Mütze hat den Kopfschmerz satt - eine Mut- und Mitmachgeschichte - Kopfschmerz-Schule
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Karin Frisch Prof. Dr. Hartmut Göbel
Mütze hat den Kopfschmerz satt –
eine Mut- und Mitmachgeschichte
Drei Doppelstunden zur Kopfschmerzprävention
in der siebten Jahrgangsstufe
Lehrerbegleitheft
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 1 18.08.14 13:502 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Gliederung
und chronologische Übersicht
Einführung Doppelstunde 3
3 Vorwort und allgemeine Hinweise 28 Intention und Stundenverlauf
5 Informationen für die Eltern 29 Arbeitsblatt 5.0
und LehrerInnen
30 Arbeitsblatt 5.1
31 Arbeitsblatt 6.0
Doppelstunde 1
32 Arbeitsblatt 7.0
10 Intention und Stundenverlauf
33 Arbeitsblatt 8.0
11 Arbeitsblatt 1.0
34 Arbeitsblatt 8.1
12 Arbeitsblatt 1.1
35 Arbeitsblatt 8.2
13 Arbeitsblatt 2.0
36 Arbeitsblatt 9.0
14 Arbeitsblatt 2.1
37 Arbeitsblatt 10.0
Doppelstunde 2 38 Arbeitsblatt 10.1
15 Intention und Stundenverlauf
16 Arbeitsblatt 3.0
39 Impressum
17 Arbeitsblatt 3.1
18 Arbeitsblatt 3.2
19 Arbeitsblatt 3.3
20 Arbeitsblatt 4.0
21 Arbeitsblatt 4.1
22 Arbeitsblatt 4.2
23 Arbeitsblatt 4.3
24 Arbeitsblatt 4.4
25 Arbeitsblatt 4.5
26 Overheadfolie 1
27 Overheadfolie 2
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 2 18.08.14 13:503 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Vorwort und allgemeine Hinweise
Zur Prävention von Kopfschmerzen in der Schule gibt es Hier hat die Schule eine besondere gesund
bisher keine Maßnahmen oder Konzepte, die sich spezi- heitsfördernde Aufgabe wahrzunehmen.
ell an Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Dazu gehören:
Schüler richten. Dies verwundert umso mehr, als nach · Anleitung zur Gestaltung eines regelmäßigen
Untersuchungen der Aktion „Gläserne Schule in Schles- Tagesablaufs
wig-Holstein“ (Institut für Suchtprävention und ange- · Arbeitspsychologische Unterweisung
wandte Psychologie, Bremen) Kopfschmerzen heute zu · Gesundheitslehre hinsichtlich einer adäquaten
den Hauptgesundheitsproblemen von Kindern im Ernährung und Schlafhygiene
Schulalter gehören. Bei einer repräsentativen Befra- · Das Erlernen eines Entspannungstrainings im
gung an Schulen in Schleswig-Holstein gaben, je nach Sportunterricht
Schultyp, zwischen 30 und 60 % der Schüler Kopf- · Techniken der Stressbewältigung
schmerzen als wichtiges und hartnäckiges Gesund-
heitsproblem an. Es stellte sich heraus, dass Kopf- Diese Maßnahmen sind einfach durchzuführen. Da die
schmerzen in den letzten 20 Jahren in ihrer Häufigkeit Entstehungsmechanismen von Kopfschmerzen heute
um rund 300 % zugenommen haben. Erschreckender- bekannt sind, ist zu erwarten, dass dem stetigen An-
weise ergaben sich aus dieser Befragung zudem ein- stieg der Kopfschmerzprävalenz im Schulalter damit
deutige Hinweise darauf, dass Kopfschmerzen einen entgegengewirkt werden kann.
wesentlichen Grund für die Entstehung von Suchtver-
halten darstellen. Deshalb treten wir für die nachhaltige Verankerung ei-
ner Kopfschmerzpräventionseinheit im Unterricht der
Durch den Leidensdruck, den Kopfschmerzen verursa- 7. Jahrgangsstufen aller Schulformen ein.
chen, können Kinder für das Ausprobieren von Medika-
menten und Drogen empfänglich werden und versu- Folgendes Konzept wurde erarbeitet und erprobt:
chen, auf diesem Wege eine Befindlichkeitsverbesserung · Information und Einbindung der Eltern
zu erzielen. Spezielles Wissen zur Kopfschmerzbehand- (Elternbrief, evtl. Elternabend)
lung und Kopfschmerzvermeidung hat daher nicht · Spezielle Informationen über Kopfschmerz
zuletzt eine große Bedeutung für die Suchtvorbeugung erkrankungen bei Kindern für LehrerInnen
und Drogenprävention. · Umsetzung der Unterrichtsreihe
· Fächerübergreifendes Lernen
(Entspannungstechniken im Sportunterricht)
Was heißt das für die
Kopfschmerzprävention?
Lehrer, Schüler und Eltern sollten umfassend informiert
werden, um eine größere Sensibilität für Kopfschmerz
erkrankungen im Schulalter zu erreichen. Das Wissen
über Kopfschmerzerkrankungen, das Erkennen der un-
terschiedlichen Formen und die Weitergabe von ver-
schiedenen Verhaltensmaßnahmen kann dazu führen,
dass Kopfschmerzen in der ersten Phase erkannt und
entsprechende Maßnahmen (Elterngespräch, Einschal-
ten von Fachstellen und Ärzten) eingeleitet werden.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 3 18.08.14 13:504 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Inhaltliche Aspekte der
Unterrichtseinheit
• Die Unterrichtsreihe sieht drei Doppelstunden vor. • Hier können die Jugendlichen selbst tätig werden und
die gestellten Aufgaben individuell erfüllen. Die hier-
• Das Gesamtziel der Reihe ist, gesundheitsschädliche bei erlangten Erkenntnisse werden langfristig im Ge-
Verhaltensweisen im alltäglichen Kontext der Jugend- dächtnis verankert. Am Schluss jeder Einheit sollen die
lichen zu identifizieren und Strategien zu ihrer Ver- erarbeiteten Ergebnisse von jedem Schüler schriftlich
meidung zu vermitteln. festgehalten werden.
• Hier darf nun keinesfalls moralisierende Aufklärung er- • Zur Präsentation der wichtigsten Ergebnisse der Un-
folgen, vielmehr sollen die Jugendlichen befähigt wer- terrichtsreihe kann ein Plakat im Klassenzimmer auf-
den, Probleme in ihrer Lebenswelt, die Kopfschmerz gehängt werden. So wird das Erlernte immer wieder
auslösen können, zu erkennen und im Wissen um die in Erinnerung gerufen.
Vorteile einer ausgeglichenen Lebensführung eine
langfristige Verhaltensmodifikation aufzubauen.
• Es darf ihnen nicht das Gefühl vermittelt werden, sich
für ihren Alltag rechtfertigen zu müssen und somit
eine Mitschuld an ihren Kopfschmerzen zu haben. Wichtig:
Jeder Schüler erarbeitet seine Bögen selbstständig,
• Um eine Akzeptanz des Lehrstoffs bei den Schülern zu sie werden nicht von der Lehrkraft auf Richtigkeit über-
erreichen, werden die Unterrichtsinhalte mit Hilfe der prüft. Es werden immer nur die Bögen ausgeteilt, die in
Figur „Mütze“ erarbeitet. der jeweiligen Doppelstunde behandelt werden.
Literatur zur Vorbereitung:
Hartmut Göbel:
Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne.
Ursachen beseitigen, gezielt vorbeugen, Strategien
zur Selbsthilfe.
