehölz. Er fast waagrecht angeord- übersteht Unwetter, lange net. Der Spitz-Ahorn wird Trockenheit und Hitze. ca. 150 Jahre alt und bildet dabei Stämme mit einem Durchmesser von 60-100 cm aus. In Siedlungsbe- reichen wird häufig auch die kugelkronige Sorte ‘Globosum’ als Kleinbaum gepflanzt. Familie: Seifenbaumgewächse Familie: Hülsenfrüchtler (Sapindaceae) (Fabaceae) Herkunft: Mitteleuropa Herkunft: Asien Blütezeit: März - April Blütezeit: Juli - August Max. Größe: 20 - 30 m Max. Größe: 15 - 20 m Blüten Früchte 4 Standorte 16 17
13 Sommer-Linde Japanische Zelkove 14 Tilia platyphyllos Zelkova serrata Die Sommer-Linde ist ein Die Zelkove ist ein ausla- beliebter Park- und Allee- dender Baum mit einem baum und kann eine Höhe sehr kurzen, aber dickem bis 40 m erreichen. An der Stamm. Sie kann bis zu Unterseite der Blätter sitzen 30 m hoch und 1000 Jahre weißliche Haarbüschel, alt werden. An den Blättern während die Winter-Linde kann man die Verwandt- dort dichte, rostrote Haare schaft zur Ulme erkennen, aufweist. Im Herbst färben deren Herbstfärbung in sich die Blätter goldgelb. einem kräftigen Orange Der Blütenduft der Som- leuchtet. In Asien gehört mer-Linde ist gegen Abend die Zelkove zu den mäch- besonders intensiv. Mit tigsten Bäumen und in der Blüte der Sommer- Japan wird sie wie der Linde beginnt bei uns der Ginkgo verehrt. Das Kern- Hochsommer. Die Linde holz ist sehr elastisch und ist als Dorf-, Friedens-, deshalb wurden daraus Gerichts- und Tanzlinde berühmte japanische Bö- der bedeutsamste Baum gen (”Yumi”) gefertigt. Die der europäischen Kultur- Zelkove ist sehr resistent geschichte und kann bis und verträgt große Hitze, zu 1000 Jahre alt werden. wodurch sie auch zu den Das weiche, ‘linde’ (daher Klimawandelgehölzen wohl der Name) Holz findet zählt. unter anderem Verwen- dung als Schnitzholz und in der Spielzeugherstellung. Lindenblütentee wird als Hausmittel z.B. bei grippa- len Infekten genutzt. Familie: Lindengewächse Familie: Ulmengewächse (Tiliaceae) (Ulmaceae) Früchte Herkunft: Mitteleuropa Herkunft: Asien Blütezeit: Juni - Juli Blütezeit: April - Mai Max. Größe: 30 - 40 m Max. Größe: ca. 30 m Früchte 18 19
15 Amur-Korkbaum Hainbuche 16 Phellodendron amurense Carpinus betulus Der Amur-Korkbaum kann Die Hainbuche ist ein 20 m hoch werden und schnellwachsender, bis 25 dabei einen Stammdurch- m hoher Baum, der bis zu messer von bis zu 60 cm 150 Jahre alt werden kann. erreichen. Die Rinde ist Die dunkelgraue Rinde orange-braun und wird zeigt sich glatt mit hel- immer mehr ein dicker, lem Netzmuster. Es kann rissiger Korkmantel. Diese beim Stamm oft auch zu Korkzellen können regel- Drehwuchs kommen. Sie mäßig geerntet werden, neigt zu Stockausschlag da sie ständig nachwach- und verträgt wegen ihrer sen. Der gemahlene enormen Regenerationsfä- Korkmantel und auch der higkeit auch einen kräfti- Pflanzensaft werden in der gen Rückschnitt. Das Laub chinesischen Medizin ver- verfärbt sich im Herbst hell- wendet. Der Amur-Kork- bis leuchtend gelb, bleibt baum kommt aus dem jedoch zu einem beträcht- Amur-Gebiet zwischen lichen Teil bis zum Frühjahr Nordchina, Russland und an der Pflanze. Damit ist Korea. Dort herrschen ex- die Hainbuche auch ein treme Klimabedingungen, ideales Gehölz für Hecken- von Hitze und Trockenheit pflanzungen. Die Hainbu- bis hin zu sehr kalten che liefert eines der härtes- Temperaturen. Durch die ten, heimischen Hölzer mit extreme Stresstoleranz des sehr heller Farbe, weshalb Amur-Korkbaumes wird er das Holz auch Weißbuche in Nordamerika und Ost- genannt wird, obwohl die europa bereits gerne als Hainbuche nicht zu den Straßenbaum verwendet. Buchen, sondern zu den Birkengewächsen gehört. Familie: Rautengewächse Familie: Birkengewächse (Rutaceae) (Betulaceae) Herkunft: Asien Herkunft: Europa Blütezeit: Juni Blütezeit: April - Mai Max. Größe: bis 20 m Max. Größe: ca. 25 m Früchte Früchte 2 Standorte 20 21
