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Kirchliche Pädagogische Hochschule Dr. Rudolf Beer Wien/Krems Hochschulprofessor 2018/2019 rudolf.beer@kphvie.ac.at http://www.kphvie.ac.at/pro/rudolfbeer SE Lerntheoretische Grundlagen HLG Erzieherinnen und Erzieher für die Lernhilfe Modul 7: Lernprozesse begleiten I – Grundlagen des Lernens
Modul 7 - Lernprozesse begleiten I – Grundlagen des Lernens Lehrveranstaltung Lernpsychologie – Lernen lernen: Lernkompetenzen Lernstrukturen Lernstile und Lernformen Kognitive und metakognitive Lernstrategien Lehrveranstaltung Lerntheoretische Grundlagen: Lernpsychologie als Teilbereich und Anwendungsfeld der Psychologie Lerntheorien – Entwicklung, Modell, Anwendungen in der Praxis Lehrveranstaltung Grundlagen Soziales Lernen und Gruppendynamik: Verhaltenskultur, Soziales Lernen soziologische und gruppendynamische Prozesse soziometrische Verfahren Partizipation Internetplattform zum Seminar: http://www.kphvie.ac.at/pro/rudolfbeer/kph-wienkrems.html Die Studienunterlagen dienen wissenschaftlichen Zwecken und sind ausschließlich für den privaten, persönlichen Gebrauch der Studentinnen und Studenten bestimmt und explizit nur für die Verwendung im Rahmen dieser Veranstaltung hergestellt. Die Studienunterlagen sind für den Schul-, Studien- und Unterrichtsgebrauch bestimmt und daher von der freien Werknutzung zum eigenen Schulgebrauch ausgenommen. Das Zugänglichmachen, Vervielfältigen oder die Weitergabe an Dritte als Ganzes oder auszugsweise ist unabhängig von der Form, wenn nichts anderes vereinbart, untersagt.
Prüfungsmodalitäten: Prüfungsimmanente Veranstaltung: 1. schriftl. Abschlussevaluation (im Zuge des Präsenzstudiums) 2. Rechercheauftrag (im Zuge des Selbststudiums als Voraussetzung) 3. Schriftl. Aufsatz (im Zuge des betreuten Selbststudiums) Inhalte 1. Lernen 2. Lerntheorien 3. Merkmale guter Lernsituationen 4. Didaktik, Motivierung, Autonomie, Kreativitätsförderung 5. Lern-und Unterrichtskonzepte 6. Lerntransfer, Abschlussevaluierung + Arbeitsauftrag
1. Lernen Lernen als Prozess Lernziele Lernbereiche Moderner Lernbegriff Anforderungen an das Kind „Von Kindern werden immer früher und in ansteigendem Maße von Familie und Schule Fertigkeiten verlangt, die in den Generationen davor als weniger wichtig , ja sogar teilweise als unkindlich galten: Selbstständigkeit, Organisationsfähigkeit, soziale Kompetenz und Flexibilität, Integrationsfähigkeit, Selbst- und Affektkontrolle, Meinungskompetenz ect. (Rosenberger, 2012, S. 202). Rosenberger, K. (2012): Soziale Kontexte des Aufwachsens. In Wolf, W. et al. : Beiträge zur Pädagogik und Didaktik der Grundschule, Wien: Jugend & Volk. S. 195-204
Wann haben Sie das letzte Mal gelernt? Was haben Sie da gelernt? Was waren die Herausforderungen? Lernen „Was der Mensch nicht von Natur aus kann oder durch Reife- und Entwicklungsprozesse an Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensdispositionen erhält, muss er vom Beginn seines Lebens an aus Interaktionen mit seiner Umwelt lernen! Das bedeutet: Erlernt werden nicht nur Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern auch Emotionen und Motivationen, Haltungen, Einstellungen und Grundüberzeugungen, Normen und Wertbeurteilungen, Umgehen mit Gewissensfragen und Sinnorientierungen.“ (Wiater, 2007, S. 19)
Lernen Als Lernen (aus psychologischer Sicht) werden „alle überdauernden Veränderungen des Erlebens und Verhaltens bezeichnet, die aufgrund von Erfahrung zustande kommen“ (Arnold, 2009, S. 31). Lernen Im schulischen Kontext ist „Lernen vor allem die Übernahme von Wissensstoff (…) Im engeren Sinne wird Lernen als das absichtliche Erwerben von Wissen und Können verstanden“ (Schräder-Naef, 1996, S. 11). „Immer, wenn man etwas kann, das man vorher nicht konnte, immer wenn man etwas weiß, das man vorher nicht wusste, dann hat dazwischen Lernen stattgefunden.“ (Müller, 2013, S. 40)
Moderner Lernbegriff Der moderne Lernbegriff „besagt, dass Lernen (1) ein aktiver Prozess ist und nur erfolgreich verläuft, wenn der Schüler dabei selbsttätig und eigenverantwortlich mitwirkt; (2) ein konstruktiver Prozess ist, also ein Aufbauprozess, den der Schüler auf Basis seiner bisherigen (kognitiven, emotionalen, volitionalen und motorischen) Erfahrungen leisten muss; (3) ein situativer Prozess ist, der umso nachhaltiger wirkt, je authentischer, anwendungsbezogener und lebensnäher die Lernsituationen sind, in denen der Schüler lernt; (4) ein sozialer Prozess ist, bei dem der Schüler im Austausch mit anderen und in sozialen Kontexten am besten lernt; (5) ein selbstgesteuerter Prozess ist, bei dem der Schüler sein Selbst, d.h. seinen persönlichen Bezug zum Lehrstoff und zum Lernziel, ins Spiel bringt und sich selbst steuernd und kontrollierend an den Lernstoff herangeht sowie (6) ein kumulativer Prozess ist, der nicht assoziativ und sukzessiv, sondern exponentiell wachsend verläuft“ (Wiater, 2015, S. 16). Lernziel Ein Lernziel ist „die Beschreibung eines Verhaltens das der Lernenden nach erfolgreicher Lernerfahrung nachweisbar erworben hat. Dieses Verhalten muss in Form einer genau bestimmten beobachtbaren Leistung angegeben werden können, damit es rational und rationell für den Unterricht geplant und hernach geprüft werden kann“ (Wiater, 2015, S. 80). operational definiert = legt fest: o das beobachtbare Verhalten des Kindes o die Bedingungen in denen es durchgeführt werden soll o den Maßstab der Beurteilung Inhaltsteil + Verhaltensteil
Lernziele - Lernbereiche o Kognitive Lernziele Psycho- motorische Lernziele o Affektive Lernziele o Psychomotorische Lernziele o Volitionale Lernziele Kognitive Lernziele Affektive (vgl. Wiater, 2007, S. 21) Lernziele Volitionale Lernziele hierarchisch aufgebaute Lernzieltaxonomien Kognitive Lernziele (geistige Tätigkeiten) ● Wissen ● Verstehen ● Anwenden ● Analyse ● Synthese ● Beurteilung/Bewertung (nach Bloom et al. 1973 zit. nach Wiater, 2015, S. 81)
Affektive Lernziele (emotionale Tätigkeiten) ● Aufnehmen/Beachten ● Beantworten von Reizen ● Werten ● Aufbau einer Werthierarchie ● Wertrichtung im Verhalten/ Entwickeln einer Weltanschauung (nach Kratwohl et al. 1975 zit. nach Wiater, 2015, S. 81) Psychomotorische Lernziele (motorische Tätigkeiten) ● Imitation ● Manipulation als differenzierte Nachahmung ● Präzision ● Strukturierung ● Naturalisierung als mechanische Handlungs- sicherheit (nach Dave et al. o.J. zit. nach Wiater, 2015, S. 81)
2. Lerntheorien Konzepte Prinzipien Behaviorismus hum. Psychologie Sozial-kognitives Modell Kognitivismus Konstruktivismus Neurobiologie Wie lernen Sie? Warum machen Sie das so? Wie funktioniert das Lernen?
