Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle - Intensivstudium Gesundheitsökonom HCMI | EBS Executive Education - Managed Care und Neue ...
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Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle Intensivstudium Gesundheitsökonom 0 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Oliver Zimmer Geschäftsführender Direktor Kemperhof Koblenz Prokurist Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH Kontakt: oliver.zimmer@gk.de Oestrich-Winkel, Februar 2019 1 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
1998 Studium Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Gesundheitsökonomie Universität Trier, Abschluss als Dipl.-Kfm. 1998 Trainee Asklepios Kliniken, Zentrale Dienste QM, Controlling & Benchmarking 2000 Stv. Leiter Zentrale Dienste QM 2001 Verwaltungsleiter Rheuma-Zentrum Schlangenbad (im Asklepios Management) 2003 Verwaltungsleiter Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden 2007 Geschäftsführer Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden 2014 Kfm. Direktor Katholisches Klinikum Koblenz Montabaur & GF von drei Tochtergesellschaften seit 4/ Geschäftsführender Direktor Kemperhof Koblenz 2018 und Prokurist Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein gGmbH 2000 EFQM Trainer und Assessor, KTQ – (Pilot-) Visitor seit 2001 2003 Dozententätigkeit, u.a. für VWA Wiesbaden, FH-Würzburg und EBS Executive Education 2 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Gliederung 1) Grundlagen von Managed Care / USA und deutsche Modelle 2) Managed Care und sektorenübergreifende Modelle – Praxisbeispiele „Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ Versorgungsgrenzen überwinden? Chancen und Risiken von Integrierter Versorgung Ambulantisierung von Kliniken / MVZs Teamplayer gesucht: Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung / ASV 3) Zukünftige Entwicklung und Ausblick: Sektorenübergreifende Modelle und der „Megatrend“ Digitalisierung und e-Health. 3 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Gliederung Ziele der Veranstaltung: - Wie haben sich sektorenübergreifende Modelle – ausgehend von Managed Care in USA – dort und in Deutschland entwickelt? - Überblick über Managed Care Formen in Deutschland geben - Anreize und Fehlanreize diskutieren - Intensive Diskussion der Modelle: HzV, DMP und MVZ Die Sicht ist oftmals Perspektive Klinik , aber dafür auch praxisnah mit Beispielen aus dem Klinikalltag 4 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care – Einige Vorbemerkungen • Managed Care ist keine geschlossene ökonomische Theorie des Gesundheitswesens • Auch keine Management-Theorie, die durchgängig das Verhalten und Handeln der Medizin und Ökonomen erklärt, sondern vielmehr • „ein Bündel von Management Instrumenten und Organisationsformen zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsversorgung“ (Amelung/Weatherly) 5 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care - Eine neue Versorgungsform? “Die amerikanischen Definitionen”: • Managed Care, d.h. das Gesundheitswesen mit modernen Führungsinstrumentarien steuern; • Managed Care ist die Antwort auf ein weitgehend dereguliertes und individualisiertes Gesundheitssystem; • Managed Care ist Patientenführung und Führen von Leistungserbringern durch steuernde Mitwirkung der Versicherungsträger. 6 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care Sinngemäß bedeutet Managed Care geführte Versorgung ! a) Patientenführung “Der Versicherungsträger führt versicherte Patienten durch Regeln oder finanzielle Anreize an bestimmte Orte und/oder zu ausgewählten Leistungserbringern.” b) Führen von Leistungserbringern “Der Versicherungsträger beteiligt Leistungserbringer finanziell an den wirtschaftlichen Folgen ihres medizinischen Handelns und / oder nimmt durch direkte Vorgaben zum Leistungsspektrum, durch Standardisierung der Behandlungsprozesse und durch Regeln der Ablauforganisation detailliert Einfluss aufn das Versorgungs- geschehen.” 7 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care : USA a) für den Arzt: Capitation = feste Pauschale zur Abgeltung aller Gesamtkosten pro Patient pro Quartal b) für den Versicherten: Verpflichtungen, Vorsorge- und Check-up- Untersuchungen durchführen zu lassen c) für den Patienten: Einhaltung von Behandlungsleitlinien, Patientenführung in festen Bahnen, Übergreifende Behandlungspfade 8 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Kurzer Exkurs: Krankenversicherung USA (vor und mit Obama Care) • 2/3 der US-Amerikaner verfügen über private Versicher- ungen, davon 60% über den Arbeitgeber finanziert • Rd. ¼ der Amerikaner sind über Medicare und Medicaid (Rentner, Behinderte und je nach Bundesstaat spez. Gruppen) versichert. Daneben sind Streitkräfte, Kriegsversehrte etc. besonders versichert • 15 % haben keine Versicherung (Stand: 2005) • Notfallversorgung ist Rechtsanspruch, aber: der häufigste Grund einer Privatinsolvenz ist der vorherige Krankenhausaufenthalt • Obama Care 2010: 32 Millionen bisher unversicherte erhalten eine Pflichtversicherung (Ausweitung Medicaid), darüber hinaus Familienversicherung. Risikopooling wird eingeführt, d.h. kein Vorerkrankungsausschluss 9 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Zentrales Element von Managed Care: die HMO Organisation „Health Maintenance Organization“ 10 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