17 Gemeine Rosskastanie Kaukasische Flügelnuss 18 Aesculus hippocastanum Pterocarya fraxinifolia Die Rosskasstanie ist ein Die Flügelnuss ist ein 15- häufig vorkommender 20 m hoher, meist mehr- Parkbaum und kann bis stämmiger Baum mit breit zu 300 Jahre alt werden. ausladender Krone. Der Auffallend sind die bis zu Austrieb der Blätter ist 30 cm hohen, rispenarti- sehr früh, im Herbst färbt gen, weißen Blütenstände. sich das Laub gelb. Die Während der Blüte von Früchte sind halbkreisför- April bis Mai kommt es mige, geflügelte Nüsschen, zu einem ‘Farbwechsel’, die zu vielen an einer 20- wobei sich die Saftmale 45 cm langen Spindel wie von weiß über gelblich bis aufgeschnürt sind. Die ein- karminrot verändern. Aus zelnen Früchtchen sehen der Rinde der Rosskastanie wie kleine Elefantenköpfe wird Aesculin gewonnen, aus. Aus den weit- und das Verwendung in Son- flachreichenden Wurzeln nenschutzmitteln findet. wachsen häufig Schosse Zudem finden Kastanien- empor, die urwaldähnliche präparate Anwendung in Dickichte bilden können. vielen Bereichen der Medi- Diese sind so kräftig, dass zin, z.B. die Samenextrakte sie Pflasterbeläge problem- zur Behandlung von Durch- los hochdrücken können. blutungsstörungen. Der Die Flügelnuss steht sehr Befall der Bäume mit der früh im Saft, deshalb sollen Rosskastanien-Miniermotte Schnittmaßnahmen nur ‘Cameraria ohridella’ führt im Sommer bzw. Herbst seit einigen Jahren zu früh- durchgeführt werden, da zeitiger Bräune der Blätter die Bäume sonst sehr stark und bereits im August zu bluten. vorzeitigem Blattfall. Familie: Rosskastanienge- Früchte Familie: Walnussgewächse wächse (Hippocastanaceae) (Juglandaceae) Herkunft: Mitteleuropa, Balkan Herkunft: Asien Blütezeit: April - Mai Blütezeit: April - Mai Max. Größe: ca. 25 m Früchte Max. Größe: 15 - 20 m 2 Standorte 2 Standorte 22 23
19 Echte Walnuss Götterbaum 20 Juglans regia Ailanthus altissima Walnussbäume sind som- Der Götterbaum wird 20- mergrüne, breitkronige 25 m hoch und ist ein Bäume mit einer Höhe bis mehrstämmiger Parkbaum, 30 m. Sie können bis zu bei dem die jungen Zweige 600 Jahre alt werden und sehr dick und dicht behaart einen Stammdurchmesser sind. Er ist der schnellst- von 2 m erreichen. Die wüchsigste Baum in Europa echte Walnuss ist einhäu- in den ersten 5-10 Jahren sig, d.h. auf einer Pflanze und wegen seiner hohen gibt es männliche und Abgasverträglichkeit gut weibliche Blüten. Die als Stadtbaum geeignet, Früchte der Walnuss sind erreicht aber selten ein essbar und sehr gesund. Alter über 100 Jahre. Die Sie enthalten unter an- Blätter sind 45-75 cm lang derem Vitamin E, Eisen, mit 13-25 Fiedern. Auf- Magnesium, und Zink. Die fällig ist die glatte Rinde grünen Fruchtschalen sind mit weißen Längsrissen, nicht zum Verzehr geeig- die jedoch wie der Samen net, da diese Pilze enthal- giftig für Menschen ist. Die ten die ein Gift bilden. Das reichblütigen, gelblichen dunkelbraune Holz der Rispen verströmen im Juli Echten Walnuss wird als einen angenehmen Duft. Furnier und Möbelholz Der Name ‘Götterbaum’ sehr geschätzt. (engl.:’Tree of Heaven’) be- zieht sich auf seine beson- dere Wuchsform mit nach oben gerichteten Ästen. Bei großen Beständen wird der Götterbaum zur Honig- gewinnung genutzt. Früchte Familie: Walnussgewächse Familie: Bittereschengewächse (Juglandaceae) (Simaroubaceae) Herkunft: Asien Herkunft: Asien Blütezeit: April - Mai Blütezeit: Juli - August Max. Größe: bis 30 m Max. Größe: 20 - 25m Früchte 24 25
21 Esskastanie Berg-Ahorn 22 Castanea sativa Acer pseudoplatanus Die Esskastanie ist ein Die natürlichen Standorte mächtiger Großbaum mit sind Buchenmischwäl- einer Höhe bis zu 35 m der der Gebirge, er wird und einer breiten Krone aber häufig als Allee- und von 10 - 15 m. Die Früch- Parkbaum gepflanzt. Die te der Esskastanie, die markanten, rechtwinklig sogenannten Maronen, angeordneten Flügelfrüch- stecken in einer stachligen te sind ab September am Hülle, die nach der Reife Baum zu erkennen. Im im Oktober / November Herbst färbt sich zudem aufbricht. Für die Reife der das stumpf fünflappige Maronen ist eine sonnige Blatt leuchtend gelb, in und warme Lage wichtig. Bergregionen auch rötlich. Trotzdem kann es 10 - 15 Der Berg-Ahorn kann bis zu Jahre dauern bis die ersten 500 Jahre alt werden. Das Früchte an einem Baum helle, feste Holz wird für gebildet werden. In Süd - die Herstellung von Musik- und Westeuropa wird die instrumenten (Gitarre, Gei- Esskastanie aufgrund der ge) genutzt und zu hohen Früchte und auch als Holz- Preisen gehandelt. Im Alter lieferant angebaut. Nicht wird eine zierende, silbrige verwechseln sollte man die bis graubraune Schuppen- Früchte der Esskastanie mit borke ausgebildet, die der den Früchten der häufiger Rinde der Platanen ähnelt anzutreffenden Rosskas- (pseudoplatanus). Aus tanie. Deren Früchte sind den heimischen Ahorn- ungeniessbar und dienen Arten hat man vor allem in lediglich als Tierfutter. Kriegszeiten den süßen Saft gewonnen und eingekocht. 100 Liter ergeben ca. 1 kg Ahornzucker. Familie: Buchengewächse Familie: Seifenbaumgewächse (Fagaceae) (Sapindaceae) Herkunft: Europa Herkunft: Mitteleuropa Blütezeit: Juni - Juli Blütezeit: April - Mai Max. Größe: bis 35 m Max. Größe: ca. 30 m Blüten 26 27 Früchte