Pädagogisches Didaktisches Subjektive Erfahrungs- Theoriewissen Theorien wissen Individuelles didaktisches Konzept Unterrichtspraktisches Handeln (vgl. Jank & Meyer, 1991, S. 45) Theorien „Theorien sind umfassende Systeme von Definitionen, Annahmen, Schlussfolgerungen und Aussagen, welche komplexe Sachverhalte beschreiben“ (Trimmel 2009, S. 36). − gehen über den Gehalt von Beobachtungssätzen hinaus − werden an Basissätzen überprüft − Basissätze sind sehr einfache Aussagen über beobachtbare Phänomene − sind ständig der Überprüfung durch andere Forscher/innen ausgesetzt − aus ihnen sind weitere Hypothesen und Basissätze ableitbar − sind nicht „wahr “, können nur mehr oder weniger bestätigt (empirisch belegt) sein − sind vergänglich
Modell des Behaviorismus Lernen ist ein konditionierbarer Vorgang (Reiz-Reaktions-Vorgang) Änderung von beobachtbaren Verhalten o Modell der klassischen Konditionierung − gemeinsam Präsentation eines neutralen Reizes mit einem anderen Reiz der eine angeborenen Reaktion hervorruft o Modell von Versuch und Irrtum − wahlloses Herumprobieren, zufällig richtige Lösung, Wiederfinden der richtigen Lösung o Modell der operanten Konditionierung − natürl. oder zufälliges Verhalten wird positiv verstärkt Verhaltensformung (vgl. Wiather, 2007, S. 22; Freund, 2012, S. 257f; Benischek & Beer, 2014, S. 19ff) Modell des Behaviorismus Didaktische Konsequenz o eng gesteuerter Lernprozess o Rückmeldung: Simultan- bzw. Sofortinformation o positive Verstärkung o Aufgaben mit Aussicht auf Erfolg o Verstärkung gewünschten Verhaltens o Programmierter Unterricht o Lernzielorientierter Unterricht o Inputsteuerung – Outcomeüberprüfung o Training, Üben, Automatisieren (vgl. Wiather, 2007, S. 22; Freund, 2012, S. 257f; Benischek & Beer, 2014, S. 19ff)
Perspektive der humanistischen Psychologie Gegenströmung zu mechanistischen Lernauffassungen (Reiz-Reaktions-Vorgang) auf Basis der Humanistischen Psychologie/klientenzentrierten Psychotherapie (C. Rogers) o Menschenbild o Mensch ist aktiver Akteur seiner Existenz − Betonung des Lernsubjekts o Lernen ist immer selbstinitiiert − auch wenn Motive und Reize von außen (vgl. Freund, 2012, S. 258; Benischek & Beer, 2014, S. 20) Perspektive der humanistischen Psychologie Didaktische Konsequenz o Rollenverständnis der Lehrperson − Akzeptanz (Wertschätzung) − Empathie (einfühlsames Verstehen) − Kongruenz (Echtheit) o helfende Beziehung o Lernklima des Vertrauens, Achtung o Kinder begreifen den Sinn/gestalten Unterricht mit (vgl. Freund, 2012, S. 258; Benischek & Beer, 2014, S. 20)
Sozial-kognitives Modell Imitationslernen Lernen am Modell Beobachtungslernen Wahrnehmungslernen o Person eignet sich Verhaltensweisen an, die sie bei anderen Personen wahrnimmt o Spiegelneuronen − Nervenzellen reagieren bei Betrachtung von Vorgängen ebenso, wie wenn der Vorgang ausgeführt worden wäre (vgl. Rizzolatti et al. , 2008; Freund, 2012, S. 257f; Benischek & Beer, 2014, S. 19ff) Sozial-kognitives Modell Didaktische Konsequenz o Vorbilder o begünstigende Eigenschaften des Modells − emotionale Beziehung − persönliche Betroffenheit − Glaubwürdigkeit o Verhaltensweisen, aber auch psychomotorische Fähigkeiten werden übernommen (vgl. Rizzolatti et al. , 2008; Freund, 2012, S. 257f; Benischek & Beer, 2014, S. 19ff)
Modell des Kognitivismus Geht von den mentalen Prozessen und kognitiven Strategien und Strukturen aus Kognition: Erwerb, Organisation und Verwendung des Wissens Kognitive Prozesse: höhere geistige Prozesse der Wahrnehmung, des Gedächtnisses, der Sprache, des Denkens, der Aufmerksamkeit und der Konzentration Das Individuum besitzt dabei ein schöpferisches Aktivierungspotential, es strukturiert, ordnet, erfasst und strukturiert um. Es gewinnt Einsicht in den Sinn und in den Gesamtzusammenhang. (vgl. Wiater, 2007, S. 27; Freund, 2012, S. 259; Benischek & Beer, 2014, S. 20f) Modell des Kognitivismus Didaktische Konsequenz o verständnisorientiert Lernen − sinnvoll-rezeptiv − entdeckend − Neues in vorhandenes Wissen einordnen − umformen − neu ordnen − gestalten o Vorwissen, Erfahrung und Selbststeuerfähigkeit werde aktiviert (vgl. Wiater, 2007, S. 27; Freund, 2012, S. 259; Benischek & Beer, 2014, S. 20f) .
