Schwetzinger SWR Festspiele 2020 - SWR2 vom 19.Oktober bis einschl. 31.Oktober 2020

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Schwetzinger SWR Festspiele 2020
SWR2
vom 19.Oktober bis einschl. 31.Oktober 2020

Freitag, 23. Oktober 2020
      Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Belcea Quartett
      "!n mysterious company"
      Ludwig van Beethoven:
      Streichquartett B-Dur op. 130 mit Großer Fuge op. 133 und Werke anderer Komponisten
      (Konzert vom 20. Oktober im Mozartsaal)

      In den 25 Jahren seines Bestehens hat das Londoner Belcea Quartet nichts von seinem Mut zum
      Wagnis und Experiment verloren. Beethovens B-Dur-Quartett op. 130 mit der Großen Fuge als
      Abschluss zu spielen, bedeutet schon Herausforderung genug. Doch die Musiker gehen einen
      Schritt weiter: Um die Struktur des großen Werkes "zugleich zu erweitern und offenzulegen", fügen
      sie zwischen die Sätze des Beethovenschen Werkes Quartettstücke ganz unterschiedlicher
      Provenienz ein. Sie beleuchten und befragen Beethoven und entwirren seine Rätsel durch neue.
      Lassen Sie sich überraschen!

Samstag, 24. Oktober 2020
      Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Beethovens Sinfonien und ihre Vorbilder I
      Akademie für Alte Musik Berlin
      Konzertmeister und Leitung: Bernhard Forck
      Carl Philipp Emanuel Bach:
      Sinfonie F-Dur Wq 175
      Ludwig van Beethoven:
      Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36
      Carl Philipp Emanuel Bach:
      Sinfonie G-Dur Wq 183 Nr. 4
      Ludwig van Beethoven:
      Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Rokokotheater)

      Keiner schafft Kunst aus dem Nichts, kein Genie, auch Beethoven nicht. Die Akademie für Alte
      Musik Berlin macht erlebbar, worauf Beethoven aufbauen konnte. Dass die erste Sinfonie
      Verwandtschaft zu Mozart und zu französischer Revolutionsmusik zeigt, ist ebenso bekannt wie die
      starke Affinität der zweiten zum Musiktheater, insbesondere zur Zauberflöte. Welch wichtige
      Inspiration von Carl Philipp Emanuel Bach nicht nur auf Haydn und Mozart, sondern auch auf
      Beethoven ausging, zeigt dieses Programm. Wenn man damals von Bach sprach, war dieser
      gemeint, nicht sein Vater Johann Sebastian. Beethoven empfahl ihn "jedem wahren Künstler nicht
      allein zum hohen Genuss, sondern auch zum Studium".

 Ausgedruckt:       20. Oktober 2020                                        Seite 1 von 5
Sonntag, 25. Oktober 2020
      Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Beethovens Sinfonien und ihre Vorbilder II
      Akademie für Alte Musik Berlin
      Konzertmeister und Leitung: Bernhard Forck
      Paul Wranitzky:
      Grande Symphonie caractéristique pour la Paix avec la République française c-Moll op. 31
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Intrada zum Singspiel "Bastien und Bastienne" KV 50 (46b)
      Ludwig van Beethoven:
      Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 "Eroica"
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Rokokotheater)

      Paul Wranitzky, Konzertmeister und des Leiter des Wiener Hofopernorchesters, reflektiert in seiner
      Sinfonie den Koalitionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich, in dem Österreich Federn ließ.
      Das erfreute Kaiser Franz nicht. Er verbot das Stück.- Beethovens "Eroica" preist fünf Jahre später
      das Ideal eines Befreiers zur Humanität, auch wenn ihm der Glaube an das aktuelle Idol -
      Napoleon - abhanden gekommen war. Merkwürdig, dass sich das Thema dieser Sinfonie bereits
      als Anfang der Ouvertüre zum Schäferspiel des 12-jährigen Mozart findet ...