Springer Verlag, Heidelberg, Berlin, New York
ISBN 978-3-642-54725-6
ISBN 978-3-642-54726-3 (eBook)
Internet:
www.schmerzklinik.de
www.kopfschmerz-schule.de
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 4 18.08.14 13:505 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Informationen für die
Eltern und LehrerInnen
In der Klasse Ihres Kindes wird in den nächsten Tagen lich werden und versuchen, auf diesem Wege eine Be-
eine Unterrichtseinheit über Kopfschmerzen und Mi- findlichkeitsverbesserung zu erzielen. Spezielles Wissen
gräne thematisiert. Wir möchten Ihnen dazu einige zur Kopfschmerzbehandlung und Kopfschmerzvermei-
wichtige begleitende Informationen an die Hand geben. dung scheint daher auch eine große Bedeutung für die
Sucht- und Drogenvorbeugung im Schulalter zu haben.
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Gesund-
heitsproblemen von Kindern im Schulalter. Bei einer Zudem greifen Kinder immer häufiger zu Kopfschmerz-
repräsentativen Befragung an Schulen gaben, je nach mitteln, die bei falschem Einsatz erhebliche gesund-
Schultyp, zwischen 30 und 60 % der Schüler Kopf- heitliche Risiken nach sich ziehen.
schmerzen als wichtiges und hartnäckiges Gesund-
heitsproblem an. Angesichts dieser Tatsachen erarbeitet die Schule mit
Ihren Kindern in einer Unterrichtseinheit, was Kopf-
Aus dieser Befragung ergaben sich auch eindeutige Hin- schmerzen auslösen kann, und wie wir unseren Alltag
weise dafür, dass Kopfschmerzen einen wesentlichen verändern können, um Kopfschmerzen zu vermeiden.
Grund für die Entstehung von Suchtverhalten und Dro-
genmissbrauch darstellen. Durch den Leidensdruck, den Bitte besprechen Sie die Unterrichtsergebnisse aus-
Kopfschmerzen verursachen, können Kinder für das führlich mit Ihrem Kind und unterstützen Sie es bei der
Ausprobieren von Medikamenten und Drogen empfäng- Umsetzung neu erlernter Verhaltensmaßnahmen.
Ursachen und Erscheinungsformen
von Kopfschmerzen
Aus einer Studie ergibt sich, dass 52 % der Schulkinder Nervenzellen. Es sind heute 12 Risikogene für die
an Kopfschmerz vom Spannungstyp leiden und 12 % Migräne bekannt. Diese führen zu einer Verstärkung
an Migräne. und Freisetzung der besprochenen Botenstoffe im
Nervensystem. Daraus leitet sich ab, dass die Migräne-
Die Wissenschaft unterscheidet heute 363 Kopf- therapie komplex in dieses Geschehen eingreifen muss,
schmerzdiagnosen. Drei Kopfschmerztypen sind beson- um das Kopfschmerzgeschehen zu stabilisieren. Kopf-
ders bedeutsam: schmerzen können schwer behindernde Erkrankungen
sein, denen biologische Mechanismen zugrunde liegen.
Der Migräneschmerz entsteht durch eine sogenannte
neurogene Entzündung an den Blutgefäßen (Adern) der Beim Kopfschmerz vom Spannungstyp ist nach heu-
Hirnhäute. Dort werden bestimmte Nervenbotenstoffe tiger Vorstellung eine Erschöpfung der zentralen
freigesetzt, die lokal eine Entzündung bedingen. Dies Schmerzverarbeitung im Gehirn ursächlich verantwort-
führt zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit der lich. Das körpereigene Schmerzregulationssystem ist
Gefäßhäute, jede Erschütterung, jede Bewegung, jedes durch die übermäßige Inanspruchnahme durch Schmerz-
Pulsieren und Pochen tut daher weh. Die Auslösung der reize erschöpft. Schmerzmechanismen können nicht
übermäßigen Freisetzung dieser Entzündungsstoffe mehr ausreichend reguliert werden und es resultieren
entsteht durch eine Aktivierung von bestimmten episodische und im weiteren Verlauf chronische
Nervenkernen im Hirnstamm. Ursache dafür ist ein Schmerzen.
Energiedefizit durch erhöhten Energieumsatz in den
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 5 18.08.14 13:506 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Die Entstehung des Kopfschmerzes bei Medikamen wird, das nicht allein auf die Behandlung von Sympto-
tenübergebrauch wird mit einer schmerzmittelbeding- men und kritischen Krankheitszuständen ausgerichtet
ten Erschöpfung des körpereigenen Schmerzabwehr- ist, sondern vielmehr darauf,
systems erklärt. Durch die häufigen Schmerzattacken · das seelisch-körperliche Gleichgewicht zu erhalten
und die übermäßige Einnahme von akuten Schmerzmit- beziehungsweise wiederherzustellen;
teln wird das körpereigene Schmerzabwehrsystem zu- · einen regelmäßigen Tagesablauf zu gestalten, um
nehmend geschwächt und es entstehen immer mehr einen gleichmäßigen Arbeitsrhythmus des Nerven-
Kopfschmerzepisoden bis hin zu einem Dauerkopf- systems zu ermöglichen;
schmerz am Ende der Entwicklung. · die Funktionen des Organismus zu stärken und
möglichen Krankheiten vorzubeugen.
Besondere Merkmale von Kopfschmerz Das Zusammenspiel von Seele, Geist und Körper muss
erkrankungen bei Kindern sorgsam beachtet werden, um Kopfschmerzerkrankun-
Migräne: Eine Migräneattacke bei Kindern dauert 2–72 gen vorzubeugen und zu behandeln. Dazu gehören Fak-
Stunden. Es bestehen während der Kopfschmerzphase toren wie
meist Blässe, Schwindel, Müdigkeit, Reizbarkeit, Licht- · Stress;
empfindlichkeit und Lärmempfindlichkeit. Die Kinder · Umwelt, soziale Umstände;
können erhöhte Temperaturen aufweisen, gähnen oder · Lebensgewohnheiten und Ernährung.
unruhig sein und geben auch in anderen Körperregio-
nen Schmerzen an, insbesondere klagen sie über Hauptsächliche Auslöser für Kopfschmerzen und Mi-
Bauchweh. Im Vordergrund können auch Störungen der gräneanfälle bei Kindern sind Stress im schulischen
Verdauungsorgane wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Er- und familiären Umfeld, übermäßige körperliche An-
brechen und Durchfall stehen. strengung sowie psychische Überlastung in der Freizeit:
Sehstörungen, Muskelschwäche und Sprachstörungen
können bei einem Teil der Kinder zusätzlich vor den · Nach der Einschulung nehmen Kopfschmerzen an
Kopfschmerzen auftreten und dauern meist 30 bis 60 Häufigkeit zu. Sehr früh werden die Kinder hohen Leis-
Minuten. tungsanforderungen durch die soziale Umwelt ausge-
Am häufigsten beginnen die Kopfschmerzen am Mor- setzt. Der Druck innerhalb der Klasse ist von Konkur-
gen nach dem Aufwachen. Sie klingen dann meist bis renz unter den Schülern und den Erwartungen des
zum späten Vormittag ab. Dadurch entsteht manchmal Lehrers geprägt. Das jugendliche Nervensystem ist
der Eindruck, als ob das Kind sich vor dem Schulbesuch diesem Stress nicht gewachsen und reagiert mit Kopf-
drücken möchte. Es handelt sich dabei jedoch um einen schmerzen.
typischen Verlauf, der durch ein Energiedefizit in den · Auch der Ort des Arbeitsplatzes sowohl in der Schule
Nervenzellen am frühen Morgen und die zeitliche Ab- als auch zu Hause spielt eine wesentliche Rolle. Direk-
folge der Migränesymptome bedingt ist. te Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, denn
Spannungskopfschmerzen: Der Spannungskopfschmerz ständig wechselnde Lichtverhältnisse sind ebenfalls
tritt meist erst bei Kindern über zehn Jahren auf, am Auslöser für Kopfschmerzen.
häufigsten ab dem 15. Lebensjahr. Der Kopfschmerz · Außerdem reagieren viele Kinder mit ausgeprägten
vom Spannungstyp zeigt sich im gesamten Kopf, jedoch Kopfschmerzen, wenn es innerhalb der Familie immer
besonders im Nackenbereich. Er fühlt sich wie ein zu wieder zu Konflikten kommt, zum Beispiel durch
eng sitzender Helm um den Kopf an. Übelkeit sowie Streit, nach der Trennung von Eltern oder bei Arbeits-
Lärmempfindlichkeit und Lichtempfindlichkeit beste- losigkeit eines Elternteils.
hen nicht. Körperliche Aktivitäten führen zu keiner Ver- · Häufiges Fernsehen mit Aufnahme der oft aggressiven
stärkung der Schmerzen. und belastenden Inhalte, Computer- und Konsolenspie-
le, das lange Verweilen am Smartphone, laute, aufpeit-
schende Musik und extrem viele Termine am Nachmit-
Verhalten tag im Freizeitprogramm sind bei vielen Kindern Alltag.