Modell des Konstruktivismus Lernen: aktives Konstruieren von Wissen „Wirklichkeit muss vom Menschenselbst geschaffen/konstruiert werden“ (Kaiser, 2012, S. 4). Fokus liegt auf dem Verstehen und der Selbsttätigkeit Erfahrungen werden mit früheren Erfahrungen in Beziehung gesetzt Rolle der Lehrperson: Be-Lehrenden Lernbegleiter (vgl. Kaiser, 2012, S. 4; Freund, 2012, S. 260; Benischek & Beer, 2014, S. 21f) Modell des Konstruktivismus Rekonstruktion Didaktische Konsequenz Symbolisches o Konstruktion (Erfindung) Imaginäres − Selbst tun, handeln, experimentieren Konstruktion Dekonstruktion o Rekonstruktion (sammelnde Wiedergabe) Reales − Erfindungen, kulturelle Leistungen, Symbolisches Symbolisches Erkenntnisse werden re-konstruiert o Dekonstruktion (Enttarnung) − Dekonstruieren ermöglicht ein Imaginäres Imaginäres kreatives Lernverständnis und bewahrt vor bloßen, naiven (Nach- Reales Reales )Machen (vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 295f; Freund, 2012, S. 260, Benischek & Beer, 2014, S. 21f)
Neurobiologische Sichtweise beim Lernen verbinden sich Nervenzellen Lernen erhöht das Aktionspotential der Synapsen die Intensität des Lernvorganges wirkt auf den Aufbau der neuronalen Netzwerke Lernen bewirkt morphologische Veränderungen (vgl. Freund, 2012, S. 261; Benischek & Beer, 2014, S. 22) Neurobiologische Sichtweise Didaktische Konsequenz o Eigenaktivität o Wiederholungen brauchen Zeit o Begrenztheit des Arbeitsgedächtnisses o kleine Lernportionen o Aufmerksamkeit herstellen o emotionale Bedeutsamkeit (vgl. Freund, 2012, S. 261; Benischek & Beer, 2014, S. 22)
Ausgewählte Lerntheorien im Überblick Freund, J.: Aspekte von Lerntheorien und schulischem Lernen. In Wolf, W. et al. : Beiträge zur Pädagogik und Didaktik der Grundschule, Wien: Jugend & Volk. S. 257- 264. Lerntheorien ● Modell des Behaviorismus − Konditionierung, Reiz-Reaktions-Modell, beobachtbares Verhalten ● Perspektive der humanistischen Psychologie − Akzeptanz (Wertschätzung), Empathie (einfühlendes Verstehen), Kongruenz (Echtheit) ● Sozial-kognitives Modell − Imitationslernen, Lernen am Modell, Vorbild: Beziehung, Betroffenheit, Glaubwürdigkeit ● Modell des Kognitivismus − Wahrnehmen, Denken, Handeln: sinnvoll-rezeptives und sinnvoll-entdeckendes Lernen ● Modell des Konstruktivismus − Wissen konstruieren, re-konstruieren, dekonstruieren ● Neurobiologische Sichtweise − Neuronale Netzwerke, Lernzeiten, Kapazität, Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration (vgl. Benischek & Beer, 2014, S. 19ff)
3. Merkmale guter Lernsituationen Gute Schule Guter Unterricht Wann können Sie gut lernen? Wann ist für Sie eine Lernsituation ‚gelungen‘? Wann ist für Sie eine Schule ‚gut‘?
(vgl. Brügelmann, 1999, S. 111ff) Gute Schulen Modell guter Schulen nach Brügelmann (1999) • Gesamtklima, Einstellungen, Erwartungen o Wie eine Schule zu ihren Schülerinnen und Schülern steht o Systematische Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Lehrern o Identifikation der Schüler/innen mit ihrer Schule, das Gefühl, der Gemeinschaft Schule anzugehören o deutliche Zielorientierung curricularer Aktivitäten • Organisatorische, curriculare, strukturelle Faktoren o funktionierende Alltagsorganisation der Schule o funktionierende Organisation des Unterrichts o systematische schulinterne Fortbildung und Entwicklung o Zusammenwirken Schule und Elternhaus
Gute Schulen • Schulleitung o Initiatoren von Zielklärung, -absprache und -sicherung o Impulsgeber für pädagogische Schwerpunktbildung im Alltag o Zeit für und enger Kontakt mit Kollegium o Ermutigung und Bestätigung der Kolleginnen o Offenheit nach außen, d.h. Eltern, anderen Schulen und Einrichtungen gegenüber • Unterricht o Schüler/innenorientierung o viel Rückmeldung an Schüler/innen o Strukturiertheit des Lehr-/Lernprozesses o Überblick über das Klassengeschehen o Zeitnutzung „on task“ Lernen sichtbar machen Der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie geht mit seinem Werk Visible Learning/Lernen sichtbar machen (2009/2013) der Frage nach, welche Faktoren auf schulische Leistung nachweislich wirken. Zu diesem Zweck wurden an die 50000 aktuelle empirisch-quantitative Forschungsbeiträge kritisch analysiert und zusammengetragen. Damit wurden die Daten von weltweit 240 Millionen Schülerinnen und Schülern verarbeitet (vgl. Schwetz u. Swoboda 2013, S. 16). Die evidenzbasierten Erkenntnisse hat Hattie in sechs Domänen systematisiert und quantifiziert. Die Wirkung auf die schulische Lernleistung wird aus der Perspektive der Lernenden, des Elternhauses, der Schule, der Lehrperson, des Curriculums und des Unterrichts beleuchtet (Hattie, 2013, S. 37ff ).
Lernen sichtbar machen Maß der Wirksamkeit = Effektstärke d nach Cohen d 0,4 real beobachtbare Wirkung Vorausgehendes Leistungsniveau: d = 0,67 (Hattie,2013, S. 9ff) Indikator Effekt Indikator Effekt Lehrpersonen-Effekte d = 0,32 Formative Evaluation d = 0,90 Micro-Teaching d = 0,88 Aktive Lernzeit d = 0,38 Qualität d. Lehrperson Reziprokes Lernen d = 0,44 d = 0,72 (aus Schülersicht) (SS: gegenseitiges Helfen) Lehrer-Schüler-Beziehung d = 0,72 Forschendes Lernen d = 0,31 Lehrerfort- und d = 0,62 Freiarbeit d = 0,04 Weiterbildung Lehrererwartungen d = 0,43 Passung d = 0,41 Klarheit der Lehrperson d = 0,75 Lautes Denken d = 0,64 Teamteaching d = 0,19 Hausaufgaben d = 0,29
Guter Unterricht „Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem (1) im Rahmen einer demokratischen Unterrichtskultur (2) auf der Grundlage des Erziehungsauftrags (3) und mit dem Ziel eines gelingenden Arbeitsbündnisses (4) eine sinnstiftende Orientierungen (5) und ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler geleistet wird.“ (Meyer, 2010a, S. 13) Sinnstiftendes Didaktisches Sechseck Kommunizieren (Meyer, 2010a, S. 25) Inhaltliche Klarheit Transparente Leistungs- Ziel- Inhalts- erwartungen struktur struktur Klare Strukturierung Vorbereitete Raum- Prozess- Umgebung Struktur Struktur Echte Lernzeit Lernförderlich es Klima Sozial- Handlungs- Methoden- vielfalt Struktur Struktur Sechs Grunddimensionen Individuelles Intelligentes Fördern Üben Zehn Merkmale guter Lernsituationen