Montag, 26. Oktober 2020
      Schwetzinger SWR Festspiele 2020
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Sabine Meyer (Klarinette)
      Bruno Schneider (Horn)
      Dag Jensen (Fagott)
      Yann Dubost (Kontrabass)
      Quatuor Modigliani
      Igor Strawinsky:
      3 Stücke für Streichquartett
      Claude Debussy:
      Streichquartett g-Moll op. 10
      Franz Schubert:
      Oktett F-Dur D 803
      (Konzert vom 22. Oktober im Rokokotheater)

      Mit Modigliani wählte das Quartett einen Namenspatron, der seinen eigenen Weg ging: Offen für
      Anregungen, aber ohne Anpassung an Moden und Trends schlug er Brücken von der Moderne zur
      Geschichte. Die immer frische Sicht ist eine Devise der vier Musiker, die ihre Formation gerne für
      größere Kammermusikwerke öffnen. Strawinskys drei Quartettstücke sind wohl das am wenigsten
      Neoklassische, was der Neoklassizist schrieb, Debussys Quartett dafür das klassischste Werk, des
      Verächters klassischer Normierungen. Mit seinem Oktett knüpfte Schubert an die Serenadenpraxis
      an und schuf ein geniales Werk zwischen Sinfonie und Kammermusik.

 Ausgedruckt:       20. Oktober 2020                                          Seite 2 von 5
Montag, 26. Oktober 2020
     Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert
      GrauSchumacher Piano Duo
     Paul Hindemith:
     Sonate für 2 Klaviere
     Ludwig van Beethoven:
     Große Fuge für Klavier zu 4 Händen B-Dur op. 134
     Béla Bartók:
     7 Stücke aus "Mikrokosmos" für 2 Klaviere Sz 108
     Johannes Brahms:
     Sonate für 2 Klaviere f-Moll op. 34b
     (Konzert vom 21. Oktober im Mozartsaal)

     Andreas Grau und Götz Schumacher, seit mehr als drei Jahrzehnten ein Klavierduo, bringen
     konträre Ideale zusammen. Hindemiths Streben nach einfachen Formen, transparenter Satztechnik
     und Festigung der Tonalität trifft auf die Komplexität der Großen Fuge, in die Beethoven alle
     musikhistorische Erfahrung von der Renaissance bis zum Vorschein der Romantik bannen wollte
     und zugleich alle Konventionen sprengte. Den zweiten Teil spielen die Pianisten ausschließlich an
     zwei Klavieren. Mikrokosmos, Weltsicht im Kleinen, titulierte Béla Bartók sein sechsbändiges
     Unterrichtswerk, das auf systematische Entwicklung des musikalischen Denkens und Spielens
     zielt.

Dienstag, 27. Oktober 2020
     Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Quatuor Ébène
     Ludwig van Beethoven:
     Streichquartett A-Dur op. 18 Nr. 5
     Streichquartett c-Moll op. 18 Nr. 4
     Streichquartett Es-Dur op. 127
     (Konzert vom 26. Oktober im Mozartsaal)

     Das Quatuor Ébène hatte sich für 2020 viel vorgenommen. Bereits 2014 wurde es von der New
     Yorker Carnegie Hall eingeladen, im Jubiläumsjahr alle Beethoven-Quartette aufzuführen. Das
     Ensemble machte daraus das Programm einer Weltreise, bei der sie auf allen fünf Kontinenten die
     Meisterwerke des Genres spielen und in Etappen an verschiedenen Orten aufnehmen wollten.
     Diese Phase musste aufgrund der sich ausbreitenden Corona-Pandemie unterbrochen werden.
     Hier widmen sie sich den äußeren Säulen von Beethovens Quartettschaffen: zwei der frühen
     Quartette aus op. 18 und das späte Es-Dur-Quartett op. 127.