Gerade bei Kindern ist es besonders wichtig, dass früh- All dies kann Migräne oder Kopfschmerzen auslösen.
zeitig ein gezieltes Wissen zu Kopfschmerzen aufgebaut · Exzessive Sportaktivitäten können ebenfalls zu Migrä-
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 6 18.08.14 13:507 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
ne und Kopfschmerzattacken führen. Einerseits kann Insektizide, Benzin und Ölprodukte, organische Phos-
dadurch der Blutzuckerspiegel stark abfallen, ande- phatverbindungen, Parfums, Deodorants, Holzstaub.
rerseits können durch den körperlichen Stress zusätz-
lich Kopfschmerzen ausgelöst werden. Wenn Kinder
nach dem Sportunterricht häufig über Kopfschmerzen Ernährung
klagen, sollte auf eine reduzierte Anstrengung wäh- Einen maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung von
rend dieser sportlichen Aktivitäten hingewiesen wer- Kopfschmerzen hat die Ernährung. Speisen und Geträn-
den. Ideal sind leichte Ausdauersportarten wie ke können unmittelbar Kopfschmerzen auslösen, aber
Schwimmen, Laufen oder Radfahren. auch unregelmäßige, hastige Ernährung und der Man-
· Kopfschmerzen können auch durch äußeren Druck gel an bestimmten Nahrungsmitteln.
ausgelöst werden, zum Beispiel durch Haarbänder,
enge Stirnbänder, Mützen oder Schwimmbrillen. Ent- Aus diesem Grund sollte man der richtigen Ernährung
sprechend anfällige Kinder sollten daher Bekleidungs- viel Aufmerksamkeit widmen. Hierzu gehören die richti-
stücke, die Druck auf den Kopf ausüben, vermeiden. ge Auswahl der Lebensmittel, ihre schonende Zuberei-
Dies gilt auch für Haarreifen mit spitzen Dornen, die tung sowie die bewusste Einnahme der Mahlzeiten.
auf die Kopfhaut einwirken. Bei kaltem Wetter sollten
Kinder eine Mütze aufsetzen, da auch Kälte Kopf- Das Gehirn benötigt Kohlenhydrate für den Energieum-
schmerzen auslösen kann. satz, Getreideprodukte und Kartoffeln liefern diese
Energie. Ein gleichmäßiger Blutzuckerspiegel hilft,
Ungesunde Lebensgewohnheiten müssen erkannt und Kopfschmerzen zu vermeiden.
aufgegeben werden. Deshalb sind Verhaltensmaßnah-
men bei der Vorbeugung von Kopfschmerzen im Schul- Lassen Sie Ihr Kind jeden Tag rund 2 Liter Flüssigkeit
alter besonders wichtig, Ausdauer und der Wille zur trinken. Bevorzugen Sie Wasser – ohne oder mit Koh-
Veränderung dabei unumgänglich. lensäure – und andere kalorienarme Getränke. Alkoho-
lische Getränke sind für Kinder tabu. Besonders in den
Kinder und Eltern sollten ganz besonders auf eine aus- ersten Morgenstunden sollten Kinder viel trinken. Ge-
geglichene und regelmäßige Lebensführung achten. ben Sie auch ein Getränk zur Pause mit in die Schule.
Dazu zählen vorwiegend:
· eine klare Begrenzung des täglichen Medienkonsums Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie Ihr Essen. Be-
mit Beachtung von möglichst festen und limitierten wusstes Essen hilft, richtig zu essen. Auch das Auge isst
Fernsehzeiten und ebenso zeitlich begrenztes Verwei- mit. Lassen Sie Ihrem Kind Zeit beim Essen. Das macht
len am Computer, Smartphone etc.; Spaß, regt an, vielseitig zuzugreifen und fördert das
· Limitierung von Freizeit- und Nachmittagsveranstal- Sättigungsempfinden.
tungen auf wenige, aber regelmäßige Aktivitäten;
· fest eingeplante Ruhephasen zur Erholung mit Spa- Das Essen sollte langsam und gründlich gekaut werden.
ziergängen oder Spielen in ruhiger Umgebung; Es sollte nur so lange gegessen werden, bis man satt
· geregelte und ausreichende Schlafenszeiten. ist. Der Teller muss nicht leer gegessen werden. Es soll-
te keine Mahlzeit ausgelassen werden. Durch den
plötzlichen Abfall des Blutzuckerspiegels können Mi-
Umwelteinwirkungen gräneattacken ausgelöst werden. Mit den drei festen
Viele chemische Substanzen können bei übermäßiger Hauptmahlzeiten und zwei bis drei fest eingeplanten
Einwirkung Kopfschmerzen und Migräneattacken aus- Zwischenmahlzeiten wird dies verhindert. Am wichtigs-
lösen. Dies gilt im häuslichen Bereich, in der Schule ten ist das Frühstück. Nach der Nacht mit vielen Stun-
oder auch in anderen Umgebungen. den ohne Nahrungszufuhr sind die Energiespeicher des
Nervensystems erschöpft. Kinder sollten deshalb in
Vor allem folgende Stoffe lösen Kopfschmerzen aus: Au- Ruhe und ausgiebig frühstücken, mindestens 30 Minu-
toabgase, Zementstaub, Farbstoffe, Fabrikgase, Chlor- ten lang. Ein warmes kohlenhydratreiches Frühstück
kohlenwasserstoffe, Formaldehyd, Lösungsmittel in gibt dem Nervensystem besonders viel Energie. Bei-
Klebstoffen, auf Farben und anderen Materialien (ins- spiele: warme Kartoffelspeisen, Reis, Getreideprodukte.
besondere auch in vielen Bastelklebern), Mehlstaub,
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 7 18.08.14 13:508 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Vollwertig essen hält gesund, fördert Leistung und sichtspunkten günstiger zu bewerten als rotes Fleisch
Wohlbefinden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernäh- (Rind, Schwein). Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor
rung hat auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Er- allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.
kenntnisse 10 Regeln formuliert, die Ihnen und Ihrem
Kind helfen, genussvoll und gesund erhaltend zu essen. Regel 5
Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Regel 1 Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren
Die Lebensmittelvielfalt genießen und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösli-
Vollwertiges Essen und Trinken beinhaltet eine ab- che Vitamine. Da es besonders energiereich ist, kann
wechslungsreiche Auswahl, angemessene Menge und die gesteigerte Zufuhr von Nahrungsfett die Entstehung
Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebens- von Übergewicht fördern. Zu viele gesättigte Fettsäuren
mittel. Wählen Sie überwiegend pflanzliche Lebensmit- erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit
tel. Diese haben eine gesundheitsfördernde Wirkung der möglichen Folge von Herz-Kreislauf- Krankheiten.
und unterstützen eine nachhaltige Ernährungsweise. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle und Fette (z. B. Raps-
und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Ach-
Regel 2 ten Sie auf unsichtbares Fett, das in Fleischerzeugnis-
Reichlich Getreideprodukte sowie Kartoffeln sen, Milchprodukten, Gebäck und Süßwaren sowie in
Brot, Getreideflocken, Nudeln, Reis, am besten aus Fast-Food und Fertigprodukten meist enthalten ist. Ins-
Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine, gesamt 60 – 80 Gramm Fett pro Tag reichen aus.
Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflan-
zenstoffe. Verzehren Sie diese Lebensmittel mit mög- Regel 6
lichst fettarmen Zutaten. Mindestens 30 Gramm Bal- Zucker und Salz in Maßen
laststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten, sollten es Verzehren Sie Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke,
täglich sein. Eine hohe Zufuhr senkt die Risiken für ver- die mit verschiedenen Zuckerarten (z. B. Glucosesirup)
schiedene ernährungsmitbedingte Krankheiten. hergestellt wurden, nur gelegentlich. Würzen Sie kreativ
mit Kräutern und Gewürzen und wenig Salz. Wenn Sie
Regel 3 Salz verwenden, dann angereichert mit Jod und Fluorid.
Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“
Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, Regel 7
möglichst frisch, nur kurz gegart oder gelegentlich auch Reichlich Flüssigkeit
als Saft oder Smoothie – zu jeder Hauptmahlzeit und Wasser ist lebensnotwendig. Trinken Sie rund 1,5 Liter
als Zwischenmahlzeit: Damit werden Sie reichlich mit Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser – ohne
Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und se- oder mit Kohlensäure – und energiearme Getränke.
kundären Pflanzenstoffen versorgt und verringern das Trinken Sie zuckergesüßte Getränke nur selten. Diese
Risiko für ernährungsmitbedingte Krankheiten. Bevor- sind energiereich und können bei gesteigerter Zufuhr
zugen Sie saisonale Produkte. die Entstehung von Übergewicht fördern. Alkoholische
Getränke sollten wegen der damit verbundenen ge-
Regel 4 sundheitlichen Risiken nur gelegentlich und nur in klei-
Milch und Milchprodukte nen Mengen konsumiert werden
täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch,
Wurstwaren sowie Eier in Maßen Diese Lebensmittel Regel 8
enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z. B. Calcium in Schonend zubereiten
Milch, Jod, Selen und n-3 Fettsäuren in Seefisch. Ent- Garen Sie die Lebensmittel bei möglichst niedrigen Tem-
scheiden Sie sich bei Fisch für Produkte mit anerkannt peraturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und
nachhaltiger Herkunft. Im Rahmen einer vollwertigen wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack,
Ernährung sollten Sie nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädli-
und Wurst pro Woche essen. Fleisch ist Lieferant von cher Verbindungen. Verwenden Sie möglichst frische Zu-
Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Wei- taten. So reduzieren Sie überflüssige Verpackungsabfälle.
ßes Fleisch (Geflügel) ist unter gesundheitlichen Ge-
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 8 18.08.14 13:509 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Regel 9 mittel oder kalte Getränke zu hastig verzehrt oder
Sich Zeit nehmen und genießen getrunken werden. Es empfiehlt sich, die kalte Nah-
Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und es- rung langsam auf der Zunge und im Mund zergehen
sen Sie nicht nebenbei. Lassen Sie sich Zeit, das fördert zu lassen, bevor sie heruntergeschluckt wird.
Ihr Sättigungsempfinden
In aller Regel genügt eine Veränderung der Lebenswei-
Regel 10 se, wie sie oben erklärt wurde, um Kopfschmerzen und
Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben Migräneattacken zu verhindern.
Vollwertige Ernährung, viel körperliche Bewegung und
Sport (30 – 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen Der Einsatz von Medikamenten sollte nur in Absprache
und helfen Ihnen dabei, Ihr Gewicht zu regulieren. Ge- mit einem Arzt erfolgen. Sie sollten Ihrem Kind keines-
hen Sie zum Beispiel öfter einmal zu Fuß oder fahren falls Medikamente nach eigener Einschätzung verabrei-
Sie mit dem Fahrrad. Das schont auch die Umwelt und chen. Die Nebenwirkungen sind häufiger und schwerer
fördert Ihre Gesundheit. als bei Erwachsenen. Ein Arbeitsblatt der Unterrichts-
einheit stellt die wichtigsten Regeln im Umgang mit
Kopfschmerzmedikamenten vor (siehe: Liste der nicht
Folgende Stoffe und Speisen sollten verschreibungspflichtigen Kopfschmerzmittel).
vermieden werden:
· Natriumglutamat befindet sich als Geschmacksver- Ihr Kind erhält außerdem eine Liste mit weiteren Infor-
stärker in Saucen, Suppen, Mayonnaisen, Salatdres- mationsmaterialien und Ansprechpartnern, die Ihnen
sings, Kartoffelchips, Tiefkühlkost, gerösteten Nüssen bei Fragen gerne weiterhelfen.
und vielen konservierten Nahrungsmitteln.
· Koffein ist in Schokolade, koffeinhaltigen Limonaden Diese Unterrichtseinheit wurde in Zusammenarbeit von
wie Coca Cola, Kaffee und Schwarztee enthalten. Es Frau Karin Frisch, Lehrerin aus Wiesbaden, und Prof. Dr.
findet sich sogar in Kopfschmerztabletten, diese sind med. Dipl.-Psych. Hartmut Göbel, Schmerzklinik Kiel,
für Kinder ungeeignet. entwickelt. Sie beruht auf aktuellen wissenschaftlichen
· Pökelsalz ist in vielen Fleischprodukten enthalten wie Erkenntnissen. Richtiges Wissen, vernünftiges Verhal-
zum Beispiel in Kassler, Salami, Hot Dog u. a. ten und eine angepasste Lebensweise können wesent-
· Eiscreme und andere Kaltspeisen können Schmerzen lich zur Gesunderhaltung beitragen und helfen, Kopf-
am Gaumen, im Bereich der Stirn und der Nase, der schmerzen und Migräne zu vermeiden.
Schläfen, der Wangen und auch der Ohren verursa-
chen. Das passiert immer dann, wenn kalte Nahrungs- Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind dabei viel Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Zusätzliche Informationen
finden Sie in diesem Buch:
Hartmut Göbel: Erfolgreich gegen
Kopfschmerzen und Migräne. Karin Frisch Prof. Dr. Hartmut Göbel
Ursachen beseitigen, gezielt vorbeugen,
Strategien zur Selbsthilfe.
Springer Verlag, Heidelberg, Berlin, New York
ISBN 978-3-642-54725-6
ISBN 978-3-642-54726-3 (eBook) Ihre Lehrerin / Ihr Lehrer
Internet:
www.schmerzklinik.de
www.kopfschmerz-schule.de
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 9 18.08.14 13:5010 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Unterrichtseinheit 1
Intention
Die Schüler sollen schmerzerkrankungen bei Schülern vorstellen können;
· Merkmale für Migräne und Spannungskopfschmerzen · den Begriff „Kopfschmerzprävention“ verstehen und
erkennen und unterscheiden lernen. erklären können.
·
sich visuell die prozentuale Verteilung der Kopf-
Stundenverlauf
Zur Einführung in die Thematik werden den Schülerin- Erste Eindrücke werden formuliert und der Begriff ab-
nen und Schülern der Ordner und das Arbeitsblatt 1 schließend vom Lehrer erklärt und seine Bedeutung in
ausgeteilt, nach einer Betrachtungsphase werden die der dafür vorgesehenen Zeile notiert.
im Bild befindliche Figur beschrieben und der Text ge-
Im gemeinsamen Gespräch soll eine Verbindung der
meinsam gelesen.
Unterrichtseinheit mit der Lebenswelt der Schüler her-
Dies ermöglicht den Schülern, die Figur „Mütze“ ken- gestellt werden.
nenzulernen.