Merkmale guter Lernsituationen 1. Klare Strukturierung des Unterrichts: „roter Faden“, Klarheit bei Prozessen, Zielen und Inhalten, Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen Indikatoren o verständliche Sprache o Rollen der Beteiligten sind klar o Aufgabenstellungen sind klar und verständlich formuliert o Unterrichtsschritte sind deutlich markiert o geschickte Rhythmisierung des Unterrichts o vereinbarte Regeln werden eingehalten, Rituale eingesetzt o Passung zwischen Ziel, Inhalt, Methode und Raum (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff) Merkmale guter Lernsituationen 2. Hoher Anteil an echter Lernzeit: erreichbar durch ein gutes Zeitmanagement, durch Pünktlichkeit, durch Auslagerung von „Organisationskram“ und durch eine Rhythmisierung des Tagesablaufs Indikatoren o Hohe Schüler/innenaktivität o Geringe Ablenkbarkeit o Inhaltlich reiche Arbeitsergebnisse o Gelungene Rhythmisierung aktiver Lernphasen und Pausen o Wenig Disziplinstörungen o Lehrperson stört die Kinder nicht beim Lernen (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff)
Merkmale guter Lernsituationen 3. Lernförderliches Klima : gegenseitiger Respekt, Einhaltung von Regeln, Übernahme von Verantwortung, Gerechtigkeit, Fürsorge Indikatoren o Respektvoller Umgang o Keine Diskriminierung/ Ausgrenzung von Kindern mit geringen Leistungen o Gegenseitige Rücksicht und Hilfe o Wertschätzende Sprache o Wenig Rivalität o Definierte Klassenämter o Lachen und humorvolle Stimmung (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff) Merkmale guter Lernsituationen 4. Inhaltliche Klarheit: Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung Indikatoren o Informierende Unterrichtseinstiege o Fokussierung auf das Thema o Anknüpfen an Vorerfahrungen und Alltagsvorstellungen o Saubere/übersichtliche Mitschriften/Visualisierungen o Arbeit mit Modellen und Veranschaulichungen o Intelligenter Umgang mit Fehlern o Wiederholen und Zusammenfassen (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff)
Merkmale guter Lernsituationen 5. Sinnstiftendes Kommunizieren: durch die Beteiligung an der Planung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und Schüler/innen-Feedback Indikatoren o Fokussierung auf die Sache o Lustvolles Lernen o Eigene Interessen in das Thema einbringen o Vertrauen zur Lehrperson o Schüler/innenrückmeldungen zum Lernfortschritt und zu Schwierigkeiten o Kinder reflektieren den Lernprozess (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff) Merkmale guter Lernsituationen 6. Methodenvielfalt: Reichtum an Inszenierungstechniken, Vielfalt der Handlungsmuster, Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen
Merkmale guter Lernsituationen 7. Individuelles Fördern: durch innere Differenzierung und Integration, Schaffung von Freiräumen, Geduld und Zeit; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne Indikatoren o Kinder arbeiten an unterschiedlichen Aufgaben o Zusätzliche Hilfestellungen o Lernmaterialien und Arbeitshilfen o Auszeit möglich, Angepasstes Lernpensum o Arbeit an zusätzlichen Schwerpunkten o Gegenseitige Unterstützung (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff) Merkmale guter Lernsituationen 8. Intelligentes Üben: durch Bewusstmachung von Lernstrategien, passende Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und entsprechende Rahmenbedingungen Indikatoren o Oft, aber kurz o Klare Regeln o Ruhige, konzentrierte Arbeitsatmosphäre o Wenig Störungen o Klarheit o Personen-, ziel-, themen- und methodendifferenzierte Übungsaufträge o Sich selbst erklärende Übungsmaterialien o HÜ werden kontrolliert (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff)
Merkmale guter Lernsituationen 9. Transparente Leistungserwartungen: durch ein an den Richtlinien/Bildungsstandards orientiertes, dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechendes Lernangebot und durch förderorientierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt Indikatoren o Leistungserwartungen klarlegen o Klare Aufgabenstellung o Zügige und differenzierte, klare Leistungsrückmeldung o Verschiedene Formen der Leistungskontrolle o Tests sind angekündigt o Schüler/innenfeedback zu Leistung/serwartung/en (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff) Merkmale guter Lernsituationen 10. Vorbereitete Umgebung: durch entsprechende Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug, effektive Raumregie, geeigneter Raum Indikatoren o Ordnung o Identifikation o Behutsamer Umgang o Lernmaterialien und Technische Ausstattung o Funktionelle Raumgestaltung (vgl. Meyer, 2010a, S. 25ff) „Zeitgemäße Unterrichtsmethoden erfordern und bedingen eine moderne Schularchitektur mit großzügiger Schulraumgestaltung“ (Hammerer & Rosenberger, 2014, S. 40).
Sinnstiftendes Kommunizieren Inhaltliche Klarheit Transparente Leistungs- erwartungen Welche der zehn Merkmale Klare Strukturierung betreffen Ihre berufliche Tätigkeit Vorbereitete Umgebung im Besonderen? Echte Lernzeit Lernförderlich es Klima Methoden- Warum? vielfalt Individuelles Intelligentes Fördern Üben 4. Didaktik, Motivation, Autonomie, Kreativitätsförderung Didaktik didaktische Grundsätze Ziele/Zielstrukturen Sozialformen Unterrichtsmethoden Differenzierung/Individualisierung
Didaktik Didaktik beschäftigt sich mit der „Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens“ (Jank & Meyer, 1991, S. 16) o Lehr- und Lernprozesse o Lerninhalten o Vermittlung von Lerninhalten o Theorie der Bildung o Theorie des Lernens o Theorie des Unterrichts Die Didaktik bemüht sich um die Frage o wer o was o wann o mit wem o wo o womit o warum o wozu lernen soll. (vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 16)
Allgemeine didaktische Grundsätze 5. Förderung durch 1. Anknüpfen an die Vorkenntnisse und Differenzierung und Vorerfahrungen der Individualisierung Schülerinnen und (BMBF, LP NMS, 1. Teil) Schüler 4. Diversität und 2. Stärken von Inklusion, 3. Herstellen von Selbsttätigkeit und Bezügen zur Eigenverantwortung Chancen- und Lebenswelt der Schülerinnen und Geschlechter- Schüler gerechtigkeit 7. Sicherung des Unterrichtsertrages und Rückmeldungen; 6. Förderunterricht neue Prüfungskultur und Leistungsbeurteilung Allgemeine didaktische Grundsätze 1. Anknüpfen an die Vorkenntnisse und Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler Vorstellungswelt, kontinuierliche Kontakte mit vor- und nachgelagerten Aus-/Bildungseinrichtungen, … 2. Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler eigenverantwortliches und selbsttätiges Lernen, Auseinandersetzung, Entdeckung, Erkenntnisgewinnung, Problemlösung, Anwendung und Reflexion, Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung, Offenheit des Unterrichts, kritisches und eigenverantwortliches Denken, Entwicklung eigener Wert- und Normvorstellungen, Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz,… 3. Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt zeit- und lebensnahe Themen, aktuelle und anschauliche Materialien und Medien, Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen, Einblick in zukünftige Tätigkeitsfelder, Orientierungskompetenz, …