HMO = Health Maintenance Organization • Der Prototyp einer Managed Care Organization • Spezielles Versicherungskonstrukt, seit 1910 in den USA, seit 1974 auch staatlich gefördert. • Netzwerke, die gleichzeitig Krankenversicherung sind und eigene Ärzte beschäftigen • Die Mitglieder zahlen eine feste Prämie und erhalten damit Anspruch von den Ärzten des Netzes behandelt zu werden • HMOs sind „Vollanbieter“, die im Regelfall 90-100% aller benötigten amb. Und stationären medizinischen Leistungen abdecken und damit über ein Gesamtbudget in Form von festen Kopfpauschalen die Gesundheitsversorgung für die Versicherten anbieten • HMOs müssen mit den zur Verfügung gestellten Mitteln gut wirtschaften, da keine Anreize zur Leistungsausweitung bestehen • Welche Anreize bestehen dennoch? 11 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
HMO: Erfahrungen und Entwicklungen • HMOs sind Vollversorger, müssen aber auch Leistungen einkaufen. Dies geschieht aber für den Versicherten, keine Direktabrechnung • In den ersten Jahren oftmals sog. „Closed Panels“, d.h. keine Wahlfreiheiten bei Leistungsanbietern. Heute finden sich zumeist „Open Panels“, d.h. Umgehung der eingeschränkten Wahlfreiheit, z.B. durch Selbstbeteiligung • Insgesamt bestehen heute viele Mischformen (ca. 15-20 in den USA), das Kontinuum reicht von sehr engen „Closed Panels“ bis zu Preferred Provider Organisations (PPO). 12 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care : USA Veränderungen durch Managed Care • Zunächst Abbau von Wartelisten • Standardisierung von Leistungen • Risikoselektion • Abnahme stationärer Verweildauer, weniger Aufnahmen • Qualitätsverbesserung durch Fallselektion, Leistungsausschluss und Profilbildung • Optimierung der internen Steuerung von Versorgungsprozessen • Anbieterselektion und Spezialisierung • Arzt als Gatekeeper und Koordinator 13 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care : USA Negative Erfahrungen in den USA • Verlust der freien Arztwahl • Der angestellte Arzt: Akteur im Unternehmensauftrag aktiv • Einschränkung der Therapiefreiheit • „Schwarze Listen“ von Patienten, aber auch Ärzten • Industrialisierung der Versorgung • Regionale Monopole Folge: Mehr Gesetze für Patientenschutz und Patientensouveränität („Managed Care-Against-Laws) !! Gefahr: Klagewelle? 14 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Fazit, Chancen und Risiken von Managed Care - Die Grundprobleme von Versicherungssystemen bleiben auch bei Managed Care bestehen: - Weniger Markt, mehr Steuerung! - Die Leistungen bleiben Versicherungsgüter! - Anreize zur Leistungsausdünnung, geringe Vorhaltung, hohe Auslastung - Wartelisten und Reduzierung der Nachfrage - Hohe Aufwendungen für Qualitätssicherung- und Kontrolle - Asymetrische Informationsverteilung und damit alle negativen Auswirkungen möglich, die bekannt sind: - Moral Hazard (Unmoralisches Verhalten einzelner Partner) - Hidden intention, action, characteristics und information - Adverse Selektion (z.B. in Bezug auf Patienten) 15 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Abgrenzung Kooperation und Managed Care - Kooperation: Zweckgerichtetes Zusammenwirken um ein gemeinsames Ziel zu erreichen - Maximale Freiwilligkeit, immer initiiert von „Überzeugten“ - Hohe „Win-Win-Effekte“ - Assoziation zu „Symbiotisch, Synergetisch, Effektiv“ - Beispiele: Konsiliarverträge, Outsourcing von Teilbereichen /Radiologie - Managed Care: „das gesteuerte Gesundheitswesen“, mit dem Ziel Qualitäts- und Kostenvorteile durch Initiative des Gesetzgebers zu erreichen - Keine Freiwilligkeit, zumeist vom Gesetzgeber oder Kostenträger initiiert - Keine „Win-Win“ per se, sondern nur über Anreize zu steuern - Grundsätzlicher Widerspruch: beide Seiten wollen wirtschaftliche Vorteile generieren: Mehrleistungen gg. Mehr Vergütung - Assoziation zu „Steuerung, weniger Markt, Kosten runter, Qualität rauf und Anbieterselektion/Marktbereinigung durch Kostenträger“ 16 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care vs. Traditionelles Versorgungssystem Managed Care Traditionelles System Gatekeeping Freie Arztwahl, auch Spezialisten Nutzenbewertung Kontrolle nur bei Verdachtsmoment Präventionsorientiert Kurativer Ansatz Eingeschränkte Therapiewahl Weitreichende Therapiewahl durch Gatekeeper Integriertes QM System Qualitätssicherung im System Case-, Fallmanagement, Behandlungsverläufe geteilt, zahlreiche Überleitungs/Entlassmanagement Schnittstellen, Dopplungen Outcome-Orientierung Prozess-Orientierung Institutionalisierte Second-Opinion Zweitmeinung als Ausnahmefall, eher patienteninitiiert In Anlehnung an Amelung/Deimel u.a. „Managed Care in Europa“, 2009 17 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care vs. Traditionelles Versorgungssystem Managed Care Traditionelles System Risikoteilung zw. Leistungser- Risiko fast ausschliesslich beim bringer und Finanzier Finanzier Eigene Ressourcen der Strikte Trennung zwischen Leistungs- Finanziers zur Leistungserbringer erstellung und Finanzierung (z.B. angestellte Netzärzte) Bonus-Malus Systeme Kaumvorhanden Gezielte Auswahl der Kontrahierungspflicht Leistungserbringer Gatekeeper mit Steuerungs- und Hausarzt als „stumpfes Schwert“ Erstbehandlungspflicht Selbstbeteiligungsmodelle Nicht vorhanden In Anlehnung an Amelung/Deimel u.a. „Managed Care in Europa“, 2009 18 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Michael Porter:„Redefining German Healthcare“ Porter/Guth: „Chancen für das deutsche Gesundheitssystem: Von Partikularinteressen zu mehr Patientennutzen“, 2012 Hauptthese: Das deutsche Gesundheitssystem kann nur geheilt werden, wenn der Nutzen des Systems deutlich verbessert wird. Die Stärken des Systems (Freie Arztwahl, Dichte, Versicherungsschutz etc.) werden von 4 Trends überlagert, die 15 Reformen in 30 Jahren nicht gelöst haben: • Steigende Kosten • Nicht nachhaltige Finanzierung • Stark schwankende Qualität und • Mangelhafte Koordination der Behandlungsleistungen! Reformorientierte Handlungsagenda / Thesen von Porter/Guth… 19 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Handlungsagenda / Thesen 1. Patientennutzen in den Vordergrund aller Reformen stellen 2. Patientenbehandlung in integrierten Behandlungseinheiten („Faculty-Modell“) durchführen (Erkrankungen statt Fachabteilungen) 3. Trennung zwischen ambulanter, stationärer und rehabilitativer Medizin aufheben (ambulant vor stationär, unabhängig von Eigentümerschaft) 4. Messung und Veröffentlichung aller Behandlungsergebnisse, verpflichtend und für alle Patienten 5. Neue Standards für Kostenrechnung – keine Preise, sondern Kosten / Patient – elementar für Nutzenbetrachtung – beste Qualität senkt Kosten! 