Zur Vorbereitung der nächsten Unterrichtseinheit wird
Arbeitsblatt 2 wird ausgeteilt, die Schülerinnen und folgende Hausaufgabe gestellt:
Schüler sollen die prozentuale Verteilung der Kopf-
Untersucht die Werbung auf Kopfschmerzmedikamente
schmerzerkrankungen, unterteilt in Migräne und Span-
und tragt die Informationen aus Fernsehen, Rundfunk
nungskopfschmerzen, bei Schülern ermitteln und die
und Presse zusammen.
Lösung nach gemeinsamer Absprache eintragen.
Der Text „Was sind Spannungskopfschmerzen und wie
unterscheiden sie sich von Migräneattacken?“ wird ge- Die Einheit soll zu Hause ausführlich mit den Eltern
meinsam gelesen und besprochen. besprochen werden.
Anschließend soll über die Bedeutung des Begriffs
„Kopfschmerzprävention“ nachgedacht und im gemein-
samen Gespräch diskutiert werden.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 10 18.08.14 13:5011 Arbeitsblatt 1.0
HALLO, ICH
BIN MÜTZE !
I hr fragt euch sicher: „Was will der von uns?”
Ich möchte euch von meinem Problem erzählen.
Ich habe sehr oft Kopfschmerzen, bzw. ich hatte
sehr oft Kopfschmerzen. Kennt ihr das auch?
I hr wacht morgens auf und euch brummt
der Schädel, dass ihr denkt: „Heute geht gar
nichts mehr.” Ihr wollt am liebsten nichts
hören und sehen, im Bett bleiben und darauf
warten, dass es endlich besser wird.
An manchen Tagen ist mir dann auch noch so
übel. Oh Mann, das ist kaum auszuhalten. Ich
habe dann immer erst mal eine Tablette ge-
nommen, hat aber auch nicht viel geholfen …
A lso habe ich meine Sachen
gepackt und bin nach Kiel gefahren.
Ich dachte, schau dir das mal an,
vielleicht können die dir ja helfen.
Z ufällig habe ich dann im Fernsehen
ein Interview mit Professor Göbel ge-
sehen. Er ist Leiter der Schmerzklinik
in Kiel. Er hat ganz viel über Schmerzen
erzählt, aber das war mir alles viel zu
kompliziert.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 11 18.08.14 13:5012 Arbeitsblatt 1.1
I hr glaubt es nicht, dort waren
Jugendliche, die genauso Kopfschmerzen
ren, wie ich Kopfschmerzen vorbeugen
kann und was mir hilft, wenn ich dann
hatten wie ich. Sie brachten mich zu doch wieder welche habe.
Professor Göbel. Mir war ganz schön
mulmig, mit einem Professor hatte ich
vorher noch nie zu tun. I ch möchte die Ratschlä-
ge an euch weitergeben.
Er war aber sehr nett, also erzählte ich
Vielleicht denken jetzt
ihm erst einmal von meinem Problem. Er
einige von euch:
hörte mir richtig lange zu und verstand
„Aber was soll ich denn
mich sofort.
damit, ich habe keine
Kopfschmerzen.”
V on ihm erfuhr ich,
dass über 60 % aller
Da kann ich nur
sagen: „Seid froh
Leute!” Aber sicher
Jugendlichen unter
bringen euch die Informationen auch
Kopfschmerzen leiden, und er konnte
was, denn wenn euch doch mal der Kopf
mir gleich ein paar Tipps geben, wie ich
brummen sollte, wisst ihr gleich, was
gegen die lästige Plage vorgehen kann.
ihr machen müsst. Außerdem hilft es
Bei meinen nächsten Besuchen habe ich euch, erst gar keine Kopfschmerzen zu
ganz viel über die Möglichkeiten erfah- bekommen.
S o könnt ihr in Zukunft unbeschwert euren Alltag genießen.
VIEL ERFOLG !
WÜNSCHT EUCH
EUER MÜTZE
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 12 18.08.14 13:5013 Arbeitsblatt 2.0
B ei meinem zweiten Besuch in der
Schmerzklinik hatte mir Professor Göbel
eine Rechenaufgabe gestellt.
I ch sollte ausrechnen, wie viele
Jugendliche unter Kopfschmerzen leiden.
Das habe ich ja gerade so hinbekommen,
denn Professor Göbel sagte mir schon bei
meinem ersten Besuch die Zahl.
Könnt ihr euch erinnern?
Stimmt, es waren …….%.
A ber jetzt kommt’s. Ich erfuhr, dass es
Spannungskopfschmerzen gibt und Migräneattacken.
„Noch nie gehört”, dachte ich. Professor Göbel erklärte
mir ausführlich den Unterschied.
J etzt wollt ihr bestimmt auch noch
wissen, was Spannungskopfschmerzen
und Migräneattacken sind ?
Bei MigrAneattacken kann euch
extrem übel sein, eure Augen schmerzen,
ihr habt keinen Hunger (nicht einmal auf
Spaghetti), Gerüche, Licht und Lärm
sind lästig, ihr könnt sogar zeitweise
Spannungskopfschmerzen habt nicht richtig sehen und Bauchweh be-
ihr, wenn euch der ganze Kopf brummt, kommen. Das Ganze kann zwei Stunden
besonders in der Stirn und im Nacken. bis drei Tage anhalten. OH JE !
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 13 18.08.14 13:5014 Arbeitsblatt 2.1
I ch sollte raten, wie viele unter Spannungskopf-
schmerzen leiden und wie viele unter Migräneattacken.
Ich kannte ja nicht einmal den Unterschied und
ihre Bedeutung.
Ich war gar nicht so schlecht im
Raten. Überlegt doch auch ein-
mal gemeinsam die Häufigkeit.
Die Scheibe kann euch hierbei
eine Hilfe sein.
V erbindet den jeweiligen
Begriff mit der dazugehörigen
Häufigkeit:
Spannungskopfschmerzen
keine kopfschmerzen
MigrAneattacken
H err Professor Göbel erzählte mir noch, dass die
Menschen viel weniger Kopfschmerzen hätten, wenn
in den Schulen eine Kopfschmerzprävention mit den
Schülerinnen und Schülern besprochen würde.
!
MERKE „Hey, was ist denn das schon wieder?”
Kopfschmerzprävention heißt:
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 14 18.08.14 13:5015 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Unterrichtseinheit 2
Intention
Die Schüler sollen
· über die Wirkungsweisen nicht verschreibungspflichti- · Zusammenhänge zwischen alltäglichen Lebenssitua
ger Kopfschmerzmittel und die Gefahren ihrer regel- tionen und Kopfschmerzen erkennen.
mäßigen Einnahme aufgeklärt werden, um so den
sinnvollen Umgang mit Medikamenten zu erlernen;
Stundenverlauf
Zu Beginn der Stunde werden alle Informationen zu- Schließlich sollen sich die Schüler überlegen, welche
sammengetragen und die Aufgabe gestellt, herauszuar- Aktivitäten oder Verhaltensmuster Kopfschmerzen aus-
beiten, welches Bild vom Menschen in der Werbung lösen könnten und diese ankreuzen.
vermittelt wird: Kopfschmerzen als Bagatelle, die rasch
Die Lehrkraft bespricht anhand der Overheadfolie 2
mit einem entsprechenden Mittel behoben werden
Kopfschmerz auslösende Aktivitäten, die Schüler er-
kann. Der immer funktionstüchtige Mensch – dieses
gänzen entsprechend ihren Bogen.
Bild sollte in einer Diskussion kritisch hinterfragt wer-
den. Die Arbeitsblätter 4.4 und 4.5 werden ausgeteilt, ge-
meinsam gelesen und besprochen.
Nachdem Arbeitsblatt 3 ausgeteilt wurde, werden die
Wirkungsweisen nicht verschreibungspflichtiger Kopf-
schmerzmittel besprochen und mit Hilfe von Blatt 3.1 Hausaufgabe: Erinnerung an das Gespräch mit den
besonders auf die damit einhergehenden Gefahren und Eltern über den Inhalt der Stunde.
Risiken hingewiesen. Die Fragen auf Arbeitsblatt 3.2
werden mit der Overheadfolie 1 verglichen und bespro-
chen.