Allgemeine didaktische Grundsätze 4. Diversität und Inklusion, Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit individuelle und diskriminierungsfreie Lern-, Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von Mädchen und Buben unterschiedlicher familiärer/ kultureller Herkunft mit unterschiedlichen Leistungsspektren. Inklusion: o gleiche Wertschätzung aller Schülerinnen und Schüler o wahrnehmen der Individuen, vermeiden von Etikettierungen und Fremdzuschreibungen o erkennen, dass Unterschiede als Chancen für das gemeinsame o Teilhabe aller Schülerinnen und Schülern o Weiterentwicklung der Kulturen, Strukturen und Praktiken in der Schule o Abbau von Barrieren für Lernen und Teilhabe aller Schülerinnen und Schülern o Projekte, die Barrieren für Zugang und Teilhabe bestimmter Schülerinnen und Schülern überwinden o Auf- und Ausbau nachhaltiger Beziehungen zwischen Schulen und Gemeinden Allgemeine didaktische Grundsätze 5. Förderung durch Differenzierung und Individualisierung pädagogisch-didaktische Konsequenzen: o wertschätzende Beziehungen o differenzierte, zielgerichtete Lernangeboten o Auswahl und Offenheit bei der Aufgabenstellung o flexibles Eingehen auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten o Berücksichtigung des unterschiedlichen Betreuungsbedarfs o Bewusstmachen der Stärken und Schwächen im persönlichen Begabungsprofil o wertschätzenden Rückmeldeverfahren o Abstimmen der Unterrichtsplanung auf den jeweils aktuellen Leistungsstand o individuell förderlichen Lernklimas und Vermeidung von Demotivation, Beschämung und Entfremdung o Trennen von Lern- und Leistungsphasen o Verständnis von Unterricht als Lern- und Entwicklungsbegleitung statt Vermittlung von Lernstoff
Allgemeine didaktische Grundsätze 6. Förderunterricht Beziehungen, soziale Situation, lernhinderliche Bedingungen, Nebenwirkungen beachten sensible Beobachtung Hypothesen über Entwicklungsmöglichkeiten auf den Stärken und Ressourcen aufbauen Förderunterricht ständig beobachten und reflektieren - flexibel entwickeln, neu zu konzipieren 7. Sicherung des Unterrichtsertrages und Rückmeldungen; neue Prüfungskultur und Leistungsbeurteilung Selbsttätigkeit, gezielte Wiederholungen, Übungen Hausübungen: Sammeln von Materialien und Informationen, Erkundungen, Übung, Festigung Rückmeldung über Lernfortschritte, Stärken und Schwächen, Leistung, Kompetenzen Definierte, transparente Bewertungskriterien Methodenkompetenz und Teamkompetenz in die Leistungsbeurteilung einbeziehen Produktorientierte Arbeitsformen z.B. Portfolio-Präsentationen oder (Projekt)Arbeiten Bildungsstandards Bildungsstandards „arbeiten in klarer und konzentrierter Form heraus, worauf es in unserem Bildungssystem ankommt. Sie konkretisieren den pädagogischen Auftrag der Schule in zentralen Lernfeldern“ (Klieme et al., 2003, S. 38). „Bildungsstandards sind als Regelstandards konzipiert und legen fest, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zu einer bestimmten Schulstufe an wesentlichen Inhalten erworben haben sollen“ (bm:bwk, 2004, S. 8).
Kompetenzen Weinert versteht „unter Kompetenzen die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert, 2002, S. 27f ). Beer, R.: (2012): Pädagogische Schlüsselkompetenzen. In Wolf, W. et al. : Beiträge zur Pädagogik und Didaktik der Grundschule, Wien: Jugend & Volk. S. 324-338 Kompetenzmodelle Kompetenzmodelle o „Kompetenzmodelle beschreiben zu erwartende Lernergebnisse von Schüler/innen auf bestimmten Altersstufen und setzen methodisch/didaktische Vorgaben, um die gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Die Gliederung von Kompetenzmodellen in verschiedene Kompetenzstufen ist in hohem Maße von den Domänen abhängig. Jede Kompetenzstufe ist von spezifischer Qualität und kann von den übrigen unterschieden werden und stellt wieder die Basis für die nächstfolgende Kompetenzstufe“ (Beer, 2007, S. 228).
Kompetenzmodelle Komponentenmodelle Kompetenzstufenmodelle Sprach- kenntnisse Motorische Rechtliche Kompetenzstufe Fähigkeiten Kenntnisse 5 Kompetenzstufe 4 Kompetenzstufe 3 Beherrschen Erste Hilfe eines Kompetenzstufe Instruments 2 Kompetenzstufe 1 Singen können Ziele - Zielstruktur Modell in 4 Kompetenzbereichen o Fachkompetenz, Sachkompetenz o Sozialkompetenz o Selbstkompetenz, Persönliche Kompetenz o Methodenkompetenz Modell in 3 Kompetenzstufen 1. Grundlegende Kompetenzstufe 2. Erweitere Kompetenzstufe 3. Fortgeschrittenen Kompetenzstufe
Sozialformen Es können vier Sozialformen im Rahmen der inneren Differenzierung unterschieden werden: o Frontalunterricht (Klassenunterricht, Plenum) − Instruktion, Darbietung, Vorzeigen, Anweisen, Fragen beantworten o Gruppenunterricht (Gruppenarbeit, Teamarbeit) − Kooperatives selbstständiges Lösen, soziales Lernen, Methodenlernen; − Zufalls-, Experten-, Niveau-, Interessens., Leistungs-, Altersgruppen; homo./heterogen, stabil/nicht stabil o Partnerarbeit (Tandemunterricht) − Selbstständiges Üben, Kooperation, Sozialkompetenz, Lernpartnerschaft, Tutor-Methode o Einzelarbeit (Stillarbeit) − Lernanregende Aufgabenstellungen, individualisiertes Lernen, offenes Lernen, PC- Lernprogramme, Leistungssituationen o Abteilungsunterricht (vgl. Jank & Meyer, 2011, S: 79). Unterrichtsmethoden In enger Vorstellung versteht sich „Unterrichtsmethode als Weg zu einem bereits feststehenden) Ziel. Während Ziele und Inhalte feststünden, ziele die methodische Frage auf den effektivsten Weg der Vermittlung.“(Kiper, 2001, S. 135f). Methodische Grundformen Darbietender Unterricht Aufgebender Unterricht Erarbeitender Unterricht Vormachen Selbstständige Schülerarbeit Unterrichtsgespräch Vorzeigen EA, PA, GA Fragend-entwickelnder U. Vorführen Stillarbeit Impuls Vortragen eigenverantwortliches Arbeiten Problemstellung … offenes Lernen … Unterrichtsdiskussion … (vgl. Jank & Meyer, 2091, S: 270).
Differenzierung - Individualisierung Möglichkeiten der Individualisierung/ Passung von Lernangeboten: o Schwierigkeitsgrad o Methoden o Anspruchsniveau o Umfang o Bearbeitungstiefe o Abstraktionsgrad o Komplexität o Motivation o Unterstützungsmaßnahmen o Zeit o Grad der Selbstständigkeit o Individuelle Wahl o sozialer Kontext o Lehrmittel Motivation „Unter Motivation oder Motivierung versteht man eine Situationsanreiz oder einen Prozess, durch die beim Menschen Motive (d.h. wiederkehrende Anliegen eines Menschen wie Freude an Aktivität, Lustgewinn/ Vermeidung von Unlust, Explorationsdrang, Sozialkontakt, Macht, Hilfe, Leistung, Aggression usw.) aktiviert und in Handeln oder Verhalten transformiert werden“ (Wiater, 2015, S. 124).