6. „Gebündelte Zahlungen“ – pro Patient (Capitation, Kopfpauschale): Ambulante, rehabilitative und stationäre DRGs führen mittelfristig zu Gesamt-DRGs 20 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Handlungsagenda / Thesen 7. Konsolidierung von Leistungsanbietern und Leistungsspektren (Mindestmengen, kritische Größen, Marktbereinigung) – Exzellenz vor Wohnortnähe 8. Gleiche Wettbewerbsbedingungen für GKV und PKV – keine Risikoselektion, sondern Leistungswettbewerb 9. Krankenkassen in Gesundheitsmanagementorganisationen umwandeln: auch hier Fokus: Maximaler Nutzen und maximale Gesundheit 10. Patienten stärker engagieren und integrieren – keine Prämienoptimierer, sondern Leistungs- und Nutzenoptimierer Teile dieser Thesen werden in Deutschland schon (sukzessive) umgesetzt, manche davon sind politisch schwieriger vermittelbar, aber Versorgungsrealität! Porters These: Nur mit dem Wandel zu einem Patientennutzen – orientiertem System wird es Deutschland gelingen den Anspruch von „Zugang für alle“ in den nächsten 50 Jahren sicherzustellen und aufrechtzuerhalten 21 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Managed Care Ansätze finden sich u.a. … 22 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
2. Managed Care und sektorenübergreifende Modelle - Praxisbeispiele 1) Grundlagen von Managed Care / USA und deutsche Modelle 2) Managed Care und sektorenübergreifende Modelle – Praxisbeispiele „Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ Versorgungsgrenzen überwinden? Chancen und Risiken von Integrierter Versorgung Ambulantisierung von Kliniken / MVZs Teamplayer gesucht: Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung / ASV 3) Zukünftige Entwicklung und Ausblick: Sektorenübergreifende Modelle und der „Megatrend“ Digitalisierung und e-Health. 23 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
a) „Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ • Hausarztzentrierte Versorgung in Deutschland erstmals 2004 mit dem GKV Modernisierungsgesetz als Soll-Regelung eingeführt, seit dem 1. April 2007 regelt Paragraf 73 b des SGB V die Verträge zur hausarztzentrierten Versorgung neu. • Freiwillige Teilnahme für Versicherte und Ärzte; Versicherungen sind verpflichtet Angebote zu schaffen. • Vertragspartner: zwischen den gesetzlichen Krankenkassen, einzelnen Hausärzten, Gemeinschaften von Hausärzten und mit Trägern von Einrichtungen, die eine hausärztliche Versorgung anbieten – optional auch direkt mit KV‘en. • Qualitätskriterien für teilnehmende Leistungserbringer (QZ), Bonus- Malus-Regelungen für Patienten • Z.T. mit neuen Versorgungsangeboten, z.B. Versorgungsassistenten 24 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ • Übersicht der Leistungsbeziehungen: (vereinfachte Darstellung, in Anlehnung an Gabler/2013) 25 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – Wesentliche Anreize/Fehlanreize und Kritikpunkte: • Welche Anreize sind gewollt und gewünscht? • Welche Fehlanreize sehen Sie in einem solchen System? • Welche Institutionen sind besonderes im Fokus? • Gibt es Gewinner und Verlierer bei der Einführung solcher Modelle? Wer ist was? • Patientenfokus: Akzeptanz? Teilnahme? • Wie würden Sie nach mehr als 10 Jahren den Erfolg von HzV Modellen messen? Was könnten Erfolgskriterien sein? • Wie sehen Sie die Perspektive solcher Modelle? 26 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – Vorteile und Anreize für den Patienten (Auszüge/Bsp.) • Bonus/Malus Regelung • Bevorzugte Termine/Abendsprechstunden etc. • Rabattierte Medikamente – keine Zuzahlung • Wenn weitergehende Facharztkonsultation, dann Terminzusage • Gesundheits-Checkup ohne Zuzahlung • Kombination mit DMP Programmen (seit 2014) möglich 27 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – Vorteile und Anreize für den Hausarzt (Auszüge/Bsp.) • Höhere Vergütung als in Regelleistung, verschiedene Anreize • Qualifikationsverpflichtung • Besondere Incentivierung, z.B. für Früherkennungsprogramme oder Erreichung von Grippe-Impfungsquoten • Versorgungsassistenten werden gefördert und finanziert Aber auch: • Softwareumstellung, Einschreibungsaufwand, nur einzelne Kassen mit unterschiedlichen Programmen, Qualifikationsverpflichtungen, Patientenkoordination, Leitlinien der Hausarztversorgung, zert. QM-System, etc. 28 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – 10 Jahre nach Einführung – Stand und Versorgungsrealität • Unterschiedliche Durchdringung und „Begeisterung“ je nach Krankenkasse (AOK vs. Ersatzkassen) • Sehr diffuse Studien- und Ergebnislage, Ergebniskriterien bisher überwiegend von Kostenträgern festgelegt • Besser betreut - Wissenschaftliche Studie zum Hausarztvertrag, AOK Baden-Württemberg, Stuttgart, September 2014 • „Patienten in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in Baden- Württemberg sind besser betreut. Die neuesten wissenschaftlichen Studienergebnisse der Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg belegen erstmals, dass die intensivere Behandlung durch den Hausarzt in Baden-Württemberg auch hilft, mehr als 4.500 Krankenhauseinweisungen in der HZV pro Jahr zu vermeiden.