Anschließend erhalten die Schüler das Arbeitsblatt 4
mit der Aufgabe, die Bilder, die ihren Alltag wiederge-
ben, auszuschneiden und auf Blatt 4.3 in ihren jeweili-
gen Tagesablauf einzuordnen.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 15 18.08.14 13:5016 Arbeitsblatt 3.0
ZU RISIKEN
UND NEBENWIRKUNGEN
FRAGEN SIE . . .
J etzt bin ich schon zum dritten Mal
in Kiel. Kurz vor der Verabschiedung bei
Jetzt mal ehrlich, wer macht denn das
schon? Ich hatte es mir sofort für
meinem letzten Besuch bat mich Pro- meinen nächsten Besuch vorgenommen.
fessor Göbel, einmal auf die Werbung Denn schließlich hatte ich ja den Fach-
für Kopfschmerzmedikamente zu achten. mann zur Verfügung.
Ich wunderte mich darüber, habe aber
gar nicht groß nachgefragt warum
und wieso, denn ich wollte dann doch
nach Hause.
P rofessor Göbel war sehr froh, dass
ich mich für die Wirkungsweisen der
Tabletten interessiere und erklärte mir,
wie gefährlich es sei, regelmäßig Tablet-
I mmer wenn ich Fernsehen geschaut
habe, fiel mir natürlich sofort auf, wie
ten einzunehmen, ohne zu wissen, welche
Kopfschmerzen man eigentlich hat.
oft Werbung für Kopfschmerztabletten
Als ich von den vielen möglichen Neben-
gemacht wird. Manche kannte ich schon
wirkungen erfuhr, wurde ich ganz schön
und hatte sie selbst genommen. Aber
nachdenklich.
so gut wie den Leuten in der Werbung
ging es mir danach nicht. Zum Schluss Ich habe euch die Schmerzmittel mit
kam jedes Mal der Satz: ihren Nebenwirkungen aufgeschrieben,
aber nur die, die am häufigsten ein-
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen genommen werden.
Sie die Packungsbeilage und fragen
Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Auf der folgenden Seite findet ihr
die Liste!
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 16 18.08.14 13:5017 Arbeitsblatt 3.1
Mögliche Nebenwirkungen von häufig
verwendeten Kopfschmerzmitteln,
die ohne Rezept erhältlich sind:
AcetylsalicylsAure Paracetamol
. Magen-Darm-Beschwerden . Magen-Darm-
. Blutungen der Magenschleimhaut
.
Beschwerden
. Überempfindlichkeitsreaktionen
mit Hautreaktionen, z. B. Rötung,
Hautrötung und andere
Hyperempfindlichkeit
(allergische) Reaktionen
Juckreiz, Ausschlag, Quaddelbildung
. Verkrampfung der Atemwege
mit Luftnot
. Veränderungen der Blutkörperchen
Ibuprofen
. Leberschädigung
. Magen-Darm-Beschwerden
. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
. Schwindel, Reizbarkeit, Müdigkeit
PfefferminzOl
. Leberfunktionsschäden . Hautreizungen (selten)
E ! Die 10- 20-Regel
M E R K
M edikamente gegen Kopfschmerzen
sollten an weniger als 10 Tagen im Monat
eingesetzt werden.
Mindestens an 20 Tagen sollte kein Kopf-
schmerzmittel eingenommen werden.
Es besteht sonst eine Zunahme der Kopf-
schmerzhäufigkeit, der sogenannte Medi-
kamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 17 18.08.14 13:5018 Arbeitsblatt 3.2
Regeln für den Umgang mit Kopfschmerzmitteln
I n der Werbung kannst du sehr häufig etwas über
Kopfschmerzmittel lesen. Schau einmal zu Hause nach:
In der Fernsehzeitung, in der Illustrierten oder in der
Tageszeitung. Auch im Fernsehen sieht man sie oft. Und
sogar auf Bundesbahnfahrkarten. In der Apotheke siehst
du sie gleich hinter dem Ladentisch in einem großen Re-
gal. Weil so viele Leute Kopfschmerzmittel holen, hat der
Apotheker sie ganz vorne und muss sich nur herumdre-
hen, um sie den Leuten zu verkaufen. Man bekommt viele
davon in der Apotheke ohne Rezept, einfach so.
hmerzen
so lc he M ed ik am ente gegen Kopfsc .................
... ja nein
Habt ih r . . . . . . . . .................
... ..... . . . . . . . .
auch zu Hause?. .
, damit
m m en si e so ga r in die Schule mit . ja nein
Viele Kinder be ko
m en kö nn en . D u auch?. . . . . . . . . . . . . .
pfweh einneh
sie diese gegen Ko
gang
e w ic h ti g s te n R egeln für den Um
Kennst du di
o lc h en K o pf s ch merzmitteln?
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reten, soll
en n Ko pf sc hm er zen erstmals auft dig
W
m Ar zt ge he n un d nicht selbststän stimmt stimmt nicht
man zu . . . . . . . . . . . . . . . . ....
ehmen. . . . . . . . . . . . .
Medikamente einn
ed ik am en te so ll man nur selbst-
Kopfschmerzm n man dies mit de
m stimmt nicht
g ei nn eh m en , w en stimmt
ständi . . . . . . . . . . . . . . . . . ....
hat. . . . . . . . . . . . . . . . .
Arzt besprochen
ent nimmt,
n m an ei n Ko pf schmerzmedikam
W en ,
si ch au sr uh en und sich hinlegen stimmt stimmt nicht
soll man . . . . . . . . . . . . . . . . ....
nn. . . . . . . . . . . . . . . . .
damit es wirken ka
Ko pf sc hm er zt ablette schluckt, st im mt stimmt nicht
W en n m an ei ne zu tr in ke n. . . . . .
es Glas Wasser da
sollte man ein ganz
braucht,
Ko pfsc hm er zm ittel immer wieder stimmt stimmt nicht
Wenn m an la ss en . . . . . . ...
Arzt untersuchen
soll man sich vom
r als stimmt nicht
pf schm er zm itte l sollten an wenige . . . st im mt
Ko en. . . . . . . . . . . .
eingenommen werd
.
10 Tagen im Monat
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 18 18.08.14 13:5019 Arbeitsblatt 3.3
E s gibt sehr viele unterschiedliche
Kopfschmerzmittel. Achte darauf, dass
du keines nimmst, das Koffein enthält.
Das wirkt wie Kaffee und du kannst dich
während der Kopfschmerzen nicht aus-
ruhen und entspannen.
Da Kopfschmerzen bei vielen Menschen
auftreten, ist die Einnahme von Kopf-
schmerzmitteln weit verbreitet.
Für Kinder und Jugendliche sind drei
verschiedene Wirkstoffe sinnvoll:
Aspirin Paracetamol
Ibuprofen M an sollte darauf achten, dass man
immer nur ein Arzneimittel mit einem
einzigen dieser drei Wirkstoffe nimmt.
Sonst hast du dreimal mehr Neben-
Achtung: wirkungen. Sie wirken meist nur drei
Wenn man Kopfschmerzmittel jedoch
bis vier Stunden. Es kann daher erfor-
zu oft einnimmt, können die Kopf-
derlich sein, dass man sie am gleichen
schmerzen immer häufiger auftreten.
Tag nochmals einnehmen muss, weil die
Bei Kindern kann das schon dann pas-
Kopfschmerzen wiederkehren.
sieren, wenn man diese Medikamente
regelmäßig einmal pro Woche benötigt. Kopfschmerzmittel sollten gleich zu Be-
In diesem Fall sollte man unbedingt ginn der Kopfschmerzen eingenommen
zum Arzt gehen. werden, damit sie gut wirken können.
!
MERKE
D as ist auch ein wichtiger Grund, warum man wissen
muss, wie durch richtige Lebensweise das Auftreten von
Kopfschmerzen von Anfang an vermieden werden kann.