Motivation Es muss „bedacht werden dass Lernen nicht ausschließlich oder vorwiegend auf Grund von Anregungen, Anstößen und Forderungen Anderer erfolgt, also nicht nur von den Lehrern geplant, vermittelt und durchgesetzt wird und nicht nur auf extrinsische Motivation angewiesen ist. Schließlich lernen Schüler/Schülerinnen auch aus eigenen Ideen heraus, aus eigenem Antrieb oder aus Interesse, also intrinsisch motiviert, und – was nicht übersehen werden darf – sie lernen oft auch zufällig und nebenbei, beim Ausführen einer Handlung oder im Spiel, motiviert durch einen „Flow-Effekt“, höchst wirksam“ (Wiater, 2015, S. 16). Prozessmodell der Motivation Leistungsmotiv wird durch Aufforderungsgehalte aktiviert kognitive Zwischenprozesse: Handlungsausgang, Handlungsfolgen und Erfolgschancen abgeschätzt Handlungstendenz: die Ausführung oder das Nicht-Handeln Handlungsergebnis wird einer Selbstbewertung unterzogen. Die Bilanzierung erfolgt aufgrund eines allgemeinen Gütestandard und eines individuellen Anspruchsniveaus. Dies führt aber nicht automatisch zur gewünschten Selbstbekräftigung. Nun wird noch überprüft, ob man als Handelnder für diese Handlungsergebnis selbst verantwortlich ist, bzw. ob dies auf äußere Umstände zurückzuführen (Pech. Glück, Zufall, Lernanstrengung, …) ist = Attribuierung …
Motive „Motive sind überdauernde Persönlichkeitsmerkmale, die die Motivation beeinflussen, bestimmte Anreizbereiche wie Leistung, Anschluss (…) Motive oder Macht (…) aufzusuchen. Jedes Motiv enthält einen Bedürfniskern, der meldet, Thematik Leistungs Anschluss Macht- nach wie sehr der aktuelle Istwert vom Sollwert -motiv -motiv motiv abweicht (…). Im Unterschied zu „reinen“ Bedürfnissen sind Motive mit Entwicklungs- Dritte Ebene: Erste Ebene: Zweite Ebene: Erfahrungswissen verknüpft, das für eine Befriedigungs- niveau Bedürfnisse aus Bedürfnisse aus nach möglichkeiten präverbalen/vorbe verbal Vielzahl von Situationen kontext- grifflichen Kindheitsphasen vermittelten Erfahrungen aufgrund der Fähigkeit zur Selbstregulation angemessene Handlungsmöglichkeiten anbietet“ (Kuhl, 2010, S. 28). Bedürfnisse Bedürfnisse physiologische psychologische sozial beeinflusste Bedürfnisse Bedürfnisse Bedürfnisse Durst Autonomie Leistung Hunger Kompetenz Zugehörigkeit und Liebe Sexualität soziale Einbindung Macht Deci u. Ryan, 1993; Reeve, 2005; Martinek, 2013
Psychologische Basisbedürfnisse Menschen streben danach ihre psychologischen Basisbedürfnisse (Autonomie, Kompetenz, soziale Einbindung) zu befriedigen: … sich selbst als Schöpfer seiner Handlungen zu empfinden, Entscheidungsspielräume zu haben, Wahl haben … etwas können, es selbst tun (können), Erfolg haben, etwas fertigstellen, stolz sein … sich nicht alleine fühlen, Teil einer Gemeinschaft zu sein, mit anderen zu handeln Druck und psychologische Basisbedürfnisse Beer, 2014 (N = 1115) Eltern: r = -.513 (p = 0,000) Kinder: r = -.460 (p = 0,000)
Autonomie und Lernen • höhere Leistungen • verstärktes Kompetenzerleben • mehr Konzeptverständnis • größere Flexibilität im Denken • mehr Aktivität bei der Informationsverarbeitung • mehr Kreativität • mehr schulische Ausdauer • bessere Merkfähigkeit • mehr positive Emotionalität • mehr psychologisches Wohlbefinden • höheren Selbstwert Sind Sie kreativ? Wann waren Sie das letzte Mal kreativ? Kann man lernen kreativ zu sein?
„Kreativität findet nur statt, wenn wir etwas, das in uns ist, außerhalb unser zum Leben erwecken“ (Goleman, 1997, S. 9) Merkmale Kreativität fördernden Unterrichts 1. Freie Arbeitsphasen: Selbständiges, eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen ist ein guter Nährboden für kreatives Denken. Neue Gedanken kann man nur fassen, wenn Umwege gegangen werden können und die eigene Entscheidung gefragt ist. 2. Arbeiten ohne Zeitdruck: Denken wir nochmals an Golmans „Inkubationsphase“. Der kreative Prozess braucht Zeit. Oft glauben wir, diese Zeit in der Schule nicht zu besitzen. „In der Schule, am Arbeitsplatz, beim Fernsehen – immer diktiert uns jemand anders die Gedanken“ (Goleman, 1997, S. 22). Der Appell »Sei kreativ!« ist nur in den seltensten Fällen hilfreich. Das »Brüten« über einem Problem kommt auch dem Streben der Kinder entgegen eine Sache zu Ende zu bringen. 3. Voneinander/miteinander Lernen: Lassen wir unsere Schülerinnen und Schüler voneinander miteinander lernen. Geben wir nur das vor, was sie sich selbst nicht erarbeiten können. Nützen wir aber auch die befruchtenden Einfälle in der Gruppe und die tutoriale Hilfe der Kinder untereinander. „Der kreative Akt hat also eine wesentliche soziale Dimension“ (Goleman, 1997, S. 26).
Merkmale Kreativität fördernden Unterrichts 4. Individualisierung: Im Gleichschritt kommt man nicht zum kreativen Denken. Das individuelle Eingehen auf jedes einzelne Kind bringt den größten Lernerfolg. So ist „die Individualisierung des Unterrichts ein besonders wichtiges Unterrichtsprinzip“ (Olechowski, 1993, S. 17). Das gilt auch für die Förderung der Kreativität. Jedes einzelne Kind steht im Zentrum seines Entwicklungsprozesses. 5. Vielfalt statt Reduktion: Oft reduzieren wir die Information zu einer Problemstellung auf das aller Notwendigste. Damit behindern wir allerdings auch die Möglichkeit, sich in die wirklichen Zusammenhänge einzudenken, sich ein Bild von der Sachen zu machen. Die breite vielfältige Darstellung und Beleuchtung einer Sache beinhaltet viele Hinweise, die für eine kreative Lösung notwendig sind. 6. Information statt vorgefertigter Fragen: Sie kennen das: Im Text stehen 3 Zahlen. Diese sind miteinander zu verknüpfen. Die Frage wird abgeschrieben und das Ergebnis eingefügt. Nur das W-Wort muss man weglassen. Dieses Problemlöseverhalten streben wir eigentlich nicht an. Eine Reduktion der Information entspricht auch keinesfalls der Wirklichkeit. Drehen Sie die Sachen einmal um. Geben Sie ihren Kindern viel Information und lassen Sie mögliche Problemstellungen finden! Merkmale Kreativität fördernden Unterrichts 7. Rätsel und Spiel: „Glaubt man der Wiener Kinderpsychologin Waltraud Hartmann vom Institut für Psychologie der Uni Wien, dann haben Österreichs Schulen ein großes Manko: Es wird zu wenig gespielt. (…) Der Einfluss auf die Kreativität sei unbestreitbar “ (Der Standard, 2004, S. 7). Der hohe Motivationscharakter einer Spielkonstellation führt zu einer intensiven Durchdringung der Sache, die meist soziale Situation bringt neue Sichtweisen und Einfälle zu Tage. 8. Soziales Klima: Reinhard Tausch berichtet von einer empirischen Untersuchung an insgesamt 6600 Schülerinnen und Schülern und 240 Lehrerinnen und Lehrern. Ein achtungsvoll-positives, einfühlend-verstehendes und aufrichtig-übereinstimmendes Lehrerverhalten zeigte bei ihren Kindern einen signifikanten Zuwachs im Test für Kreativität im Vergleich mit ihrer Kontrollgruppe (vgl. Tausch, 2001, S. 537). Eine angstfreie Lernsituation ist nicht nur Voraussetzung für optimalen Lernerfolg sondern auch Grundlage kreativen Denkens.