“ 29 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – 10 Jahre nach Einführung – Stand und Versorgungsrealität • „Durch den Hausarztvertrag konnten alleine 250 Hüftgelenksfrakturen im Jahr vermieden werden.“ • „Die HZV ist für mehr als 1,25 Millionen Versicherte und über 3.800 Hausärzte in Baden-Württemberg fest etabliert und nachweislich akzeptiert. Die Arbeit der mittlerweile über 1.500 arztentlastenden Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH) wirkt sich für Ärzte und Patienten gleichermaßen positiv aus. „Die HZV setzt in der ärztlichen Versorgung auf den Teamgedanken und hat den Tanker Gesundheitswesen langsam, aber sicher auf einen neuen, vielversprechenden Kurs gebracht“ 30 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – 10 Jahre nach Einführung – Stand und Versorgungsrealität Weitere Ergebnisse: • Intensivere Arzt-Patienten Beziehungen, 3 Hausarztkontakte mehr als die Versicherten in der Regelversorgung • 20 % weniger unkoordinierte Facharztkontakte • 1/3 weniger Verschreibung von Medikamenten • 100 € niedrigere Medikamentenkosten pro Jahr als in RV • 4.500 Krankenhauseinweisungen vermieden pro Jahr (Auszüge aus „Besser betreut - Wissenschaftliche Studie zum Hausarztvertrag, AOK Baden- Württemberg, Stuttgart, September 2014“) 31 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Studienergebnisse 2018 der Universitäten Heidelberg und Frankfurt • 692.000 HzV Versicherte wurden in die Untersuchung einbezogen, ebenso viele nicht HzV Versicherte • Chronisch Kranke profitieren überdurchschnittlich (Diabetes / Kardiologische Patienten) • 46.000 weniger Krankenhaustage in Kontrollgruppe, 4.000 weniger Begleiterkrankungen • Bessere Impfquoten • 8,5 % weniger Krankschreibungen bei Rückenleiden • 2,1 Millionen Hausarztkontakte mehr… aber auch 1,2 Millionen unkoordinierte Facharztkontakte weniger • AOK sieht „Saldo“ für die Versicherung bei rd. + 50 Millionen Euro jährlich 32 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
„Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ – Perspektiven und Ausblick… • Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität des „Hausarztberufes“ – über finanzielle Regelungen, aber auch durch Steigerung der Bedeutung der Lotsenfunktion • Finanzielle Aufwertung der Hausarzttätigkeit – zur Zeit auch 1/3 der Hausarztstellen in ländl. Regionen ohne Nachfolge… • Krankenhauseinweisung / Vermeidung: Reduktion von unnötigen Einweisungen ist auch und besonders im Interesse der Kliniken (s. Problematik der Notfallversorgung/“kollabierende Notaufnahmen“) • Versteckter (oder offensichtlicher) Angriff auf die doppelte Facharztschiene in Deutschland? Freier Zugang zum Facharzt nicht mehr möglich… • Instrument verändert /oder substitutiert die Rolle der KV – Verträge mit Kassen und Hausarztverbänden direkt möglich. 33 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
2. Managed Care und sektorenübergreifende Modelle - Praxisbeispiele 1) Grundlagen von Managed Care / USA und deutsche Modelle 2) Managed Care und sektorenübergreifende Modelle – Praxisbeispiele „Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ Versorgungsgrenzen überwinden? Chancen und Risiken von Integrierter Versorgung Ambulantisierung von Kliniken / MVZs Teamplayer gesucht: Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung / ASV 3) Zukünftige Entwicklung und Ausblick: Sektorenübergreifende Modelle und der „Megatrend“ Digitalisierung und e-Health. 34 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
b) Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ • DMP Programme – eine Organisationsform zur Behandlung von chronisch kranken Patienten in der Regelversorgung. • Vertraglich geregelt in Paragraf 137 f des SGB V • DMP wurden am 1. Januar 2002 mit dem "Gesetz zur Reform des Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen Krankenversicherung" eingeführt. • 20 % chronische Patienten in GKV, mit rd. 80% der Kosten. • Ärzte, die bei den DMP mitmachen, verpflichten sich, die Behandlung ihrer Patienten nach den jeweiligen Leitlinien auszurichten. • Aktuelle DMP Programme: Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes, Mamma-Ca, mit Koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, COPD und für Patienten mit Asthma bronchiale. • mögliche Erweiterung: Rückenschmerz, Depression, Osteoporose, Rh. Arthritis 35 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
DMP Programme in Deutschland • Freiwillige Teilnahme, für Ärzte wie für Patienten • Patienten-Compliance: Ausschreibung durch Krankenkasse möglich • GBA regelt die Inhalte und Programmgestaltungen • DMP sind (anders als HzV) sektorenübergreifend, da z.B. beim DMP Brust Gynäkologen, Onkologen, Kliniken u.a. Versorgungspartner eingebunden sind • Krankenkassen erhalten aus dem Gesundheitsfond für eingeschriebene Patienten eine Versorgungspauschale • Gleichzeitig wird die gestiegene Anzahl an chronisch Versicherten (z.B. weil eine Krankenkasse ein DMP anbietet) über den RSA wieder kompensiert – Fehlanreize vermeiden! 36 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
b) Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ Versicherte, die einem (oder Teilnahme am Indikation Zulassungen* mehreren) DMP DMP eingeschrieben sind Asthma bronchiale 1.684 884.109 Brustkrebs 1.620 111.315 COPD 1.695 712.709 Diabetes mellitus 1.565 183.173 Typ 1 Diabetes mellitus 1.723 4.042.844 Typ 2 KHK 1.679 1.788.605 Insgesamt 9.966 7.722.755 6.622.532 Stand 31. Dezember 2015 / Quelle: Bundesversicherungsamt * Anzahl der teilnehmenden Krankenkassen x Anzahl der teilnehmenden Regionen (max. 17 37 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Ergebnismessung in DMP Programmen • Anders als bei den HzV Programmen sind die Ergebnisse von DMP nach Indikationen bzw. chronischen Erkrankungen umfangreicher evaluiert, die Kriterien orientieren sich an geltenden Leitlinien. • So werden z.B. im DMP Diabetes rund 14 Qualitätsziele gemessen, die reliabel und valide sind. • Damit sind Erfolge der Behandlung besser, bzw. gut messbar, aber die gesundheitsökonomische Bewertung fällt trotzdem schwieriger, da die Kosten/Nutzen Bewertung nicht so eindeutig zu erheben ist. • Die ELSID Studie zum DMP Diabetes hat versucht, diese Kosten/Nutzen Bewertung und den Vergleich zwischen DMP und Nicht-DMP Patienten zu ermöglichen 38 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Ergebnismessung (Auszug Qualitätskriterien/Bericht) 39 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
ELSID Studie * • Die ELSID Studie zum DMP Diabetes hat versucht, eine Kosten/Nutzen Bewertung und den Vergleich zwischen DMP und Nicht-DMP Patienten zu ermöglichen • Prospektive, kontrollierte Studie mit Typ 2 Diabetikern, in der die Behandlungsergebnisse von DMP-Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern verglichen wurden. • Bewertet wurden medizinische Daten und Ergebnisse von Patientenbefragungen als auch gesundheitsökonomische Parameter wie Verordnungen oder Klinikeinweisungen. • Die ELSID-Studie wurde vom AOK Bundesverband finanziert / Abschlussbericht 2012 • Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse… * ELSID steht für Evaluation of a Large Scale Implementation of Disease Management Programs for patients with type 2 diabetes 40 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
ELSID Studie • Diabetikern im DMP ist die Sterblichkeitsrate deutlich niedriger als bei Patienten, die nicht in ein solches Programm eingeschrieben sind. Interpretation: regelmäßige Untersuchungstermine, Vereinbarung von Therapiezielen, etc. führen zu frühzeitiger Risikobewertung und Komplikations-Screening. • Die Arzneimittel-Verordnungen sind bei den DMP-Teilnehmern stärker an den Leitlinien orientiert als bei den Nicht-Teilnehmern. • Lebensqualität wird bei Patienten mit mehreren Erkrankungen deutlich höher bewertet. • Frauen profitieren in Bezug auf Lebensqualität mehr vom DMP als Männer. • Die Kosten für die Versorgung der Patienten im DMP sind insgesamt etwas niedriger als die Kosten für die Versorgung der Diabetiker in RV (rd. 10T€ (statt 11T€ p.a.) • Die Teilnehmer des DMP Diabetes fühlen sich von ihrem Arzt besser versorgt als Nicht- DMP-Teilnehmer. (insbesondere bezogen auf Ablauf und Organisation) 41 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
DMP / Abschliessende Fragen und Diskussion • Wie bewerten Sie die Ergebnisse der Studie? • Würden Sie als Verantwortlicher DMP Programme weiter ausbauen? Für welche Indikationen bzw. Erkrankungen? • Warum sind solche Programme notwendig? • Wie bewerten Sie DMP Programme im Vergleich zu den oft diskutierten Risikozuschlägen in der GKV? 42 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Iraelische HMO‘s, „Big Data“ und Diabetikerversorgung in DMPs (Medizinreport Dtsch Ärzteblatt 2016, S. 51-52) „Diabetes mellitus: Wie Datenbanken und Strukturen eine gute Versorgung ermöglichen“ (Philipp Grätzel von Grätz) • Wie viel kann eine strukturierte, auf Information, Prävention und frühe Therapie ausgerichtete Diabetesversorgung erreichen? • Was bedeutet das für die behandelnden Ärzte, und welche Rolle spielen dabei moderne IT-Systeme? • DMP Programme sind vielfach verbreitet, aber Clalit (HMO Organisation in Israel) verbindet diese Programme mit innovativer IT Technologie • In Israel versorgen 4 HMOs 8 Millionen Menschen, sind damit Vollanbieter • Bevölkerung mit hoher Diabetesinzidenz 43 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Iraelische HMO‘s, „Big Data“ und Diabetikerversorgung in DMPs (Medizinreport Dtsch Ärzteblatt 2016, S. 51-52) „Diabetes mellitus: Wie Datenbanken und Strukturen eine gute Versorgung ermöglichen“ (Philipp Grätzel von Grätz) • Qualitätsindikatoren vgl.bar DMP in Dtschl. • Zusätzlich Benchmarking „Anreize“, aber kein Pay for Performance (Vermeidung von Selektion) • Erfolg zeigte sich medizinisch nach 6-7 Jahren, ökonomisch nach 10 Jahren • Diabetes Patient war vor DMP 3,5 x so teuer wie Normalpatient, heute nur noch 2 x so teuer 44 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Iraelische HMO‘s, „Big Data“ und Diabetikerversorgung in DMPs Was wurde IT – seitig an Unterstützung geleistet? • Patientenakte auf Smartphone • Stärkung der IT – gestützten Prävention • Medikamentensteuerung, Wechselwirkungsvermeidung • Algorithmen mit Risikoberechnungen • Einbindung Meßgeräte Durch gezielte Auswahl einer geeigneten Patientengruppe sind die IT Möglichkeiten viel größer als in der Vollversorgung aller Patienten 45 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
2. Managed Care und sektorenübergreifende Modelle - Praxisbeispiele 1) Grundlagen von Managed Care / USA und deutsche Modelle 2) Managed Care und sektorenübergreifende Modelle – Praxisbeispiele „Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ Versorgungsgrenzen überwinden? Chancen und Risiken von Integrierter Versorgung Ambulantisierung von Kliniken / MVZs Teamplayer gesucht: Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung / ASV 3) Zukünftige Entwicklung und Ausblick: Sektorenübergreifende Modelle und der „Megatrend“ Digitalisierung und e-Health. 46 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