 Ausgedruckt:      20. Oktober 2020                                        Seite 3 von 5
Mittwoch, 28. Oktober 2020
      Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Beethovens Sinfonien und ihre Vorbilder III
      Akademie für Alte Musik Berlin
      Bernhard Forck (Konzertmeister)
      Luigi Cherubini:
      Ouvertüre zur comédie-héroïque "Lodoïska"
      Étienne-Nicolas Méhul:
      Sinfonie Nr. 1 g-Moll
      Ludwig van Beethoven:
      Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 "Schicksalssinfonie"
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Rokokotheater)

      Was in der fünften Sinfonie pocht und pulsiert und als Klopfzeichen des Schicksals gedeutet wurde,
      stammt ebenso aus Frankreich wie der "Éclat triomphale", zu dem sie mit ihrem Finale durchbricht.
      Beethoven lernte die Musik aus Frankreichs revolutionären Jahren bereits in Bonn kennen. In Wien
      verkehrte er oft im Hause des französischen Gesandten Graf Bernadotte und entwickelte eine
      starke Zuneigung zu Opern von Cherubini und Méhul. Letzterer wiederum warf mit seinen
      Sinfonien deutliche Blicke nach Wien, wo er die Hauptgattung großer Instrumentalmusik besser
      angesehen war als in Paris. In diesem Konzert begegnen sich (zumindest partiell)
      Geistesverwandte.

Donnerstag, 29. Oktober 2020
      Schwetzinger SWR Festspiele 2020
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Beethovens Sinfonien und ihre Vorbilder IV
      Akademie für Alte Musik Berlin
      Bernhard Forck (Konzertmeister)
      Ignaz Jacob Holzbauer:
      Sinfonie Es-Dur op. 4 Nr. 3 "La tempesta del mare"
      Justin Heinrich Knecht:
      Sinfonie "Le portrait musical de la nature, ou Grande simphonie"
      Ludwig van Beethoven:
      Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 "Pastorale"
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Rokokotheater)

      Ein guter Schluss, ein schöner Ausblick. Hier wird die Differenz Beethovens zu seinen Vorbildern
      besonders deutlich. Der Biberacher Johann Heinrich Knecht hat 25 Jahre vor Beethoven ein
      sinfonischen Naturporträt geschrieben, das Beethovens Pastorale frappierend ähnelt. Doch beide
      beziehen eine grundverschiedene Perspektive: Knecht will schildern, einen Film in Tönen
      entwerfen. Beethoven erstrebt "mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei": Der Mensch steht im
      Zentrum seiner Sinfonie. Es ist sein Dialog in und mit der Natur, Sinnbild eines Ideals, einer Utopie:
      der Versöhnung mit der Natur.

 Ausgedruckt:       20. Oktober 2020                                            Seite 4 von 5
Freitag, 30. Oktober 2020
     Schwetzinger SWR Festspiele 2020
13.05 SWR2 Mittagskonzert
     Fabian Müller (Klavier)
     Charles Ives:
     Sonate Nr. 2 "Concord, Mass., 1840 - 1860"
     Johannes Brahms:
     3 Intermezzi op. 117
     Ludwig van Beethoven:
     Klaviersonate Nr. 23 f-Moll op. 57 "Appassionata"
     (Konzert vom 27. Oktober im Mozartsaal)

     29 Jahre jung ist Fabian Müller. Für sein Schwetzinger Konzert setzt er zwei kompositorische
     Ideale in Kontrast zueinander: Expansion und Reduktion. Expansiv sind Charles Ives’ Concord-
     Sonata, ein Pionierwerk der Moderne, und Beethovens Sonate f-Moll, der Tonart dunkler
     Leidenschaft, in Form und Emotionalität. Brahms dagegen reduziert: Seine Intermezzi entlocken
     einem knappen Urgedanken einen Mikrokosmos an Variationen und Deutungen.

 Ausgedruckt:      20. Oktober 2020                                       Seite 5 von 5
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