Merkmale Kreativität fördernden Unterrichts 9. Regeln brechen: „Kreatives Denken ist nicht nur konstruktiv, es ist auch destruktiv“ (von Oech, 1992, S. 65). Es „besteht eine wirksame kreative Denkstrategie darin, sich wie ein Revolutionär zu verhalten und sich gegen die Regeln zu wenden“ (von Oech, 1992, S. 65). Oft sind es meist die unausgesprochenen Regeln, die kreative Lösungen verhindern. Gerade der Mathematikunterricht mit seinen Algorithmen verführt oft zur unreflektierten Übernahme von Lösungsverfahren. Ermuntern Sie ihre Kinder manchmal eine Regel zu brechen und »querzudenken«. 10. Strukturieren und Visualisieren: Das Anfertigen von Zeichnungen, das Anlegen von Gedankenlandschaften ermöglichen den Schülerinnen und Schülern einen Überblick. Unübliche Zusammenhängen können leichter erfasst werden. Andere Ordnungskriterien produzieren neue Strukturen. Lassen Sie einmal Zahlen, Figuren, Körper, Prozentaufgaben, … nach verschiedenen Kriterien ordnen – ein weites Feld für kreative Köpfe. Merkmale Kreativität fördernden Unterrichts 11. Fördern und Fordern: Immer wieder stoßen wir im Unterricht auf kreative Denkansätze, Frage- und Lösungsverhalten. Nicht immer gelingt es uns, sie positiv zu verstärken, manchmal »stören« sie unseren eigenen Denkentwurf. Ja es mag sein, dass wir diese zündenden Ideen gar nicht erkennen. Hier gibt es einen großen noch zu hebenden Schatz. Fördern Sie das kritische Potential ihrer Schülerinnen und Schüler. Denn Untersuchungen zeigen, „dass jeder Mensch in der Lage ist Kreativität nutzbar zu machen“ (Goleman, 1997, S. 27). 12. Fehler: Der Wert von Fehlern in Sinne einer Fehleranalyse bei lernzielorientierten Testverfahren für die Gestaltung und Planung der weiteren Unterrichtsarbeit ist unbestritten. Für die Kinder in der Schule ist ein Fehler meist mit einer schlechten Bewertung verbunden. „Der kreative Denker dagegen wird den potentiellen Wert von Fehlern erkennen“ (von Oech, 1992, S. 166) und vielleicht als Impuls für eine neue Idee nutzen. Versuch und Irrtum sind eine erfolgreiche Problemlösungsstrategie. „Die Natur dient uns als ein gutes Beispiel dafür, wie Versuch und Irrtum benutzt werden können, um Änderungen zu schaffen“ (von Oech, 1992, S. 167). Im Unterricht wird dieses Prinzip selten angewendet.
Merkmale Kreativität fördernden Unterrichts 1. Freie Arbeitsphasen 2. Arbeiten ohne Zeitdruck 3. voneinander miteinander Lernen 4. Individualisierung 5. Vielfalt statt Reduktion 6. Information statt vorgefertigter Fragen 7. Rätsel und Spiel 8. soziales Klima 9. Regeln brechen 10. Strukturieren und Visualisieren 11. Fördern und Fordern 12. Fehler 5. Lern- und Unterrichtskonzepte Konzepte Projektunterricht Exemplarisches Lernen Programmierter Unt. Off. Lernen Lerntheorien Freiarbeit Forschendes Lernen Handlungsorintierter Unt. E.V.A.
Unterrichtskonzepte „Unterrichtskonzepte sind Gesamtorientierungen didaktisch-methodischen Handelns, in denen ein begründeter Zusammenhang von Ziel-, Inhalts- und Methodenentscheidungen hergestellt wird. Sie definieren grundlegende Prinzipien der Unterrichtsarbeit, sie formulieren Leitbilder des Rollenverhaltens von Lehrern und Schülern und sie geben Empfehlungen für die organisatorisch-institutionelle Gestaltung des Unterrichts“ (Jank & Meyer, 2011, S. 305). Lern- und Unterrichtskonzepte im Überblick 1 Wiater (2015, S. 98ff ): o Abteilungsunterricht: Grußgruppe – Kleingruppe, Stillarbeit im Wechsel mit Erarbeitung o Anschauungsunterricht: Lerngegenstände, mediale Gestaltung o Programmierter Unterricht: individuell, Programm, technologisch o Entdeckendes Lernen. Erkunden, Experimentieren, Primärerfahrungen an der Wirklichkeit o Epochalunterricht: fächerverbindender Unterricht, längerer Zeitraum o Exemplarischer Unterricht: ein Beispiel, viele Aspekte, Übertragung- Verallgemeinerung
Lern- und Unterrichtskonzepte im Überblick 2 Wiater (2015, S. 98ff ): o Fachunterricht: systematischer Aufbau von Wissen, Schulfächer o Fächerverbindender/fächerübergreifender Unterricht: gem. Thema/Lerngegenstand, ganzheitlich, Kooperation zw. LL o Freie Arbeit: schülergesteuert, Lernmaterialien o Frontalunterricht: lehrergesteuert o Genetisches Lernen: nachentdeckendes Lernen o Gesamtunterricht: ganzheitlich, ohne Fächerbegrenzungen o Handlungsorientierter Unterricht: Selbsttätigkeit, Projekte, Leittexte, Planspiele Lern- und Unterrichtskonzepte im Überblick 3 Wiater (2015, S. 98ff ): o Lernzirkel/Stationentraining: mehrperspektivische Lernstationen, Lerntheke, Lernstraße, Lernwerkstatt o Offener Unterricht: selbsttätige Mitwirkung der Schüler/innen im Lernprozess o Problemorientierter Unterricht: von einem Problem ausgehend o Projektunterricht: gesellschaftlich relevante Probleme, schrittweise Bearbeitung und Lösung o Schülerorientierter/kindgemäßer Unterricht: Kinder im Zentrum aller didaktischen Überlegungen
Lern- und Unterrichtskonzepte im Überblick 4 Wiater (2015, S. 98ff ): o Situiertes Lernen: in realitätsnahen Lernsituationen Handlungskompetenz erwerben o Team-Teaching: LL planen und realisieren Unterricht gemeinsam als Team o Wertorientierter Unterricht: jeder Unterricht ist erziehender Unt. o Wissenschaftsorientierter Unterricht: auf Basis der Fachwissenschaft, hinführend zur Wissenschaft o Wochenplanarbeit: wöchentl. Arbeitsplanmit Pflicht- und Wahlaufgaben, eigenverantwortlich bearbeiten und kontrollieren o Zielorientierter Unterricht: systematisch, geplant, vorüberlegte Ziele Unterrichtskonzepte Exemplarisches Offenes Lernen Lehren und Lernen Handlungs- orientierter Freiarbeit Unterricht Eigen- verantwortliches Forschendes Programmierter Arbeiten und Lernen Unterricht Lernen Fragend- Projektunterricht entwickelnder Unterricht