23 Amerikanischer Urwelt-Mammutbaum 24 Amberbaum Metasequoia glyptostroboides Liquidambar styraciflua Der Amerikanische Am- Der raschwüchsige Mam- berbaum erreicht in seiner mutbaum ist sommergrün, Heimat eine Wuchshöhe wird ca. 30 m, vereinzelt bis zu 45 m (in Mitteleuro- sogar bis 50 m hoch und pa 10-20 m). Das ahorn- kann ein Alter von über ähnliche Laub verfärbt sich 400 Jahren erreichen. Die im Herbst orangegelb bis Nadeln färben sich im leuchtend rot. Wegen sei- Herbst kupfern und fallen nes Zierwertes findet sich ab. Jungbäume besitzen der Amberbaum immer eine ausgeprägte rotbrau- häufiger in Gärten und ne Borke, welche in Platten Parkanlagen. Am älteren abblättert. Die Stämme Holz bilden sich markante älterer Bäume besitzen Korkleisten. Das Harz des eine graue bis graubrau- Amerikanischen Amber- ne Borke mit markanten baumes wurde von den Kehlungen und darunter Indianern als natürlicher liegender rotbrauner Rinde. Kaugummi genutzt. Darin Die als lebendes Fossil sowie zur Parfümierung geltende Gattung Metase- von Seifen, Kosmetika, quoia wurde 1941 anhand Tabak und Parfums findet fossiler Reste aus Japan es heute noch Verwen- beschrieben. In China dung. Der wissenschafliche wurde zeitgleich ein kleines Name setzt sich aus liquid Vorkommen lebender Bäu- = flüssig und amber = me entdeckt, die dort als duftendes Harz zusammen. ‘Wasserlärchen’ bezeichnet Das Holz des Amberbaums wurden. In Europa sind Rinde ist bei Tischlern für den Fossilien in Braunkohleflö- hochwertigen Wohnmöbel- zen des Tertiär zu finden, bau geschätzt, die Zweige da der Baum zu dieser Zeit des Baumes sind gesuchte dort heimisch war. Wünschelruten. Familie: Zaubernussgewächse Familie: Sumpfzypressen- (Hamamelidaceae) Früchte gewächse (Taxodiaceae) Herkunft: Nordamerika Herkunft: China Blütezeit: Mai Blütezeit: März - April Max. Größe: 10 - 20 m Junger Zapfen Max. Größe: ca. 30 m 2 Standorte 2 Standorte 28 29
25 Feld-Ulme Gemeine Esche 26 Ulmus minor Fraxinus excelsior Die Feld-Ulme kann bis 40 Die Gemeine Esche ist in m hoch und 600 Jahre alt Mitteleuropa als typischer werden. Die 6-10 cm lan- Vertreter in Au- und Laub- gen und 8 cm breiten Blät- mischwäldern sehr stark ter haben Ähnlichkeit mit verbreitet. Sie ist einer der Hainbuchenblättern. Der wenigen einheimischen Herbstaspekt ist gelblich. Bäume mit gefiederten Die Früchte sind geflügelt Blättern. Ein eindeutiges und treten büschelartig Merkmal sind die schwar- auf. Die Feld-Ulme ist zen Winterknospen. Die die vom Ulmensterben Esche treibt sehr spät im am stärksten betroffene Jahr aus, je nach Witte- Art. Der Pilz ‘Ceratocystis rung kann dies erst im Juni ulmi’ verstopft hierbei die erfolgen. Sie kann bis zu Leitungsbahnen, wodurch 200 Jahre alt werden und es zur Unterbrechung der Stämme von 1 m Dicke bil- Wasserversorgung kommt den. Mit 40 m Höhe ist sie und Zweige absterben. Alte einer der hochwüchsigsten Feld-Ulmen sind deshalb Laubbäume der heimischen kaum noch zu finden. Der Flora. Ihre Früchte sind Ulmensplintkäfer über- Flügelnüsse, die bis zu 150 trägt den Pilz, wodurch m weit fliegen können. Das auch Jungbäume bei helle Eschenholz ist sehr beginnender Borkenbil- hart, dennoch elastisch und dung infiziert werden und splittert nicht, weshalb es absterben. Nach intensiver zur Fertigung von Turnge- Forschungstätigkeit sind räten und Werkzeugstie- mittlerweile durch Auslese len genutzt wird. Früher und Züchtung weitest- wurden Lanzen und Speere gehend resistente Sorten daraus gefertigt. erhältlich. Familie: Ulmengewächse Familie: Ölbaumgewächse (Ulmaceae) (Oleaceae) Herkunft: Europa Herkunft: Europa Blütezeit: März Früchte Blütezeit: April Max. Größe: ca. 40 m Früchte Max. Größe: ca. 40 m 2 Standorte 30 31
27 Berg-Kirsche Japanische Lärche 28 Prunus sargentii ‘Accolade’ Larix kaempferi Die Berg- oder Sachalin- Die japanische Lärche ist Kirsche ist eine frühblü- in den Bergwäldern von hende, japanische Zier- Japan beheimatet und wird Kirsche. Sie ist ein 5-8 m zwischen 25-30 m hoch. hoher, lockerer, zierlicher Im Gegensatz zum schlan- Baum oder Großstrauch, ken Wuchs der europäi- der einen malerischen, schen Lärche ist die Krone schirmförmigen Wuchs hat. der japanischen Lärche Die ca. 4 cm breiten, rosa breitkegelig mit waagrech- Blüten erscheinen im April ten Ästen. Bei den Zapfen in hängenden Büscheln sind bei der japanischen und verleihen dem Baum Lärche, im Gegensatz