Man soll den Kopfschmerzen zuvorkommen (das meint
„Prävention”) und nicht mit Tabletten nur hinterherlaufen.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 19 18.08.14 13:5020 Arbeitsblatt 4.0
H eute dachte ich: „Na so viel Neues
kann es ja gar nicht mehr geben.” Etwas
gelangweilt machte ich mich auf den
Weg. Als ich aber meine erste Aufgabe
hörte, war alle Langeweile verschwunden
und ich machte mich an die Arbeit.
Ich bekam ein Blatt, auf dem allerlei
Freizeitaktivitäten mit mir gemalt
waren. Ich sollte meine liebsten Be-
S tellt auch ein eigenes Blatt zusam-
men! Hierzu könnt ihr mich ausschnei-
schäftigungen ausschneiden und auf den, sofern ihr Übereinstimmungen fin-
ein Blatt kleben. Das alles mache ich det, oder euch malen oder auch einfach
gerne in meiner Freizeit: aufschreiben, was ihr so macht.
ICH HABE
IMMER WIEDER
STRESS IN DER
SCHULE !
AM COMPUTER
ESTENS
SITZE ICH MIND
TÄGLICH !
2-3 STUNDEN
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 20 18.08.14 13:5021 Arbeitsblatt 4.1
ICH STEHE HÄUFIG
UNREGELMÄSSIG AUF !
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 21 18.08.14 13:5022 Arbeitsblatt 4.2
ICH NEHME
MIR OFT KEINE ZEIT
ZUM ESSEN!
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 22 18.08.14 13:5023 Arbeitsblatt 4.3
S o sieht mein Alltag aus:
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 23 18.08.14 13:5024 Arbeitsblatt 4.4
A ls ich fertig war, sollte ich mir über-
legen, welche meiner Beschäftigungen
D as hörte sich so ganz nach Muster-
schüler an. Sehr gefallen hat mir, dass
Kopfschmerzen auslösen könnten. ich nicht sofort nach der Schule die
Ich habe sie angekreuzt. Hausaufgaben machen muss, sondern
erst einmal eine Pause.
Macht euch jetzt auch einmal darüber
Gedanken und kreuzt sie auf eurem Auf dem Heimweg überlegte ich mir, ob
Blatt an. es wirklich sinnvoll wäre, meinen Eltern
von den Einschränkungen zu erzählen.
Na ja, ich wollte eigentlich die Kopf-
schmerzen loswerden, also entschloss
ich mich, meinen Alltag umzustellen.
Erst gelang mir das überhaupt nicht.
Peinlich war, wenn ich anderen sagen
musste, dass ich jetzt nicht mehr
weiter am Computer spielen kann. Ihr
könnt es euch vorstellen, was das für
ein Gefühl ist.
Professor Göbel hat dann alles genau
mit mir durchgesprochen. Ich hatte
doch vieles nicht angekreuzt. Er gab mir
auch noch eine Liste mit den wichtigs-
ten Erklärungen. (Bekommt ihr natürlich
DOCH DANN GING
auch!)
MIR EIN LICHT AUF!
I ch dachte nur: „Wie sollst du das
denn alles umstellen?” Genügend
Schlaf, möglichst zur selben Zeit zu
Bett gehen, morgens nicht zu lange
schlafen, Zeit nehmen zum Essen,
höchstens 1-2 Stunden am Computer
oder Fernsehen, keine laute Musik
hören, viel an der frischen Luft sein
(wie ich das hasse), Sport ist gut,
aber in Maßen, kein Streit …
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 24 18.08.14 13:5025 Arbeitsblatt 4.5
I ch hatte plötzlich Zeit für andere
Dinge, die ich ganz vernachlässigt hatte.
Aber das Tollste war: Ich hatte nicht mehr
so starke Kopfschmerzen. Ihr denkt jetzt
sicher: „Ja, ja, der kann uns viel erzählen.”
A ber jetzt mal ehrlich, ist es nicht
sinnvoll, sein Leben ein wenig umzustellen
und dann mit so einem Erfolg? Ich kann es
euch nur empfehlen, nur Mut, es klappt!
So, jetzt habe ich genug erzählt.
H ier noch die versprochene Liste!
A kt iv it ät en in de iner Freizeit können
Die se
sc hm er ze n au sl ös en oder verstärken:
Kopf
. Zu lange oder zu ku
rz schlafen
. Un re ge lm äß ig
mäßiges Aufstehen
es Zu -B ett-Gehen oder unre
gel-
. Große Hitze, Kälte,
schwüles Wetter
!
. Schlechte Luft in Rä
umen, Zigarettenrauc
h
MERKE
. Sportarten, bei dene
müsst
n ihr euch sehr anst
rengen
. Gut geeignet sind: Sc
Laufen
hwimmen, Radfahre
n,
. Häufiges Fernsehen
. Computer- und Kons
olenspiele, Smartpho
ne
. Laute Musik
. Zu viele Termine an Na
chmittagen in der W
oche
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 25 18.08.14 13:5026 Overheadfolie 1
R e g e l n f ü r d e n Umgang
Die wichtigsten
o p f s c h m e r z m it t eln:
mit K
a ls a u ft re t e n , s oll man zum
rzen erstm ente einnehmen.
Wenn Kopfschme tä n d ig M e d ik a m
ht selbsts
Arzt gehen und nic
stimmt stimmt nicht
s o ll m a n n u r s e lb stständig
ikamente
Kopfschmerzmed m it d e m A rz t b e sprochen hat.
man dies
einnehmen, wenn
stimmt stimmt nicht
e rz m e d ik a m e n t nimmt, soll man
fschm
Wenn man ein Kop in le g e n , d a m it e s wirken kann.
d sich h
sich ausruhen un
stimmt stimmt nicht
b le t t e s c h lu c kt , sollte man
pfschmerzta
Wenn man eine Ko
nz es G las W a s s er dazu trinken.
ein ga
stimmt stimmt nicht
im m er w ie d e r b ra ucht, soll man
merzmittel
Wenn man Kopfsch
vo m A rz t u n t e rs uchen lassen.
sich
stimmt stimmt nicht
so llten a n w en ig e r als 10 Tagen
l
Kopfschmerzmitte
M on at e ing en o m men werden.
im
stimmt stimmt nicht
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 26 18.08.14 13:5027 Overheadfolie 2
ICH NEHME
MIR OFT KEINE ZEIT
ZUM ESSEN!
ICH GEHE
ÖFTERS ZU SPÄT
SCHLAFEN!
AM COMPUTER
SITZE ICH MINDESTENS
2-3 STUNDEN TÄGLICH !
ICH HABE
IMMER WIEDER
STRESS IN DER
SCHULE !
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 27 18.08.14 13:5028 Kopfschmerzprävention in der 7. Jahrgangsstufe
Unterrichtseinheit 3
Intention
Die Schüler sollen
· ihr Alltagsverhalten überdenken und mit Hilfe ihres · mit der Möglichkeit von speziellen Übungen zur Ent-
neu erlangten Wissens Kopfschmerz auslösende Akti- spannung vertraut gemacht werden;
vitäten modifizieren, streichen oder ersetzen;
· den Schmerzfragebogen ausfüllen können;
· den Zusammenhang zwischen Verhaltensweisen und
· eine Liste mit Ansprechpartnern erhalten.
Dispositionen erkennen;
· besondere Kenntnisse über das Essverhalten und sei-
ne Auswirkung auf Kopfschmerzen erlangen;
Stundenverlauf
Die Schüler fassen gemeinsam die Kopfschmerz auslö- Im anschließenden Gespräch können die Schüler äu-
senden Aktivitäten zusammen und überprüfen ihre Ar- ßern, wie schwierig es ist, eingefahrene Verhaltensmus-
beitsblätter auf Richtigkeit. ter zu ändern, und werden darauf aufmerksam ge-
macht, dass dies nur möglich ist, wenn Eltern und
Sie erhalten das Arbeitsblatt 5. Die Wichtigkeit einer
Schule sie dabei unterstützen. Sie sollen ermutigt wer-
regelmäßigen Nahrungsaufnahme und gegebenenfalls
den, Hilfe einzufordern.