Exemplarisches Lehren und Lernen: Baut auf das Modell der bildungstheoretischen Didaktik (Klafki) auf. Ausgehend von den Schlüsselbegriffen des Exemplarischen, Fundamentalen und Elementaren werden geeignete beispielhafte Inhalte zur Vermittlung gesucht. (vgl. Jank & Meyer, 2011, S. 310). − Beispiel − Didaktische Reduktion − Mut zur Lücke − Kasuistik (Lernen am Fall) − Induktion (vom Einzelfall auf alle Fälle schließen) − Epochenunterricht (Klafki) „‘Forschendes Lernen‘ ist ein Prozess der selbstbestimmten Suche und der Entdeckung einer für Lernenden neuen Erkenntnis. Forschendes Lernen läuft dabei in einem autonomen und zugleich strukturierten Prozess ab, welcher von einer sinnlich erfahrbaren Entdeckung über eine systematische Exploration bis hin zu einer für wissenschaftliches Arbeiten charakteristischen Vorgehensweise reichen kann. Der Prozess des forschenden Lernens wird von einem generellen Entdeckungsinteresse des Lernenden (Neugierde) und einer affirmativen Haltung der Lernenden getragen“. (Reitiger, 2013, S. 45). − Prinzip des Vertrauens − Prinzip der Selbstbestimmtheit − Prinzip der Sicherheit − Prinzip der Veranschaulichung − Prinzip der Strukturierung − Prinzip der Personalisierung
Programmierter Unterricht: Baut auf die theoretischen Grundlagen des Behaviorismus (Verhaltensforschung), der Kybernetik (Steuerungslehre) und der Informatik auf. Programmierte Lehrbücher, Programmhefte, lineare Lernprogramme und Computerprogramme steuern diese Form des Einzelunterrichts. (vgl. Jank & Meyer, 1991, S. 297). − Lineares Vorgehen in Kontrollschleifen − Ohne sozialen Kontext − Mut zur Lücke − zusätzliches Lernangebot (Enrichment) − Technokratisch „Projektunterricht, auch (Projektarbeit, Projektmethode, Projektorientierter Unterricht) stellt den Versuch dar, Teamfähigkeit und Selbstorganisation des Lernens dadurch zu fördern, dass zwischen den Lehrenden und Lernenden ein ‚Handlungsprodukt‘ vereinbart wird, durch das die Arbeits- und Lernschritte definiert und die Arbeitsfortschritte kontrolliert werden können“ (Jank & Meyer, 2011, S. 309). − Handlungsorientierung − Selbstorganisation − Kooperatives Lernen − Planung − Produktorientierung − Interdisziplinarität − …
„Freie Arbeit: Der Begriff stammt aus der Reformpädagogik. Freiarbeit meint nicht Freiheit von Arbeit, sondern individuelle Wahl des Zeitpunktes, des Umfangs, der Partner, der Methoden und der Lernmaterialien. Freiarbeit wird zumeist als Ergänzung zum lehrgangsmäßigen Unterricht, zum Teil auch in die Lehrgänge integriert angeboten“ (Jank & Meyer, 2011, S. 309). − Wann? − Wo? − Mit wem? − Womit? − Wie? − Was? Handlungsorientierter Unterricht: „Handlungsorientierter Unterricht ist ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Gestaltung des Unterrichtsprozesses leiten, sodass Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden können.“ (Jank & Meyer, 2011, S. 315). Fünf Merkmale: 1. Interessensorientierung 2. Selbsttätigkeit und Führung 3. Verknüpfung von Kopf- und Handarbeit 4. Einübung in solidarisches Handeln 5. Produktorientierung
Offenes Lernen: Offener Unterricht verfolgt das Ziel selbstständigen Bildungserwerbs. Merkmale offener Lernmodelle sind eine hohe Beteiligung der Lernenden, Entscheidungsspielraum, eigenverantwortetes Arbeiten, entdeckendes Lernen, Beratung durch die Lehrenden. − Stationenbetrieb − Tagespläne − Wochenpläne − Freie Lernphase − Selbsterklärende Materialien zum offenen Lernen − Lernschachtel − Vielfältige Gestaltung der Lernräume Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen: „ Im Zentrum des EVA- Unterrichts steht das aktiv-produktive Lernen der SchülerInnen. Die Palette der Lernaktivitäten reicht vom Bearbeiten themenzentrierter Arbeitsblätter (…) über das Erstellen einschlägiger Lernprodukte (…) bis hin zur Durchführung ausgewählter Rollenspiele, Planspiele und Projekte zum jeweiligen Thema des Unterrichts.“ (Klippert, 2000, S. 174) EVA. setzt „auf Schülerseite eine Menge an Steuerungs- und Methodenkompetenz voraus“ (Klippert, 2000, S. 175). Daher stehen der Aufbau der Methoden- und Kommunikationskompetenz sowie die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler im Fokus des EVA-Trainings. − Haus des Lernens − Schlüsselqualifikationen − Fachkompetenz − Methodenkompetenz − Sozialkompetenz − Persönliche Kompetenz
Methodentraining EVA Eigenverantwortliches Kommunikationstraining Arbeiten und Lernen Teamentwicklung nach Heinz Klippert (2000) Rahmenbedingungen veränderte Schüler/innen Medienkinder Individualisten hedonistische Kinder verwöhnte Kinder neue Anforderungen auf Schüler/innenseite von Eltern seitens der Wirtschaft vom Dienstgeber wachsende Belastung Verschärfung der Rahmenbedingungen ständig neue Aufgaben veränderter Autoritätsbegriff Einzelkämpfertum
Haus des Lernens Fach- Methoden- Sozial- Persönliche kompetenz kompetenz kompetenz Kompetenz Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen Team-entwicklung Methodentraining Kommunikations- training Schüler/innenmethoden Makromethoden Mikromethoden • Gruppenarbeit • Selektives Lesen • Freie Rede • Teamarbeit • Markieren • Stichwortmethode • Planspiel • Exzerpieren • Argumentieren • Projektarbeit • Strukturieren • Vortragen • Hearing • Nachschlagen • Fragetechniken • Präsentationsmethode • Notizen machen • Aktives Zuhören • Schülerreferat • Gliedern • Telefonieren • Facharbeit • Ordnen • Telekommunizieren • Arbeitsplatzgestaltung • Heftgestaltung • Zusammenarbeiten • Schularbeitsvorbereitung • Karteiführung • Gesprächsleitung • Arbeit mit Lernkartei • Mind-Mapping • Konfliktmanagement • Arbeitsplanung • Blitzlicht
Lehrer/innenmethoden Steh- präsentation Zufalls- Blitzlicht- generator methode Experten- methode EA-GPA-GA Stummes Streit- gespräch Schnee- ball- Fischbowl methode Kugelleger- methode Rollen- spiel Implementationsmodell Crashkurs und Methodenpflege Fach- Methoden- Sozial- Persönliche kompetenz kompetenz kompetenz Kompetenz o Methodentrainig Eigenverantwortliches Arbeiten o Kommunikationstraining und Lernen o Teamentwicklung Team-entwicklung Methodentraining Kommunikations- training
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