zur ein fast ‘schwebendes’ europäischen Lärche, die Aussehen. Scharf gesäg- Zapfenschuppen te, 7-10 cm lange Blätter umgerollt. In Europa findet verfärben sich im frühen man die japanische Lärche Herbst orange bis schar- überwiegend in Parkanla- lachrot. Anlässlich eines gen und Gärten, oft auch Japanbesuches der Ulmer in der niedrig bleibenden Stadtverwaltung wurden Hängeform (= Larix kaemp- im Jahre 1986 insgesamt feri ‘Pendula’). Im Vergleich 40 japanische Zier-Kirschen zur europäischen Lärche in der Friedrichsau ge- ist sie weniger empfindlich pflanzt. Aufgrund verschie- gegenüber industriellen dener Krankheiten sind Abgasen. In Japan wird jedoch nur noch einzelne die Lärche oft als Bonsai in Exemplare zu finden. Töpfen gezogen. Familie: Rosengewächse Familie: Kieferngewächse (Rosaceae) (Pinaceae) Herkunft: Asien Herkunft: Asien Blütezeit: April Blütezeit: März Zapfen Max. Größe: 5 - 8 m Max. Größe: 25 - 30 m Blüte 32 33
29 Riesen-Mammutbaum Schwedische Mehlbeere 30 Sequoiadendron giganteum Sorbus intermedia Der Riesen-Mammutbaum Die schwedische Mehlbee- wird über 100 m hoch und re ist ein reich verzweig- gehört damit zu den größ- ter 5-15 m hoher Baum, ten Bäumen der Erde. Der der in Mitteleuropa nicht Stammdurchmesser beträgt natürlich verbreitet, sehr in Brusthöhe 3-6 m, wobei frosthart und windfest ist. die ersten 50 m bei älteren Ihre weißen Blüten erschei- Exemplaren astfrei sein nen in bis zu 10 cm breiten können. Die orangebraune Schirmrispen im Mai. Die bis dunkelrotbraune Rinde Mehlbeere besitzt dekorati- ist tief längsrissig und ve, scharlachrot glänzende 30-60 cm dick. Dies ist ein Früchte, die mehlig und spezieller Schutz gegen kaum genießbar sind. Sie Waldbrände, denen er in wurden früher als Notnah- seiner Heimat bei einem rung gesammelt, getrock- Lebensalter bis zu 3000 net und gemahlen und in Jahren öfter ausgesetzt schlechten Zeiten zum sein kann. Er wurde erst Strecken des Mehls ver- Mitte des 19. Jahrhunderts wendet, was ihr den Name entdeckt und nach Europa Mehlbeere brachte. Die eingeführt. Das höchs- 6-10 cm langen Blätter sind te, bekannt gewordene auf der Unterseite hellgrau Exemplar maß 135 m und filzig. Aus dem Holz der wird nur vom australischen schwedischen Mehlbee- Eukalyptus (Eucalyptus re werden in erster Linie amygdalina) übertroffen, Meterstäbe, Kegel und der 155 m Höhe erreichen Kegelkugeln hergestellt. kann. Im Gegensatz zum Urwelt-Mammutbaum behält er im Winter seine Nadeln. Früchte Familie: Sumpfzypressenge- Familie: Rosengewächse wächse (Taxodiaceae) Zapfen (Rosaceae) Herkunft: westliche USA Herkunft: Nordeuropa Blütezeit: März - April Blütezeit: Mai Max. Größe: über 100 m Max. Größe: bis 15 m 34 35
31 Ginkgo Speierling 32 Ginkgo biloba Sorbus domestica Der Ginkgo ist der einzige Der Speierling ist ein Vertreter einer alten Pflan- langsam wachsender Baum zengruppe, die vor rund mit einer Höhe von bis zu 150 Mio. Jahren weltweit 15 m. Dabei benötigt er verbreitet war. Systema- für das Wachstum einen tisch gehört der Ginkgo- sehr hohen Lichtbedarf. baum in die Verwandt- Die grüngelben, birnen- schaft der Nadelgehölze. bis apfelförmigen Früchte Der Ginkgo erreicht mit sind roh genießbar, haben seinen im Alter steif ausla- jedoch einen sehr her- denden Ästen eine Wuchs- ben Geschmack. Durch höhe bis zu 30 m und wirft die Gerbstoffe waren sie nach gelber Herbstfärbung früher wichtiger Bestandteil das typisch fächerförmige verschiedener Weine und Laub ab. Der Baum ist sehr Schnäpse. Auch als Mar- widerstandsfähig gegen melade in Verbindung mit Schädlinge und Umweltgif- Äpfeln, Birnen oder Quit- te. Er ist daher als Straßen- ten lassen sich die Früchte und Parkbaum auch für verarbeiten. Der Speierling Innenstädte geeignet. Die liefert neben der Eibe das Blätter enthalten arzneili- härteste heimische Holz. che Wirkstoffe, die u.a. bei Dieses wird zum Beispiel Durchblutungsstörungen beim Bau von Musikinstru- und zur Verbesserung menten oder Weinpressen von Gedächtnisleistungen verwendet. Möglicherweise eingesetzt werden. Die kommt der deutsche Name fleischigen, mirabellenför- daher, dass früher Speere migen Früchte enthalten (”sper”) daraus hergestellt Samen, die geröstet in Asi- wurden. en als Delikatesse gelten. Familie: Ginkgogewächse Familie: Rosengewächse Früchte (Ginkgoaceae) (Rosaceae) Herkunft: China Herkunft: Südeuropa, Blütezeit: März - April Südosteuropa Max. Größe: ca. 30 m Blütezeit: Mai - Juni Max. Größe: bis 15 m Früchte 2 Standorte 36 37