c) Versorgungsgrenzen überwinden? Chancen und Risiken von integrierter Versorgung • Integrierte Versorgung: Fachübergreifend, sektorenübergreifend, z.B. mit folgenden Teilnehmern: • Haus- und Fachärzten • Krankenhäuser, • Medizinische Versorgungszentren • Reha-Kliniken / ambulante Reha-Anbieter • Apotheker • Sanitätshäuser, u.a. • Seit 2011 auch Hinzunahme von pharmaz. Unternehmern und Herstellern von Medizinprodukten • Krankenkasse schliesst einen Vertrag mit all diesen Partnern für ein umfassendes Leistungspaket • geregelt in Paragrafen 140 a-d SGB V. 47 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Ziele, Inhalte und Finanzierung • Ziel der IV: bisher getrennte Bereiche „ambulant – stationär und Reha“ besser zu verbinden, Leistung besser abgestimmt und kostengünstiger zu erbringen“ • Leitlinien, Qualitätszirkel, umfassende Gewährleistung, Operateure mit Mindestzahl an Eingriffen, Follow-Up • Häufige Form: Krankenhäuser schliessen IV Verträge und binden andere Partner mit ein (z.B. IV Endoprothetik) • Extrabudgetäre Vergütungen (für alle Beteiligten) • Abgesenkte Vergütungen (zumeist) • Höhere Ansprüche an Doku, Qualitätssicherung, Garantieleistungen, etc. • Finanzierung bis 2008 aus 1% Anschubfinanzierung, danach auch sinkende Zahlen und Akzeptanz… 48 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Integrierte Versorgung / Sicht der Kostenträger Quelle: Kaufmännische Krankenkasse, Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender, 2015 49 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
IV aus Sicht der Kostenträger Quelle: Kaufmännische Krankenkasse, Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender, 2015 50 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
IV aus Sicht der Kostenträger / Fazit und Bewertung Quelle: Kaufmännische Krankenkasse, Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender, 2015 51 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Entwicklung der IV bis heute • 4553 IV-Verträge in Dtschl. bis Ende 2007 • Vergütungsvolumen von 704 Millionen €, 5,3 Millionen Versicherte. • Die meisten Verträge hat es in Nordrhein (614) und Hessen (484) gegeben. • Hessen weist zudem mit 119 Millionen Euro das höchste Vergütungsvolumen auf. • Bei 1110 Verträgen sind Niedergelassene direkte Vertragspartner, in 829 Verträgen Kliniken und in 876 Fällen beide Seiten. • Seit 2009 ist die Anschubfinanzierung ausgelaufen. Für nicht wirtschaftliche Verträge zur Integrierten Versorgung war dies das Ende. • Der Abschluss neuer Verträge ist generell ins Stocken geraten. 52 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
IV Verträge – Aufwand, Nutzen und Fehlanreize • Der Aufwand zur Verhandlung eines IV Vertrages für ein Krankenhaus steht in kaum einem Verhältnis zu den damit avisierten Mehrerlösen, Patientenzuwächsen etc. • Gleichzeitig sind die Anreize für Kostenträger gering mit „einem Krankenhaus“ einen IV Vertrag zu verhandeln – aus gleichen Gründen. • Hauptproblem auch: wie werden die „Regelversorgungen“ bereinigt? Ohne Bereinigung keine Motivation bei Kostenträgern… • In der Praxis fanden sich in den Jahren 2004-2008 daher auch zahlreiche Beispiele von Abschlüssen großer Krankenkassen mit größeren Krankenhausverbünden, um entsprechende Teilnehmerzahlen und Ergebnisse sicherzustellen • Und: es etablierten sich spezialisierte Unternehmen, die eine Art von „Maklerfunktion“ übernahmen… 53 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Marktentwicklungen im Bereich IV Verträge 54 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Marktentwicklungen im Bereich IV Verträge 55 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Ausblick: wie geht es mit der IV weiter? Quelle: Kaufmännische Krankenkasse, Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender, 2015 56 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
IV Verträge … ein Opfer falscher „Win-Win…“ Erwartungen? 57 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
2. Managed Care und sektorenübergreifende Modelle - Praxisbeispiele 1) Grundlagen von Managed Care / USA und deutsche Modelle 2) Managed Care und sektorenübergreifende Modelle – Praxisbeispiele „Gatekeeper“ und „hausarztzentrierte Versorgung“ Vom „kurativen Ansatz“ zum „Case- und Disease Management“ Versorgungsgrenzen überwinden? Chancen und Risiken von Integrierter Versorgung Ambulantisierung von Kliniken / MVZs Teamplayer gesucht: Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung / ASV 3) Zukünftige Entwicklung und Ausblick: Sektorenübergreifende Modelle und der „Megatrend“ Digitalisierung und e-Health. 58 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Ambulantisierung von Kliniken / MVZs 59 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Ambulante Versorgung nimmt an Bedeutung zu, weil… • Ambulantisierungsdruck im stationären Bereich (VD-Verkürzung, Fehlbelegung, AOPs, Medizinischer Fortschritt) • Gesetzgeber forciert die Vernetzung, z.B. ASV / §116b • Entstehung von größeren Verbünden / ambulanten Playern, die konsolidieren und strukturiert wachsen (z.B. Med 360°) • Je nach Fachgebiet relevante Ergebnismargen, Alternativen für private Klinikbetreiber zum (eher) stagnierenden Klinikmarkt • Engagement von Kliniken zur Sicherung und Steuerung von Patienten – Kompensation wegfallender Ermächtigungen 60 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Welche Player – mit welchem Fokus? Niedergelassene KV Ärzte • Renteneintrittsalter • Unbesetzbare KV-Sitze • Altersvorsorge vs. Fehlender Nachfrage • Junge Ärzte mit Interesse an Niederlassung: GP, ÜBAG, MVZ & CO, eher Anstellung, häufig Teilzeitwunsch Kostenträger • Ambulantisierung erwünscht und angestrebt (Kosten) • Strukturverträge mit Hebel-Effekt • Direktverträge (ohne KV) 61 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Welche Player – mit welchem Fokus? Kliniken • Umsatzsicherung durch Zuweisungsströme • Eintritt in neue Geschäftsfelder (auch in Überschneidungsbereichen, z.B. Teilstationäre + amb. Dialyse) • Übernahme von Praxen zur Vermeidung von Versorgungslücken („erst schliesst der Niedergelassene, dann die Klinik“) • Abbildung von Strukturverträgen / Selektivverträgen mit Kostenträgern Finanzinvestoren und Andere • EBIDTA relevante Bereiche (Radiologie, Labor, etc.) „Cherrys“ • Kauf von Absatzmärkten (Zytostatika, Kardio für Katheter etc., Fresenius / Dialyse etc. 62 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Welche Player – mit welchem Fokus? Rhein-Zeitung, 24.12.2018 63 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Was müssen Klinikbetreiber beim Einstieg in den ambulanten Markt beachten? • Verlust von Patientenströmen: Blockadehaltung anderer „Stamm- Einweiser“ – aber auch Cave: Wettbewerber Klinik kauft TOP 10 Zuweiser Praxis… • Verkaufspreis KV Sitz vs. Amortisation – Fortführungsprognose • Zahlreiche rechtliche Fragestellungen, Abrechnungsspezifika, andere Erlöszugänge (es gilt nicht: „wer kann der darf“) • Überschneidungen zur Privat Ambulanz Chefärzte • Schaffung effizienter Management Strukturen – wer führt die MVZ Praxis? • Leitung von Patientenströmen: Schaffung von reibungsfreien Kontakten und Übergängen – diskrete Bevorzugung ohne Bevormundung 64 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZs an Kliniken / Voraussetzungen und Bedingungen • MVZ sind fachübergreifende Einrichtungen. Das bedeutet, dass in einem MVZ mindestens zwei Ärzte mit verschiedenen Facharzt- oder Schwerpunktbezeichnungen tätig sind. • MVZ müssen ärztlich geleitet werden. Der ärztliche Leiter muss in dem MVZ selbst als angestellter Arzt oder Vertragsarzt tätig sein (Seit 2012). • Sind in einem MVZ unterschiedliche ärztliche Berufgruppen gemeinsam tätig (beispielsweise Ärzte und Psychotherapeuten), kann das MVZ auch in kooperativer Leitung geführt werden. • In einem MVZ können Vertragsärzte und/oder angestellte Ärzte tätig werden. (Vertragsarztmodell oder Angestellten Modell) • MVZ wurde 2004 mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz eingeführt 65 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZs an Kliniken / Voraussetzungen und Bedingungen • MVZ können wie gute Ärztenetze funktionieren, dies ist aber keine Voraussetzung • Es gibt zahlreiche MVZs, die z.B. räumlich getrennt und inhaltlich nicht zusammenarbeiten, • Im Geltungsbereich von Kliniken finden aber oftmals enge Zusammenarbeiten zwischen den Fachrichtungen im MVZ und mit den klinischen Fachabteilungen statt. • Räumliche Lösungen und assoziierte Ärztehäuser/ Gesundheitszentren tragen zur besseren Umsetzung des Netzwerkcharakters bei. 66 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ Zahlen und Fakten 67 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ Zahlen und Fakten 68 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ Zahlen und Fakten 69 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ Zahlen und Fakten 70 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ Zahlen und Fakten 71 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Praxisbeispiel: Gesundheitszentrum • Ausgangspunkt: ein Gebäude, eine Klinik, ein MVZ und Mieter • Facharztzentrum für Ärzte und Patienten • Synergievorteile • Verbindungen zur Klinik • Aber: kein Praxisverbund, Mieter ungleich MVZ • Freie Arztwahl, (bisher) keine IV-Verträge im Haus • Aber: viel medizinische Zusammenarbeit durch „Nähe“ • Patientenbefragungen, Qualitätssicherung im Netz • Intensivierte Konzepte und besonders intensive Abstimmung z.B. bei Ernährung, spez. Patientengruppen (Brustkrebs) und bei horizontalen Behandlungsketten (Diagnose, Therapie, Rehabilitation) 72 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Modell der Vernetzung 73 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Zusammenarbeit im Gesundheitszentrum • Gemeinsamer Außenauftritt /Broschüren/Internet/Logo • Gemeinsames Leitbild aller Partner (MVZ und Mieter) • Gemeinsame Infoveranstaltungsreihe (10x p.a.) „Medizin Bürgernah“ • Tag der offenen Tür, Gesundheitstage (für die Klinik, aber auch externe Unternehmen), AGZ-Kinder-Rallye und: auch gemeinsame Feiern im AGZ • Marketing- Budget und Finanzierungstopf • Inanspruchnahme von Dienstleistungen der Klinik (z.T. verpflichtend (Haustechnik), z.T. aber auch nach Wahl (Medizintechnik, Einkauf, EDV, etc.) • MVZ erhält diese Leistungen über Managementpauschale • Für das MVZ gelten zahlreiche weitere zentrale Dienstleistungen 74 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Grenzen der Zusammenarbeit im Verbund • Gemeinsame Patientenakten / --- Datenschutz • Gemeinsame Praxissoftware: im MVZ ja, in anderen Praxen nein • Gemeinsamer Mitarbeiter Pool … • Keine Gemeinschaftspraxenbildung (bisher…) • Eigenständigkeit des Praxisauftritts im Logo, etc. • Gemeinsame Anmeldung --- fehlender Mut!! • Gemeinsame Abrechnung / --- fM • Gemeinsame Personalabrechnung/Verwaltung / ---- fM • Keine gemeinsame Telefonanmeldung --- fM • Aber: Pilotversuch Elektr. Patientenkalender 75 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Zentrale Dienstleistungen für das MVZ • Eine Leitung, die sich um alle Management-Themen kümmert, insbesondere: • Leistungsplanung, Strategische