Nahrungsumstellung wird deutlich gemacht. Die Schü-
ler sollen mit Hilfe der vorgeschlagenen Nahrungsmit- Arbeitsblatt 9 (Schmerzfragebogen) wird erklärt und
tel einen für sie umsetzbaren Essensplan zusammen- Verständnisfragen werden beantwortet.
stellen (Arbeitsblatt 7).
Arbeitsblatt 10 (Adressliste) wird verteilt und erklärt –
Die Arbeitsblätter 6 und 7 werden ausgeteilt. Die Schü- mit der ausdrücklichen Bitte an die Schüler, bei regel-
ler erhalten die Aufgabe, mit Hilfe ihrer neu erworbe- mäßigen Kopfschmerzen eine der aufgeführten Stellen
nen Erkenntnisse nun ihren Alltag so zu verändern, zu konsultieren. Die Kopfschmerzmappe sollte gut auf-
dass er möglichst frei von Kopfschmerz auslösenden bewahrt und gegebenenfalls zur Hilfe herangezogen
Aktivitäten wird. Hierzu gestalten sie die beiden Blät- werden.
ter.
Hausaufgabe: Erinnerung an das Gespräch mit den
Arbeitsblatt 8 wird gemeinsam gelesen, besprochen Eltern über den Inhalt der Stunde.
und für die Einübung der Entspannungstechniken auf
die nächste Sportstunde verwiesen.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 28 18.08.14 13:5029 Arbeitsblatt 5.0
Z um fünften Mal in Kiel,
wer hätte das gedacht!
Als mich Professor Göbel begrüßt und
ich ihm alles von meiner Umstellung
Ich glaube, ich weiß schon, erzählt hatte, lud er mich zu einem
um was es heute eigentlich zweiten Frühstück ein. Wir sprachen
nur noch gehen kann. dann über meine Essgewohnheiten.
Wisst ihr es auch schon? Da war mir klar, ich hatte recht mit
meiner Vermutung.
Ich erfuhr, welche Lebensmittel Kopf-
schmerzen auslösen können.
Aber wie immer ging es natürlich auch
um mein Verhalten.
»
S o, jetzt langsam von vorne!
Dieses Mal bekam ich ein Blatt mit lauter Lebensmitteln. Ich hatte die Aufgabe, einen
Essensplan für mich zusammenzustellen. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.
Hier ist er:
Morgens:
Zwischendurch:
Mittags:
»
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 29 18.08.14 13:5030 Arbeitsblatt 5.1
Zwischendurch:
Abends:
A uch hier bekam ich ein Merkblatt mit den
wichtigsten Regeln!
. rühstück aus-
. Keine Mahlzeite
n auslassen.
Niemals das F
lassen, eine ha
.
lbe Stunde Zei
t
. Nach der Schu
Mittagessen la
le ein warmes
ngsam und in
dafür nehmen en.
Ruhe einnehm
. Esst langsam
und in Ruhe.
.Kaffee, Coca C
ola und
. Über ein warm
es Frühstück
s oder einem E
mit
i schwarzen Tee
vermeiden.
Kartoffeln, Rei
freut sich dein
Kopf besonder
s.
. Kartoffelchips
geröstete Nüs
, Erdnussflips
se ebenso
,
. elade und Corn
Brötchen, Marm opf weniger
em K
-
meiden.
MERKE
! flakes geben d
Kraft. . Obst und Gem
essen, so viel
üse dürft ihr
ihr wollt.
. Ein Vollkornbro
mit Käse, Wurs
t zur Pause
t und Obst ist . Joghurt, Quark
, Butter, Brot
aus Vollkorn
und Brötchen
genau richtig. .
dürft ihr essen
.Gen ug trin
tertees und W
ke n, a m besten Kräu
asser (schmec
kt
-
.
Fleisch und Fis
ch dürfen in
en werden.
chlecht). Maßen gesess
gar nicht so s
.Mit Nutella, S
üßigkeiten und
kann dein Kop
f
.Vorsichtig sein
verstärkern, ih
bei Geschmack
r findet sie in
s-
Pausensnacks n und Wurst-
ngen. Fertiggerichte
nicht viel anfa
waren.
.
Immer zu feste
mäßigen Zeite
n und regel-
n essen.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 30 18.08.14 13:5031 Arbeitsblatt 6.0
S o könnte dein Alltag in Zukunft aussehen:
!
MERKE
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 31 18.08.14 13:5032 Arbeitsblatt 7.0
S o könnte dein Essensplan in Zukunft aussehen:
ZWISCHENMAHLZEIT
(SCHULFRÜHSTÜCK)
ZWISCHENMAHLZEIT
!
MERKE
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 32 18.08.14 13:5033 Arbeitsblatt 8.0
I ch hatte meine Liste und wollte mich
gerade schon verabschieden, da bat
mich Professor Göbel in einen Neben-
raum. Ich sollte meine Sachen auf den
Tisch legen und auf einem Sessel Platz
nehmen. Der Sessel sah sehr bequem
aus und versprach Entspannung pur,
zumal am Rand Kopfhörer bereit hingen.
A lso ließ ich mich in den Sessel
fallen. Professor Göbel erklärte mir,
dass es spezielle Entspannungstech-
niken gegen Kopfschmerzen gibt und
die würde er mir gerne vorstellen.
Ich dachte: „Einverstanden, dann mal
los!” Ich setzte mir die Kopfhörer auf
A uch wenn die Musik nicht so ganz
meinen Geschmack traf und ich die
und er bat mich, die Anweisungen zu Aktion zu Beginn ziemlich albern fand,
befolgen. Ich sollte die Augen schließen stand ich nach dreißig Minuten richtig
und mich ganz auf die Stimme und die ausgeruht wieder auf. Das war wirklich
Musik konzentrieren. Entspannung pur.
P rofessor Göbel gab mir den Tipp,
ein Schild für meine Zimmertür zu
G ute Idee, kann man immer ge-
brauchen. Er empfahl, einmal am Tag
malen mit: die Entspannungsübung zu Hause zu
machen. Dies sei eine wichtige Präven-
tionsmaßnahme (weißt du noch, was
das heißt?) gegen Kopfschmerzen.
Das verstand ich sofort. Hierfür brau-
HT
BITTE NIC che ich das Schild, denn es ist wichtig,
,
STÖREN während der Übung ungestört zu sein.
H E N T S PANNE ! Also an die Tür damit, einen bequemen
IC
Platz suchen, CD einlegen, Kopfhörer
auf, Augen zu und dann nur noch
genießen und entspannen.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 33 18.08.14 13:5034 Arbeitsblatt 8.1
M ir fiel ein, dass ich noch gar nicht
den Schmerzfragebogen und die Liste
In der Liste mit weiteren Informationen
kann ich noch vieles nachlesen.
mit weiteren Informationen hatte. Beides habe ich auch für euch hier.
Professor Göbel hatte es nicht verges-
sen, sondern schon alles zurechtgelegt.
Er erklärte mir, wie ich mit Hilfe des
Schmerzfragebogens die Art meiner
Kopfschmerzen selbst bestimmen
kann. (Ihr erinnert euch, es gibt den
Spannungskopfschmerz und Migräne-
attacken.)
Z um Abschied gab er
mir die Entspannungs-CD,
das war wirklich sehr nett.
P rofessor Göbel verabschiedete
sich von mir und bot mir an, wenn ich
I ch bedankte mich für seine Hilfe
und machte mich auf den Weg nach
Probleme hätte, könnte ich ihn jeder- Hause.
zeit anrufen oder vorbeikommen.
Lehrermappe_Kopfschmerzprävention_RZ.indd 34 18.08.14 13:50Sie können auch lesen