33 Sumpf-Eiche Amerikanische Gleditschie 34 Quercus palustris Gleditsia triacanthos Die Sumpf-Eiche wird 15- Die amerikanische Gledit- 25 m hoch und bis zu 200 schie kann in ihrer Heimat Jahre alt. Sie gehört mit bis zu 50 m hoch werden, ihrer regelmäßigen Wuchs- in Europa nur bis ca. 20 m. form zu den schönsten An jungen Trieben sind die Eichenarten. Die Sumpf- Blätter doppelt gefiedert, Eiche wächst auf nahezu an älteren Trieben nur allen Böden (auch in noch einfach. Im Herbst Überschwemmungsgebie- verfärbt sich das Laub ten) und wird daher gerne gelb. Wegen der bis zu als Park- und Alleebaum 50 cm langen, ledrigen gepflanzt. Die 7-15 cm Früchte (Hülsenfrüchte), langen Blätter haben die oft etwas gedreht sind beiderseits 2-4 Lappen und und bis zum Frühjahr am verfärben sich im Herbst Baum hängen bleiben, leuchtend scharlachrot. Die wird die Gleditschie auch Eichel ist 1-1,5 cm breit Lederhülsenbaum genannt. und ein Drittel davon von Am Stamm befinden sich einem schalenförmigen büschelförmig angeordne- Becher umgeben. Die har- ten, braunroten Dornen. ten, entrindeten Kurztriebe Der Name ‘triacanthos’ (= nutzten die Indianer als dreidornig) kommt von drei Nägel, was der Eiche in Einzeldornen, die zu Be- ihrer Heimat den Namen ginn an Stamm und Ästen “Pin Oak” einbrachte. Seit wachsen, sich später aber die Sumpfeiche im Berliner verzweigen. Im Handel er- Regierunsgviertel vielfach hält man die Gleditschie oft gepflanzt wurde, ist sie als falschen Christusdorn. in Deutschland als Spree- Eiche im Handel. Familie: Buchengewächse Dornen Familie: Schmetterlingsblüten- (Fagaceae) gewächse (Fabaceae) Herkunft: nordöstliches Herkunft: Nordamerika Nordamerika Blütezeit: Mai - Juni Blütezeit: Juni - Juli Max. Größe: ca. 20 m Max. Größe: 15 - 25 m Früchte 2 Standorte 38 39
35 Schwarz-Nuss Vogel-Kirsche 36 Juglans nigra Prunus avium Die Schwarz-Nuss ist die Die Vogel-Kirsche ist ein Amerikanische Verwandte 15-20 m hoher Baum mit der Walnuss und ein bis zu eirundlicher Krone und 50 m hoher, sehr stattlicher außerordentlich schöner, Baum. Auch in Europa weißer Blüte. Die Vogel- sind viele große Bäume Kirsche ist die Wildform der vorhanden, die bis zu 250 Süß-Kirsche. Kirschkern- Jahre alt werden können. funde bei den Pfahlbauten Die kugelige Nussfrucht hat am Bodensee belegen, dass eine raue, braunschwarze die Vogelkirsche seit über Schale, die ausgesprochen 2000 Jahren kultiviert wird. dick ist und sich nur sehr Ihre Früchte sind klein und schwer öffnen lässt. Die variieren im Geschmack Schale der Walnuss ist im beträchtlich von süß bis Gegensatz hierzu grün bitter. Der Name des Bau- und glatt. Die Nüsse der mes geht auf die Vorliebe Schwarz-Nuss sind essbar. der Vögel (lat.: avis) für die Im Herbst färben sich die Früchte zurück. Die Vögel 30-50 cm langen, gefieder- wiederum verbreiten den ten Blätter gelb. Auffällig Baumsamen. In Leinenbeu- ist auch die dunkle, tief tel eingenähte Kirschkerne längsfurchige Borke. Das werden als ‘Heizkissen’ Holz der Schwarz-Nuss verwendet. Das rötlich- wird auf dem Weltmarkt braune Holz war v.a. im sehr teuer gehandelt. Es ist Biedermeier und Jugendstil wegen seiner besonders als Möbelholz sehr beliebt kontrastreichen Holzmase- und ist auch heute wieder rung sehr begehrt und wird ein wichtiges Edelholz im überwiegend zu Furnieren Möbelbau. verarbeitet. Familie: Walnussgewächse Familie: Rosengewächse (Juglandaceae) (Rosaceae) Herkunft: Nordamerika Herkunft: Europa Blütezeit: Mai - Juni Blütezeit: April Max. Größe: ca. 50 m Max. Größe: 15 - 20 m Früchte Früchte 40 41
37 Robinie Schwarz-Pappel 38 Robinia pseudoacacia Populus nigra Die Robinie oder Schein- Die Schwarz-Pappel kann akazie ist ein hitze- und bis zu 30 m hoch und 300 stadtklimafester Baum mit Jahre alt werden. Bevor- einer Höhe von 20-25 m. zugt siedelt sie in Ufernähe Seit 1640 ist sie in Europa an, wo sie immer wieder eingeführt und damit eine Flussregulierungen aus- der frühen Exoten aus gesetzt und daher eher Amerika. Sie kann 100- selten geworden ist. In 200 Jahre alt werden und Deutschland wurde die ist mit ihren traubigen, Schwarz-Pappel zum Baum stark duftenden Blüten im des Jahres 2006 gewählt. Mai/Juni eine sehr gute Sie steht bereits auf der Bienenweide. Aus ihnen roten Liste der bedrohten entwickeln sich 5-10 cm Pflanzenarten. Dadurch lange Hülsenfrüchte, ist die Schwarz-Pappel die im Winter am Baum selten geworden. Die gelbe bleiben. Die Robinie neigt Herbstfärbung und die zu Windbruch und ist in nach Balsam duftenden allen Pflanzenteilen stark Winterknospen sind