Ausrichtung, Praxisschwerpunkte, Erlösoptimierung • Controlling (KV, Privatliquidation) • Vertragsrecht/ auch alle Themen zwischen Mietern und AGZ • Kostenträger / Verhandlungen • KV-Themen/ Anträge / Budgetsteuerung • Personalplanung und Organisation (Personalauswahl, Einstellung, Trennung, Dienstpläne, Vergütung etc. und alle arbeitsrechtl. Themen) 76 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Zentrale Dienstleistungen für das MVZ • Eine Leitung, die sich um alle Management-Themen kümmert, insbesondere: • Marketing • Qualitätsmanagement und Zertifizierung • Hygienemanagement/Strahlenschutz Datenschutz etc. • Sachkostenmanagement (Einkauf, Rahmenverträge etc.) • Dienstleistungen der Klinik (Med-Technik, Einkauf, Personalabrechnung, Gebäude, Investitionen, Bau uvm.) • Bindeglied zwischen Klinik /GF, CÄen und dem MVZ / Synergien, aber auch Überschneidungen! 77 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ an der Klinik – Erfolgsmodell oder Auslaufmodell? Medizinisch gesehen ist das MVZ ein Erfolgsmodell: - Alle Fachabteilungen haben ein Pendant im MVZ - Lösung der Zugangswege in den amb. Bereich /Wegfall der Ermächtigungen - Zuweisungen erfolgen in beide Richtungen / Quote? - Med. Konzepte werden abgestimmt und gemeinsam entwickelt, z.B. - Einbindung in Organzentren /Darm/Brust - Konsiliaroperateure in der Fachabteilung (z.B. Gyn) - Nutzung von Geräten (Uro PDD Diagnostik, ESWL, etc.) - Anästhesie: Schmerzmanagement - Ambulantes Operieren außerhalb §115b 78 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ an der Klinik – Erfolgsmodell oder Auslaufmodell? Und aus ökonomischer Sicht? - Die Zuweisungsquote ist gut, aber ausbaufähig - Die Teilbereiche sind als wirtschaftliche Profit Center unterschiedlich erfolgreich - Hoher Installationsaufwand, insbesondere auch Kaufpreise für Kassensitze - Konflikte und Konfrontation mit niedergelassenen Ärzten sind nicht auszuschliessen - Die Entscheidung ist immer standortspezifisch zu treffen! - „Kontrollaufwand“ und Formalien: Antragswesen, Persönliche Leistungserbringung, Korrekte Abrechnungen, etc. - Der „Mix“ der Fachrichtungen entscheidet ganz besonders über den wirtschaftlichen Erfolg mit - Und die Möglichkeiten der extrabudgetären Leistungen: im Kassenbereich, IGEL und z.B. durch attraktive Operationen, amb. OPs und Konsiliarleistungen – z.B. für die benachbarte Klinik 79 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ an der Klinik – Erfolgsmodell oder Auslaufmodell? Und aus ökonomischer Sicht? - Ein MVZ in der Klinik ohne Privatpatienten ist wirtschaftlich „grenzwertig“ – Substitution oder mehr? - Privatpatientenakquise ist gut, da als eigenständige Praxen wahrgenommen (Ausnahme Chir. MVZ) - Der Erfolg steht und fällt mit unternehmerisch agierenden Ärzten… - Aussagekräftigen Zahlen und Reporting (nur eine KV-Abrechnung ist wenig hilfreich) - Erfolgsbeteilungen, Zielvereinbarungen und Mitverantwortung, aber auch - Übernahme von Tätigkeiten durch einen zuständigen Leiter MVZ, die wenig beliebt sind (Personalauswahl, Investitionen etc.) 80 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Gegenüberstellung Freiberufl. Praxis vs. MVZ (vereinfacht – im Rahmen Due Dilligence / Internist. Kardiologische Praxis, 1 P) Freiberufler Angest. MVZ Fallwert € x Fälle 60 x 5.000 60 x 4.000 EBM 300.000 € 240.000 € GOÄ / (keine IGEL-Lstg.) 90.000 € 60.000 € Umsatz: 390.000 € 300.000 € Personalkosten (nicht ärztl.) 90.000 € 120.000 € Mietkosten 30.000 € 30.000 € Abschreibung / (ohne KP 30.000 € 30.000 € Sitz) Leasing, Geräte etc. Nebenkosten Sonstiges 30.000 € 30.000 € Kosten: 180.000 € 210.000 € GUV Ergebnis 210.000 € 90.000 € 81 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Sitzerwerb und MVZ Gründung durch Kliniken • Praxisnachfolgesituation und Fortführungsszenario • Wirtschaftliche Bewertung Kaufpreis • Tarifsituation / Strukturen • „Unternehmertum“ vs. Angestellter Arzt • Chancen und Risiken der Sitzaufteilung • Anbindung an Klinik • Problematik der außenliegenden Standorte / Gesamtstruktur • Ländliche Versorgung / Sitzverlagerung 82 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Bsp.: Praxis- controlling im MVZ 83 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Bsp.: Praxis- controlling im MVZ 84 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
Bsp.: Praxis- controlling im MVZ 85 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZs als Lösungsmodell für die ärztliche Versorgungsproblematik im ländlichen Raum? GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) am 1.Juni 2015 verabschiedet Wesentliche Maßnahmen, die der Problematik entgegenwirken sollen (Auszüge): • „Landarztzuschlag“ • Aufhebung Residenzpflichten • vereinfachte Sonderbedarfszulassungen • Förderung von Praxisnetzen (auch über Strukturfonds) • Kommunen können MVZs gründen • Umsatzgarantien • Förderung Allgemeinmedizin (Lehrstühle, übergreifende Netzwerke etc.) • usw. usw. 86 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
MVZ an der Klinik – Erfolgsmodell oder Auslaufmodell? Das MVZ im Umfeld • Kein externer Auftritt als „MVZ“, sondern immer als Facharztpraxen • Keine „Marke“ MVZ, sondern nur „Gesundheitszentrum“ • MVZ Strategie ist immer standortspezifisch zu sehen: Großstadt vs. „Land“ • Konsequente Rücküberweisungsregeln, insbs. im Chirurgischen MVZ • Keine aktive Abgrenzung zu Praxisnetzen oder anderen Verbünden, wie z.B. • MVZ Ärzte sollen explizit sich auch wieder anderen, externen Netzwerken anschliessen! 87 Sektorenübergreifende Versorgungsmodelle 23. Februar 2019 HCMI | EBS Executive Education
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