Merk- giftig. An der graubraunen, male der Schwarz-Pappel. tiefrissig gefurchten Rinde Ihr glattes Holz gilt als befinden sich Dornen mit das wertvollste unter den einer Länge von bis zu 3 heimischen Pappeln. Da cm. Das Holz der Robinie dieses ausgesprochen leicht ist sehr fest und dauerhaft. ist, wird es zu Holzwolle, Deshalb findet es Verwen- Zündhölzern und Holzschu- dung im Sportgeräte- und hen verarbeitet. Schiffbau. Durch Verwitte- rung wird das Holz anfangs gelbgrün, mit der Zeit jedoch silbrigweiß. Familie: Schmetterlingsblüten- Familie: Weidengewächse gewächse (Fabaceae) (Salicaceae) Herkunft: östliches Nord- Herkunft: Mitteleuropa amerika Blütezeit: März - April Blütezeit: Mai - Juni Früchte Max. Größe: ca. 30 m Max. Größe: 20 - 25 m Früchte 42 43
39 Holländische Linde Baum-Hasel 40 Tilia x vulgaris ‘Pallida’ Corylus colurna Die Holländische Linde Die Baum-Hasel ist ein 25 ist ein rasch wachsender, m hoher Baum, der auf- prachtvoller Großbaum, grund der Robustheit und der eine Höhe von 30- des kegelförmigen Wuch- 40 m erreicht. Sie ist eine ses ein beliebter Straßen- Hybride aus Sommer- und baum ist. Als freistehender Winter-Linde. Ihre Blätter Parkbaum kann er jedoch sind herzförmig, frischgrün auch gewaltige Kronen und haben einen leichten ausbilden. Sie ist verwandt Spiegelglanz. Dadurch mit der heimischen Hasel, wird Strahlung reflek- ist aber als einzige Vertrete- tiert und Stäube halten rin dieser Gattung einstäm- sich nicht, was zu einer mig und nicht strauchartig. geringeren Blatterwär- Die breit eiförmigen Blätter mung und Verdunstung sind 8-12 cm lang, fast führt. Wegen der hohen ebenso breit und färben Stadtklimafestigkeit ist sich im Herbst hellgelb. die Holländische Linde ein Lange vor dem Laubaus- beliebter Straßenbaum. Im trieb erscheinen bei der Herbst färben sich die Blät- einhäusigen Pflanze von ter gelb und bleiben lange März bis April grüngelbe, am Baum haften. Die ca. 12 cm lange, männli- jungen Triebe an der Rinde che Blütenkätzchen und sind im Herbst auffallend weibliche, in den Knospen rot gefärbt. Im Juni und verborgene Blüten. Die Juli erscheinen gelbliche, Nüsse der Baum-Hasel sind duftende Blüten in Trug- zwar kleiner als käufliche dolden. Die Linden zählen Haselnüsse schmecken zu den spätblühenden, aber sehr gut. Sie sind sehr heimischen Laubbäumen. dickschalig und sitzen in Büscheln am Baum. Familie: Lindengewächse Familie: Birkengewächse (Tiliaceae) (Betulaceae) Herkunft: vermutlich Europa, Früchte Herkunft: Südosteuropa Hybride Blütezeit: März - April Blütezeit: Juni - Juli Max. Größe: ca. 25 m Max. Größe: 30 - 40 m Früchte 44 45
41 Europäische Lärche Gemeine Eibe 42 Larix decidua Taxus baccata Die europäische Lärche ist Die Gemeine Eibe ist ein ein raschwüchsiger 35-40 immergrüner, oft mehr- m hoher Baum. Das natür- stämmiger, 10-12 m hoher liche Verbreitungsgebiet Baum mit häufig ei- bis umfasst die Gebirgsregi- kugelförmiger Krone. In onen Mitteleuropas. Dies Ausnahmefällen ist eine ist auf die starke Wurzel- Höhe bis 18 m erreichbar. energie der Lärche zurück- Eiben können bis zu 2000 zuführen. Bei kies- und Jahre alt werden. Häufig steinhaltigen Böden sind findet man Eiben in Parks Tiefen bis zu 2 m möglich. und Gärten. Durch das Weiterhin zählt die Lär- immergrüne Erscheinungs- che zu den frosthärtesten bild und das hohe Rege- Bäumen. Die europäische nerationsvermögen ist sie Lärche ist der einzige auch als Heckenpflanze gut heimische Nadelbaum, der geeignet. Die braungraue im Herbst seine leuchtend Rinde löst sich in kleineren gelben Nadeln abwirft. Platten ab. Eiben enthalten Seit dem 16. Jahrhundert in allen Pflanzenteilen, wird sie auch im Flachland mit Ausnahme des roten angepflanzt, ist allerdings Samenmantels, das Alka- nicht sehr abgasverträglich. loid Taxin, das sehr giftig Das Holz ist als Bauholz für Mensch und Tier ist. sehr geschätzt und wird Ursprünglich wurde das für Wand- und Decken- Eibenholz wegen seiner ho- verkleidungen sowie für hen Elastizität zum Bogen- Fußböden, Fenster und im bau genutzt. Heute wird Schiffsbau verwendet. das Holz nur noch selten angeboten und für hoch- Frucht + Nadeln wertige Musikinstrumente weibl. Blüte und Furniere verwendet. Familie: Kieferngewächse Familie: Eibengewächse (Pinaceae) (Taxaceae) Herkunft: Mitteleuropa männl. Blüten Herkunft: Mitteleuropa Blütezeit: März - April Blütezeit: Februar - April Max. Größe: 35 - 40 m Max. Größe: 10 - 12 m 46 47
43 Kanadische Hemlocktanne Winter-Linde 44 Tsuga canadensis Tilia cordata Die kanadische Hemlock- Die Winter-Linde ist weiter tanne wird bis zu 30 m nach Norden und Osten hoch und besitzt einen verbreitet als die Sommer- überhängenden Gipfeltrieb. Linde. Sie kann bis 30 m In Mitteleuropa ist sie im hoch und bis zu 1000 Jahre Gegensatz zu ihrer Heimat alt werden. Dabei kann sie oft mehrstämmig vertreten einen Stammdurchmesser und wird nicht forstlich ge- bis zu 2 m Dicke bilden. nutzt. Sie wird hier häufig Die Blüten verströmen als Parkbaum verwendet. einen angenehmen Duft Die kurzen Nadeln sind an und werden wie die der der Unterseite mit zwei Sommerlinde als Arznei bei weißen Bändern markiert. Erkältungen verwendet. Die Hemlocktanne kann bis Die Blätter sind kleiner als zu 1000 Jahre alt werden, bei der Sommer-Linde, wobei die ersten Zapfen unsymmetrisch herzför- erst ab einem Alter von mig und haben dichte, 20-40 Jahren zu sehen rostrote Haarbüschel auf sind. Tsuga bildet eine der Blattunterseite. Im eigene Pflanzengattung, Bezug auf Nährstoffe und die nicht zu den Tannen Bodenfeuchtigkeit ist die gehört, aber mit diesen Winter-Linde anspruchslo- verwandt ist. Als Hemlock ser als die Sommer-Linde. wird im Englischen der Zudem sondert sie weniger giftige Schierling bezeich- Honigtau (zuckerhaltiges net, dessen Duft dem der Ausscheidungsprodukt zerriebenen Hemlocktan- von Blattläusen) ab, da sie nennadeln gleich ist. Daher im Vergleich zur Sommer- werden Hemlocktannen Linde weniger stark von oft als Schierlingstannen Blattläusen befallen wird. bezeichnet. Familie: Kieferngewächse Familie: Lindengewächse Zapfen (Pinaceae) (Tiliaceae) Herkunft: östliches Herkunft: Mitteleuropa Nordamerika Blütezeit: Juni - Juli Blütezeit: April - Mai Früchte Max. Größe: ca. 30 m Max. Größe: ca. 30 m 48 49
45 Trompetenbaum Europäische Hopfenbuche 46 Catalpa bignonioides Ostrya carpinifolia Der Trompetenbaum ist ein Die Hopfenbuche ist ein beliebter Park- und Stra- sommergrüner Baum mit ßenbaum, der durch seine einer Höhe von 10 - 15 m. großen Blüten und boh- Die Blätter sind die der nenförmigen Fruchtkapseln Hainbuche sehr ähnlich, auffällt. In der Blütezeit jedoch deutlich weicher. erscheinen zahlreiche, Der deutsche Name leitet 10-15 cm lange, aufrechte sich von der hopfenähn- Rispen. Die Einzelblüte ist lichen Frucht ab, die im weiß und glockenförmig. Herbst gebildet wird. Die Blütenkronen sind im Zuvor blühen im März/April Schlund mit gelben Streifen gelbe männliche und grüne und purpurnen Flecken weibliche Blüten in Form gezeichnet (sog. Saftmale). von Kätzchen. Das Holz Diese dienen zum Anlo- der Hopfenbuche ist sehr cken von Insekten, weshalb hart und wird daher gerne der Trompetenbaum eine zum Bau von Möbeln nützliche Bienennährpflan- genutzt. Ihre Winterhärte, ze ist. Alle Pflanzenteile, Gesundheit und allgemeine einschließlich der bis zu Anspruchslosigkeit lassen 40 cm langen, bohnenför- sie als besonders aussichts- migen Kapselfrüchte, sind reichen Zukunftsbaum leicht giftig. Die 10-20 cm hinsichtlich des Klimawan- großen Blätter sind auf dels erscheinen. der Unterseite dicht weiß behaart und riechen beim Zerreiben unangenehm. Sie färben sich im Herbst hellgelb, fallen jedoch früh ab. Familie: Trompetenbaumge- Familie: Birkengewächse wächse (Bignoniaceae) (Betulaceae) Herkunft: nordöstliches Herkunft: Südosteuropa, Nordamerika Südwestasien Blüten Blütezeit: Juni - Juli Blütezeit: April - Mai Max. Größe: 15 - 18 m Max. Größe: 10 - 15 m Frucht (selten 20 m) 50 51
47 Flatterulme Hänge-Birke 48 Ulmus laevis Betula pendula Das durch den Schlauchpilz Die Hänge- oder Sand- ‘Ceratocystis ulmi’ verur- Birke ist ein 10-25 m hoher sachte Ulmensterben hat Baum mit malerischer Kro- auch in Ulm in den 1980-er ne und herunterhängenden Jahren zu einem massen- Zweigen. Birken werden haften Absterben von meist nur 90-120 Jahre alt. Ulmen geführt. Die hiervon Ein eindeutiges Merkmal weniger stark betroffene ist die weiße Rinde mit Flatter-Ulme wird 20-30 m schwarzen Längsrissen. hoch, bildet überhängen- Die Farbe beruht auf dem de Äste und kann bis zu Inhaltsstoff Betulin, der das 250 Jahre alt werden. Die Licht vollständig reflektiert Blätter sind im Gegensatz und somit weiß erscheinen zur Feld-Ulme an der Un- lässt. Als wichtige Pio- terseite graugrün behaart. nierbaumart besiedelt die Im Sommer benötigt sie lichthungrige und schnell- ausreichend Feuchtigkeit wachsende Birke Brach- und wird deshalb oft in und Trümmerflächen. Das Ufernähe gepflanzt. Die Holz wird für den Möbel- Flatter-Ulme ist das einzige und Innenausbau verwen- heimische Gehölz, das in det. Die Birke ist als erster den Ansätzen Brettwurzeln der heimischen Bäume ausbilden kann. Brettwur- grün, was auch zu ihrer zeln sind sternförmige, rip- traditionellen Verwendung penartige Wurzeln, die zur als Maibaum führt. Der Standfestigkeit notwendig zuckerhaltige Birkensaft, sind, wenn wegen nasser der nur wenige Wochen im Böden keine feste Veran- Frühjahr durch den Stamm kerung mit tiefreichenden fließt, ist als Hausmittel Wurzeln möglich ist. gegen Rheuma und Gicht bekannt. Familie: Ulmengewächse Familie: Birkengewächse Blüten weibl. Blüte (Ulmaceae) (Betulaceae) Herkunft: Europa Herkunft: Europa Blütezeit: März Blütezeit: März - April Max. Größe: 20 - 30 m Max. Größe: 10 - 25 m 52 53 männl. Blüten
49 Wald-Tupelobaum Tulpenbaum 50 Nyssa sylvatica Liriodendron tulipifera Der Wald-Tupelobaum ist Der älteste Tulpenbaum ein 10-30 m hoher Baum steht mit ca. 450 Jahren mit schmaler, kegelför- in New York City und hat miger Krone. In seiner dort eine Höhe von ca. Heimat Nordamerika 40 m und einen Stamm- kann er ein Alter von bis durchmesser von 2 m zu 650 Jahren erreichen. erreicht. Das Blatt des Tul- Der botanische Name penbaumes besitzt eine un- Nyssa bezieht sich auf die verwechselbare Form. Der Wasserbedürftigkeit bzw. Umriss ist fast viereckig, mit -verträglichkeit des Wald- einem sattelförmigen Mit- Tupelobaumes und ist der tellappen und zwei großen Name einer griechischen geschwungenen Seitenlap- Wassernymphe (= griech.: pen. Die Blätter verfärben junge Frau). Die 5-13 cm sich im Herbst in leuchten- langen Blätter sind sehr des Gelb. Alle Pflanzenteile vielgestaltig. Die Oberseite sind giftig. Im Mai und ist glänzend grün, die Un- Juni erscheinen am Baum terseite eher bläulich. Im zartgelbe, tulpen- Herbst färbt sich das Laub ähnliche zunächst becher- von prachtvoll orange bis förmige später glockig wer- leuchtend scharlachrot dende Blüten. Die Früchte und ist zudem oft violett zeigen die typischen überlaufen. Dies macht ihn zapfenförmigen Frucht- als Parkbaum sehr attrak- formen der Magnolien- tiv. Die schwarzblauen, gewächse. Neben seinem eiförmigen, kleinen Früch- Nutzen als Bienenweide ist te haben einen bitteren der Tulpenbaum in seinem Geschmack und werden Herkunftsland eine der von Vögeln gefressen und wichtigsten Laubbaumar- verbreitet. ten für die Möbel- und Papierindustrie. Familie: Tupelogewächse Familie: Magnoliengewächse (Nyssaceae) Früchte Blüte (Magnoliaceae) Herkunft: östliches Herkunft: Nordamerika Nordamerika Blütezeit: Mai - Juni Blütezeit: April Max. Größe: ca. 40 m Max. Größe: 10 - 30 m 2 Standorte 54 55
51 Blut-Buche Sumpfzypresse 52 Fagus sylvatica f. purpurea Taxodium distichum Die Blut-Buche ist ein Die Sumpfzypresse ist ein 25-30 m hoher Baum, der langsamwüchsiger Nadel- als freistehendes Exemp- baum mit einer Wuchshö- lar genauso breit werden he bis zu 35 m. Sie kann kann. Die Früchte sind, wie über 700 Jahre alt werden auch bei der Rot-Buche, in und wirft nach der Herbst- größeren Mengen leicht färbung ihre Nadeln ab. giftig für den Menschen. Die Heimat der Sumpfzyp- Im Austrieb sind die Blätter ressen sind die südöstlichen glänzend dunkelrot, später Staaten der USA. Hier matt schwarzrot. Für die wachsen sie in Sümpfen Rotfärbung ist der Farbstoff und Flussniederungen auf Anthocyan verantwort- Standorten, die ständig lich, der aufgrund eines unter Wasser stehen. fehlenden Enzyms nicht Charakteristisch sind die abgebaut werden kann. sogenannten Atemknie: Somit ist die Epidermis (= 0,50 - 1,5 m lange, aus griech. epi: über; derma: dem Wasser herausragen- Haut) des Blattes nicht de Kniewurzeln, die neben mehr durchsichtig und das ihrer Stützfunktion im Blattgrün im Inneren des weichen Untergrund ver- Blattes nicht mehr sichtbar. mutlich dem Gasaustausch Das Rot der jungen Blätter dienen. Der Baum war bis vergrünt sich im Laufe zu Beginn der Eiszeit auch der Vegetationsperiode. in Europa heimisch und Blutbuchen sind seit dem maßgeblich an der Bildung 15. Jahrhundert bekannt. von Braunkohle beteiligt. Ihre Kultur begann im 18. Noch heute kann man in Jahrhundert und brachte den deutschen Braunkohle- bis heute zahlreiche Sorten flözen fossile Sympfzypres- in den Handel. sen-Zweige finden. Familie: Buchengewächse Familie: Sumpfzypressenge- (Fagaceae) Früchte Zapfen wächse (Taxodiaceae) Herkunft: Mitteleuropa Herkunft: südöstliche USA Blütezeit: April - Mai Blütezeit: April - Mai Max. Größe: 25 - 30 m Max. Größe: ca. 35 m 56 57
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